Erste Bilanz nach Wiedereröffnung: Bis zu 600 Badegäste am Tag

Einweihung HWB
Badespaß heute wie vor 40 Jahren: Die Wellen im Meerwasser-Hallenbad in Hooksiel haben eine ganz besondere Anziehungskraft. Archiv-Foto: WTG

Hooksiel (14. 8. 2023) – Das Hooksieler Meerwasser-Hallenwellenbad wird nach seiner Wiedereröffnung gut besucht. Bei trüben Wetterlagen und bei Regen zähle man aktuell bis zu 600 Badegäste am Tag, sagt Larissa Strangmann, Marketing-Chefin der Wangerland Touristik GmbH. An schönen Strandtages seien es deutlich weniger. 

Die gemeindeeigene GmbH ist Betreiberin des Bades. Die Saison hatten dieses Jahr erst vor vier Wochen begonnen. Von Mitte November bis Mitte Juli war das Bad samt Sauna geschlossen – wegen der explodierenden Energiepreise Ende 2022 und wegen notwendiger Revisions- und Sanierungsarbeiten. Unter anderem mussten tragende Stützpfeiler ausgebessert werden.

Die lange Ruhephase hat nicht allen technischen Aggregaten in dem 40 Jhre alten Bad gut getan, räumt Larisa Strangmann ein. Schon der Termin der Wiedereröffnung war nur dank des großen Engagements von WTG-Mitarbeiten zu halten. Der Grund: Beim Hochfahren der Wellenerzeuger-Anlage entwich offenbar Druck, so dass sich im Badbereich eine Reihe von Fliesen lösten, die dann in einer Nachtschicht wieder angeklebt wurden.

Inzwischen haben die Techniker diese Probleme im Griff. Badegäste können sich über ein Bad in der Brandung freuen, die regelmäßigen Abständen von den Wellen im Bad produziert wird. Beschwerden, wonach die Wellenanlage offenbar nicht immer funktioniere, weist die WTG zurück. Allerdings, so Larissa Strangmann, gebe es ganz bewusst Zeiten, in denen keine Wellen erzeugt werden – etwa mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17.15 bis 20 Uhr. „In diesen Zeiten sollen Badegäste die Gelegenheit haben, ganz in Ruhe ihre Bahnen zu schwimmen.“ 

Üblicherweise würden alle Gäste beim Betreten des Bades auf die wellenfreien Zeiten hingewiesen. „Sollte das in dem einen oder anderen Fall nicht geschehen sein, bitten dafür um Entschuldigung“, so die Marketing-Chefin. 

Großinvestition in Sicherheit und Gesundheit der Feuerwehrleute

Vanessa Müller Feuerwehr
Feuerwehrfrau Vanessa Müller fühlt sich wohl in der neuen Schutzbekleidung der Feuerwehrleute im Wangerland. Foto: hol

Hooksiel (12. 8. 2023) – Das Zauberwort der Zeit heißt „Künstliche Intelligenz“. Dabei denkt man an Computer, die eigenständig Texte schreiben, an selbstfahrende Autos oder auch an Roboter, die künftig Pflegebedürftige betreuen sollen. Aber an Jacken? Können Jacken intelligent sein?

In gewisser Hinsicht schon. Die Gemeinde hat die aktiven Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland mit neuer Schutzkleidung ausgestattet. Mit Hosen und Jacken, die sich – und das ist der Clou – merken können, von wem sie getragen werden und wie oft die bereits gewaschen wurden.

Schutzfunktion hält 40 Waschzyklen aus

Beide Informationen sind nach den Worten von Hooksiels Ortsbrandmeister Jörg Nöchel extrem wichtig. Vor der Spezialreinigung in einer Reinigung des Herstellers werden sämtliche Namensschilder an den Jacken entfernt. Ohne das „Gedächtnis“ der Jacken wäre es extrem schwierig, die richtige Jacke wieder ihrer Trägerin oder ihrem Träger zuzuordnen.

