Die Vorfreude wächst: In Kürze wird das „Thalasso Meeres Spa“ wieder geöffnet werden. Foto: WTG
Horumersiel (23. 8. 2024) – Gute Nachreichten aus Horumersiel. Laut Wangerland Touristik GmbH war das Trinkwasser des Thalasso Meeres Spa bei der jüngsten Probe durch das Gesundheitsamt des Landkreises Friesland keimfrei. Damit wäre eine Wiedereröffnung des neuen Gesundheitszentrums Mitte September möglich.
„Nach der ersten so genannten Nullbeprobung am 12. August haben wir heute die Information durch das Gesundheitsamt erhalten, dass auch die am 19. August entnommene Probe keine Spuren des ,Pseudomonas aeruginosa‘ im Trinkwassersystem aufzeigt“, teilte WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann heute mit. Wie berichtet war wenige Tage nach der Eröffnung des Thalasso-Zentrums eine Trinkwasserprobe mit dem so genannten Krankenhaus-Keim belastet.
Mitte Juli war das Thalasso Meeres Spa deshalb wieder geschlossen worden. „Die vergangenen Wochen seit Beginn der temporären Schließung wurden genutzt, um mit Hochdruck daran zu arbeiten, die einwandfreie Wasserqualität wiederherzustellen und offene Handwerksarbeiten anzugehen“, so Larissa Strangmann. Auch nach der der offiziellen Einweihung Ende Juni standen noch eine Vielzahl von Arbeiten für Elektriker, Tischler und Fliesenleger an.
Um die größtmögliche Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten, habe sich die WTG dazu entschieden, in Absprache mit dem Gesundheitsamt das Wassersystem des Hauses auch in den kommenden Wochen über den normalen Turnus der Beprobung hinaus engmaschig zu überwachen. Zu den Ursachen der Keim-Belastung machte das Unternehmen keine Angaben.
Der genaue Termin für die Wiedereröffnung des Thalasso Meeres Spa steht noch nicht fest. „Nun wächst mit jedem Tag die Vorfreude darauf, schon bald wieder Gäste zur Thalasso-Auszeit im Thalasso Meeres Spa empfangen zu können“, sagt Larissa Strangmann. Die Nachfrage nach entsprechenden Anwendungen sei weiterhin hoch. Das Mitarbeiter-Team freue sich sehr darauf, wieder Gäste in dem besonderen Gebäude empfangen zu dürfen.
Die „Friesland-Kliniken“ mit den Standorten Sanderbusch (Foto) und Varel sichern eine ortsnahe Versorgung im Landkreis. Gespräche mit Nachbarkliniken sind dennoch geboten. Foto: Friesland-Kliniken
Friesland/Wilhelmshaven (22. 8. 2024) – Die Alarmglocken schrillen. Und das schon seit Jahren. Die stationäre Gesundheitsversorgung ist im Umbruch. Zum Teil ökonomisch unabdingbar, zum Teil politisch gewollt, zum Teil aber auch von Verantwortlichen vor Ort selbst verschuldet. Für Hooksiel bedeutet das: Es ist mehr als fraglich, ob es in Zukunft noch drei Krankenhäuser in weniger als 20 Kilometer Entfernung mit einem Großteil der Versorgungsleistungen geben wird.
Die Stadt Wilhelmshaven muss ihr Klinikum mit immer neuen Millionen-Summen unterstützen, damit es die Löhne und Gehälter der rund 1500 Mitarbeiter zahlen kann. Hinzu kommt eine brach liegende Baugrube als Symbol für einen gescheiterten Klinik-Neubau. Auch die „Friesland-Kliniken“ mit ihren Standorten Sanderbusch und Varel geraten zunehmend unter Druck.
Neuer Anlauf für Kooperation
Vor diesem Hintergrund werden die Stimmen lauter, die eine Zusammenarbeit bis hin zur gesellschaftsrechtlichen Verschmelzung der Krankenhäuser der Region fordern. Wieder einmal. Schon mehrfach sind entsprechende Initiativen in der Vergangenheit im Sande verlaufen – zu stark waren offenkundig das Kirchturm-, Besitzstands- und Konkurrenzdenken in den Kliniken und bei deren Trägern.
