Gelungenes Sommerfest im Wohnstift

Sommerfest Wohnstift

Hooksiel (7. 9. 2023) – Das Gesangduo Irmi und Berty sorgte für Stimmung beim Sommerfest des Wohnstifts Hooksiel. Dazu gab es leckere Steaks, frische Salate und gezapftes Bier. Ein Renner der Veranstaltung war zudem eine Tombola, die mit tollen Preisen bestückt war. Die Organisatoren bedankten sich dabei ausdrücklich bei den Hooksieler Gastronomen und Einzelhändlern für deren Unterstützung. Da spielte selbst das unbeständige Wetter keine Rolle mehr. Kurzerhand wurde das Fest von der Terrasse in die Cafeteria des Wohnstiftes verlegt. Der Stimmung tat das keinen Abbruch. Foto: Wohnstift

Hooksieler Feuerwehr im Dauereinsatz

Wangerland/Hooksiel (7. 9. 2023) – Rauchmelder-Alarm in einem Campingwagen, Öl auf dem Wasser an der Marina, dann noch ein brennender Ladewagen in Waddewarden. Das alles seit gestern Abend. Über einen Mangel an Einsätzen braucht sich die Ortsfeuerwehr Hooksiel aktuell nicht zu beklagen. 

Gefährlich hörte sich die Alarmierung am Mittwoch gegen 16 Uhr an: Brand an der Jugendherberge Schillig. Die Lage erwies sich dann aber als weniger dramatisch als befürchtet. Auf dem Gelände der Einrichtung brannte ein Holzschuppen, der von Kräften der Ortswehr Minsen, die zuerst vor Ort waren, schnell gelöscht werden konnte. Die beiden ausgerückten Fahrzeuge aus Hooksiel brachen ihre Alarmfahrt in Höhe St. Joost ab und kehrten in ihr Feuerwehrhaus zurück. 

Dort angekommen, so schildert Ortsbrandmeister Jörg Nöchel, wurden die Helfer per Funk zu einem internistischen Notfall in Hooksiel gerufen. „Glücklicherweise war unser Gruppenführer und Notarzt mit ausgerückt“, schildert Nöchel. So habe dem betroffenen Bürger qualifiziert geholfen werden und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrückt werden können. Die Ankunft des Rettungsdienstes hatte sich durch Paralleleinsätze verspätet.

In den vergangenen Tagen waren die Floriansjünger zudem unter anderem auf dem Campingplatz und am Hooksieler Strand gefordert. Auf dem Campingplatz hatte ein Brandmelder in einem verlassenen Campingplatz Alarm ausgelöst. Am Strand betätigten sich die Feuerwehrleute als Tragehelfer für einen Badegast, der sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen hatte. Zudem wurde die Wehr in den vergangenen Tagen zu einem Unfall auf der Ortsumgehung Hooksiel sowie zu einem Dachstuhlbrand nach einem Blitzeinschlag bei einem Gebäude zwischen Hooksiel und Hadien gerufen.

Aktionstag für nachhaltiges Handeln

Friesland/Hooksiel (5. 9. 2023) – Die Landkreise Friesland, Aurich und Wittmund rufen zur Teilnahme am Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) auf, der von Montag, 18. September, bis Sonntag, 8. Oktober stattfindet. Im Rahmen der Aktion soll deutlich werden, dass sich bereits viele Bürger, Unternehmen, Vereine und Institutionen für Nachhaltigkeit engagieren.

Wer sich mit einem nachhaltigen Projekt oder einer nachhaltigen Veranstaltung für die DAN anmelden möchte, findet unter www.gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/aktions-tage eine schrittweise Erklärung. Die angebotenen Veranstaltungen und Projekte können unterschiedlich sein. Von Kleidertauschpartys über Podiumsdiskussionen bis hin zu klimabewussten Kochseminaren ist vieles umsetzbar. Ziel ist es, aktiv zu werden und andere für nachhaltiges Handeln zu begeistern. Die Projekte und Veranstaltungen der Beteiligten werden auf einer Online-Karte unter www.gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/app/map veröffentlicht. 

