Wangerland/Hohenkirchen (6. 6. 2013) – Andrea Sander, Vorstandsvorsitzende der Helma Eigenheimbau AG (Lehrte), hat des Rückzug des Unternehmens von der Bebauung der Rundinsel im Wangermeer gegenüber „Hooksiel-Life“ bedauert. Der Grund dafür liege in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Die größte Wirtschaftskrise der Immobilienbranche mit sich ständig ändernden Marktbedingungen zwingt uns auch zu kurzfristigen Reaktionen.“
Die zur Unternehmensgruppe gehörende „Helma Ferienimmobilien GmbH“ hatte Ende Mai überraschend ihr Angebot für das Projekt in Hohenkirchen zurückgezogen. Das sei für die Unternehmens-Verantwortlichen eine schwere Entscheidung gewesen, beteuert Andrea Sander in einer Erklärung. Die Gespräche mit der Gemeinde und Bürgermeister Mario Szlezak über den Kauf und die Bebauung der Rundinsel im Wangermeer seien sehr positiv verlaufen. „Wir haben bis zuletzt daran gearbeitet, dass wir mit unserer großen Erfahrung und unserem Erfolg bei Ferienimmobilien auch die Bebauung auf der Rundinsel im Wangermeer realisieren“, so Andrea Sander.
Das Unternehmen Helma hatte sich im Herbst vergangenen Jahres in einem öffentlichen Vergabeverfahren gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf der künstlich geschaffenen Insel am Rande von Hohenkirchen sollten danach neben Service-, Gewerbe- und Funktionsgebäuden 160 Ferien- und 20 Dauer-Wohnhäuser gebaut werden. Geschätztes Investitionsvolumen: 50 bis 60 Millionen Euro. Der Kaufpreis hätte 6,65 Millionen Euro in die Kassen der Gemeinde spülen sollen.
Bürgermeister Szlezak hatte nach dem Rückzug von Helma bekräftigt, dass die Gemeinde auch weiterhin nach einem Investor für die Insel suchen wird. Über das geplante weitere Vorgehen wurde bislang noch nichts bekannt.
Friesland (6. 6. 2013) – Anlässlich des 90-jährigen Bestehens des Landkreises Friesland bietet die Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“ die Möglichkeit, mit Landrat Sven Ambrosy hinter die ein oder andere Kulisse der Arbeit der Kreisverwaltung zu blicken. Interessierte können sich unter www.friesland.de/90jahre für die verschiedenen Veranstaltungen anmelden.
Los geht es am Donnerstag, 22. Juni, mit der Inspektion des Sander Sees. Landrat und Bürger werden dort ab 9.30 Uhr mit dem Gesundheitsamt am Ufer und von einem Boot aus Gewässerproben nehmen. Geplant sind zudem vier weitere Aktionen. Am Freitag, 7. Juli, geht es von 10 bis 12 Uhr mit Fachleuten des Landkreises und Ambrosy durch das Bockhorner Moor. Das Bockhorner Moor ist seit fast 40 Jahren Naturschutzgebiet.
Am Donnerstag, 17. August, 10 bis 12 Uhr, steht ein Besuch im Abfall-Wirtschafts-Zentrum (AWZ) in Wiefels auf dem Programm. Gelegenheit, sich mit Landrat Ambrosy (Foto) über den öffentlichen Nahverkehrs und den Tourismus in der Region auszutauschen, haben Interessierte am Freitag, 15. September, wenn es mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) von Varel Richtung Dangast geht. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe „Mit dem Landrat unterwegs“ bildet die Besichtigung der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Jever am Mittwoch, 11. Oktober. Los geht es um 17.30 Uhr.
Die Teilnehmerzahl für die einzelnen Veranstaltungen ist begrenzt. Anmeldungen sind online möglich und werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Einen Überblick und weitere Informationen zu „Mit dem Landrat unterwegs“ sowie die Anmeldemöglichkeit gibt es auf der Website des Landkreises.
