Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Nach Fauxpas im Vorfeld: Ausschuss steht hinter Plänen für Vier-Sterne-Hotel

Entwurf eines Hotels für Hooksiel
So könnte aus Sicht der Planer des Büros „Moos & Krumbrink“ ein Vier-Stenre-Hotel aussehen, das am Alten Hafen im Ortskern von Hooksiel gebaut werden soll. Foto: hol

Hooksiel (12. 2. 2025) – Die Gemeinde Wangerland soll den Bau eines Vier-Sterne-Hotels auf dem ehemaligen Feuerwehrareal am Alten Hafen unterstützten und die Planung dafür vorantreiben. Das empfahl der Ausschuss für Gemeindeentwicklung am Dienstag Abend in seiner Sitzung im Gästehaus Hooksiel dem Rat. Zuvor hatten Vertreter der Planungsgesellschaft „Moss & Krumbrink“ den Politikern und rund Hundert Interessierten ihre bereits leicht überarbeiteten Pläne vorgestellt. 

Telefonnummern vertauscht

Die Specht-Gruppe als zweite Bewerberin für den Kauf des Hafen-Grundstückes hatte auf die Präsentation ihres Health-Care-Appartement-Komplexes verzichtet. Ein Grund dafür war offenbar ein Fauxpas, der dem Hooksieler Ratsherrn Holger Ulfers, Sprecher der SPD-Fraktion, im Vorfeld unterlaufen ist. Ulfers hatte nach eigenem Bekunden beide potenziellen Investoren im Vorfeld der Sitzung anrufen wollen. Dabei habe er die Telefonnummern verwechselt. Im Glauben, er spreche mit den Hotel-Planern, hat er dann wohl gegenüber dem verantwortlichen Specht-Manager durchblicken lassen, dass er und Teile des Rates das Hotel-Projekt favorisieren ….

Michael Moos und Architekt Kröhnhoff
Michael Moos (links) und Norbert H. Kröhnhoff haben anhand eines Modells simuliert, wie sich das Hotel ins vorhandene Gebäudeensemble einfügen würde. Die Höhe des Neubaus haben sie an die benachbarten Packhäuser angepasst. Foto: hol

„Schade, dass wir dadurch nur noch einen Bewerber haben“, bedauerte Bürgermeister Mario Szlezak. Der Vorfall sei kein gutes Signal an Investoren, die etwas im Wangerland bewegen wollen. Inzwischen habe man sich bei der Specht-Gruppe entschuldigt und dabei auch signalisiert, dass ein Appartement-Komplex für Menschen mit Beeinträchtigungen in Hooksiel oder in anderen Orten im Wangerland sehr wohl gewünscht sei.

Der Ausschuss stimmte mit vier Stimmen für die Hotelplanung. Drei Ratsmitglieder, darunter die Sprecherin de Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW), Alice Brandenburg-Binek (CDU), enthielten sich. Ein Grund dafür: Es gibt derzeit noch keinen Investor für das geplante Hotel.

Pläne erst im Vorentwurf-Stadium

Für das Planungsbüro versicherten Michael Moos und Architekt Norbert H. Kröhnhoff, mit vier potenziellen Investoren für das zehn bis zwölf Millionen Euro teure Projekt in Kontakt zu stehen. Konkrete Gespräche werde man nach dem Zuschlag von der Gemeinde führen. Die Projektplanung, so Moos, sei ja ohnehin erst im Stadium eines Vorentwurfs. 

Es gebe noch ein Reihe von offenen Fragen etwa zum Denkmalschutz, zur Sicherung der 2. Deichlinie, zur Gründung und zu den Baustoffen, die noch in Gesprächen mit den zuständigen Behörden geklärt werden müssten – und offenbar auch geklärt werden können, wie Andre Tönjes von der Denkmalschutzbehörde beim Landkreis Friesland und Wangerlands Bauamtsleiter Torsten Meuer versicherten.