Valentin Lang, Beauftragter für Klimaschutz und Klimaanpassung des Landkreises Friesland: „Mit den Deutschen Aktionstagen Nachhaltigkeit wird die Vielschichtigkeit des Begriffs der ‚Nachhaltigkeit‘ vor Augen geführt. Nachhaltigkeit beinhaltet die Dimensionen Ökologie, Soziales und Ökonomie, welche eng miteinander verknüpft sind. In Friesland gibt es vielseitiges Engagement zu diesem Thema.“

Bei Fragen und zur Beratung steht das Umweltzentrum Schortens unter info@ruz-schortens.de oder 04461/891652 zur Verfügung.

Schnellst möglich mit dem Pferd und einem Auto durch den Parcours

Rente Janßen
Reitportfreunde dürfen sich auf hockklassigen Sport beim Turnier des RuF Hooksiel freuen. Das Foto zeigt Rentje Janßen auf Rajana beim Sprung. Foto: RuF

Hooksiel (4. 9. 2023) – Die Vorbereitungen für das große Dressur- und Springturnier auf der Reitanlage in Oesterdieken am Wochenende, 9. und 10. September, laufen auf vollen Touren. Die Organisatoren vom Reit- und Fahrverein Hooksiel haben unter anderem für einen neuen Abreiteplatz gesorgt und den Hallenboden erneuert. 

An diesem Samstag und Sonntag stehen zahlreiche Prüfungen sowohl im Springen bis zur Klasse M* als auch in der Dressur bis zur Klasse S* auf dem Programm. Zwei besondere Höhepunkte werden das Austragen der Kreismeisterschaft in der Mannschaftsdressur in der Klasse E und die Entscheidung über die Kreismeisterschaft im Einzel-Springen in der Klasse A sein. 

Am Samstag findet der Wettbewerb „Jump and Drive“ statt. Hier müssen Pferd und Reiter einen Parcours mit sechs Hindernissen bewältigen, anschließend muss der Reiter schnellstens zum bereitstehenden Auto auf den Beifahrersitz und der Fahrer muss möglichst fehlerfrei durch den Parcours fahren. Die Prüfungen beginnen am Samstag um 8.30 Uhr und am Sonntag um 8 Uhr. Am Sonntagnachmittag gibt es auch für die Kleinsten wieder den Führzügelwettbewerb.

Alle Details stehen in Kürze auf der Vereins-Homepage (www.ruf-hooksiel.de). Den Teilnehmern und Gästen steht eine reichhaltige Auswahl an Speisen und Getränken bereit. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

Meints/Abels gewinnen Rosenkrieg

FCN Rosenkrieg
Trugen ein ganz friedliches Rosenkrieg-Turnier aus: Die Tennisdoppel (v. l.), Hildburg Meints/Andre Abels, Edith und Anton Hamacher, Marion und Gerd Abeldt sowie Jutta und Manfred Isheim. Foto: Meints

Hooksiel (4. 9. 2023) – Viel Bewegung bei tollem Wetter und jede Menge Spaß. Das konnten die Teilnehmer beim FCN-Rosenkrieg-Mixed-Turnier für sich verbuchen. Darüber hinaus durfte sich das Doppel Hildburg Meints/Andre Abels über den Siegerpokal bei dem traditionellen Vereinsturnier auf der Tennisanlage am Freizeitgelände freuen.

Nach einigen verletzungsbedingten Absagen und kurzfristigen Ausfällen war das Teilnehmerfeld allerdings auf nur vier Paare geschrumpft, die den Titel nach dem Modus jeder gegen jeden ausspielten. In der letzten Paarung des Tages kam es zu einer Art Endspiel zwischen Meints/Abels gegen Marion und Gerd Abeldt. Beide Doppel hatten zuvor zwei Siege verbucht. In einem gutklassigen Spiel setzten sich Meints/Abels mit 7:5 durch.

Das Siegerpaar muss jetzt das Rosenkrieg-Turnier 2024 organisieren. Auch dann wird das Turnier nicht nur für Ehepaare zugelassen sein.

Keeper verhindert Debakel

Wangerland/Hooksiel (4. 9. 2023) – Es war angerichtet, zum Spitzenspiel. Der Tabellenzweite, die E II-Jugend der JSG Wangerland mit einer Reihe von Hooksieler Spielern musste gegen den Tabellendritten TuS Varel 09 antreten. Allerdings hatte das Team von Trainer Bernhard Köster zwei krankheitsbedingte Ausfälle zu verkraften, so das F-Jugend-Spieler aushelfen mussten.