Friesland (3. 6. 2023) – Der Landkreis Friesland hat seit dem 1. Juni mit Jens-Olaf Fianke einen neuen Kreisbrandmeister. Neuer Stellvertreter wird Dirk Heuer. Die Amtszeit des Duos beträgt sechs Jahre. Beim ehrenamtlich arbeitenden Kreisbrandmeister laufen die Fäden für die Unterstützung des Landkreises bei den Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz zusammen.
Fianke war zuvor zwölf Jahre lang stellvertretender Kreisbrandmeister. Der 60-jährige Vareler ist seit 1980 Angehöriger der Ortsfeuerwehr Varel. Heuer ist seit 2013 Mitglied der Ortsfeuerwehr Schortens und des Gefahrgutzugs des Landkreises Friesland. Seine Feuerwehrkarriere begann in Diepholz.
Zuvor hatte Gerhard Zunken zwölf Jahre lang das Amt des Kreisbrandmeisters inne. Zunken ist seit 1978 Angehöriger der Ortsfeuerwehr Accum. Der heute 63-Jährige wurde 2011 erstmals, 2017 zum zweiten Mal in das Amt des Kreisbrandmeisters des Landkreises Friesland berufen. Für seinen jahrelangen Einsatz für die Menschen in der Region dankt Frieslands Landrat Sven Ambrosy: „Danke für diese gewaltige Leistung für die Sicherheit und den Schutz der Menschen in Friesland.“
Der Kreisbrandmeister leitet die Kreisfeuerwehr, in Friesland also die Gesamtheit von 22 Ortsfeuerwehren und die Feuerwehrtechnische Zentrale. Er unterstützt den Landkreis ehrenamtlich bei der Umsetzung der dem Kreis übertragenen Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz und stehen mit ihrem Fachwissen dem Landkreis und den angeschlossenen Kommunen zur Verfügung.
Wangerland/Hooksiel (2. 6. 2023) – Das „Wangerländer Deichleuchten“ zu Silvester soll zu einem Markenzeichen der Gemeinde werden. Nach den Worten von Larissa Strangmann, Marketingleiterin der Wangerland Touristik GmbH (WTG), sei die Aktion, die erstmals zum Jahreswechsel 2022/2023 veranstaltet wurde, deutschlandweit auf positive Reaktionen gestoßen. Statt mit Raketen und Böllern wurde an den Stränden im Wangerland, direkt am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer in Hooksiel, Schillig und Horumersiel, das neue Jahr mit Fackeln, Lichtern und Leuten begrüßt – ruhig und umweltbewusst.
„Wir haben mit dem Deichleuchten etwas Besonderes geschaffen“, betonteLarisa Strangmann vor dem Tourismus-Ausschuss der Gemeinde. „Das sollten wir weiter ausbauen.“ Die Belastungen von Natur und Umwelt durch Böller und Silvesterraketen sei nicht mehr zeitgemäß und passe auch nicht mehr zu Nachhaltigkeits-Strategie der WTG.
WTG-Geschäftsführer Armin Kanning forderte die Gemeindevertreter auf, als Zeichen der Unterstützung dieses Kurses eine Satzung zu erlassen, die das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in allen Erholungsgebieten in der Gemeinde, auf jeden Fall aber vor dem Deich, zu verbieten.
Im Rahmen der nachhaltigen Förderung des Umwelt- und Gesundheits-Tourismus habe man inzwischen alle Zigaretten-Automaten an WTG-Gebäuden abgebaut, sagte Larissa Strangmann. Als nächster Schritt könnte das Ausweisen von raucherfreien Strandabschnitten erfolgen. Gerade die am Strand zurückgelassenen Zigarettenkippen seien eine erhebliche Belastung.
Kanning: Irgendwo muss das Geld ja herkommen
Die vor wenigen Tagen eingeführten Parkgebühren vor dem Hooksieler Badestrand lösen nicht nur positive Reaktionen aus, berichteten Erwin Abels (Seebadeverein Hooksiel) und Heiko Mannott (Dorfgemeinschaft Horumersiel). Vor allem Urlauber mit Gästekarte würden beklagen, dass sie jetzt auch noch zusätzlich fürs Parken zahlen müssten, zumal, so Abels, der Hooksieler Strand zu Fuß oder per Fahrrad mitsamt den nötigen Bade- und Kinderutensilien kaum zu erreichen sei.
