Hooksiel (29. 9. 2023) – Die Ursache für den Untergang des Wikingerschiffes „Tyrkir“ ist immer noch ungeklärt. Das Holzschiff war an der Kaimauer liegend am vergangenen Wochenende gesunken. Nur eine Festmacherleine verhinderte, dass das 14 Meter lange Schiff ganz auf den Hafengrund sackte.
Seither laufen beim Verein „Historische Seefahrt“ die Überlegungen, wie das Boot möglichst schonend gehoben werden kann. Wie Manuela Hußmann gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, werde man für die Bergung wohl doch einen Kran einsetzen müssen. Die Planungen, wie und wann das Projekt genau starten soll, seien aber noch nicht abgeschlossen.
„Wir werden so vorsichtig wir möglich vorgehen“, versprach Manuela Hußmann. Ziel sei es, das zur Weltausstellung „Expo 2000“ in Wilhelmshaven gebaute Schiff, mit dem der Verein in den Sommermonaten Ausflugsfahrten auf dem Hooksmeer anbietet, wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Glück im Unglück sei es gewesen, dass an Bord keine wasserschädlichen Substanzen gelagert waren. „Damit haben wir keinen Zeitdruck.“ Denn, so die Befürchtung: Bei einer unbedachten Hauruck-Bergung könnte die „Tyrkir“ möglicherweise zerbrechen. Zur Unglücksursache ermittelt die Wasserschutzpolizei.
Wangerland/Hooksiel (28. 9. 2023) – Bei den Arbeiten zur Verlegung von Glasfaserkabeln sind im Wangerland offenbar Stromkabel beschädigt worden. Eine Folge: Die Straßenbeleuchtung funktioniert an einer Reihe von Stellen nicht mehr. Bürgermeister Mario Szlezak bittet um Verständnis dafür, dass die Reparatur eine gewisse Zeit dauern kann, zumal man zunächst die Schadensstellen finden müsse. Die Kosten für die Reparatur müssten aber zumindest nicht von der Gemeinde gezahlt werden.
Der Rat hat die Gemeindeverwaltung beauftragt, das Einzelhandels-Entwicklungskonzept für die Gemeinde Wangerland fortzuschreiben. Ein Thema dabei: Die Erweiterung des Edeka-Marktes in Hooksiel und der geplante Neubau eines Nettomarktes. Das Thema soll im Oktober im Gemeindeentwicklungsausschuss des Rates behandelt werden.
Der Vertragsentwurf für den Verkauf der Rundinsel im Wangermeer war – anders als vom Bürgermeister im Vorfeld erhofft – diese Woche kein Thema im Gemeinderat. Wie berichtet steht die Gemeinde in Verhandlungen mit einer Investorengruppe aus Esens. Ein erster Verkaufsanlauf war gescheitert, weil ein Investor sein Angebot zurückgezogen hatte. Der Rat beschloss vorsorglich einen Nachtragshaushalt für seinen Eigenbetrieb Wangermeer. Man müsse auch handlungsfähig bleiben, so Betriebsleiter Torsten Meuer, wenn der Verkauf in diesem Jahr nicht mehr klappen sollte.
Als runde Sache wertete Mario Szlezak den „Ehrenamtstag“, zu dem die Gemeinde 200 verdiente Bürger in den Kursaal nach Horumersiel eingeladen hatte. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Sponsoren und Helfern. Die Veranstaltung soll künftig einmal jährlich stattfinden. Der Rat spendete dafür seine Sitzungsgelder für die aktuelle Ratssitzung.
Das Wangerland unterstützt die Absicht des Landkreises Friesland, einen „qualifizierten Mietspiegel“ über die kreisangehörigen Kommunen zu erstellen. Vermieter sind dabei zur Auskunft über die Miethöhe verpflichtet. Nur die Gruppe CDU/Grüne/FDP stimmte gegen das Vorhaben.
Der Gemeinderat will gewerblichen Investoren den Bau von Biogasanlagen im Wangerland ermöglichen. Grundsätzlich sei diese Form der Energiegewinnung zukunftsweisend. Es soll aber auch künftig über jedes einzelne Projekt separat beraten und entschieden werden.
