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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Gebrochene Achse wirft Hooksieler Geflügelhändler aus der Bahn

Werner Poppen
Ohne seinen Verkaufswagen kann Werner Poppen (links) nur auf dem Wochenmarkt in Hooksiel verkaufen. Den Kern seines Angebots bilden dabei frische Eier.

Hooksiel (30. 8. 2024) – Es hat einmal laut geknackt – und das Leben von Werner Poppen hat sich verändert. Aus einem selbstständigen Unternehmer mit einem florierenden Verkaufswagen ist ein Bürgergeld-Empfänger geworden. 

Seit 1999, seit 25 Jahren, ist der Hooksieler als Händler auf den Wochenmärkten der Region unterwegs. Aus seinem Verkaufswagen heraus bietet er unter anderem Geflügel, Wurstwaren und Eier an. Auf seinem Tourenplan stehen normalerweise acht Märkte zwischen Wilhelmshaven, Aurich und Rhauderfehn. Aktuell finden seine Kunden Poppen nur noch freitags auf dem Wochenmarkt in Hooksiel. Aus einem Pavillon heraus verkauft er Eier. Nur Eier.

Der schmucke, 13 Jahre alte Verkaufswagen der Familie Poppen ist nicht mehr fahrbereit. Der Grund: Ein abgesenkter Gully in Wilhelmshaven. „Es hat einmal laut gekracht als ich darüber gefahren bin“, erinnert sich Poppen. An dem Renault war eine Achse gebrochen. 

Ein teurer Schaden. Allein das Ersatzteil kostet nach der Schätzung eines Gutachters rund 8000 Euro. Noch schlimmer: Die Lieferzeit für die Achse beträgt sechs Monate. „Diese Fahrzeuge werden in vergleichsweise kleiner Stückzahl gebaut. Da haben die Händler nicht mal eben so eine Achse auf Lager liegen.“

Verkauf aus einem Anhänger heraus? Wer soll den ziehen …? Leihwagen? Ist so teuer, dass sich der ganze Verkauf nicht mehr lohnen würde. Werner Poppen hat sich entschieden zu warten. Er verkauft in Hooksiel Eier aus einem Pavillon heraus, Fleisch- und Wurstwaren gibt es nur auf Bestellung. „Der Erlös ist aber nur ein kleines Taschengeld. Leben müssen wir aktuell von Bürgergeld.“ 

Und dennoch halten viele Stammkunden etwa aus Wilhelmshaven ihrem Händler die Treue. Einige kommen auf der Suche nach dem beliebten Poppen-Geflügelsalat sogar bis nach Hooksiel. Für ihre Fragen wie „Wann sind Sie wieder bei uns auf dem Markt?“ hat der Händler einen humorvollen Flyer gefertigt. „Wir würden gern machen auf dicken Maxe, geht nur nicht mit gebrochener Achse.“

Jump and Drive: Nach dem Ritt mit dem Auto durch den Parcours

Jan Schmidt auf Lakono
Reitsportfreunde dürfen sich auf spannende Wettbewerbe beim RuF Hooksiel freuen. Das Archiv-Bild zeigt Jan Schmidt mit Lakano E. Foto: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel (30. 8. 2024) –  Die Vorbereitungen für das große Dressur- und Springturnier auf der Reitanlage in Oesterdieken am Wochenende, 7. und 8. September, laufen auf vollen Touren. Auf dem Veranstaltungsprogramm stehen zahlreiche Prüfungen sowohl im Springen bis zur Klasse M* als auch in der Dressur bis zur Klasse S*.

Zu den Höhepunkten zählen die Kreismeisterschaften in der Mannschaftsdressur der Klasse E und im Mannschaftsspringen in der Klasse A*. Beide Wettbewebe werden unter Flutlicht ausgetragen. Beim Mannschaftsspringen bilden drei bis vier Reiter eines Reitvereins eine Mannschaft, wobei diese auch von zwei verschiedenen Vereinen gestellt werden können. Für die Mannschaftswertung werden die drei besten Ritte einer Mannschaft gewertet. 