Vor dem Hintergrund von Reformplänen der Bundesregierung, Hilfezusagen vom Land Niedersachsen und immer dramatischer werdenden roten Zahlen in den Büchern der Krankenhäuser jetzt ein neuer Anlauf: So hat der Kreistag des Landkreises Friesland sich in einer Sondersitzung an diesem Mittwoch für „eine mögliche Zusammenarbeit der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH und der Friesland Kliniken gGmbH in einer noch zu bestimmenden Rechtsform unter gemeinsamer kommunaler Trägerschaft“ ausgesprochen.
Machbarkeitsstudie
Ob es dazu kommen wird? Abwarten. Klar ist, dass vor einem Zusammenschluss noch etliche Fragen geklärt werden müssen. Und das dauert. Zunächst soll eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden. Der Kreistag stellte für ein entsprechendes Gutachten bis zu 100.000 Euro bereit – geknüpft an die Erwartung, dass die Stadt Wilhelmshaven die gleiche Summe zur Verfügung stellt. Zur Vorbereitung der Vergabe des Auftrags für die Studie soll eine Arbeitsgruppe installiert werden, der drei Kreistagsmitglieder – Axel Homfeldt (CDU/Schortens), Sina Beckmann (Bündnis 90/Die Grünen/Jever) sowie Sören Mandel (SPD/Varel) – angehören.
Aktuell seien die medizinische Versorgung in Friesland und auch die Arbeitsplätze in den Friesland Kliniken sicher, hieß es im Kreistag. Aber vor dem Hintergrund der Krankenhausreform des Bundes sowie des Krankenhaus-Finanzierungsgesetzes sei es sinnvoll, so Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD), zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der „Friesland Kliniken“, wenn Krankenhausträger in der Region – also die Landkreise Friesland und Wittmund sowie die Stadt Wilhelmshaven – in einen Dialog treten, wie die medizinische Versorgung langfristig und vor Ort sichergestellt werden kann.
Ressourcen bündeln
Das Sozialministerium in Hannover hatte zuletzt seine Unterstützung für eine Machbarkeitsstudie zugesagt, in der unter anderem Standortoptionen für eine umfassende Versorgung der Region, eine bestmögliche Ressourcen-Bündelung, der Investitionsbedarf und die Zukunftsfähigkeit im Rahmen einer SWOT-Analyse und eines Kostenvergleichs bewertet werden. Dabei sollen sowohl die Standorte Varel und Sanderbusch sowie das Neubauprojekt in Wilhelmshaven berücksichtigt werden.
Ausgelöst worden war die aktuelle Debatte über eine Klinik-Fusion durch einen Vorstoß der Win@WBV-Fraktion im Wilhelmshavener Stadtrat vor einigen Wochen. Die Dringlichkeit des Themas unterstreicht der rasant steigende Zuschussbedarf des dortigen Klinikums. Die Stadt soll laut Medienberichten seiner Tochter weitere über 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Insgesamt würde die Summe damit auf deutlich über 100 Millionen klettern.
Wichtiger Faktor für Wohnstandort
„Wir sind davon überzeugt, dass eine engere Zusammenarbeit mit dem Ziel einer Klinik-Fusion der richtige Weg ist“, betont Thies Fischer, stellvertretender Kreisvorsitzender der CDU-Friesland aus dem Wangerland. Als „fahrlässig“ stufen Fischer und sein Mitstreiter Kai Ulferts Stimmen aus Friesland ein, die den Hilferufe aus Wilhelmshaven als „Sommerloch-Diskussion“ abtuen wollten. Es gehe schließlich um „die langfristige Sicherstellung der medizinischen Versorgung in unserer Region“, so die CDU-Vertreter: „Da muss sich endlich etwas tun!“ Fischer (23 Jahre) und Ulferts (25) betonen, das die Region gerade von der jüngeren Generation als ein gemeinsamer Wohnstandort wahrgenommen werde.
