Hooksiel (26. 3. 2024) – Hooksiel steht vor einer Premiere. Am Ostersonnabend, 30. März, steigt die erste nachhaltige Ostereier-Jagd. Erfolgreiche Jäger dürfen sich auf süße Überraschungen freuen.
Organisator der neuen Veranstaltung ist die Auszubildenden-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“. Die jungen Leute haben sich in diesem Jahr zum Fastnachtslaufen zusammen gefunden. Inzwischen sind sie „ein neues Organ der Dorfgemeinschaft“, so Julian Dreßel und Nico Müller. Unterstützt von Gewerbetreibenden, Vereinen und Privatleuten will die Gruppe zu Ostern Hooksieler Kindern eine Freude bereiten.
Das Konzept: Die Organisatoren verstecken in Hooksiel insgesamt 600 Ostereier. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre können sich am Ostersonnabend in der Zeit von 10 bis 18 Uhr auf die Suche danach begeben. Das Nachhaltige daran, so Dreßel: „Die Eier sind aus Holz, schmelzen nicht und können wieder verwendet werden.“
Kinder, die drei Eier gefunden haben, können damit zum Kiosk Dekena oder zur Gaststätte „Muschel“ (am Tennisplatz) gehen, wo sie mit einer Überraschung belohnt werden – aber jedes Kind nur einmal. Von den 600 Eiern sind zwei golden angemalt. Müller: „Wer die findet, bekommt einen Extra-Preis.“
Versteckt werden die Eier am Deich am Alten Hafen, im Garten der Generationen an der Nee Straat, im Außengelände des Gästehauses, rund um die „Muschel“ am Rand des Freizeitgeländes, im Garten des Walter-Spitta-Hauses sowie auf dem Skaterplatz am Sportplatz. Hauptsponsor der 1. Hooksieler Ostereier-Jagd ist Kiosk-Betreiber Jens Dekena. Zu den weiteren Unterstützern zählen die Dorfgemeinschaft, der Seebadeverein, die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ sowie die Ferienwohnung-Vermietungen Müller und Dittmer.
Hooksiel (26. 3. 2024) – Azad Kadandir ist gerade einmal 18 Jahre alt, aber schon stolzer Inhaber einer Gaststätte. Vor wenigen Tagen hat der junge Mann im Herzen von Hooksiel das Restaurant „Santorini“ eröffnet. Unterstützt wird er von seiner Familie – von Mutter, Vater, Geschwistern.
„Ich habe schon seit meinem sechsten Lebensjahr mit Gastronomie zu tun“, sagt Azad Kadandir. Der Sohn kurdischstämmiger Eltern ist in Schortens aufgewachsen. „Erfahrung habe ich bei verschiedenen Praktika in Restaurants gesammelt.“
Das „Santorini“ wirbt mit mediterraner Küche. Auf der Speisekarte stehen unter anderem italienische, griechische und türkische Gerichte. Zudem setzt die Betreiberfamilie auf Gastfreundlichkeit. Die Gaststätte, in der bis 2022 etliche Jahren lang das „Da Nello“ untergebracht war, hat neun Tische. Hinzu kommt eine überdachte Außenterrasse. „Wir sind jeden Tag bis 21.30 Uhr für unsere Gäste da“, verspricht Azad Kadandir. „Und wenn jemand länger bleiben möchte, werden wir ihn sicher nicht vor die Tür setzen.“
Die Gaststätte war bereits vom Vor-Pächter im vergangenen Jahr um- und ausgebaut gebaut worden. Doch dem fehlte es letztlich am nötigen Personal für einen durchgehenden Betrieb. Ein drohender Leerstand wurde abgewendet. Die neuen Pächter haben die Räume seit Anfang des Jahres nach ihren Vorstellungen renoviert und eingerichtet.
Hooksiel (25. 3. 2024) – Am Anfang steht immer die Idee. Die Idee für ein Motiv. Meist ein Motiv mit eingebautem Gag. Ein Schmunzler beim Betrachter, so sagte Illustratorin Teelke Limbeck bei der Vernissage ihrer Ausstellung „Teezeit“, sei zwar nicht das Ziel ihrer Arbeit, aber sie finde die Reaktion dennoch schön. Ein Beispiel: Auf einem Teller liegen unterschiedliche Kekse, die in ihrer Anordnung die Silhouette einer Häuserzeile darstelle. Am Himmel strahlt die Sonne, die aber eigentlich ein mit Milchschaum bedeckter Becher Tee ist.
