Entscheidung über Schulausfälle soll spätestens bis 6 Uhr erfolgen

Friesland/Hooksiel (6. 12. 2023) – Der Landkreis Friesland will in Gesprächen mit dem Busunternehmen Weser-Ems-Bus erreichen, dass künftig Störungen im Schulbusverkehr früher übermittelt werden. Das Unternehmen hatte heute erst gegen kurz nach 7 Uhr mitgeteilt, dass es aufgrund der Witterungslage keinen sicheren Schülertransport garantieren könne. „Eine solche Information sollte aber spätestens bis 6 Uhr erfolgen“, räumt die Kreisverwaltung auf Nachfrage gegenüber „Hooksiel-life“ ein.

Der Landkreis hatte die Information vom Schulausfall im nördlichen Kreisgebiet wenige Minuten später, gegen 7.15 Uhr, weitergegeben und veröffentlicht. Für einen Teil der Schüler kam die Information zu spät. Sie befanden sich schon auf dem Schulweg.

Inzwischen hat sich auch die Weser-Ems-Bus GmbH für die Unannehmlichkeiten entschuldigt, die dadurch entstanden seien, dass die Busausfälle nicht rechtzeitig mitgeteilt wurden. In der Sache selbst aber habe es keine Alternative gegeben, so eine Bahnsprecherin gegenüber „Hooksiel-life“. „Die Sicherheit unserer Fahrgäste geht vor.“

Intensive Abstimmung vor Entscheidung

Grundsätzlich werde über den Ausfall von Präsenzunterricht aufgrund von aktuellen Wetterlagen nach Rücksprache mit allen Fachstellen wie der Leitstelle des Landkreises und den Straßenmeistereien sowie den Busunternehmen entschieden. Grundlage dafür seien unter anderem die Wetterprognosen des Deutschen Wetter-Dienstes (DWD) Zudem, so die Kreisverwaltung, erfolge eine Rücksprache mit den Nachbarlandkreisen. 

Die Information über die Beeinträchtigung von Schülertransporten oder Schulausfälle werde dann unter anderem über die Medien veröffentlicht. Zusätzlich erfolgt eine Information auch über die App Katwarn und über die Internetseite des Landkreises (www.friesland.de).

Besonders in der Herbst- und Winterzeit könne es aufgrund extremer Witterungsverhältnisse wie Straßenglätte, Schneeverwehungen oder Sturm zu Ausfällen von Präsenzunterricht kommen, da die Schülerbeförderung nicht mehr durchführbar ist oder die Schulwege nicht mehr gefahrlos zu meistern sind. 

Eltern können Kinder zu Hause behalten

Grundsätzlich gelte, dass Erziehungsberechtigte von Schülern im Primarbereich und im Sekundarbereich I, die eine unzumutbare Gefährdung ihrer Kinder auf dem Schulweg durch extreme Witterungsverhältnisse befürchten, ihre Kinder auch dann zu Hause behalten oder vorzeitig vom Unterricht abholen können, wenn kein genereller Ausfall des Präsenzunterrichtes erfolgt. „Aber auch beim Ausfall von Präsenzunterricht ist eine Notbetreuung in den Schulen sichergestellt“, beteuert der Landkreis.

Der Schulbetrieb sei übrigens nicht komplett „abgesagt“ worden, betont die Kreisverwaltung. Ausgefallen sei leidlich der Präsenzunterricht an den Schulen. Die Schulen könnten entscheiden, ob und wie gegebenenfalls ein „Distanzunterricht“ ermöglicht wird. Distanzunterricht übers Internet wurde insbesondere während der Corona-Pandemie von vielen Schulen praktiziert. 

Warnstreik nicht ausschlaggebend

Der im Vorfeld bereits angekündigte Warnstreik von Mitarbeitern im Straßenräumdienst kann aus Sicht der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (Aurich) nicht maßgeblich für den Ausfall der Schülerbeförderung gewesen sein. Bereits am Dienstag Mittag habe im nördlichen Landkreis Friesland eine winterliche Situation geherrscht, die es so in den vergangenen Jahren zu diesem Zeitpunkt in der Region nicht gegeben habe.

