Gemeinde will das Ehrenamt würdigen

Hooksiel/Wangerland (15. 2. 2023) – Die Gemeinde Wangerland richtet am Freitag, 15. September, einen Ehrenamtstag aus. Wie Markus Gellert, Leiter der Abteilung Bürgerdienste, Ordnung und Soziales im Rathaus, am Rande der Schulausschuss-Sitzung mitteilte, will die Gemeinde sich im Rahmen der Veranstaltung für besonderes ehrenamtliches Engagement bedanken.

In der Vergangenheit fanden diese Ehrungen in der Regel im Rahmes des Neujahrsempfangs der Gemeinde Wangerland statt. Um dessen Programm zu entschlacken und das Ehrenamt gezielter würdigen zu können, wird in diesem Jahr erstmals eine eigene Veranstaltung ins Leben gerufen. Stattfinden soll die Ehrung im Haus des Gastes in Horumersiel. Geplanter Beginn: 19 Uhr.

Vereine, Verbände und sonstige Institutionen aus dem Wangerland sind nach den Worten von Gellert aufgefordert, Vorschläge für die Ehrungen zu machen. Gesucht werden Bürgerinnen und Bürger, die sich besonders ehrenamtlich engagieren. Ausgezeichnet werden können aber auch zum Beispiel Sportlerinnen und Sportler, die durch besondere Leitungen auf sich und damit auf das Wangerland aufmerksam gemacht haben. Vorschläge sollten bis spätestens zum 31. Mai per Email unter der Adresse s.harms@wangerland.org eingereicht werden.

Dringender Handlungsbedarf an Grundschulen und Kindergärten

Hooksiel (15. 2. 2023) – Neubaugebiete in Hooksiel und Hohenkirchen. Steigende Geburtenzahlen. Dazu Flüchtlingskinder, von denen niemand heute sagen kann, ob sie in drei oder vier Jahren auch noch im Wangerland leben. Die Prognose, für wie viele Kinder die Gemeinde kurz- und mittelfristig Kindergartenplätze und Klassenräume in den Grundschulen vorhalten muss, ist alles andere als trivial.

„Für eine seriöse Planung brauchen wir wissenschaftliche Expertise“, sagte Markus Gellert vor dem Schulausschuss, der in Hooksiel tagte. „Und wir brauchen diese Zahlen dringend.“ Gellert ist in der Gemeindeverwaltung für die sozialen Einrichtungen zuständig. Über einen Auftrag an ein Fachbüro soll nächste Woche im Rahmen der Haushalts-Klausurtagung des Gemeinderates entschieden werden. 

Auch die Ausschussmitglieder sehen „dringenden Handlungsbedarf“ im Bereich von Kitas und Grundschulen. Einvernehmlich folgte man einem leicht modifizierten Antrag der SPD-Fraktion. Statt einer „Projektgruppe“, wie von der SPD beantragt, soll ein Unterausschuss des Schulausschusses gebildet werden, dem neben Vertretern aus Politik und Verwaltung auch Eltern und – bei Bedarf – weitere Fachleute angehören. Das Gremium soll engmaschig tagen, um dafür zu sorgen, dass die sich abzeichnenden Raumprobleme nicht im Chaos münden. 

Verschärft wird die Problematik dadurch, dass in Niedersachsen ab 2026 alle Grundschulen Ganztagsschulen sein sollen. Obwohl bis heute noch nicht bekannt ist, welche Anforderungen damit im Detail verbunden sind, ist eines klar: der Platzbedarf wird größer. Für Gellert heißt das: „Wir dürfen nicht mehr abwarten. Wir müssen jetzt mit der Planung beginnen.“

Aus Sicht der SPD geht es aber nicht nur um Gebäude. Wie Ratsfrau Stefanie Bremers – ohne Widerspruch – forderte, müssten auch die Betreuungszeiten in den Krippen und Kindergärten der Gemeinde überprüft und denen in Nachbarkommunen angepasst werden. „Die Anpassung der Betreuungszeiten ist wichtig, damit auch die wangerländische Frauen die Möglichkeit haben, einer Erwerbstätigkeit nachzukommen.“ Der neue Unterausschuss soll sich zudem um die Gestaltung von Schulhöfen, die Sicherheit der Schulwege sowie um die bessere Verteilung der Wangerländer Kinder auf die Grundschulen in Hooksiel, Tettens und Hohenkirchen kümmern.