Der in die Jahre gekommene Bebauungsplan für das Inselviertel in Schillig wird überarbeitet. Der Rat verhängte dafür zunächst eine Veränderungssperre. Wann der neue Plan fertig ist, ist ungewiss. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass auch nach einer Neueinstellung nur zwei von drei Stellen in der Bauleitplanung der Kommune besetzt sind und die Abteilungsleitung im Bauamt immer noch vakant ist.
Mit Blick auf die angespannte Haushaltlage der Gemeinde hat der Rat einen Antrag der Jägerschaft Friesland-Wilhelmshaven einvernehmlich abgelehnt. Die Jäger hatten eine Befreiung von geprüften Jagdhunden von der Hundesteuer angeregt.
Die Tourismusbeitrags-Satzung der Gemeinde Wangerland wurde angepasst. Die Gesamtsumme des Beitrages, mit dem sich Gewerbetreibende, die vom Tourismus profitieren, an den Marketingkosten beteiligen müssen, bleibt unverändert bei 350 000 Euro.
Die Gemeinde Wangerland will künftig bei eigenen Veranstaltungen verstärkt auf Abfallvermeidung achten. Unter anderem soll kein Einmalgeschirr mehr verwendet werden.
Die Erhöhung des Gästebeitrages um fast 27 Prozent könnte der Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt. „27 Prozent, wie soll ich das meinem Gast erklären?“, fragen sich die Vermieter im Wangerland.
3,80 Euro statt 3 Euro. Ja, Mehrkosten von unter sechs Euro pro Person und Woche sind sicherlich nicht der Faktor, der bei der Wahl eines Urlaubsortes ausschlaggebend ist. Aber der Gästebeitrag ist nur ein Mosaikstein im Gesamtbild: Anreise, Unterkünfte, Essen und Getränke in der Gastronomie – alles ist erheblich teurer geworden. Hinzu kommen die neuen Parkgebühren in Hooksiel. Und das in einer wirtschaftlichen Gesamtlage, in der der typische Wangerland-Gast vermutlich eher darauf achtet, sein Geld zusammenzuhalten.
Gemeinsam den Kurs abstecken
Raue See also für die Tourismus-Wirtschaft. Um so wichtiger wäre es, wenn die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH und die privaten Leitungsträger enger zusammenrücken würden, um den richtigen Kurs abzustecken. Hinzu kommt, dass die Zahl der zumeist älteren Stammgäste in Hooksiel und Horumersiel tendenziell rückläufig ist auch einige Hotels, wie etwa das Hotel Upstalsboom in Schillig oder das „Dorf Wangerland“ in Hohenkirchen, aktuell nicht am Markt sind.
Mit pauschaler Kritik von Leistungsträgern an (zu) hohen und steigenden Kosten bei der WTG ist es nicht getan. Natürlich kann man über den Umfang der Digitalisierung – vom Strandkorb-Verleih übers Parken und die Besucherzahl-Erfassung bis zur Gästekarte – streiten. Auch ist es legitim, die Kosten für Nachhaltigkeits-Konzepte zu hinterfragen.
Aber bitte schön: Genau das muss dann auch passieren. Die WTG, Vermieter, Gastronomen und Veranstalter gehören an einen Tisch. Die WTG hat als Gemeindetochter ihre Strategie transparent darzulegen – und die Leistungsträger, auch das gehört zur Wahrheit, müssen sich auf diesen Dialog einlassen, ohne nur auf ihren unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteil zu schielen.
Erheblicher Investitionsbedarf
Jedem, der sich nur ansatzweise mit der Tourismus beschäftigt, dürfte klar sein, dass es im Wangerland erheblichen Investitionsbedarf gibt. Auch im öffentlichen Bereich. Beispiel: Campingplätze. Ein millionenschwerer Masterplan zur Modernisierung der Plätze liegt seit Jahren vor. Beispiel: Meerwasser-Hallenbad Hooksiel. Das Bad ist wieder offen. Aber wie lange noch? Gutachter haben weitern Sanierungsbedarf in Millionenhöhe ausgemacht. Beispiel: Radwege. Warum werden der Radwege zwischen Ort und Strand in Hooksiel nicht so ausgebaut, dass Gäste ihre Autos am Quartier stehen lassen können. Beispiel: Thalasso-Zentrum. Der Gesundheitstempel in Horumersiel soll zum Jahresende öffnen. Ob er wirtschaftlich betrieben werden kann, daran gibt es erhebliche Zweifel.
