Nach Prügelattacken in Tettens: Sicherheitskonzept fürs Dorffest

Wangerland/Hohenkirchen (27. 6. 2024) – Das Dorffest in Hohenkirchen beginnt am heutigen Donnerstag unter besonderen Sicherheits-Vorkehrungen. Der Grund: Beim 100-Jahr-Fest der Freiwilligen Feuerwehr in Tettens war es am vergangenen Wochenende zu erheblichen Ausschreitungen gekommen.

Vor diesem Hintergrund haben das Polizeikommissariat Jever und die Gemeinde Wangerland die Einsatzplanung für das Dorffest in Hohenkirchen gemeinsam ausgearbeitet. Das Traditionsfest wird bis zum Sonntag gefeiert.

Polizei und Gemeinde haben für Personen, die der mutmaßlich für die Gewalttaten in Tettens verantwortlichen Gruppe angehören oder zu deren Umfeld gerechnet werden, ein Aufenthaltsverbot beim Dorffest in Hohenkirchen ausgesprochen. Darüber hinaus werde die Polizei die Veranstaltung insbesondere in den Abend- und Nachtstunden mit einem verstärkten Kräfteaufgebot begleiten. 

Gemeinsam appellieren Polizei und Gemeinde an alle Bürger, sich von den Vorfällen im Nachbarort nicht von einer Teilnahme am Fest in Hohenkirchen abhalten zu lassen: „Die Polizei wird die Sicherheit der Veranstaltung gewährleisten, bei Zuwiderhandlungen konsequent einschreiten und ist auf alle Eventualitäten eingestellt.“ 

Beim Feuerwehrfest in Tettens hatte eine Gruppe männlicher Personen Besucherinnen und Besucher körperlich angriffen und dabei sieben Personen verletzt. Im Rahmen der sogleich eingeleiteten und noch andauernden Ermittlungen der Polizei sei inzwischen ein Großteil der vor Ort agierenden Täter namentlich bekannt. 

Sollte es während der Veranstaltung in Hohenkirchen zu Zwischenfällen kommen, ist die Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/7449-0 oder per Notruf über die 110 zu erreichen.

Bürgerinitiative Hooksiel verteilt Spendengelder – und bleibt wachsam

Bürgerinitiative schüttet Spenden aus
Die Bürgerinitiative Hooksiel hat ihr Vermögen an Kinder- und Jugendorganisationen verteilt. Auf dem Bild die Sprecher Uwe Diekmann, Günter Schmöckel (hintere Reihe von links) sowie Dietrich Gabbey (hintere Reihe, 4. v. l) mit Vertretern der bedachten Organisationen. Foto: hol

Hooksiel (26.6.2024) – Das war der Schlussakkord der Bürgerinitiative Hooksiel. Das Meerwasser-Hallenwellenbad ist in Betrieb, das Gästehaus noch ein öffentliches Gebäude. Insofern seien die Ziele der BI erreicht worden, sagte am heutigen Mittwoch bei der Verteilung der noch in der BI-Kasse verbliebenen Spendengelder Günter Schmöckel als einer von drei BI-Sprechern. 

Auch sein Mitstreiter Dietrich Gabbey zeigte sich froh, dass das lange von Schließung bedrohte Bad aktuell offen und trotz schönstem Wetter gut besucht sei. „Aber wir bleiben wachsam“, sagte Gabbey. Mit Blick auf Veränderungen im Umfeld sei die Sorge vorhanden, dass das Bad schon bald wieder vor dem Aus stehen könnte. „Dann wird es wichtig sein, dass die Hooksieler erneut aufstehen und für ihr Bad eintreten.“

Sorgen über Finanzen der WTG

Sorgen bereiten den Hooksielern die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel, das an diesem Freitag seinen regulären Betreib aufnehmen soll. Bei der offiziellen Eröffnung am vergangenen Wochenende hatte der Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, Armin Kanning, eingeräumt, dass der einst mit 8,7 Millionen Euro veranschlagte Gesundheitstempel am Ende wohl um die 23 Millionen Euro kosten wird. Noch bis vor wenigen Wochen war von 17 Millionen Euro die Rede. Die Schlussabrechnung erwartet Kanning in einigen Wochen. Wie er gegenüber einer Lokalzeitung einräumte, würden die Mehrkosten dazu führen, dass die WTG sich bei Investitionen in andere Immobilien vorerst zurückhalten müsse. 