Ähnlich sieht es auch die Wittmunder CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (links im Bild; Foto: Tobias Koch): „Die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ernsthaft auszuloten, ist endlich der Schritt in die richtige Richtung! Eine große Strukturreform der Krankenhäuser wird kommen und gemeinsam haben die beiden Häuser die besten Chancen, sich auf zukunftsfähige Beine zu stellen.“
Der Teufel steckt im Detail
Oberstes Ziel einer engeren Zusammenarbeit der Kliniken wäre die Erhöhung der Wirtschaftlichkeit ihres Betriebs in kommunaler Hand. Für Privatisierungs-Vorschläge, wie etwa von der FDP in Wilhelmshaven gefordert, gibt es aktuell keine Mehrheiten.
Mediziner sprechen sich seit Jahren dafür aus, Doppelstrukturen in den Krankenhäusern abzuschaffen und Ressourcen zu bündeln. So könnten Kosten gespart und möglicherweise auch noch die Qualität der Behandlung verbessert werden. Wie die Erfahrungen aus den zurück liegenden (erfolgreichen) Fusionen der katholischen Krankenhäuser St.-Willehad-Hospital (Wilhelmshaven) und St.-Johannes-Hospital (Varel) mit den jeweiligen kommunalen Kliniken gezeigt haben, gibt es dabei jedoch viele konfliktträchtige Details, die jetzt in der geplanten Machbarkeitsstudie beleuchtet und entschieden werden müssten.
Wilhelmshaven/Hooksiel (20. 8. 2024) – Das Netzwerk Energiedrehscheibe lädt zu einem Aktionsmonat ein. Unter dem Motto „Ein Kessel Buntes“ finden vom 25. August bis zum 29. September insgesamt 36 Online- oder Vor-Ort-Veranstaltungen statt. Geplant ist unter anderem eine Demonstration am 21. September in Wilhelmshaven.
Das Aktionsbündnis besteht aus 23 Organisationen, Vereinen, Gruppierungen und Einzelpersonen mit rund 150 Aktiven aus dem Bereich Klima- und Naturschutz, darunter Umweltschutzverbände wie der Nabu und der BUND. Gemeinsam sammelt man Informationen und tauscht sich täglich über Fragen etwa zu Energieeffizienz, Verkehrswende, Artenschutz, Kohlenstoffspeicherung, Frackinggas und LNG-Import aus. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Entwicklungen an den Energie-Importstandorten wie Wilhelmshaven, Mukran, Lubmin, Stade und Brunsbüttel.
„An allen Standorten haben sich Menschen auf den Weg gemacht, den Import fossiler Gase zu kritisieren“, so Stefanie Eilers vom Bündnis. Eine Energiewende, für die auch der geplante „Energy Hub“ in Wilhelmshaven stehe, sehe man kritisch. Mit dem Aktionsmonat wolle das Netzwerk Energiedrehscheibe, so Nabu-Vorsitzende Stefanie Eilers, seine Themen nun lauter und breiter vertreten. Weitere Aktionsmonate sollen im Oktober und im Dezember folgen.
Den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe bildet ein Familienfreizeit im Grünen am Sonntag, 25. August, 11 bis 18 am Jugendzentrum Krähenbusch, Hier soll es um „Parks der Zukunft“ gehen. Für Samstag, 31. August , lädt der Nabu Wilhelmshaven zum Sommerfest in die Ruscherei in Altengroden.
Am Donnerstag, 19. September, um 15.30 Uhr wollen die Aktivisten zum Beispiel den Umweltausschuss des Landkreises Friesland in Jever besuchen. Ein Thema dort: Mögliche Beeinträchtigungen des Wattenmeers durch den vor Hooksiel liegenden LNG-Frachter „Höegh Esperanza“.
Mit einer Demonstration am Samstag, 21. September, ab 15 Uhr wollen sich die Aktivisten am Fliegerdeich in Wilhelmshaven „Für einen sauberen Jadebusen ohne Fäkalien“ einsetzen. Ziel ist es, die Einleitung von Mischwasser unter anderem aus dem kommunalen Abwassersystem in die Jade zu beenden. Das gesamte Veranstaltungsprogramm finden Interessierte unter www.zukunftwhv.com.
