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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

Reha-Anbieter plant in Schillig Familien-Einrichtung in ehemaligem Hotel

Wangerland/Schillig (17. 1. 2025) – Das Hotel Upstalsboom in Schillig ist Geschichte. Die Hotelkette mit Sitz in Emden hat das 68-Betten-Haus zum Ende des Jahres 2024 an die Freiburger Kur + Reha GmbH verlauft. Die Tochtergesellschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg möchte das Gebäude in eine Mutter-Vater-Kind-Klinik umbauen. Die angrenzenden Gebäude mit Ferienwohnungen sollen erhalten bleiben.

Bei einem Besuch vor Ort erläuterte Geschäftsführer Melcher Frank die Pläne seines Unternehmens im Gespräch mit Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. Szlezak zeigte sich gegenüber „Hooksiel-Life“ froh darüber, dass endlich wieder Leben in das seit Ende 2021 ungenutzte Hotelgebäude einziehen soll. Eigentlich hätte sich die Gemeinde allerdings in der exponierten Lage direkt am Seedeich mit Blick auf die Nordsee lieber weiterhin einen Hotebetrieb gewünscht. 

Um den Hotel-Standort zu sichern und die Umnutzung des Komplexes zu einem reinen Ferienwohnung-Domizil zu verhindern, hatte der Rat der Gemeinde Ende 2023 ein Veränderungssperre erlassen. Das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes für „Schillig-Kern“ befand sich bis Ende vergangener Woche in der öffentlichen Auslegung. 

Im Rahmen des Verfahrens hätten sich auch die jetzigen Käufer des Gebäudes gemeldet und ihre Pläne dargelegt. Nach positiven Signalen aus der Politik ist der Bürgermeister zuversichtlich, dass sich die Pläne für eine Einrichtung zur Familien-Betreuung umsetzen lassen. 

„Das Hotel ist nach wie vor in einem hervorragenden Zustand“, so Szlezak. „Eigentlich schade, dass da die vergangenen Jahre niemand gewohnt hat.“ Angaben zur Höhe der geplanten Investitionen und zum Zeitplan bis zur Einweihung der 45 bis 50 Appartements machen die neuen Eigentümer nicht. Die Planung des Umbaus liegt in Händen des Wilhelmshavener Architekturbüros Griesemann & Griesemann.

Wangerland Kurdirektor Armin Kanning äußerte gegenüber dem „Jeverschen Wochenblatt“ sein Bedauern, dass mit der sich abzeichnenden Lösung weitere Hotelbetten im Wangerland wegfallen. Von einem gesunden Mix spreche man in der Branche für Urlaubsdestinationen bei einem Hotelanteil von 30 Prozent. Im Wangerland liege der Anteil bei um die zehn Prozent.

Offen sei auch noch, ob sich der Betrieb einer Reha-Einrichtung mit den benachbarten touristischen Aktivitäten vertrage. Ein weiterer Wermutstropfen: Das Haus „Nordlicht“ mit 30 Appartements , das die Kur +Reha GmbH derzeit in Horumersiel betreibt, soll mit der Eröffnung am neuen Standort geschlossen werden. 

Panne bei Wahlbenachrichtigung: 7900 Karten müssen neu gedruckt werden

Wangerland/Hooksiel (17. 1. 2025) – Panne bei der Wahlbenachrichtigung im Wangerland. Wie die Gemeinde Wangerland heute mitteilt, seien knapp 7.900 Wahlbenachrichtigungskarten für die Bundestagswahl am 23. Februar in der Gemeinde fehlerhaft. Die Karten wurden bereits zugestellt oder befinden sich noch in Zustellung. 

„Die Daten auf den weißen Karten sind bezüglich des Wahlbezirkes, der Wählerverzeichnisnummer und des Wahlraumes teilweise unrichtig“, so die Gemeinde. „Grund ist ein technischer Fehler bei unserem Rechenzentrum.“ 

Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak wurde der Fehler inzwischen behoben. Die erforderlichen neuen Wahlbenachrichtigungskarten seien am Donnerstagnachmittag vom Dienstleister gedruckt worden und würden noch heute an die Post zur Auslieferung gehen. Zur Unterscheidung der beiden Wahlbenachrichtigungen enthalte die neue Wahlbenachrichtigungskarte die Bezeichnung „Neue Wahlbenachrichtigung für die Wahl zum 21. Deutschen Bundestag“. Sie ist auf gelbem Papier gedruckt.