Der Rat der Gemeinde soll im März grundsätzlich über den Verkauf des Grundstückes an „Moos & Krumbrink“ entscheiden. Danach soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan für das 1000 Quadratmeter große Hafen-Grundstück erarbeitet werden. Daran wären Träger öffentlicher Belange ebenso beteiligt wie die Öffentlichkeit. Ergänzt werden soll der B-Plan um einen städtebaulichen Vertrag, in dem Detailfragen geregelt werden können – wie etwa das Nebeneinander von Hotel und Volksfesten, die in Hooksiel traditionell auf dem Hafenplatz gefeiert werden.

Wohnungen für Hotel-Mitarbeiter

Moos und Kröhnhoff signalisierten, dass man durchaus bereit sei, auf Wünsche einzugehen. Nicht verhandelbar sei allerdings die Größe des Hotels mit mindestens 60 Zimmern. „Darunter gilt ein Hotel nicht als wirtschaftlich.“ Ein weiterer Knackpunkt: Unterkünfte für die Beschäftigten. Hier haben die Planer ein Grundstück auf der gegenüber liegenden Seite der Lange Straße im Blick. Die ehemalige Gaststätte „Lütt un Lütt“ soll abgerissen werden und dafür ein Komplex mit bezahlbaren Wohnungen für Hotel-Mitarbeiter entstehen.

Seit der ersten Präsentation im Herbst haben die Planer ihren Entwurf nachgebessert. Wie Kröhnhoff ausführte, wird das fünfgeschossige Gebäude etwa zwei Meter niedriger. Mit einer Firsthöhe von 14,40 Meter und einer Knickhöhe von 12 Metern liege man jetzt inetwa bei der Höhe der benachbarten Packhäuser. Erreicht wurde die „Absenkung“ durch eine geplante Teilöffnung der Hafenmauer. Dadurch liegt das Gebäude nur noch 0,5 Meter über dem Straßenniveau. Ein Vorteil: Das im Erdgeschoss geplante Café samt Außenterrasse wäre auch vom Alten Hafen aus über ein paar Stufen zu betreten. Inwieweit die Mauer für den Denkmalschutz und für die Deichsicherheit ersetzbar ist, muss noch abschließend geklärt werden. 

Für Region typische Baustoffe

Unverzichtbar seien die im Tiefgeschoss vorgesehenen 22 Parkplätze für Hotelgäste. Entbehrlich hingegen ist auf jeden Fall ein von den Planern als Anbau vorgesehener Kiosk. Wünschenswert seien öffentliche Toiletten sowie Duschen für Segler, unterstrichen die Gemeindevertreter. 

Die Planer setzten in ihrem Entwurf für das optisch dreigeteilte Gebäude auf für Norddeutschland typische Baustoffe. Backstein für die Fassaden, Kupfer fürs Dach. Hinzu kommen maritime Elemente sowie kleine Balkone, die an Ladekran-Luken von Packhäuser erinnern sollen. Ob ein gewünschter Fahnenmast auf dem Hafenplatz den dort stattfindenden Festen im Weg steht, müsse sich zeigen. Die dortigen Parkplätze müssten aber auf jeden Fall weichen.

Wie Andre Tönjes beteuerte, werde der Denkmalschutz nicht in jedem Fall auf die Hafenmauer bestehen. Wichtiger sei der Gesamteindruck des Ensembles auf diesem für Hooksiel sehr wichtigem Platz. Dafür gebe es noch einigen Gesprächsbedarf. 

Neues Café am Hooksieler „Gruseleum“ soll im April eröffnet werden

Martina Keiner
Im April will Martina Kreiner ein neues Café am „Gruseleum“ in Hooksiel eröffnen. Foto: hol

Hooksiel (11. 2. 2025) – Mit „hex, hex, hex und dreimal schwarzer Kater“ war es nicht getan. Wochenlang haben Maurer, Zimmerer, Tischler und Elektriker intensiv gearbeitet. Inzwischen ist die äußere, gläserne Hülle von „Esmeralda’s Hexencafe“ annähernd fertig. Jetzt beginnt die Gestaltung im Detail. 

