Tagsüber geschlossene Rollländen sind ein Signal für Einbrecher

Friesland/Hooksiel (11. 11. 2023) – Einbrecher sind findig. Scheitern sie an den Türen, nehmen sie häuft die Fenster ins Visier. Im Rahmen der Informationsoffensive der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und des Vereins zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) zum Thema Einbruchschutz geben die Fachleute Tipps zur Sicherung von Häusern. 

Heute geht es vorrangig um die Fenster. „Übliche Fensterkonstruktionen bieten in der Regel keinen Schutz – meist werden sie vom Einbrecher mit einfachem Werkzeug aufgehebelt“, sagt Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion. Besonders gefährdet seien leicht erreichbare Fenster-, Terrassen- und Balkontüren. 

Pressebild PI Einbruch

Leicht gemacht werde es den Dieben natürlich dann, wenn Fenster und Türen gar nicht verschlossen sind. Eine wichtige Verhaltensregel, so Reents: „Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit. Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.“
Foto: Polizeiliche Kriminalprävention

Rollläden böten in der Nacht einen gewissen Schutz. Aber: Sind die Rollläden tagsüber herunter gelassen, sei das ein Signal dafür, dass die Bewohner abwesend sind. Quasi eine Einladung für Einbrecher.

Die Fachleuten raten zum Einbau von geprüft einbruchhemmenden Fenstern, Balkon- und Terrassentüren nach der Norm DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2). „Sie bieten einen guten Einbruchschutz“, versichert Katja Reents. In der Gesamtkonstruktion (Rahmen, Beschlag, Verglasung) gebe es dann keinen Schwachpunkt. 

Alte Fenster sicherer machen

Auch im Nachhinein kann der Einbruchschutz von Fenstern noch deutlich verbessert werden. Einbruchhemmende Fensterbeschläge und abschließbare Fenstergriffe erhöhen den Schutz. Bei Holz- oder Kunststofffenstern mit Einhand-Drehkippbeschlägen könnten Fachbetriebe häufig den vorhandenen Beschlag um Sicherheitselemente erweitern. Abschließbare Fenstergriffe allein reichen nicht aus, weil sie keinen Aufhebelschutz bieten. 

Ob Fenster für eine solche Nachrüstung geeignet sind, können Bürgerinnen und Bürger auch mit dem Präventionsteam der Polizei besprechen. Wichtig bei Umrüstungen sei aber immer auch eine fachgerechte Montage. 

Richtig befestigte Gitter bieten Schutz

Weitere Schwachpunkte können die Verglasungen (Schutz bieten nur einbruchhemmende Verbundsicherheitsgläser) und Kellerfenster sein. Schwer zu überwinden sind stabile Schutzgitter. Aber auch die müssen fachgerecht befestigt sein. Betongitter schützen nach den Erfahrungen der Polizei ebenfalls gut vor Einbrüchen. „In Kellerlichtschächten können Täter meist ungesehen arbeiten“, so das Präventionsteam. „Betonierten Kellerlichtschächten sollte beim Neubau der Vorzug gegeben werden. Sie lassen sich mechanisch besonders gut sichern.“ 

Als Ansprechpartnerinnen zum Einbruchschutz stehen in Wilhelmshaven Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention (Tel. 04421/942-108) sowie fürs Jeverland Anja Kienetz, Sachbearbeiterin Prävention beim Polizeikommissariat Jever (Tel. 04461/7449-181) bereit. VKP-Geschäftsführerin Teelke Battermann ist unter Telefon 04421/7780942 zu erreichen. 

Großeinsatz mit Spezialkräften: Entwarnung nach Gasalarm im Bahnhof

Sande/Friesland (10 11. 2023) – Ein Gasalarm im Bahnhof Sande hat heute vormittag zu massiven Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs auf den Strecken Wilhelmshaven-Oldenburg sowie Sande-Esens geführt. Eine Reihe von Zugverbindungen fielen aus. Die Nordwestbahn (NWB) richtete Schienenersatzverkehre zwischen Wilhelmshaven und Varel sowie zwischen Heidmühle und Wilhelmshaven ein.