Am Samstag findet der Wettbewerb „Jump and Drive“ statt. Hier müssen Pferd und Reiter einen Parcours mit sechs Hindernissen bewältigen, anschließend muss der Reiter sich schnellstens auf den Beifahrersitz eines bereit stehenden Autos setzen, dessen Fahrer dann möglichst fehlerfrei durch den Parcours fahren muss. Die Prüfungen beginnen am Samstag um 8.30 Uhr und am Sonntag um 8 Uhr. Am Sonntagnachmittag gibt es für die Kleinsten einen Führzügelwettbewerb. 

Alle Details der Veranstaltung stehen in Kürze auf der Vereins-Homepage www.ruf-hooksiel.de. Den Teilnehmern und Gästen steht eine reichhaltige Auswahl an Speisen und Getränken bereit. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.

Foto: Jan Schmidt mit Lakano E

Elsbeth Noatzsch

Verpflegung für Kinder in Kindergärten und Schulen wird teurer

Wangerland/Hooksiel (29. 8. 2024) – Eltern im Wangerland müssen sich darauf einstellen, dass die Betreuung und Verpflegung ihrer Kinder in Krippen, Kindergärten und Grundschulen ab dem kommenden Jahr teurer wird. Der Gemeinderat wird sich auf seiner Sitzung am 24. September mit der Anpassung der entsprechenden Entgelte befassen. 

Der Schul- und Sozialausschuss beriet in dieser Woche über den Verwaltungsvorschlag, der Erhöhungen von um die 20 Prozent vorsieht. Entschieden wurde noch nicht. Während ein Teil der Ausschussmitglieder den Erhöhungsbedarf grundsätzlich anerkannte, aber noch Beratungsbedarf sieht, signalisierten die SPD-Vertreter mit Blick auf die zu hohe Belastung für die betroffenen Familien Ablehnung. Lediglich der Anpassung der Verpflegungspauschalen könne man folgen.

Markus Gellert, im Rathaus für die sozialen Belange zuständig, wies darauf hin, dass die Verpflegungsentgelte sowie das Krippenentgelt und die Gebühren für die Nutzung von Sonderöffnungszeiten zum Teil seit 2018 nicht mehr angehoben worden sind. Die Kosten würden nicht mehr gedeckt. Schon im freiwilligen Haushaltskonsolidierungskonzept, das der Rat mit Blick auf die angespannte Kassenlage verabschiedet hat, wird Anpassungsbedarf ausgemacht.

Konkret schlägt die Verwaltung vor, das Entgelt für die Mittagsverpflegung in den Kindertagesstätten um 19,2 Prozent zu erhöhen. Das entspräche der Entwicklung der Verbraucherpreise seit 2018. Aktuell zahlen Eltern für die Verpflegung 60 Euro, künftig könnten es 71,52 Euro werden. In den Grundschulen werde sei 2014 ein pauschalierter Betrag von 12 bis 35 Euro genommen. Er sollte nach den Vorstellungen der Verwaltung um 25,2 Prozent erhöht werden und dürfte damit auf 15 bis gut 43 Euro steigen. Das Getränkegeld soll von 4 auf 6 Euro monatlich angehoben werden.

Umstritten ist vor allem die geplante Erhöhung des Krippenentgelts von 93,87 Euro (Einkommensstufe 1) auf 113,49 Euro. Als Gebühr für die „Sonderöffnungszeiten“ in den Kindertagesstätten, die zuletzt Mitte 2020 festgesetzt wurde, schlägt die Verwaltung, ebenfalls mit Verweis auf die Entwicklung des Verbraucherpreisindex, eine Erhöhung von 19,8 Prozent vor. Statt bislang 35 Euro je Stunde würden dann rechnerisch 41,93 Euro fällig.

Hooksiel radelt: Auf Schleichwegen durch viel Grün zur Ruheoase am Meer

Hooksiel radelt
Einige der Wege auf dem Rundkurs sind nur schlecht befestigt. Aber mit entsprechender Vorsicht lassen sie sich noch gut passieren. Foto: hol

Hooksiel (25. 8. 2024) – Das Wangerland ist grün. Sehr grün. Und durch dieses Grün gibt es etliche verschlungene Wege. Einige davon haben wir auf unserer jüngsten Tour für die Serie „Hooksiel radelt“ mit unserem Radtour-Experten Ulrich Hellkuhl erkundet. Die Strecke ist rund 33 Kilometer lang und führt hier und dort über schlecht ausgebaute Teilabschnitte. Belohnt werden Radler aber beim Zwischenstopp – einer Ruheoase bei Hohenkirchen.