Das neue Café am „Gruseleum“ mit an die 30 Plätzen soll am zweiten Wochenende im April eröffnet werden und das gastronomische Angebot in Hooksiel bereichern. Denn, so betont Inhaberin Martina Kreiner, das Café werde für jedermann geöffnet sein. „Wir wollen nicht nur die Besucher des Gruseleums begeistern – aber die natürlich auch.“ 

Von der Geisterbahn zur Gruselshow

Seit nunmehr zehn Jahren betreibt Martina Kreiner das „Gruseleum“ am Pakenser Altendeich. Zunächst nebenberuflich, seit geraumer Zeit in Vollzeit. „Den Anstoß für das Projekt gab eine Fahrt mit meinem damals sechsjährigen Sohn in einer Geisterbahn im Harz“, erinnert sich die Sillenstederin. „Das fanden wir nur mäßig spannend und haben uns gesagt: Das können wir besser!“

Gesagt, getan. Aus der ehemaligen Neuapostolischen Kirche in Hooksiel ist ein Ort des Schauderns und Erschreckens geworden. Im Inneren des profanierten Gotteshauses erinnert nichts mehr an die christliche Bestimmung. Selbst an den Türklinken sind die Kreuze entfernt worden. In eng verschachtelten Gängen lassen bei schummriger Beleuchtung schaurige Gestalten, Skelette und andere Wesen den kleinen und großen Besuchern die Gänsehaut über den Rücken laufen. 

Grusele in Hooksiel
Schaurige Gestalten sorgen für den Gruselfaktor im „Gruseleum“. Foto: hol

Den wesentlichen Gruselfaktor bestimmt aber das lebende Inventar, zu dem auch mehrere Familienangehörige von Martina Kreiner gehören. Als Hexen und Geister verkleidete Laiendarsteller, die ihre Rollen mit großer Begeisterung und viel Spaß ausfüllen. Im Gruseleum selbst, aber auch bei den „Grusel-Dinnern“, die regelmäßig stattfinden. Zu den in der hauseigenen Küche mit regionalen Produkten bereiteten Menüs erwartet die 30 Gäste eine Life-Gruselshow. 

Echter Anziehungspunkt

Die Regie dafür verantwortet Martina Kreiner, selbst ausgebildete Spiel- und Theaterpädagogin sowie Clownin. Jahrelang hat sie in der Theatergruppe in Sillenstede mitgespielt und die Gruppe geleitet. Heute freut sie sich in der Urlaubszeit über häufig um die hundert Besucher am Tag. Damit hat sich das „Gruseleum“ längst einen Platz unter den wichtigen touristischen Anziehungspunkten im Ort erobert.

Kritik, dass eine Gruselshow in einer ehemaligen Kirche nichts zu suchen habe, lässt Martina Kreiner nicht gelten. „Ich bin selbst ein christlicher Mensch und habe mich über Jahre in der Kirchenarbeit engagiert“, sagt die Hexen-Darstellerin. „Was wir hier machen, ist ein großer Spaß für die ganze Familie. Und alle Darsteller und die allermeisten Besucher sind ganz wunderbare Menschen.“ 

Im Frieslandtakt: Mit dem Bus jede Stunde von Hooksiel nach Carolinensiel

Friesland/Wangerland (11. 2. 2025) – Der Landkreis Friesland meldet Vollzug: Nachhaltig, günstig und gut getaktet mit dem Bus quer durch den Landkreis Friesland fahren. „Dafür steht der Frieslandtakt, dessen Hauptliniennetz mit der jüngsten Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs im Wangerland Anfang Februar komplettiert wurde“, heißt es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung. Damit sei ein großes Ziel des Nahverkehrsplans (NVP) des Landkreises erreicht worden, das der Landkreis seit 2020 kontinuierlich verfolgt habe, um die Attraktivität des ÖPNV zu steigert.

Seit Beginn der Umsetzung hat sich einiges getan: Neben zusätzlichen Buslinien und mehr Fahrtmöglichkeiten seien die Linienfahrpläne hinsichtlich der Umstiegszeiten optimiert worden. Die jüngsten Verbesserungen: seit dem 5. Februar 2025 fahren auch die Linien 211 (Hooksiel – Hohenkirchen – Carolinensiel – Harlesiel) und 212 (Jever – Hohenkirchen – Schillig) nach dem Frieslandtakt, also unter der Woche im Stundentakt (212) beziehungsweise im Zwei-Stunden-Takt (211) und am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt. Eine neue Besonderheit sei zudem die regelmäßige Anbindung des Hooksieler Hafens.

