Verkauf von Rundinsel gescheitert

Wangerland (14. 12. 2023) – Der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer ist vorerst gescheitert. Wie Bürgermeister Mario Szlezak vor dem Rat sagte, sei es nicht gelungen, die Insel zu den von der Gemeinde festgelegten Rahmenbedingungen an Investoren zu verkaufen. Den entsprechenden Beschluss hat der Rat jetzt aufgehoben. Die Gemeinde müsse das Thema im nächsten Jahr noch einmal völlig neu angehen, sagte Szlezak.

Die Gemeinde hatte im vergangenen Jahr im Rahmen eines Interessenbekundungs-Verfahrens mehrere Investoren gefunden, die die Insel erschließen und mehr oder weniger kompakt bebauen wollten. Der Gewinner des Verfahrens hatte den Zuschlag bekommen, verzichtete aber später aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Vertragsunterzeichnung. Die Gemeindeverwaltung hatte daraufhin mit den nächst platzierten Interessenten über einen Verkauf verhandelt. 

Dabei soll schnell offenkundig geworden sein, dass die aktuelle Kostenentwicklung auf Seiten der Investoren, gerade im Bausektor und bei den Zinsen, sowie die Erlösvorstellungen der Gemeinde (fünf bis sechs Millionen Euro) nicht mehr zusammenpassen. Der geplatzte Verkauf geht für die Gemeinde mit finanziellen Folgen in Form von Zinsbelastungen einher.

Neuer Attraktion geplant: Mit dem Hausboot übers Wangermeer

Plan Wangermeer
Rechts im Bild die geplanten Hausboot-Anleger mit den Tiny-Häusern am Ufer. Gegenüber (links) die vorhandene Hausboot-Siedlung am Wangermeer. Grafik: Gemeinde Wangerland

Wangerland (30. 11. 2023) – Das Wangerland bekommt möglicherweise eine weitere touristische Attraktion. Über das künstlich geschaffene Wangermeer in Hohenkirchen sollen künftig von Elektromotoren angetriebene Hausboote schippern können. Hans-Dieter Hoffmann vom Planungsbüro „Hoffmann Consult“ stellte im Ratsausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung die Pläne für einen weiteren Hausboot-Anleger am Südostufer des Gewässers, gegenüber der vorhandenen stationären Hausboot-Siedlung, vor. 

Den zunächst vorgesehenen sechs fahrbaren Hausbooten soll am Ufer jeweils ein Tiny-House als Quartier für zwei oder maximal vier Personen zugeordnet werden. „Die Idee ist, dass Familien dann das Boot und die feste Unterkunft zusammen nutzen“, sagte Hoffmann. Der Ausschuss begrüßte die Pläne (Holger Ulfers, SPD: „Meinetwegen können Sie gern auch mit acht oder zehn Einheiten planen“) und brachte den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Hohenkirchen – An der Gottelser Leide“ auf den Weg. 

Hollyboot
Hollyboote sind derzeit unter anderem bereits in Brandenburg im Einsatz. Foto: www.hollyboot.de

Den Hausbooten und Ferienhäuschen sollen ein Kiosk mit Außenterrasse, eine Ver- und Entsorgungsstation sowie 18 Parkplätze samt ener Fahrrad-Servicestation zugeordnet werden. Ein weiterer Aspekt: Mit der Beplanung des Uferabschnitts in der Nähe der Straße von Hohenkirchen in Richtung Wiarden könnte der weitgehend vorhandene Rundweg um das Wangermeers komplettiert werden. Wer dafür die Kosten und die Unterhaltung übernimmt, wäre noch zu klären. 

Die vergleichsweise leichten, maximal acht Meter langen Hausboote (Hoolyboote) sollen an jeweils vier Dalben festgemacht werden. Die Hobbyskipper könnten damit mit eine Geschwindigkeit von fünf Stundenkilometer über das Wangermeer schippern. Details etwa zu verkehrsrechtlichen Frage zu einem Hausboot-Verkehr und Befahrensregeln für das Gewässer sollen im Laufe des weiteren Verfahrens geklärt werden.