„Ich bitte alle Wahlberechtigten nur die neue gelbe Wahlbenachrichtigungskarte für die Beantragung eines Wahlscheines mit Briefwahl-Unterlagen und für die Vorlage im Wahlraum zur persönlichen Stimmabgabe am Wahlsonntag, zu verwenden“, so Szlezak. „Es ist insbesondere darauf zu achten, dass der Wahlraum eventuell nur auf der neuen gelben Wahlbenachrichtigungskarte zutreffend ist.“

Für die Beantragung eines Wahlscheines mit Briefwahl-Unterlagen sollten folgende Möglichkeiten in Anspruch genommen werden: Online-Wahlscheinantrag über die Homepage der Gemeinde Wangerland (www.wangerland.org) oder eine E-Mail mit den Angaben Name, Vorname, Geburtsdatum, Wohnanschrift, eventuell abweichende Versandanschrift, an die E-Mail-Adresse wahl@wangerland.org.

Sollten die Wahlberechtigten den Antrag auf einen Wahlschein mit Briefwahl-Unterlagen auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigungskarte nutzen wollen, so teilt die Gemeinde mit, dann sei dafür auch die Verwendung der alten Wahlbenachrichtigungskarte zulässig, wenn die neue gelbe Wahlbenachrichtigungskarte noch nicht zugestellt wurde. Szlezak: „Ich bitte alle Wahlberechtigten um Verständnis für dieses Verfahren. Die Gültigkeit der Bundestagswahl in der Gemeinde Wangerland ist durch diesen Umstand jedoch nicht gefährdet.“

Für Fragen bezüglich des korrekten Wahlraumes und weiterer Wahlangelegenheiten stehen allen Wahlberechtigten die Mitarbeiter des Wahlamtes der Gemeinde Wangerland unter Telefon 04463/989-0 als Ansprechpartner zur Verfügung.

Schlechtes Halbjahres-Zeugnis? Familienbildungsstätte bietet Hilfe an

Friesland/Wangerland (16. 1. 2025) – Das Schulhalbjahr geht zu Ende. Und nicht für jede Schülerinnen und jeden Schüler ist es eine angenehme Erfahrung, sein Zeugnis entgegen zu nehmen. Vor diesem Hintergrund bietet die Familienberatungsstelle (FaBs) des Landkreises Friesland an zwei Terminen eine Zeugnissprechstunde für Kinder und Jugendliche sowie auch für Eltern und Erziehungsberechtigte an: Am Dienstag, 4. Februar, 14 bis 17 Uhr, in den Räumen des Kreissportbunds (KSB) Friesland, Jahnstraße 4 in Jever sowie am Mittwoch, 5. Februar, 14 bis 17 Uhr, in den Räumen der FaBs im Kreisdienstleistungs-Zentrums Varel, Zimmer E.30 bis E.34, Karl-Nieraad-Straße 1, in Varel.

Kinder und Jugendliche, die Sorgen oder Fragen zum Thema Zeugnisse haben, können ohne Terminvereinbarung zur Zeugnissprechstunde kommen. Auch Eltern bzw. Erziehungsberechtigte haben die Möglichkeit, die Sprechstunde zu besuchen, wenn sich zum Zeugnis ihres Kindes Fragen ergeben. Zudem können Eltern bzw. Erziehungsberechtigte gemeinsam mit ihren Kindern vorbeikommen. Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 04451/953-545.

Die FaBs gibt es seit November 2023 beim Landkreis Friesland. Das Team besteht aus zwei Sozialpädagogen, einer heilpädagogisch arbeitenden Sozialpädagogin, einer Psychologin sowie einer Servicestelle. Zudem verfügen die Beraterinnen und Berater über Zusatzqualifikationen in verschiedenen Beratungs- und Therapieverfahren. 