Wie komplex die Aufgabe ist, wird aktuell schon in Hohenkirchen sichtbar. Dort wird die ehemalige Grundschule zu einer Kindertagesstätte umgebaut, in der ab dem Herbst fünf Gruppen Platz finden sollen. Wie lange die neue Kita den Bedarf decken wird, vermag niemand zu sagen. Klar ist aber schon: Beim An- und Abtransport der Kleinen wird es eng. 

Derzeit haben die Planer lediglich Platz für sechs (!) Parkplätze an der neuen Kita ausgemacht. Dabei fehlen schon derzeit nebenan an Grundschule und Oberschule Stellplätze für Eltern, die Kinder bringen oder abholen wollen. „Wir haben noch nicht einmal genug Parkplätze für Lehrer und sonstige Mitarbeiter“, unterstrich Grundschulleiterin Johanna Donker den Handlungsbedarf. Bestätigt wurde sie durch Dipl.-Ing. Pierre Bahlke, der bei der Gemeinde für Bautechnik zuständig ist: „So wie es jetzt ist, kann es nicht bleiben.“ 

Landkreis: Keine zentrale Unterkunft für Flüchtlinge im Wangerland geplant

Wangerland (5.2.2023) – Will der Landkreis Friesland in Hohenkirchen eine zentrale Flüchtlingsunterkunft einrichten? Die Gerüchteküche brodelt seit Wochen. Jetzt das eindeutige Dementi aus dem Kreishaus in Jever gegenüber „Hooksiel-life“: „Nein, der Landkreis plant keine Unterbringung von geflüchteten Personen im ,Dorf Wangerland‘ und lehnt dies auch ab, da die Infrastruktur in Hohenkirchen für die Unterbringung einer Vielzahl an Personen nicht gegeben ist.“

Landkreis-Pressesprecherin Nicola Karmires verweist auf einen entsprechenden Beschluss des Kreistages im Dezember. Bei solchen Entscheidungen würden stets auch die betroffenen Städte beziehungsweise Gemeinden beteiligt. „Somit gibt es seitens Landkreis auch keine Gespräche mit dem ,Dorf Wangerland’“, so Karmires.

Bestätigt wird die Darstellung des Landkreises von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak. „Das Thema ist bei Landkreis und Gemeinde auf Eis gelegt. Vorerst ist das nicht geplant.“ Zu Beginn des Ukraine-Kriege vor einem Jahr waren einige wenige Flüchtlinge in dem Hotel untergekommen, bis sie in eigenen Wohnungen umziehen konnten. 

Befeuert wurde die Gerüchteküche aktuell offenbar durch Informationen, die aus einer gemeinsamen, nicht-öffentlichen Sitzung von Kreisausschuss des Landkreises und Verwaltungsausschuss der Gemeinde im November durchgesickert sein dürften. Bis dahin waren dem Landkreis rund 1600 Flüchtlinge, überwiegend Ukrainer, zugewiesen worden. Bis Ende März 2023, so die aktuelle Quote, müssten in Friesland bis zu 933 weitere Personen untergebracht werden. Aus Sicht von November hätten dafür die vorhandenen Unterkünfte nicht ausgereicht. 

Vor diesem Hintergrund war das Angebot diskutiert worden, die Hotelanlage „Dorf Wangerland“ komplett anzumieten. Dort wäre Platz für maximal 600 Flüchtlinge. Schon damals gab es die Sorge, dass eine solche hohe Zahl den Ort Hohenkirchen mit weniger als 2000 Einwohnern überfordern könnte.

Offenbar hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt. Vor wenigen Tagen wurde in Jever ein Containerdorf für Flüchtlinge mit 150 Plätzen in Betrieb genommen, in das inzwischen 40 Personen untergebracht wurden, die bislang in einer Sporthalle in Varel einquartiert waren. Mit den aktuell zur Verfügung stehenden Plätzen in bestehenden Gemeinschafts-Unterkünften (darunter auch noch Sporthallen) werde man die ankommenden Menschen voraussichtlich auch unterbringen können, hofft man beim Landkreis. Priorität habe aber weiterhin der private Wohnungsmarkt. „Eine zusätzliche, zentrale Unterkunft ist nicht erforderlich.“

Energieversorger EWE senkt Preise für Strom und Gas zum 1. April

Oldenburg/Hooksiel (3. 3. 2023) – Der Oldenburger Energiedienstleister senkt zum 1. April seine Preise für Gas und Strom in der Grundversorgung um 15 und 16 Prozent. Davon profitieren nach Unternehmensangaben 350 000 Strom- und 170 000 Gaskunden, darunter auch Bürger der Gemeinde Wangerland. 