„Aufgrund der Tatsache, dass schon gestern absehbar war, dass sich die Witterungsverhältnisse in der Nacht zu Mittwoch nicht verbessern werden, waren unsere Straßenmeistereien noch am Vorabend im Einsatz und räumten und streuten die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen“, teilte Behördensprecher Johannes Booken mit.

Während eines Streiks der Straßenwärter würden die Strecken, die normalerweise durch die Meistereien betreut werden, von Fremdfirmen betreut. „Allerdings kann es hier zu zeitlichen Verzögerungen kommen, so dass die Straßen zum Teil nicht bis 6 Uhr, sondern erst im Laufe des weiteren Morgens gestreut werden“, so Booken. Dieser Umstand sei frühzeitig mitgeteilt worden, auch den Busunternehmen.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde im laufe des Tages mehrfach ergänzt.

Straßen zu glatt: Schule fällt aus

Winter Schlittenfahren
Das Winterwetter hat auch seine schönen Seiten. Friedmar Haschen zog die Kinder aus Crildumersiel auf Schlitten über den Deichverteidigungsweg. Foto: hol

Friesland/Wangerland (6. 12. 2023) – Der starke Schneefall geht weiter. In der Nacht fielen im Wangerland rund zehn Zentimeter Neuschnee. Die Folge: Am heutigen Mittwoch fällt der Unterricht an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen in Wangerland, Jever, Schortens und Sande aus. Das verkündete der Landkreis Friesland um 7.15 Uhr über Warnsysteme.

Der Landkreis entschuldigte sich dabei ausdrücklich für die späte Warnung. Grund dafür sei die späte Information seitens des Busunternehmens Weser-Ems-Bus (WEB) gewesen, das mitgeteilt habe, dass man angesichts der schwierigen Straßenverhältnisse den Busverkehr am Mittwoch früh nicht sicherstellen könne. „Ein früheres Handeln war aufgrund der späten Meldung des Busunternehmens leider nicht möglich“, so der Landkreis.

Die Nachricht vom Schulausfall dürfte viele Schülerinnen und Schüler erst erreicht haben als sie bereits auf dem Schulweg waren. Ob auch der für heute angekündigte Warnstreik im Bereich des Winterdienstes der Straßenmeistereien des Landes Niedersachsen zur Entscheidung der WEB und damit zum Schulausfall beigetragen hat, blieb zunächst unklar. Von der Straßenmeisterei Jever-Moorwarfen aus sollten laut Medienberichten statt acht nur vier Großräumfahrzeuge zum Winterdienst ausrücken.

Einige Schulen, darunter die Grundschule Hooksiel, boten für alle Kinder eine Notbetreuung an, die trotz der Warnung zur Schule gekommen waren beziehungsweise bei denen zu Hause so kurzfristig niemand ihre Betreuung übernehmen konnte.

Bereits am Dienstag hatte die WEB aufgrund der schwierigen Straßenverhältnisse mit massiven Verspätungen im Schülertransport zu kämpfen. Betreffen davon war der Rücktransport der Kinder von den Schulen nach Hause. Gestern wie heute rutschten auf den schneeglatten Fahrbahnen etliche Autos von der Straße in die Bermen. Auch Busse sollen davon betroffenen gewesen sein.

Zwei Pilotkavernen für Speicherung von Wasserstoff umgerüstet

Wilhelmshaven/Etzel (5. 12. 2023) – Nach erfolgreichem Abschluss des ersten Dichtheitstests mit Wasserstoff (H2) im Frühjahr dieses Jahres konnten in der vergangenen Woche die Arbeiten zur Umrüstung der zwei „H2CAST Etzel-Kavernen“ für die Wasserstoffspeicherung planmäßig abgeschlossen werden. Das teilte die Betreiberfirma Storage Etzel GmbH heute mit. 

Die Arbeiten an den Pilotkavernen für den Einbau der Bohrungsausrüstungen, Komplettierung genannt, seien unter Aufsicht von Sachverständigen unterschiedlicher Fachdisziplinen und intensiven Messungen an den Bohrungen durchgeführt worden. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als Aufsichtsbehörde habe Komplettierungs-Arbeiten genehmigt. Die Kavernen in Etzel gelten als wichtiger Baustein des Ausbaus des Energiedrehscheibe Wilhelmshavens samt H2-Produktion und der geplanten Importe von Wasserstoff-Derivaten.

