Der Belag der 325 langen Promenadenbrücke übers Wangermeer in Hohenkirchen wird saniert. Foto: hol
Wangerland/Hohenkirchen (10. 4. 2025) – Die Fußgängerbrücke am Wangermeer bekommt ein „neues Kleid“: Wie die Gemeinde Wangerland mitteilt, wird ab Montag, 28. April, der in die Jahre gekommene Holzbelag durch einen witterungsbeständigen und nachhaltigen Belag aus Glasfaserkunststoff ersetzt. „Der neue Belag ist nicht nur pflegeleichter, sondern auch deutlich robuster gegenüber Feuchtigkeit und Witterung – eine Investition in die Zukunft“, ist Bürgermeister Mario Szlezak überzeugt.
Um Kosten zu sparen, werde der Bauhof der Gemeinde die Arbeiten an der Brücke übernehmen. Damit zeige sich einmal mehr, wie wertvoll das handwerkliche Know-how der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Szlezak: „Die Brücke ist nicht nur ein beliebter Übergang, sondern auch ein Ort zum Verweilen mit Blick aufs Wasser. Mit dem neuen Belag sorgen wir für mehr Sicherheit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit – und das in Eigenleistung durch unseren Bauhof. Darauf können wir als Gemeinde stolz sein.“
Während der Arbeiten bleibt die Brücke an den Werktagen gesperrt. An Wochenenden sowie an Feier- und Ferientagen wird sie für den Publikumsverkehr geöffnet und kann uneingeschränkt genutzt werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis August dauern.
Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums Jever waren an der Entwicklung der digitalen Maria-Schnitzeljagd beteiligt. Foto: Landkreis Friesland
Jever (10. 4. 2025) – Anlässlich des Jubiläumsjahres von Maria von Jever (*1500 +1575) haben die Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums Jever in Zusammenarbeit mit dem „frauenORT Maria von Jever“ und dem jeverschen Schlossmuseum eine digitale Schnitzeljagd entwickelt. Mit der kostenlosen App „Actionbound“ können Interessierte ab sofort die Stadt Jever auf eine ganz neue Art und Weise entdecken.
Die digitale Schnitzeljagd führt die Teilnehmer durch die historischen Straßen und Plätze, während sie durch Rätsel und Aufgaben in die faszinierende Geschichte von Maria von Jever eintauchen. „Wir möchten mit diesem Projekt nicht nur die Geschichte von Maria von Jever lebendig werden lassen, sondern auch die Kreativität und das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler fördern“, so Britta Herzog, Lehrerin des Mariengymnasiums Jever.
„Die digitale Schnitzeljagd bietet eine unterhaltsame Möglichkeit, Geschichte zu lernen und gleichzeitig die Stadt zu entdecken“, fügt Elisabeth Wilken vom Schlossmuseum hinzu, die auch eine AG des Mariengymnasiums im Schloss leitet. Ann-Kathrin Cramer, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Friesland, die seitens des „frauenORTes“ das Projekt begleitet hat, erläutert: „Die Schnitzeljagd ist ein Gemeinschaftsprojekt, das die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und kulturellen Institutionen in Jever stärkt. Die Schülerinnen und Schüler haben mit viel Enthusiasmus und Kreativität an der Entwicklung der Rätsel gearbeitet.“
Wer an der digitale Schnitzeljagd teilnehmen möchte, muss die die „Actionbound“-App herunterladen und nach dem Bound „Maria von Jever 2025“ suchen.
Friesland/Sande (9. 4. 2025) – Das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) rät dem Landkreis Friesland und der kreiseigenen Friesland Kliniken gGmbH den Krankenhaus-Standort Varel aufzugeben und ein optimiertes Leistungsangebot in Sanderbusch zu konzentrieren. Das ist das Ergebnis eines Sanierungskonzeptes, das heute in einer Mitarbeiterversammlung vorgestellt wurde. Gestern war das Papier in einer nichtöffentlichen Sitzung den Mitgliedern des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung der Friesland Kliniken präsentiert worden.