Hooksiel/Helgoland (19.8. 2024) – Nach umfangreichen Vorarbeiten hat die Bergungsfirma am Sonntag Nachmittag das nahe Helgoland gesunkene Frachtschiff „Verity“ auf dem Grund der Nordsee durchtrennt. Dazu wurde nach Mitteilung der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GWS) das Wrack zunächst am Bug angehoben, um Hebeketten und eine Schneidkette unter dem Wrack zu positionieren.
Eine Barge, ein flaches Schiff ohne eigenen Antrieb, wurde so über dem Wrack so verankert, dass ihr Bug genau über dem Bug des Wracks fixiert war. Zum Anheben des Bugs seien zwei Ketten mit einer Bruchkraft von je 600 Tonnen unter dem Bug platziert worden. Mit diesen Ketten wurde dann der Bug des Wracks etwa vier Meter vom Meeresgrund hochgehoben.
Nachdem die Ketten in Position gebracht waren, wurde die unter dem Wrack vorbereitete Schneidkette in Kettenzieher eingelegt. Danach wurde die Kette abwechselnd auf der einen Seite hoch- und auf der anderen Seite heruntergefahren. Durch diese Sägebewegungen wurde das Wrack durchtrennt. Das Zerschneiden des Wracks dauerte neun Stunden.
Im nächsten Schritt sollen die beiden Hälften des Wracks mit einem besonders starken Schwimmkran aus dem Wasser gehoben und auf eine weitere Barge geladen werden. „Sobald die Wetterbedingungen stabil sind, wird ein Schwimmkran ins Wrackgebiet gebracht“, kündigt die GWS an. Wenn die Sektionen auf der Barge gesichert seien, sollen sie zur Entsorgung in die Niederlande geschleppt werden.
Das Küstenmotorschiff „Verity“ war am 24. Oktober 2023 des vergangenen Jahres nach einer Kollision mit dem Frachter „Polesie“ in der Deutschen Bucht havariert und gesunken. Das Wrack liegt südwestlich vor Helgoland in einer Wassertiefe von etwa 37 Metern und stellt eine Gefahr für die Schifffahrt dar.
Hooksiel (19. 8. 2024) – Die Fußball D-Jugend der JSG Wangerland hat ihr erstes Punktspiel der Saison gegen Frisia Wilhelmshaven IV mit 4:1 (3:0) gewonnen. Nach dem unglücklichen Pokalaus in der vergangenen Woche ist Trainer Bernhard Köster zufrieden: „Die ersten drei Punkte sind im Sack.“
Mit vollzähliger Mannschaft legte wir gleich gut los. Eine erste Ecke fliegt in der vierten Minute vors Tor. Ein Frisianer erwischt den Ball nicht richtig, Eigentor 1:0. Im Zwei-Minuten-Takt geht es weiter. Noah prüft den Frisia-Keeper, Hanjo schießt das Leder halb links übers Tor. In Minute 15 schließt dann Dauerläufer Thies mit einem schönen Flachschuss von rechts zum 2:0 ab. Vor der Pause legt die JSG noch das 3:0 nach.
Nach dem Wiederanpfiff ruckelt das Spiel aus Sicht der Wangerländer etwas. Das Aufbauspiel ist nicht mehr so flüssig, viele Zweikämpfe gehen plötzlich verloren. Frisia verkürzt auf 3:1. „Mehr haben wir dann aber doch nicht zugelassen“, so Köster. Und in der Nachspielzeit zirkelte Raik mit einem schönen Freistoß den zum 4:1-Endstand in den Winkel.
Wilhelmshaven/Wangerland (16. 8. 2024) – Die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag fordert, dass das Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau der zweite Ausbaustufe des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht wird. Nach Ansicht der Abgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) ist die Hafenerweiterung ein Baustein eines Gesamtpakets, mit dem die CDU die wirtschaftlichen Potenziale der Küsten- und Seehäfen in Niedersachsen voranbringen will.