Kesselwagen Gasaustritt
Ein Trupp des Gefahrgutzuges des Landkreises Friesland überprüft unter vollem Atemschutz die Dichtigkeit des Kesselwagens auf dem Sander Bahnhof. Foto: Janssen

Der Bahnhof war gegen 9 Uhr komplett gesperrt worden, nachdem aus einem Gefahrgut-Güterzug ein zunächst unbekanntes Gas entwichen sein sollte. Ein Mitarbeiter am Bahnhof habe Gasgeruch wahrgenommen, so die Polizei. Kräfte der Feuerwehr Sande waren als erstes vor Ort, sperrten den Bereich um den Kesselwagen ab und evakuierten die auf dem Bahnsteig wartenden Fahrgäste. Parallel dazu wurden Spezialkräfte des Gefahrgutzuges des Landkreises Friesland alarmiert.

Der aus allen Feuerwehren in Friesland zusammengestellte Gefahrgutzug rückte mit rund 50 Kräften an. Erste Analysen ergaben, dass in dem leeren Kesselwagen, der in Richtung Wilhelmshaven unterwegs war, zuletzt Butan geladen war. Wie Gruppenführer Eike Janssen (Wangerland) schildert, sei ein Trupp des Gefahrgutzuges unter vollem Atemschutz zu dem Zug vorgerückt, um zu messen, ob tatsächlich Gas ausgetreten war. Zuvor hatte ein Notfallmanager der Deutschen Bahn das Gleisbett dafür freigegeben.

Bei den Messungen wurde kein Gas mehr festgestellt. Der Mitarbeiter, der den Geruch wahrgenommen hatte, wurde dennoch vorsorglich ärztlich untersucht. Neben dem Gefahrgutzug waren Polizei und Bundespolizei, rund 30 Kräfte der Feuerwehren Sande und Gödens sowie der Rettungsdienst Friesland und Kräfte des Roten Kreuzes vor Ort. Einsatzleiter Torsten Sölken, stellvertretender Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr in Sande, gab gegen 11.45 Uhr Entwarnung. Der Bahnhof wurde wieder freigegeben.

EWE will Energiepreise nicht erhöhen

Friesland/Hooksiel (10.11.2023) – Der Energieversorger EWE, Grundversorger im Landkreis Friesland, lässt die Preise für Strom und Erdgas in seinen Grundversorgungs-Tarifen während der Wintermonate unverändert. Das hat das Unternehmen mit Sitz in Oldenburg jetzt angekündigt. 

„Einige Preisbestandteile wie die Netzentgelte und die CO2-Steuer auf Erdgas sind gestiegen, andere dafür gesunken. Die Bezugskosten sind noch nicht wieder auf dem Niveau von vor der Krise. Wir sind daher froh, dass wir die Preise für unsere Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung in der aktuellen Heizperiode stabil halten können“, so Oliver Bolay, Geschäftsführer EWE Vertrieb.

Unabhängig von den Entscheidungen von EWE seien dennoch Veränderungen zum 1. Januar 2024 für alle Energieverbraucher möglich: „Die Bundesregierung möchte die im Herbst 2022 beschlossene und noch bis Ende März 2024 geltende Senkung der Umsatzsteuer auf Erdgas und Wärme von 19 auf aktuell sieben Prozent vorzeitig zum Jahreswechsel rückgängig machen. Wenn Bundestag und Bundesrat diesem Vorhaben zustimmen, steigt der Bruttopreis für alle Erdgas- und Wärmekunden in Deutschland entsprechend“, so Bolay. „Diese veränderte gesetzliche Regelung wäre dann auch von uns umzusetzen.”

Der Preis für Strom liegt aktuell bei brutto 36,97 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt der jährliche Grundpreis in Höhe von brutto 199,55 Euro. Erdgaskunden bezahlen aktuell brutto 13,92 Cent pro Kilowattstunde bei einem jährlichen Grundpreis von 182,28 Euro.

Der EWE-Marktvorstand Christian Friege weist darauf hin, dass im Winter, je nach Wetterentwicklung, das Thema Gasknappheit wieder in den Fokus rücken könnte. „Ein verantwortlicher, sparsamer Umgang mit Energie ist nach wie vor wichtig – auch und besonders für den Klimaschutz.“

Drei Verletzte bei Verkehrsunfall

Wiarden/Wangerland (10. 11. 2023) – Bei einem schweren Verkehrsunfall am Donnerstagabend gegen 18.45 Uhr wurden im Wangerland drei Personen verletzt. Zwei Autos waren an der Kreuzung Landesstraße 810 (Hooksiel nach Horumersiel)/ Landesstraße 809 (Abzweige Richtung Wiarden und Hohenkirchen) frontal zusammengestoßen.