Die Rückmeldungen bei der WTG hingegen seinen überwiegend positiv, sagte Kanning. Schließlich sei mit der Einführung der Parkgebühren der Strandeintritt weggefallen. „Irgendwo muss das Geld zur Unterhaltung des Strandes ja herkommen“, sagte der WTG-Geschäftsführer. Allen die Rettungsschwimmer der DLRG würden 140 000 Euro im Jahr kosten. Die Gästebeträge werd nicht für die Reinigung der Strände erhoben, sondern zur Finanzierung der touristischen Infrastruktur wie Hallenbäder, Gästehaus und Tourist-Informationen.
Gäste müssen sich auf digitale Welt einstellen
Den Vorschlag, die Vorteile, die der Gast mit Gästekarte im Wangerland genießt, doch auf einen Flyer oder auf die Rückseite der Kurkarte aufzudrucken, lehnten die WTG-Vertreter ab. Die Vorteile könne man online auf der Internetseite wangerland.de ersehen. Das sei aktueller und kostengünstiger. „Auch eine gedruckte Kurkarte wird es nicht mehr lange geben“, sagte Kanning. Die Zukunft sei online, daran würden sich die Gäste gewöhnen.
Aber, so hielt Heiko Mannott dagegen, nicht jeder sei online unterwegs. „Es gibt Gäste, die sind unzufrieden.“ Der Konter von Kanning: „Es gab auch mal Zeiten, da hatten die Leute noch kein Smartphone …“
Hohenkirchen/Wangeland (31. 5. 2023) – Ein erheblicher Rückschlag für die Gemeinde Wangerland: Heute hat Bürgermeister Mario Szlezak mitgeteilt, dass die Ferien-Immobilienfirma Helma vom Kauf der Rundinsel im Wangermeer in Hohenkirchen zurückgetreten ist.
Das Unternehmen Helma hatte nach einem öffentlichen Vergabeverfahren, in das auch die Wangerländer Bürger eingebunden waren, im vergangenen September den Zuschlag erhalten, die künstlich geschaffene Insel am Rande von Hohenkirchen bebauen zu dürfen. Kaufpreis: um 6,5 Millionen Euro. Helma Ferienimmobilien hatte sich gegen vier Mitbewerber durchgesetzt. Auf dem 15 Hektar großen Eiland sollten in lockerer Bebauung 160 Ferien- und 20 Dauerwohnhäuser entstehen. Geplant waren eineinhalbstöckige Gebäude in Holzrahmenbauweise, dazu ein Platz, an dem Gastronomie, Gewerbe und Service-Einrichtungen platziert werden sollten. Das Unternehmen hatte nach eigenem Bekunden eine Investition in Höhe von 50 bis 60 Millionen Euro geplant.
Nach dem Eindruck von Bürgermeister Szlezak waren die Vertragsverhandlungen bis zum Schluss sehr positiv verlaufen. Insofern sei er überrascht von der der Entscheidung von Helma, das Angebot zurückzuziehen. Wie Szlezak mitteilte, werde jetzt zunächst der Rat der Gemeinde über die weitere Vorgehensweise in der Angelegenheit beraten. „Sobald eine Entscheidung vorliegt, wird die Öffentlichkeit entsprechend informiert“, so der Bürgermeister. „Selbstverständlich bleibt das Ziel der Gemeinde Wangerland, die Rundinsel im Wangermeer zu bebauen und touristisch zu nutzen.“
Spekulationen über Gründes für Rückzug
Mit welcher Begründung Helma sich von dem Projekt zurückzieht, wurde gestern zunächst nicht bekannt. Der Bürgermeister hielt sich dazu bedeckt. Eine Anfrage von „Hooksiel-Life“ an das Unternehmen blieb bis zum Abend unbeantwortet. Angesichts der Bedeutung des Vorhabens für die touristische Entwicklung Hohenkirchens einerseits und die finanzielle Lage der Gemeinde andererseits, wurde umgehend über mögliche Ursachen spekuliert.