Um so mehr müssen WTG und Gemeinderat als Gesellschafter der GmbH auf der einen Seite und Leistungsträger und Bürger/Steuerzahler miteinander sprechen, wohin der touristische Weg führen soll. Wo sollen bei rückläufigen Gästezahlen die Investitionen in neue Attraktionen finanziert werden? Wo gibt es Chancen, neue Zielgruppen für das Wangerland zu gewinnen? Wo liegt die Grenze zwischen der Weiterentwicklung von Unterkünften, etwa durch Hotels, und dem Gespenst „Massentourismus“, der die Lebensqualität der Einheimischen einschränken könnte.
Vertrauen ist wichtigstes Gut
Klar ist: Der Fremdenverkehr ist der mit Abstand wichtigste Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde Wangerland. Klar ist auch, dass die WTG als Tochter der Gemeinde in erster Linie Dienstleister der privaten Tourismuswirtschaft ist. Mit eigenen Mitteln allein wird sie es niemals schaffen, die nötigen Investitionen in die touristische Zukunft des Wangerland zu stemmen – unabhängig wie weit der Gästebeitrag noch erhöht wird.
Grundlage für Investitionen von Privaten aus der Gemeinde oder von außerhalb ist aber immer Vertrauen – auch deshalb führt an offenen Gesprächen über die Tourismus-Strategie im Wangerland kein Weg vorbei. Dafür wird es jetzt höchste Zeit. Bevor der nächste Tropfen ins Fass fällt.
Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung„.
Wangerland/Hooksiel (27. 9. 2023) – Der Rat der Gemeinde Wangerland hat am Dienstagabend mit großer Mehrheit rotzt der Kritik von touristischen Leistungsträgern der Erhöhung des Gästebeitrages um über 26 Prozent zugestimmt. Ab 2024 muss danach ein Erwachsener pro Übernachtung in der Hauptsaison eine Abgabe von 3,80 Euro (statt 3 Euro) zahlen. Mit dem Gästebeitrag werden 27 Prozent der Kosten für touristische Einrichtungen und Veranstaltungen abgedeckt.
Der Hooksieler Seebadeverein und der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe sowie die Dorfgemeinschaft Horumersiel hatten im Vorfeld die Erhöhung von nahezu 27 Prozent als für die Gäste „nicht vermittelbar“ kritisiert. Ihre Argumente griffen in der vom Ratsvorsitzenden Wolfram Sandmeier (SPD) geleiteten Debatte Dieter Schäfermeier und Wieland Rosenboom (beide Pro Wangerland) auf, die sich für eine moderate Erhöhung von 10 oder 15 Prozent oder alternativ für eine über mehrer Jahre gestaffelte Anpassung aussprachen.
Überschüsse der Vergangenheit ein Sondereffekt
Horst David (Freie Bürger) plädierte für eine Senkung des Gästebeitrages, da in den vergangenen beiden Jahren eine Überzahlung von 1,5 Millionen Euro stattgefunden habe. „Da wäre ein Gästebeitrag von 2,30 Euro für die Wangerland Touristik kostendeckend gewesen.“ WTG-Finanzchef Ralf Ewen sprach von Sondereffekten in den Corona-Jahren, die man nicht auf die in die Zukunft gerichtet Kalkulation anwenden könne.
SPD-Fraktionschef Holger Ulfers und Alice Brandenburg-Bienek, Sprecherin der CDU/Grüne/FDP-Gruppe (GFW) im Rat, betonten, dass die Ermittlung des angemessenen Gästebeitrages für die kommenden drei Jahre ein hochkomplexer Prozess sei. Die Gemeinde habe die Berechnung an die unabhängige Kommuna Treuhand abgegeben. „Wir können die Höhe des Gästebeitrages auch auswürfeln“, sagte Ulfers. „Aber die vorliegende Berechnung beruht auf Fakten.“ Sollte der Rat einen niedrigeren Gästebeitrag beschließen, käme das einer Subventionierung für den Tourismus aus Steuermitteln gleich. Ulfers bezweifelt, ob die Gemeinde dann noch Aussichten auf Zuschüsse etwa vom Land für andere Projekte habe.