Die Registrierung der Zahl der Reinigungen ist noch wichtiger. Die neuen Jacken haben eine vierlagige Außenhaut, die die Feuerwehrleute während ihrer Einsätze vor Kälte, vor allem aber vor Hitze und Feuer sowie vor Viren und anderen Schadstoffen schützt – und das bei 20 Prozent weniger Gewicht. Die Schutzfunktion kann aber durch Reinigungen leiden. „Unsere neuen Jacken sind für 40 Waschvorgänge zugelassen“, erläutert Nöchel. „Danach entfällt die Zertifizierung.“ 

Lässt sich die Lebensdauer der teueren Spezialbekleidung nicht einfach dadurch erhöhen, dass man eine gewisse Verunreinigung toleriert? Schließlich müssen Feuerwehrleute ja im Einsatz nicht wie aus dem Ei gepellt aussehen … Jörg Nöchel hält das für eine ganz schlechte Idee. „Die Jacken und Hosen müssen nach jedem intensiven Brandeinsatz gereinigt werde“, erläutert er. Russ- und Schadstoffreste könnten krebserregend sein und somit die Gesundheit der Feuerwehrleute gefährden. Um so wichtiger, dass über einen Barcode in der Jacke die Zahl der Reinigungen hinterlegt ist.

Angebote bei Anprobe ausgiebig getestet

Wie Feuerwehrfrau Vanessa Müller gegenüber „Hooksiel-life“ schildert, hätten die Feuerwehrleute verschiedene Modelle von Jacken und Hosen nach der Präsentation durch die Hersteller intensiv getestet. Laufen, Kniebeuge, klettern … „Insgesamt haben wir bestimmt zehn Stunden Anprobe gehabt“, sagt die 20-Jährige, die seit vier Jahren zur aktiven Wehr gehört und in Hooksiel unter anderem die Jugendfeuerwehr betreut. 

Am Ende blieb ein Hersteller über, dem man noch einige Verbesserungswünsche mit auf den Weg gegeben habe, so Jörg Nöchel. Etwa zur Platzierung der Funktionstaschen oder der Öse zur Befestigung einer Taschenlampe. Nachdem alle Feuerwehrleute der sieben Wehren im Wangerland größentechnisch vermessen waren, wurden Jacken und Hosen passgenau produziert. Kostenpunkt: rund 1100 Euro pro Kombination. Ist der Preis gerechtfertigt? Nöchel: „Unbedingt. Wir liegen damit zwar im oberen Mittelfeld. Aber die Anforderungen haben sich erhöht. Und der Schutz der ehrenamtlichen Feuerwehrleute sollte uns das Geld ohnehin wert sein.“

220 neue Schutzausrüstungen wurde von wenigen Tagen an die Wehren ausgeliefert. Für die Hooksieler Wehr gab es 30 Jacken und 30 Hosen. Dass der Bedarf dafür dringend gegeben war, erschließt sich bei einem Blick auf die alte Schutzkleidung. Die 2008 hergestellten so genannten „Berliner Jacken“ hatte die Gemeinde 2012 für kleines Geld übernommen. Inzwischen haben sich viele der zwingend vorgeschriebenen Reflektoren gelöst. Die dreilagige Außenhaut der dunklen Jacken ist vielfach angestoßen, wirkt zum Teil schmuddelig und hat ihre nur zehn zulässigen Waschzyklen längst hinter sich. 

Helle Anzüge erhöhen die Sichtbarkeit

„Wichtig ist auch der Schnitt der neuen Bekleidung“, erläutert Nöchel. Die neue Jacke ist etwas kürzer, was die Beweglichkeit im Einsatz erhöhe. Die Hose gehe dafür höher bis in den Rücken, damit die Feuerwehrleute auch dann noch geschützt sind, wenn sich die Jacke beim Einsatz in engen Räumen einmal hochschieben sollte. 

Jacke und Hose seien bewusst in hellem Ton gewählt worden, um Schmutz besser erkennen und bei Einsätze auf Straßen besser sichtbar zu sein. Zu den weiteren Vorteilen hörten bessere Protektoren an Ellenbogen und Knien sowie ein verbesserter Nässeschutz. Ortsbrandmeister Nöchel: „Feuchtigkeit in der Bekleidung verdampft bei Hitze. Dann wird es den Kameradinnen und Kameraden unter Atemschutz ganz schnell heiß.“

DUH: Messwerte zu Chlor-Einleitungen in die Jade sind Augenwischerei

Hooksiel/Wilhelmshaven (11. 8. 2023) – Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hält die jetzt veröffentlichten Messwerte zu Chlor-Einleitungen an der schwimmenden LNG-Regasifizierungseinheit „Höegh Esperanza“ für Augenwischerei. Die behördlichen Messungen an dem am Voslapper Groden liegenden Frachter und in dessen Umfeld in der Jade würden lediglich einen Zeitraum bis Anfang August umfassen, in dem überhaupt kein mit Schadstoffen belastetes Wasser ins Meer fließen konnte, weil an Bord bis dahin noch im so genannten „geschlossenen Verfahren“ gearbeitet wurde. 