Die Polizei ermittelt die Ursache des Unfalls. Nach der Kollision wurde die L 810 für die Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten für den Verkehr komplett gesperrt. 

Am Unfallort waren zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Notarzt und Teams der Rettungsdienste Friesland und Wittmund kümmerten sich um die Verletzten. Die Freiwillige Feuerwehr Wiarden und die Feuerwehr Hohenkirchen leuchteten die Unfallstelle für die Helfer aus und kümmerten sich um den auslaufenden Kraftstoff. 

Unabhängige wollen alle Bauunterlagen fürs Thalasso-Zentrum prüfen

Wangerland/Hooksiel (9. 11. 2023) – Die Ratsgruppe ZUW (Zusammenschluss unabhängiger Wählergruppen) möchte, dass die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) künftig die Gästekarten für Urlauber wieder selbst ausstellt. Der Antrag wird im nächsten Tourismusausschuss beraten, der am Mittwoch, 15. November, im Rathaus in Hohenkirchen tagt. 

Die Gästekarten (früher Kurkarten) werden derzeit von Vermietern und Vermietungsbüros, ausgestellt. Kopierkosten, so die ZUW, würden ebenfalls von den Leistungsträgern getragen. Die Ausstellung der Gästekarten nehme in Hotels und Vermietungsservices sehr viel Zeit in Anspruch. „Dies löst nicht nur Kosten bei den Leistungsträgern aus, es werden auch knappe Arbeitskräfte gebunden – was von der WTG ebenfalls nicht ersetzt wird“, argumentiert die ZUW.

Die Leistungsträger seien in den vergangenen Jahren sehr beansprucht worden. Immer mehr Aufgaben würden auf sie abgewälzt und zudem die Abgaben weiter erhöht. Da die Gemeinde finanziell ebenfalls nicht gut dastehe, sei eine Entlastung bei der Bürokratie eine der wenigen Hilfen die die Gemeinde den Leistungsträgern anbieten könne.

In weiteren Anträgen bringt die ZUW die Themen Fitnessstudio und Gastronomie in der Friesland-Therme in Horumersiel und das Belegungskonzept fürs Gästehaus Hooksiel auf die Tagesordnung. Zudem verlangen die Unabhängigen die Herausgabe sämtlicher Bauunterlagen, Besprechungsprotokolle und Rechnungen für das Thalasso-Zentrum in Horumersiel. Die Einweihung des „Thalasso Meeres Spa“ hat sich bekanntlich erheblich verzögert. Zudem sind die Preise in die Höhe geschossen.

Impulse für Bildung und Klimaschutz

Jever/Wangerland (7. 11. 2023) – Die friesländische Landtagsabgeordnete Sina Beckmann (Grüne) zieht nach einem Jahrrot-grüne Landesregierung in Niedersachsen eine positive Bilanz. „Im ersten Jahr mussten wir uns vor allem damit beschäftigen, schnell auf zahlreiche Krisensituationen zu reagieren. Doch es war auch ein Jahr des Aufbruchs“, sagt die Jeveranerin. Es seien wichtige Impulse für den klimagerechten Umbau und für bessere Bildung gegeben worden.

MdL Sina Beckmann

Mit dem Haushalt für 2024 würden ein ambitionierterer Klimaschutz und der Ausbau erneuerbarer Energien sichergestellt, so Beckmann. Im Bildungsbereich hätten SPD und Grüne dafür gesorgt, dass ab Mitte nächsten Jahres an alle Lehrkräfte das erhöhte A13-Einstiegsgehalt bekommen. „Es geht darum, das Berufsfeld Schule attraktiver zu machen“, so die Abgeordnete (Foto: Grüne). „Wir müssen mehr Lehrkräfte bekommen, damit wir die Unterrichtsversorgung verbessern können.“ Der Mangel an Fachkräften in Schulen und Kitas bleibe aber eine Daueraufgabe.

Die Landesregierung habe vor allem auch die Situation der Menschen in ländlichen Gegenden im Blick. „Wir investieren in Krankenhäuser und arbeiten daran, ehemals stillgelegte Bahnstrecken zügig zu reaktivieren, um mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umzusteigen“, so Beckmann. Außerdem will die Abgeordnete Startups und Innovationen stärken. Innovative Neu-Gründungen könnten attraktive Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen.