Zum Gesamtprogramm gehören weitere Verbesserungen wie der barrierefreie Ausbau von Haltestellen. Seit 2022 können zudem alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse sowie Auszubildende mit Wohnsitz in Friesland mit dem Jugendticket kostenfrei im VEJ-Gebiet fahren, also in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Aurich und Leer sowie den Städten Emden und Wilhelmshaven. Für dieses und da nächste Jahr sei unter anderem der Ausbau des digitalen Angebots geplant, wie zum Beispiel das Installieren von digitalen Informationsanzeigen (Echtzeitinformation) oder das Einführen von Handytickets.

Dressurlehrgang: Reiterinnen lernen, Hilfen feiner einsetzen

Dressur-Lehrgang beim RuF Hooksiel
Monika Guschalla nahm auf Dolores am Dressurlehrgang teil. Foto: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (11. 2. 2025) – Hoch zufrieden waren die Teilnehmerinnen am zweitägigen Dressurlehrgang beim beim Reit- und Fahrverein Hooksiel (RuF). Der von Andreas Schöffner gegebene Lehrgang richtete sich an Reiterinnen und Reiter aller Leistungsklassen.

Schöffner ist ausgebildeter Pferdewirt und absolvierte seine Ausbildung bei Wolfram und Brigitte Wittig, bei denen er auch nach Abschluss seiner Lehre mehrere Jahre tätig war. Anschließend arbeitete er für das Gestüt Vorwerk in Cappeln, bevor er sich 2009 selbstständig machte. Seitdem gibt er regelmäßig Lehrgänge in Australien, Schottland und Deutschland. Schöffner hat bereits zahlreiche Siege und Platzierungen von Reitpferdeprüfungen bis zur Klasse S*** erzielt.

Am ersten Lehrgangstag standen die Grundlagen der Dressur im Fokus. Mit individuell abgestimmtem Training unterstützte Schöffner die Reiterinnen dabei, ihre Hilfengebung zu verfeinern und die Losgelassenheit sowie Durchlässigkeit ihrer Pferde zu verbessern. 

Das Programm am zweien Tag knüpfte nahtlos an die Arbeit des Vortages an. Die erarbeiteten Korrekturen wurden gefestigt und weiter ausgearbeitet. Schöffner legt besonderen Wert darauf, dass die Reiterinnen ihre Fortschritte bewusst wahrnehmen und mit einem positiven Gefühl aus den Trainingseinheiten herausgehen. Alle Teilnehmerinnen zogen eine positive Bilanz. Sie waren nicht nur mit den eigenen Fortschritten, sondern auch mit dem individuell angepassten Unterrichtskonzept hoch zufrieden. 

Auch Dorfgemeinschaft für ein Hotel

Hooksiel (10. 2. 2025) – Nach dem örtlichen Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) hat sich auch die Dorfgemeinschaft Hooksiel für ein Hotel am Alten Hafen ausgesprochen. In einem Schreiben an den Rat der Gemeinde Wangerland äußert der Vorstand der Gemeinschaft die Sorge, dass das konkurrierende Health-Care-Projekt auf Sicht die traditionell am Hafen stattfindenden Großveranstaltungen der örtlichen Vereine gefährden könnte. 

Bei dem Verkauf des ehemaligen Feuerwehr-Areals am Rand des Hafens an einen Hotelinvestor sehe man bessere Chancen für eine Zusammenarbeit. Bei einem Appartement-Projekt mit möglicherweise 15 verschiedenen Teil-Eigentümern bestehe stets die Gefahr, dass einer davon gegen die Festivitäten wie Herings- und Krabbentage, Weihnachtsmarkt oder Herbstleuchten in seiner unmittelbaren Nachbarschaft klagen könnte.

Am Dienstagabend, 11. Februar, will der Ausschuss für Gemeindeentwicklung eine Empfehlung für den Verkauf des gemeindeeigenen Grundstücks aussprechen. Im Bewerbertopf übrig geblieben sind ein Hotel-Investor und der Betreiber für einer Health-Care-Appartement-Anlage. 