„Ziel muss ein Miteinander sein“
Die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH müsse kostendeckend arbeiten, sagte Alice Brandenburg-Bienek. Dafür sei sie angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen auf die Erhöhung des Gästebeitrages angewiesen. Die CDU-Politikerin appellierte an die WTG und die touristischen Leistungsträger, sich nicht erst wenige Tage vor der Ratsentscheidung über die Notwendigkeiten auszutauschen. „Ziel muss ein Miteinander und kein Gegeneinander sein.“
„Wir müssen an einem Strang ziehen“, forderte auch Reiner Tammen (Grüne), „Und wir müssen mehr miteinander reden!“ Die WTG habe eine Fülle von Aufgaben, betreue unter anderem über 270.000 Gäste, 50 Gebäude, Straßen, Wege und Plätze, 4,5 Kilometer Strand, 600.000 Quadratmeter Rasen und, und , und. Der Strandeintritt sei verboten worden und Parkgebühren kämen auch nicht gut an. „Woher soll das nötige Geld kommen?“
Tammen: Kritik widersprüchlich
„Die WTG-Mitarbeiter machen einen guten Job“, ist Tammen überzeugt. Die Kritik an der Erhöhung des Gästebeitrags hingegen sei in vielen Punkten widersprüchlich. Mehr Attraktivitäten schaffen ohne zusätzliches Geld? Personal abbauen und gleichzeitig mehr Aufgaben übernehmen? Auch der Vorwurf, bei der WTG herrsche „Digitalisierungs-Wahn“ greife nicht, so Tammen „Das ist heute völlig normal.“
Arthur Wichmann, Kämmerer der Gemeindeverwaltung, wies darauf hin, dass eine Erhöhung des Gästebeitrages von über 26 Prozent sich zwar dramatisch anhöre. In absoluten Zahlen mache die Mehrbelastung bei einem Zehn-Tages-Aufenthalt einer vierköpfigen Familien aber nur rund 24 Euro aus. Er sei überzeugt davon, dass von solch einer Summe niemand die Wahl seines Urlaubsortes abhängig mache.
Doppelbelastung in Hooksiel
Anja Dittmer, Vermieterin in Hooksiel, hielt dem in der Einwohner-Fragestunde entgegen, dass die Mehrbelastungen für Urlauber in Hooksiel deutlich höher sei. Zu dem 20-Euro-Plus beim Gästebeitrag kämen noch rund 50 Euro Parkgebühren hinzu, da das Parken am Strand auch für Inhaber der Gästekarte zahlungspflichtig sei. Hooksiel könne man in diesem Punkt nicht mit Schillig oder Horumersiel vergleichen, da die Gäste, zumal Familien, in Hooksiel für den Besuch des Strandes auf ein Auto angewiesen seien.
Eine Senkung der Parkgebühren ist nach Einschätzung von WTG-Geschäftsführer Armin Kanning aber auch kein Weg, um die Gäste zu entlasten. „Wenn die Parkgebühren wegfallen, müssten wir den Gästebeitrag noch weiter erhöhen.“ Die Erhöhung des Gästebeitrages wurde mit den Stimmen von SPD und der Gruppe GfW beschlossen.
Hooksiel (26. 9. 2023) – Renate Janßen-Niemann, Leiterin des Künstlerhauses Hooksiel, lädt für Sonntag, 1. Oktober, zum „Werkstattgespräch“ ein. Interessierte haben Gelegenheit, sich bei Tee und Keksen mit der aktuellen Stipendiatin der Gemeinde Wangerland, Stephanie Hüllmann, auszutauschen.