Varel erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Es stand schnell 0:2 und zur Pause bereits 0:4. Dabei hatte Hauke im Tor durch einige sehenswerten Paraden einen höheren Rückstand verhindert. In der zweiten Hälfte gelang es den Wangerländer zunächst, selbst Druck zu machen. Allerdings: Durch zwei Konter erhöhten die Vareler auf 0:6. Am Ende stand es dank des Ehrentreffers durch Benny 1:9, wobei es Hauke im Tor zu verdanken war, dass es bei einem einstelligem Ergebnis blieb. 

Besser lief es in anderen Spielen der Jugend-Spielgemeinschaft Wangerland: Die E1-Jugend erreichte beim BV Bockhorn ein 2:2-Unendschieden; die D-Jugend spielte gegen die JFV Varel III 3:3 und die C-Jugend gewann gegen die JSG Wilhelmshaven 8:0. 

Keine Hinweise auf eine erneute Seehund-Seuche im Wattenmeer

Oldenburg/Hooksiel (4. 9. 2023) – 8912 Seehunde wurden in diesem Sommer bei Flügen im Wattengebiet zwischen Ems und Elbe gezählt. Damit hat sich der Bestand im Niedersächsischen Wattenmeer auf hohem Niveau stabilisiert, bilanziert das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Die Zahl der Seehunde lag knapp 200 über der im Vorjahr (8723). Die Zahl der Jungtiere ist mit 2195 Tieren konstant (2022: 2176). 

„Bei den Untersuchungen hat sich gezeigt, dass es keine Hinweise auf mögliche Viruserkrankungen, wie beispielsweise Seehundstaupe oder Vogelgrippe (Influenza H5N1), gibt“, erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES. Seehunde, die tot an der Küste angespült werden, sichtbar erkrankt sind und eingeschläfert werden müssen, werden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg des LAVES untersucht. „Meeressäuger sind Spitzenprädatoren und damit ein wichtiger Bioindikator für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer“, so Veterinär Haunhorst. Anzahl und Gesundheitszustand lassen Rückschlüsse auf Wasserqualität und Fischbestand zu. Und damit auch auf das empfindliche Lebensmittel Fisch.

Seehunde
Am besten lässt sich die Zahl der Seehunde im Sommeraus der Luft erfassen. Dann liegen die Tiere häufig auf den Sandbänken m Wattenmeer. Foto: LAVES

Meeressäuger tragen ein hohes Infektionspotential in sich und werden auch deshalb intensiv beobachtet. Im LVI Oldenburg wurden im Zeitraum von 2022 bis heute 82 Tiere (Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale) untersucht. Die Pathologen haben bei den Tieren einen massiven Parasitenbefall festgestellt. „Dies ist bei Wildtieren zunächst nichts Ungewöhnliches, doch der Befall ist höher als erwartet und muss weiter beobachtet werden. Eine mögliche Ursache könnte die Beeinträchtigung der Immunsysteme der Tiere durch Umwelteinflüsse sein“, so Haunhorst. 

Rückblick aufs Massensterben im Watt

Rückblick: 1988 und 2002 zog die Seuche „Seehundstaupe“ durch die Population. 1988: Der geringe Seehundbestand an der Niedersächsischen Küste von knapp 2500 Tieren reduzierte sich auf 1400.

2002: 3851 Seehunde wurden tot aufgefunden – der Bestand von rund 6.500 Tieren reduzierte sich um weit mehr als die Hälfte. Im jeweiligen Folgejahr wurden lediglich 229 (1989) beziehungsweise 799 Jungtiere (2003) gezählt.

Die beste Zeit für die Zählung ist bei Niedrigwasser von Juni bis August. Die Tiere ruhen auf Sandbänken und können so vom Flugzeug aus gezählt werden. Das jährliche Seehundmonitoring wird vom LAVES seit 2005 für Niedersachsen organisiert und koordiniert. Schon seit 1958 wird der Seehundbestand in Niedersachsen systematisch erfasst.

Die Trilaterale Seehundexpertengruppe führt im Herbst alle Ergebnisse aus den Ländern zusammen und bewertet die Daten für den gesamten Seehundbestand im UnescoWeltnaturerbe Wattenmeer zwischen Den Helder, Hooksiel, Husum und Esbjerg. 

Nach einer Nacht im Bett mit Eris ist klar: Corona gibt es noch

Hooksiel (1. 9. 2023) – Das Kratzen im Hals begann an einem Sonntagabend. Am Montag kamen Halsschmerzen und ein Gefühl der Müdigkeit hinzu. Dann leichtes Fieber und, am Dienstag, Gliederschmerzen am ganzen Körper. Was ist das? 