Großübung: Zahlreiche Verletzte nach Verkehrsunfall mit einem Bus

Feuerwehr Übung Jever
Aufatmen bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Jever: Bei dem schweren Unfall zwischen einem Bus und einem Pkw handelte es sich nur um einen Übung. Foto: hol

Jever/Wangerland (6. 11. 2023) – Samstagmorgen. 10 Uhr. Alarm. Schwerer Verkehrsunfall mit zahlreichen Verletzten. Schon wenige Minuten später erreichen die ersten Einsatzkräfte die Straße „An der Kleiburg“, die parallel zur Landesstraße 812 von Jever in Richtung Hohenkirchen verläuft. 

Vor Ort wird klar: Bei dem Alarm handelt es sich um eine sorgfältig inszenierte Übung für Kräfte der Feuerwehr Jever, des Rettungsdienstes Friesland und des Deutschen Roten Kreuzes aus Jever und Sande sowie der Notfallseelsorge. Blaulicht und Martinshorn locken schnell auch zahlreichen Schaulustige an.

Die angenommene Ausgangslage: Ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Bus. Um die zehn Personen wurden als verletzt gemeldet. Einige Helfer betreuen nicht lebensbedrohlich Verletzte , andere versorgen schwerstverletzte Opfer, die teilweise in den Fahrzeugen eingeklemmt sind und von Feuerwehrleuten mit Hilfe von Hydraulikgeräten befreit werden müssen.

Einige Opfer werden vom Rettungsdienst in Richtung Krankenhaus abtransportiert. Notfallseelsorger kümmern sich um unter Schock stehende Unfallbeteiligte sowie bei Bedarf auch um traumatisierte Einsatzkräfte. 

Feuerwehrübung Jever
Der Rettungsdienst rückt an. Die „schwerverletzten Opfer“ müssen schnellstens versorgt werden. Foto: hol

„Solche Übungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen zu trainieren und sich auf den Ernstfall optimal vorzubereiten“, sagt Kai Behrends, Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Jever. „Besonders in Szenarien mit mehreren Fahrzeugen und einer Vielzahl verletzter Personen erfordert das eine herausragende organisatorische Leistung, starke Nerven und eine gewisse Disziplin.“

Bei der Übung spielen auch technische Aspekte bei der Bergung der Opfer eine Rolle. „Moderne Fahrzeuge sind mit immer mehr Sicherheitssystemen und härteren Materialien ausgestattet“, erläutern Behrends. „Und die zunehmende Verbreitung von Elektro-Fahrzeugen stellt die Rettungskräfte vor neue Herausforderungen.“

Nach rund zweieinhalb Stunden konnte das Übungsszenario erfolgreich abgeschlossen werden. Die Führungskräfte der beteiligten Organisationen zeigten sich zufrieden und zuversichtlich, dass ihre Einsatzkräfte fauch künftig entsprechenden Herausforderungen gewachsen sind. Ihr dank ging an die Organisatoren der Übung, die Darsteller der Verletzten und an die Firmen Mewes (Hooksiel) und Taleb, die den Bus und den Pkw für die gestellt hatten. 

SDN warnt: Industrialisierung erhöht Risiko für Schiffsunglücke

Varel/Friesland (5. 11. 2023) – Die Schutzgemeinschaft deutsche Nordseeküste (SDN) warnt vor steigenden Gefahren für und durch den Schiffsverkehr „Seit nun 25 Jahren liegt die havarierte ,Pallas‘ ausgebrannt und gestrandet nahe Amrum und dem Nationalpark Wattenmeer“, erinnert Kapitän und Seelotse Ulrich Birstein, 2. Vorsitzender des in Varel beheimaten Umweltschutz-Vereins. „Bis heute haben sich die Sorgen der SDN in Sachen Schiffs- und Küstensicherheit um Nichts verringert.“ 

Pallas Fptp Havariekommando
Der Frachter „Pallas“ ist vor 25 Jahren nahe der Insel Amrum gesunken, Bei Niedrigwasser ist das Wrack auch heute noch gut zu erkennen. Foto: Havariekommando

Das gut sichtbare Wrack des Frachters sei ein stilles Mahnmal für die Katastrophe vom Herbst 1998. Damals gab es einem toten und fünf verletzte Seemänner sowie Zehntausende durch auslaufendes Öl getötete Seetiere. Trotz aller Erkenntnisse und organisatorischen Verbesserungen, so Birstein, sei die Bedrohung durch katastrophale Schiffsunfälle nicht geringer geworden.

