Horumersiel (9. 8. 2024) – Im erst Ende Juni eingeweihten Thalasso-Zentrum in Horumersiel können mindestens zwei weitere Wochen lang keine Anwendungen für Gäste verabreicht werden. Wie die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH mitteilt, sei es bislang trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen, wieder eine einwandfreie Wasserversorgung herzustellen. Eine Untersuchung des Gesundheitsamtes des Landkreises Friesland am Donnerstag habe gezeigt, dass die bislang mit Unterstützung einer Fachfirma ergriffenen Maßnahmen wie das intensive Spülen aller Leitungen zwar eine Verbesserung bewirkt habe, das Wasser aber immer noch nicht wieder keimfrei sei.
„Das Thalasso Meeres Spa“ war am 21. Juni mit einem Festakt eröffnet worden – obwohl noch nicht alle Handwerkerarbeiten erledigt waren. Die so genannte „Soft Opening Phase“ wurde dann am 19. Juli offiziell abgebrochen, nachdem es schon einige Tage zuvor keine Anwendungen mehr gegeben hatte. Im Trinkwasser des Gesundheitstempels war das Bakterium „Pseudomonas aeruginosa“, der so genannte Krankenhauskeim, festgestellt worden.
„Die andauernde Schließung des Hauses trifft das Team des Thalasso Meeres Spa tief ins Mark“, sagt WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann. „Das Team bedauert sehr, seine Spa-Gäste weiterhin nicht empfangen zu können und hofft auf eine baldige Wiederaufnahme des Anwendungsbetriebes. Nicht zuletzt, da der Buchungskalender sehr gut gefüllt ist, viele Tage sind sogar ausgebucht.“
Ob und wann der Krankenhauskeim aus dem Abwassersystem verbannt werden kann, ist unklar. Derzeit gibt es offenbar auch noch keine belastbare These dazu, wie der Keim sich überhaupt bilden konnte. Möglicherweise, so eine Theorie, habe es technische Fehler bei der Installation der Dachentwässerung gegeben. Derzeit sind Gutachter dabei, die Ursache zu erforschen.
Inwieweit die aktuellen Probleme die Kostenproblematik rund ums Thalasso Meeres Spa weiter verschärfen, bleibt abzuwarten. Wie berichtet waren die Kosten für den Um- und Anbau ans ehemalige Kurmittlelhaus von ursprünglich geplanten 8,3 über 12 auf zunächst verkündete 17 Millionen Euro, zuletzt dann auf 23 Millionen Euro gestiegen. Die Endabrechnung soll im September vorliegen.
Ob für die Kostenexplosion ausschließlich äußere Faktoren (Energiekrise, Ukraine-Krieg etc.) verantwortlich waren, wird derzeit ebenfalls von einem Sachverständigen untersucht. Klar ist: Durch die Keim-Problematik hat sich die Hoffnung von WTG und Gemeinde Wangerland zerschlagen, dass im Thalasso Meeres Spa schnell eigene Einnahmen erzielt.
Friesland/Wangerland (8. 8. 2024) – Der Landkreis Friesland weist zum Schuljahresbeginn darauf hin, dass die Jugendtickets für die Buslinien in der VEJ-Verkehrsregion über die jeweilige Schule verteilt werden. „Da nicht alle Tickets gleichzeitig gedruckt und versandt werden, kann es noch bis zu zwei Wochen dauern bis alle Tickets verteilt sind. „Die Busfahrer sind informiert und angewiesen, Schülerinnen und Schüler zunächst auch ohne Ticket zu befördern“, teilt der Landkreis mit.
Mit dem kostenlosen Jugendticket sind seit August 2022 Fahrten im VEJ-Gebiet und somit in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Aurich und Leer und den Städten Emden und Wilhelmshaven für alle Schüler ab der 5. Klasse sowie Auszubildende mit Wohnsitz in Friesland kostenlos. Das Jugendticket gilt an allen Tagen der Woche, einschließlich der Ferien, rund um die Uhr. Es kann für den Weg zur Schule und auch im Freizeitbereich genutzt werden.
Alle Informationen zum Jugendticket stehen auf der Webseite des Landkreises zur unter www.friesland.de/jugendticket.