Also rauf aufs Rad. Vom ZOB im Hooksieler Ortskern fahren wir die Nee Straat in Richtung Alter Hafen. Gegenüber der Einmündung des Altendeichs biegen wir nach rechts in die Pakenser Straße ab, kreuzen die Lange Straße, lassen die Grundschule rechte Hand liegen und radeln immer geradeaus unter der L 810 hindurch bis nach Haddien. 

Historische Kirchen im Wangerland

Jetzt müssen wir aufpassen. In Haddien biegen wir auf dem Radweg links ab und kreuzen nach wenigen Metern die Landesstraße 812. Wir fahren in den Weg hinter der Gasstätte „Lüttje Klönstuv“ hinein bis zu einem landwirtschaftlichen Wirtschaftsweg, der nach rechts abschwenkt und uns im Bogen zurück zur L 812 führt. Ein kurzes Stück bis Bottens, der Abzweigung nach Wüppels, fahren wir direkt auf der Landesstraße. Zumindest mit kleinen Kindern ist das nicht ganz ohne Risiko. 

Achtung: Auf dem schmalen, recht rumpeligen Wirtschaftsweg kam uns ein Güllewagen entgegen. „In solchen Fällen ist es immer ratsam, abzusteigen und Platz zu machen“, rät Ulrich Hellkuhl. 

Aber wieder rein in die Idylle. Wir fahren auf dem gut ausgebauten Bottenser Weg nach Wüppels, werfen dort einen Blick auf die Kirche aus dem frühen 13. Jahrhundert. Weiter geht es einige Hundert Meter auf der Wüppelser Straße. In Höhe der Hofstelle Oldeborg folgen wir einem kleinen grünen Radweghinweis und biegen nach links ab, passieren den Hof und rollen in traumhafter Stille bis zum Nauenser Weg. Wieder geht es links herum und wieder wird es anspruchsvoll.

Gute Wege dank Flurbereinigung

„Auf eigene Gefahr“ nehmen wir einen schlecht ausgebauten Schotterweg, der kurze Zeit später wieder in eine Asphaltstrecke mündet. Am Weg Tammhausen geht es rechts ab (Uthausen) in den Krummhörner Weg Richtung Gammens und hier nach einem guten Kilometer links ab nach Wayens. Der Flurbereinigung sei Dank hier nur sehr gut ausgebaute Asphaltwege, fast ohne Verkehr. 

Wayens ist bekannt als Standort einer der ersten großen Biogasanlagen im Wangerland. Die Fahrt über das Betriebsgelände ist untersagt, aber am Hof vorbei führt ein kleiner Radweg, der uns weiter in Richtung Hohenkirchen führt. In Höhe Gottels stoßen wir auf die Landesstraße 809. Wer mag, kann von hieraus einen Abstecher zur denkmalgeschützten St.-Sixtus-und-Sincius-Kirche aus dem 12. Jahrhundert im Ortskern von Hohenkirchen machen. 

Wangermeer
Pause am Wangermeer. Die Terrasse des Restaurants am Fußball-Golfplatz bietet Gelegenheit zur Entspannung. Foto: hol

Wir kreuzen die Landesstraße und fahren in Gottels ein. Linke Hand liegt das künstlich geschaffene Wangermeer, vor uns unsere Zwischenstation: Das Restaurant am Fußball-Golfplatz mit Bade- und Wassersport-Möglichkeiten. Von der Terrasse aus genießen wir bei einer Tasse Kaffee den Blick aufs Wasser, auf dem sich einige Paddler bewegen. Ein Kleinod. 