Wirtschaftliche Probleme auf Seiten des Unternehmens könnten ebenso eine Rolle spielen wie die Kostenentwicklung im Baugewerbe bei anhaltender Rezession. Möglicherweise bekommen aber auch Kritiker recht, die schon vor Monaten gewarnt hatten, dass die Umwandlung des Hotels „Dorf Wangerland“ in eine zentrale Flüchtlingsunterkunft Hohenkirchen als Urlaubsort zumindest nicht attraktiver macht.
Klarheit darüber dürften erst die nächsten Wochen und Monate bringen. Unklar ist zurzeit auch noch, welche der vier weiteren Bewerber um die Rundinsel, heute – ein gutes halbes Jahr nach dem Vergabeverfahren – noch als Ersatz-Investor bereit stehen.
Hooksiel/Wangerland (31. 5. 2023) – Der Unterausschuss des Kita- und Schulausschusses der Gemeinde Wangerland steht in den Startlöchern. Zu den Aufgaben des neuen Gremiums, das engmaschig tagen soll, wird auch die politische Begleitung der Bedarfsermittlung von Kita- und Grundschulplätzen gehören. Auf der Sitzung des Ratsausschusses für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales stellte am Dienstagabend das ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung die ersten Ergebnisse einer Bestandsanalyse vor.
ALP-Geschäftsführer Stefan Lehnert, der online der Sitzung im Rathaus in Hohenkirchen zugeschaltet war, stellte die Prognose für die Kindertagesstätten und die drei Grundschulen im Wangerland vor. Grundlage dafür seien die Daten des Einwohnermeldeamtes, die Neubaugebiete sowie die Belegungsdaten der Kitas und Schulen.
Größere Quote bei Krippen-Betreuung zu erwarten
Die Gutachten gingen dabei von einer konstanten (9632) bzw. leicht steigenden Einwohnerzahl (plus 10 %) sowie einer in Zukunft steigenden Quote der Inanspruchnahme von Krippen- und Kindergartenplätzen aus. Der aktuelle Anteil von 40 Prozent der Eltern, die eine Betreuung der unter Dreijährigen nutzen, sei unterdurchschnittlich. Laut Prognose dürfte der Bedarf an Krippen-, Kita- und Grundschulplätzen bis 2025/26 leicht ansteigen, bis zum Jahr 2040 aber – je nach Einwohnerentwicklung – nur um 1 Prozent zu oder gar um 10 Prozent abnehmen.
Aktuell sind allerdings alle 83 Krippen- und 236 Kindergarten-Plätze im Wangerland belegt. In den Grundschulen werden 331 Kinder beschult, darunter 13 mit Wohnsitz außerhalb der Gemeinde. Um zu ermitteln, wie sich veränderte Einwohner- und Kinderzahlen auf den Raumbedarf der Kitas und Schule auswirken, soll ALP eine Folgeuntersuchung vornehmen.
Wünsche der Eltern werden abgefragt
Zudem läuft derzeit eine Elternbefragung an, in der die Betreuungswünsche in den Kita ermittelt werden. Dabei sollen nach den Worten von Markus Gellert, in der Gemeinde für soziale Belange zuständig, auch Eltern von Kleinkindern befragt werden, die derzeit noch keine Kita nutzen oder die ihre Kinder in auswärtigen Einrichtungen betreuen lassen. Dabei werde es auch darum gehen, ob die Betreuungszeiten in den Kitas ausgeweitet werden sollten. Dafür hatten sich gerade in Hooksiel viele Eltern stark gemacht. Ansonsten seien Familie und Beruf in vielen Fällen nicht zu vereinbaren, schilderte eine betroffen Mutter den Ausschussmitgliedern.
Inwieweit sich die Einführung des Ganztags-Schulbetriebes an den Grundschulen in Niedersachsen ab 2026 auf den Raumbedarf der Schulen im Wangerland auswirkt, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, sagte Gellert. Aktuell lägen dazu weder ein Gesetz noch Vorschriften für Raumbedarfe oder für Investitionszuschüsse für die Kommunen vor.