Die aktuellen Mehrkosten muss die WTG wohl aus eigener Kraft stemmen. An den Gesamtkosten hatte sich das Land mit 9 Millionen Euro und der Landkreis Friesland mit 0,5 Millionen Euro beteiligt. Die zu erwartenden Defizite aus dem laufenden Betrieb hatte Kanning vor wenigen Tagen auf rund 500.000 Euro im ersten und im zweiten Jahr geschätzt.

Initiative hat das Hallenbad gerettet

Die Bürgerinitiative Hooksiel hatte sich vor knapp fünf Jahren gegründet, nachdem die WTG Pläne vorgestellt hatte, aus dem Meerwasser-Hallenwellenbad ein Escape-Center machen zu wollen. Schmöckel erinnerte daran, dass damals bis zu 400 Hooksielerinnen und Hooksieler an den BI-Versammlungen teilnahmen. Um das Bad zu retten, sei zunächst in einem Rechtsstreit geklärt worden, dass die Gemeinde Wangerland als 100-prozentige Eigentümerin der WTG auch die Verantwortung für ihr Tochterunternehmen trägt. Nachdem die BI ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht hatte, lenkte der Gemeinderat ein und beschloss den Erhalt des Bades.

Mit einem tatsächlich durchgeführten Bürgerbegehren konnte die BI zudem den geplanten Verkauf des Gästehauses in Hooksiel verhindern. Gabbey wies darauf hin, dass beide Beschlüsse nach mehr als zwei Jahre heute juristisch nicht mehr bindend seien. Bei Bedarf müsste halt eine neue Bürgerinitiative gegründet werden. 

Bad war günstiger als erwartet

Der Alt-Bürgermeister erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Bau des Meerwasser-Hallenwellenbades vor über 40 Jahren als Alleinstellungsmerkmal für Hooksiel ebenfalls nur dem Engagement einer Bürgerinitiative zu verdanken gewesen sei. Die Initiative richtete sich damals gegen den Bau eines ICI-Werkes auf dem Voralpen Groden. Als die Gemeinde Wangerland das Projekt beklagte, ließ sich die damalige CDU-Wirtschaftsministerin Birgit Breuel in einem 50-Minuten-Gespräch mit den Widerständlern Millionen-Investitionen ins Freizeitgelände und für den Bau des Hallenbades abringen. „Das Land hat damals 10 Millionen Euro für den Bau des Bades gegeben, der Landkreis 1,25 Millionen. Hinzu kamen noch Mittel vom Bund“, sagte Gabbey. „Am Ende hat die Gemeinde Wangerland noch vier Millionen Euro zurückgegeben, weil das Bad günstiger wurde als geplant.“

An der heutigen BI-Veranstaltung nahmen Vertreter mehrerer Kinder- und Jugendorganisationen aus der Gemeinde teil. Mit gutem Grund. Wie Schmöckel sagte, hätte Dietrich Gabbey, Uwe Diekmann und er beschlossen, das Restvermögen der BI an Vereine und Verbände in der Gemeinde auszuschütten, verknüpft mit der Bitte, das Geld für Schwimmunterricht einzusetzen. An der Küste müsse jedes Kind schwimmen können. Entsprechende Kurse bietet die DLRG im Hallenwellenbad in Hooksiel an.

Unterstützung für Schwimmunterricht

Bei der Ausschüttung bedacht wurden die DLRG Wangerland (2000 Euro), die Kindergärten Hooksiel, Hohenkirchen und Tettens (jeweils 500 Euro), die Kindergärten Horumersiel und Waddewarden (je 350 Euro), die Jugendfeuerwehren Hooksiel und Hohenkirchen (je 500 Euro) und die Hooksieler Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“ (500 Euro). 250 Euro gingen zudem an die Landschaftsgestalterin Alina Zoch, die derzeit ihre Masterarbeit zur Umgestaltung des Geländes am Gästehaus zu einem Kurpark schreibt.

