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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

Anmeldung für Spielzeugbasare läuft

Hooksiel/Jever (8. 10. 2024) – Mit seinem neuen Projekt „Spielzeugbasar“ möchte das Familien – und Kinderservicebüro (FamKi) des Landkreises Friesland Menschen zusammenbringen. Zunächst sind zwei Basare in Jever und in Hooksiel geplant. Verkäufer können ab sofort ihre Verkaufsstände anmelden.

Der erste Basar soll am Samstag, 26. Oktober, zwischen 10 und 12 Uhr im Graftenhaus am Alten Markt 18 in Jever stattfinden. Familien haben die Möglichkeit, kostenfrei einen Stand aufzubauen und zum Beispiel aussortiertes Spielzeug an Interessierte zu verkaufen. Plätze für Verkaufsstände können reserviert werden per E-Mail an k.schmill@friesland.de.
Ende November können Besucherinnen und Besucher ein zweites Mal durch entsprechende Angebote stöbern. Der Spielzeugbasar in Hooksiel ist für Samstag, 30. November, von 12 bis 14 Uhr im Walter-Spitta-Haus geplant. Die Verkaufsstände hierfür können unter der E-Mail-Adresse  b.voigt@friesland.de reserviert werden.

Das FamKi des Landkreises bietet regelmäßig Begegnungs-Runden zum Spielen und Austauschen, Informations- und Vortragsabende sowie Filmvorführungen und Diskussionsrunden an. Die Einrichtung versteht sich als Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und Eltern, die Beratung oder Unterstützung suchen. Weitere Informationen unter www.friesland.de/famki

Mit Text und Foto direkt vom Gipfel des Dietrichsberg in die weite Welt

Arbeitsgruppe am Dietrichsberg in Hooksiel
Die QR-Codes am Schränkchen am Gipfelkreuz (rechts) weisen den Weg vom Dietrichsberg ins Internet. Stolz auf der Projekt sind (von links) Peter Müller, Sabine Greiff, Cornelia Anders und Bruno Bölts von der Arbeitsgruppe Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (7. 10. 2024) – Der Dietrichsberg im Freizeitgelände hat sich innerhalb weniger Monate zu einem echten Anziehungspunkt entwickelt. Im Juni hatte die Hooksieler Arbeitsgruppe auf der immerhin 15.850 Millimeter hohen Anhöhe neben der Sitzbank mit Blick auf die Marina der Wangerland Touristik GmbH (WTG) ein Gipfelkreuz errichtet und ein Gipfeltagebuch ausgelegt, in dem sich erfolgreiche „Bergsteiger“ verewigen können. „Inzwischen ist bereits das dritte Buch so gut wie voll“, sagt Peter Müller von der Arbeitsgruppe. „Das vierte Buch liegt schon bereit.“

Hügel als Sehenswürdigkeit

Seit dem Frühjahr hat sich viel getan – und es geht weiter. Unter anderem hat die Arbeitsgruppe einen Tampen als Handlauf installiert, der den Aufstieg auf den Hügel erleichtert. Denn das Interesse am Dietrichsberg ist ungebrochen. Mit dazu beigetragen haben dürfte, dass digitale Suchmaschinen den Hügel inzwischen als „Point of Interest“ (POI) ausweisen, also als sehenswerten Punkt. Dadurch wurden vor allem viele Urlauber, häufig aus deutlich hügeligeren Gegenden, aufmerksam und können sich darüber amüsieren, was im Wangerland schon als Berg gilt. Einhelliger Tenor der Besucher: „Tolle Idee.“

Unterstützung von der WTG

Auch die gemeindeeigene WTG hat man den touristischen Wert des Dietrichsberges längst erkannt. Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts dankt insbesondere WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann und Online-Fachfrau Fenja Sass, die maßgeblichen Anteil daran haben, dass die Strahlkraft des Gipfelkreuzes via Internet in die weite Welt verlängert wird. 