Weiter geht es. Nach Norden, durch das immer grüne Wangerland. In Grimmens halten wir uns rechts. Nach einem guten Kilometer biegen wir erneut rechts ab in den Mahnweg, der uns vorbei an dem Western-Reit-Hof „Prettyhorse Farm“ nach Wiarden führt. Für Kirchenfans: Auch in Wiarden gibt es mit der Kirche St. Cosmas und Damian ein kulturhistorisch bedeutsames Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert. 

Wir wollen nach Hause. In Wiarden nehmen wir den Radweg an der L 809 in Richtung L 810 (Horumersiel-Hooksiel). Auf dem Weg nach Hooksiel kommen wir am St. Jooster Altendeich vorbei. Im etwas zurück liegenden Ort St. Joost findet die St. Jodocus Kirche, ein kleiner spätgotischer Backsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Wir rollen weiter und sind in gut 15 Minuten wieder im Ortskern von Hooksiel.

Tipp: Gerade für Radtouren auf etwas schlechteren Wegen mit steinigem Belag empfehlen sich so genannte pannensichere Reifen, die durch ihre spezielle Gummierung dafür sorgen, dass spitze Gegenstände nicht zum Entweichen der Luft führen. „Diese Reifen sind zwar etwas teurer. Aber wenn man regelmäßig mit dem Rad unterwegs ist, dann lohnt sich die Investition“, sagt Ulrich Hellkuhl. Bedenken sollte man aber, dass man den Luftdruck solcher Räder regelmäßig mit einem Luftdruckmessgerät überprüfen sollte. 

Tennis: Spielabbruch nach Eklat

Hooksiel (25. 8. 2024) – Die Tennis-ü50-Herren des FCN Hooksiel haben auch im fünften Saisonspiel keinen Sieg einfahren können. Ob die Partie gegen Augustfehn zumindest als Unentschieden gewertet wird, ist noch offen. Nach Protest beider Mannschaften wird darüber die Staffelleitung entscheiden müssen. Den Abstiegsrang kann der FCN aber nicht mehr verlassen.

Vor dem Eklat im ersten Doppel sah es nach einem ganz normalen Spieltag aus. Spitzenspieler Thomas Otte hatte seinen Gegner sicher im Griff und sorgte mit einem 6:2/6:2-Sieg für den ersten Punkt für Hooksiel. Thorsten Csikos an Position 2 profitierte von der frühen verletzungsbedingten Aufgabe seines Gegners. An 3 und 4 unterlagen Mirko Ortmanns (1:6/2:6) und Gerd Abeldt (3:6/1:6) ihren nach den Leistungsklassen deutlich besser eingestuften Gegnern erwartungsgemäß.

Also 2:2 nach den Einzeln. Die Entscheidung musste in den Doppeln fallen. Während das Doppel Ortmanns/Abeldt auch hier chancenlos blieb, gewannen Otte/Csikos zumindest den ersten Satz mit 7:6. Allerdings: Die Debatte über die Frage, ob der Satzball im oder außenhalb des Feldes war, lief komplett aus dem Ruder. Nach lautstarken Anwürfen des Spitzenspieles aus Augustfehn lehnten die Hooksieler es ab, das Spiel fortzusetzen. Über die Wertung muss jetzt die Staffelleitung entscheiden. 

Die Hooksieler B-Junioren zogen unterdessen kampflos ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs der B-Jugend-Staffelsieger ein. Das Team des Norder TV reiste aufgrund einer Verletzung seines Spitzenspielers gar nicht erste nach Hooksiel an. Am nächsten Wochenende müssen Lorenz Kramer, Mateo Doyen, Niklas Doyen und Tom Fiebig jetzt in Emden antreten. Im Fall eines Sieges hätten die Hooksieler im Halbfinale am 7. September Heimrecht.

Anmerkung: Der FCN hat am heutigen Dienstag, 27. August, seinen Protest zum zurückgezogen. Damit lautet das Endergebnis der Ü50-Partie 2:4.

