Mit viel Courage und vier Eimern Wasser einen Großbrand verhindert

Christian Conring  und Nachbarin
Die Spuren des Feuers sind an der Hauswand noch deutlich zu erkennen. Frau Beyer dankt ihrem Nachbarn Christian Corning für dessen couragierten Löscheinsatz. Foto: hol

Hooksiel (23. 11. 2024) – Das ist gerade noch einmal gut gegangen.Vor allem durch den couragierten Einsatz von Christian Conring. Der Hooksieler hat möglicherweise einen Großbrand verhindert, weil er morgens um 6 Uhr schon hell wach war.

Donnerstag, 14. November. Polizeioberkommissar Christian Conring macht sich auf den Weg zum Dienst in Wilhelmshaven. Er will gerade seinem Hund das Plätzchen im Kofferraum herrichten, da bemerkt er auf dem Grundstück gegenüber einen merkwürdigen Lichtschein. Oder ein Flackern? Ein Feuerkorb? Aber morgens um 6 Uhr? 

Conring geht über die Straße, schaut um die Ecke und sieht einen brennenden Müllhaufen. Dass hier eimal drei Abfalltonnen direkt an der Hauswand gestanden haben, ist nicht mehr zu erkennen. Die Kunststoffbehälter sind schon zusammengeschmolzen. Die Flammen züngeln bis hoch zum Dachüberstand.

Nachbar als Helfer in der Not

Der Hooksieler läuft zum Eingang des Hauses, klingelt, klopft. Als niemand öffnet greift er zum Mobiltelefon, alarmiert die Polizei in Jever an und eilt nach Hause, um selbst zur Tat zu schreiten. Mit insgesamt vier Eimern Wasser kann er das Feuer löschen.

„Ich hatte erst ein wenig Respekt. Man weiß ja nie, was da brennt“, erinnert sich Conring. Entsprechend froh sei er gewesen, als er gesehen habe, dass Wasser offenbar das richtige Mittel war, um das Feuer einzudämmen. Als das erste von zwei Feuerwehrfahrzeugen den Ort des Geschehens erreichte, war der Brand augenscheinlich bereits gelöscht. Dennoch untersuchten die Feuerwehrleute die Brandstelle intensiv. „In der Dämmung im Dach hätten sich ja noch Glutnester befinden können …“, so Conring.

Besonders dankbar für die gezeigte Zivilcourage ihres Nachbarn ist die Familie Beyer, die das betroffene Haus in der Goedeke-Michel-Straße gerade gekauft hat. Das Paar aus Wismar hat den Bungalow als Alterssitz gekauft. Erst einen Tag nach dem Brand kam es nach Hooksiel und ist entsprechend froh, dass das Gebäude keinen nachhaltigen Schaden genommen hat. 

Die Außenwand des Hauses ist an der Brandstelle rußgeschwärtz. Wie inzwischen ein Gutachter festgestellt hat, muss ein Teil des Daches saniert werden. Insgesamt aber ist der Schaden überschaubar. Die Beyers jedenfalls halten an ihren Umzugsplänen fest und freuen sich auf Hooksiel – und ihre hilfsbereite Nachbarschaft. 

Brandursache unbekannt

Die Ermittlungen der Polizei zur Brandursache laufen unterdessen noch. Der Alt-Besitzer des Hauses hatte in der Nacht zum Donnerstag noch in dem Gebäude übernachtet. Allerdings hatte er das Haus schon deutlich vor 6 Uhr in Richtung Arbeitsstelle verlassen. 

Christian Conring hofft mit Blick auf aktuelle Brandserien in Wilhelmshaven, dass die dortigen Brandstifter ihren Wirkungsbereich jetzt nicht auch noch ins Umland der Stadt ausweiten. „Dann hätten wir wirklich ein Problem“, sagt der Polizist. „Aber vielleicht hat ja nur jemand unbedacht etwas Heißes in eine der Tonnen geworfen.“ 

Hallenbad-Restaurant: Streit um Pachtvertrag geht in die nächste Runde

Hooksiel (22. 11. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat eine Räumungsklage gegen die Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH eingereicht. Damit geht der Rechtsstreit um die Kündigung der Pächterin des seit über einem Jahr brach liegenden Restaurants am Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel in eine neue Phase. Wie ein Sprecher des Landgerichts Oldenburg gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, werde zu der Angelegenheit voraussichtlich in Kürze erneut ein Termin für eine mündliche Verhandlung angesetzt. 