An dem Schränkchen, in dem das Tagebuch und ein Stempel zum Komplettieren des „Nordsee-Reisepassen“ liegen, sind jetzt zwei so genannte QR-Codes angebracht. Mit Hilfe ihres Smartphones können Besucher über den einen Code sämtliche im Internet hinterlegten Informationen über den Dietrichsberg, seine Entstehung und die Errichtung des Gipfelkreuzes nachlesen. 

Dokumentation auf Facebook

Noch spannender ist der zweite Code. Besucher gelangen hierüber auf eine Internetseite der WTG, auf der sie ihren Besuch dokumentieren können – mit einem eigenen Text, aber auch mit einem Foto, das sie vor Ort von sich machen. Die Inhalte dieser Webseite, so erläutert Peter Müller, werden dann auf eine Facebookseite mit dem Namen „Gipfelbuch-Hooksiel“ übertragen, so dass alle Hooksiel-Fans von zu Hause aus mitverfolgen können, was sich an dem beliebten Ausflugsziel so tut. 

Die Arbeitsgruppe kümmert sich seit gut 25 Jahren um den Dietrichsberg, der seinen Namen als Würdigung der Verdienste von Alt-Bürgermeister Dietrich Gabbey bei der Gestaltung des Freizeitgeländes vor über 40 Jahren trägt. Damals waren im Zuge der Industrialisierung von Wilhelmshaven das Hooksmeer sowie an seiner Südseite ein Wäldchen und an der Nordseite das Freizeitgelände künstlich angelegt worden. Die Idee damals: Der Hügel soll den Hooksieler Kindern im Winter als Rodelbahn dienen. 

Neues Kleid für den Seehund

Hookseiler Seehund bekommt neues Kleid
Sabine Greiff ist dabei, der Hooksieler Seehund-Skulptur ein neues Kleid zu verpassen. Foto: hol

Neben dem Dietrichsberg kümmern sich die Frauen und Männer der Arbeitsgruppe um eine ganze Reihe von weiteren Themen im Ort. Routine bei den Mittwochs-Arbeitsdiensten ist die Pflege der Ortseingänge. Aktuell bekommt darüber hinaus der Seehund, der über etliche Jahre am ehemaligen Feuerwehrgerätehaus am Alten Hafen stand, einen neuen Anstrich.

Sabine Greiff und Cornelia Anders haben die Glasfaser-Skulptur von ihrer alten Farbe befreit und legen dem Kunsttier jetzt in mehreren Arbeitsgängen ein neues, graues Fell an. Im Anschluss soll der wohl meistfotografierte Seehund im Wangerland wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Allerdings wird die Skulptur dafür in den Bereich des Gästehauses umziehen.

Als weitere Projekte wollen sich Mitglieder der Arbeitsgruppe in den nächsten Wochen unter anderem um die Sanierung der Friedhof-Sitzbänke kümmern und den Container an der Skaterbahn abdichten. Und dann ist es ja auch schon bald wieder an der Zeit, die Weihnachtsbeleuchtung im Ort zu installieren. Kein Zweifel: Über Langeweile brauchen sich die Aktiven um Bruno Bölts nicht zu beklagen. 

Museum versetzt Oldifans ins Staunen

Hooksiel (7. 10. 2024) – Das Auto- und Spielzeugmuseum in Norden war am langen Oktober-Wochenende der Treffpunkt für zahlreiche Oldtimerfans und Biker-Gruppen. Viele von ihnen hatten sich das Ziel mit seinem angegliederten Café für ihre Saisonabschlussfahrt ausgesucht. Darunter waren auch 16 Oldtimer-Freunde, die sich an der Herbstausfahrt des OKT Hooksiel beteiligt haben.