Das -162 Grad kalte Flüssigerdgas (LNG) wird erst seit wenigen Tagen durch Seewasser aus der Jade erwärmt. Darauf hatten auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) bei der Präsentation der ersten Messreihen hingewiesen.

„Die bisherigen Biozid-Messungen in der Jadebucht sind nicht aussagekräftig, da bis vor Kurzem das Terminal im geschlossenen Kreislauf betrieben wurde“, kritisiert DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. „Deswegen sind die von der zuständigen Behörde veröffentlichten Daten nichts als Augenwischerei. Erst zukünftige Messungen bei Vollbetrieb der Anlage mit offenem System können die realen Belastungen des sensiblen Ökosystems der Nordsee korrekt erfassen.“

Nach Ansicht des Verbandes sollte die Wilhelmshavener Anlage vorsorglich umgehend auf eine Reinigung ohne den Einsatz giftiger Biozide umgestellt werden. Im offenen Betrieb wird dem aus der Jade entnommenen Seewasser mit per Elektrolyse gewonnenes Chlor als Antifouling-Mittel zugesetzt. Dadurch wird verhindert, dass sich das Röhrensystem der „Höegh Esperanza“ durch Muscheln, Algen oder Seepocken zusetzt. 

Die Betreiber des Schiffes sollen bis Ende August ein Konzept zur Minimierung des Chloreinsatzes vorlegen. Ob und wann das Schiff dann umgerüstet wird, ist aber noch offen. Möglicherweise soll das mit Blick auf die Sicherheit der Energieversorgung erst dann passieren, wenn das zweite LNG-Terminal in Wilhelmshaven fertiggestellt ist. 

Tenniscamp mit Spaß an der Bewegung

Hooksiel (10. 8. 2023) – Sommerferien ganz ohne Tennis-Training? Das muss nicht sein. Um die eigentlich trainingsfreie Zeit zu überbrücken, bietet der FC Nordsee Hooksiel ein Tenniscamp für Kinder- und Jugendliche an. Seit Mittwoch laufen, springen und rutschen 20 Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 14 Jahren auf der Platzanlage des Vereins am Freizeitgelände.

Tenniscamp
Spaß am Spiel, Freude an der Bewegung – darum geht es beim FCN Tenniscamp. Die Trainerinnen und Trainer (hinten von rechts) Fenja und Jan-Hendrik Funke, Jil Abels und Gian-Luca Blöcker betreuen die Kinder und Jugendlichen noch bis Freitag auf der Hooksieler Tennisanlage. Foto: hol

Organisiert hat das dreitägige Camp FCN-Tennis-Jugendwartin Fenja Funke. Unterstützt wird sie durch das Trainerteam, dem Jil Abels, Jan-Hendrik Funke und Spitzenspieler Gian-Luca Blöcker angehören. Das Quartett betreut den Tennisnachwuchs dabei nicht nur sportlich. Im Rahmen des Camps werden die Kinder auch mit Essen und Trinken, von der Banane und dem Glas Wasser zwischendurch bis zum kompletten Mittagessen versorgt.

Bei den Übungen stehen Spiel und Spaß im Vordergrund. „Ein großer Schwerpunkt ist die Koordination“, erläutert Fenja Funke. Natürlich wird auch mit Schlägern und gelben Filzbällen um Punkte gespielt. Wichtiger aber noch sei der Spaß an der Bewegung, am Laufen und am spielerischen Wettbewerb. Dazu gehört dann auch die große Rutscheinlage – dabei geht es zum Abschluss am Freitag auf nassen Plastikplanen einen nahe gelegenen Hügel herunter.

Nach den Sommerferien trainieren die jugendlichen Tennisspielerinnen und Tennisspieler dann wieder jeden Freitag ab 15 Uhr auf der Tennisanlage. Interessierte sind jederzeit willkommen. 