Container für die Skaten-Anlage
In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte die Leiterin der Gemeindejugendpflege, Imke Gerdes, die Betreuungsangebote für Jugendliche im Wangerland vor. So gebe es in Hohenkirchen an drei, in Wiefels an zwei Tagen in der Woche sowie in Waddewarden, Hooksiel, Tettens und Minsen einmal wöchentlich Jugendtreffs für unterschiedlich große Gruppen für Kinder ab zehn Jahren. Eine Neuerung für Hooksiel: An der Skater-Anlage neben dem Fußballplatz soll in Kürze ein großer Container aufgestellt werden. „Als Unterstell-Möglichkeit für die Jugendlichen und deren Sachen“, sagte Imke Gerdes. Verschönert werden soll der Container dann durch eine Graffiti-Aktion.
Jever/Wangerland (19. 5. 2023) – Im Jeverland wird es ab Montag zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Der Grund: Die Bundesstraße 210, die Hauptverkehrsachse durch den nördlichen Landkreis Friesland, wird im Bereich der Ortsumfahrung Jever, zwischen den Abfahrten Jever-Ost und Jever-West, halbseitig gesperrt. Nach Mitteilung des Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich werden in den nächsten Monaten auf der Fahrbahn in Richtung Wilhelmshaven die Fahrbahndecke und Nebenanlagen wie die Auf- und Abfahren saniert.
Die Maßnahme soll etwa dreieinhalb bis vier Monate dauern. Die Baukosten belaufen sich nach Angaben der Straßenverkehrsbehörde auf rund 3,25 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.
Aus sicherheitstechnischen Gründen werden nach Angaben der Behörde im Rahmen der Maßnahme die Radwege in den Einmündungen der Auf-/Abfahrten versetzt, die Schutzplanken) teilweise technisch überarbeitet und der Wildschutzzaun zwischen Hooksieler Tief und dem Knotenpunkt Jever-Ost erneuert. Des Weiteren erhalte die Fahrbahn eine neue Markierung. Der Mittelstreifen werde mit Rüttelelementen und einem grünen Trennstreifen ausgestattet. Die Wechselbereiche der Überholstreifen werden analog zu denen im Bereich des Streckenabschnitts Ortsumfahrung Schortens umgebaut. Zudem wird die Beschilderung komplett erneuert.
Von Wilhelmshaven kommend in Richtung Wittmund bleibt die B 210 als Einbahnstraße befahrbar. Der Verkehr von Wittmund in Richtung Wilhelmshaven wird großräumig ab Wittmund südlich über die Landesstraße 11 nach Friedeburg und über die Bundesstraße 436 nach Sande umgeleitet.
Der Zeitpunkt der Straßensanierung direkt in der Urlaubszeit stößt in Jever und Umgebung auf Kritik. Die von der Straßenverkehrsbehörde ausgewiesene Umgehung sei so großräumig, dass es in der Stadt Jever und auf anderen Nebenstraßen etwa im Wangerland durchaus zu Beeinträchtigungen kommen könnte.
Hohenkirchen/Hooksiel (20. 5. 2023) – Bestes Wetter, spannende Spiele. Die Organisatoren Marita und Robert Meints begrüßten am Himmelfahrtstag auf der Tennisanlage des MTV Hohenkirchen zehn Tennis-Doppelteams zu einem Leistungsklassen-Turnier. Mit dabei auch zwei Doppel vom FCN Hooksiel.
Sehr spannend und zum Teil hochklassig ging es in der Altersklasse (AK) Herren 30 zu. Die Hooksieler André Abels und Markus Doyen, sicherten sich nach hartem Kampf gegen ihre Gegner Robert Lebin und Björn Begert (beide MTV Jever) den Gruppensieg mit 6:3, 7:6. Ihr erstes Spiel hatten Abels/Doyen bereis gegen Wilko Rahmann (MTV Hohenkirchen) und Riccardo Seifert (TC Marienberg) gewonnen.
Die AK Herren 50 dominierten Carsten Biskupek und Rainer Dörnath (beide JTG Wilhelmshaven). Das musste aus das Hooksieler Doppel Mirko Ortmanns und Thorsten Csikos anerkennen, das 1:6, 1:6 unterlag. Ebenso klar hatten Ortmanns/Csikos zuvor ihr Erstrundenspiel gegen Uwe Coordes und Christan Fuchs (beide TV Varel) gewonnen (6:0, 6:1).