„Die Nordsee wird in unseren Tagen dermaßen von industriellen Nutzungen und Anlagen zugedeckt, wie man es sich damals überhaupt nicht vorstellen konnte“, beklagte der SDN-Funktionär. Damit erhöhe sich auch die Gefahr von Schiffsunfällen auf See mit immer weniger einschätzbaren Auswirkungen.

Hohe Havarie-Risiko gingen nicht nur von Riesen-Containerfrachtern, sondern auch von „normalen“ Schiffen aus, wie kürzlich der Zusammenstoß der Frachter „Verity“ und „Polesie“ vor Langeoog gezeigt habe. „Die Glückssträhne, die die deutsche Nordseeküste als einer der weltweit meist befahrenen Schiffswege bisher bei den meisten Havarien hatte, ist nicht erst mit den fünf toten Seeleuten der ,Verity‘ Vergangenheit“, so Birstein. Und mit dem weiterem Ausbau der Offshore-Windkraft werde die Fahrspur auf See noch enger werden.

Die SDN sorgt sich, dass der Schutz von Nordsee und Wattenmeer zu Gunsten einer umfangreichen Industrialisierung zunehmend ins Abseits geraten könnte. Der Verein fordert 
unter anderem, dass die Windkraft-Ausbauziele auf See überdacht werden, als Prävention zur Unfallvermeidung und -bekämpfung. Birstein: „Unsere Devise muss lauten: Aus Fehlern der Vergangenheit wirklich lernen und präventiv handeln, denn der Lebensraum Nordsee darf nicht zu einer Industriebrache verkommen.”

Wissenschaftler: Zahl der Seehunde im niedersächsischen Wattenmeer gestiegen

Hooksiel/Wilhelmshaven (4. 11.2023) – Der Bestand der Seehunde im grenzüberschreitenden Weltnaturerbe Wattenmeer Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande sowie der Insel Helgoland nimmt ab. Während die Zählung bei den Jungtieren einen Zuwachs von um zehn Prozent ergab, ging der Bestand aller Seehunde um vier Prozent zurück. 

Es ist das dritte Jahr in Folge, in dem die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere einen Rückgang im Gesamtbestand der Seehunde festgestellt hat. „Die Ursachen für diesen negativen Trend sind noch nicht eindeutig identifiziert“, teilt das in Wilhelmshaven beheimatet Wattenmeersekretariat mit.

Seehund Laves
Im gesamten Weltnaturerbe Wattenmeer ist der Seehund-Bestand rückläufig. Foto: Laves

Während des jährlichen Fellwechsels im August 2023 wurden im Wattenmeer die geringste Zahl von Seehunden seit 2010 beobachtet. Insgesamt wurden 22.621 Tiere gezählt. Der Bestand ging in allen Gebieten zurück. Ausgenommen in Niedersachsen und Hamburg. Hier wurde ein Anstieg um 17 Prozent auf 5.639 Tiere im Vergleich zu 2022 verzeichnet.

Schon im Juni waren im Wattenmeer insgesamt 9334 Jungtiere gezählt worden. 2022 waren es 820 weniger. Allerdings: Im Watt von Niedersachsen und Hamburg war bei den Jungtieren ein Rückgang von fünf Prozent zu verzeichnen. 

„Angesichts dieses anhaltenden Rückgangs der Zahlen können wir mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Bestand abnimmt“, sagt Anders Galatius von der Universität Aarhus, Hauptautor des Berichts. „Es wäre wichtig, die möglichen Ursachen zu untersuchen, zu denen eine Verschlechterung des Lebensraums, die Verfügbarkeit von Nahrung und die zunehmende Zahl von Kegelrobben in dem Gebiet gehören könnten.“

Seehunde zählen zu den größten Meeresraubtieren im Wattenmeer. Im Rahmen des Monitorings der Trilateralen Wattenmeer-Zusammenarbeit koordiniert die trilaterale Expertengruppe für Meeressäugetiere die Zählungen und harmonisiert die Daten aus der gesamten Wattenmeerregion. Die Seehunde sind durch das Abkommen zur Erhaltung der Seehunde im Wattenmeer (Agreement on the Conservation of Seals in the Wadden Sea; WSSA) unter der Schirmherrschaft des UN-Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten (CMS) trilateral geschützt.