Die junge Ostfriesin, 1996 in Uplengen geboren, hat eine gehörige Zugkraft. Über 60 Interessierte kamen zur Ausstellungseröffnung am Sonntag ins Künstlerhaus Hooksiel. Die Vermutung von Küntlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann: „Du hast ja halb Ostfriesland mitgebracht.“ Aber unabhängig davon: Die Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Und die Ausstellung, die ersten von Teelke Limbeck überhaupt, hätte es verdient, dass noch möglichst viele Kunstinteressierte den Weg ins Künstlerhaus finden.
Tee nach ostfriesischer Tradition
Teelkes „Teezeit“ – eine zufällige Annäherung der Namen von Künstlerin und Ausstellung? Eher nicht. Aber tatsächlich trinke sie in den Pausen bei ihrer Arbeit als freiberufliche Illustratorin in Dortmund immer gern eine Tasse Tee. Am liebsten nach original-ostfriesicher Art, mit einem Kluntje und einem Schuss Sahntatsächliche, der auf dem heißen Getränk eine Wolke bildet.
Genau wie Wangerlands stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Kaiser-Fuchs übrigens, die in ihrem Grußwort an ihre Jugendzeit mit Teezeiten bei ihrer Großmutter erinnerte. Die langjährige Kindergärtnerin zeigte sich zudem überzeugt, dass die Ausstellung nicht nur Erwachsenen gefallen wird, sondern auch Kindern – Humor ist halt keine Frage des Alters.
Viele Werke der studierten Grafikdesignerin haben mit Tee zu tun. Aber längst nicht alle. Die grüne Dame zum Beispiel, die sich bei näherer Betrachtung als eine Zusammenstellung verschiedener Brokkoli-Köpfe entpuppt. Oder die Schaum-Schafe, bei denen Teelke Limbeck die Köpfe an Milchschaum-Körpern positioniert hat.
Illustration und Illusion gehen ineinander über. Wie bei den Milch-Kühen. „Da habe ich echte Kuhmilch auf schwarze Pappe tropfen lassen“, schildert die Künstlerin. Damit es am Ende tatsächlich Kühe sind, die der Betrachter wahrnimmt, bedurfte es einer ganzen Reihe von Versuchen – und dem richtigen Zeitpunkt für ein Foto. Sie arbeite mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien, um ihren Ideen Leben einzuhauchen.
Bilderbuch zu persischem Märchen
„Teelke ist eine Perfektionistin“, sagte Renate Janßen-Niemann. Das könne man nicht nur ihren Arbeiten ansehen. Kaum ein Kunstschaffender in der Geschichte des Künstlerhauses sei bei Treffen so pünktlich gewesen und habe seine Arbeiten so akkurat aufgehängt, sagte Janßen-Niemann. Auch bei der Künstlerhaus-Leiterin stand am Anfang eine Idee. Als sie erstmals Werke der Illustratorin gesehen hat, habe sie bei Teelke Limbeck für die Ausstellung in Hooksiel geworben.
Deren nächstes Projekt steht schon fest. Im Herbst soll das Bilderbuch „Die Konferenz der Vögel“ erscheinen. Ein persisches Märchen, illustriert von Teelke Limbeck. Der Vogelschwarm, der für das Buch wirbt, besteht übrigens zum Teil aus Späne, die beim Anspitzen von Bleistiften anfällt.
Hooksiel (24. 3. 2024) – Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht für die digitale Zukunft von Hooksiel. Die gute: Die Deutsche Telekom wird ihre DSL-Leitung trotz des im vergangenen Jahr erfolgen Ausbaus des Glasfasernetzes im Ort weiter unterhalten. Die schlechte: Ein „Hooksiel-life“-Leser aus der Käpt’n-Wilters-Straße wird noch einige Tage mit erheblichen Störungen bei seinem Internet- und Telefon-Anschluss leben müssen.