In den kommenden Wochen sollen weitere Tests zur Dichtheit der Bohrungsausrüstungen und des Salzgebirges unter anderem mit Wasserstoff bis zum maximal zulässigen Druck erfolgen. Sofern diese Tests erfolgreich verlaufen, so Storag-Sprecher Armin Garbe, sollen die Kavernen ab der zweiten Jahreshälfte 2024 mit bis zu 80 Tonnen Wasserstoff für weitere Untersuchungen befüllt werden. Eine obertägige Testanlage werde danach den Gasspeicherbetrieb mit den Arbeitsschritten Verdichtung, Gastrocknung und -reinigung, Druckregelung, Mengen- und Qualitätsmessung ermöglichen. 

Mit dem Projekt H2CAST Etzel soll die Machbarkeit der großvolumigen unterirdischen Speicherung von Wasserstoff demonstriert und die Eignung der Salzkavernen in Etzel für die Wasserstoffspeicherung nachgewiesen werden. Der operative Betrieb der Wasserstoffspeicherung wird erprobt und dient dem Aufbau einer Wasserstoffindustrie in Deutschland und Europa. 

H2CAST steht für „H2 CAvern Storage Transition“, das heißt die Umwidmung der bestehenden großvolumiger Kavernen und technischer Anlagen in Etzel für die künftig notwendige Speicherung von Wasserstoff als Baustein eines erneuerbaren und damit ökologisch nachhaltigen Energiesystems. Bis 2026 soll der Standort Etzel laut Garbe „H2-ready“ werden. 

Die Ergebnisse sollen als „Blaupause“ für die Umrüstung von Kavernen für zukünftige Wasserstoffspeicherung in Deutschland dienen. Das Projekt wird durch das Land Niedersachsen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Künftig bessere Busverbindung von Hooksiel nach Hohenkirchen und Jever?

Wangerland/Hooksiel (5. 12. 2023) – Das öffentliche Nahverkehrsangebot im Wangerland könnte sich im nächsten Jahr spürbar verbessern. Der Grund: Der Landkreis Friesland will den letzten Baustein seines Nahverkehrsplans umsetzen. Positiv betroffen wären davon zwei Buslinien durchs Gemeindegebiet. Unter anderem würde die Verbindung zwischen Hooksiel und Hohenkirchen deutlich verbessert.

Der Kreistag hat den Nahverkehrsplan bereits 2019 beschlossen. Umgesetzt werden soll das Konzept zwischen 2020 und 2024. Der Mobilitätsausschuss des Kreistages befasste sich jetzt mit den letzen Bausteinen, die im zweiten Quartal nächsten Jahres angegangen werden sollen: die Buslinien 212 (Jever-Hohenkirchen-Schillig) und 211 (Hooksiel-Hohenkirchen-Harlesiel).

Auf der von der Firma Weser-Ems-Bus bedienten Linie 212 sollen künftig an Werktagen zwischen 8 und 20 Uhr stündliche Fahrten angeboten werden, unabhängig vom Schulbusverkehr. An Wochenenden werden, so der Plan, zwischen 9 und 18 Uhr jeweils zweistündlich Busse fahren. Als Ergänzung zu dieser Hauptachse zwischen Jever und Hohenkirchen/Schillig soll die Linie 211 (Hooksiel-Hohenkirchen-Harlesiel) ebenfalls aufgewertet werden. Hier ist an Werktagen ein 2-Stunden-Takt im Zeitraum von 7 bis 20 Uhr und an Wochenenden von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geplant. 

Bei beiden Linien bestünde bei jeder Verbindung in Hohenkirchen die Möglichkeit zum Umstieg in Busse der Linien 212 beziehungsweise 211 und in Schillig in die Linie 121. Des Weiteren würden über die Linie 212 stündlich die Anschlüsse an die NordWestBahn in Jever erreicht.