Zur Fahrt des „Oldtimer Klön Tages“ trafen sich die Teilnehmer am „Tag der deutschen Einheit“ wie gewohnt um 10 Uhr bei herrlichem Wetter am Kreisverkehr. Aber gleich zu Beginn gab es eine Überraschung. Der Oldtimerfan, der Anfang des Jahres Organisation und Planung der Abschlussfahrt übernommen hatte, erschien nicht am Treffpunkt. Aber das Problem war nach den Worten von OKT-Sprecher Ulrich Nolzen schnell gelöst. „Gleich mehrere Oldifreunde waren sofort bereit, die Ausfahrt nach Norden zu übernehmen.“

Die Strecke wurde abgestimmt und nahezu pünktlich gibt es auf die Reise. Auf dem Parkplatz in Norden wurden die Teilnehmer mit Applaus willkommen geheißen. „Während des Besuchs des Auto- und Spielzeugmuseums kamen wir dann aus dem Staunen nicht heraus“, schildert Nolzen. Im Anschluss stärkte sich die Gruppe im Café, bevor sich die Teilnehmer selbstständig auf die Rückfahrt begaben. Am Ende des Tages hatten die Oldtimer rund 150 Kilometer mehr auf ihren Tachos. Wichtiger aber: Alle Autos sind pannenfrei wieder zu Hause angekommen.

Ziel der Frühjahrsausfahrt 2025 soll das „CCA“ (Classic Car & Café) in Aschendorf werden. Die OKT-Treffen finden weiterhin jeden ersten Sonntag im Monat ab 11 Uhr bei der Bäckerei Ulfers am Kreisverkehr in Hooksiel statt. 

Ohne Führerschein unterwegs

Hooksiel (6. 10. 2024) – Ohne die erforderliche Fahrerlaubnis für sein Kleinkraftrad war ein 16-Jähriger am Freitagabend in Hooksiel unterwegs. Die Polizei kontrollierte den jungen Mann gegen 22.20 Uhr im Bereich Berghamm. Die Beamten untersagten die Weiterfahrt und übergaben den Beschuldigten in die Obhut seiner Erziehungsberechtigten. Den 16-Jährigen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis. 

Hooksiel radelt: Auf grünen Wegen zu einem Runddorf mit Geschichte

Radtour durchs Wangerland
Auf der Tour durchs grüne Wangerland sieht man auch Kuriositäten wie etwa diese schmale Brücke über das Crildumer Teil bei Garsiens. Auf dem Bild: Ulrich Hellkuhl (vorn) und Heinrich Theilen. Foto: hol

Hooksiel (1. 10. 2024) – Das Wangerland ist grün. Sehr grün. Wer das nachvollziehen möchte, sollte sich sein Fahrrad schnappen und einmal quer durchs Land fahren. Die heutige Folge von „Hooksiel radelt“ beschreibt eine etwa 40 Kilometer lange Rundtour durch das Kernland der Gemeinde und ihre Geschichte.

Los geht es am ZOB Hooksiel. Neben dem Radtouren-Experten Ulrich Hellkuhl begleitet uns heute der Hooksieler Heinrich Theilen, der als langjähriger Rinderbesamer nahezu jeden landwirtschaftlichen Hof und alle Schleichwege quer durchs Land aus eigenem Erleben kennt.

Wir fahren zum Verkehrskreisel und weiter entlang der Landesstraße 810. Hinter der Burg Fischhausen in Höhe des Traberhofes Müller bieten wir links in Richtung Wüppels ab. Nach einem kurzen Blick auf die Kirche, die ehemalige Schule und die einstige Gaststätte mit Kaufmannsladen geht es weiter den Bottenser Weg entlang bis zur Abzweigung nach Depenhausen. 

Jeder Hof hat seinen Namen

Depenhausen? „Im Wangerland hat fast jede Hofstelle ihren eigenen Namen“, schildert Theilen. Ein Problem dabei: „Es gibt allein fünf oder sechs Depenhausen.“ Wir fahren parallel zum Crildumer Tief in Richtung Oldorf. Kurz hinter Garsiens spannt sich eine urige Fußgängerbrücke über das Tief – und aus der Schotterstraße wird ein Grasweg. „Da kommen wir durch“, verspricht Theilen. „Hier bin ich früher auch mit meinem VW-Käfer langgefahren.“

Und er behält Recht. Ein offizieller Radweg sieht zwar anders aus. Aber es geht. Nach wenigen Hundert Metern wird der Weg wieder besser. Über die Oldorfer Sietwende erreichen wird bei Oldorfer Baum die Landesstraße 812. Wir fahren nach Oldorf, biegen links ab und fahren entlang der Kreisstraße 89 auf einem einwandfreien Radweg an der Ortschaft Pievens vorbei in Richtung Tettens. 