Ausbildung in Hooksiel: Auf dem Hof zwischen Kühen, Kälbern und Robotern

Sisko Haschenburger
Sisko Haschenburger macht die Arbeit auf dem Bauernhof Spaß. Zu seinen Aufgaben als Auszubildender zum Landwirt gehört auch die Versorgung der Kälber auf dem Hof. Foto: hol

Hooksiel (23. 8. 2024) – Tiere und Pflanzen, das sind die beiden großen Themenfelder, mit denen sich Sisko Haschenburger intensiv auseinandersetzt. Der 17-jährige Hooksieler absolviert eine Ausbildung zum Landwirt. „Obwohl ich viel mit Tieren zu tun habe, liegt mir die Pflanzenkunde näher“, sagt der junge Mann im Gespräch mit „Hooksiel-Life“.

Er habe sich den Beruf ausgesucht, weil er dabei den ganzen Tag draußen ist, an der frischen Luft. Sisko Haschenburger arbeitet im zweiten Lehrjahr auf dem Milchviebetrieb von Henning Lange am Ortsrand von Hooksiel. Hier wollen 150 Milchkühe und deren Nachwuchs betreut und gepflegt werden. Dazu gehört das Füttern ebenso wie das Reinigen der Boxen im Stall. Melken muss der Azubi die Kühe übrigens nicht. Das erledigt ein Melkroboter. Aber auch der Umgang mit dem Roboter wie mit einer Fülle weiterer technischer Anlagen auf dem Hof will gelernt sein.

Vor einem Jahr hat Sisko Haschenburger seinen Führerschein für einen Trecker gemacht. Das Fahren mit landwirtschaftlichen Maschinen beim Säen, Düngen oder Ernten auf Grünland und Acker ist das eine. Die mächtigen Maschinen durch den öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen, das andere. „Angst habe ich dabei nicht“, versichert der angehende Landwirt. „Aber einige Autofahrer überholen doch schon sehr riskant.“

Sisko Haschenburger lernt drei Jahre lang in der Praxis. Alternativ könnten Auszubildende auch zunächst ein Berufsgrundbildungsjahr (BGJ) absolvieren. Im ersten Lehrjahr besuchte er an zwei, ab dem zweiten Lehrjahr einen Tag in der Woche die Berufsschule in Varel. Auf dem Hof beginnt sein Arbeitstag um 7.30 Uhr und endet in der Regel um 18 Uhr. Dazwischen liegen zwei Stunden Mittagspause. Am Monatsende winkt dafür im zweiten Lehrjahr eine Vergütung von 637 Euro. 

Der Feierabend lässt sich in der Landwirtschaft nicht immer auf die Minute planen, zumal Auszubildende nach und nach immer mehr eigenständig arbeiten. Während der Gras-Ernte oder wenn unverhofft ein Kälbchen zur Welt kommt, kann es schon mal vorkommen, dass Sisko Haschenburger etwas länger gefordert ist. Das ist aber kein Problem für den Hooksieler: „Das gehört für mich zum Beruf einfach dazu.“

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt und einen Koch.

Dünne Schläuche mit vielen Vorteilen

Schlauch-Seminar
Marianne Kruse (Gollmer & Hummel) übergab der Feuerwehr Hooksiel ein Schlauch-Einbindesystem, mit dem schnell druckstabile Schlauchverbindungen hergestellt werden können. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (links) und Dr. Thomas Große nahmen die Spende entgegen. Foto: hol

Hooksiel (21. 8. 2024) – Die Hooksieler Feuerwehr steht auf den Schlauch. Genauer gesagt: Auf den „D-Schlauch“. Bereits seit 2016 finden bei der Wehr Lehrgänge statt, bei dem der effiziente Umgang mit den vergleichsweise dünnen Löschschläuchen trainiert wird. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel: „Die D-Schläuche haben eine Reihe von Vorteilen. Dennoch sind bei den meisten Wehren vornehmlich C- und B-Schläuche im Einsatz.“

Am Wochenende fand zum wiederholten Mal ein D-Schlauch-Workshop statt. Dazu konnten die Hooksieler 43 Feuerwehrleute aus halb Deutschland begrüßen. Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise war aus Homburg am Main angereist. Ein Großteil der Interessierten kam aber von Wehren aus dem Nordwesten.