Ob für die neuen Buslinien tatsächlich ein Bedarf besteht, ist ungewiss. Der Landkreis will bewusst ein neues Angebot schaffen, in der Hoffnung, dass die Nachfrage darauf reagiert. In der Vergangenheit war zum Beispiel immer wieder beklagt worden, dass Wangerlands Zentralort Hohenkirchen von Hooksiel aus kaum mit dem Bus erreichbar ist. Die verbesserte Anbindung an den Bahnverkehr könnte auch für Urlauber interessant sein. 

Im Ausschuss gab es auch kritische Stimmen zu den Plänen. Die Kreisverwaltung rechnet für das Projekt mit einem jährlichen Zuschussbedarf von rund 750.000 Euro. Die Weser-Ems-Bus muss für die Besetzung der Busse vier bis fünf Fahrerinnen und Fahrer einstellen. Eine Entscheidung wird voraussichtlich in der Dezember-Sitzung des Kreistages fallen.

Einbrecher gelangen häufig durch die Garagentore in Wohnhäuser

Friesland/Hooksiel (2. 12. 2023) – Fünfte und letzte Runde in der „Offensive gegen Wohnungseinbrüche“: Nach der Bauart von Fenster und Türen, Alarmanlagen und digitale Schutzvorkehrungen im Haus geht es heute unter anderem um Rollläden. Die Tipps haben das Präventionsteam der Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland und der Verein für kommunale Prävention (VKP) zusammengestellt. 

„Rollläden können durch einfaches Hochschieben beziehungsweise Aufhebeln relativ leicht überwunden werden“, weiß Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI. „Zusatzsicherungen oder geprüfte einbruchhemmende Rollläden der Widerstandsklasse 2 bieten deutlich mehr Widerstand“, so Reents weiter. Sie rät dazu, Rollläden nur nachts – und keinesfalls tagsüber – zu schließen, damit sie nicht die Abwesenheit der Bewohner signalisieren. „Wenn man im Urlaub ist, könnte man einen Nachbarn fragen, ob er die Rollläden betätigen kann. Oder aber man hat die Möglichkeit, die Rollläden elektronisch zu steuern“, so Reents.

Oft würden Einbrecher durch Garagen in Wohnhäuser gelangen. „Bei einem Neubau sollten die Bauherrn prüfen, ob eine Tür zwischen Garage und Wohnhaus unbedingt benötigt wird“, sagt Reents. Eine weitere Frage: Sind Garagenfenster wirklich erforderlich? Auch sie bieten eine Einstiegsmöglichkeit. Einen guten Einbruchsschutz böten geprüft einbruchhemmende Garagentore (DIN/TS 18194) sowie nach der Norm (DIN V ENV 1627), beide mindestens der Widerstandsklasse 2 bzw. RC 2.

Bei einer nachträglichen Sicherung des Garagentors sollten Schwingtore mit einer stabilen Stangenverriegelung ausgestattet werden. Die Beplankung des Tores darf von außen nicht zu entfernen sein. Der Profilzylinder sollte geschützt eingebaut werden. 

Bei der Verbindungstür zwischen Garage und Wohnhaus muss es sich in der Regel um eine Brandschutztür handeln. An solchen Türen dürfen nachträglich so gut wie keine Veränderungen mehr vorgenommen werden, obwohl es unter dem Gesichtspunkt der Einbruchhemmung erforderlich wäre. Tipp: Zahlreiche Hersteller bieten so genannte „Multifunktionstüren“ an, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes wie auch der Einbruchhemmung erfüllen. 

Die Einfriedung des Grundstücks bildet eine erste Barriere. Auf eine Einfriedung auch im Vorgartenbereich sollte daher nicht verzichtet werden. 

  • Weitere Tipps: Gartentüren, Hof- und Garagentore auch dann abschließen, wenn man zu Hause ist.
    Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern, Rankgerüste und hausnahe Bäume können für Einbrecher den Aufstieg erleichtern. „Sie sollten weggeschlossen bzw. entfernt werden“, rät Katja Reents. 
    Telefonleitungen sollten unterirdisch ins Haus geführt werden, damit niemand die Verbindung zur Außenwelt „abschneiden“ kann. 
    Einbruchgefährdete Bereiche sollten beleuchtet sein. Aber Vorsicht: Auch in der Mittagszeit wird eingebrochen!
    Außensteckdosen sollten abschaltbar sein. 
    Nicht geschnittene Hecken und Sträucher bieten Einbrechern zusätzlichen Sichtschutz.
    Wertsachen, die offen in der Wohnung oder im Hause herumliegen, locken Einbrecher an. Schmuckstücke, Dokumente oder sonstige Wertsachen gehören in Wertbehälter, die gegebenenfalls fest verankert werden sollten. „Wertsachen, die nur selten gebraucht werden, gehören in ein Bankschließfach“, raten die Präventionsexperten.