Pause auf Sitzbank am Weiher

Kurz vor dem Ortsschild biegen wir rechts ab in den Weg Huniburg, dem wir in seinem Verlauf (zweimal links halten) bis zu unserem Zwischenziel folgen: Ziallerns. Das Runddorf, eine unter Landschaftsschutz stehende Wurtensiedlung, die schon 100 Jahre vor Christi Geburt bewohnt gewesen sein soll. Heute bietet der Flecken mit seinen 16 Häusern Idylle pur. Mitten drin am ehemaligen Landarbeiterhaus Garlichs ein kleiner Weiher mit einer Sitzbank. Pause.

Weiter geht es nach Ostfriesland. Wir verlassen Ziallerns, kreuzen die Landesstraße 808 (Jever-Carolinensiel) und fahren am Tettenser Altengroden vorbei zum Oesterdeich, an dem wir links abbiegen. In Klein Münchhausen (man fragt sich, wie solche Namen wohl zustande gekommen sind?) passieren wir die Kreisgrenze von Friesland nach Wittmund. Wir halten uns rechts und folgen dem Berdumer Altendeich, biegen bei der nächsten Gelegenheit wieder rechts ab (entgegen der Radweg-Empfehlung) und erreichen an der Hofstelle Rosental wieder das Wangerland. 

Auf Privatstraße zur Bahnstation

Und gleich wird es wieder sportlich. Über einen „grünen“ Weg, eine Privatstraße der Gemeinde Wangerland, erreichen wir im Vertrauen auf unseren Wegbegleiter Westergarms und fahren vorbei an riesigen Kartoffeläckern in Richtung Neugarmssiel. Der Ackerbau ist neben der Milchviehhaltung die zweite wichtige Säule der Landwirtschaft im Wangerland. Allerdings: Auf unserer Tour sehen wir auf den Weiden gefühlt mehr Pferde als Kühe.

Über die Kreisstraße 88 gelangen wir nach Neugarmssiel. Oder genauer: Zum ehemaligen Bahnhof Garms, einem Haltepunkt an der Tidebahn, einem Gleisstrang, der einst von Jever über Tettens und Hohenkirchen über Garms bis nach Carolinensiel führte. Der Haltepunkt ist heute eine Radlerstation mit Toilette und Ruhebank. Die Bahnstrecke wurde 1990 endgültig stillgelegt. In weiten Teilen des ehemaligen Gleisbetts verläuft heute ein gut ausgebauter Radweg, dem wir auf unserem Rückweg vorbei an Hohenkirchen bis nach Tettens folgen. 

Grüner Weg ins Nirgendwo

Weiter geht es nach Oldorf. Hier nehmen wir jetzt die von der L 812 abbiegende Neuwarfer Straße in Richtung Küste. Wir passieren die Oldorfer St.-Marien-Kirche, lernen auf der im Zuge der jüngsten Flurbereinigung sehr gut ausgebauten Wegstrecke Neuhausen, Uphausen, Gammens, Bonnhauen und auch Groß Popkenhausen kennen – und kommen dann doch an unsere Grenzen.

Ein weiterer „grüner Weg“, der uns in Höhe Wüppelser Altendeich an die Landesstraße 810 führen soll, ist dermaßen zugewachsen, dass er nicht mehr befahrbar ist. Also zurück nach Gr. Popkenhausen und weiter über den Krummhörner Weg vorbei an der St.-Jooster-Mühle zur Landesstraße und von dort entlang der L 810 zurück nach Hooksiel, wo wir nach etwa drei Stunden den Ausgangspunkt unseres grünen Rundkurses erreichen.

Radweg auf der Tidebahnstrecke
Ein gutes Stück der Gleisstrecke der ehemaligen Tidebahn ist heute ein ausgebauter Radweg. Foto: hol

Ein Tipp: Wer die im Rahmen der Artikel-Serie „Hooksiel radelt“ vorgestellten Rundkurse nachfahren möchte, sollte unbedingt die Wetterlage beachten. Das gilt für die Windrichtung, aber auch für die Feuchtigkeit. Das Radeln über „grüne Wege“ ist bei freuchtem Gras sehr anspruchsvoll, wenn nicht gar gefährlich. Also im Zweifelsfall absteigen oder einen kleinen Umweg in Kauf nehmen.