Belastungen der Jade durch „Höegh Esperanza“ halten sich noch in Grenzen

Hooksiel (10. 8. 2023) – Mit Ausnahme eines leicht erhöhten Messwertes Ende Januar sind bislang an der schwimmenden Regasifizierungsfabrik „Höegh Esperanza“ und in der Jade keine Überschreitungen der Grenzwerte für Chloreinträge festgestellt worden. Das teilt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einer Pressemitteilung mit. 

Höegh Esperanza
Bislang sind die Chloreinträge des LNG-Regasifizierungsschiffes „Höegh Esperanza“ noch im Rahmen geblieben. Allerdings: Erst seit wenigen Tagen wird Seewasser als Wärmemittel eingesetzt. Foto: hol

Das positiv anmutende Ergebnis verwundert nicht: An Bord der am LNG-Terminal Wilhelmshaven in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens liegenden „Floating Storage and Regasifikation Unit“ (FSRU) wird erst seit wenigen Tagen Seewasser zum Erwärmen des minus 162 Grad kalten Flüssigerdgases eingesetzt. Um die das Seewasser leitenden Röhren an Bord von Muschel, Pocken und Algen freizuhalten, wird seither an Bord der „Höegh Esperanza“ Chlor verwendet, das über das Abwasser auch in die Jade geleitet wird. 

Minimierungskonzept für Chloreinträge

Als Folge dieses Prozesses befürchten Umwelt- und Naturschützer – auch schon ohne Überschreitungen der genehmigten Einleitungsmengen – erheblichen Belastungen für Flora und Fauna im nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Da man offenbar auch bei den Genehmigungsbehörden diese Gefahr nicht ausschließen konnte, hat man der bundeseigenen Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) als Betreiberin und dem Energiekonzern Uniper als Betriebsführer der FSRU auferlegt, bis Ende August ein Konzept zu erarbeiten, wie die Choreinträge minimiert werden können. Als eine Alternative wird aktuell die Behandlung des Seewassers mit Ultraschall untersucht. 

Deutschland treibt als Reaktion auf den Ukraine-Krieg und dem Stopp der russischen Erdgaslieferungen den Import von Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas/LNG) intensiv voran. Die Umschlaganlage am Voslapper Groden vor Wilhelmshaven wurde Ende 2022 als erste in Betrieb genommen – obwohl die dafür angemietete FSRU mit einer als ökologisch veralteten Chlortechnik arbeitet.

Desinfektion des Röhrensystems an Bord nötig

Auch beim Normalbetrieb des Schiffs wird – wie bei anderen Schiffen auch – Seewasser, das etwa für Kühlung benötigt wird, mittels Elektrochlorierung behandelt, um das so genannte „Biofouling“ zu verhindern. Bei der Elektrochlorierung wird das im Seewasser enthaltene Natriumchlorid mittels elektrischer Energie zu aktivem Chlor (Cl2) in Form von Natriumhypochlorit umgewandelt.

„Die Reaktion von Chlor mit im Seewasser natürlicherweise vorkommendem Bromid und organischem Material kann auch zu Desinfektionsnebenprodukten führen, deren Entstehung und Ausbreitung im Vorfeld der Erlaubnis gutachterlich untersucht beziehungsweise prognostiziert wurden“, erläutert das NLWKN. Auf Grundlage der wasserrechtlichen Erlaubnis vom 16. Dezember 2022 werde daher die Einleitung und Ausbreitung des chlorbehandelten Abwassers überwacht.

In ihrem vorläufigen Fazit der ersten Messreihen weist die Genehmigungsbehörde ausdrücklich darauf hin, dass alle bisher vorliegenden Aussagen sich auf einen relativ kurzen Zeitraum nach dem Übergang in den Regelbetrieb der FSRU und den bisherigen Betrieb im „closed-loop“ (also ohne Seewasser als Wärmemittel fürs LNG) beziehen.

Ende Januar Grenzwert überschritten

Ein Detailergebnis: „Am 30. Januar 2023 wurden an den Auslässen O-3 bis O-7 geringe Überschreitungen des Grenzwertes für Chlordioxid und andere Oxidantien (Chlor) im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung festgestellt. Der Betreiber wurde unmittelbar auf die Überschreitung hingewiesen. Sowohl in den folgenden Probenahmen der Beweissicherung, der Eigenüberwachung sowie der folgenden Probenahme im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung konnten bisher keine weiteren Überschreitungen der Grenzwerte für Chlor festgestellt werden.“ 

Die bisherigen Analysen im Gewässer im Nah- und Fernbereich der FSRU hätten für alle untersuchten Parameter unterhalb der Grenzwerte gelegen. Ein Zusammenhang von vereinzelten und geringfügigen Nachweisen von Chloroform mit dem Betrieb der FSRU habe nicht hergestellt werden können. Lediglich innerhalb der FSRU, jedoch nicht im Wasser der Jade, habe Bromoform in sehr geringen Konzentrationen nachgewiesen werden können. 