Der Arbeitspreis je Kilowattstunde Strom sinkt von derzeit brutto 49,97 Cent auf 40,96 Cent ( -16%) . Der jährliche Grundpreis von brutto 199,55 Euro bleibe unverändert. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2800 Kilowattstunden sinke die monatliche Stromrechnung um 21 Euro. 

Der Gaspreis sinkt in der Grundversorgung pro Kilowattstunde von brutto 17,47 Cent auf 14,71 Cent (-15%). Auch hier bleibt der jährliche Grundpreis (182,28 Euro). Die Entlastung für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20000 Kilowattstunden beziffert die EWE mit 46 Euro im Monat. 

„Wir sind froh, dass nach dem massiven Anstieg der Großhandelspreise im vergangenen Jahr aus der aktuellen Marktentwicklung sinkende Beschaffungskosten resultieren und wir in Verbindung mit unserer Beschaffungsstrategie jetzt für unsere Kunden die Preise senken können“, erklärt der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler. Als Grund für die Entwicklung nennt er beim Gas den bislang milden Winter sowie das in diesem Winter reduzierte Risiko einer drohenden Gasmangellage – nicht zuletzt aufgrund immer noch hoher Speicherfüllstände.

Beim Strom, so Dohler, seien die Stromgestehungskosten gesunken, weil zum einen durch den sinkenden Gaspreis auch die Herstellung von Strom aus Gas günstiger werde. Zum anderen werde zunehmend weniger Strom exportiert, da gerade Frankreich perspektivisch wieder stärker eigene Kernkraftwerke zur Stromerzeugung nutze.

Die staatlich beschlossene „Preisbremse“, Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertreib GmbH, werde EWE ab dem 1. März bei den betreffenden Kunden in den Abschlagszahlungen berücksichtigen. Für rund 50 Prozent der EWE-Kunden komme die Preisbremse aber nicht zum Tragen, da ihre Preise unter dem Niveau liegen, ab dem die Preisbremse greife.

Bolay weist auch darauf hin, dass die Preisbremsen nur für 80 Prozent des Verbrauchs zur Anwendung kommen und – als Anreiz zum Energiesparen – für die restlichen 20 Prozent der vertraglich vereinbarte Preis gelte. Die Kunden sollen ab Mitte Februar schriftlich über die Anwendung der Preisbremse informiert werden. Zusätzliche Informationen bietet das Unternehmen im Internet.

Trotz der aktuellen Stabilisierung der Energiemärkte sei die Energiekrise noch nicht vorüber, warnt Dohler. Energiesparen bleibe das Gebot der Stunde. „Jede Kilowattstunde, die wir jetzt einsparen, hilft uns dabei, vor dem nächsten Winter die Speicher wieder zu füllen. Dass der dann ebenfalls mild verläuft, kann eine trügerische Hoffnung sein.“ 

Als Beitrag zur Versorgungssicherheit wertet der EWE-Chef insbesondere den Bau einer circa 70 Kilometer langen LNG-Pipeline, über die das Unternehmen Gas aus dem Raum Wilhelmshaven weiter zu den nordwestdeutschen Gasspeicherstandorten leiten will – unter anderem zu den EWE-Speichern in Nüttermoor und Jemgum sowie zu den Ferngasleitungen. „Perspektivisch soll grüner Wasserstoff durch diese Leitung strömen“, versichert Dohler. 

Minister Lies macht Mut: „Deutschland blickt auf diese Zukunftsregion“

Wangerland/Hooksiel (6.1.2023) – Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) hat auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Wangerland eine intensive Bürgerbeteiligung für Hooksiel angekündigt. Ziel ist es in enger Abstimmung mit den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft des heutigen Feuerwehr-Grundstückes am Alten Hafen zu entwicklen. 

Das für das Ortsbild wichtige Areal dürfte Ende dieses Jahres frei werden. Dann kann die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel in ihr neues Feuerwehrgerätehaus umgezogen sein, das am Hohe Weg gebaut wird. Szlezak, seit einem Jahr im Amt, kündigte an, weiter auf Transparenz setzen zu wollen. Gerade bei der Gemeindeentwicklungsplanung habe sich die Bürgerbeteiligung positiv ausgewirkt. 