Als Ansprechpartner für Fragen zum Einbruchschutz stehen in der PI Wilhelmshaven/Friesland für Wilhelmshaven Katja Reents (Tel. 04421/942108) und für den nördlichen Landkreis Friesland Anja Kienetz (Tel. 04461/7449181) bereit. Der Verein zur Förderung kommunaler Prävention in Wilhelmshaven ist unter Telefon 04421-7780942 zu erreichen. 

Neuer Attraktion geplant: Mit dem Hausboot übers Wangermeer

Plan Wangermeer
Rechts im Bild die geplanten Hausboot-Anleger mit den Tiny-Häusern am Ufer. Gegenüber (links) die vorhandene Hausboot-Siedlung am Wangermeer. Grafik: Gemeinde Wangerland

Wangerland (30. 11. 2023) – Das Wangerland bekommt möglicherweise eine weitere touristische Attraktion. Über das künstlich geschaffene Wangermeer in Hohenkirchen sollen künftig von Elektromotoren angetriebene Hausboote schippern können. Hans-Dieter Hoffmann vom Planungsbüro „Hoffmann Consult“ stellte im Ratsausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung die Pläne für einen weiteren Hausboot-Anleger am Südostufer des Gewässers, gegenüber der vorhandenen stationären Hausboot-Siedlung, vor. 

Den zunächst vorgesehenen sechs fahrbaren Hausbooten soll am Ufer jeweils ein Tiny-House als Quartier für zwei oder maximal vier Personen zugeordnet werden. „Die Idee ist, dass Familien dann das Boot und die feste Unterkunft zusammen nutzen“, sagte Hoffmann. Der Ausschuss begrüßte die Pläne (Holger Ulfers, SPD: „Meinetwegen können Sie gern auch mit acht oder zehn Einheiten planen“) und brachte den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hohenkirchen – An der Gottelser Leide“ auf den Weg. 

Hollyboot
Hollyboote sind derzeit unter anderem bereits in Brandenburg im Einsatz. Foto: www.hollyboot.de

Den Hausbooten und Ferienhäuschen sollen ein Kiosk mit Außenterrasse, eine Ver- und Entsorgungsstation sowie 18 Parkplätze samt ener Fahrrad-Servicestation zugeordnet werden. Ein weiterer Aspekt: Mit der Beplanung des Uferabschnitts in der Nähe der Straße von Hohenkirchen in Richtung Wiarden könnte der weitgehend vorhandene Rundweg um das Wangermeers komplettiert werden. Wer dafür die Kosten und die Unterhaltung übernimmt, wäre noch zu klären. 

Die vergleichsweise leichten, maximal acht Meter langen Hausboote (Hoolyboote) sollen an jeweils vier Dalben festgemacht werden. Die Hobbyskipper könnten damit mit eine Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometer über das Wangermeer schippern. Details etwa zu verkehrsrechtlichen Frage zu einem Hausboot-Verkehr und Befahrensregeln für das Gewässer sollen im Laufe des weiteren Verfahrens geklärt werden.

Preis für Engagement am Gast

Wangerland/Wilhelmshaven (30.11. 2023) – Die Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) weist noch einmal auf den erstmals ausgetragenen Wettbewerb um das „Goldene Leuchtfeuer“ hin. Mit dem Award sollen neue Ideen und Denkansätze rund um das Engagement am Gast ausgezeichnet werden.

„Frische, pfiffige Konzepte erhalten eine Präsentations-Plattform“, so die Veranstalter. Der Fokus liegt auf Serviceangeboten und Marketingideen. Die Bewerbungsfrist endet am 9. Januar 2024, 18 Uhr, die Verleihung erfolgt im Rahmen des NordseeTourismusTages am 15. Februar in Bremerhaven.