Aktualisierung: Nach Informationen des „Jeverschen Wochenblatts“ (Dienstag-Ausgabe) haben die IInvestoren für das Health-Care-Gebäude ihr Angebot zurückgezogen. Sie wollen ihr Projekt heute Abend nicht mehr vorstellen, da der Ort und der Rat sich ohnehin schon für ein Hotel entschieden hätten.

Was bleibt von der Kunst, wenn die KI die Gestaltung vorschlägt?

Winterausstellung im Künstlerhaus Hooksiel
Kunst oder nicht? Diese Frage werfen die mit Hilfe von KI gefertigten Arbeiten von Manfred Rautenberg (links) auf. Er stellt neben Andreas Brauer (rechts) im Künstlerhaus Hooksiel aus. Renate Janßen-Niemann zeigt zudem ein Werk von Anna aus der Ukraine. Daneben: Bürgermeister Mario Szlezak. Foto: hol

Hooksiel (10. 2. 2025) – Was ist Kunst? Und was nicht? Diese Fragen bewegt Menschen vermutlich schon so lange wie es Kunst gibt. Mit der am Wochenende eröffneten „Winterausstellung“ schiebt das Künstlerhaus Hooksiel die Debatte neu an. Kann KI Kunst erschaffen?

Künstlerhausleiterin Renate Janßen-Niemann begrüßte zu der Vernissage rund 50 Interessierte, darunter Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak und zwei der drei ausstellenden Künstler: Andreas Brauer aus Hooksiel und Manfred Rauternberg aus Wilhelmshaven waren vor Ort. Bilder der 12-jährigen Anna aus der Ukraine haben Mitstreiter der Ukraine-Hilfe „Friesen helfen grenzenlos“ aus dem Kriegsgebiet nach Hooksiel gebracht. 

„Buko bestand auf Ölmalerei“

Brauer, Vermessungsingenieur in Ruhestand, hat das Malen beim Wilhelmshavener Künstler Buko Königshoff erlernt. Seit dessen Erkrankung lässt er sich in einer Malgruppe um Bernd Nöhre inspirieren. „Buko bestand auf Ölmalerei“, verriet Brauer. Und er erkannte das Talent seines Schützlings für das Malen von Portraits. So blicken jetzt unter anderem Jack Nicholson, Keith Richards und William Dafoe lebensecht auf die Besucher des Künstlerhauses. Unstrittig Kunst sind auch die Landschaftsbilder von Brauer.

Bei den Arbeiten von Rautenberg lässt sich darüber streiten. „Für reine Puristen ist das sicherlich keine Kunst“, räumte der 78-Jährige ein. Reine Fotografie? Pure Malerei? Damit kann der Gestalter nicht dienen. Seine Wurzeln liegen in der Fotografie und der Bildgestaltung am Computer. Die Drucke, die Ölgemälden täuschend ähnlich sehen, nennt er DigitalArt-Bilder. „Der künstlerische Fokus liegt auf der kreativen, unkonventionelle Umsetzung der Wirklichkeit“, sagt Rautenberg, einer „sorgfältig ausbalancierten Mischung aus menschlicher Kreativität und technologischer Innovation“. 

„Eigener Stil muss erhalten bleiben“

Ein Foto zeigt eine Lahnung im Watt. Die „künstliche Intelligenz“ verfremdet das Bild im Computer, ordnet die Elemente neu, legt vielleicht einen Nebel über das Geschehen – und stellt dem Gestalter so eine Reihe möglicher „Kunstwerke“ zur Verfügung. „Die KI unterstützt lediglich den künstlerischen Prozess“, sagt Rautenberg, der als Kurator den besten KI-Vorschlag auswählt und ihm den letzten Schliff verpasst. „Es gibt unendliche Möglichkeiten der Bildgestaltung. Aber der eigene Stil, der muss erhalten bleiben.“

Abgerundet wird die Ausstellung durch kleinformatige Landschaftsbilder der in der Ukraine schon prämierten Nachwuchskünstlerin Anna. Wie Renate Janßen-Niemann versichert, gehen die Erlöse aus dem Verkauf dieser Bilder zurück in das vom Krieg gepeinigte Land, in dem Anna mit einer kranken Schwester und einem beinamputierten Vater ausharrt.