Unfall durch Eisglätte

Wangerland (10. 1. 2025) – Aufgrund von Eisglätte ist heute in den frühen Morgenstunden ein 36-jährirger Mann in der Ortschaft Haddien mit seinem Wagen von einer Straße abgekommen. Der allein im Auto sitzende Fahrer hatte nach Polizeiangaben in einer scharfen Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. 

Der Wagen überfuhr den Geh- und Radweg, querte anschließend die Fahrbahn und prallte auf der gegenüber liegenden Seite in die Beetumrandung einer Grundstückseinfahrt. Der Mann blieb unverletzt. Der Wagen war aufgrund der Unfallschäden nicht mehr fahrbereit.

Neues Kamerasystem soll automatisch nach Schiffbrüchigen suchen

Bremen/Hooksiel (9. 1. 2025) – Zur Forschung und Entwicklung neuer Techniken für die Suche und Rettung auf See arbeiten das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) künftig eng zusammen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde kürzlich unterzeichnet.

DGzRS-Geschäftsführer Kapt. Michael Ippich: „Die Seenotretter fahren raus, wenn andere reinkommen. Modernste Technik unterstützt sie bei ihrer anspruchsvollen Aufgabe. Deshalb ist technische Forschung für uns von großer Bedeutung. Die Prüfungs- und Entwicklungslabore des BSH, die Seenotrettungskreuzer der DGzRS, unsere Seenotretter-Akademie und unsere regelmäßigen großen Übungen in Nord- und Ostsee sind sehr gut geeignet, um neue Entwicklungen zu erproben.“

Bernhard Gruben DGzRS
Der in der Station Hooksiel beheimatete Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ gehört zur Flotte der DGzRS. Archiv-Foto: DGzRS

Ein Ziel der Kooperation sein die Entwicklung eines Kamerasystems, das die See automatisch nach möglichen Anzeichen auf Schiffbrüchige absucht, um die menschlichen Augen der Seenotretter zu unterstützen. Solche Systeme könnten künftig auch auf Handelsschiffen während der Fahrt ständig die Umgebung beobachten und Hindernisse melden, etwa Baumstämme, Container oder Rettungsinseln.

Zudem wollen BSH und DGzRS die Tragweite von Rettungsmittelleuchten, aber auch die Leistung elektrooptischer Systeme wie Nachtsichtgeräte verbessern, um auch ohne Rettungsmittel über Bord gegangene Menschen besser finden zu können. Ein weiteres Projekt: Zusätzliche Driftstudien, unter anderem fürs Wattenmeer. Drift- und Strömungsmodelle sind im Seenotfall wichtig, um Suchgebiete für Rettungseinheiten festlegen zu können.

Das BSH mit Sitz in Hamburg ist die zentrale maritime Behörde für Schifffahrt, Meeresschutz, Offshore, Meeresvermessung, Meeresdaten und maritime Ressortforschung. Es erforscht, prüft und überwacht unter anderem Rettungsmittel und Ausrüstungsgegenstände zur Kollisionsverhütung und fördert die Entwicklung innovativer Produkte. 

Die DGzRS ist zuständig für den maritimen Such- und Rettungsdienst in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee. Von den rund 60 Seenotrettungskreuzern und -booten ist der Kreuzer „Bernhard Gruben“ im Außenhafen von Hooksiel stationiert, das Rettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ in Horumersiel. 