„Entscheidungen wurden noch nicht gefasst“, heißt es in einer heute von Landkreis und Klinik-Gesellschaft verbreiteten gemeinsamen Erklärung . „Die Inhalte werden zunächst von den zuständigen Gremien beraten.“
Zwei Szenarien untersucht
PwC habe geprüft, ob und mit welchen Maßnahmen das Unternehmen perspektivisch aus eigener Kraft finanziert werden kann. Hierbei wurden zwei Szenarien betrachtet: Das erste Szenario prüft die Beibehaltung beider Standorte Varel und Sanderbusch. Im zweiten Szenario untersuchte PwC die Auswirkungen die Folgen einer Konzentration der Leistungen an einem Standort. „Für beide Szenarien gilt, dass eine bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung unter wirtschaftlichen und wettbewerbsrelevanten Gesichtspunkten im Rahmen der Reformgesetzgebung gesichert werden muss“, so Klinik-Geschäftsführerin Petra Hohmann. „Eine Optimierung der aktuellen Strukturen ist vor dem Hintergrund des prognostizierten jährlichen Defizits von 25 Millionen Euro unumgänglich.“
Im Szenario 1 bliebe der Standort Varel mit dem stationären Betrieb von Gynäkologie und Geburtshilfe, dem ambulanten OP-Zentrum (AOZ) sowie den Praxen im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) bestehen. In diesem Szenario würde trotz der zu hebenden Einsparpotenziale das Defizit innerhalb von fünf Jahren aufsummiert rund 45 Millionen Euro betragen. Im Szenario 2 würde der Standort Varel nicht weiter fortgeführt und der Standort Sande würde als Schwerpunktkrankenhaus auf etwa 400 Betten ausgebaut. Gynäkologie und Geburtshilfe würde aufgegeben und die derzeit in Varel betriebenen MVZ-Praxen ebenso wie die ambulanten Operationen nach Sande verlegt. Das Pflegeheim St. Marienstift in Varel würde auf 75 Plätze erweitert und ausgebaut werden.
Krankenhaus in Varel nicht nötig
In dem Szenario 2 könnte es in Kombination mit einer Reihe von begleitenden Maßnahmen gelingen, das Defizit innerhalb von fünf Jahren auf nahezu null zu reduzieren, stellen die Gutachter fest. Die Empfehlung von PwC laute, das medizinische Versorgungsangebot in Varel aufzugeben und alle Leistungen in Sande zu bündeln. Ein Krankenhaus in Varel sei zur Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung nicht nötig. Nach Überzeugung von PwC kann die Versorgung der Menschen durch die umliegenden Krankenhäuser sichergestellt werden.
Weitere Gründe für die Expertenempfehlung liegen unter anderem in landes- und bundespolitischen sowie medizinischen Entwicklungen. So seien Qualitätsanforderungen an Krankenhäuser, Finanzverpflichtungen, eine bedarfsgerechte Personalplanung und vor allem die Wirtschaftlichkeit mit zwei Krankenhäusern nicht zu erbringen. „Mit dem jetzt vorgeschlagenen Szenario 2 und einer Konzentrierung an einem Standort ist es möglich, die notwendige Konsolidierung der regionalen Krankenhauslandschaft zu gestalten“, heißt es in er Mittelung von Landkreis und Klinik.
Ambrosy: Leistungsfähige Versorgung sicherstellen
„Die Menschen in unserer Region können sich darauf verlassen, dass wir eine moderne und leistungsfähige medizinische Versorgung sicherstellen“, sagt Landrat Sven Ambrosy. „Gleichzeitig ist es unsere Verantwortung, finanziell tragfähige Strukturen zu entwickeln. Mit dem Sanierungskonzept wurde eine fachlich fundierte Grundlage entwickelt als Basis für den nun folgenden Beratungsprozess in den zuständigen Gremien.“
Diese gutachterliche Bewertung und die umfangreiche Analyse würden nun von den Gremien in nächster Zeit weiter beraten. Dabei werden auch die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie mit zu berücksichtigen sein, die mit Blick auf die gesamten Region Wilhelmshaven-Friesland den Neubau eines Zentral-Klinikums für beide Gebietskörperschaften nahe gelegt hatte. Ambrosy: „Ich gehe davon aus, dass unsere Gremien hier zeitnah Entscheidungen treffen werden – dennoch gilt auch hier, sorgfältig vorzugehen und nicht übereilt zu handeln.“ Die derzeitigen Versorgungsangebote an den Standorten Sande und Varel bleiben somit bis auf Weiteres bestehen und es gelte die Entscheidung des Landkreises Friesland als Träger abzuwarten.