Zum Bruch zwischen der Gemeinde Wangerland und der gemeindeeigenen WTG einerseits und der Salzwiesen GmbH andererseits war es im Sommer vergangenen Jahres gekommen. Als das während der Corona-Pandemie und der darauf folgenden Energiekrise geschlossene Schwimmbad am 15. Juli 2023 nach Sanierungsarbeiten wieder eröffnet wurde, war die Pächterin noch nicht in der Lage, die von ihr zuvor umgebaute und teilerneuerte Gastronomie zu öffnen. Die Arbeiten waren noch nicht abgeschlossen und es fehlte an einem Betreiber. Die WTG kündigte der Pächterin, die gegen die Kündigung juristisch vorging. 

Restaurant am Hallenbad
Die Zukunft des Restaurants am Meerwasser-Hallenwellenbad ist ungewiss. Der juristische Streit zwischen der WTG als Eigentümerin und der gekündigten Pächterin geht in die nächste Runde. Archiv-Foto: hol

Zuletzt sahen sich beide Seite im Rahmen des Zivilprozesses vor dem Landgericht im Juni. Bei der Verhandlung trat ein Gastronom auf, der Interesse bekundete, den Pachtvertrag zu übernehmen. Er wolle mit den Beteiligen nach einer außergerichtlichen Einigung suchen. Entsprechende Sondierungsgespräche samt Begehung des Restaurants habe es gegeben, bestätigte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning gegenüber „Hooksiel-life“. Zu einer Einigung sei es aber nicht gekommen. 

Im Oktober gab es in der Folge den nächsten Termin in der Sache beim Landgericht. Da von Seiten der Salzwiesen GmbH dazu aber kein Vertreter erschienen sei, so der Gerichts-Sprecher, sei ein Versäumnisurteil gegen die Klägerin ergangen, gegen das die Salzwiesen GmbH dann Einspruch eingelegt habe. Entsprechend wird der Vorgang demnächst neu verhandelt.

WTG und Salzwiesen GmbH hatten 2021 einen auf zehn Jahre angelegten Pachtvertrag unterzeichnet. Der damalige Geschäftsführer des Unternehmens, Carsten Hippenstiel, hatte große Pläne. Er ließ das Restaurant und den dazu gehörigen Saal umbauen und gestaltete den Außenbereich neu. Sein erklärtes Ziel war es, das Restaurant auch als Rezeption für ein geplantes Hotel in der Nachbarschaft mitzunutzen. Mehr noch: Hotel und Bad sollten eine Partnerschaft zum gegenseitigen Vorteil eingehen, was, so die Unterstützer der Idee, dem über 40 Jahre alten Bad eine langfristige Zukunftsperspektive gegeben hätte.

Die Mehrheit im Rat der Gemeinde Wangerland wollte diesen Weg allerdings nicht mitgehen. Mehr noch: Man erkläre öffentlich, aufgrund von persönlichen Vorbehalten nichts mehr mit der Person Hippenstil und der Salzwiesen GmbH zu tun haben zu wollen. Die Pächterin hielt dagegen. Sie bezweifelt, dass es überhaupt einen haltbaren Grund für die Kündigung des Pachtvertrages gab und fordert, für den Fall eines Rückzugs, Schadensersatz in sechsstelliger Größenordnung.

Mühlena träumt von einem Deutschen Open-Air-Ankermuseum in Hooksiel

Björn Mühlena präsentiert den Patentanker, der einst mit der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ gehörte. Das am ZOB liegende Exponat ist Teil des Hooksieler Ankerpfads. Foto: hol

Hooksiel (11. 9. 2024) – Anker sind mehr als Stabilitätsfaktoren für Schiffe. Sie stehen als Symbol für Sicherheit, Verlässlichkeit, Vertrauen und auch für den christlichen Glauben. „Der Begriff Anker ist durchweg positiv besetzt“, sagt Björn Mühlena. 

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Wangerland steht als 1. Vorsitzender an der Spitze des Hooksieler Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad e.V., der sich unter anderem um die Präsentation von Kunst im öffentlichen Raum kümmert. Sein Traum: Ein deutsches Open-Air-Ankermuseum in Hooksiel.