Ergänzung: im Januar 2025 jährt sich eines der schwersten Unglücke aus der Geschichte der DGzRS zum 30. Mal. In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar 1995 verunglückte der Seenotrettungskreuzer „Alfred Krupp“ der DGzRS-Station Borkum auf dem Rückweg von einem Einsatz in der Nordsee. Vormann und Maschinist kamen ums Leben. Seenotretter retteten zwei weitere Crewmitglieder. Jetzt zeichnet eine aufwendige Filmdokumentation der DGzRS die Ereignisse der tragischen Nacht nach Der Film „Retter in Seenot – Unglück und Rettung der Alfred Krupp“ ist im Internet unter folgendem Link abzurufen: www.seenotretter.de/magazin/retter-in-seenot

Goldenes Leuchtfeuer: Innovative Ideen und Angebote im Tourismus gesucht

Wilhelmshaven/Wangerland (7. 1. 2025) – Noch bis zum 13. Januar können sich Akteure aus der Tourismusbranche bei der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) um die Teilnahme am Wettbewerb um den Tourismus-Award „Goldenes Leuchtfeuer 2025“ bewerben. Bei der Premiere im vergangenen Jahr war das „Wangerländer Deichleuchten“ der Wangerland Touristik GmbH einer der beiden Preisträger. Die Verleihung des Preises erfolgt im Rahmen des Nordsee-Tourismus-Tages am 20. Februar in Cuxhaven.

Mit dem Award werden neue Serviceangebote und Marketingideen in der niedersächsischen Nordsee-Region bedacht. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben: Ein Jurypreis und ein Publikumspreis

Die Jury, die von der TANO berufen wurde, bewertet die eingereichten Beiträge nach den Kriterien Innovation, Service und Nachhaltigkeit. In dieser Kategorie wird das Engagement am Gast besonders wertgeschätzt. Hier haben auch kleinere innovative, kreative und nachhaltige Erlebnis- oder Serviceangebote eine Chance. Beim Publikumspreis stehen kreative Ideen aus dem Bereich Marketing und Kommunikation im Fokus. Von Key Visuals über Werbeaussagen bis hin zu Film-Clips und Plakatentwürfen, auch Radio-Spots oder Kampagnen sind gefragt. 

In einem Online-Voting auf der Website www.goldenesleuchtfeuer.de kann bis zum 6. Februar über die Wettbewerbsbeiträge abgestimmt werden. Der Gewinner des Publikumspreises und der Gewinner des Jurypreises erhalten jeweils den Award, das Goldene Leuchtfeuer, sowie ein Marketing- und Media-Paket der TANO.

Grüne froh über Rückenwind

Friesland/Wangerland (6. 1. 2025) – Die Grünen in Friesland erleben nach eigenen Angaben seit einigen Wochen einen kräftigen Mitgliederzuwachs. „Zu Beginn dieses Jahres haben wir das 200. Mitglied aufgenommen. Das ist für uns Rekord“, freut sich die grüne Kreisvorsitzende Dr. Jutta Helmerichs (Foto: Grüne).

Jutta Hlmerichs

In den vergangenen zwölf Monaten habe die Zahl der Mitglieder der Partei in Friesland um mehr als 40 Prozent zugenommen. 200. Mitglied ist eine Frau aus Jever.

Eine Welle von Neueintritten sei vornehmlich seit dem Aus der „Ampel“-Koalition in Berlin zu verzeichnen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Kreisverband Friesland liege damit imTrend, der den Grünen bundesweit mehr als 20.000 neue Mitglieder beschert habe. 

Deutlich werde die Bereitschaft, sich politisch zu engagieren, auch bei den Aktivitäten der Partei vor Ort, zu denen immer mehr Mitglieder kämen. Helmerichs: „Wir kommen aus einer Zeit, in der uns der politische Gegenwind heftig ins Gesicht blies und in der von einigen speziell die Grünen für alles und jedes verantwortlich gemacht wurden. Dieser Wind hat sich jetzt gedreht. Die Unterstützung, die wir derzeit von den Menschen erfahren, macht uns Mut.“ 

Versteigerung: Selbst ein Kopfkratzen kann dem Ehrenamt helfen

Verlosung fürs Ehrenamt
Die Plattdeutsch-Schnacker Wieland Rosenboom, Frank Hensel und Kurt Brandenburg (vorn mit Blumen von links) haben die Spenden eingespielt, die jetzt an vier ehrenamtlich aktive Organisationen gingen. Die Verlosung managten Silvia Dunker (li.) und Larissa Strangmann (r.) von der WTG. Foto: hol

Horumersiel/Hooksiel (5. 1. 2025) – Ehrenamtliches Engagement ist eine der Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Wangerland. Das wurde auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde in Horumersiel immer wieder betont und gewürdigt. „Dorfgemeinschaften, Vereine und Arbeitsgruppen sind es, die für Zusammenhalt und Unterstützung in unserer Gesellschaft sorgen – organisiert, engagiert und mit dem Herz auf dem rechten Fleck“, sagte Bürgermeister Mario Szlezak.