Corona? Gibt es das überhaupt noch? Ja, gibt es noch, wie ein Blick auf den zweiten, deutlich erkennbaren Strich des Selbsttests beweist. Corona, im Sommer? Ach ja, da war ja die große Feier am vergangenen Wochenende. Über Hundert Menschen in einem Zelt. Ideale Ausbreitungsbedingungen für das Virus. 

Offiziell nur 15 Fälle in Friesland

Traut man den offiziellen Zahlen, bin ich eine Ausnahme. Nach Angaben des Landkreises Friesland wurden von Ende Juli bis zum 23. August beim Gesundheitsamt in Jever nur 15 durch einen PCR-Test bestätigte Neuinfektionen mit dem Corona-Virus gemeldet. 15 Fälle, die der Landkreis ans Robert-Koch-Institut (RKI) meldet. Mein Fall ist nicht dabei. Ich habe in der Hoffnung auf einen „leichten Verlauf“ keinen PCR-Test machen lassen.

Corona positiv
Kein Zweifel. Das Corona-Virus ist noch da, wie der positive Selbsttest belegt. Foto: hol

15 Fälle. Eine Zahl, die eher dokumentiert, wie wenige Menschen mit Corona-Symptomen noch zum Arzt gehen, die aber mit der tatsächlichen Lage wenig zu tun haben dürfe. 15 Corona-Kranke konnte ich nach der Feier schon namentlich aufzählen. Viele verzichteten nach zwei oder drei Impfungen und einer bereits überstanden Covid-19-Infektion sogar auf einen Schnelltest, kaum jemand ging mit leichten Beschwerden zum Arzt. 

Keine Pflicht zur Isolation

Eine Pflicht zur Isolation gibt es ja ohnehin nicht mehr. Im Bundesgesundheitsministerium setzt man hingegen auf den gesunden Menschenverstand. „Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden“, sagt ein Sprecher. Grundsätzlich appelliere man daran, sich bei Erkältungssymptomen testen zu lassen, das sei aber die Verantwortung der einzelnen Person.

Das Virus ist da, auch wenn das kaum jemand wissen will. Schließlich gibt es ja genug andere Probleme in diesen Wochen. Krieg, Inflation, Rezession. Eine erneute Pandemie? Wieder Lockdowns? Das können wir uns gar nicht leisten. Aber, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß: „Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen.“ Noch lägen die gemeldeten Zahlen auf einem niedrigen Niveau. Von einer Infektionswelle könne man (noch) nicht reden.

Dreifach Geimpfte brauchen in der Regel keine Auffrischung

„Alle Personen zwischen 18 und 59 Jahren sollen über eine Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 verfügen. Das heißt: Sie sollten drei immunologische Ereignisse durchgemacht haben – davon mindestens zwei Impfungen. Das dritte Ereignis kann entweder eine Impfung oder eine Infektion mit dem Coronavirus sein“, rät das Gesundheitsamt Friesland auf Anfrage von „Hooksiel-Life“. 

In beiden Fällen komme das Immunsystem mit dem Erreger in Kontakt und lerne, sich gegen ihn zu verteidigen. „Wer dreimal gegen Covid-19 geimpft ist, braucht danach keine weiteren Impfungen“, so das Gesundheitsamt. Und weiter: „Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden also keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber die Basis-Immunität erreicht haben.“ 

Anders verhalte es sich bei über 60-Jährigen und bei Angehörigen von Risikogruppen. Und den Ungeimpften. Insgesamt etliche Millionen Menschen. Diese Personen könnten weiterhin, wenn sie in Kontakt mit dem Coronavirus kommt, schwer erkranken. Dazu gehörten zum Beispiel Menschen in Alten- und Pflegeheimen, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Trisomie 21 und Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem. 

Hier empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) alle zwölf Monate eine Booster-Impfung, vorzugsweise im Herbst. „Die Empfehlung gilt auch für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben“, ergänzt das Gesundheitsamt. 

Mit „Variante von Interesse“ in den Herbst

Entwarnung hört sich anders an. Zumal neue Covid-Varianten unterwegs sind – und der Herbst erst noch kommt. Das RKI meldet bereits seit einigen Wochen steigende Zahlen von nachgewiesenen Corona-Fällen, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) stuft die neue Omikron-Mutation EG.5.1. als „Variante von Interesse“ ein. Ihr offizieller Name „Eris“.