Tagelang Störungen
Die schlechte Nachricht zuerst. Bei dem Hooksieler, ein Kunde des Oldenburger Telekommunikation-Unternehmens EWE, funktionieren Telefon und Internet seit Donnerstag, dem 14. März, nur noch gelegentlich. Die Bemühungen, Hilfe vom Anbieter zu erhalten, zogen sich hin. Hoffnung keimte erst am vergangenen Dienstag auf. Per SMS wurde ein Vor-Ort-Termin innerhalb von zwölf Stunden angekündigt. Als 48 Stunden später immer noch nichts passiert war, wandte sich der Hooksieler an „Hooksiel-life“.
Und siehe da, die Antwort von EWE-Pressesprecher Mathias Radowski erfolgte prompt. Die EWE bestätigt die Störungsmeldung. „Die Internetverbindung dieses Anschlusses wird immer wieder getrennt“, so Radowski. „Da der DSL-Anschluss vollständig über die Telekom-Infrastruktur realisiert wird, ist die Telekom für die Störungsbehebung zuständig.“ Die EWE dürfe nicht im Infrastrukturbereich der Telekom tätig werden. Man habe Kontakt mit der Telekom aufgenommen und bedaure die Unannehmlichkeiten des Kunden.
Tiefbauarbeiten erforderlich
Weiter zur Telekom. Dort wird die entsprechende Anfrage ebenso schnell und kompetent beantwortet. „Durch ein beschädigtes Kabel kommt es seit dem 13. März zu Beeinträchtigungen im Telefonnetz. Zur Behebung sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, inklusive Tiefbau“, erläutert Sprecherin Gabriele Michalek. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten Mitte kommender Woche abgeschlossen werden.“ Man arbeite grundsätzlich stets mit Hochdruck daran, die Ursachen von Störungen schnellstmöglich zu beheben. Aufgrund widriger Umstände könne es aber zu zeitlichen Verzögerungen kommen. „Hier bitten wir um Verständnis“, so die Sprecherin.
Während der Hooksieler und möglicherweise weitere Betroffene sich noch einige Tage gedulden müssen, können alle übrigen DSL-Anschluss-Nutzer durchatmen. Damit zur guten Nachricht: Offenbar handelt es sich bei der aktuellen Störungen im DSL-Netz nur um ein punktuelles Ereignis – und nicht um eine Strategie zur Verkaufsförderung von Glasfaser-Anschlüssen
Kupferkabel gehören der Telekom
Radowski versichert für die EWE: „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin das DSL-Netz in Hooksiel nutzen und anbieten. Dieses besteht für unsere KundInnen aus unserem Glasfaserkabel, das bis zu einem Kabelverzweiger führt, der der Telekom Deutschland gehört. Ab diesem Kabelverzweiger nutzen wir das Kupferkabel, das ebenfalls der Telekom gehört, um DSL-Kunden zu versorgen.“
Zweifel an der Zuverlässigkeit der DSL-Kupferkabel-Anschlüsse hatten zuletzt im Februar Werber für Glasfaseranschlüsse gesät. Sie hatten in Haustür-Gesprächen DSL-Kunden mit der Andeutung verunsichert, dass die Telekom natürlich ihr DSL-Netz nicht mehr so sorgfältig pflegen werde, wenn der Fokus des Unternehmens eigentlich bei Glasfaser-Anschlüssen liege.
Stefanie Halle von der Deutschen Telekom unterstreicht, dass diese von Betroffenen geschilderte Vorgehensweise „in keiner Weise unseren Vorgaben“ entspreche. Generell setze man auf den Direktvertrieb. „Das ist ein wichtiger Kanal, der Kundinnen und Kunden eine umfassende Beratung und einen Service bei sich zu Hause bietet und daher sehr geschätzt wird.“ Die Vertriebsmitarbeiter sollen die Anwohner zum schnellem Internet und über passende Tarifoptionen informieren. Die Immobilienbesitzer hätten dazu viele berechtige Fragen und Anliegen. Schließlich komme „ein Glasfaseranschluss nicht von allein ins Haus“.