Der Antrag sei jetzt in Hannover im Rahmen einer Anhörung von Branchenvertretern sowie Vertretern der Hafenstandorte Emden, Stade und Wilhelmshaven sehr positiv aufgenommen worden, so Jensen. Die Seehäfen würden gerade mit Blick auf den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien an Bedeutung gewinnen. Gerade für den Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee seien erheblich mehr Hafenflächen erforderlich. Aber auch für das Hochlaufen der Wasserstoff-Wirtschaft würden zusätzliche Flächen benötigt.
Die CDU habe in ihrem Antrag zehn Punkte formuliert, die dafür sorgen sollen, dass die Chancen der Energiewende für die niedersächsischen Küsten- und Seehäfen genutzt werden, so Katharina Jensen (Foto) in einer Pressemitteilung.
„Dabei geht es auch darum, sich auf Bundesebene über eine Bundesratsinitiative der norddeutschen Länder für eine Reform des Hafenlastenausgleichs einzusetzen. Wir fordern eine Mindesterhöhung der jährlichen Mittel auf 500 Millionen Euro sowie eine Anpassung des Verteilerschlüssels für die Bundesländer.“ Zudem müssten auch die Mittel landeseigenen Hafengesellschaft NPorts auf jährlich 50 Millionen Euro angehoben und verstetigt werden, fordert die CDU-Fraktion.
Eine Chance für niedersächsische Häfen sehen die Christdemokraten auch im Thema Schiffsrecycling. Damit sich deutsche Werften verstärkt beim Abwracken von in die Jahre gekommenen Schiffen engagieren, müsste aber der Rechtsrahmen geändert werden, so Jensen. Derzeit würden abzuwrackende Schiffe in der Regel an Reedereien ins außereuropäische Ausland verkauft, dort unter Nicht-EU-Flaggen wechseln und dann vor allem in Südasien abgewrackt. „Vor allem die Binnenfischerei in Deutschland hat eine sehr alte Flotte, schiebt momentan aber eine Erneuerung vor sich her.“ Sollte Schiffsrecycling in Deutschland möglich werden, erwarten die Branchenvertreter, dass sie in den kommenden zehn Jahren mindestens 15.000 Schiffe abwracken werden.
Nordwesten (15. 8. 2024) –Die durch eine Kollision mit einem Schiff vor drei Wochen schwer beschädigte Eisenbahnbrücke bei Elsfleth über die Hunte wird voraussichtlich in der Nacht von Freitag, 23. August, auf Samstag wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilte das niedersächsische Wirtschaftsministerium heute mit.
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hatte mit Vertretern der Wirtschaft, der betroffenen Kommunen, der Hafenwirtschaft in Brake, Nordenham und Oldenburg, der Deutschen Bahn, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und NPorts den aktuellen Stand der Arbeiten erörtert. Dabei bedankte er sich bei der Deutschen Bahn, die die Sanierungs- und Reparaturprozesse maximal beschleunigt habe. Lies: „Bereits morgen soll das Ersatzbrückenteil eingeschwenkt werden.“
Die Eisenbahnbrücke über die Hunte war bei der Kollision mit einem Schiff massiv beschädigt worden.
Die Huntebrücke ist das logistische Nadelöhr für die Häfen an der Weser. Mit der zweiten Havarie innerhalb weniger Monate waren die Häfen vom Bahnverkehr abgeschnitten. Wie das Ministerium mitteilte, hat sich jetzt ein Arbeitskreis darauf verständigt, einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an dieser Brücke zu erstellen, damit es nicht zu einer dritten Havarie kommt. Teile der Maßnahmen, wie die Verbesserung der Pegelstands-Bezeichnungen, sollen bis zur Wiederaufnahme des Schienenverkehres umgesetzt werden. Lies: „Wir müssen aus den Vorfällen lernen und Rückschlüsse ziehen. Wie können wir mit Maßnahmen und Tools helfen, den ,Risikofaktor Mensch‘ zu minimieren? Dafür kann die Huntebrücke als Modell dienen.“
Der Kapitän des Binnenschiffes, das die Brücke gerammt hat, hatte den Pegelstand der Weser falsch eingeschätzt. Bei dem Zusammenprall waren die Aufbauten des Schiffes massiv beschädigt worden. Für die Dauer der Aus- und Einhubarbeiten der Behelfsbrücke wird die Hunte für den Binnenschiffverkehr gesperrt. Ziel sei es, der Neubau der Brücke vor dem Jahr 2030 fertigzustellen.