Einleitungen unauffällig: Transparenz hinter verschlossenen Türen

Ein Frachtschiff entlädt flüssiges Erdgas in Richtung FSRU. An Borde der „Höegh Esperanza“ wird das Gas regasifiziert und an Land gepumpt. Foto: hol

Hooksiel/Friesland (1. 10. 2024) – Der Betrieb des LNG-Regasifizierungsschiffes „Höegh Esperanza“ hat offenbar bislang zu keiner nachweisbaren Beeinträchtigung der Umwelt und des Ökosystems Wattenmeer geführt. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Präsentation der Daten des gewässerökologischen Monitorings, das Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) vor wenigen Tagen dem Umweltausschuss des Kreistages des Landkreises Friesland vorgestellt haben.

Im Rahmen der bisher 21 Monaten andauernden Überwachung hätten keine negativen Auswirkungen auf das Gewässer nachgewiesen werden können, heißt es in einer Pressemitteilung des NLWKN. Vereinzelt habe es geringfügige Chlor-Grenzwertüberschreitungen gegeben. In diesen Fällen habe die Behörde den Betreiber der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) zur Aufklärung des Sachverhalts und zur Beseitigung der Störung aufgefordert. Dem sei dieser jeweils unverzüglich nachgekommen.

„Die bisherigen unauffälligen Messergebnisse bestätigen unsere fachlichen Einschätzungen und umfangreiche Expertisen im Rahmen des Erlaubnisverfahrens und ebenso die Prognosen der vorgelegten Fachgutachten“, erklärt Ute Schlautmann, Leiterin der für die Überwachung zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg. 

Bromoform an den Auslässen gefunden

Beim Monitoring werde an allen Auslässen und im Nahbereich des Schiffes auch nach Stoffen gesucht, die durch den schnellen Abbau von Chlor (so genannte Desinfektions-Nebenprodukte) im Meerwasser entstehen können. Auch hier habe es keine negativen Auffälligkeiten gegeben, so das NLWKN. Mit einer Ausnahme: Bromoform, dessen Entstehung aus der Chlorierung schon im Vorfeld erwartet worden war, sei mehrfach an den Auslässen der FSRU gemessen worden. „Jedoch vor der Einleitung und somit vor der Verdünnung durch das umliegende Meerwasser“, betont die Aufsichtsbehörde. Im Meerwasser selbst seien die untersuchten Desinfektions-Nebenprodukte, abgesehen von einer „einzigen toxikologisch unbedenklichen Ausnahme unter Extrembedingungen“, nicht nachweisbar gewesen.

Über die „Höegh Esperanza“, die LNG-Terminal in Sichtweite des Hooksieler Außenhafens liegt, liefern Frachtschiffe seit Anfang 2023 verflüssigtes Erdgas nach Wilhelmshaven. Im Inneren der FSRU wird das minus 162 Grad kalte LNG mit Hilfe von Meerwasser erwärmt und dadurch wieder gasförmig. Damit Seepocken, Algen und Muscheln die Leitungen nicht verstopfen, wird das Rohrsystem gechlort.

Nabu: Verdünnung keine Lösung

Naturschützer und Fischer hatten befürchtet, dass die Chlorierung unter anderem die nahe gelegene Muschelzucht gefährden könnte. Während man die Bedenken beim Landkreis Friesland durch die Vorstellung der Messwerte, so die Einschätzung des NLWKN, ausräumen konnte, bleibt der Naturschutzbund Nabu kritisch. Die Wilhelmshavener Nabu-Vorsitzende Stefanie Eilers: „Auch wenn die Schadstoffe aufgrund der geringen Konzentration nicht nachgewiesen werden können: Verdünnung ist keine Lösung.“ Die Nordsee sei schon jetzt durch die fortschreitende Industrialisierung enorm belastet. 