Auf wenn es im vergangenen Jahr manch schweren Unfall gab: Die Zahl der Unfälle auf Frieslands hat 2024 den tiefsten Stand seit seit zehn Jahren erreicht. Archiv-Foto: Polizei
Wilhelmshaven/Friesland/Wangerland (9. 4. 2025) – Im Bereich der Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen. Laut der heute veröffentlichten Unfallstatistik wurden in der Stadt Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland 4200 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 422 Unfälle weniger (- 9,13%).
Die PI verzeichnete zwei Unfälle mit zwei Toten. 2023 hatten vier Menschen im Straßenverkehr ihr Leben verloren. In Varel unterlief einer Pedelec-Fahrerin ein Fahrfehler, im Wangerland kam eine Motorradfahrerin nach einem Überholvorgang in den Gegenverkehr. Die Zahl der Verletzten lag 2024 bei 843 Personen (2023: 914). 729 Personen erlitten leichte, 112 Personen schwere Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten. Bei den Leichtverletzten ist mit 72 Personen eine Abnahme zum Vorjahr 2023 zu verzeichnen.
Weniger betroffen Fußgänger
Ein deutlicher Rückgang der Verkehrsunfallzahlen sei im Bereich der Beteiligung mit Fußgängern zu verzeichnen gewesen, teilt die Polizei mit. Die Zahl sank von 103 (2023) auf 87. Bei diesen Unfällen wurden 64 Personen verletzt, ein Minus von über 15 Prozent.
Zugenommen hätten hingegen die Unfälle mit motorisierten Zweirädern, von 106 auf 138. Die Zahl der beteiligten Radfahrenden blieb mit 373 nahezu konstant. Über die Hälfte der betroffenen Zweiradfahrer wurde verletzt. Insbesondere der Trend zu mehr Unfällen von Pedelec-Fahrern habe nicht gestoppt werden können. „Insgesamt wurden 100 Personen bei Unfällen mit einer Beteiligung der schnellen Fahrräder verletzt“, so die Polizei. Eine Person wurde getötet und 17 so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus mussten.
2.116 Verkehrsunfälle wurden im Landkreis Friesland aufgenommen und damit 268 weniger als 2023 (-11,24%). Im Landkreis hätten die Unfallzahlen (mit Ausnahme des Pandemie-Jahres 2020) den geringsten Stand seit zehn Jahren gehabt. Es gab zwei Tote und 451 Verletzte (- 10,2 %). Allerdings sei die Zahl der Schwerverletzten von 65 auf 72 Personen gestiegen. Auch die Zahl der an Unfällen beteiligten motorisierten Zweiradfahrer habe sich im Jahresvergleich von 63 auf 88 erhöht. Ebenso wuchs die Zahl der betroffenen Pedelec-Fahrer, von 68 auf 83.
Mehr Kinder verletzt
Bemerkenswert: Der Anteil der Senioren an allen Verkehrsunfällen ist in Friesland wie im gesamten Inspektionsbereich gesunken. Bei den entsprechenden Unfällen galten jedoch in über 73 Prozent der Fälle die Senioren als Verursacher. Von den in Friesland verletzten 72 Senioren waren 38 mit dem Rad, davon 26 mit dem Pedelec, drei zu Fuß und 28 mit Kraftfahrzeugen unterwegs.
Diese Zahl der im Straßenverkehr verletzten Kinder hat sich von 42 auf 47 erhöht und damit laut Polizeistatistik den höchsten Stand seit 2020 erreicht. 21 der betroffenen Kinder waren selbstständig als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, 14 kamen als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen zu Schaden.
Appell für mehr Rücksichtnahme
Für den Bereich des Polizeikommissariats Jever, zu dem auch das Wangerland gehört, stellten Kommissariatsleiter Markus Wallenhorst und Jörg Mondorf, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, eine eigene Auswertung der Statistik vor. Mit Blick auf die zum Teil schweren Schicksalsschläge als Folge von Unfällen rief Wallenhorst die Verkehrsteilnehmer zu „Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“ auf. Insbesondere gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Kindern oder älteren Menschen sei ein defensiveres Verhalten geboten, um die Unfallzahlen weiter zu senken und schwere Unfallfolgen zu verhindern.