Vermutlich habe ich Eris kennengelernt. Ich lag mit ihr einen Tag im Bett. Nach den Gliederscherzen habe ich von ihr nur noch wenig gesehen. Nach sieben Tagen war auch der zweite Strich auf dem Selbsttest wieder verschwunden. Eris hat mich verlassen – auf der Suche nach anderen, bei denen sie vielleicht mehr Schaden anrichten kann. Also aufgepasst. Der Herbst kommt noch. Und „Eris“ bleibt da. 

Gruppe „Das letzte Kind trägt Fell“ trainiert hohe Kunst der Nasenarbeit

Mantrailing Gruppe Hooksiel
„Das letzte Kind trägt Fell“ ist der Name der Hooksieler Mantrailing-Gruppe. Dazu gehören (von links) Uta Hillman mit Gili (Airedale Terrier), Iris Tenge mit Masha (Border Collie-Australien-Shepherd-Mix), Birgit Reese mit Wotan (Labrador), Sigrid Osterloh mit Aywa (Kelpie) sowie Yvonne Bonner mit Frieda (Bordeaux Dogge) und Max (Labrador). Die gelben Westen werden übrigens nur aus Gründen der Verkehrssicherheit getragen. Foto: hol

Hooksiel (1. 9. 2023) – Hunde haben einen extrem guten Geruchssinn. Und zwar unabhängig von der Rasse. Und es macht ihnen Spaß, ihrer Nase zu folgen. Davon jedenfalls ist die Hooksielerin Iris Tenge von der Mantrailing-Hobbygruppe „Das letzte Kind hat Fell“ überzeugt.

Die Gruppe trifft sich wöchentlich, um die „hohe Kunst der Nasenarbeit“ zu trainieren.„Mantrailing“ steht für Personensuche. Jeder Mensch hat einen Individualgeruch, vergleichbar mit einem Fingerabdruck. Der Hund übernimmt bei dieser Suche die Führungsrolle und zeigt durch sein Verhalten und seine Körpersprache den Weg zur gesuchten Person. 

Geruchsprobe führt den Hund zum „Opfer“

„Mantrailing ist ein Training für Hund und Halter“, sagt Iris Tenge, die vor Jahren in einer Hundeschule auf diesen tiergerechten Sport aufmerksam geworden ist. „Jeder Hund hat einen angeborenen Jagdtrieb und eine sehr guten Geruchssinn. Wir müssen aber lernen, unseren Hund zu lesen.“ 

Es geht los: Yvonne Bonner ist das erste „Opfer“. So nennen sich die Personen, die sich verstecken. Sie nimmt ein Taschentuch, streicht sich damit über Hals und Gesicht und steckt das Tuch in ein Glas, das verschlossen wird. Iris Tenge spaziert mit ihr vom Parkplatz am Walter-Spitta-Haus ein Stück in die Goedeke-Michel-Straße hinein. Beide biegen rechts ab. Durch einen Pad geht es in die Hegemannstraße, wo Yvonne Bonner am Ende an einer Hecke stehen bleibt. 

Zurück am Parkplatz freut sich Aywa, ein Kelpie, auf ihren Einsatz. Hundeführerin Sigrid Osterloh legt dem Hund ein Geschirr an. „Jetzt weiß Aywa, dass sie gleich arbeiten muss“, erläutert Iris Tenge. Eine Leine wird auf dem Rücken des Hundes befestigt. Aywa schnuppert an der Geruchsprobe im Glas – und los geht’s. 

Zielstrebig läuft der Hund in die Goedeke-Michel-Straße, biegt kurz nach links in Richtung Lübbenstraße ab. Dreht aber schnell wieder um. Seine Nase hat ihm verraten: „Hier nimmt die Geruchsintensität ab.“ Also wieder in die Goedeke-Michel-Straße, rechts und links noch einmal geschnuppert, dann weiter in Richtung Hegemannstraße.

Training schweißt Hund und Halter zusammen

„Das ist die Kunst des Halters, er muss seinem Hund den Raum geben, nach dem richtigen Weg zu suchen, ohne ihn zu beeinflussen“, so Iris Tenge. Dafür soll die Hundeleine stets gespannt sein – aber der Hund entscheidet, wo es hin geht. Dass die Hunde prüfend vom geraden Weg abweichen, sei völlig normal. Die Tiere folgen keiner Fährte, sondern dem Geruch, der auch rechts und links, wenn auch in geringerer Intensität, für sie wahrnehmbar ist.