Vertreter der Hafenwirtschaft und die Landtagsabgeordneten der Regiontrafen sich in Jever: (von links) Hans Joachim Schweinsberg, John H. Niemann (beide WHV), die Abgeordnet Sina Beckmann, Olaf Lies, Marten Gäde und Katharina Jensen sowie Hans-Joachim Uhlendorf (WHV). Foto: WHV e. V.
Wilhelmshaven/Hooksiel (8. 8. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. (WHV) fordert für den Ausbau der Wilhelmshavener Häfen Geld aus der nationalen Hafenstrategie. Die Häfen könnten dann dabei mithelfen, die Anforderungen der geplanten Energiewende-Projekte zu bewältigen. In diesem Zusammenhang wünschen sich die Hafenwirtschaftsförderer auch ein klares politisches Zeichen „Pro Wilhelmshaven“ vom Land. Zudem sollten Großinvestoren verpflichtet werden, einen Gesellschaftssitz nach Wilhelmshaven zu verlegen: „So halten wir Gewerbesteuereinnahmen in der Region.“
WHV-Präsident John H. Niemann sowie dessen Vorstandskollegen Hans-Joachim Uhlendorf (Vize-Präsident) und Hans Joachim Schweinsberg waren auf Einladung der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) zusammen mit Niedersachsens Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) und den Abgeordneten Sina Beckmann (Bündnis 90/Die Grünen), Jever, und Marten Gäde (SPD), Wilhelmshaven, nach Jever gekommen, um die Politiker auf den neuesten Stand hinsichtlich der Weiterentwicklung der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven bringen. „Diese Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Arbeit freut uns sehr“, unterstreicht Niemann, der seit 33 Jahren den Verein führt.
Ein Thema: Die Erweiterung des Jade-Weser-Ports (Jade-Weser-Port II). Die aktuell nutzbaren Hafenflächen und Kaianlagen in den deutschen Häfen sind weitgehend ausgelastet. Daraus ergibt sich aus Sicht der WHV die Frage, welche Standorte überhaupt in der Lage sind, die besonderen Anforderungen von Errichter- und Basishäfen für Offshore-Windkraftanlagen an der deutschen Nordseeküste zu erfüllen. Über die besten Voraussetzungen für die Bewältigung dieser Mammutaufgabe verfüge der Wilhelmshavener Tiefwasserhafen.
„In seiner zweiten Baustufe kann der JadeWeserPort (JWP) so realisiert werden, dass er als Multi-Purpose-Hafen gleich mehrere strategische Funktionen erfüllen wird“, betont der Vorstand. Deswegen sieht die WHV– ebenso wie zahlreiche weitere Wirtschaftsverbände und Experten – die Hafenerweiterung als eine nationale Aufgabe an.
Thema Hafeninfrastruktur: Um als Hafen international erkannt und wettbewerbsfähig zu werden, bedürfe es einer funktionierenden, modernen Infrastruktur. Trotz der allgemein günstigen Rahmenbedingungen müsse man sich in Wilhelmshaven intensiv mit den eigenen Schwachpunkten beschäftigen. Etwa mit der Störungsanfälligkeit der Seeschleuse. „Die seit langem fällige Instandsetzung der Wilhelmshavener Doppelschleuse ist ein Symbol für die vielerorts vernachlässigten Hafeninfrastrukturen an der norddeutschen Küste“, klagt die WHV.
Gleiches gelte für die Hinterlandanbindung. Hier müssten Engpässe bei der Bahn (Huntebrücke in Oldenburg, Ausbau der Verbindungen Bremen-Osnabrück) sowie auf der Straße (Weiterbau der A20 von Westerstede über Jaderberg nach Bremerhaven; Sanierung der A29-Brücke vor dem JWP) beseitigt werden.
Thema Energiedrehscheibe: Im Voslapper Groden Nord will die Firma Tree Energy Solutions (TES) auf 145 Hektar Fläche den Green Energy Hub bauen. Dieser Energiepark soll als zentrale Drehscheibe für Import, Herstellung und Weiterverteilung grüner Energie dienen. Doch bislang ist das vorgesehene Betriebsgelände noch Teil des Natura-2000-Areals und somit ein EU-Vogelschutzgebiet. Seit Jahren laufen behördliche Verfahren, um das Gelände im Tausch gegen andere Flächen freizubekommen.