In der Gemeinde Wangerland wurden im vergangenen Jahr 223 Verkehrsunfälle (2023: 247) aufgenommen, darunter der tödlicher Unfall, bei dem zwischen Oldorf und Tettens eine 21-jährige Motorradfahrerin aufgrund eines Fahrfehlers in den Gegenverkehr geriet und mit einem entgegenkommenden Pkw kollidierte.
Froh sei man über den Rückgang der Zahl der Verletzten im Kommissariats-Bereich von 272 auf 265. Leider sei die Zahl der Schwerverletzten von 36 auf 47 gestiegen, bedauerte Mondorf. Die Zahl der an Unfällen beteiligten Kinder sei zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 265 gesunken, aber immer noch besorgniserregend. Wichtig sei vor diesem Hintergrund die Nutzung von Sicherheitsgurten und (zugelassenen) Kindersitzen im Auto und das Tragen von Fahrrad-Helmen.
48 Fahrer unter Alkohol ermittelt
Im Bereich des Kommissariats Jever (Jever, Schortens, Sande, Wangerland und Wangerooge) wurden 48 unter Alkohol stehende Fahrer ermittelt, fünf weniger als im Vorjahr. In 23 Fällen seinen die Personen an Unfällen beteiligt gewesen. 39 ermittelte Verkehrsteilnehmer standen zudem unter anderen Drogen.
„Wir können die Verkehrsprävention und Überwachungsmaßnahmen verstärken, aber die beste Unfallprävention ist es, hohe Geschwindigkeiten, Fahrfehler, Ablenkungen durch Smartphones oder den Konsum beeinträchtigender Mittel von vornherein zu vermeiden“, so Wallenhorst und Mondorf abschließend.
Wangerland/Hooksiel (9. 4. 2025) – Am morgigen Donnerstag tagt der Rat der Gemeinde Wangerland. Der öffentliche Teil der Sitzung im Rathaus in Hohenkirchen beginnt um 18.45 Uhr. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: Die förmliche Verpflichtung des neuen Ratsherrn Carsten Ihnken (Pro Wangerland), der für Hedde Hobbie nachrückt.
Spannender dürfte es im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung werden. Der Rat fungiert bekanntlich in seiner Gesamtheit als Gesellschafterversammlung der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG). Nach der Freistellung von Geschäftsführer Armin Kanning Ende Januar ist der Posten vakant. Dem Vernehmen nach könnte möglicherweise schon Morgen über die Neubesetzung der Stelle entschieden werden.
Offizielle Aussagen dazu gibt es dazu nicht. Allerdings hatte Bürgermeister Mario Szlezak kürzlich gesagt, dass es eine ganze Reihe von qualifizierten Bewerbungen für die auf fünf Jahre befristete Aufgabe an der Spitze des Tourismus-Unternehmens mit rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebe.
Der Schwerpunkt im Anforderungsprofil in der Ausschreibung der Stelle lag bei den betriebswirtschaftlichen Qualifikationen. Neben dem Marketing für die touristische Destination Wangerland mit seinen Badeorten Schillig, Horumersiel und Hooksiel gehört unter anderem die Verantwortung für ein umfassendes Veranstaltungsprogramm, die Unternehmens-Kommunikation, die Betreuung einer Fülle von Gebäuden und Einrichtungen sowie die Haushaltsführung der WTG zu den Aufgaben des künftigen Geschäftsführers.
Ausdrücklich gewünscht wird von der künftigen Geschäftsführung ein „Restrukturierungs-Know-How“, also Erfahrungen in der Neuorganisation und Transformation von Unternehmen oder Abteilungen. Diese Fähigkeiten dürften insbesondere im Zusammenhang mit der schwierigen Finanzlage der WTG gefragt sein, deren Ursache in der Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel liegt. Die Baukosten waren von geplanten 8 auf aktuell bekannte 23 Millionen Euro gestiegen. Eine Schlussabrechnung liegt noch nicht vor.
Aktualisierung: Am heutigen Donnerstag teilt die Gemeinde Wangerland mit, dass die Verpflichtung von Carsten Ihnken, der einzige Tagesordnungspunkt der heutigen Ratssitzung, verschoben wird.