Zu den Unterstützern der BI zählte über die Jahre immer wieder der Seebadeverein, dessen Vorsitzender Erwin Abels den Sprechern der BI dankte, zu denen in der Anfangszeit auch der heutige Ratsherr Dieter Schäfermeier gehörte. „Ohne euch gäbe es heute das Hallenwellenbad nicht mehr.“ Markus Gellert, im Rathaus für die sozialen Belange in der Gemeinde zuständig, würdigte das Engagement der Initiative als „gelebte Basisdemokratie“. Er versicherte, dass das an die sozialen Einrichtungen gegangene Geld dort gut angelegt sei und im Sinne der BI verwendet werde.

Hitze lässt Betonstraße platzen

Hooksiel/Wilhelmshaven (26.6.2024) – Wegen einer geplatzten Betondecke wurde die Straße „Am Tiefen Fahrwasser“ am heutigen Mittwochmorgen kurz vor Hooksiel für den Verkehr gesperrt. Wie die Stadt Wilhelmshaven mitteilt, wird der Verkehr aus Wilhelmshaven kommend über die Raffinieriestraße nach Hooksiel umgeleitet. 

Straße aufgeplatzt

Die warmen Temperaturen hätten zum Aufbrechen der Betonplatte geführt, heißt es. Weil die Fugenabdichtung nicht mehr funktionsfähig war, konnte sich der erwärmte Beton nicht ausdehnen und platze deswegen. Ein bereits vorhandener Riss in der Platte tat sein Übriges.

Der städtische Eigenbetrieb TBW habe umgehend eine kurzfristige Reparatur beauftragt, damit die Straße zeitnah wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Neuer Vorstand bei „De Hooksieler“

Vorstand von de Hooksieler
Anke Müller (2. von links) ist neue Vorsitzende von „De Hooksieler“. Neben ihr die Vorstandsmitglieder (von links) Andreas de Rover, Anja Dittmer und Sarah Schnabel. Foto: Verein

Hooksiel (25. 6. 2024) – „De Hooksieler“ haben eine neue Vorsitzende. An der Spitze der Interessengemeinschaft steht nach der jüngsten Hauptversammlung die bisherige 2. Vorsitzende Anke Müller. Die tritt die Nachfolge von Matthias Suckert an, der die 37 Mitglieder zählende Organisation seit ihrer Gründung vor rund 20 Jahren geführt hat.

Zur neuen 2. Vorsitzenden wurde Anja Dittmer gewählt, die ihr bisheriges Amt als Schriftführerin an Andreas de Roover abgab. Zur neuen Kassenwartin wurde Sarah Schnabel gewählt.

Die erste Veranstaltung unter der Verantwortung des neuen Vorstandes wird das Kinderfest im „Garten der Generationen“ am Montag, 8. Juli, an der Nee Straat sein. Das Fest, an dem zahlreiche Hooksieler Vereine mitwirken, beginnt um 14.30 Uhr. Eingeladen sind dazu alle Kinder aus dem Ort. 

De Hooksieler betreuen seit Anbeginn den Garten der Generationen, pflegen die Grünanlage und richten dort Veranstaltungen aus. Eine weitere inzwischen schon traditionelle Veranstaltung des Vereins ist das so genannte Herbstleuchten geworden.

Unfallflucht am Gästehaus

Hooksiel (24. 6. 2024) – Die Polizei sucht Zeugen für einen Unfall am Donnerstag, 20. Juni, in Hooksiel. In der Zeit von 11.30 bis 15.45 Uhr wurde am Hohe Weg 1 (Höhe Gästehaus) ein ordnungsgemäß in einer Parkbucht abgestellter blauer Seat Cupra Leon beschädigt. 

Der oder die Verursacher kümmerten sich nicht um den Schaden und verließen die Unfallstelle. Gegen sie wird wegen Unfallflucht ermittelt. Der Seat weist im Heckbereich der Beifahrerseite Lackkratzer und Dellen auf. Zeugen, die Hinweise gegen können, werden gebeten, sich unter Telefon 04461/7449-0 mit der Polizei Jever in Verbindung zu setzen.