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagt auch für die künftigen Ergebnisse des Monitorings „größtmögliche Transparenz “ zu. Die Ergebnisse der Messungen von Chlordioxid und anderen Restoxidantien, Chlorid, so genannten Adsorbierbaren organisch gebundenen Halogenen (AOX) und der Temperatur des Prozesswassers würden auf den Seiten des NLWKN im Internet veröffentlicht.

Gäste siegten bei Hooksmeer-Regatta

Surf Regatte
Ohne Wind ist das Surfen alles andere als einfach. Aber der Start zur Regatta gelang. Foto: Rhode

Hooksiel (8. 8. 2023) – Ausgerechnet am Regattatag ließ der Wind zu wünschen übrig: Dennoch bot die 28. Hooksmeer-Regatta am vergangenen Sonnabend spannende Positionskämpfe und enge Manöver an den Wendemarken. 

Dabei erwiesen sich die Aktiven des ausrichtenden Hooksieler Surf-Clubs (HSC) als gute Gastgeber: Die ersten Plätze bei den Herren und den Damen gingen nach zwei Wertungsläufen auf dem Binnentief an Klaus Bücking und Ann-Marie Hobbie vom Windsurfing-Club Delmenhorst (WCD). An den Positionen zwei und drei passierten Boris Teßmer und Michael Hucke sowie Marje Hölscher und Lena Brummack (alle HSC) die Ziellinie. 

Surfer auf Hooskmeer
Der Delmenhorster Windsurfer Klaus Bückling setzte sich gleich nach dem Start an die Spitze. Foto: Rhode.

Beim Tandem-Wettbewerb hatten Frank und Marje Hölscher die Brettspitze vorn, gefolgt von Werner Marks und Michael Hucke. Platz drei sicherten sich Christoph Heimann und Jan Schüler. 

HSC-Sportwart und Regattaleiter Boris Teßmer überreichte den Siegern und Platzierten im Anschluss an die Wettbewerbe die verdienten Pokale./kdh

Mit Drachenboot in Hooksieler Hafen

FCN Hafenfest Hooksiel
Die Band „Copy Shop“ wird wie im vergangenen Jahr am Samstag wieder für gute Stimmung am Alten Hafen von Hooksiel sorgen. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (8. 8. 2023) – Der FC Nordsee Hooksiel lädt zum Drachenboot-Rennen ein. Die originellen Wettrennen auf dem Hooksmeer gehören zu den Höhepunkten des Hafenfestes, das der Sportverein seit Jahrzehnten einmal im Jahr ausrichtet. In diesem Jahr verwandelt sich dafür der Alte Hafen im Ort von Freitag, 18., bis Sonntag, 20. August, zu einem Festplatz.

Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak wird das Fest am Freitag um 18.30 Uhr mit einem Fassbier-Anstich eröffnen. Ab 19.30 Uhr haben dann auf der Showbühne die „Disco Piraten“ aus Osnabrück ihren Live-Auftritt.

Am Sonnabend um 12.30 Uhr beginnen die Vorläufe in den Drachenbooten. Dabei treten immer zwei Paddel-Mannschaft gegeneinander an. Zielpunkt ist der Alte Hafen, von wo aus der Rennverlauf bei Kaffee und Kuchen, Bratwurst und Kaltgetränken gut verfolgt werden kann. Die Finalrunde beginnt voraussichtlich gegen 15.30 Uhr. Am Abend gibt die Band „Copy Shop“ zum wiederholten Mal ein Gastspiel in Hooksiel. Die Hamburger, die dem FCN seit Jahren die Treue halten, gelten als Stimmungsgaranten.

Am Sonntag wird das Programm mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel eröffnet (9.30 Uhr). Die Predigt wird Jan Janssen, bis 2017 Bischof der ev.-luth. Kirche zu Oldenburg, halten. Janssen arbeitet heute als Seelsorger auf Wangerooge. Im Anschluss tritt der Wilhelmshavener Shanty-Chor „Schlicktown Singers“ auf. 