Klare Regeln für den Vertrieb
Die Telekom gebe ihren Vertrieblern klare Regeln vor. Sie trügen zum Beispiel Telekom-Kleidung, ein Ausweis mit Lichtbild in Sichthöhe und hätten ein Autorisierungsschreiben der Telekom bei sich. Nach dem Beratungsgespräch an der Haustür erhalte der Kunde einen „Qualitäts-Call“, also einen externen Anruf. „Im Zweifel kann der Auftrag dabei auch direkt storniert werden“, so Halle. Erst wenn der Kunde in diesem Gespräch alle Punkte bestätigte, werde der Auftrag an die Telekom übermittelt. „Selbstverständlich gilt im Anschluss das 14-tägige Widerrufsrecht auch für Haustürgeschäfte.“
Mitarbeiter, die sich nicht an den Beratungskodex halten, müssten mit Nachschulungen oder auch mit personalrechtlichen Konsequenzen rechnen. „Im schlimmsten Fall bis zur Entlassung“, so Stefanie Halle
Grundsätzlich sei ein Glasfaseranschluss aber eine gute Sache, betonen Telekom und EWE. „Ein Glasfaseranschluss ist zukunftssicher, da er ungebremst ist – was bei Kupferkabel nicht der Fall ist – und nur bei einem Glasfaseranschluss die benötigte Bandbreite bestellt werden kann“, betont EWE-Sprecher Radowski. „Bei DSL-Anschlüssen gibt es physikalische Restriktionen und dadurch eine Einschränkung bei den verfügbaren Bandbreiten.“ So gesehen steigere ein Glasfaser-Anschluss auch den Wert einer Immobilie.
Hooksiel (21. 3. 2024) – Wenn man die Anrufe bei „Hooksiel-Life“ zum Maßstab nimmt, hat die Leser der Netzzeitung in den vergangenen Monaten kaum ein Thema mehr interessiert als der geplante „Nordsee-Park-Hooksiel“. Wie soll das neue Urlaubs-Ressort aussehen? Wann ist Eröffnung? Kann ich da mein eigenes Mobil-Home aufbauen?
Zumindest die Frage nach der Eröffnung ist sich jetzt präzise beantwortet: Am Gründonnerstag, 28. März, werden auf dem Areal an der Hooksieler Bäderstraße erstmals Gäste empfangen. Allerdings, so Dr. Hans-Ulrich Müller, Geschäftsführer der NPH GmbH, können zunächst nur Nutzer von autarken Wohnmobilen einen Stellplatz mieten.
Angebot für autarke Wohnmobilisten
Ob zum Start tatsächlich schon Urlauber den Weg zu dem Platz finden, wissen die Betreiber nicht. „Wir haben bislang keine Werbung gemacht“, sagt Müller. „Wir sind noch in der Aufbauphase.“ Die Wege sind fertig, die Stellplätze ausgewiesen. Und auch alle Kabel und Leitungen liegen bereits in der Erde. Aber das Ver- und Entsorgungssystem steht noch nicht. Mit Wasser und Strom müssen sich die Camper selbst versorgen. Der wesentlichen Grund dafür: Die lange Lieferzeit von 63 Wochen für einen Transformator. „Stand heute soll das Gerät im September kommen und dann installiert werden“, schildert Müller.
Der vorgezogene Eröffnungstermin ist aus seiner Sicht dennoch sinnvoll. „Wir starten in eine Art Kennenlern-Phase. Die Nutzer können den Platz erkunden und unser Team um Platzwart Georg Heißenbüttel kann die Abläufe trainieren.“ Nach und nach werde der Platz dann komplettiert. Im Juni/Juli soll das neue Rezeptions-Gebäude kommen. Dann könnte auch die digitale Anbindung an ein Online-Buchungs- und Bezahl-System stehen. Bis dahin läuft der Bezahlvorgang analog. Mit Anmeldezettel und Kasse für die 16 Euro Standgebühren am Tag – für Wagen, Fahrer und Gästebeitrag für eine Person.
In der Startphase können zeitgleich bis zu 50 Wohnmobilisten den Ganzjahres-Campingplatz an der Hofstelle Gerrietshausen nutzen. Im Herbst, so die Planung, sollen zudem Tinyhäuser aufgestellt werden. In zwei bis drei Jahren werden dann auch erste mobile Wochenendhäuschen (Mobilhomes) ihren Platz im Grünen zwischen Ort und Badestrand finden. Stellplätze für Campingwagen werden nicht angeboten. Und: Mobilhomes können von Kooperationspartnern der NPH GmbH erworben werden. Eigene transportierbare Häuser dürfen nicht aufgestellt werden.