Die Ausstellung ist bis Mitte März jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Wie bei der vor zehn Jahren ins Leben gerufenen Winterausstellung-Serie üblich, werden die Künstler zu den Öffnungszeiten vor Ort und ansprechbar sein. 

Großalarm nach starker Rauchentwicklung

Feuerwehr in Hooksiel
Einsatzkräfte der Feuerwehr halfen dem Rettungsdienst in der Goedeke-Michel-Straße. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (9. 2. 2025) – Großalarm. Heute Mittag kurz vor 13 Uhr wurden alle sieben Feuerwehren im Wangerland nach Hooksiel gerufen. Zusätzlich angefordert wurden die Drehleiter der Feuerwehr Jever und ein Rettungswagen.

Der Grund: Ein „Feuer im Kuhstall“. Auf einem Bauernhof brannten Bauteile einer Photo-Voltaik Anlage mit sehr großer Rauchentwicklung und Flammenbildung. „Glücklicherweise konnte der betroffene Landwirt den Brand noch mit einem Pulverlöscher bekämpfen, so dass alle anderen Feuerwehren noch auf der Anfahrt umdrehen konnten“, berichtet die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel. Feuerwehrleute der hiesigen Wehr hätten die Brandstelle noch einmal gründlich mit der Wärmebildkamera kontrolliert. Danach konnten sie endgültig Entwarnung geben. 

In der Nacht zum Freitag war die Hooksieler Wehr gegen Mitternacht vom Rettungsdienst in die Goedeke-Michel-Straße gerufen worden. Die Helfer sollten eine Tür öffnen. Die gute Nachricht: Der betroffenen Person geht es wieder gut. Die Bilanz der Feuerwehr: „Wir konnten schnell und ohne Schaden helfen“

DLRG mahnt: Hallenbad Hooksiel ist unverzichtbar für die Ausbildung

DLRG Wangerland ehrt Mitglieder
Der DLRG-Vorsitzende Sven Hannemann (rechts) und sein Stellvertreter Arne Schmöckel (links) ehrten langjährige Mitglieder: (von links) Iris Künken (40 Jahre), Hans-Dieter Hannemann (50 Jahre), Karsten Mewes und Nils Hicken (beide 40 Jahre). Foto: hol

Hooksiel (9. 2. 2025) – Die DLRG Ortsgruppe ist mit 619 Mitgliedern aktuell der größte Verein im Wangerland. Und sicherlich einer der harmonischsten. Auf der Jahreshauptversammlung am Samstag im Gästehaus in Hooksiel wurde der gesamte Vorstand einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Vorsitzender bleibt Sven Hannemann, sein Stellvertretender Arne Schmöckel. Sandra Kaufeld kümmert sich weiterhin um die Kasse, Eckhard Kaufeld um die Öffentlichkeit, Marina Schmöckel (Stellvertreter Jonas Jankowski) um die Ausbildung, Thorsten Knebel (Stellvertreter Dirk Daniel) um Einsatzfragen. Als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurden Luca Esch, Sandra Gerdes und Karsten Mewes. 

Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak dankte den Lebensrettern, dass sie an den Stränden und in den Bädern im Wangerland einen sicheren Badebetrieb gewährleisten. Neben der Schwimmausbildung und der Aufklärungsarbeit hob der Bürgermeister die gute Jugendarbeit hervor.

Arne Schmöckel spielte für die DLRG den Ball in Richtung Gemeinde und Wangerland Touristik GmbH (WTG) zurück. Er dankte für die Möglichkeit zur kostenlosen Nutzung des Hallenwellenbades in Hooksiel. Unter anderem bietet die DLRG hier jeden Sonntag fünf Stunden Ausbildung an. Wohl mit Blick auf die angespannte Finanzlage bei Gemeinde und WTG sagte Schmöckel: „Wir hoffen, dass das noch möglichst lange so bleibt.“ 

Wettkampfgruppe der DLRG
Die Wettkampfgruppe der DLRG-Wangerland präsentiert sich stolz mit ihren neuen Jacken. Foto: hol

Der Bürgermeister versicherte, dass den Ratsmitgliedern bewusst sei, dass die DLRG auf das Bad angewiesen ist. „Wir werden alles versuchen, was geht. Niemand wird das Bad leichtfertig schließen.“ Für den Landkreis Friesland dankte die Kreistagsabgeordnete Marianne Kaiser-Fuchs für das Engagement der Wangerländer, die auch in den Katastrophenschutz des Kreises eingebunden sind. 