In Hooksiel findet man schon jetzt viele Anker. Rund 30, zum Teil mehrere Tonnen schwere Exponate hat der Verein erfasst. Ein besonders schönes Exemplar, ein so genannter Patent-Anker, ziert eine kleine Grünfläche am Busbahnhof. Es versah einst als Bug-Anker der Fregatte „Rheinland-Pfalz“ seinen Dienst bei der Deutschen Marine – bis zu einer Havarie am 8. März 2006 im Geiranger-Fjord in Norwegen. 

Datenbank mit Informationen im Netz

Der Patent-Anker, der sich durch besonders breite Pflugen auszeichnet, die sich im Bedarfsfall tief im Meeresgrund verkeilen, wurde im Mai 2008 in Hooksiel aufgestellt, samt einer kleinen Infotafel. Deutlich tiefer gehende Informationen zu Funktionsweise, historischem Hintergrund, Bezug zu Hooksiel und mehr können Interessierte inzwischen dem Internet entnehmen.

„Unser Vereinsmitglied Henning Giesecke, der Hooksiel leider kürzlich verlassen hat, hat über Jahre Informationen über die Anker im Ort gesammelt. Vieles ist noch unbekannt. Aber das, was wir wissen, haben wir zu einer Datenbank zusammengetragen, die auf der Homepage der Wangerland Touristik GmbH (www.wangerland.de) hinterlegt ist“, schildert Mühlena.

Anker am Langengrodener Weg in Hooskiel
Am Langengrodener Weg findet sich der ehemalige Anker der Fregatte „Köln“. Foto: hol

Der Verein Kunst- und Erlebnispfad ist aktuell dabei, an den Ankern kleine Stelen mit Infotafeln in einheitlichem Design aufzustellen. QR-Codes, die man mit seinem Smartphone aktivieren kann, weisen den direkten Weg zu weitergehenden Informationen im Internet. Drei Anker hat der Verein bereits mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Hooksiel und der Wangerland Touristik entsprechend ausgestattet. Weitere sollen folgen.

Hilfe bei Recherchen erbeten

Vom ZOB geht es in die Lange Straße. Auf einem Grünstreifen liegt dort ein gut erhaltener Stock-Anker, den der inzwischen verstorbene Admiral Schrade 2013 dem Ort gestiftet hat. Nicht weit davon entfernt ein arg angerosteter Anker ähnlicher Bauart. Einige Meter weiter ein so genannter Draggen, der sich durch vier gebogene Flunken auszeichnet.

„Von vielen Ankern wissen wir nicht, zu welchem Schiff sie einst gehört haben oder wie sie nach Hooksiel gekommen sind“, sagt Mühlena, der hofft, durch Hinweise von Betrachtern nach und nach die Datenbank um solch spannende Fakten erweitern zu können. Unterstützung bei Recherchen habe auch eine Hamburger Großwerft angeboten, die dem Verein bei Bedarf Zugang zu ihrem Unternehmensarchiv einräumen will.

Einige Anker sind Geschenke an die Dorfgemeinschaft oder den Seebadeverein, zum Teil wurden sie vom Marinearsenal oder anderen Behörden erworben oder gestiftet. Über Kennnummern lassen sich gerade Anker von Behördenschiffen noch einigermaßen zurückverfolgen. Andere Anker gehörten Privatleuten oder Fischern, die sie mit ihren Netzen aus der See gezogen haben. Das jüngste Exemplar im Bestand hat der Verein Kunst- und Erlebnispfad vom Wilhelmshavener Rosarium übernommen. 

Eines der schönsten Exponate ist am alten Hafen aufgestellt. Es handelt sich um einen Pilz-Anker Baujahr 1907 der „Norderney“, die später als Restaurant- und Museumsschiff „Feuerschiff Weser“ in der Jadestadt festgemacht hat. Der Pilzanker hat kürzlich mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Hooksiel seinen neuen Liegeplatz im hinteren Teil des Alten Hafens erhalten. Die Arbeitsgruppe unterstützt den Förderverein tatkräftig bei der Pflege der Exponate. 

