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„Vor Beteiligung sollte erkennbar sein, wohin die Reise der WTG geht“

Hooksiel (5. 9. 2025) – SPD und Unabhängige im Rat der Gemeinde Wangerland begrüßen die Bemühungen der touristischen Leistungsträger im Wangerland, sich zu einem gemeindeweiten Verein zusammenzuschließen. Wie Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) gegenüber „Hooksiel-life“ sagten, stehe ihre ZUW/SPD-Gruppe jederzeit für Gespräche bereit. Zur aktuellen Lage der insolventen Wangerland Touristik GmbH (WTG) könne man aktuell aber nicht viel sagen. Ulfers: „Entweder wir wissen nichts oder wir dürfen darüber nicht sprechen.“

Gläubigerausschuss hat das Sagen

Entschieden weisen Ulfers und Schäfermeier den Verdacht aus den Reihen der Leistungsträger zurück, der Rat habe im Zusammenhang mit der WTG-Insolvenz etwas zu verbergen. Aber, so Schäfermeier, die Insolvenz sei ein nicht-öffentliches Verfahren. „Im Moment hat der Gläubigerausschuss das Sagen. Und der kümmert sich in erster Linie darum, dass die WTG-Gläubiger möglichst viel von dem ihnen zustehenden Geld bekommen.“

Darin liege auch der eigentliche Grund dafür, dass der Tourismusausschuss des Rates die Beratung über den Antrag der Leistungsträger für eine bessere Einbindung in die Entscheidungsstrukturen von Gemeinde und WTG um drei Monate verschoben habe, so Ulfers. Jetzt sei die Zeit, dass die Leistungsträger sich Gedanken darüber machen, wie sich organisieren wollen, damit es eine legitimierte Vertretung der Branche, oder auch mehrerer Branchenzweige, gebe. Dann könne man gemeinsam über eine angemessene Beteiligungsform nachdenken.

Stimmrecht für Externe nicht zulässig

Ein Stimmrecht für Externe im Tourismusausschuss lasse das Kommunalverfassungsrecht nicht zu. Mit vier Beratern ohne Stimmrecht habe man auch diese Beteiligungsform bereits ausgeschöpft. Ja, so räumt Ulfers ein, die Beteiligung des 24-köpfigen WTG-Beirates hätte in der Vergangenheit „intensiver gelebt“ werden können. Als konstruktiv habe er die Gesprächsrunde am Leistungsträger-Stammtisch empfunden, zu der die WTG vor einigen Wochen gut 60 Leistungsträger eingeladen hatte. „Aber für echte Arbeit ist das Gremium eigentlich schon zu groß …“

Bevor über konkrete Beteiligungsformen für die Leistungsträger entschieden werden könne, da sind sich die Sprecher der ZUW/SPD-Gruppe einig, sollte erkennbar sein, wohin die Reise der WTG geht. Aktuell bemühen sich Gläubigerausschuss und Geschäftsführung darum, Unternehmensteile und Immobilen zu veräußern. Für den Campingplatz Hooksiel samt Hallenwellenbad und das Strandkorb-Management gibt es bereits Interessenten. 

Interesse am Thalasso-Zentrum

Auch für das Grundstück Hafen 3 in Horumersiel, das Areal der WTG-Zentrale mit dem neuen Thalasso Meeres Spa, dessen Bau den Weg in die Insolvenz gewiesen hat, gebe es bereits Bewerber, bestätigten Ulfers und Schäfermeier. Zuletzt hatte ein Oldenburger Immobilen-Unternehmen verkündet, in Horumersiel ein Hotel bauen und das Thalasso-Zentrum darin integrieren zu wollen.

Was am Ende von der WTG übrig bleiben werde, wisse man im Moment nicht, so Ulfers und Schäfermeier. Und die Gemeinde habe darauf – mit oder ohne private Leistungsträger an ihrer Seite – im Moment auch keinen Einfluss. 

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