Den meisten Applaus für ihr Grußwort erntete Roswitha Hannemann. Die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Horumersiel kündigte an, dass die Dorfgemeinschaft in diesem Jahr für die DLRG-Jugendgruppe die Buskosten für den Besuch des Heideparks in Soltau übernehmen werde. Jugendwart Felix Schmöckel hatte zuvor mitgeteilt, dass der beliebte Ausflug wegen der gestiegenen Kosten ausfallen müsse.

Im Rahmen der Hauptversammlung hatten zuvor die Vorstandsmitglieder das zurückliegende Jahr Revue passieren lassen. Ein Höhepunkt: Der Zulauf des neuen Rettungsbootes „Otto Gehrke“. Das Boot hat nach den Worten von Hannemann in der vergangenen Saison schon gute Dienste geleistet, ist aktuell aber wieder beim Hersteller, der einige Schwachstellen nachbessert. „Wir werden in diesem Jahr die Taufe nachholen.“Auch das zweite Boot der DLRG, die „Wangerland 1“, sei derzeit für Sanierungsarbeiten in Schleswig-Holstein. Gut voran gekommen sei auch der Umbau der zentralen DLRG-Unterkunft im Hooksieler Gewerbegebiet.

Stolz ist die Ortsgruppe auch auf ihre mit 33 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern sehr starke Wettkampfgruppe, die intensiv für die Bezirks- und Landesmeisterschaften trainiert. Auch diese Gruppe wird von Sponsoren unterstützt. So habe ein Ambulanter Pflegedienst neue Flossen für die Wettkämpfe beschafft. Augenoptiker Fielmann stattete zudem die gesamte Gruppe mit Jacken aus. 

Vorstand der DLRG-Wangerland
Der alte und neu Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Wangerland. Von links (stehend): Felix Schmöckel (Jugendwart), Marina Schmöckel (Ausbildung), Sandra Kaufeld (Schatzmeisterin), Karsten Mewes (Beisitzer), Sven Hannemann (Vorsitzender), Thorsten Knebel (Einsatz), Arne Schmöckel (2. Vorsitzender) sowie davor Sandra Gerdes (Beisitzerin) und Eckhard Kaufeld (Öffentlichkeitsarbeit). Foto: hol

Zu den Kernaufgaben der DLRG gehört die Schwimmausbildung. In 2024 habe man 142 Abzeichen abgenommen – vom „Seepferdchen“ bis zum Deutschen Rettungsschwimmer-Abzeichen, so Marina Schmöckel. Ausgebildet worden seien unter anderem auch fünf Schnorcheltaucher. Die Ausbildungsleiterin berichtete von einer Fülle von Aktivitäten, wozu auch etliche gesellige Veranstaltungen wie Spieleabende, Ausflüge und Grillfeste gehörten. 

Knebel danke als Leiter Einsatz für die zahlreichen Spenden und Fördergelder, die die Anschaffung eines neuen Rettungsbootes erst ermöglicht hätten. Mit den beiden Rettungsbooten der Ortsgruppe habe man im vergangenen Jahr 248 Wachstunden geleistet. Zu den üblichen Einsätzen am Strand gehöre die Rettung von erschöpften Kitesurfern, die Suche von im Watt vermissten Personen sowie das Bergen diverser Luftmatratzen und Schlauchboote. Insgesamt hätten die Retter der DLRG 1276 Einsatzstunden geleistet. Dazu gehöre auch die Beteiligung am Katastrophenschutz-Einsatz im Januar 2004 im von Hochwasser bedrohten Heidekreis.

Restaurant-Verhandlung verschoben

Hooksiel (5. 2. 2025) – Eine mögliche Entscheidung über die Zukunft des Restaurants im Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel verzögert sich. Wie das Landgericht Oldenburg auf Anfrage von „Hooksiel-life“ bestätigte, ist der für den 12. Februar geplante Termin für den nächsten juristischen Schlagabtausch zwischen der Wangerland Touristik GmbH (WTG) und der Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH in den März verschoben worden. 