Anker positive Symbole für Hooksiel

Am Alten Hafen finden sich eine Reihe weiterer sehenswerter Anker. Am Binnentief etwa, gegenüber vom „Schwarzen Bären“, liegt ein Platten-Anker der Fregatte „Köln“, den das Schiff bei einem Manöver im Mai 2001 in Dänemark verlor. Auf der Südseite des Hafens, zwischen Mudderboot und Boje, findet man mächtige Stock-Anker aus der Zeit der Kaiserlichen Marine. Ein mächtiges Exemplar eines Patent-Ankers liegt noch auf dem Gelände des alten Feuerwehrgerätehauses. Er befindet sich aber in Privatbesitz. Mühlena: „Für den hätten wir sicher auch noch ein schönes Plätzchen.“

Die Punkte, an denen in Hooksiel Anker zu finden sind, sind in einer Karte verzeichnet, eine Art Wegweiser für Interessierte, ein „Ankerpfad“. „Und wer mag, kann als Urlauber aus Hooksiel natürlich auch gern einen Anker mit nach Hause nehmen“, sagt Mühlena und schmunzelt. „Zumindest als Tätowierung auf dem Arm oder als Motiv auf einem T-Shirt oder Pullover.“ 

Neuer Muschelkalk soll Kirche zu Pakens vor Feuchtigkeit schützen

Kirche zu Pkens wird saniert
Die Kirche zu Pakens ist aktuell eingerüstet. Die Außenfassade wird saniert. Foto: hol

Hooksiel/Pakens (13. 9. 2024) – Die Kirche für die evangelisch-lutherischen Christen in Hooksiel ist deutlich älter als der Ort selbst. Während der Sielort erst nach der Gründung des Hook-Siels vor rund 480 Jahren aufblühte, geht die Geschichte der Kirche zum Heiligen Kreuz auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Das Gotteshaus im Zentrum der Ortschaft Pakens, die heute am Rande von Hooksiel liegt, ist mithin rund 750 Jahre alt.

Dafür hat sich das weitgehend aus Granitquadern errichtete Gotteshaus sehr gut gehalten. Die anderthalb Meter dicken, mit Muschelkalk verfugten Mauern, die von innen verputzt wurden, umschließen den spätromanischen Einraum samt halbrunder Apsis. Allerdings: Seit geraumer Zeit dringt Feuchtigkeit durch die Fugen. Aktuell ist die Kirche deshalb eingerüstet. Handwerker kratzen lose und undichte Fugen aus dem Mauerwerk. Im Anschluss werden die Wände neu verfugt, zum Teil wieder mit Muchelkalkmörtel.

Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten an der Außenfassade abgeschlossen sein, bestätigt Pastor Stefan Grünefeld. Dazu gehöre dann auch die Sanierung der Fensterrahmen und deren Anker. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 150.000 Euro. Geld das die Kirchengemeinde selbst, unterstützt vom Oberkirchenrat in Oldenburg und einigen Spendern, aufgebracht hat.

Für die Sanierung des Innenraums, in dem die Feuchtigkeit zum Teil zu riechen, zum Teil an bröckeligem Putz und Schimmelstellen zu sehen ist, reicht das Geld aber nicht. Es könne durchaus noch einige Jahre dauern, bis die auch hier notwendige Sanierung angepackt werden könne, so Grünefeld. Ein Trost: „Eine Gesundheitsgefährdung geht vom Pilzbefall nicht aus“, so der Pastor. Das Gotteshaus ist übrigens auch während der Bauarbeiten weiter geöffnet.

Straße wird gesperrt: Sanierung der Schleuse am Außenhafen beginnt

Hooksieler schleuse
Die Sanierung der Schleuse am Hooksieler Außenhafen beginnt. Die über das Bauwerk verlaufende Bäderstraße wird für rund anderthalb Wochen gesperrt werden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (11. 9. 2024) – Im Bereich der Schleuse am Außenhafen Hooksiel wird voraussichtlich zwischen Montag, 16, bis Mittwoch, 25. September, die Fahrbahn komplett gesperrt. Der Grund dafür sind nach Mitteilung der niedersächsischen Hafenbehörde (Sports) Modernisierungsmaßnahmen.

In diesem Monat werden an der Schleuse Hooksiel Bauarbeiten durchgeführt. Infolgedessen komme es nach aktuellem Stand zu einer eineinhalb-wöchigen Vollsperrung der Fahrbahn. Betroffen sein werde die „Bäderstraße“ als Verbindung zwischen Hooksiel und Wilhelmshaven. 