Weitere gute Nachricht für Hooksiel: Das Meerwasser-Hallenwellenbad und die „Friesland-Therme“ in Horumersiel, aktuell aus Energiespargründen nicht geöffnet, sollen nicht dauerhaft geschlossen bleiben. Das Interessenbekundung-Verfahren für mögliche private Partner an dem sanierungsbedürftigem Bad in Hooksiel sei jetzt öffentlich. Szlezak: „Wenn wir Glück haben, haben wir im Februar einen Investor.“

Mit Blick auf Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) unterstrich der Bürgermeister, dass das Wangerland den Bau eines Terminals für die Anlandung von Flüssigerdgas (LNG) vor den Toren Hooksiels als energiepolitisch notwendig erachte. „Es war die Zeit zu handeln und es wurde gehandelt!“, sagte Szlezak. Die dabei an den Tag gelegte neue „Deutschland-Geschwindigkeit“ wünsche er sich jetzt auch für andere Themen wie der Entwicklung der Windenergienutzung im Wangerland. Das erforderliche Genehmigungsverfahren drohe ins Stocken zu geraten, weil überall neue Windparks geplant werden. Das Problem: „Alle Vogelzähler sind ausgebucht.“

Der Bürgermeister zeigte sich besorgt über die zulässigen Einleitungen von Chlor und Bromverbindungen aus der Refinanzierungsfähigkeit (FSRU) am LNG-Terminal in die Jade. Lies, der das Projekt noch in seiner damaligen Funktion als Umweltminister maßgeblich vorangetrieben hat, beteuerte, dass es keine Belastungen des Nationalparks Wattenmeer geben dürfe. „Aber Zusagen reichen nicht, wir müssen messen!“, sagte der Sander. „Wir müssen nachweisen, dass der Nationalpark nicht gefährdet wird.“ 

Geschehen soll das durch ein enges Messprogramm (Monitoring), bei dem mögliche Belastungen der Jade durch die Abwässer festgestellt werden können. Das sei – auch angesichts der massiven öffentlichen Proteste – „ein schwieriges Thema“, so Lies, bei dem er auf Transparenz und Offenheit im Umgang hoffe.

Insgesamt biete die Fülle der durch die Energiewende auf die Region zukommenden Veränderungen deutlich mehr Chancen als Risiken. Lies: „Deutschland blickt auf dies Zukunftsregion.“ Die Region müsse jetzt Pläne entwicklen, wie sie diese Chancen für sich nutzen will.

Friesland Landrat Sven Ambrosy (SPD) pochte darauf, dass Land und Bund mit in der Pflicht seien, zusätzliche Wertschöpfung in die Region Wilhelmshaven/Friesland/Wittmund zu holen. Allein durch die vielen neuen Hochspannungs-Leitungen und Pipelines in der Erde sei die Planungshoheit einiger friesischer Kommunen massiv eingeschränkt. Für den damit verbundenen Belastungen sei ein Ausgleich erforderlich, um die Akzeptanz der Bevölkerung zu sichern. „Wir wollen die Region attraktiv halten.“

Ein Grußwort sprach Wangerlands Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU). Sie lobte die Leistung von Rat und Verwaltung der Gemeinde. So sei es etwa trotz der Bäderschließung gelungen, das Schul- und Vereinsschwimmen in Kooperation mit der Stadt Schortens aufrecht zu erhalten. Die Zukunft bringe weitere Herausforderungen. So müssten bis 2026 alle Grundschulen zu Ganztagsschulen ausgebaut sein. Das sei mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden. Jensen, in Hannover in der Opposition, versprach: „Ich werde die Finger in die Wunden legen.“ 

Musikalisch eingerahmt wurde der Abend von den grandiosen „De Platters“, den Musikern Uwe Sjuts und Hartwig Gerdes aus Horumersiel.

Nachruf: Günther Hinrichs war ein Glücksfall für Hooksiel

Von Gerd Abeldt

Das Gästehaus in Hooksiel, der Bau der Ortsumgehung, die Sanierung des Ortskerns sowie die Weiterentwicklung von Schule, Kindergarten und Künstlerhaus – all diese Projekte sind eng mit dem Namen Günter Hinrichs verbunden. Der letzte „reine“ Verwaltungschef an der Spitze der Verwaltung der Gemeinde Wangerland ist – wie jetzt bekannt wurde – einen Tag vor Heiligabend im Alter von 85 Jahren gestorben.