Kennenlern-Phase mit Osterfeuer
In den nächsten Wochen und Monaten haben die Platzbetreiber noch jede Menge Arbeit. Auf dem Platz sollen Büsche und Hecken zur Einfriedung und Abgrenzung angepflanzt werden Der Bordstein an der Zufahrt zur Bäderstraße wird abgesenkt, ein Sanitärcontainer aufgestellt, die Zufahrtsschranke installiert. Trotz alledem wollen sich die Wohnmobilisten auf dem Platz aber schon wohl fühlen. Dazu beitragen sollen kleine Veranstaltungen wie Grillabende, Leserunden oder jetzt am Ostersonnabend ein Osterfeuer.
Hooksiel (21. 3.2024) – Am Mittwoch hat es an der Bäderstraße in Hooksiel in Höhe der dortigen Tankstelle einen Auffahrunfall gegeben. Wie die Polizei heute mitteilte, habe eine 49-jährige Autofahrerin gegen 14 Uhr übersehen, dass ein vor ihr fahrender Mann (60) mit seinem Wagen verkehrsbedingt halten musste. Die Frau fuhr auf. Beide Fahrzeuge wurden beschädigt. Personen wurden nach Angaben der Polizei aber nicht verletzt.
Hooksiel/Horumersiel (20. 3. 2024) – Die Wangerländer Bürger pflegen ihr Brauchtum. Wohl deshalb sind allein bei der Gemeinde Wangerland bislang für Ostersonnabend, 30. März, 73 Osterfeuer angemeldet worden – größere und kleinere.
Hier und dort sieht man bereits die gesammelten Bäume, Äste und Zweige, die nach alter Tradition mit einbrechender Dunkelheit entzündet werden, um mit den Flammen den Winter endgültig zu vertreiben. Zum eigentlichen Feuerhaufen aufgeschichtet werden darf das Brennmaterial aber erst kurz bevor es entzündet wird. Nur so lässt sich verhindern, dass kleine Tiere im Feuer umkommen.
Osterfeuer sind als religiöse Brauchtumsfeier zwar grundsätzlich keine Privatfeste. Faktisch sind aber nur die wenigsten Veranstalter darauf eingerichtet, eine größere Zahl von Gästen zu empfangen oder gar zu bewirten.
Aber es gibt auch große Feuer mit Organisatoren, die sich über jeden Gast freuen. Etwa Henning Lange und Bert Albrecht, die am Ostersonnabend um 18 Uhr auf der Hofstelle Warfen (vom Südring kommend am Beginn der Pakenser Straße) einen großen Sträucherhaufen entzünden werden. Während sich Lange um das Feuer kümmert, ist Albrecht für alles andere zuständig: für Musik, Speis und Trank – sowie für die gute Stimmung.
Auf eine etwas andere Osterstimmung setzt Frank Hensel. Der Inhaber der Friesen-Event GmbH lädt für Ostersonnabend nach Horumersiel zur Veranstaltung „Kurgarten in Flammen“ ein. Beginn auch hier: 18 Uhr. Ein Osterfeuer im Kurgarten? Nein, das würde wohl kaum als Brauchtum durchgehen. Hensel wird neun Feuertonnen aufstellen. Dazu sollen Fackeln und Lichterketten für Osterstimmung sorgen. Abgerundet wird das Programm durch Getränke- und Grillstände, Livemusik und eine Kinderschmink-Aktion, bei der Hasenohren eine besondere Rolle spielen werden.
Hooksiel (20. 3. 2024) – Dr. Peter Ahmels ist verhalten optimistisch. Wenn es gelingt, in den kommenden Jahren jeweils Windkraftanlage mit einer Leistung von zehn Gigawatt zu installieren, sind die Ausbauziele der Bundesregierung bis 2030 noch zu schaffen. Dazu beitragen würde auch das Repowering von Altanlagen in der Gemeinde Wangerland.