Für Bauarbeiten an der Schleuse gliedern sich in drei Phasen:Vorbereitungsmaßnahmen zum Ausbau der Torlinie 1, Ausbau der Torlinie 1 und den Rückbau der Kranfläche. In dieser Zeit sei keine Zufahrt für Auto- und Radverkehr möglich.Auch Fußgänger können die Schleuse nicht überqueren. „Der Weg bis zur Schleuse ist frei, allerdings gibt es keine Wendemöglichkeit“, so NPorts. Des Weiteren werde die Schleuse während des Ausbaus der Torlinie 1, voraussichtlich am Montag und Dienstag, 23./24. September, für den Schiffsverkehr gesperrt.

NPorts hatte 2023 das Bauwerk an der Hooksieler Schleuse eingehend überprüfen lassen. Danach habe man die erforderlichen Maßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung der Schleuse eingeleitet, so die Hafengesellschaft. Jetzt stünden die ersten baulichen Schritte zur Modernisierung der Schleuse an, so etwa der Ausbau der Torlinie 1. 

Mit „Torlinie“ bezeichnet NPorts den Tortyp „Stemmtor“, eine aus meist zwei Flügeln bestehende Konstruktion. Die Schleuse hat insgesamt fünf Stemmtorpaare, also fünf Torlinien, die in den nächsten Jahren saniert werden sollen. Bis 2027 werde die Schleuse nach und nach auf den neusten Stand der Technik gebracht, verspricht NPorts.

Die Hafengesellschaft bittet um Verständnis dafür, dass es während der notwendigen Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Schleuse in den kommenden Jahren immer wieder mal zu temporären Einschränkungen für den Auto-, Rad- und Fußverkehr sowie den Schiffsverkehr kommen wird.

Vynova möchte auch Feuerwehrleute aus der Region vor Ort ausbilden

CDU-Abgeordnete bei Vynova
CDU-Landtagsabgeordnete aus dem Oldenburger Land besuchten die Werksfeuerwehr des PVC-Werkes Vynova auf dem Voslapper Groden. Von links: Christian Calderone, Björn Margowski (Werkfeuerwehr), Dr. Benno Krüger (Vynova), Jens Nacke, Stephan Jürgens (Leiter der Werkfeuerwehr), Christoph Eilers, Katharina Jensen und Lukas Reinken, Petra Tjardes (Vynova) sowie aus dem Landtag Saskia Buschmann und Ulf Thiele. Foto: privat
 

Wilhelmshaven/Hooksiel (4. 8. 2024) – Vor dem Außenhafen von Hooksiel liegt die „Höegh Esperanza“, das LNG-Speicher- und Verdampfungsschiff. Das Schiff trägt von Wilhelmshaven aus zur Energieversorgung Deutschlands bei, weitere Schiffe und Terminals für den Import von flüssigen Gasen sollen folgen. 

Sollte es auf dem Schiffsanleger einen Notfall geben, dann käme die Werkfeuerwehr des Wilhelmshavener Industrieunternehmens Vynova zum Einsatz. Dabei steht Vynova als energieintensives Unternehmen selbst vor großen Herausfordernden. Das wurde jetzt bei einem Besuch der CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Oldenburger Land deutlich, der von der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland), zuständig für den Wahlkreis Friesland/Jade, organisiert wurde.

„Grüne Energie“ soll Erdgas ersetzen

Vynova produziert PVC Granulat für die Herstellung unterschiedlichster Produkte, sichere 360 Arbeitsplätze und sei zeitgleich bei der Energiebeschaffung mit hohen und schwankenden Energiepreisen konfrontiert, so Dr. Benno Krüger. Der Werksleiter beschrieb die wirtschaftliche Lage für Vynova als „schwierig“. Die Anlagen werde mit Erdgas betrieben. Damit sei Vynova einer der größten Erdgasverbraucher der Region. „Künftig ist der Einsatz grüner Energien geplant, wir streben daher einen Klimaschutzvertrag an“, sagte Krüger. Zudem leidet das Unternehmen unter der hohen Inflation und der Flaute in der Bauwirtschaft.

Vynova wolle dennoch die hauseigene Feuerwehr stärken und weiter ausbauen, damit Feuerwehreinsätze jederzeit professionell durchgeführt werden können. Unter anderem haben man in zwei neue Löschfahrzeuge investiert. Eine Feuerwehr-Drohne kann zur Überwachung der landabgewandten Seite der „Höegh Esperanza“ eingesetzt werden. Weitere Investitionen in Anlagen und Gebäude seien geplant. Neben den Löschfahrzeugen, mit einer Spezialausstattung angepasst an die speziellen Anforderungen eines Chemiebetriebes, gibt es auch einen eigenen Rettungswagen für medizinische Notfälle.