Das Goldene Leuchtfeuer richtet sich an alle Akteure im Tourismusbereich, die in der niedersächsischen Nordsee-Region Serviceangebote und Marketingideen neu denken. Der Award wird in zwei Kategorien vergeben: Ein Jurypreis und ein Publikumspreis. „Mit dem Goldenen Leuchtfeuer sollen auch jene zum Zuge kommen können, die nicht das ganz große Budget zur Verfügung haben, sich aber durch innovative Ideen vom Standard abheben“, sagt Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO.

Alle weiteren Informationen zum Award das Goldene Leuchtfeuer gibt es unter: www.goldenesleuchtfeuer.de

Projekt zur Energiewende: Erdgas direkt vom Bauernhof

Wangerland (29. 11. 2023) – An der Hofstelle Wayens soll ein Energiepark entstehen. Biogas-Pionier Fritz Gerken stellte an Dienstag Abend im Ratsausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung seine Pläne vor. Der Ausschuss empfahl ohne Gegenstimme die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der das Projekt ermöglichen soll.

Wayens liegt mitten im Nirgendwo, irgendwo zwischen Hohenkirchen und Oldorf. Hier betreibt Gerken seit rund 20 Jahren eine Biogasanlage, die er überwiegend mit Mist der umliegenden Bauernhöfe und Gras füttert. Aktuell produziere er und 2,3 Millionen Kubikmeter Gas, so Gerken, das überwiegend verstromt werde.

Im ersten Schritt hin zum Energiepark soll die Biogasanlage auf eine Produktionsvolumen von 5,5 Millionen Kubikmeter erweitert werden. Davon wolle er dann ein Drittel für Strom und Wärme nutzen, der Rest soll als Bio-Methan direkte ist Gasnetz der EWE eingespeist werden. Um das zu ermöglichen, müsste auf seinem Hof unter anderem ein weiterer Bioreaktor (Fermenter), ein Zwischenlager für Mist und eine Gasreinigungsanlage gebaut werden. 

Derzeit verarbeitet Gerken in seiner Biogasanlage rund 12.000 Tonnen Futtermittel. Künftig sollen es rund 37.000 Tonnen werden – davon in etwa 80 bis 90 Prozent Mist. Als Folge der Produktionserweiterung werde sich der Transport-Verkehr zu seinem Hof in etwa verdreifachen, räumte Gerken auf Nachfrage von Ratsherr Immo Müller (UWG) ein. Die Straße nach Wayens sei aber im Rahmen der Flurbereinigung gerade saniert worden. Die Anlieferung erfolge über Oldorf und über den Wüppelser Altendeich.

Bei der Produktion von Bio-Gas wird Kohlendioxid abgeschieden. Dieses CO2 möchte Gerken künftig in seinem Energiepark nutze, um daraus in Verbindung mit Wasserstoff (H2) Methan (CH4), also reines Erdgas, herzustellen. Für die Wasserstoff-Herstellung benötige er eine Elektrolyse-Anlage, die er gern mit Strom betreiben möchte, die ein Windkraftrad und eine Solaranlage erzeugen sollen. 

Die Ausschussmitglieder würdigten das Projekt als Paradebeispiel für die nötige Energiewende. Fossiles Erdgas wird durch Bio-Erdgas ersetzt, das mit Hilfe regenerativer Energiequellen erzeugt wird. Weitere Details zu dem Vorhaben sollen im Rahmen des jetzt anlaufenden Bauleitverfahrens geklärt werden.

CDU: Land soll Kommunen bei Kosten für Ganztagsschulen helfen

Wangerland/Friesland (28. 11. 2023) – Ab 2026 hat jeder Erstklässler in Niedersachsen einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz – zumindest theoretisch, denn in der Praxis könnte ein enormes Finanzierungsdefizit diesen Anspruch noch vor seinem Inkrafttreten gefährden.