Zur Würdigung des Ehrenamtes soll auch 2025 wieder ein Abend unter dem Moto „Hand in Hand im Wangerland“ stattfinden. Zur Unterstützung dieses Abends wurde im Rahmen des Empfangs eine Nachbildung der Skulptur des Seefiekens versteigert, der Meerjungfrau, die das Wappen der Gemeinde Wangerland ziert. In „Lebensgröße“ steht die von der Künstlerin Karin Mennen geschaffene Bronzeskulptur seit 1992 am Norderaltendeich zwischen Minsen und der Nordsee. 

Als Auktionator trat das Horumersieler Original Wieland Rosenboom auf, der die Bieter – weitgehend auf Plattdeutsch – zu Geboten für eine kleine, von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) gespendeten Nachbildung der Originalskulptur animierte. „50 Euro, 60, 70, 80 Euro. 90 Euro zum ersten, zum zweiten … 100 Euro, der Herr dahinten. War nur ein Kopfkratzen? Das zählt alles.“ 

Seewiefken-Skulptur ersteigert
Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak übergab die Nachbildung der Seefieken-Skulptur an die Meistbietende, Ulrike Schneider. Foto: hol

Der Zuschlag an Ulrike Schneider aus Düsseldorf erfolgte schließlich für 300 Euro. Kostenlos dazu gab es eine Einführung von Rosenboom in die Seewiefken-Legende. Danach hatten einst Fischer aus Minsen die Meerjungfrau, halb Frau, halb Fisch, in ihren Netzen. Sie wollten es festhalten, aber es entkam und war wütend auf die Fischer. Danach zerstöre eine Sturmflut den Deich und das Dorf und das Wangerland versank unter einer weißen Gischt, die sich bei genauerer Betrachtung als eine Unmenge von Möwen herausstellte, die sich auf dem Festland niederließen.

Vier ehrenamtlich aktive Organisationen durften sich zudem über einen Scheck in Höhe von jeweils 606,10 Euro freuen. Sie waren die Gewinner einer Verlosung, die Larissa Strangmann und als „Glücksfee“ Silvia Dunker von der WTG vornahmen. Verlost wurden dabei statt Eintrittsgeld eingeworbenen Spenden und Verlaufserlöse der Veranstaltung „Advent op Platt“ der vergangenen beiden Jahre. Gewonnen haben der Förderverein der Grundschule Hohenkirchen, die Dorfgemeinschaft Waddewarden, der Förderverein der Feuerwehr Minsen und der FC Nordsee Hooksiel. Ihr Dank galt insbesondere Wieland Rosenboom, Kurt Brandenburg und Frank Hensel, die durch ihr Mitwirken an der plattdeutschen Klönrunde in Horumersiel und Hooksiel das Format zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben.

Gemeinde will sich vom Thalasso-Debakel nicht unterkriegen lassen

Voller Kursaal
Gut gefüllt war der Kursaal in Horumersiel beim Neujahrsempfang der Gemeinde. Foto: hol

Horumersiel/Hooksiel (4. 1. 2025) – Die Gemeinde Wangerland wird trotz der Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel handlungsfähig bleiben. Das hat Bürgermeister Mario Szlezak auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde am Freitagabend in Horumersiel beteuert. Man werde sicherstellen, dass keine wichtigen Projekte gefährdet werden.

Das TMS hat statt ursprünglich veranschlagter 8,7 am Ende um die 23 Millionen Euro gekostet. Bauherr war die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG). Sie steht auch im Zentrum der Bemühungen, die Entwicklung aufzuarbeiten. Es sei eine Lenkungsgruppe eingerichtet worden, so Szlezak, die herausfinden soll, welche Faktoren zu der unerwarteten Kostensteigerung geführt haben. Man wolle verhindern, dass sich so etwas wiederholt.