Ahmels ist einer der Pioniere der Windkraft-Nutzung in Deutschland. Herbert Ulfers begrüßte den promovierten Physiker aus Oldeborg bei Wüppels als Referent beim Männerkreis der ev-luth. Kirchengemeinde Wangerland im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel. Vor gut 30 Jahren habe er als aktiver Landwirt seine erste Windmühle aufgestellt, sagte Ahmels. Damals sei es noch nicht um Energiewende oder Klimawandel gegangen. „Die Lage im Ackerbau war schwierig. Wir haben uns für eine andere Agrarpolitik eingesetzt und nach zusätzlichen Einkommensquellen gesucht.“
Wertschöpfung durch Energieerzeugung
Einnahmen für Landwirte und Windmüller bedeuten Wertschöpfung im ländlichen Raum. Die größte Wertschöpfung sei immer da erfolgt, wo Energie erzeugt wurde. Das Ruhrgebiet hatte den Kohlebergbau, Süddeutschland die Atomkraft. „Aus heutiger Sicht müssen wir uns fragen, warum wir nicht schon viel früher auf die Idee gekommen sind, den Wind für uns im Norden zu nutzen.“
Daran, dass sich das geändert hat, hat Ahmels einen maßgeblichen Anteil. Der promovierte Physiker stand von 1997 bis 2007 als Präsident an der Spitze des Bundesverbandes Windenergie und erkämpfte feste Einspeisevergütungen für Windstrom. Im Anschluss engagierte er sich bei der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter anderem beim Bürgerdialog zu Planung und Bau von Hochspannungs-Stromleitungen. Aktuell ist der Wangerländer als Vorstandsvorsitzender der Fachagentur Wind und Solar in der Politikberatung unterwegs.
Ahmels verschaffte der Männerrunde einen Einblick in die Herausforderungen der Energiewende, bei der die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen einen Schlüsselrolle spielt. In Deutschland werden rund 2000 Terrawatt Energie verbraucht. Die Hälfte davon für Wärmeerzeugung und jeweils ein Viertel für Verkehr und Strom. Gut 51 Prozent des Stroms werden inzwischen aus erneuerbaren Energien (Wind, Solar, Biomasse) erzeugt. Bei der Wärme liege der Anteil bei 18,8 Prozent, im Verkehr bei lediglich gut 7 Prozent.
Bis 2030, so das Ziel, soll 80 Prozent des Stroms mit erneuerbaren Energien erzeugt werden. Dafür müssten jährliche zehn Gigawatt zusätzliche Windkraft-Leistung installiert werden. 2024 werden nach bisheriger Planung voraussichtlich Konverter mit fünf Gigawatt Leistung neu installiert. Ahmels: „Das ist längst noch nicht ausreichend.“
Erneuerung von alten Windrädern geplant
Um die Geschwindigkeit zu erhöhen, habe die Politik das Windflächen-Beschleunigungsgesetz beschlossen. Damit legt der Staat fest, wie hoch der Anteil von Flächen ist, die für Windkrafterzeugung zur Verfügung gestellt werden müssen. Im Wangerland gibt es vier Windparks (Bassens, Haddien, bei Hohenkirchen und Tettens) mit einer installierten Leistung von zusammen 80 Megawatt. Hinzu kommen etliche Einzelanlagen mit einer Leitung von rund 20 Megawatt.
Weitere Windparks seien zurzeit in der Gemeinde nicht geplant, so Ahmels. Aber die neue Rechtslage ermögliche das Repowern von Einzelanlagen, wenn keine Lärm- oder Vogelschutzgründe dagegen sprechen. Viele der hiesigen Anlagen sind 30 und mehr Jahre alt. Moderne Konverter seien deutlich größer und effizienter. „Die Leistung an den Standorten wird sich um den Faktor zehn erhöhen“, schätzt Ahmels. Also auf 200 statt 20 Megawatt, wenn alle Anlagen erneuert werden würden.