Die WHV unterstützt die Bemühungen, die Grodenflächen zeitnah von den Vogelschutz-Auflagen zu entwidmen, indem andernorts adäquate Kohärenzflächen geschaffen werden, die TES nach eigenen Angaben „in optimale Lebensräume für die gesamte Flora und Fauna verwandeln“ wolle. Wilhelmshaven als Stadt am Weltnaturerbe Wattenmeer könne hier beweisen, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht zwangsläufig ausschließen, so der Vorstand.
Zum Thema Entbürokratisierung: Mit Blick auf den EnergyHub – Port of Wilhelmshaven (PoW) befürwortet die WHV die Schaffung einer Sonderwirtschaftszone. Daran hingen Fördermittel für Projekte, mehr Invstitionen, einfachere Genehmigungsverfahren, Ausbau der Infrastruktur, Aufbau von lokalen Kompetenzzentren und Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze.
Die Wangerländerin Kathrin Blecker liebt ihren Job. Als Flugbegleiterin der Lufthansa ist sie auf Kurz- und Langstrecken in Europa und dem Rest der Welt unterwegs. Foto: hol/privat
Wangerland (4. 8. 2024) – Wer kann schon von sich behaupten, eine Nacht mit Ex-Minister Rudolf Scharping, Schlagerstar Howard Carpendale oder Tennis-Ikone Boris Becker verbracht zu haben? Oder mit Boxer Vitali Klitschko, dem heutigen Bürgermeister von Kiew („super nett, ein echter Gentleman“) und den Geissens. Genauer: mit dem Glammerrpaar Carmen und Robert Geiss („100 Prozent authentisch, wie im Fernsehen“).
Kathrin Blecker schildert im Gespräch mit „Hooksiel-life“ einige spannende Momente aus ihrem Berufsleben. Die Wangerländerin arbeitet als Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Häufig hat sie auf Langstreckenflügen mit der Boing 747 die Passagiere in der ersten Klasse (First Class) betreut. „Da braucht man keine Angst vor zu haben“, versichert die 56-Jährige. „Das sind meistens ganz normale Menschen.“
Vom Modehaus Leffers zur Lufthansa
Eigentlich ist Kathrin Blecker eine Kieler Sprotte. Als ihr Vater, der kürzlich verstorbene Marineoffizier Hans-Georg Nippe, nach Sengwarden versetzt wurde, zog die Familie mit ihren vier Töchtern nach Grafschaft. Kathrin war damals 16. Sie absolvierte ein Auslandsjahr in den USA, besuchte danach das Mariengymnasium in Jever und machte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Substitutin im Modehaus Leffers in Wilhelmshaven.
„Irgendjemand hat dann erzählt, dass die Lufthansa Stewardessen sucht“, erinnert sich Kathrin Blecker, die für den Beruf alle Voraussetzungen erfüllte: Abitur, sehr gutes Englisch, gutes Französisch, abgeschlossene Ausbildung sowie ein gehöriges Maß an Flexibilität, Dienstleistungsmentalität und Menschenkenntnis. „Als ich 1990 bei der Lufthansa anfing, wollte ich eigentlich nur mal sehen, wie das so ist als Flugbegleiterin …“
Zum Briefing aus dem Wangerland nach Frankfurt
Aus der geplanten Stippvisite sind inzwischen 34 Jahre geworden, unterbrochen durch acht Jahre Erziehungszeiten. Kathrin Blecker hat aus ihrer ersten Ehe drei Kinder. Anfangs wohnte sie im Westerwald. Aus familiären Gründen zog sie vor einigen Jahren wieder zurück nach Friesland und lebt heute mit ihrem neuen Lebenspartner Frank Hensel im Wangerland.
Nach der Kinderpause arbeitet Kathrin Blecker nur noch auf einer halben Stelle. Konkret bedeutet das, dass sie der Lufthansa für acht bis zehn Tage im Monat zur Verfügung steht. Was die Abläufe manchmal etwas kompliziert macht: Ihre Basis ist der Flugplatz Frankfurt. Also reist die Flugbegleiterin einen Tag vorher per Bahn in die Main-Metropole, um pünktlich zum Briefing der jeweiligen Crew vor Ort zu sein.