Stephanie Hüllmann lebt und arbeitet seit Ende August in Hooksiel. Ihr Stipendiat im Wangerland endet am 8. Oktober. Im Künstlerhaus (Lange Straße) ist bis dahin eine Ausstellung mit dem Titel „zeit.lupe“ mit Werken der Göttingerin zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Im Werkstattgespräch wird Stephanie Hüllmann ihre filigrane Arbeitsweise vorstellen, die viel mit der Kunst des Nähens zu tun hat. Gespannt sein darf man auch auf die Impressionen, die die Künstlerin in Hooksiel gesammelt hat.
Unterstützt wird das Künstlerhaus übrigens durch den Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel, der am Rande der Ausstellung um weitere Mitglieder wirbt. Der seit 2005 bestehende Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Hooksiel und das Wangerland insgesamt künstlerisch zu bereichern. Dabei arbeitet man sehr enge mit der Gemeinde Wangerland und dem Künstlerhaus zusammen.
Hooksiel (25. 9. 2023) – Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine tolle Idee, findet Matthias Suckert, Inhaber des Hooksieler Vermietungsservices „Agentur am Meer“ und Vorsitzender der Interessengemeinschaft „De Hooksielers“. Einen nachhaltigen Erfolg für den Tourismus in der Region bezweifelt er aber zumindest für den Fall, dass die Umsetzung des Projektes so lieblos erfolgt wie bislang.
Der „Nordsee-Reisepass“ ist eine Aktion der TANO, der neue gegründeten Tourismus-Agentur Nordsee GmbH. Der Marketingorganisation mit Sitz in Wilhelmshaven gehören die Landkreise und kreisfreien Städte entlang der niedersächsischen Nordseeküste an. Die Idee des vom Land Niedersachsen geförderten Projektes: Der „Nordsee-Reisepass“, der einem amtlichen Reisepass sehr ähnlich sieht, kann von Einheimischen und Urlaubsgästen für zehn Euro als Souvenir erworben werden. Die Einnahmen sollen für Klimaschutz-Zwecke verwendet werden.
Passinhaber können mit dem Pass als Nachweis für ihre Aktivitäten Stempel in unterschiedlichen touristischen Destinationen sammeln. Wer neun Stempel zusammen hat, kann zudem an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Suckert unterstützt die Reisepass-Aktion. Seine Agentur ist für das Wangerland als so genannte „Verkaufsstelle“ registriert – ebenso wie die Tourist-Informationen der Wangerland Touristik GmbH in Horumersiel und Hooksiel. Die Kritik des Vermietungs-Fachmanns setzt bei den so genannten „Stempelstellen“ an, auf die die TANO ebenso wie die Verkaufsstellen des Passes im Internet hinweist.
Suckert vermisst Sehenswürdigkeiten im Wangerland
„Wenn der Nordsee-Reisepass dem Tourismus helfen soll, müssten die Stempelstellen touristisch attraktive Anlaufpunkte sein, die der Urlauber kennen lernen sollte. Das lässt er sich dann abstempeln“, so Suckert. Schon für das Wangerland fallen dem Hooksieler etliche Stempel-würdige Anlaufstellen ein: Wattwanderungen, Muschelmuseum, die Spielstadt Wangerland in Hohenkirchen, die Schwimmbäder in Hooksiel und Horumersiel oder auch eine Kirchentour durchs Wangerland.