Hat das Kirchenbüro der katholischen Kirchengemeinde in Schillig übernommen: Fabian Thomas. Foto: hol
Schillig/Hooksiel (13. 8. 2024) – Den Schreibtisch rahmen zwei große Computer-Bildschirme ein. Davor liegen etliche Zettel, Notizbücher und ein großer Planer für die Vermietung von Ferienwohnungen. Das Telefon klingelt. „Sie sind Organist und machen Urlaub im Wangerland? Sie wollen ein Konzert geben? Ich schau mal, wann es passen könnte.“
Fabian Thomas (34) ist seit Anfang Juli neuer Leiter des Kirchenbüros der katholischen Kirchengemeinde Wangerland in Schillig. Als rechte Hand von Pfarrer Lars-Jörg Bratke organisiert er das Gemeindeleben im Wangerland. Dazu gehört die Planung von Predigt-Terminen und anderer Veranstaltungen in der „Kirche am Meer“ (Schillig) und St. Ansgar (Hooksiel), die Unterstützung der „Camper-Kirche“ mit auswärtigen Pfarrern am Strand und die Betreuung der katholischen Christen, die im Wangerland leben oder hier Urlaub machen. Lektoren wollen terminiert, Kirchenführungen vorbereitet, Verkündungstermine eingeplant, Hochzeits- und Trauergespräche mit dem Pfarrer abgestimmt werden.
Dienstleister für katholische Christen
Hinzu kommt die Gestaltung des Gemeindebriefes, der noch regelmäßig in gedruckter Form erscheint. Und wieder einmal streikt der Drucker. An diesem Vormittag ist der Techniker zu Besuch, überholt das in die Jahre gekommene Bürogerät und beschreibt eine gute Stunde lang das Zusammenspiel zwischen Papiereinzug, Transportrollen und Toner sowie Auswirkungen aufs Druckergebnis, wenn nicht alles gut funktioniert.
Der neue Leiter des Kirchenbüros ist ein freundlicher Mensch, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Dienstleistungs-Mentalität hat er in der Gastronomie gelernt. Mit dem Umzug vom Niederrhein nach Wilhelmshaven 2014 und weiter ins Wangerland 2015 verbunden war eine berufliche Neuorientierung. Er arbeitete im italienischen Restaurant „Il Gabbiano“ in Horumersiel mit dem Schwerpunkt „Vermittlung von Ferienwohnungen“. Als Webdesigner und Fotograf unterstützte er unter anderem die Vermieter bei der Gestaltung ihrer Internetseiten.
Vom Keyboard-Spieler zum Organisten
Doch seine wahre Leidenschaft war und ist die Musik. „Ich habe als Kind ab dem vierten Lebensjahr die Musikschule in Heinsberg besucht und Keyboard-Spielen gelernt“, sagt Thomas im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Er bedaure heute, dass er mit 16 Jahren damit aufgehört habe, Musikunterricht zu nehmen. „Damals waren mir andere Sachen wichtiger.“ Das änderte sich dann im Wangerland. Als Autodidakt entdeckte er die Orgel in der „Kirche am Meer“ in Schillig, die er spielen durfte. Er wurde Organist in der Kirchengemeinde und lernte für sich aus dem Umgang mit den Künstlern, die im Rahmen der traditionellen Orgelkonzerte in der Kirche auftraten.