Am Vormittag ging es um die Theorie, am Nachmittag um die Praxis.Vier Stunden lang informierten Jörg Nöchel und Dr. Thomas Große von der Hooksieler Wehr zusammen mit Marianne Kruse von der Herstellerfirma Gollmer & Hummel (Straubenhardt) über die Eigenschaften und Vorzüge des D-Schlauches. Nachmittags wurden auf dem Gelände der Hooksieler Werft im Rahmen von Übungen verschiedene Einsatzszenarien nachgestellt.

Der „D-Schlauch“ hat lediglich einen Innendurchmesser von 2,5 Zentimetern. Er ähnelt einem handelsüblichen Gartenschlauch. Über den Schlauch wird weniger, aber in der Regel genügend Wasser transportiert. Für die Bekämpfung der allermeisten Brände reicht die Wassermenge gepaart mit dem richtigen Druck völlig aus. Die Vorteile: Der D-Schlauch ist deutliche leichter und wendiger, was gerade bei Einsätzen in engen Gebäuden wichtig sein kann. Er bindet zudem deutlich weniger Wasser im Schlauch, was des Wasserverbrauch senkt. Und: Die Folgeschäden durch den Löschwassereinsatz etwa bei Zimmerbränden sind deutlich geringer. 

Am 7. September treffen sich die Workshop-Teilnehmer zum zweiten Teil des Seminars erneut in Hooksiel. Dann soll es schwerpunktmäßig um die Vorteile des D-Schlauches bei der Vegetationsbrand-Bekämpfung gehen; eine Einsatzart, die im Zuge des Klimawandels voraussichtlich zunehmen wird. 

Oldtimer-Fans aus Hooksiel waren von historischer Gattersäge begeistert

Oldtimer-Treff
Ulrich Nolzen (rot-karriertes Hemd) übergibt den OKT-Wanderpokal an Helmut Kahl. Foto: hol

Hooksiel (20. 8. 2024) – „Mit den Oldtimern zur Gattersäge!“ vor wenigen Wochen hatte 
„Oldi R4“ Helmut Kahl aus der Hooksieler OKT-Truppe (Oldtimer Klön Tag) seinen Vorschlag für einen Sonntagsausflug nach Horsten vorgestellt. Die Teilnehmer begeistert. Der Termin wurde  mit dem Gattersägen-Vorstand abgestimmt, eine Privatvorstellung vereinbart.

Am Sonntag war es dann soweit. Vor dem Start an der Hooksieler Tankstelle überreichte „Oldi BMW“ Ulrich Nolzen den Wanderpokal an den Organisator Helmut Kahl. Nachdem die Streckenführung nach Horsten aufgrund von Baustellen und Wasserschäden in Accum noch ein wenig verändert werden musste, rollten die elf durchweg über 30 Jahre alten Auto-Schätzchen vom Hof. 

Der Konvoi rollte 35 Kilometer über Landstraßen und durch Dörfer wie Westerhausen, Purkswarfe, Sillenstede, Fedderwarden, Accum, Pingelei, Langewerth, Roffhausen, am Sander See vorbei nach Dykhausen in Richtung Gödens – Friedeburg nach Horsten.

In Horsten bildeten die auf dem Gemeindeparkplatz abgestellten Oldtimer einen Hingucker. Für den OKT erläuterten Vorstandsmitglieder des Gattersägen-Fördervereins die Entstehung des Sägewerks, seine Historie und die Funktionsweise. Danach besichtigte man die Räume mit dem historischem Transmissions-Maschinenpark. Als Höhepunkt wurde dann zum Abschluss die Säge angeschmissen und ein Baumstamm-Schnitt vorgeführt. Nolzen: „Sagenhaft und ein hochinteressanter Maschinenbau.“

Nach kleinen Spenden an den Förderverein besuchten die Oldtimer-Fans das Hofcafe am Horster Grashaus. Im Anschluss an die gemeinsame Kaffeetafel fuhren die Teilnehmer individuell zurück nach Hause. Und, was die Organisatoren besonders freute: Alle kamen pannenfrei an. 