In der Altersklasse Herren 60 waren keine Hooksieler am Start. Hier gewannen Gerd Diehl und Michael Hintz aus Spetzerfehn. Die Lokalmatadoren Harald Fischer und Hans-Dieter Hesse (MTV Hohenkirchen) blieben ohne Sieg. Die Turnierleitung war mit dem Verlauf des Turniers sehr zufrieden. Das dritte Vatertags-Doppelturnier soll am 9. Mai 2024 stattfinden.
Friesland/Wangerland (20. 5. 2023) – Gemeinsam mit Partnern bietet der Landkreis Friesland wieder das Verkehrssicherheits-Programm „Junge Autofahrer und Autofahrerinnen“ für Personen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren an. Ziel ist es, die Fähigkeiten junger Fahrer zu stärken, Wissenswertes über Sicherheit im Straßenverkehr zu vermitteln und die Möglichkeit zu bieten, in sicherem Rahmen Erfahrungen mit schwierigen Verkehrssituationen zu sammeln.
Für eine Teilnahme stehen drei Termine zur Auswahl: 24. Juni, 2. September und 7. Oktober, jeweils von 12.15 Uhr bis 17.30 Uhr. Anmeldungen sind online möglich unter möglich www.friesland.de/fahrsicherheitstraining. Das Training kostet 15 Euro und findet auf dem Gelände des Fliegerhorstes Upjever statt (Treffpunkt: An der Wache). Teilnehmer sollten mindestens über sechs Monate Fahrerfahrung haben und über ein verkehrssicheres Fahrzeug verfügen.
Das abwechslungsreiche Programm wurde in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, der Verkehrswacht Jever, der Bundeswehr auf dem Fliegerhorst, dem Fahrlehrerverband sowie dem Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Jeverland e.V. zusammengestellt. Alle wollen einen Beitrag dazu leistet, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Im fahrpraktischen Teil werden etwa verschiedene Bremsmethoden ausprobiert. Die Teilnehmer üben zu bremsen und dabei plötzlich auftauchenden Hindernissen auszuweichen.
Weitere Themen: Kurvenfahren sowie das Gegensteuern bei Über- und Untersteuern des Fahrzeugs sowie Übungen im Überschlagsimulator. Vervollständigt wird das Programm unter anderem mit Informationen zur Wirkung von Alkohol und Drogen im Straßenverkehr und zu Folgen von Stress und Ablenkung auf das Reaktionsvermögen.
Wangerland (15. 5. 2023) – Genau vor 400 Jahren, am 17. Mai 1623, wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Wangerland eine bemerkenswerte Schlacht geschlagen. Einer Schar Jeverländern gelang es, in Altgarmssiel eine 500 Mann starke Dragoner-Truppe des Grafen Ernst von Mansfeld zu vertreiben. Dabei wurden 150 Feinde festgesetzt.
Die Schlacht bei Altgarmssiel, bis heute weitgehend in Vergessenheit geraten, war ein Schauplatz im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Historiker sehen in den drei Kriegs-Jahrzehnten vier aufeinander folgende Kriege. Auslöser war der „Prager Fenstersturz“ (1618), Endpunkt der „Westfälische Frieden“ (1648) zu Münster. Bei dem Konflikt, der als Religionskrieg begannt, ging es um die Vorherrschaft im Herzen Europas.
Unter anderem standen sich der Habsburger Kaiser samt Katholischer Liga und eine Protestantische Union gegenüber. Nahezu alle europäischen Mächte waren phasenweise in die Auseinandersetzungen verwickelt, bei denen allein in Deutschland nach Schätzungen von Historikern drei bis neun Millionen von seinerzeit 15 bis 20 Millionen Einwohnern starben. Politikwissenschaftler vergleichen in der Rückschau die damalige religiös-politischen Wirren mit der Gemengelage im Krieg in Syrien. Die verschiedenen Truppen zogen wie Heuschrecken durchs Land, plünderten und malträtierten die Bevölkerung, die zudem unter der Pest und anderen Seuchen litt.