Als erster Ergebnis sei der Gesellschaftervertrag der WTG geändert worden. WTG-Geschäftsführer werden danach verpflichtet, wesentliche Entscheidungen „enger zu kommunizieren und umfassend zu begründen“. Zudem sei ein externer Wirtschaftsprüfer dabei, einen Plan für die wirtschaftliche Konsolidierung des TMS zu entwickeln. Szlezak zeigte sich trotz der Belastungen überzeugt davon, dass es gemeinsam gelingen werde, „dieses Projekt zu einem echten Aushängeschild für Erholung, Gesundheit und Innovation in der Region“ zu machen.

Gegen Chloreinträge in die Jade

Mit Blick auf die LNG-Importe in Wilhelmshaven erneuerte der Bürgermeister die Forderung, dass das Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ so schnell wie möglich auf ein chlorfreies Verfahren zur Reinigung seiner Rohrleitungen umgerüstet werden muss. Szlezak appellierte an die anwesenden Abgeordneten und den Landrat, die Gemeinde bei ihrer Forderung „Keine Biozid-Einleitungen ins Wattenmeer“ zu unterstützen. Das Importterminal für Flüssigerdgas liegt in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens. Statt mit Ultraschall werden die für die Erwärmung des Flüssiggas benötigen Röhren an Bord der „Höegh Esperanza“ noch mit Chlor gereinigt, das anschließend in die Jade gelangt.

Notunterkunft wird wieder Hotel

Ein bundesweit positives Beispiel nannte der Bürgermeister den Betreib der Flüchtlings-Unterkunft in Hohenkirchen. „Die Aufnahme der Flüchtlinge ist vorbildlich und quasi geräuschlos gelungen“. In diesem Frühjahr wir die Unterkunft geschlossen. Zum 1. Mai wolle das „Dorf Wangerland“ seinen Hotelbetrieb wieder aufnehmen. Die Umbauarbeiten laufen. Mit den Eigentümern des „Dorf Wangerland“, so der Bürgermeister, sei man zudem in vielversprechenden Verhandlungen über den Verkauf der Rundinsel im Wangermeer. „Ich bin zuversichtlich, dass wir bald einen positiven Abschluss feiern können.“

Als weitere Meilensteine nannte der Bürgermeister die Feuerwehren. In Hooksiel sei das neue Feuerwehrgerätehaus bezogen worden, andere Wehren (Waddewarden, Neugarmssiel) hätten neue Einsatzfahrzeuge erhalten. In diesem Jahr werde man in die konkrete Planung des neuen Feuerwehrgerätehauses für Hohenkirchen einsteigen.

Parkplatz an den Ortsrand

In 2025 werde die Gemeinde am Schwimmbad in Tettens Bauplätze ausweisen. In Horumersiel will die Gemeinde den Großparkplatz aus dem Ortskern nach außen verlegen. „Die frei werdende Fläche bietet großes Potenzial für die Weiterentwicklung des Ortes“, ist Szlezak überzeugt. In Hooksiel solle die Entscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Alten Hafen von Hooksiel im ersten Quartal erfolgen. Zuvor werde es dazu aber eine öffentliche Ausschuss-Beratung geben. 

erfolgreiche Sportler
Bürgermeister Mario Szlezak ehrte junge Jiu-Jitsu-Talente aus dem Wangerland, die bei den Samurai-Europameisterschaften vordere Plätze erzielt haben. Von links: Elian Elm (Hooksiel), Oke Eiben (Hohenkirchen), Tarja und Darian Bierschenk (Waddewarden). Foto: hol

Grußworte an die gut 400 Gäste des Empfangs richteten auch die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (beide CDU), Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) sowie Pastor Jürgen Walter für die Kirchen in der Gemeinde. Janssen rief dazu auf, illegale Migration zu stoppen. Bei dem Umgang mit Flüchtlingen sprach sich die CDU-Politikerin dafür aus: „Integration fördern – und einfordern.“ Pastor Walter hielt dem entgegen, dass dieser Grundsatz für das Erlernen der deutschen Sprache und Rechtsnormen gelten könne. „Wenn aber Integration heißt, dass die einen auf der richtigen Seite stehen und die anderen müssen halt nur dazulernen, dann ist da etwas falsch.“ Dieses Verständnis werde dem Wandel im Weltgeschehen nicht gerecht. 