Mit Maschinen vom Typ Boing 747 fliegt Lufthansa-Flugbegleiterin Kathrin Blecker seit über 30 Jahren um die ganze Welt Archiv-Foto: Lufthansa/Roesler
Eine Crew besteht aus rund 19 Menschen, drei Personen aus dem Cockpit und der Rest für die Kabinen. Das Team wechselt regelmäßig. „Bei über 20.000 Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen bei der Lufthansa ist es eher selten, dass man seine Kollegen schon vorher kennt“, sagt Kathrin Blecker. „Aber das ist kein Problem. Wir ticken alle ähnlich.“
Das mag an der guten Ausbildung und an der klaren Zuordnung von Aufgaben liegen. Jeder Flugbegleiter und jede Flugbegleiterin sind auf spezielle Flugzeugtypen geschult. Für die Langstrecke ist das bei Kathrin Blecker die Boing 747; für die Kurzstrecke war das zunächst die Boing 737, später der Airbus A 320.
Volles Vertrauen in die Piloten
Im Notfall wird jede Tür der Flugzeuge mit einem Crew-Mitglied besetzt. Eine echte Notlage habe sie persönlich aber noch nicht erlebt, sagt die Wangerländerin. Auf einem Rückflug von Dallas nach Frankfurt habe es einmal so schwere Turbulenzen gegeben, dass selbst das Flugpersonal die ganze Zeit über angeschnallt bleiben musste. „Da kann man schon Angst bekommen, aber die Piloten sind top ausgebildet und haben die Lage meist im Griff.“
So auch beim Anflug auf den Flughafen Los Angeles, den Kathrin Blecker aus dem Cockpit heraus miterlebt hat. Die Boing 747 befindet sich schon im Sinkflug, da rollt am Boden eine andere Maschine auf die Start- und Landebahn. Der Pilot startet die Boing durch, die Maschine dreht eine Extra-Runde um den Flughafen und landet im zweiten Anlauf sicher. „So etwas trainieren unsere Leute im Cockpit regelmäßig. Für die ist das Routine – und die meisten Passagiere werden davon gar nichts mitbekommen haben.“
„Wir ticken alle ähnlich“, sagt Lufthansa-Flugbegleiterin Kathrin Blecker. Das Bild zeigt die Wangerländerin ( links) mit einer ihrer Kolleginnen. Foto: privat
Jeder Flugbegleiter hat seinen festen Platz in der Maschine. Dazu gehört die Betreuung und Bewirtung der Passagiere in bestimmten Sektoren. Auf Langstreckenflügen wird ein Mittag- beziehungsweise ein Abendessen gereicht, ein Snack oder ein Getränk zwischendurch und gegebenenfalls steht das Kabinenpersonal auch für ein beruhigendes Gespräch zur Verfügung.
Wichtig ist der Check vor dem Start. Sicherheitsgurte und Verbandskästen wollen ebenso überprüft werden wie Schwimmwesten, Atemschutzmasken, Rauchmelder und Feuerlöscher. „Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist ein Feuer an Bord“, schildert Kathrin Blecker. Aber auch dafür sei das Personal bestens geschult. Ebenso wie etwa für gesundheitliche Notfälle. Jedes Crew-Mitglied habe eine Erste-Hilfe-Ausbildung, das Flugzeug selbst sei mit Hilfsgeräten top ausgestattet, es gebe zudem eine Not-Hotline und mit etwas Glück sei jemand unter den rund 500 Passagieren Arzt oder Sanitäter. Insgesamt sei Fliegen sehr sicher. Viel sicherer jedenfalls, als mit dem Auto zu fahren.