Plünderungen und Vergewaltigungen auch in Hooksiel
Im Mai 1623 hatten rund 500 Dragoner des Grafen Ernst von Mansfeld die damals unabhängige Herrlichkeit Knip- und Innhausen annektiert. In Mitleidenschaft gezogen wurden nach Darstellung des 2018 verstorbenen Journalisten Klaus Dede (Nordenham) damals auch Hooksiel, Horumersiel und Altgarmssiel. Die Soldateska soll etliche Häuser geplündert und Frauen vergewaltigt haben.
Mansfeld war ein privater Kriegsunternehmer, der Söldner anwarb, die er zwischen 1620 und 1626 (aus wirtschaftlichen Gründen) für die Protestantische Union gegen den habsburgischen Kaiser und dessen Verbündete (Spanien, Bayern und die Katholische Liga) ins Feld führte. Die Mansfelder waren nach Niederlagen in der Pfalz Richtung Norden gezogen und hatten die Grafschaft Ostfriesland besetzt. Von hieraus rückten sie nach der Darstellung des 1965 verstorbenen Sillensteder Pastors Carl Woebcken („Jeverland – Gewesenes und Gebliebenes“, Heft 8 der Mitteilungen des Jeverländischen Altertums und Heimatvereins) am 16. Mai 1623 in Altgarmssiel ein.
Erfolgreicher Widerstand gegen Söldnerheer
„Im Jeverland organisierte man sofort den Widerstand“, schreibt Dede. Einer Truppe von 1500 Bewaffneten gelang es am 17. Mai 1923, die Dragoner in Altgarmssiel einzuschließen. Altgarmssiel – heute eine eher unscheinbare Ortschaft zwischen Hohenkirchen und Carolinensiel – war damals ein wichtiger Umschlagplatz an der Mündung des Tettenser Tiefs in die Harlebucht, die seinerzeit noch nicht eingedeicht war.
Mansfelder und Jeverländer sollen sich zunächst gegenüber gestanden haben. Die Verhandlungen der Unterhändler hätten in einen heftigen Wortwechsel gemündet, schreibt Woebcken. Einer der Dragoner habe sich bedroht gefühlt, einen Schuss abgegeben und dadurch einen der Jeverländer getötet. „Wutentbrannt stürzten die Landsleute des Getöteten auf die Eingedrungenen und überwältigten sie“, schreibt Woebcken und weiter: „Der feindliche Oberst schlug sich durch, zwei Hauptleute und 150 Dragoner gaben sich gefangen, 60 Pferde und eine Menge Ausrüstungsgegenstände wurden erbeutet.“
Anton Günther sicherte sich Herrlichkeit Kniphausen
Die Gefangenen wurden nach Jever gebracht, als Unterpfand für die Verhandlungen mit Mansfeld. Der Heerführer erhielt letztlich seine Söldner und die Pferde und zusätzlich noch 12.000 Taler. Dafür musste er sich verpflichten, die Herrschaft Jever, die damals schon zur Grafschaft Oldenburg gehörte, künftig ungeschoren zu lassen und die Herrlichkeit Kniphausen zu räumen, die im November 1623 dann vom Oldenburger Graf Anton Günther annektiert wurde.
Die Mansfelder Truppen rückten am 8. August 1624 aus den Gemeinden Fedderwarden, Accum und Sengwarden ab. Anton Günther, lutherisch und kaisertreu zugleich, verfolgte in den Kriegswirren eine strikte Neutralitätslinie, die er durch großzügige Geschenke an alle Seiten absicherte. In der Herrlichkeit Kniphausen stand der Landesherr dann vor dem Problem, wie er, der Protestant, mit seinen neuen Untertanen, alles Calvinisten, umgehen sollte.
Ein bis heute sichtbares Relikt jener Tage ist evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Accum. An die erfolgreiche Schlacht der Jeverländer in Altgarmssiel erinnert heute kaum noch etwas – nicht einmal eine Gedenktafel am damaligen Schauplatz.
Für die Unterstützung bei der Recherche für diese Artele dankt „Hooksiel-Life“ der „Geschichtswerktstatt Wangerland e. V.“