Zum Rahmenprogramm des Festes gehört eine große Tombola, deren attraktiven Preise zumeist von Gewerbetreibenden aus Hooksiel und Umgebung gespendet wurden. Der Erlös der Tombola und ein etwaiger Überschuss aus dem überwiegend von ehrenamtlichen Helfern getragenen Fest kommt vor allem der Jugendarbeit in dem Sportverein zugute. 

Regen und Sturm: Schollenbraten im Hooksieler Watt fällt aus

Hooksiel/Schillig (7. 8. 2023) – Das traditionelle Schollenbraten am Strand von Hooksiel fällt aus. Aufgrund der unbeständigen Wetterlage und der Sturmwarnungen für diese Woche haben die Veranstalter, der Gastronomen-Verbund „Seesterne“, die für den morgigen Dienstag geplante Veranstaltung abgesagt. 

Bereits die für Ende Juli geplante Schwester-Veranstaltung im Watt vor Schillig war wegen schlechten Wetters gestrichen worden. Als gemeinsamen Nachholtermin haben die Seesterne jetzt den Donnerstag, 24. August, in Schillig festgesetzt. Niedrigwasser soll dort dann – bei hoffentlich besserem Wetter – um 11.54 Uhr sein. Das Schollenbraten unter freiem Himmel beginnt bereits um 11 Uhr. Gegen 14 Uhr dürfte das originelle Gourmeterlebnis angesichts des auflaufenden Wassers auch schon wieder vorüber sein.

Das Schollenbraten im Watt ist für die beteiligten Gastronomen mit erheblichem Aufwand verbunden, der bei schlechtem Wetter kaum zu rechtfertigen ist. Auch mit Blick auf die Mitarbeiter der Betriebe, denen man es kaum zumuten kann, bei niedrigen Temperaturen, Regen und Sturm stundenlang im Freien zu arbeiten. 

Krabbentage: Gottesdienst setzt ein moralisches Ausrufezeichen

Krabbentage Hooksiel
Die Hooksieler Krabbentage haben am Sonnabend Tausende Menschen angezogen. Foto: hol

Hooksiel (6. 8. 2023) – Die Hooksieler Krabbentage sind gelaufen. Die Veranstalter um den Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Marco Knodel, zeigen sich zufrieden – trotz des Starkregens, der am Sonnabend gegen 20 Uhr einsetzte und die meisten Gäste vom Alten Hafen vertrieb. 

„Das war schade. Vor allem für das Programm auf der Showbühne“, sagte Knodel gegenüber „Hooksiel-life“. „Aber die Schausteller sind alle sehr zufrieden mit dem Umsatz, den sie bis dahin erzielt haben.“

Und tatsächlich: Hooksiel war nach einem gut besuchten Freitag am Sonnabend rappelvoll. Die Musik auf der Showbühne kam gut an. Moderator Wieland Rosenboom machte aus dem Krabbenpul-Wettbewerb und einer Rettungsübung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) humorvolle Spektakel. Die zahlreichen Schiffe und Boote im Alten Hafen sorgten für den maritimen Rahmen. Tausende Einheimische und Gäste, die sich über die Verkaufsmeile in der Lange Straße schoben, ließen die Kassen der Händler klingeln.

Krabbentage Gottesdienst
Der Gottesdienst am Alten Hafen gehört traditionell zum Programm der Krabbentage. Foto: hol

Für ein moralisches Ausrufezeichen sorgte der ökumenische Gottesdienst Sonntag früh am Alten Hafen, der von den Geistlichen Pastor Stefan Grünefeld und Bruder Raphael sowie von Leserin Bettina Schrievers und Klavierspieler Carlo Carstens gestaltet wurde. Über Hundert Christen lauschten der Geschichte vom barmherzigen Samariter aus dem Lukas-Evangelium. 