Beim „Check in“ ist Menschenkenntnis gefragt
Sobald die Passagiere den Flieger betreten, ist Menschenkenntnis gefragt. Insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, für die Flugzeuge entführt worden waren. Benimmt sich jemand auffällig? Ist etwas ungewöhnlich? Warum schwankt der Passagier aus Reihe 15 so? Geht es ihm nicht gut? Ach, Alkohol … „Wir informieren den Kabinenchef und der muss dann entscheiden, wer an Bord bleiben kann“, schildert die Flugbegleiterin. Frei nach der Devise: „Die besten Probleme sind die, die gar nicht erst an Bord kommen.“
„Für mich hat sich der Beruf der Flugbegleiterin zum Traumjob entwickelt“, sagt Kathrin Blecker. Sie habe nie Probleme mit der Schichtarbeit oder den Zeitverschiebungen gehabt, keine Schlafstörungen und auch keine Schwierigkeiten mit dem Essen in fremden Ländern. Die ungewöhnlichen Arbeitszeiten wollen gut organisiert sein, auch mit Blick auf die Familie. Aber mit dem großen Arbeitgeber Lufthansa sei das möglich. Die Flugpläne werden am Ende des jeweiligen Vormonats veröffentlicht. So könne man sich seine passenden Termine für Flug- und Bereitschaftsdienste auswählen und sogar Wunschziele für Flüge angeben. „Ich war kürzlich in Los Angeles, da konnte ich am Abend mein Patenkind besuchen“, sagt Kathrin Blecker. Singapur und Johannesburg seien weitere Traumziele. Auch bei den Kurzflügen, bei denen man zum Beispiel über fünf Tage fünf verschiedene Metropolen in Europa ansteuere, gebe es viel Sehenswertes.
Mit der Prominenz auf Tuchfühlung
Die wichtigste Aufgabe der Flugbegleiter sei es aber, dass die Passagiere sich im Flieger wohl fühlen – und zwar die in der Business-Class ebenso wie die in der First Class, in der es übrigens nur acht Plätze gibt. Gerade hier treffen die Lufthansa-Mitarbeiterinnen immer wieder einmal prominente Zeitgenossen.
In guter Erinnerung etwa hat Kathrin Blecker zum Beispiel an Thomas Anders, der sie beim Check-In so herzlich begrüßt habe, als wäre sie eine alte Bekannte. Anders war mit Modern-Talking-Partner Dieter Bohlen auf dem Weg zu einem Foto-Shooting nach Südafrika. Und auch der benehme sich im echten Leben so, wie man es erwarte „Was soll daaas denn sein?“ mäkelt Bohlen, als er den Dessert gereicht bekommt. Hinweis von seiner damaligen Lebensgefährtin Naddel: „Dieter, das ist der Nachtisch!“ – „Daasss da …?“ Vorschlag der Flugbegleiterin: „ Probieren sie einfach. Wenn er ihnen nicht schmeckt, geben sie ihn zurück und bekommen etwas anderes.“
Wangerland (2. 8. 2024) – Wer gedacht hat, dass es mit dem Thalasso Meeres Spa nicht mehr schlimmer hätte kommen können, der hat sich gehörig getäuscht. Nachdem die Fertigstellung des Gesundheitstempels in Horumersiel sich um Jahre verzögert hat und die Kosten von 17 auf 23 Millionen Euro explodiert sind, gibt es jetzt massive Probleme bei der Wasserqualität.
Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) bestätigte am Freitag eine Meldung des „Jeverschen Wochenblatts“ vom Vortag, wonach das Thalasso Meeres Spa schon seit Tagen keine Anwendungen mehr anbiete. Die Einrichtung musste ihre „Soft Opening Phase“ am 19. Juli aufgrund eines Problems mit der Wasserqualität abbrechen. Derzeit stehe zwar die Rezeption als Ansprechpartner für Buchungen zur Verfügung, Anwendungen würden aber aktuell nicht vorgenommen.
Die WTG wies in einer Stellungnahme Gerüchte zurück, es habe in dem Hause ein Legionellen-Problem gegeben. Tatsache sei, so die WTG, dass es technische Probleme gegeben habe. „Bei einer Beprobung durch das Gesundheitsamt des Landkreises Friesland wurde eine Belastung durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa festgestellt.“ Das habe sich bei einer Untersuchung der Süßwasserleitung durch das Gesundheitsamt gezeigt.
Man arbeite intensiv daran, die technischen Probleme zu lösen. Inzwischen gebe es erste Wasserproben ohne Laborbefund. Gemäß der Vorgaben des Gesundheitsamtes sei für kommende Woche eine weitere Beprobung vorgesehen, um die einwandfreie Wasserqualität zu bestätigen. Die gute Botschaft der WTG: Die Zwangspause habe man genutzt, um noch handwerkliche Restarbeiten im „Thalasso Meers Spa“ vorzunehmen.