Friesland/Wilhelmshaven (7. 4. 2025) – Auch wenn noch keine finalen Entscheidungen gefallen sind, erscheint eines sicher: Die stationäre Gesundheitsversorgung in Region Wilhelmshöhen/Friesland steht vor einem radikalen Umbruch. In eine heute vorgelegten Machbarkeitsstudie zur Zukunft beider Kliniken empfehlen Fachleute mit Blick auf die jährlichen Defizite in zweistelliger Millionenhöhe in den kommunalen Krankenhäusern einen zentralen Klinikneubau für die Region.
Das vom Beratungsunternehmen WMC entwickelte Gutachten hat im Auftrag der Stadt Wilhelmshaven und des Landkreises Friesland ergebnisoffen untersucht, mit welchen Standorten und medizinischem Leistungsangebot die Zukunftsfähigkeit einer umfassenden Versorgung der Bevölkerung in Wilhelmshaven und Friesland am besten gesichert werden kann. Dabei sollte es auch um Optionen der Zusammenarbeit gehen, so dass folgende Varianten geprüft wurden: Optimierung der Versorgung in den bestehenden Strukturen mit drei Krankenhäusern (Friesland Kliniken mit den Standorten Varel und Sande sowie dem Klinikum Wilhelmshaven), zwei Standorte von zwei Klinikgesellschaften in Sande und Wilhelmshaven. Auch die Möglichkeit einer Neuplanung auf einem unbebauten Grundstück in der Region sei untersucht worden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Stadt und Landkreis sowie der beiden Klinik-Gesellschaften.
Einsparpotenzial von 30 Millionen Euro
Die untersuchten Kriterien in der Studie waren unter anderem Wirtschaftlichkeit, regionale Versorgungssicherheit, medizinische Leistungsfähigkeit sowie Infrastruktur. „Die Empfehlung in der Studie lautet, an einem neuen, noch festzulegenden Standort ein neues Klinikum zu errichten“, so Burkhard Holz, Partner der Beratungsgesellschaft WMC als beauftragter Gutachter. „Die Studie betont, dass eine Einhäusigkeit langfristig die beste Lösung darstellt, da sie wirtschaftliche Nachhaltigkeit maximiert und Versorgungsstrukturen zukunftssicher optimiert.“
Kurze Wege, optimale Anordnungen von Stationen und Funktionsbereichen und ein zentralisiertes Leistungsangebot werden in der Studie als Vorteile genannt. Es entstehe ein Einsparpotenzial von insgesamt über 30 Millionen Euro – im Vergleich dazu würde das Einsparpotenzial beim Beibehalten mehrerer Standorte nur bei rund 8 Millionen Euro liegen. Die nächsten Jahren zu erwartenden Kosten könnten damit nicht gedeckt werden.
Feist: Ale Optionen unvoreingenommen prüfen
„Die Menschen in der Region können sich darauf verlassen, dass wir miteinander – selbstverständlich nach einer umfassenden Diskussion, in der wir alle Aspekte und Varianten intensiv prüfen werden – eine bestmögliche medizinische Versorgung mit allen Leistungen eines modernen und zukunftsfähigen Krankenhausbetriebes erreichen,“ so Frieslands Landrat Sven Ambrosy.
Wilhelmshavens Oberbürgermeister Carsten Feist betont: „Wir haben die Verantwortung, alle Optionen unvoreingenommen zu prüfen. Mit der Studie haben wir jetzt eine fundierte Grundlage, um zu einer guten Entscheidung für die Patienten, die Mitarbeitenden und die Region zu kommen. Dabei bleibt die kommunale Trägerschaft eines gemeinsamen Klinikums an einem Standort ohne dauerhaften Zuschussbedarf aus den kommunalen Haushalten für mich ein wichtiges Ziel.“
Gespräch im Gesundheitsministerium
Die Inhalte der Studie, die heute den politischen Vertretern in den Klinikgesellschaften vorgestellt wurden, sollen in den nächsten Wochen in den politischen Gremien von Landkreis und Stadt weiter beraten werden. Zudem werden Ambrosy und Feist gemeinsam mit den Geschäftsführern der beiden Krankenhäuser Ende April im niedersächsischen Gesundheitsministerium die vorgestellten Varianten diskutieren.
„Bevor Ergebnisse vorliegen, wird es somit noch einige Zeit dauern – und das ist richtig und wichtig. Denn die Entscheidungen stellen die Weichen für die langfristige Gesundheitsversorgung in unserer Region,“ sind sich Landrat und Oberbürgermeister einig.