Zu den Gründen dafür machte eine Gerichtssprecherin keine Angaben. Die Verhandlung ist jetzt für den 25. März angesetzt. Dabei geht es um die Rechtmäßigkeit und weitere Modalitäten der Trennung der WTG als Eigentümerin des Bades von der ehemaligen Pächterin der Restauration. Die Kündigung war Mitte 2023 ausgesprochen worden. Das Restaurant ist weiterhin geschlossen.

Hooksieler Gewerbe verspricht sich von einem Hotel Impulse für den Ort

Vorstand des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe
Der Vorstand des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe. Vorsitzende Almuth Janssen (2. von rechts) wird unterstützt von (von links) Axel Zimmermann, Hans-Ott Vogt, Sven Klostermann und Anja Seidel-Vogt. Foto: hol

Hooksiel (5. 2. 2025) – Der Hooksieler Gewerbeverein spricht sich für einen Hotelbau am Alten Hafen von Hooksiel aus. Mit Blick auf die für den kommenden Dienstag, 11. Februar, erwartete Vorentscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehrareals will der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) einen Brief an den Rat der Gemeinde Wangerland schreiben, indem die Vorzüge eines Hotels für den Ort unterstrichen werden. Ein entsprechender Antrag wurde auf der Jahreshauptversammlung des HHG am Dienstag Abend einstimmig unterstützt.

Vorsitzende Almuth Janssen begrüßte im Restaurant „Zum schwarzen Bären“ über 20 der insgesamt rund 40 HHG-Mitglieder. Im Anschluss an die Vereins-Regularien wurde vor allem über die Planungen am Alten Hafen und die Entwicklung des Freizeitgeländes diskutiert. Wie berichtet, will die Gemeinde das ehemalige Feuerwehr-Areal verkaufen. Aktuell sind noch Investoren für zwei Projekte im Rennen: ein Vier-Sterne-Hotel mit 60 Zimmern und einigen Suiten sowie ein Health-Care-Gebäude mit Appartements für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Man habe nichts gehen ein Health-Care-Gebäude. Aber das Filetgrundstück am Alten Hafen sei dafür der falsche Platz, hieß es in der Runde. Von einem Hotel hingegen verspreche man sich eine wirtschaftliche Belebung des Orts, vor allem in der Vor- und Nachsaison. Ein Tipp in Richtung Rathaus: Damit das Hotel tatsächlich so gebaut wird wie geplant, sollte die Gemeinde einen Vorhaben bezogenen Bebauungsplan verabschieden und mit dem Investor einen städtebaulichen Vertrag schließen.

Als sehr positiv bewertet der 2. Vorsitzende des HHG, Hans-Ott Vogt, dass die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) sich neben der Sanierung der Schleusen auch die Entwicklung des Hooksieler Freizeitgeländes auf die Fahnen geschrieben hat. Eine mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragte Firma habe bereits ein Gespräch mit den Anrainern geführt. Auf Grundlage des mit der Gemeinde und der Wangerland Touristik GmbH abzustimmenden Konzeptes könnten – unabhängig von neuen Projekten – langfristige Erbpachtverträge geschlossen werden, so die Hoffnung von Vogt, Geschäftsführer der Hooksieler Skiterrassen. „Damit gäbe es endlich Planungssicherheit für Investitionen.“

In ihrem Bericht hatte Almuth Janssen das HHG-Jahr Revue passieren lassen. So hat der Verein eine Reihe von Aktivitäten im Ort unterstützt und will das auch künftig tun. Ausdrücklich lobte die Vorsitzende das Engagement der örtlichen Arbeitsgruppe. Man werde unter anderem noch zehn weitere Weihnachtssterne für den Ort beschaffen, die Veranstaltung „Herbstleuchten“ bezuschussen und die Verpflegung der Kinder von Schule und Kindergarten beim „Frühjahrsputz“ übernehmen.

2026 wird beim HHG eine Ära zu Ende gehen. Almuth Janssen kündigte an, dass sie sich im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird. Zur neuen Schriftführerin wurde Anja Seidel-Vogt gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Lutger Niehoff an. Der Posten des Festausschuss-Vorsitzenden blieb vakant.