Problemlöser aus Hooksiel zeigen ihrem Roboter den Weg zum Finale

Hooksieler auf Roboter-Olympiase
Hoch konzentriert bei der Arbeit: Lorenz Kramer (Mitte) und Mateo Doyen (rechts) bauen im Deutschland-Finale in Passau ihren Roboter zusammen. Links ihr Teamkollege Connor Kuhnke. Foto: privat

Hooksiel (23. 6. 2024) – An einer Medaille sind die Hooksieler Mateo Doyen und Lorenz Kramer knapp vorbeigeschrabbt. Aber dennoch hat die Teilnahme an der WRO, der Welt-Roboter-Olympiade riesigen Spaß gemacht. „Wenn es klappt, sind wir im nächsten Jahr wieder dabei“, sagt Lorenz Kramer. „Und dann qualifizieren wir uns fürs Weltfinale.“Die WRO ist ein internationaler Roboter-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 19 Jahren. Mateo und Lorenz, beide Schüler am Mariengymnasium in Jever, hatten sich in der Junioren-Altersklasse beim Regionalwettbewerb für das Deutschland-Finale in Passau qualifiziert. In der Dreiländerhalle stellten sich 136 Teams, darunter 44-Junioren-Mannschaften, an zwei Tagen der Herausforderung. Sie musten einen Roboter bauen und so programmieren, dass er bestimmte, vorgegebenen Aufgaben erledigt.

„Am ersten Tag hat uns unser Roboter verlassen“, bedauerten Lorenz und Mateo rückblicken im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Warum der Roboter nicht das gemacht hat, was er zuvor immer zuverlässig erlegt hatte, wird wohl ein Geheimnis bleiben. „Vielleicht ist beim Transport ein Elemente beschädigt worden“, vermutet Lorenz. Wie dem auch sei. Am zweiten Finaltag funktioniere alles wieder perfekt. Der 25 mal 25 Zentimeter große, aus Lego-Elementen und Kabeln zusammengebaute Roboter mit Rädern, Greifarmen und Sensoren etwa für Abstand- und Druckerkennung transportierte auf der Spielfeld-Landschaft das, was er sollte, an den gewünschten Platz. Der Lohn für die beiden 14-jährigen Tüftler: eine hohe Punktzahl von der Jury. 

„Hätten wir am ersten Tag eine ähnlich hohe Punktzahl eingefahren, wären wir unter die Top 5 gekommen und hätten damit die Fahrkarte zur WM in der Türkei oder nach Italien zur EM gebucht“, ärgern sich die beiden Schüler. Ihr Trost: Im kommenden Jahr ist ein Spitzenplatz noch attraktiver. Da findet das Weltfinale in Singapur statt.

Nach Passau begleitet haben die beiden Jugendlichen, zu deren Team zudem Connor Kuhnke zählte,  ihre Eltern Marina Doyen und Marius Kramer sowie der Betreuerin der Roboter-Arbeitsgruppe am Mariengymnasium Nina Holtewert. In die Arbeitsgruppe werden Schülerinnen und Schüler eingeladen, die neben guten Noten in Mathematik und Physik Spaß an Technik und Informatik haben. Am Anfang des Jahres wird die Saisonaufgabe für die WRO gestellt, auf die die jungen Leute sich dann vorbereiten können. 

„Es geht immer um Problemlösungen“, sagt Lorenz Kramer. Zu den Meisterschaften müssen die Roboter dann komplett auseinander genommen und vor Ort in einer vorgegebenen Zeit neu installiert werden, um mit ihnen verschiedene Aufgaben meistern zu können. Wenn der Roboter dann nich so richtig will, hat man ein Problem – das wollen Mateo und Lorenz für 2025 aber auf jeden Fall lösen.