Günther Hinrichs war Wangerländer durch und durch. Seine Verwaltungslaufbahn begann 1955 bei der damals noch selbstständigen Gemeinde Tettens. 43 Jahre später, Ende 1998, wurde Hinrichs mit allen Ehren aus dem Amt des Gemeindedirektors (1980 bis 1998) der Gemeinde Wangerland in den Ruhestand verabschiedet. Ebenso wie der ehrenamtliche Bürgermeister Klaus-Peter Koch (CDU). Damit endete eine Ära im Wangerland: Nachfolger von Hinrichs und Koch wurde der direkt gewählte „Eingleiser“ Joachim Gramberger.

Als Gramberger im Büro von Hinrichs nach Aktenordnern suchte, musste dieser ihn enttäuschen. Akten horte er schon lange nicht mehr. Er verstehe sich als Manager an der Spitze der Verwaltung, der durch Gespräche mit der Politik, mit dem Kreis und dem Land sowie mit Investoren nach guten Lösungen suche – und häufig nach tragfähigen Kompromissen. 

Ein Beispiel: Der Bau der Ortsumgehung Hooksiel im Zuge der Landesstraße 810 drohte finanziell aus dem Ruder zu laufen. Kurzerhand versicherte der versierte Taktiker Hinrichs der damaligen Bezirksregierung, weitgehend auf eigene Kappe, dass das Problem gelöst wird. Das Bauprojekt wurde abgespeckt (weswegen bis heute in einem Teilstück ein Radweg fehlt) – und dadurch erst ermöglicht. 

Im Ruhestand widmete Hinrichs sich seiner Familie und seinen Hobbys, der Musik und der Kunst. Er wirkte in der Kirchengemeinde und bei der Tafel mit. Öffentlich trat er nur noch selten in Erscheinung. Als „Glücksfall für die Gemeinde“ hat Dietrich Gabbey (SPD), selbst zehn Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister an der Seite des letzten Gemeindedirektors, Hinrichs gewürdigt. Der Tod wird die Verdienste von Günther Hinrichs nicht schmälern.

Die Trauerfeier findet am Freitag, 6. Januar, um 13 Uhr in der Gaukirche in Hohenkirchen statt.

Wangerländer Wehren löschten Feuer auf Bauernhof

Brand Wangerland
Bei einem Brand eines Heuunterstandes an einem landwirtschaftlichen Anwesen imim Wangerland wurden auch mehrere Fahrzeuge zerstört. Foto: Polizei

Wangerland/Hooksiel (18.12. 2022) – Durch den Einsatz aller sieben freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Wangerland sowie weiterer Hilfskräfte konnte bei einem Brand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen bei Wiefels der Schaden in Grenzen gehalten werden. WiePolizei und Wehren heute mitteilen, hätten am Samstag gegen 11 Uhr ein Heuunterstandes und mehrerer Fahrzeuge in Flammen gestanden. Die Schadenshöhe steht noch nicht fest. 

Als die Einsatzkräfte, darunter auch Feuerwehrleute aus Hooksiel, vor Ort eintrafen, stand eine Überdachung über einem Heulager bereits vollständig brannte. Sämtliche Bewohner des angrenzenden Wohnhauses waren wohlauf. Sie befanden sich außerhalb des Gefahrenbereichs. Bis auf zwei Hühner hatten die Bewohner auch alle Tiere in Sicherheit gebracht. Mehrere nicht zugelassene Fahrzeuge wurden beschädigt. „Nach dem derzeitigem Stand der Ermittlungen könnte die unsachgemäße Entsorgung von Kaminasche brandursächlich sein“, teilt die Polizei mit. Aber auch andere Brandursachen seien nicht auszuschließen.

An der Stelle, an der das Feuer ausgebrochen ist, stand eine Restmülltonne. Vermutlich habe der Müll in der Tonne Feuer gefangen und die Tonne in Brand gesetzt. Von dort sei das Feuer greift auf einen nebenstehenden Lastwagen übergesprungen, der völlig ausbrannte. Durch die Hitzeentwicklung und den Funkenflug geriet der Heuunterstand in Brand und entzündet weitere Pkw und Lkw. 

Den Einsatzkräften der sieben Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland sei es gelungen, den Brand unter Kontrolle zu bringen und ein Übergreifen der Flammen auf übrige Gebäudeteile zu verhindern.

Die Löschtrupps arbeiteten bei minus drei Grad unter vollem Atemschutz. Die Wasserversorgung musste über eine Entfernung von rund 1000 Metern aufgebaut werden. Helfer des Deutschen Roten Kreuzes versorgten die Feuerwehren mit warmer Suppe und Kaffee, deren Lösch- und Aufräumarbeiten sich bis in den Abend hinzogen.