Streetart für mehr Sicherheit: Verkehrssicherheitsberater Dominik Tjaden von der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland sprüht mit einer Schablone gelbe Füße auf einen Gehweg. Foto: Polizei
Hooksiel/Friesland (2. 8. 2024) – Sie kommen wieder. Die gelben Füße auf den Fußwegen hin zu den Schulen. Wie Markus Gellert als für Schulen und Ordnungsangelegenheiten zuständiger Abteilungsleiter im Rathaus der Gemeinde Wangerland gegenüber „Hooksiel-Life“ sagte, werde der Bauhof der Gemeinde in den nächsten Wochen vor den Grundschulen in Hooksiel, Tettens und Hohenkirchen entsprechende Markierungen anbringen.
Am Montag fängt die Schule an
Am Montag beginnt das neue Schuljahr. Am kommenden Samstag, 10. August, werden die Erstklässler eingeschult. „Die Erstklässler, die sich ab dann täglich auf den Schulweg machen, sind unsere schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr und müssen sich nicht nur als Schulanfänger, sondern auch als Verkehrsanfänger behaupten!“ sagt Dominik Tjaden, Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland: „Sie bedürfen besonderer Rücksichtnahme.“
Sechs- bis siebenjährige Kinder können Gefahrensituationen noch nicht umfassend erkennen. Sie sind meist noch nicht in der Lage, Geschwindigkeiten und Distanzen richtig abzuschätzen und auch die Richtung von Geräuschen können sie oft noch nicht zuordnen. „Die Erstklässler haben ein geringeres Sichtfeld als Erwachsene und können nicht über Autos hinweg sehen“, warnt Tjaden. Zeitgleich würden die Abc-Schützen aufgrund ihrer geringen Körperhöhe selbst auch schlechter wahrgenommen.
Um so wichtiger ist es, dass die Kinder den für sie sichersten Schulweg kennen. Dabei sollen ihnen die gelben Füße auf dem Asphalt helfen. Das Projekt „Kleine Füße“ ist Teil der Sicherheitsaktion zum Schulanfang. Dazu gehört auch, dass Polizei und Verkehrswacht dafür werben, dass die Kinder möglichst zu Fuß zur Schule gehen.
Eltern sind wichtige Vorbilder
„Dabei ist die Rolle der Eltern als Vorbilder für ein sicherheitsorientiertes Verkehrsverhalten besonders wichtig“, sagt Tjaden. Und für Autofahrer gelte: „Seien sie, wie ohnehin schon gefordert, besonders aufmerksam.“
Eltern sollten bereits vor der Einschulung mit ihrem Kind zusammen den künftigen Schulweg festlegen und das richtige Verhalten an unübersichtlichen Straßen und Kreuzungen üben. Tjaden: „Eltern sollten beachten, dass der kürzeste nicht immer auch der sicherste Weg ist.“
Zum Training gehöre auch das richtige Ein- und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Tipp: Auf dem Gehweg mit genügend Abstand auf den Bus warten und beim Überqueren der Straße zwingend Überwege nutzen. Die Kinder sollten gut sichtbare Bekleidung und Schultaschen mit entsprechenden Reflektoren tragen – und sich rechtzeitig auf den Schulweg machen: „Unter Zeitnot und Stress neigen Kinder noch mehr zur Unaufmerksamkeit!“
Und auch für Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, hat der Verkehrssicherheitsberater einige Ratschläge: „Vergewissern Sie sich, dass es richtig angeschnallt ist. Verwenden Sie dafür stets geeignete Kinderrückhaltesysteme. Lassen Sie Ihr Kind immer zur Gehwegseite aussteigen und achten Sie dabei auf Fahrradfahrer sowie auf Halt- und Parkverbote vor der Schule.“ Mit dem Fahrrad sollen Kinder ohne Begleitung erst nach der Radfahrausbildung in der 4. Klasse zur Schule fahren.