„Der Schutz des sensiblen Lebensraums Wattenmeer hat für uns höchste Priorität“, beteuert auch Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Dazu gehöre auch größtmögliche Transparenz mit Blick auf die Ergebnisse der regelmäßig stattfindenden Untersuchungen. Die Vorstellung und Interpretation der Messwerte beim Landkreis fand übrigens in nicht-öffentlicher Sitzung statt. Ohne Naturschützer und andere interessierte Bürger.

Die Messwerte aus dem Monitoring sind im Internet einsehbar unter: www.nlwkn.niedersachsen.de/ueberwachungesperanza

Ausbildung in Hooksiel: Sicherheit ist im Meerwasser-Wellenbad oberstes Gebot

angehender Bademeister Ole Warrings
Ole Warrings ist auf dem Weg zum Fachangestellten für Bäderbetriebe. An der Ausbildung im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel macht ihm der Kontakt zu den Gästen besonders viel Spaß. Foto: hol

Hooksiel (30. 9. 2024) – Um eine Anstellung braucht sich Ole Warrings auf absehbare Zeit keine Gedanken zu machen. Bademeister werden händeringend gesucht. Überall. Aber warum sollte man seine Heimat verlassen, wenn sie einem doch durchweg gut gefällt und man zudem noch einen Job hat, der einem Spaß macht?

Ole Warrings ist Auszubildender bei der Wangerland Touristik GmbH (WTG). Sein Arbeitsplatz: Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel. Der junge Mann lernt im zweiten Jahr den Beruf des „Fachangestellten für Bäderbetriebe“. Dahinter steckt deutlich mehr als es der volkstümlich Begriff „Bademeister“ vermuten lässt. Aber natürlich gehöre die Aufsicht über den Schwimmbetrieb zu den Kernaufgaben, schildert der Azubi: „Vor allem wenn wir im Wellenbad-Modus sind, steht immer einer am Beckenrand, damit nichts passiert.“

Stets den Überblick behalten

Wichtig sei es, den Überblick über das Treiben im Wasser zu behalten. Kommen sich Badegäste zu nahe? Verliert ein Schwimmer die Kraft, sich über Wasser zu halten? Hat jemand gesundheitliche Probleme? Im Ernstfall müsste Ole Warrings eingreifen. Und er könnte auch jederzeit eingreifen. Dafür musste er unter anderem einen DLRG-Rettungsschein in Silber nachweisen.

Aber zum täglichen Geschäft gehört die Rettung von Badegästen nicht. „Zum Glück“, sagt der 23-Jährige, dem der Kontakt mit den Gästen des Hallenbades viel Freude macht. Etwa die Animation bei den sehr gut besuchten „Aqua-Fit“-Angeboten oder die Schnupper-Schwimmkurse, die die WTG anbietet. Hinzu kommen technische Aufgaben im Bad wie zum Beispiel die Kontrolle der Pumpen, der Wasseraufbereitung, die Überwachung des Chlorgehalts und des PH-Wertes des Wassers. Der Beruf sei unheimlich vielseitig, sagt Ole Warrings. „Wir sind ein Art Mädchen für alles.“ 

Lob für den Arbeitgeber

Der junge Mann ist in Tettens zur Grundschule gegangen und hat an der Oberschule Hohenkirchen seinen erweiterten Realschulabschluss abgelegt. Eigentlich wollte er Zimmerer werden. Doch nach einem Sturz von der Leiter hat Ole Warrings sich umorientiert – und seine Entscheidung bis heute nicht bereut. Und das liegt nicht nur an den rund 1000 Euro Azubi-Vergütung im Monat. „Wir haben hier eine gute Stimmung im Team. Und die WTG ist ein sei guter Arbeitgeber“, sagt der Auszubildende. So könne er etwa den Fitnessraum nutzen und übers Wochenende kostenlos ein Wohnmobil ausleihen. 