Die einzigen Stempelstellen, die tatsächlich aktuell von der TANO im Wangerland ausgewiesen werden, sind aber das Nationalparkhaus in Minsen, das Muschelmuseum und das Künstlerhaus Hooksiel sowie – aus Sicht von Suckert zu unrecht – die Tourist-Infos und seine „Agentur am Meer“, also die Verkaufsstellen. „Wir haben uns als Stempelstelle gemeldet, um zur Teilnehmer am Projekt ,Hörgarn‘ zu werben, bei dem die Geschichte Hooksiels erkundet werden kann. Also hätte doch ,Hörgarn‘ als Stempelstelle benannt werden müssen – und nicht die Agentur.“
Schon mehrfach habe er seinem Unmut Luft gemacht, schildert Suckert. Einerseits werde auf eine ganze Reihe von Attraktionen im Wangerland, aber auch in Jever, gar nicht hingewiesen, dafür stehen aber in der Stempelliste Buchläden und Hörgeräteakustiker, die zumindest auf den ersten Blick mit Tourismus nichts zu tun haben. Suckert ist überzeugt. „So hat niemand etwas von dem Reisepass – nicht die Urlauber und schon gar nicht die Anbieter von touristischen Leistungen.“
Stempelstellen-Netz hat noch „weiße Flecken“
Jonas Hinrichs, Destinationsmanager bei der TANO, räumt ein, dass längst noch nicht alle touristischen Attraktionen als Stempelstelle geführt werden. Die Kritik hält er aber für überzogen. Das Projekt Nordsee-Reisepass sei erst im Mai gestartet, damals mit 130 Verkaufsstellen. Man habe zudem gut 200 potenzielle Stempelstellen per Email angeschrieben. Der Rücklauf sei aber überschaubar gewesen. „Man kann ja niemanden zwingen mitzumachen.“
Um überhaupt Stempelstellen zu haben, habe man da zunächst die Verkaufsstellen gesetzt. In Kooperation mit den Tourismus-Organisationen vor Ort versuche man aber, das Netz nach und nach auszuweiten. Mit Stand 25. September habe man 192 aktive Verkaufs- und Stempelstellen. Derzeit gebe es aber noch ein paar „weiße Flecken“, räumt Hinrichs ein. Auch deshalb habe man auch Einzelhändlern die Stempel-Lizenz erteilt, wenn die sich mit dem Projekt identifizieren.
TANO unterstützt touristische Anbieter
Potenzielle weitere Stempelstellen würden nach Kräften von der TANO unterstützt. Etwa mit Flyern und sonstigem Werbematerial. „Wir erstellen auch die passenden Stempel. Aber jemand, der den Reisepass abstempelt, muss schon vor Ort sein.“
Der „Nordsee-Reisepass“ sei ein langfristig angelegtes Projekt, um Menschen in der Region von A nach B zu bringen. Man werde sich weiter darum bemühen, das Stempelstellen-Netz zu optimieren. Weitere Interessenten können sich im Internet anmelden. Aber auch jetzt schon habe der Reisepass echte Fans gefunden. So berichtet Hinrichs von einer Rentnerin aus Wiesmoor, die bereits 42 Stempel in ihrem Pass vorweisen kann. „Das Projekt trägt also auch dazu bei, dass Einheimische ihre Region besser kennen lernen.“
Anmerkung: Dieser Bericht wurde am 26. 9. 2023 um den Hinweis ergänzt, dass auch das Künstlerhaus Hooksiel eine Stempelstelle ist.
Wangerland/Hooksiel (24. 9. 2023) – Spannende Spiele. Und phasenweise sehr guter Fußball. Darüber können sich die Nachwuchskicker des Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland an diesem Wochenende freuen – auch wenn es nicht nur Erfolge zu verzeichnen gab.So unterlag die D-Jugend am Samstag beim FSV Jever II mit 0:2. Dafür konnte sich die E-Jugend bereits am Freit mit 2:1 beim TuS Obenstrohe durchsetzen.
Die E-II verlor nach einem spektakulären Spielverlauf am Samstag gegen den Heidmühler FC mit 4:8 (4:3). Dabei wäre nach Einschätzung von Trainer Bernhard Köster mehr drin gewesen. „Hätte, hätte Fahrradkette, aber eine Halbzeit besser als der Tabellenzweite ist okay.“
Die JSG verschlief den Spielbeginn. Schon nach sechs Minuten führte der HFC mit 2:0. Dann gelang Ahmet der Anschlusstreffer und wenig später nach Ecke von Benny der Ausgleich. Jetzt lief die die Kugel. Benny verwandelte einen Handelfmeter sicher unter die Latte. Und Ahmet legte nach Vorlage von Oke nach 16 Minuten sogar zum 4:2 nach.