Nach einem Treffen mit Vertretern von Grundschulen und Kommunen sind die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund) und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) skeptisch. „Der Ausbau der Ganztagsbetreuung ist maßgeblich für eine Entlastung der Familien und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Scheitern würde fehlende Betreuung und fehlende Planungssicherheit bedeuten“, so die CDU-Politikerinnen. „Mit einem Finanzierungsanteil von 3,5 Milliarden Euro leistet der Bund zwar einen erheblichen Beitrag. Leider macht die aktuell verfahrene Haushaltslage der Ampel auch jeden sinnvollen Anspruch aktuell zu einer nicht absehbaren Aufgabe.“

Die Ganztagsgrundschule soll anteilig durch Bund, Länder und Kommunen finanziert werden. Das offenkundige Problem: Die bislang beschlossenen Anteile könnten für die Kommunen nicht umsetzbar sein.

„Wir sehen deutlich: Das Geld bei den Kommunen reicht nicht“, so Katharina Jensen. Deswegen habe die CDU im Landtag in ihrem Haushaltsentwurf für 2024 gefordert, dass die Mittel, die das Land zur Verfügung stellt, um 15 Millionen Euro aufgestockt werden. „Damit stünden rund 25 Millionen Euro statt bisher 10 Millionen Euro von Landesseite bereit“, so die Abgeordnete. 

Die Kommunen, auch die in Friesland, seien teilweise nicht in der Lage, die teils enormen Investitionssummen zu stemmen. Auch dann nicht, wenn sie „nur“ 15 Prozent der Gesamtkosten übernehmen müssten. Für den Landkreis Friesland inklusive seiner Städte und Gemeinden belaufen sich die Kosten aktuellen Zahlen zufolge auf etwa 733.000 Euro. 

Biotonne wird im Winter nur noch alle vier Wochen geleert

Friesland (26. 11. 2023) – Die Abfallberatung des Landkreises Friesland weist darauf hin, dass die Biotonnen ab Dezember bis einschließlich Februar 2024 nur alle vier Wochen statt alle zwei Wochen geleert werden. Damit kein festgefrorener Abfall die Entleerung der Biotonne erschwert, bittet die Abfallberatung darum, folgende Hinweise zu beachten:

Tipps der Abfallberatung für die Winterzeit

Feuchte, organische Abfälle angetrocknet oder in Papier eingewickelt in die Biotonne geben. 

Abfälle nicht in die Biotonnen pressen; die gepressten Bioabfälle fallen beim Schütten der Tonne meist nicht oder nur zum Teil heraus. 

Den Boden der Biotonne gegebenenfalls mit wenigen Lagen geknülltem Zeitungspapier (kein Farb-/Hochglanzdruck) bedecken.

Wem ein Balkon oder Garten zur Verfügung steht, kann den Bioabfall, bevor er in die Tonne gegeben wird, für circa eine Stunde ins Freie stellen. Abgekühlter oder angefrorener Bioabfall enthält weniger Feuchtigkeit und friert in der Tonne seltener fest.

Kurz vor Entleerung kann man bei Bedarf mit einem Spaten durch seitliches Herunterfahren an den Innenwänden der Tonne die Abfälle lösen. Vorsicht, bei starkem Frost wird der Kunststoff spröde und die Tonne kann dabei beschädigt werden!

Die Biotonne bis zur Abfuhr (ab 6 Uhr) an einer wärmeren Stelle aufstellen, zum Beispiel an der Hauswand.

Bioabfälle dürfen nicht in Kunststoffbeuteln in die Biotonne geworfen werden. Das gilt auch für Beutel, die aus so genannten kompostierfähigen Biokunststoffen mit Hinweisen wie zum Beispiel „biologisch abbaubar“ bestehen. Biokunststoffe können in der Kompostanlage in Wiefels nicht abgebaut werden. Dadurch wird der Kompost verunreinigen.

Sollten Abfälle in der Tonne angefroren sein, bestünden keine Ansprüche auf nachträgliche Entsorgung dieser Abfälle. „Dem Abfuhrunternehmen und dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann nicht zugemutet werden, die Abfälle aufzulockern oder Anhaftungen zu lösen“, so Stephan Heidemann, Abfallberater beim Landkreis Friesland.

Die Abfuhrtermine sind unter anderem unter www.friesland.de/kalender zu finden.