Die Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe dauert drei Jahre. Für den theoretischen Unterricht kommen die Auszubildenden wochenweise in Zeven zusammen. Ein Schwerpunkt des Unterrichtes in den allgemein bildenden Fächern liegt bei Mathematik und Chemie. Gelehrt werde aber auch die richtige Kommunikation. Denn: Ein netter Bademeister erhöht die Zufriedenheit der Gäste und klare Ansagen die Sicherheit im Bad. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt, einen Koch und einen Landwirt.

Rat einstimmig für Tempo-30-Zone

Tempo 30 Hooksiel
Die Tempo-30-Zone in Hooksiel wird vom Ortskern bis zum Verkehrskreisel ausgeweitet. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (25. 9. 2024) – Die Tempo-30-Zone in Hooksiel wird von der Ortsmitte bis zum Verkehrskreisel an der Tankstelle erweitert. Der Rat der Gemeinde Wangerland verabschiedete am Dienstag Abend einstimmig das aktualisierte Verkehrskonzept der Gemeinde. Darin ist für den Bereich Lange Straße/Pakenser Altendeich dauerhaft eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern vorgesehen.

Die Vorlage war im Vorfeld umstritten. Vor allem die Gruppe der Unabhängigen im Rat (ZUW) hatte Bedenken angemeldet. ZUW-Gruppensprecher Dieter Schäfermeier begründete sein Umdenken mit der derzeitigen Tempo-30-Regelung, die allerdings nur aufgrund des schlechten Zustands des Straßenbelags erlassen wurde. Man müsse jetzt ja auch schon 30 fahren, sagte Schäfermeier, und ergänzte: „Man gewöhnt sich dran.“

SPD-Fraktionssprecher Holger Ulfers hatte sich für die Neuregelung ausgesprochen, auch wenn er selbst auf der Straße noch keine Raser erlebt habe. Für die 600 Meter lange Strecke benötige man mit Tempo 30 lediglich etwas mehr als eine Minute zusätzlich. Und: „Aus dem Dorf gibt es keinen Widerspruch zu der Regelung.“

Das Verkehrskonzept wird jetzt dem Landkreis Friesland als Genehmigungsbehörde vorgelegt. Nach der Sanierung der Straße kann dann voraussichtlich die Tempo-30-Zone ausgeschildert werden. Dazu gehört dann auch, so sieht es die Straßenverkehrsordnung vor, dass alle Vorfahrtregelungen innerhalb der Zone auf rechts vor links umgestellt werden. 

Ebenfalls einstimmig stimmte der Rat der Umbenennung des Aktionsplatze am ZOB in Hans-Ney-Platz um. Damit soll der verstorbene Hooksieler Heimatfreund gewürdigt werden, der in diesem Jahr 100 geworden wäre. Ulfers, der Ney noch persönlich gekannt hat: „Wenn jemand die Würdigung verdient hat, dann Hans.“

Zwei Niederlagen für die D-Jugend

Wangerland/Hooksiel (24. 9. 2024) – Zwei Spiele, kein Punkt. Die D-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland verlor ein Nachholspiel gegen TuS Sillenstede knapp. Am Samstag folgte gegen den JFV Varel III eine weitere Niederlage.

Im Lokalderby gegen die vermutlich stärkste Mannschaft der Staffel konnten die Wangerländer am Donnerstag gut mithalten. Thies brachte das Team von Trainer Bernhard Köster mit 1:0 in Führung. Danach entwickelte sich ein packendes Spiel, in dem kurz vor der Halbzeit der Ausgleich fällt. 

Etwas unglücklich dann das 2:1 für Sillenstede kurz nach dem Wiederanpfiff. Ein Pressschlag vor dem Wangerländer Tor. Der Ball fliegt eine hohe Kurve und senkt sich links oben ins Tor. Danach drängten die Wangerländer auf den Ausgleich. Benny verpasst zweimal knapp mit dem Kopf. Es bleibt beim 1:2. Köster: „Schade. Das war ein schönes Spiel mit dem falschen Ende.“

Ärgerlicher war die Niederlage in Varel. Hier wollten die Wangerländer auf jeden Fall etwas mitnehmen, aber „irgendwie war der Wurm drin“, so Köster. Schon nach zwei Minuten steht es 0:1. Die Wangerländer rennen dem Rückstand hinterher, bekommen aber keinen Zugriff aufs Spiel. Nach der Pause dann eine zehnminütige Druckphase der JSG, aber ohne zählbaren Erfolg. Ein schneller Konter und die Vareler stellen auf den 2:0-Endstand. 