Aber der HFC kam zurück und schoss kurz vor der Pause noch das 3:4. Offener Schlagabtausch auch in Halbzeit zwei. Die JSG versuchte, Druck zu machen, doch der HFC schoss die Tore. Ein Weitschuss. 4:4. Zehn Minuten später dann ein Doppelschlag: 4:6. Am Ende steht es 4:8, wobei auch die Wangerländer noch gute Torchancen hatten, aber Dominik im Tor auch einige weitere Gegentreffer verhinderte. Bernhard Köster zeigte sich selbstkritisch. „Waren die Doppelwechsel in der ersten Halbzeit noch goldrichtig, haben sie in Hälfte zwei eher Verwirrung in der eigenen Mannschaft geschaffen.“
Hooksiel (24. 9. 2023) – Die Polizei meldet einen Einbruchdiebstahl in ein Firmengebäude in Hooksiel. Am Freitagmorgen, 22. September, stellten Mitarbeiter einer im Bereich des Hooksieler Außenhafens ansässigen Firma einen Einbruch in ihre Firmenräumlichkeiten fest. Der oder die Täter seien gewaltsam durch eine Tür in das Gebäude eingedrungen und hätten dort sämtliche Räume nach Diebesgut durchsucht, teilte die Polizei mit. Die Täter seien unerkannt mit „Bargeld in geringer vierstelliger Höhe“ geflüchtet.
Die Polizei bittet Zeugen, die am Abend des 21.September, oder in der Nacht zum Freitag etwas Verdächtiges wahrgenommen haben, sich mit der Polizei Jever unter der Telefonnummer 04461/74490 in Verbindung zu setzten.
Hooksiel (24. 9. 2023) – Der Alte Hafen von Hooksiel ist an diesem Wochenende Anziehungspunkt für zahlreiche Schaulustige. Der Grund: das Wikingerschiff „Tyrkir“ ist an seinem Liegeplatz an der Nordseite des Hafens nahe der historischen Packhäuser gesunken.
Zumindest teilweise. Eine Festmacherseil verhinderte, dass das 14 Meter lange Boot bis auf den Grund des Hafenbeckens sinken konnte. Die Ursache des Unglücks ist bis heute noch unbekannt. Nach den Befürchtungen der Mitglieder des Vereins Historische Seefahrt, der das Ausflugsboot betreut, könne jemand das Boot manipuliert haben. Andreas de Roover gegenüber „Hooksiel-life“: „Von allein sinkt so ein Boot nicht.“
Aktuell ragen noch Teile des Mastes und der markante Drachenkopf aus dem Wasser. Gut erkennbar sind die Hebekissen, die das Boot nach und nach wieder in die Höhe tragen soll, damit es mit einer Lenzpumpe vom Wasser befreit werden kann.
Einer Spaziergängerin war das gesunkene Boot am Sonnabend kurz vor 8 Uhr aufgefallen. Sie alarmierte die Wasserschutzpolizei, die umgehend die Ermittlungen aufnahm. Seither läuft die Suche nach der Unglücksursache. Schaden für das Wasser im Hooksmeer und im Hafen ist nicht zu befürchten, da die „Tyrkir“ keine wassergefährdenden Betriebsstoffe an Bord gehabt haben soll.
Die „Tyrkir“ bietet an Deck Platz für 25 Personen. Die Rundfahrten über das Hooksmeer, die der Verein Historische Seefahrt seit 2016 anbietet, sind nicht nur bei Urlaubern sehr beliebt. Aufgrund von Personalnöten fanden sie diesen Sommer aber nur selten statt.
Hooksiel (22. 9. 2022) – Der Seebadeverein Hooksiel schlägt Alarm. Mit Blick auf die geplante Erhöhung der Gästebeiträge am 2024 von 3 Euro auf 3,80 Euro (+ 27%) beklagen Vorsitzender Erwin Abels und seine Vorstandsmitstreiter, dass sich an der Qualität der Infrastruktur im Ort seit Jahren nichts verbessert habe. Man wisse nicht wie man dem Gast gegenüber eine solche Erhöhung rechtfertigen soll.