Horumersiel (1. 8. 2024) – Die Polizei bittet Zeugen um Mithilfe. Am Mittwoch, 31.Juli, gegen 11.07 Uhr, kam es in Horumersiel in der Goldstraße, Höhe Hausnummer 20, zu einem Verkehrsunfall. Dabei hat ein Unbekannter einen geparkten Wagen beschädigt und ist weggefahren.
Die Geschädigte parkte laut Polizei ihren Pkw vor der dortigen Bäckerei. Als sie sich im Geschäft befunden hab, hörte sie von draußen einen lauten Knall. Sie habe dann einen grauen VW Caddy vorbeifahren sehen. Möglicherweise hat es sich dabei um den Verursacher gehandelt, der Unfallflucht beging..
Zeugen, die den Unfall gesehen oder das Kennzeichen abgelesen haben, setzen sich bitte mit der Polizei in Jever unter Telefon 04461/7449-115 in Verbindung.
Die von der vor Helgoland gesunkenen „Verity“ geborgenen Stahlbandrollen werden auf Binnenschiffe verladen und zu Verwertern transportiert. .Foto: WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH.
Hooksiel (29. 7. 2024) – Die Bergung der Ladung aus dem Wrack des südwestlich von Helgoland gesunkenen Frachters „Verity“ geht in die Schlussphase. Das Wrack des am 24. Oktober 2023 nach einer Kollision mit dem Frachter „Polesie“ gesunkenen Küstenmotorschiffs liegt in etwa 37 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund und behindert den Schiffsverkehr.
Bei dem Unglück starb ein Seemann, vier gelten noch als vermisst. Das Schiffswrack behindert den Schiffsverkehr und muss deshalb geborgen werden. Federführend dabei ist die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, eine Bundesbehörde, die heute mitteilte: „Ein großer Teil der Ladung wurde inzwischen geborgen.“
Ladung geht in die Niederlande
Geborgen wurden unter anderem 181 von insgesamt 187 Stahlbandrollen. Der größte Teil sei bereits mit einem Binnenschiff zu einem zertifizierten Verwerter in den Niederlanden transportiert worden. Andere Stahlrollen würden derzeit von einer Barge auf ein Binnenschiff umgeladen, um ebenfalls zur Verwertung befördert zu werden. „Die restlichen sechs nicht zugänglichen Stahlbandrollen werden im nächsten Schritt beim Heben des Wracks entfernt“, kündigte die Behörde an.
Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion: „Wir kommen nun in die finale Phase der Bergungsarbeiten der Verity. Die Vorbereitungen des beauftragten Bergeunternehmens laufen auf Hochtouren und in enger Abstimmung mit unseren nautischen und technischen Spezialisten. Alle sicherheitsrelevanten Vorkehrungen sind getroffen.“
Wrack wird in zwei Teile zerlegt
Im nächsten Schritt soll das Wrack in zwei Sektionen zerlegt werden, die dann einzelnd gehoben werden. „Sicherheit ist dabei oberstes Prinzip“, so Oehlmann. In den kommenden Tagen sollen alle Gerätschaften, die für das Zerschneiden und Heben des Wracks erforderlich sind, an die Wrackstelle gebracht werden.
Beim Zerschneiden des Wracks kommen Taucher zum Einsatz. Für die Bergung selbst wird der besonders starke Schwimmkran „Matador 3“ eingesetzt. Er kann Gewichte von bis zu 1800 Tonnen heben. Die beiden Schiffs-Sektionen sollen sollen bis Ende August geborgen werden.
Für die Sicherheit des Schiffsverkehrs im betroffenen Seegebiet während der laufenden Bergungsarbeiten sorgt die Verkehrszentrale Wilhelmshaven der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung.
Friesland/Wangerland (26. 7. 2024) – Vööl Pläseer mit de plattdüütsch Spraak, also viel Spaß beziehungsweise Freude am Plattdeutschen, wollen die Plattdeutschbeauftragten vermitteln, die in wechselnder Besetzung seit mehr als 15 Jahren im Landkreis Friesland im Einsatz sind. Um die niederdeutsche Sprache aktiv zu fördern, hat die Kreisverwaltung 2008 zwei Posten als Plattdeutschbeauftragte geschaffen und sucht nun eine neue ehrenamtliche Botschafterin oder einen neuen ehrenamtlichen Botschafter für die plattdeutsche Sprache.