Aktionsbündnis streitet für grüne Energiewende und eine saubere Jade

Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 8. 2024) – Das Netzwerk Energiedrehscheibe lädt zu einem Aktionsmonat ein. Unter dem Motto „Ein Kessel Buntes“ finden vom 25. August bis zum 29. September insgesamt 36 Online- oder Vor-Ort-Veranstaltungen statt. Geplant ist unter anderem eine Demonstration am 21. September in Wilhelmshaven.

Das Aktionsbündnis besteht aus 23 Organisationen, Vereinen, Gruppierungen und Einzelpersonen mit rund 150 Aktiven aus dem Bereich Klima- und Naturschutz, darunter Umweltschutzverbände wie der Nabu und der BUND. Gemeinsam sammelt man Informationen und tauscht sich täglich über Fragen etwa zu Energieeffizienz, Verkehrswende, Artenschutz, Kohlenstoffspeicherung, Frackinggas und LNG-Import aus. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Entwicklungen an den Energie-Importstandorten wie Wilhelmshaven, Mukran, Lubmin, Stade und Brunsbüttel. 

„An allen Standorten haben sich Menschen auf den Weg gemacht, den Import fossiler Gase zu kritisieren“, so Stefanie Eilers vom Bündnis. Eine Energiewende, für die auch der geplante „Energy Hub“ in Wilhelmshaven stehe, sehe man kritisch. Mit dem Aktionsmonat wolle das Netzwerk Energiedrehscheibe, so Nabu-Vorsitzende Stefanie Eilers, seine Themen nun lauter und breiter vertreten. Weitere Aktionsmonate sollen im Oktober und im Dezember folgen.

Den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe bildet ein Familienfreizeit im Grünen am Sonntag, 25. August, 11 bis 18 am Jugendzentrum Krähenbusch, Hier soll es um „Parks der Zukunft“ gehen. Für Samstag, 31. August , lädt der Nabu Wilhelmshaven zum Sommerfest in die Ruscherei in Altengroden.

Am Donnerstag, 19. September, um 15.30 Uhr wollen die Aktivisten zum Beispiel den Umweltausschuss des Landkreises Friesland in Jever besuchen. Ein Thema dort: Mögliche Beeinträchtigungen des Wattenmeers durch den vor Hooksiel liegenden LNG-Frachter „Höegh Esperanza“. 

Mit einer Demonstration am Samstag, 21. September, ab 15 Uhr wollen sich die Aktivisten am Fliegerdeich in Wilhelmshaven „Für einen sauberen Jadebusen ohne Fäkalien“ einsetzen. Ziel ist es, die Einleitung von Mischwasser unter anderem aus dem kommunalen Abwassersystem in die Jade zu beenden. Das gesamte Veranstaltungsprogramm finden Interessierte unter www.zukunftwhv.com.

4:1-Erfolg für die D-Jugend

Hooksiel (19. 8. 2024) – Die Fußball D-Jugend der JSG Wangerland hat ihr erstes Punktspiel der Saison gegen Frisia Wilhelmshaven IV mit 4:1 (3:0) gewonnen. Nach dem unglücklichen Pokalaus in der vergangenen Woche ist Trainer Bernhard Köster zufrieden: „Die ersten drei Punkte sind im Sack.“

Mit vollzähliger Mannschaft legte wir gleich gut los. Eine erste Ecke fliegt in der vierten Minute vors Tor. Ein Frisianer erwischt den Ball nicht richtig, Eigentor 1:0. Im Zwei-Minuten-Takt geht es weiter. Noah prüft den Frisia-Keeper, Hanjo schießt das Leder halb links übers Tor. In Minute 15 schließt dann Dauerläufer Thies mit einem schönen Flachschuss von rechts zum 2:0 ab. Vor der Pause legt die JSG noch das 3:0 nach.

Nach dem Wiederanpfiff ruckelt das Spiel aus Sicht der Wangerländer etwas. Das Aufbauspiel ist nicht mehr so flüssig, viele Zweikämpfe gehen plötzlich verloren. Frisia verkürzt auf 3:1. „Mehr haben wir dann aber doch nicht zugelassen“, so Köster. Und in der Nachspielzeit zirkelte Raik mit einem schönen Freistoß den zum 4:1-Endstand in den Winkel.