Drohne bei Werksfeuerwehr
Eine Feuerwehr-Drohne kann zur Überwachung der landabgewandten Seite des LNG-Terminals samt der „Höegh Esperanza“ eingesetzt werden. Foto: privat

Die Werkfeuerwehr besteht aus etwa 150 Mitarbeitern, wovon 28 hauptamtlich bei der Feuerwehreinheit tätig sind. Sie betreuen und überwachen sämtliche Anlagen des Chemiewerkes einschließlich des Schiffsanlegers und zwar rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Die 24-Stunden-Schichten der Werkfeuerwehr werden dabei von mindestens sieben Personen aus dem Personal abgedeckt. 

2023 habe man 110 Einsätze registriert, in diesem Jahr komme man bislang auf 67 Einsätze. Überwiegend wird die Feuerwehr zu technischen Hilfeleistungen, Brandmeldealarmen und medizinischen Einsätzen gerufen. Es besteht daher ein großer Bedarf an Fortbildungen, die auch von den knapp 120 nebenberuflichen Feuerwehrleuten geleistet werden müssen, ohne dass die Produktion im Unternehmen zu sehr leidet.

Jensen kritisiert lange Bearbeitungszeit

Sorgen bereiten der Werkfeuerwehr allerdings die fehlenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten: Derzeit müssen die Lehrgänge neben den Feuerwehrschulen in Loy oder Celle auf kommunaler Ebene absolviert werden. Bereits 2019 hat das Unternehmen einen ersten Antrag beim Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) auf Genehmigung einer hauseigenen Ausbildungsstätte gestellt. Ein Nachantrag erfolgte 2023. Über beide Anträge sei bis heute aber nicht entschieden worden. Das Konzept sieht dabei auch ein Angebot für die umliegenden Kommunen vor, deren Feuerwehrleute im Vynova-Werk mit auszubilden. Bereits bestehende Kooperationen anderer Landkreise könnten so unbürokratisch übernommen werden. 

„Dass das NLBK seit fünf Jahren nicht in der Lage ist, über das vorgelegte Konzept von Vynova zu entscheiden, ist nicht hinnehmbar“, so Katharina Jensen. „Zumal die Kommunen der Region, die ebenfalls oft Probleme bei der Ausbildung ihrer Feuerwehrleute haben, hier eine sehr gute wohnortnahe Möglichkeit zur Ausbildung erhalten würden. Es ist unverständlich, dass sich das Land hier so viel Zeit lässt, wo es die Ausbildung in der Fläche als neuen Standard doch überall präferiert.“

Neue Ausstellung im Künstlerhaus

Hooksiel (31. 7. 2024) – Die nächste Ausstellung „Wachsen“ im Künstlerhaus wird am kommenden Sonntag, 4. August, eröffnet. Die Künstlerin Akkela Dienstbier aus Bremen hat bereits 2018 als Stipendiatin der Gemeinde Wangerland in Hooksiel gelebt und viele ihrer damaligen Eindrücke aus dem Küstenort künstlerisch umgesetzt. Ein Schwerpunkt: Natur und Umwelt. 

Für ihre Werke verwendet Akkela Dienstbier fast ausschließlich reine Naturmaterialien. Intensiv beschäftigt sie sich mit der Umsetzung der dreidimensionalen Objekte in zweidimensionale Druckwerke. Ein Baustein ihrer Überzeugung: Mensch und Natur stehen sich nicht gegenüber, sondern durchdringen und beeinflussen sich gegenseitig, im besten Fall bilden sie über Netzwerke Möglichkeiten von Verbindungen, Austausch und gegenseitige Unterstützung. 

In ihren Arbeiten werden verschiedene künstlerische Ausdrucksmittel eingesetzt. Akkela Dienstbiers Kunst regt eine Reflexion über Natur und Umwelt an, indem auch sinnliche, gesammelte Naturmaterialien die künstlerischen Gestaltungen bestimmen. Die Künstlerin: „Was der Mensch liebt, schützt er auch!“ 

In der Ausstellung „Wachsen“ sind Objekte, Druckgrafiken und Bilder von Akkela Dienstbier zu sehen. Die Vernissage beginnt am Sonntag um 11.15 Uhr. Die Ausstellung ist dann bis zum 15. September im Künstlerhaus Hooksiel in der Langen Straße 16 zu sehen. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Seenotretter zeigen ihr Potenzial

Hooksiel/Wilhelmshaven (18. 7. 2024) – Zum Tag der Seenotretter lädt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger für Sonntag, 28. Juli, ein. Unter anderem sind an den Rettungsstationen der DGzRS in Wilhelmshaven und Horumersiel Vorführungen, Übungen und Gespräche geplant. 