Weitere Spiele: C-Jugend: JSG Wangerland – TuS Varel 09 8:1; E-Jugend: JSG Wangerland – WSC Frisia 9:4

Tempo 30 auf dem Pakenser Altendeich soll Sicherheit von Radfahrern erhöhen

Hooksiel/Wangerland (23. 9. 2024) – Am Dienstag dieser Woche tagt der Rat der Gemeinde Wangerland im neuen Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg in Hooksiel. Der öffentliche Teil der Sitzung beginnt um 18 Uhr. Auf der Tagesordnung sehen eine Reihe von wichtigen Punkten, so etwa die Anpassung der Krippenentgelte in der Gemeinde und der Verpflegungsentgelte an Kitas und Grundschulen sowie die Aktualisierung des Gemeindeverkehrskonzeptes.

Im Verkehrskonzept werden unter anderem die Tempo-30-Zonen im Gemeindegebiet sowie die verkehrsberuhigten Bereiche festgelegt. Knackpunkt bei den Beratungen war bislang die geplante Erweiterung der Tempo-30-Zone im Zuge der Ortsdurchfahrt durch Hooksiel im Verlauf der Lange Straße/Pakenser Altendeich.

Auf dem Straßenzug gilt schon seit einigen Wochen Tempo 30. Grund für diese Anordnung des Landkreises Friesland als Straßenverkehrsbehörde war allerdings nur der baulich schlechte Zustand der Straße. Die Sanierung soll demnächst erfolgen. Eine ganze Reihe von Hooksielern und bislang auch eine Mehrheit im Rat stehen hinter dem Antrag eines Bürgers, der auf der viel befahrenen Straße dauerhaft Tempo 30 gefordert hatte – vor allem um die Sicherheit von Radfahrern zu erhöhen.

kein echter Radweg

Wie Verkehrszählungen ergeben hatten, gehört der Pakenser Altendeich zu den am stärksten befahrenen Straßen in Hooksiel. Viele Autofahrer hielten sich in der Vergangenheit noch nicht einmal an die Tempo-50-Vorgabe. Dabei gibt es an der Straße reichlich Gefahrenpotenzial: eine Fülle von Einmündungen auf private Grundstücke, eine Bushaltestelle, nur einen einseitigen, sehr schmalen Gehweg und Einrichtungen wie das Gruseleum oder ein Blumengeschäft, die Bürger nur erreichen, wenn sie die Straße überqueren.

Im Wegeausschuss hatten Vertreter der Gruppe der Unabhängigen (ZUW) im Rat kritisiert, dass Tempo 30 auf dem 600 Meter langen, gut ausgebauten Straßenstück zwischen Verkehrskreisel und Ortsmitte unnötig wäre, zumal es dort bislang kaum zu echten Gefahrensituationen gekommen sei. Zudem geben es entlang der Straße einen Geh- und Radweg.

Faktisch trifft das nicht zu. Auf einem Geh- und Radweg wären Fußgänger und Radfahrer gleichberechtigt. Entlang von Lange Straße/Pakenser Altendeich gibt es lediglich einen einseitigen Gehweg mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“ (siehe Foto). Der Unterscheid: Radfahrer dürfen den Weg in Schrittgeschwindigkeit befahren, wenn sie keine Fußgänger gefährden.

Die Realität auf dem schmalen, zudem in Teilen sehr holprigen Weg sieht vor allem in den Sommermonaten anders aus. Immer mehr Einheimische und Urlauber sind auf Fahrrädern unterwegs, viele davon mit E-Bikes oder kleinen Anhängern. Von Schrittgeschwindigkeit kann keine Rede sein. Eine Tempo-30-Zone, so argumentieren die Befürworter, würde dazu führen, dass die Radfahrer die Hauptfahrbahn der Straße mitnutzen könnten, was bei Tempo 50 ein gefährliches Unterfangen wäre.