Die Erzeugung von Windenergie stärkt nach Überzeugung von Ahmels den ländlichen Raum. Laut einer Studie der Deutschen Windguard GmbH (Varel) zieht ein Megawatt installierte Leistung eine Wertschöpfung von 14.000 Euro im Jahr nach sich. Eine weitere Kennzahl: die Gewerbesteuer. Von den rund 15 Millionen Euro Steuereinnahmen der Gemeinde Wangerland im Jahr entfallen 27 Prozent auf Gewerbesteuern. Rund ein Viertel davon gehe auf die Erzeugung von erneuerbaren Energien zurück. Beim weiteren Ausbau der Windenergie würden die Kommunen zudem von einer freiwilligen Abgabe in Höhe von 0,2 Cent je Kilowattstunde erzeugtem Strom profitieren, die die Betreiber an die Gemeinde abführen sollen. „Und die Schnecke bewegt sich doch“, sagte Ahmels mit Blick auf die Wirtschaftsförder-Effekte für die ländlichen Räume.
Strombedarf wird weiter steigen
Trotz aller Einsparbemühungen wird der Strombedarf vermutlich weiter steigen. Gründe dafür sind die teilweise Elektrifizierung von Mobilität (E-Autos) und Wärmeerzeugung (Wärmepumpen). Ahmels schätzt den künftigen Bedarf in Deutschlang auf 800 bis 900 Terrawatt. Um so wichtiger seien leistungsfähige Stromnetze und Wärmespeicher. So genannte „Aquifers-Wämespeicher“ seien grundsätzlich auch in Wasser führenden Schichten unter dem Wangerland möglich. Möglicherweise wäre das ein Thema für eine weitere Männerrunde.
Raus aus dem Auto, rauf aufs Fahrrad. Das ist eine der zentralen Forderungen der Verkehrswende in Deutschland. Die Stärkung des Radverkehrs erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr, stärkt die Gesundheit, entlastet das Klima und könnte auch gut für den Tourismus im Wangerland sein.
Das Wangerland ist ein Autoland. Viel Fläche, weite Wege und ein nur mäßig ausgebauter ÖPNV machen das Auto in vielen Lebenslagen unentbehrlich. Aber etliche Urlauber, und natürlich auch Einheimische, sehen inzwischen im Fahrrad eine echte Alternative. Für Erholung an der frischen Luft ohnehin, aber auch für Pflicht-Fahrten etwa zum Arbeitsplatz oder zum Einkaufen quer durchs Wangerland.
Dieser Trend dürfte dank der steigenden Zahl von E-Bikes weiter zunehmen. Um so wichtiger wird es für die öffentliche Hand dafür zu sorgen, dass das Fahrradfahren gefahrlos möglich ist. Der Landkreise Friesland hat ein millionenschweres Radwegekonzept aufgelegt, um in den nächsten Jahren die Radwege entlang von Kreisstraße zu ertüchtigen. Ein ähnliches Konzept der Gemeinde Wangerland für die Gemeindestraßen wäre sinnvoll, würde aber auch sehr viel Geld verschlingen; Geld, das die Gemeinde faktisch nicht hat. So weit, so schlecht.
Also muss es bei den Buckelpisten für Zweiradfahrer bleiben? Bei einem gefährlichen Neben- und Gegeneinander auf weniger als zwei Meter breiten Gehwegen von Fußgängern, Kinderwagen und Radlern, von denen viele mit E-Bike, Kinderanhänger oder Lastenrad unterwegs sind? Ob diese Zustände schwere Unfälle provozieren, sei dahin gestellt. Klar sein dürfe aber, dass die Lust aufs Fahrradfahrer damit gedrosselt wird. Bei Einheimischen und bei Urlaubern.
Gerade vor diesem Hintergrund sollten der Gemeinderat die Chance erkennen, die flächige Tempo-30-Zonen in geschlossenen Ortschaften bieten. Bei gedrosselter Höchstgeschwindigkeit könnten Radfahrer die Hauptfahrbahnen mitnutzen. Und zwar weitgehend gefahrlos, da das Tempo von Rädern und Autos auf einem Niveau läge. Und: Die Fußgänger hätten die Gehwege wieder für sich.
Kann das funktionieren? Bei uns im Wangerland? Natürlich. Letzte Zweifel könnten mit einer Tempo-Reduzierung für den Straßenzug Lange Straße/Pakenser Altendeich in Hooksiel ausgeräumt werden. Insofern wäre eine zügige Entscheidung für Temp 30 hier ein gutes Signal für eine Verkehrswende im gesamten Wangerland.
Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung.