Der Hooksieler Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ bereichert mit seiner Besatzung das Programm in Wilhelmshaven. In der Zeit von 10 bis 17 Uhr sind am Wangeroogekai Vorführungen und verschiedenen Informationsangeboten geplant. Beim „Open Ship“ wird neben der „Bernhard Gruben“ auch das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ zu besichtigen sein. Es sollen vor Ort kleine Übungsszenarien vorgeführt werden, möglicherweise mit Unterstützung eines Rettungshubschraubers. Mitmachübungen vom Wurfleineschmeißen bis zum Knüpfen von Seemannsknoten sowie eine Ausstellung zur modernen und historischen Seenotrettung und eine Präsentation des Schiffsmodellbauclubs „Schlicktown“ runden das Programm ab.

Die Rettungsstation Horumersiel plant für die Zeit von 11 bis 17 Uhr am Hafen in Horumersiel ein eigenes Programm. Dazu gehört auch ein ökumenischer Gottesdienst. Darüber hinaus ist die Besichtigung des historischen Rettungsbootes „August Grassau“ möglich.

Der Tag der Seenotretter wird in diesem Jahr zum 26. Mal begangenen, zeitgleich an etlichen DGzRS-Stationen in Nord- und Ostsee. Zum Programm gehören Präsentationen der Rettungstechnik, Mensch-über-Bord-Übungen und Vorführungen der Rettungseinheiten vor den Küsten. Auch Mitfahrten sind auf einigen Stationen möglich, soweit es die rettungsdienstlichen Verhältnisse zulassen. Im vergangenen Jahr konnte die DGzRS über 40.000 Menschen begrüßen. Die Seenotretter finanzieren sich ausschließlich über Spenden.

Neuer Ponton für „Bernhard Gruben“

Bernhard Gruben in Hooksiel
Der Rettungskreuzer „Bernhard Gruben“ an seinem bisherigen Liegeplatz an der Südseite des Hooksieler Außenhafens. Foto: hol

Hooksiel (2. 7. 2024) – Der Seenotrettungskreuer „Bernhard Gruben“ soll umziehen. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigten, soll das Rettungsschiff künftig an einem neuen Ponton an der Nordseite des Hooksieler Außenhafens festmachen.

Aktuell laufen die vorbereiteten Arbeiten. Wie Mathias Lüdicke, Leiter der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven, sagte, würden die notwendigen elektrischen Anschlüsse und Kabel auf der Nordseite verlegt. Derzeit liegt die „Bernhard Gruben“ an einem Ponton auf der Südseite der Seeschleuse. Da dort die räumlichen Verhältnisse sehr beengt sind, nutzt die DGzRS bislang zusätzlich einen Materialcontainer, der allerdings auf der Nordseite steht. 

„Die DGzRS bemüht sich seit Jahren um größere Stationsräumlichkeiten am Hooksieler Außenhafen“, erläutert der Pressesprecher der Rettungsorganisation mit Sitz in Bremen, Christian Stipeldey. „Die Möglichkeiten sind sehr begrenzt.“Die Planung sehe vor, auf der Nordseite, zwischen der Schleuse und dem Ponton der Reederei Huntemann, einen neuen, größeren Ponton zu installieren. „Das wird unsere Logistik vereinfachen“, so Stipeldey. Der neue Anleger werde es ermöglichen, einen größeren Container direkt auf dem Ponton zu platzieren.

Der Container solle unter anderem eine Werkstatt sowie einen kleinen Büro- und Aufenthaltsraum aufnehmen. Stipeldey: „Dies wird kleinere Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten unseres Seenotrettungskreuzers vor Ort durch unsere Besatzung erleichtern und ihre Raumverhältnisse an Land erheblich verbessern.“

Die „Bernhard Gruben“ ist 23,1 Meter lang. Das extrem seetüchtige Schiff ist einer der Eckpfeiler der Nord- und Ostsee unterhält. Die Stammbesatzung besteht aus neun Rettungsmännern, von denen jeweils vier „auf Wache“ sind, also rund um die Uhr an Bord leben und jederzeit einsatzbereit sind. 