Die Nase des Tieres ist dabei ein untrüglicher Wegweise. „Hunde können mindestens 48 Stunden lang Geruchs-Moleküle in der Luft wahrnehmen und einen bestimmten Geruch aus der Vielzahl anderer Gerüche herausfiltern“, sagt Mantrailing-Fachfrau Iris Tenge. Natürlich gebe es auch dabei viele Einflussfaktoren. Wind etwa, oder nicht ganz eindeutige Geruchsproben. Auch deshalb müssten Hund und Halter die Such-Fähigkeiten trainieren. Erst mit intensiven Gerüchen auf kurze Distanzen. Nach und nach dann auf größere Entfernungen mit anderen Herausforderungen. 

Mit schnellen Schritten quer durch Hooksiel

Aywa hat den Wendehammer in der Hegemannstraße erreicht. Zielgerichtet läuft sie auf den Busch zu, hinter dem sich Yvonne Bonner versteckt hält und mit einer Belohnung wartet. Aufgabe erfüllt. „Opfer“ gefunden. 

Zurück am Walter-Spitta-Haus beginnt das Spiel von vorn. Ein anderer Mensch versteckt sich, der nächste Hund schnuppert an der neuen Geruchsprobe. Und los geht es … Mit schnellen Schritten quer durch Hooksiel – das hält Hund und Mensch fit. 

„Mantrailing ist eine artgerechte, auslastende Beschäftigung für und mit dem Hund“, sagt Iris Tenge. Die Personensuche fördert das gegenseitige Vertrauen im Mensch-Hund-Team, die Konzentrationsfähigkeit und das Selbstbewusstsein des Hundes. Und das erfolgreiche Zusammenspiel schweiße Tier und Halter eng zusammen, auch außerhalb der Übungsstunden.

Für die Hooksieler ist das „Mantrailing“ – anders als bei der Ausbildung für professionell eingesetzte Suchhunde – ein Hobby. Wer mitmachen möchte, ist gern gesehen. 

Wangerland Touristik entschuldigt sich bei Hooksielern für Planungsfehler

Hooksiel (1. 9. 2023) – In einem klärenden Gespräch haben Vertreter der Wangerland Touristik GmbH und des FC Nordsee Hooksiel, Irritationen ausgeräumt, die bei den ehrenamtlich engagierten Vereinsvertretern beim FCN-Hafenfest aufgetreten waren. Der Grund: Der Verein feiert seit Jahrzehnten am dritten August-Wochenende sein Hafenfest am Alten Hafen im Ort. In diesem Jahr fand aber zeitgleich am Hooksieler Strand ein von der WTG unterstütztes „Beach Food Festival“ statt, das Gäste mit gastronomischen Angeboten lockte.

Von den Vereinsvertretern wurde das Strand-Event als Konkurrenz-Veranstaltung empfunden, die die für die Vereinsarbeit erhofften Einnahmen beim eigenen Fest schmälert. Die WTG räumte jetzt einen „Planungsfehler“ ein. „Die Doppelbelegung dieses Wochenendes war schlichtweg ein Versehen“, erklärt Larissa Strangmann, Marketingleitung der Wangerland Touristik. Als man den Fehler bemerkt habe, sei es für Umplanungen aber bereits zu spät gewesen. 

Auch wenn es kein Anrecht auf ein festes Veranstaltungs-Wochenende gäbe, habe man den vor Ort geäußerten Unmut des FCN nachvollziehen können, so Larissa Strangmann. Deshalb habe die Wangerland Touristik im Nachgang umgehend das Gespräch mit den Verantwortlichen des Hafenfestes gesucht. 

Der FCN war dabei durch seinen Vorsitzenden Christian Doyen sowie dessen Stellvertreter Werner Funke vertreten Beide bestätigen, dass ein konstruktives Gespräch mit der Wangerland Touristik gegeben habe. „Wir waren sehr froh zu hören, dass die Wangerland Touristik unsere Ansichten teilt“, so Christian Doyen. Die Entschuldigung werde man gern an die ehrenamtlichen Helfer weiterleiten. 

Mit Blick in die Zukunft sind die Vertreter der WTG und des FCN sich einig: Das dritte August-Wochenende soll Termin für das traditionelle FCN Hafenfestes bleiben.