Versorgung dauerhaft sichern
Hintergrund des Gutachtens sowie der Machbarkeitsstudie über die potentielle Zusammenarbeit der Friesland Kliniken gGmbH und der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH sind nicht nur die aktuellen Defizite, die die Häuser erwirtschaften. Mit dem vom Bund beschlossenen Krankenhausversorgungs-Verbesserungsgesetz (KHVVG), das Ende 2024 in Kraft trat, sollen eine effiziente Krankenhausversorgung bei gleichbleibender Behandlungsqualität sowie einer flächendeckenden medizinischen Versorgung langfristig gesichert werden.
Der Kreistag des Landkreises Friesland und der Rat der Stadt Wilhelmshaven hatten sich im Herbst vergangenen Jahres dafür ausgesprochen, in einem gemeinsamen Gutachten und einer Machbarkeitsstudie vor dem Hintergrund des KHVVG die Optionen für die langfristige medizinische Versorgung in der Region zu prüfen. In der Studie wurde eine bestmögliche Ressourcenbündelung, der nötige Investitionsbedarf und die Zukunftsfähigkeit im Sinne der aktuellen Krankenhausreform sowie ein Kostenvergleich bewertet – alles unter Einbeziehung des derzeit geplanten Neubauprojekts am Klinikum Wilhelmshaven sowie der vorhandenen Standorte der Friesland-Kliniken in Sande und Varel.
Wangerland (4. 4. 2025) – Wer seinen Wagen mit einem Anhänger fährt, sollte darauf achten, dass er auch über den dafür erforderlichen Führerschein verfügt. Die Polizei hat am Donnerstag in der Wiefelser Straße in Wiefels ein aus einem Pkw und einem Anhänger bestehendes Gespann kontrolliert. In der Folge wurden gegen Fahrer und Fahrzeughalterin, die auf dem Beifahrersitz saß, Strafverfahren eingeleitet.
Bei der Kontrolle hatten die Beamten festgestellt, dass der 43-jährige Fahrzeugführer lediglich im Besitz der Fahrerlaubnis der Klasse B ist. Um das Gespann fahren zu dürfen, hätte er die Fahrerlaubnis der Klasse BE benötigt. Der Fahrer muss sich jetzt wegen des Vorwurfs „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ verantworten. Der Halterin wird vorgeworfen, die Fahrt zugelassen zu haben.
Autofahrer mit der Führerscheinklasse B dürfen auch Fahrzeuge mit Anhänger fahren, allerdings nur bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Ausgenommen von dieser Beschränkung sind Kleinstanhänger mit einer Gesamtmasse von 750 Kilogramm. Wer größere Anhänger oder einen Wohnwagen ziehen möchte, benötigt dafür Führerscheinklasse BE.
Eine weitere Ausnahme: Autofahrer, die ihren Führerschein vor 1999 erworben haben (damals Klasse 3), dürfen Fahrzeuge (oder Gespanne) bis zu einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen fahren (oder auch dreiachsige Züge bis zu 12 Tonnen).
Hooksiel (3. 4. 2025) – Die Gemeinde Wangerland hält an ihrer Bewerbung fest. Der historische Leuchtturm „Roter Sand“ könnte am Hooksieler Außenhafen einen dauerhaften Ausstellungs- und Erinnerungsort erhalten. Bürgermeister Mario Szlezak unterstreicht in einer heute, im Vorfeld der in Kürze erwarteten Vergabe, verbreiteten Erklärung den „besonderen kulturellen und touristischen Wert“ dieses Vorhabens – für Hooksiel und für die ganze Region.
„Der Leuchtturm ‚Roter Sand‘ steht wie kaum ein anderes Bauwerk für maritime Geschichte und technische Ingenieurskunst. Ihn in Hooksiel zu zeigen, würde unsere Küstenregion um eine echte Attraktion bereichern“, so Szlezak. „Hooksiel bietet mit dem Außenhafen, der Nähe zur offenen See und seiner touristischen Ausrichtung ideale Voraussetzungen für eine solche Landmarke.“ Die Stiftung will das in der Wesermündung stehende, von Wasser, Salz und Sturm zunehmend angegriffene Bauwerk durch die Versetzung an Land dauerhaft erhalten.