Friesen-Pferde sollen historische Kanone wieder zum Deich ziehen

Hooksiel (25. 6. 2024) – Es ist so weit: Nach über dreijähriger Sanierungszeit kommt die historische Kanone auf den Hooksieler Deich zurück. Der Seebadeverein Hooksiel plant für die Aufstellung der Kanone aus den Jahr 1849 ein Willkommensfest. Dazu sind alle Interessierten am Samstag, 29. Juni eingeladen.

Begrüßungsfest am Samstag

Treffpunkt ist um 14.45 Uhr am Parkplatz an der zentralen Bushaltestelle an der Friesenstraße. Von dort aus soll die Kanone mit Friesen-Pferden zum Alten Hafen und dann weiter zu ihrem Platz vor dem Hohen Stuhl, also direkt an der Einfahrt zum historischen Hafen an der Viethstraße, gebracht werden. Im Anschluss lädt der Seebadeverein zu einem Umtrunk mit kleinem Snack am Alten Hafen ein.

Hooksieler Kanone
Wolf Hegemann (links) vom Seebadeverein hat die Sanierung der Hooksieler Kanone federführend begleitet. Das Bild zeigt ihn mit dem Schmied Uwe Schuster bei der Montage der eigens angerfertigen Beschläge an der Lafette. Archivfoto: hol

Das Projekt „Sanierung der Kanone“ lag beim Seebadeverein in Hände des zweiten Vorsitzenden Wolf Hegemann. Ziel sei es gewesen, so Hegemann, möglichst den Originalzustand wieder herzustellen. Aber wie sah die preußische Kanone 1849 tatsächlich aus? Um das herauszufinden, hat Hegemann Fachleute befragt und Archive durchstöbert. Im Ergebnis stellte sich heraus, dass das historische Kriegsgerät runderneuert werden musste.

„Die gebrochenen Räder mit einem Durchmesser von 1,20 Metern entsprachen nicht dem Original“, so Hegemann. „Vergleichbare Lafetten-Geschütze hatten Räder mit einem Durchmesser von 1,50 Meter und eine Radbreite von 90/100 Millimeter.“ Also wurde eine Wagnerei in Bayern beauftragt, neue Räder samt Radachse herzustellen, aus Esche und abgelagertem Eichenholz.

Nägel aus Altmarienhausen

Aber das war nur der Anfang: Räder, Achse, Achsstock, dazu die Erneuerung der Lafette mit entsprechendem Anstrich, das Sandstrahlen und Neubeschichten des Kanonenrohres und nicht zuletzt die Metallbeschläge. Da die alten Beschläge fehlten, mussten sie anhand von historischen Bildern rekonstruiert werden. Unterstützt wurde Hegemann dabei von der Museumsschmiede in Sande-Altmarienhausen, die unter anderem 100 handgeschmiedete Eisennägel fertigte und verarbeitete. 

Bei aller Mühe: Nicht bei jedem Detail konnten historische Vorgaben 1:1 umgesetzt werden. „Die Farbbeschichtung wurde damals aus einem gefärbten Leinöl-Firnis erstellt und war für Lafette und Räder gleich“, schildert Hegemann, „Da die Firnis-Verarbeitung und auch die Haltbarkeit in keinem Verhältnis zum Aufwand gestanden hätten, haben wir eine ölhaltige, offenporige und wasserabweisende Lasur verwendet, die der Holz-Struktur entspricht.“

Niemals auf Dänen geschossen

1849 stattete Preußen an der Zufahrt zum Hooksieler Hafen zwei 87-Millimeter-Kanonen auf. Sie befürchteten seinerzeit im Jadegebiet Übergriffe von dänischen Kaperfahrern. Auf feindliche Ziele geschossen wurde mit ihnen offenbar nie.

Heute, da Überfälle von Dänen unwahrscheinlcih geworden sind, droht der Kanone eine ganz andere Gefahr. Wie lässt sich verhindern, dass sich zum Beispiel angetrunkene Scherzbilde an der Kanone vergreifen und sie den Deich herabrollen? Auch daran hat der Seebadeverein gedacht. Hegemann: „Die Lafette wird so verankert, dass sie nicht weggeschoben werden kann. Und in die Kanone haben wir eine Kugel eingeschweißt.“ Damit da niemand mehr mit schießen kann? „Damit nicht jeder da seinen Müll reinstopft …“