Wenn Scheune und Kuhstall für Kinder zum Spielparadies werden

Kita auf Bauernhof
Abenteuer Bauernhof: Kinder des Hooksieler Kindergartens „Küstenkinder“ besuchten zum Abschluss des Betreuungsjahres einen landwirtschaftlichen Betrieb in Crildumersiel. Foto: hol

Hooksiel/Crildumersiel (22. 6. 2024) – Kühe, Kälbchen, Pferde, Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und ein Hund. Dazu jede Menge Spielzeug, Pony-Reiten und Leckereien vom Grill oder vom Büffet. Die „Dörpwichtel“ aus der Hooksieler Kindertagesstätte „Küstenkinder“ werden den Ausklang ihres Kindergartenjahres sicherlich einige Zeit in Erinnerung behalten.

Die gut 15 Mädchen und Jungen waren samt Betreuerinnen Marlies Möllmann und Tanja Bremer, Eltern und Geschwisterkinder am Freitag zu Gast auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Haschen in Crildumersiel. Die Idee dazu hatte Elternvertreterin Nina Wagner, die bei der weiteren Umsetzung vor allem von Familie Haschen, aber auch von nahezu allen Eltern, benachbarten Landwirten und sogar der Molkerei Ammerland und der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel unterstützt wurde.

Für einen Nachmittag lang wurde der Milchvieh-Betrieb zum Schaufenster in das Leben auf einem Bauernhof und zugleich Zoo, Spielscheune und Kommunikations-Börse. Zum Dank präsentieren die „Dörpwichtel“ einige zuvor einstudierte Lieder, verteilten jede Menge Streicheleinheiten an ihre neuen tierischen Freunde und verabschiedeten die älteren Kinder in Richtung Grundschule.

Sprayer schaffen neues Markenzeichen für Hooksieler Skateplatz

Skateplatz Hooksiel
Der Graffiti-Künstler Daniel Treptow (4. von rechts) verzierte zusammen mit Jugendlichen den Aufenthaltscontainer am Hooksieler Skateplatz. Betreut wurde die Aktion von Seiten der Jugendpflege der Gemeinde mit Leiterin Imke Gerdes (3. von links) und Vanessa Müller (ganz rechts). Foto: hol

Hooksiel (20. 6. 2024) – Der Container am Hooksieler Skateboardplatz sieht jetzt richtig hipp aus. Auf Initiative der Jugendpflege Wangerland haben Kinder und Jugendliche den bereits blau grundierten Seecontainer zusammen mit Graffiti-Künstler Daniel Treptow aus Wilhelmshaven verschönert. 

Über drei Woche habe die Aktion aufgrund des regnerischen Wetters immer wieder verschoben werden müssen, sagte Imke Gerdes, Leiterin der Jugendpflege der Gemeinde, im Gespräch mit „Hooksiel-life“. „Jetzt hat es endlich geklappt. Und der Container sieht richtig schön aus.“

Der Skateplatz direkt neben dem Fußballplatz im Freizeitgelände ist ein Treffpunkt für junge Leute, die mit Fahrrad oder Skateboard am Hindernis-Parcours mit verschiedenen Geräten, Rampen und Pipes trainieren. Darüber hinaus gibt es dort einen Basketballkorb – und seit dem Sommer vergangenen Jahres auch einen Seecontainer, in dem die Nutzer sich bei Regen unterstellen oder auch nur ihre Sachen ablegen können.

Mitarbeiter des Bauhofs der Gemeinde hatten den Container schon entsprechend vorbereitet, so dass jetzt die Jugendlichen selbst zur Spraydose greifen konnten. Nach einer von Daniel Treptow gezeichneten Skizze entstand so ein stilisierter Hooksiel-Schriftzug – das künftige Erkennungszeichen für den Skateplatz. 

An der Aktion beteiligten sich an die 20 Jugendliche aus Hooksiel, Horumersiel und Jever. Der Großteil von ihnen besucht nach den Worten von Imke Gerdes das Angebot der Jugendpflege im Hooksieler Jugendraum oberhalb der Sporthalle an der Grundschule (Eingang von der Rückseite). Betreut werden die Jugendlichen dort einmal die Woche vom Sozialpädagogen Jörg Westphal (dienstags) sowie aktuell zusätzlich von der Studentin Vanessa Müller (freitags).