Neuer Anlauf für Verkauf der Rundinsel

Wangerland/Hohenkirchen (6. 9. 2023) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak ist zuversichtlich, dass der Verkauf der 14 Hektar großen Rundinsel im Wangermeer bald über die Bühne geht. Bis zur nächsten Ratssitzung soll der Entwurf eines Kaufvertrages vorliegen, kündige der Verwaltungschef am Mittwoch vor dem Betriebsausschuss für den „Eigenbetrieb Wangermeer“ an.

Nach dem Rückzug der Immobilien-Entwicklungsgesellschaft Helma von dem Projekt im Mai habe man mit dem Interessenbekundungsverfahren zweitplatzierten Unternehmen, einem Projektteam aus Esens, intensive Verhandlungen geführt. Die Investoren hätten ihr ursprüngliches Konzept noch einmal überarbeitet. Ursprünglich war ein Mix aus Dauer- und Ferienwohnungen geplant. Der Vertragsentwurf müsse jetzt vom Rat abgesegnet und dann von beiden Seiten unterzeichnet werden.

Die Gemeinde Wangerland erhofft sich vom Verkauf der Rundinsel eine Millionen-Einnahme, die den Haushalt entlasten würde. Zudem soll die touristische Attraktivität Hohenkirchens deutlich aufgewertet werden.

Nächster Bauabschnitt fast fertig

Zügig voran kommt unterdessen die Entwicklung des Baugebietes der Niedersächsischen Landesgesellschaft (NLG) am Wangermeer. Zwei von drei Bauabschnitten seien so gut wie fertig, sagte der technische leiter des Eigenbetriebes, Torsten Meuer. Während der erste Abschnitt komplett fertig ist, soll der Endausbaus der Straße des zweiten samt Ortsbeleuchtung im Oktober abgeschlossen werden. Zu den zum Teil direkt am See liegenden Grundstücken gehöre auch ein Strandstreifen, den die Bewohner über einen eigens dafür gegründeten Verein unterhalten. Durch Lücken im Schilfsaum können sie von dort in den See gelangen.

Die Pläne für die Gestaltung der NLG-Halbinsel sollen im Oktober im Ausschuss präsentiert werden. Unter anderem ist vorgesehen, Graften in die Halbinsel hinein zu ziehen. Hoffnung machte Meuer den Politikern, dass die Sanierung der Brücke übers Wangermeer nicht so teuer wird wie befürchtet. Marode Holzbohlen sollen durch Kunststoff-Elemente ersetzt werden. „Wir haben dafür einen Fördertopf gefunden“, sagte Meuer. Termin für die Antragstellung sei im Februar 2024.

Neues Mähboot funktioniert prächtig

Einen Durchbruch hat der Eigenbetrieb offenbar bei der Unterhaltung des Gewässers geschafft. Das neu angeschaffte Mähboot, intern „Wilde 13“ genannt, funktioniere hervorragend, bestätigte Björn Harms als Bediener des über 14 Meter langen und gut vier Meter breiten Arbeitsgerätes, mit dem das Seegras am Grund des künstlichen Sees geschnitten wird. 

Der große Vorteil des Bootes gegenüber dem Vorgängermodell: es ist GPS-gesteuert, so dass der Bedienter genau erkennen kann, wo bereits gemäht wurde und wo noch nicht. Harms: „Im Moment gibt es in der Fläche keinen Bewuchs mehr.“

Rückzug von Rundinsel: Helma-Chefin spricht von schwerer Entscheidung

Wangerland/Hohenkirchen (6. 6. 2013) – Andrea Sander, Vorstandsvorsitzende der Helma Eigenheimbau AG (Lehrte), hat des Rückzug des Unternehmens von der Bebauung der Rundinsel im Wangermeer gegenüber „Hooksiel-Life“ bedauert. Der Grund dafür liege in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Die größte Wirtschaftskrise der Immobilienbranche mit sich ständig ändernden Marktbedingungen zwingt uns auch zu kurzfristigen Reaktionen.“

Die zur Unternehmensgruppe gehörende „Helma Ferienimmobilien GmbH“ hatte Ende Mai überraschend ihr Angebot für das Projekt in Hohenkirchen zurückgezogen. Das sei für die Unternehmens-Verantwortlichen eine schwere Entscheidung gewesen, beteuert Andrea Sander in einer Erklärung. Die Gespräche mit der Gemeinde und Bürgermeister Mario Szlezak über den Kauf und die Bebauung der Rundinsel im Wangermeer seien sehr positiv verlaufen. „Wir haben bis zuletzt daran gearbeitet, dass wir mit unserer großen Erfahrung und unserem Erfolg bei Ferienimmobilien auch die Bebauung auf der Rundinsel im Wangermeer realisieren“, so Andrea Sander.