Heute ist Fabian Thomas selbst ein hervorragender Organist, der nicht nur klassische Kirchenlieder interpretiert, sondern auch moderne Klänge in die Gemeinde trägt – von der Orgel aus oder als Leiter des Chores der Kirchengemeinde. Er ist dabei seit sechs Jahren Chorleiter und Komponist in einer Person. „Ich bin meinen Chor wirklich dankbar. Was der alles mit sich machen lässt …“
Ein Herz für Urlauber
Das Telefon klingelt erneut. Ein potenzieller Urlaubsgast fragt nach einer Ferienwohnung. Thomas schaut in seinen Belegungsplan und findet ein gutes Angebot. So ganz will er auch als Leiter des Kirchenbüros von seiner alten Profession nicht lassen. Schon seinem bisherigen Chef zuliebe. Der 34-Jährige ist gut organisiert und kann seine beiden Aufgaben voneinander trennen. Und es fällt einem als Beobachter nicht schwer zu glauben, dass ihm die professionelle Betreuung der katholischen Christen viel Freude bereitet, auch wenn er persönlich evangelisch ist.
Das Kirchenbüro in Schillig ist dienstags und mittwochs, jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
Jever (10. 8. 2024) – Ein Unbekannter hat in der Nacht zum Samstag gegen 0.20 Uhr in Jever mehrere Personen mit Pfefferspray verletzt. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorgang am Toilettenwagen an der Kreuzung Alter Markt/Von-Thünen-Ufer gesehen haben oder Hinweise auf den Täter geben können, sich unter Telefon 04461/74490 zu melden.
Der Vorfall ereignete sich im Rahmen des Altstadtfestes, das in Jever noch bis Sonntag gefeiert wird. Der erste Veranstaltungstag sei weitgehend friedlich verlaufen und von ausgelassen feiernden Besuchern geprägt gewesen, so die Polizei. Durch die hohe Polizeipräsenz hätten veranstaltungstypische Konflikte zwischen Gästen des Volksfestes schnell erkannt und erfolgreich geschlichtet werden können.
Der Pfefferspray-Vorfall in dem Toilettenwagen habe die positive Bilanz allerdings getrübt. „Mehrere Personen wurden durch den Reizstoff verletzt und mussten medizinisch betreut werden“, teilte die Polizei heute früh mit.
Friesland/Wangerland (10.8.2024) – Der Landkreis Friesland würdigt ehrenamtliches Engagement indem er regelmäßig Bürgerinnen und Bürger auszeichnet, die sich besonders verdient gemacht haben. Die Kreisverwaltung lädt dazu ein, Vorschläge für die Ehrungen einzureichen.
Der Landkreis verleiht die „Friesland-Medaille“ sowie den „Friesland-Taler“. Ausgezeichnet werden damit Bürger, deren Engagement über die Grenzen einer einzelnen friesländischen Kommune hinaus wirkt. Zudem soll das Ehrenamt dem Allgemeinwohl in besonderem Maße dienen. Denkbar sind etwa ehrenamtliche Leistungen in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Umwelt oder Soziales. Der Kreisausschuss entscheidet über eingegangene Vorschläge.
Des Weiteren werden jedes Jahr im Wechsel Ehrenurkunden für besonderen ehrenamtlichen Einsatz im sportlichen Bereich sowie für Zivilcourage verliehen. Am „Tag des sportlichen Ehrenamtes“ – der nächste ist für den Herbst geplant – wird das Engagement von Bürgerinnen und im Sport gewürdigt. Vorschläge können jederzeit bis zum 1. Oktober eingereicht werden.
Friesländer, die eingreifen, wenn Mitmenschen Hilfe benötigen, werden für ihren Zivilcourage, ihren Mut sowie uneigennütziges und nicht selbstverständliches Handeln gewürdigt. Vor der Ehrungsveranstaltung, die das nächste Mal 2025 stattfindet, entscheiden der Kreispräventionsrat Friesland, der Landkreis Friesland sowie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland über die Vorschläge.
Vorschläge mit Begründung können online unter www.friesland.de/kommunale_ehrungen eingereicht werden. Für Fragen zu den Ehrungen stehen Laureen Klostermann (Friesland-Medaille, Friesland-Taler und Zivilcourage), Telefon: 04461/919 3210 (E-Mail: vorzimmer@friesland.de) und der Kreissportbund Friesland (sportliches Ehrenamt) unter Telefon 04461/918384 (E-Mail: info@ksb-friesland.de) bereit.