Hooksiel (19. 3. 2024) – Politik und Verwaltung der Gemeinde Wangerland wollen die Entscheidung über die Erweiterung der Tempo-30-Zone in Hooksiel keineswegs auf die lang Bank schieben. Das beteuerte der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Dass das Thema in der jüngsten Ratssitzung von der Tagesordnung abgesetzt wurde, sei lediglich Ausdruck des guten Miteinanders im Rat.
Im Wangerländer Gemeinderat gibt es keine klare Mehrheitsgruppe. Und das sei auch gut so, ist Ulfers (Foto) überzeugt. Der Hooksieler steht an der Spitze des siebenköpfigen SPD-Fraktion. „Wir bemühen uns alle, uns gegenseitig mit Respekt zu behandeln“, sagt Ulfers. „Wenn eine Gruppe oder Fraktion noch Beratungsbedarf hat, nehmen die anderen darauf Rücksicht.“
So sei es auch beim Thema „Tempo-30-Zone“ gewesen. Die SPD wollte noch einmal über die Neugestaltung der Wahlbezirke im Wangerland nachdenken, eine andere Fraktion sah noch Gesprächsbedarf zu Tempo 30. Beide Entscheidungen wurden zurückgestellt.
Insbesondere steht die Frage im Raum, ob auch in anderen Ortsteilen die zulässige Geschwindigkeit reduziert werden sollte. Ulfers weist die Sorge als unbegründet zurück, dass die Suche nach einem Konzept für das gesamte Wangerland dazu führen könnte, dass zwischen dem Ortskern von Hooksiel und dem Kreisverkehr noch über Jahre 50 km/h gefahren werden darf. „Die SPD und auch die Verwaltung stehen zu Tempo 30. Aber es gibt auch Stimmen im Rat, die hier Tempo 50 für völlig in Ordnung halten.“
Erneute Beratung im Fachausschuss
Die Ausweitung der Tempo-30-Zone in Hooksiel soll in der nächsten Sitzung des Wegeausschusses erneut auf die Tagesordnung kommen und gegebenenfalls in der folgenden Ratssitzung beschlossen werden. Das Thema sei erstmals im September 2023 in einem kommunalen Gremium behandelt worden. Ulfers: „Eine überzogen lange Beratungszeit kann ich nicht erkennen.“
Diskussionen in der Sache seien gut. Aber mit Polemik gemischte Anwürfe gegen Rat und Verwaltung, wie sie auf der Seebadevereins-Versammlung vergangene Woche vorgetragen worden seien, seien unangemessen, kritisiert Ulfers. Zumal die Verkehrssituation auf der Lange Straße/Pakenser Altendeich dort völlig überzogen dargestellt worden sei. „Wenn ich dort mit 50 fahre, bin ich noch nie von anderen überholt worden.“
Empfehlung von Verkehrsbehörde
Der Anwohner Werner Doyen hatte sich bereits im Frühjahr vergangenen Jahres an den Landkreis Friesland als Verkehrsbehörde gewandt und mit Blick auf verschiedene Gefährdungslagen und den viel zu schmalen Geh- und Radweg Tempo 30 bis zum Verkehrskreisel angeregt. Daraufhin veranlasste Geschwindigkeitsmessungen hatten bestätigt, dass auf dem Pakener Altendeich viele Raser unterwegs sind.
Die Verkehrsbehörde konnte zwar keine „besondere Gefährdungslage“ erkennen, die für eine streckenbezogene Geschwindigkeitsreduzierung nötig wäre, riet der Gemeinde aber nach der Verkehrsschau im Mai nachdrücklich, die Tempo-30-Zone im Ort zu erweitert. Damit verbunden sei die Änderung der Vorfahrtsregelung im Verhältnis zu einmündenden Straßen auf Rechts-vor-Links. Die Zonen-Planung sei aber „originäres Recht“ einer Gemeinde. Im Klartext: Der Landkreis wird erst eine „verkehrsbehördliche Anordnung“ erlassen, wenn die Gemeinde dafür ihren Willen bekundet hat, teilte die Behörde Doyen jetzt mit. In dem Schreiben findet sich auch eine Entschuldigung dafür, dass die Bearbeitung des Antrags schon „unzumutbar viel Zeit gedauert hat“.