Die Botschaft sei heute noch so aktuell wie vor 2000 Jahren, sagte Stefan Grünefeld. Es ist christlich, Menschen in Not zu helfen. Der Samariter, ein Fremder im damaligen Israel, hilft einem von Räubern übel zugerichteten Mann, an dem andere zuvor achtlos vorbeigingen. Sogar Geistliche. Auch heute, so Grünefeld, sei Hilfe für Flüchtlinge geboten, die in Not sind, etwa bei der Überfahrt übers Mittelmeer – und über die in den Medien nur noch wenig berichtet werde. Bruder Raphael machte Mut zur Hilfe im Rahmen der eigenen Möglichkeiten: „Nicht jeder Fremde ist ein religiöser Fanatiker.“ 

Warum Krabben eigentlich Garnelen sind und dennoch Granat heißen

Krabben pulen
Der Krabbenpul-Wettbewerb gehört zu den Höhepunkte der Hooksieler Krabbentage, die noch bis Sonntag gefeiert werden. Schon die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Foto: hol

Hooksiel (5. 8. 2023) – Hooksiel hat eine neue Krabben-Königin. Mit 101 Gramm reinem Krabbenfleisch ließ Urlauberin Ute Meier die besten heimischen Krabbenpuler Werner Poppen und Nils Schröder (beide 85 Gramm) klar hinter sich. 

Das Trio lag an der Spitze des zwölfköpfigen Feldes, das sich heute Nachmittag bei den Hooksieler Krabbentagen auf der Showbühne am Alten Hafen dem Wettbewerb stellte. Ein Berg von Granat vor sich, dazu eine kleine Schale und zehn Minuten Zeit. 

Nach der Vorstellungsrunde mit Moderator Wieland Rosenboom ging es los. Kopf festhalten, Steert drehen, Chitinpanzer weg und das Fleisch in die Schale. „Hier ist Fingerfertigkeit gefragt. Das kommt gleich hinter Klavier spielen“, rief Rosenboom dem beeindruckten Publikum zu, das den ungleich anmutenden Wettkampf verfolgte. Hier Markus, der noch nie eine Krabbe aus der Nähe gesehen hat („Wo ich herkomme, essen wir Bratwurst“), da Hannelore, die weiß, wie das Pulen der Krabben funktioniert. „Aber noch lieber esse ich sie.“

Eindeutige Favoriten im Feld: Krabbenfischer Nils Schröder und Geflügelhändler Werner Poppen, die den Sieg schon im vergangenen Jahr unter sich ausgemacht hatten. Und dann das: Ute Meier, die zwar nach eigenem Bekunden schon öfter gepult hat, aber die nicht aus Hooksiel kommt, gewinnt. „Es gefällt mir hier in Hooksiel super gut!“ hatte sie schon vor dem Wettbewerb gesagt. Daran dürfte sich nichts geändert haben. Zurecht stolz auf ihre Leistung war auch die kleine Chiara aus Hessen, die zuvor den Kinderwettbewerb mit 41 Gramm gewonnen hatte.

Gewinner Krabenpul-Wettbewerb
Moderator Wieland Rosenboom (links) läutet die Siegerehrung ein: Krabbenkönigin wurde Ute Meier (3. v. l.). Sie verwies Werner Popper und Nils Schröder (2. und 3. von rechts) auf die Plätze. Foto: hol

Zu den Gewinnern des Tages gehörte aber auch das Wangerländer Original Wieland Rosenboom. Der Horumersieler stimmte nicht nur aufs Krabbenpulen stilecht ein, sondern gab den Zuschauern während der Wettbewerbe für die Erwachsenen und für die Kinder einen humorvollen Schnellkurs in Hooksieler Heimatgeschichte. Er erzählte von Hooksiels Blütezeit als Handels- und Fischereihafen, der im Gegensatz zu den meisten anderen Häfen nur einseitig umbaut ist – weil die Grenze zwischen den Herrlichkeiten Jever und Kniphausen direkt an der Nordseite des Hafens verlief. Von den Lagerhäusern, dem Holz- und Agrarhandel, den vielen Kneipen umzu und von den drei Urberufen der Menschheit: Fischer, Bauer und Zimmermann. „Alle drei gibt es heute noch in Hooksiel. Hier ist die Welt noch in Ordnung.“

Die wichtige Frage aber: Warum feiern die Friesen Krabbentage, wenn sie eigentlich doch Granat essen? Krabben sei Hochdeutsch, Granat Plattdeutsch – aber eigentlich handelt es sich bei den kleinen, leckeren Meeresbewohner um Garnelen. Warum also Granat? Rosenboom: „Wenn der Fang an Bord der Krabbenkutter gekocht wird, bekommen die Krabben eine typische rötlich Färbung – die erinnert an Halbedelstein. Also Granat!“