Kein Geld für Breitband

Katharina Jensen forderte mit Blick auf Land und Bund eine bessere Finanzausstattung der Kommunen und den Abbau von Bürokratie, die die mittelständische Wirtschaft und auch die Landwirtschaft enorm belaste. Es könne nicht angehen, dass immer mehr Kosten auf die Gemeinden abgewälzt werden. Ein Beispiel: Neun Millionen Euro Eigenbeteiligung am flächendeckenden Breitband-Ausbau könne sich die Gemeinde Wangerland nicht leisten.

Landrat Ambrosy hielt dem entgegen, dass gerade ein flächendeckendes schnelles Internet inzwischen ein echter Standortvorteil sei, da immer mehr Menschen aus dem Homeoffice heraus arbeiten und danach ihren Wohnort aussuchen würden. Der Breitbandausbau sei „eine wunderbare Chance für die Region“ . Die Kommunen müssten sparen, aber bei den laufenden Kosten und nicht bei Investitionen. Dennoch müsse sich an der Finanzausstattung etwas ändern. Es könne nicht sein, dass sämtliche Landkreise in Niedersachsen rote Zahlen schreiben. 

„Friesland ist krisenerprobt“

Als aktuelle Investitionen des Landkreises fürs Wangerland verwies der Landrat auf den Bau zweier Radwege, die Sanierung einer Kreisstraße, auf Investitionen in die Feuerwehrtechnische Zentrale in Jever und die Drehleiter der Feuerwehr Jever. FTZ und Drehleiter seien auch für das Wangerland zuständig. 

Insgesamt zeigte sich Ambrosy optimistisch. Es gebe viele Krisen, aber die Ursachen dafür lägen nicht in Friesland. Mit einer Arbeitslosenquote von nur 4,8 Prozent (Dezember) stehe der Landkreis gut da, viel besser als vor Jahren. Und: „Wir sind krisenerprobt. Wir kriegen das hin.“

Vogelgrippe-Schutzzonen aufgehoben

Wangerland (3. 1. 2025) – Die Vogelgrippe-Gefahr im Wangerland ist vorerst offenbar gebannt. Das Veterinäramt Jade-Weser hat in einer tierseuchenbehördlichen Allgemeinverfügung die Ende November eingerichtet Überwachungszone um einen Geflügelzuchtbetrieb in der Gemeinde mit Wirkung von heute wieder aufgehoben. „Weitere Ausbrüche wurden in der Zone seitdem nicht verzeichnet“, stellt Verbandsgeschäftsführerin Dr. Melanie Schweizer fest.

In dem Geflügelbetrieb mit rund 28.000 Tieren, der zwischen Neugarmssiel und Carolinensiel liegt, hatten Tierärzte nach einigen Verdachtsfällen Vogelgrippe-Erreger nachweisen können.  Die Tiere waren unverzüglich getötet worden. Um den Betrieb wurde eine Schutzzone mit drei Kilometern Radius und eine Überwachungszone mit zehn Kilometern Radius eingerichtet. Hooksiel lagt knapp außerhalb der Überwachungszone.

Für die Schutz- und Überwachungszone galt unter anderem, dass gewerbliche und auch Hobby-Geflügelhalter keine Tiere hinein- oder herausbringen durften. Das Veterinäramt rät Geflügelhaltern aber, auf jeden Fall weiterhin vorsichtig zu sein, auf Hygiene- und Schutz-Maßnahmen zu achten und den Kontakt zwischen Hausgeflügel und Wildvögeln strikt zu vermeiden.