Daniel Treptow, der in Wilhelmshaven einen Hip-Hop-Shop betreibt, hat sich 1995 der Graffiti-Kunst verschrieben und seither bereits etliche Fassaden, Gebäude und Industriekomplexe verschönert. Schon mehrfach hat er dabei auch mit der Jugendpflege Wangerland zusammengearbeitet. „Ich zeige den Jugendlichen nur, wie man mit der Spraydose umgeht. Die sind dann meist erstaunt, was sie selber alles können.“

Für Treptow ist Graffiti längst eine etablierte Kunstform. Wer daran Zweifel hat, sollte sich den Termin des Streetart-Festivals in Wilhelmshaven (2. bis 4. August) vormerken. Darin integriert sei in diesem Jahr erstmals ein Graffiti-Festival, das „Spray Watt Festival“, zu dem sich bereits über 40 namhafte Sprayer aus dem In- und Ausland angemeldet hätten. Als von der Stadt Wilhelmshaven angeregtes Großprojekt soll dabei das Parkhaus an der ehemaligen Stadthalle an der Peterstraße verschönert werden. „Das koste kaum mehr, als wenn man die Front anmalen würde“, sagt Treptow und versichert: „Es wird aber viel schöner.“

Architektur von Häusern weist den Weg zu Menschen, die darin leben

Hooksiel (17. 6. 2024) – Achtung. Ein Unbekannter steht vor dem Haus und macht Fotos! Ein Tipp: Bevor Sie die Polizei rufen, fragen Sie den Mann nach seinem Namen. Vielleicht ist es der Maler und Illustrator Jürgen Noltensmeier auf der Suche nach einem Motiv. 

Noltensmeier ist der neue Stipendiat im Künstlerhaus Hooksiel. Der in Leipzig wohnende Künstler wird die nächsten sechs Wochen in dem Sielort leben und arbeiten. Eine Ausstellung mit zehn großflächigen Gemälden, die alle Fassaden unterschiedlicher Häuser zeigen, sind in der am Sonntag eröffneten Ausstellung „Still und laut“ im Künstlerhaus zu sehen. Bei der Vernissage am wurde der Künstler von der Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann und Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak begrüßt. Zur Einführung sprach Reiner Tintel.

Jürgen Noltensmeier
Jürgen Noltensmeier malt Häuser so realistisch wie möglich. Was möglicherweise hinter deren Mauern passiert, bleibt der Phantasie der Betrachter überlassen. Foto: hol

Verschiedene Häuser, mit oder ohne Balkon, mit abplatzender Farbe an Fassaden und Fenstern oder mit einem Jägerzaun vor der Tür. Noltensmeier konzentriere sich auf das Wesentliche, die Anatomie des individuellen Gebäudes, sagt Tintel. Die Bewohner der Gebäude gehören für ihn offenkundig nicht dazu. Obwohl es Noltensmeier immer um sie geht, die Menschen.

Was hinter den Fassaden vorgehen mag, bleibt der Vorstellungskraft des Betrachters überlassen. „Ich hasse es, wenn ein Künstler eine Botschaft aufdrängen will“, sagt Noltensmeier im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Die Gedanken sollen im Kopf der Betrachter entstehen. Und falls da keine Gedanken kommen, dann sei das nicht das Problem des Künstlers.

Maler, Musiker, Autor und Lehrer

Noltensmeier wurde 1967 im Kalletal in Westfalen geboren. Aus dem Dorf ging er nach der Schule in die Metropole Hamburg, um Illustration und Kunstdesign zu studieren. Ergänzt um die Malerei wurde die akademische Ausbildung bei einem Aufbaustudium in Glasgow in Schottland. Es folgen Jahre als freier Künstler, wobei Noltensmeier auch Bücher schrieb und Literatur-Shows organisierte. Das nötige Geld für den Lebensunterhalt verdiente er als Musiker. „Dann kam Corona und alles brach zusammen, vor allem die Subkultur.“ Heute arbeitet Noltensmeier unter anderem als Kunstlehrer an einer Schule in Niedersachsen.