In einem Pressegespräch äußerte der Vorstand heute die Sorge, dass man bei der Gemeinde Wangerland, vor allem aber auch bei der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH, den direkten Kontakt zum Gast im Wangerland verloren habe. Der Strand in Hooksiel werde immer schmaler. Und der Campingplatz entspreche längst nicht mehr dem Standard, den der mit hochwertiger Technik und großen Fahrzeugen anreisende Gast heute erwarten könne. „Strand und Campingplatz, das sind die Kapitalbringer für die WTG. Die dort dringend erforderlichen Maßnahmen wären echte Investitionen in die touristische Zukunft von Hooksiel“, ist man sich im Seeebadeverein einig.
Kritik am „Digitalisierung-Wahn“
Die WTG investiere hingegen überwiegend in Digitalisierung. Vorstandsmitglied Wolf Hegemann spricht gar von einem „Digiatalisierungs-Wahn“. Grundsätzlich sei es richtig, auch auf Digitalisierung zu setzen, aber das Verhältnis zwischen Investitionen etwa in die Erfassung der Besucherzahlen und der maroden Infrastruktur passe einfach nicht zusammen – zumal manch älterer Gast mit den Errungenschaften der neuen digitale Welt ohnehin überfordert sei..
Beim Seebadeverein fühlt man sich von der WTG nicht mitgenommen. „Im besten Fall bekommen wir fertige Projekte vorgestellt“, so Erwin Abels, der Hooksiel auch im WTG-Beirat vertritt. Man habe aber nicht den Eindruck, dass die Erfahrung und Expertise der touristischen Leistungsträger bei der Entwicklung von Projekten gefragt sei.
Dauergespräche über Parkgebühren
So hätte man über die Einführung der Parkgebühren am Strand auch einmal gemeinsam nachdenken können. Abels, selbst Vermieter, berichtet von Dauergesprächen mit Gästen, die über die Parkgebühren enttäuscht seien, zumal früher das Parken mit einer Gästekarten ebenso wie der Strandeintritt kostenfrei waren. Der Verweis auf ähnliche Parkgebühren in Schillig und Horumersiel hinke. „Bei uns liegt der Strand sechs Kilometer vom Ort entfernt.“
Vor diesem Hintergrund sei es doppelt schwer, bei den Gästen Verständnis für die anstehende Erhöhung des Gästebeitrags zu bekommen. Die heute mit der Gästekarte verbundenen Vergünstigungen würden vom Gast nicht als nennenswert wahrgenommen. Insgesamt habe man beim Seebadeverein das Gefühl, dass die Beitragserhöhung nur von der Kostenseite getrieben sei, nicht aber von der Qualität des Angebotes. Die Zeiten, in denen der Gast sich als König fühlen konnte, um den sich alle – auch bei der WTG – kümmern, seien vorbei. Das Risiko: Der Gast wandert ab.
„Die WTG ist kein Selbstzweck“
Für eine moderate Anpassung des Gästebeitrages habe man auch beim Seebadeverein Hooksiel Verständnis. Viel wichtiger sei es, dass die WTG endlich in einen ernsthaften Dialog mit den Leistungsträgern über die strategische Ausrichtung des Tourismus im Wangerland eintrete. Die WTG sei kein Selbstzweck. Ihre Aufgabe bestehe vielmehr darin, die Wertschöpfung in der Gemeinde im Bereich der Fremdenverkehrswirtschaft zu fördern.
Bei einem künftig zu erwartendem Defizit beim Betrieb des neuen „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel, bei Investitionen in Digitalisierung und in zusätzliches Fachpersonal bei der WTG sei derzeit nicht zu erkennen, wie in die unverzichtbare Infrastruktur am Strand und auf den Campingplätzen investiert werden soll, beklagt der Seebadeverein. „Ziel muss es sein“, so Hegemann, „eine gemeinsame Lösung zu finden.“
Lies soll sich um Nordseebad kümmern
Wichtig für Hooksiel ist aus Sicht des Seebadevereins auch die Anerkennung des Ortes als Nordseebad. Der entsprechende Antrag liegt laut Auskunft der WTG seit Monaten in Hannover. Der Vorstand appelliert hier an den friesländischen Landtagsabgeordneten Olaf Lies, sich in seiner Funktion als Wirtschaftsminister dafür einzusetzen, dass die Anerkennung so schnell wie möglich erfolgt.