Das Unternehmen Helma hatte sich im Herbst vergangenen Jahres in einem öffentlichen Vergabeverfahren gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf der künstlich geschaffenen Insel am Rande von Hohenkirchen sollten danach neben Service-, Gewerbe- und Funktionsgebäuden 160 Ferien- und 20 Dauer-Wohnhäuser gebaut werden. Geschätztes Investitionsvolumen: 50 bis 60 Millionen Euro. Der Kaufpreis hätte 6,65 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinde spülen sollen.

Bürgermeister Szlezak hatte nach dem Rückzug von Helma bekräftigt, dass die Gemeinde auch weiterhin nach einem Investor für die Insel suchen wird. Über das geplante weitere Vorgehen wurde bislang noch nichts bekannt. 

Rückschlag fürs Wangerland: Investor für Rundinsel zieht Angebot zurück

Hohenkirchen/Wangeland (31. 5. 2023) – Ein erheblicher Rückschlag für die Gemeinde Wangerland: Heute hat Bürgermeister Mario Szlezak mitgeteilt, dass die Ferien-Immobilienfirma Helma vom Kauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen zurückgetreten ist.

Das Unternehmen Helma hatte nach einem öffentlichen Vergabeverfahren, in das auch die Wangerländer Bürger eingebunden waren, im vergangenen September den Zuschlag erhalten, die künstlich geschaffene Insel am Rande von Hohenkirchen bebauen zu dürfen. Kaufpreis: um 6,5 Millionen Euro. Helma Ferienimmobilien hatte sich gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf dem 15 Hektar großen Eiland sollten in lockerer Bebauung 160 Ferien- und 20 Dauerwohnhäuser entstehen. Geplant waren eineinhalbstöckige Gebäude in Holzrahmenbauweise, dazu ein Platz, an dem Gastronomie, Gewerbe und Service-Einrichtungen platziert werden sollten. Das Unternehmen hatte nach eigenem Bekunden eine Investition in Höhe von 50 bis 60 Millionen Euro geplant.

Nach dem Eindruck von Bürgermeister Szlezak waren die Vertragsverhandlungen bis zum Schluss sehr positiv verlaufen. Insofern sei er überrascht von der der Entscheidung von Helma, das Angebot zurückzuziehen. Wie Szlezak mitteilte, werde jetzt zunächst der Rat der Gemeinde über die weitere Vorgehensweise in der Angelegenheit beraten. „Sobald eine Entscheidung vorliegt, wird die Öffentlichkeit entsprechend informiert“, so der Bürgermeister. „Selbstverständlich bleibt das Ziel der Gemeinde Wangerland, die Rundinsel im Wangermeer zu bebauen und touristisch zu nutzen.“

Spekulationen über Gründes für Rückzug

Mit welcher Begründung Helma sich von dem Projekt zurückzieht, wurde gestern zunächst nicht bekannt. Der Bürgermeister hielt sich dazu bedeckt. Eine Anfrage von „Hooksiel-Life“ an das Unternehmen blieb bis zum Abend unbeantwortet. Angesichts der Bedeutung des Vorhabens für die touristische Entwicklung Hohenkirchens einerseits und die finanzielle Lage der Gemeinde andererseits, wurde umgehend über mögliche Ursachen spekuliert. 

Wirtschaftliche Probleme auf Seiten des Unternehmens könnten ebenso eine Rolle spielen wie die Kostenentwicklung im Baugewerbe bei anhaltender Rezession. Möglicherweise bekommen aber auch Kritiker recht, die schon vor Monaten gewarnt hatten, dass die Umwandlung des Hotels „Dorf Wangerland“ in eine zentrale Flüchtlingsunterkunft Hohenkirchen als Urlaubsort zumindest nicht attraktiver macht.

Klarheit darüber dürften erst die nächsten Wochen und Monate bringen. Unklar ist zurzeit auch noch, welche der vier weiteren Bewerber um die Rundinsel, heute – ein gutes halbes Jahr nach dem Vergabeverfahren – noch als Ersatz-Investor bereit stehen.