Ausstellungs-Eröffnung
Bei der Ausstellungseröffnung: (von links) Bürgermeister Mario Szlezak, Jürgen Noltensmeier, Reiner Tintel und Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: Giesecke

Auf der Suche nach einem Stipendium sei er auf Hooksiel gestoßen. Das Angebot fürs Künstlerhaus sei eines der wenigen ohne Altersbegrenzung. Was macht man sechs Wochen lang als bekennender „Nicht-Strandgänger“ an der Küste? Neugierig sein. Sich umschauen. Spannende Gebäude suchen, die nicht nur etwas über Architektur, sondern auch über die dort lebenden Menschen sagen. Die ersten Gebäude, die Noltensmeier ins Auge gefallen sind: Die Hooksieler Strandhäuser. Steinerne Klötze mit dem Charme des vergangenen Jahrhunderts.

Ausstellung mit Hausmodellen geplant

Ob sie Gegenstand eines Gemäldes werden, steht noch nicht fest. Erst will der Künstler die Gegend erkunden, dann arbeiten. Ein konkretes Projekt, dass es sich für Hooksiel vorgenommen hat: Der Bau von Hausmodellen, wie er sie für seine Gemälde auch bislang schon genutzt habe, etwa um den Schattenwurf realistisch nachempfinden zu können. Bislang habe er die Papp-Modelle weggeworfen. „Aber ich glaube, es ist auch spannend, wenn ich sie einmal ausstelle.“

Kaum auf einer Leinwand festhalten wird Noltensmeier das LNG-Terminal, das man vom Hooksieler Außenhafen aus gut sehen kann. Als er es vom Deich aus fotografieren wollte, sei er umgehend von Sicherheitskräften angesprochen worden. „Fotografieren verboten!“ „Das ist mir schon häufiger passiert“, erzählt der Künstler. „Mich haben auch schon mal Polizisten verdächtigt, dass ich Häuser fotografieren würde, um Einbrüche vorzubereiten.“ 

Erneute Pleite für Tennis-Herren

Hooksiel (17. 6. 2024) – Auch im dritten Spiel der Tennis-Saison reichte es für Herren ü50 des FCN Hooksiel in der Regionsliga nicht für den ersten Punktgewinn. Beim TuS Ofen im Ammerland unterlag das Team um Mannschaftsführer Mirko Ortmanns mit 0:6 deutlicher als nötig. Mit etwas mehr Spielglück wäre sogar ein Unterschieden möglich gewesen.

Die Hooksieler reisten erneut ohne ihre drei leistungsstärksten Spieler an, die alle verletzungsbedingt passen mussten. Dennoch schlug sich Torsten Csikos, Nummer vier der Setzliste, im Spitzeneinzel hervorragend. Nachdem er den ersten Satz denkbar knapp mit 6:7 verloren hatte, lag er im zweiten schon mit 5:3 vorn. Am Ende hieß aber auch hier nach über zweieinhalb Stunden Spielzeit 5:7 für den Ofener. 

Die drei übrigen Einzel gingen mehr oder weniger deutlich an die Heimmannschaft. Mirko Ortmanns unterlag 4:6, 1:6, Gerd Abeldt 2:6, 0:6 und Torsten Riedel 2:6, 3:6. Das dennoch etwas drin gewesen wäre, zeigten die Doppel, die beide erst im Matchtiebreak des dritten Satzes verloren wurden. Csikos/Abeldt unterlagen 7:6, 4:6, 10:12, wobei sie einen eigenen Matchball nicht verwerten konnten. Ortmanns/Riedel hatten bei ihrem 6:4, 5:7, 6:10ebenso knapp das Nachsehen. 

Die ü50 geht mit 0:6 Punkten in die Sommerpause. Die nächsten Spiele werden im August und September ausgetragen.

Die Damen-Mannschaft des FCN siegte unterdessen bei ihrem Auswärtsspiel beim MTV-Jever souverän mit 6:0. In den Einzeln punkteten Kiara Krause (6:3, 6:3), Michelle Krause (6:3, 6:4) und Dilber Kocas (6:2, 6:1) sowie im Doppel Kiara Krause/Alina Fiebig (6:2, 6:0). Ein Einzel und ein Doppel gingen kampflos an die Hooksielerinnen, da Jever nur mit drei Spielerinnen angetreten war. Die Damen liegen aktuell mit 5:3 Punkten in der 2. Regionsklasse auf Platz zwei.