Nur eine gute Tür hält Einbrecher ab

Friesland/Hooksiel (3. 11. 2023) – Wohnungseinbrüche schmerzen zwei Mal. Zum einen fehlen möglicherweise geliebte Wertsachen. Zum anderen bleibt bei Betroffenen oft dauerhaft ein Gefühl der Angst. „Das Sicherheitsgefühl und das Wohlbefinden der Menschen wird nachhaltig beeinträchtigt“, wissen die Fachleute der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland. Zusammen mit dem Wilhelmshavener Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) gibt die Polizei deshalb Tipps, wie Bürger den Schutz vor Einbrüchen verbessern können. 

Sicherung von Türen

Haus- und Wohnungstüren sollten einbruchhemmend sein. Eine Selbstverständlichkeit? Nein. Viele Außentüren lassen sich schon allein mit körperlicher Gewalt, also ohne Einbruchwerkzeug, leicht überwinden. 

Auch wer Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlässt, sollte die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern auch zweifach abschließen. Ein weitere Tipp: „Verstecken Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen! Einbrecher kennen jedes Versteck.“ Schlüssel verloren? Dann sofort den Schließzylinder austauschen. Und: „Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken.“ 

Prävention www.polizei-beratung.de
Ein stabiler Querriegel erhöht den Einbruchschutzi einer Tür deutlich. Foto: www.polizei-beratung.de

Türen, die nach der Norm DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) geprüft sind, gewährleisten einen guten Einbruchschutz. Ihr Schutz bezieht sich auf die Gesamtkonstruktion, also auf Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag. Bereits eingebaute Türen können nachgerüstet werden.

Die Präventions-Fachleute weisen zudem darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit von Keller- und Nebeneingangstüren dem der Eingangstüren entsprechen sollte. Vorsicht auch bei der Auswahl von Verbindungstüren zwischen Garage und Wohnhaus geboten. Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, rät zu so genannten „Multifunktionstüren“, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes als auch die der Einbruchhemmung erfüllen. 

Schwachstelle Garagentore

Nachträglich seien Garagentore schwer zu sichern, da häufig die gesamte Konstruktion nicht auf die Einbruchhemmung abgestimmt ist. Tipp: Falls die Garage selbst gesichert werden soll, am besten bereits in der Planung eine geprüfte einbruchhemmende Torkonstruktion berücksichtigen.

Mehrfachverriegelung gibt Schutz

Eine fachgerecht montierte Mehrfachverriegelung, etwa mit Hakenriegeln, erhöht den Widerstandswert einer Tür auf der Schlossseite. Eine Mehrfachverriegelung mit Rollzapfen genügt aber nicht, warn Katja Reents, da diese nicht tief genug in die Schließbleche eingreifen.

Ein gutes Zusatzschloss, zum Beispiel Sperrbügel, erhöhe hingegen den Sicherheitswert einer Tür. Durch den Sperrbügel wird das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert. „So können Sie sich vor ungebetenen Besuchern schützen.“

Türspion und Videosprechanlage

„Bauen Sie in Ihre Haus- oder Wohnungstür einen Weitwinkel-Spion ein (mindestens 180°-Winkel), damit Sie sehen, wer zu Ihnen will“, raten Polizei und VKP. „Wenn Sie öffnen, dann nur mit vorgelegtem Sperrbügel!“ Der Bereich vor der Tür und der Zugangsweg sollten ausreichend beleuchtet sein. Eine Türsprechanlage, eventuell in Kombination mit einer Videokamera, sorgt für Gewissheit, wer wirklich vor der Tür steht.

Als Ansprechpartnerinnen für Fragen der Kriminalprävention stehen bei der Polizei in Wilhelmshaven Katja Reents (Tel. 04421-942-108) und in Jever Anja Kienetz (Tel. 04461-7449-181) zur Verfügung. VKP-Geschäftsführerin Teelke Battermann ist unter der Rufnummer 04421-778-0942 zu erreichen. Polizeilich empfohlene Hersteller und Fachbetriebe können auch im Internet unter www.k-einbruch.de/herstellersuche oder unter www.k-einbruch.de/fachbetriebssuchegefunden werden.