Interessierte können sich beim Plattdeutschbeauftragten Hermann Wilken per E-Mail an hermann.wilken10@outlook.deoder bei Herbert Evers aus dem Fachbereich Jugend, Familie, Schule und Kultur des Landkreises Friesland per E-Mailanh.evers@friesland.de melden.
In enger Zusammenarbeit mit Hermann Wilken, der vor knapp zehn Jahren als Plattdeutschbeauftragter einstieg, sowie der Kreisverwaltung, den Städten und Gemeinden im Landkreis sowie Kindergärten und Schulen pflegt die oder der Plattdeutschbeauftragte unter anderem das Konzept zur Erhaltung und Förderung der niederdeutschen Sprache und entwickelt es weiter. Dazu zählt, Unterrichtsempfehlungen zu entwickeln, Sprachkurse an Schulen und Kindergärten zu organisieren oder zu besuchen sowie Fortbildungskurse in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) Friesland-Wittmund zu planen und durchzuführen. Zudem werden die Plattdeutschwochen durch die Plattdeutschbeauftragten gestaltet.
Für die Tätigkeit wird eine monatliche Aufwandsentschädigung gezahlt. Gesucht wird eine Person, die die niederdeutsche Sprache beherrscht und besonderes Interesse an ihrem Erhalt und ihrer Förderung zeigt. Kommunikationsfähigkeit, Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen sowie konzeptionelle Fähigkeiten sind wichtige Grundlagen für die Tätigkeit als Plattdeutschbeauftragte beziehungsweise Plattdeutschbeauftragter. Damit es im Landkreis Friesland weiterhin heißt: Wi snack och platt.
Die Brücke des Tankmotorschiffes wurde bei der Kollision mit der Brücke komplett zerstört.Foto: WSP
Brake/Wilhelmshaven (24. 7. 2024) – Vermutlich aufgrund einer Fehleinschätzung des Kapitäns ist ein deutsches Tankmotorschiff am Dienstag gegen 17 Uhr auf der Hunte mit der Ersatz-Eisenbahnbrücke Elsfleth zusammengestoßen. Wie erste Ermittlungen der Wasserschutzpolizei ergaben, kann ein technischer Defekt an dem Binnenschiff ausgeschlossen werden. Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass der Schiffsführer schlichtweg die Durchfahrrtshöhe unter der Brücke falsch eingeschätzt hat. Gegen ihn wird jetzt wegen „Gefährdung des Bahn-., Schiffs- und Luftverkehrs“ ermittelt.
Die wirtschaftlichen Folgen der neuerlichen Kollision vor allem auch für die Hafenwirtschaft im Nordwesten sind noch nicht absehbar. Der Schiffsverkehr auf der Hunte ist derzeit beidseitig gesperrt. Auch der Schienenverkehr ist für unbestimmte Zeit außer Betrieb gesetzt worden. Ob und mit welchem Aufwand die offenbar schwer beschädigte Ersatzbrücke wieder repariert werden kann, müsse n weitere Untersuchungen seitens der Deutschen Bahn ergeben.
Die beschädigte ErsatzeisenbahnbrückeDas Tankmotorschiff
Bei dem Unfall waren der Schiffsführer und ein weiteres Besatzungsmitglied leicht verletzt worden. Bei dem Zusammenstoß war das Brückenhaus des Tankmotorschiffes fast komplett abgerissen worden.
Die Eisenbahnbrücke Elsfleth war bereits im Februar 2024 durch einen Zusammenstoß mit einem Binnenmotorschiff so stark beschädigt worden, dass die Schifffahrt und auch der Eisenbahnverkehr mehrere Monate gesperrt waren. Erst vor wenigen Wochen ist eine Ersatzbrücke installiert worden und der Schiffs- und Bahnverkehr konnte wieder reibungslos laufen.
Die Brücke gilt als Nadelöhr für den Nahverkehr in der Wesermarsch, aber auch als wichtige Transportachse zu den Häfen in Nordenham und Brake. Beide sind ohne die Huntebrücke vom Zugverkehr abgeschnitten. Ob Warenströme deshalb auf andere Häfen in Wilhelmshaven oder Bremerhaven umgeleitet werden müssen, ist noch nicht absehbar.