Die Gemeinde Wangerland gehörte zu den ersten Bewerbern. Man habe im engem Austausch mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz frühzeitig ein konkretes Konzept vorgelegt. Bei einer Vor-Ort-Besichtigung durch Vertreter der Stiftung habe es positive Rückmeldungen gegeben.
Ausdrücklich lobt Szlezak auch die enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Seebadeverein Hooksiel. „Ohne das Engagement und die Unterstützung des Vereins wäre eine Bewerbung in dieser Form nicht denkbar gewesen.“
Die Finanzierung des Projektes solle ausschließlich über Fördermittel und Drittmittel erfolgen. Den kommunalen Haushalt wolle man nicht belasten. Denkbar sei ein Förderverein oder ein Kooperationsmodell mit Partnern. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Nun liegt die Entscheidung bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“, erklärt der Bürgermeister.
Die Entscheidung der Stiftung wird in Kürze erwartet. Von den ursprünglichen Bewerbern waren zuletzt neben der Gemeinde Wangerland noch die Gemeinde Butjadingen und die Stadt Wilhelmshaven im Rennen, die sich erst vor wenigen Wochen mit einem Standort auf der Wiesbadenbrücke im Inneren Hafen, in Sichtweite des geplanten Museumshafens, beworben hatte – zum Unmut von Szlezak, der erneut an das benachbarte Oberzentrum appelliert, sich gemeinsam mit dem Wangerland für einen Standort stark zu machen. Für Hooksiel.
Wangerland (2. 4. 2025) – Nach der Rücktrittsankündigung von Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wären Neuwahlen nach Ansicht der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) „der demokratischste Weg“. Niedersachsen stehe vor etlichen Herausforderungen, die auch der designierte Nachfolger von Weil, SPD-Wirtschaftsminister Olaf Lies (Sande), kaum meistern werde. Als Beispiele nennt die CDU-Politikerin die Bereiche Bildung, Innere Sicherheit, Migration und die schwächelnde Wirtschaft.
„Olaf Lies und ich teilen uns den Wahlkreis Friesland/Jade und unsere bisherige Zusammenarbeit war fair und respektvoll“, stellt Katharina Jensen in einer Pressemitteilung fest. Aber Lies sei seit zwölf Jahren Mitgleid der Landesregierung und trage somit „Mitverantwortung für die Missstände in unserem Land“. Das er jetzt ankündigt hat, den Kurs von Weil fortsetzen zu wollen, zeige, so Jensen: „Mit Lies bleibt alles beim Alten. Das ist nicht der Aufbruch, den Niedersachsen braucht.“
Die erfolgreichen Nachwuchs-Handballerinnen der HG Jever/Schortens. Darunter auch drei Mädchen aus dem Wangerland. Foto: privat
Wangerland/Schortens (2. 4. 2025) – In einem spannenden Finale der Regionsoberliga hat der Aufsteiger der E-Juniorinnen der HG Jever/Schortens die inoffizielle Meisterschaft nach Friesland geholt. Mit dabei drei junge Handballerinnen aus dem Wangerland.
Das Hinspiel in Altenwalde/Cuxhaven hatten die Friesländerinnen noch verloren. In der Folge hielten sich beide Teams schadlos. Die Favoritinnen aus Cuxhaven gingen also mit zwei Punkten Vorsprung, aber dem schlechteren Torverhältnis ins letzte Saisonspiel in Jever.
Schwerbeeindruckt von der Atmosphäre in der Halle in Jever schafften beide Teams das Kunststück, in vier Minuten nur ein Tor zu werfen. Die Nervosität war in der gesamten Halle spürbar. Danach entwickelte sich ein rasantes Handballspiel mit deutlichen Vorteilen für die HG Jever/Schortens. Eine schlaue Auszeit der Heimmannschaft verschaffte neue Ordnung und so ging die HG mit einem Vorsprung von 10:4 für Jever/Schortens in die Halbzeit.
Zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die Gäste das Spiel kurzzeitig ausgeglichen gestalten. Aber das Trainerteams der HG stellte Mädchen gut ein, so dass Altenwalde den Rückstand nicht mehr aufholen konnte. Die HG Jever/Schortens mit den Wangerländer Spielerinnen Louisa Lauts, Elene von Bodungen und Tabea Fei Doyen (Hooksiel) holte am Ende den inoffiziellen Regionsoberliga-Titel nach Friesland. Das Spiel endete überraschend deutlich mit 17:12.