Friesland (2. 1. 2025) – Der Landkreis Friesland als untere Abfallbehörde weist darauf hin, dass die klassische „Abfallfibel“ in gedruckter Form ab diesem Jahr nicht mehr automatisch an die Haushalte verteilt wird. Die Abfallfibel erscheint ab 2025 in digitaler Version und kann im Internet unter der Adresse www.friesland.de/Abfall heruntergeladen werden.
In der digitalen Ausgabe sind weiterhin die aktuellen Hinweise zum Umgang mit Abfällen, Trennhinweisen und Tipps enthalten. Darüber hinaus gibt es über Link oder QR-Code den Zugang zu weiteren Angeboten wie etwa den Online-Abfuhrkalender für die adressengenauen Abfuhrtermite für Rest-, Bio- und Sondermüll sowie die Wertstofftonne. Alle Termine sind zudem in der Abfall-App verfügbar.
Darüber hinaus enthält die Fibel eine Fülle von Informationen rund um Themen wie Abfallgebühren, Ansprechpartner, private Dienstleister, Sperrmüll oder die Ast- und Strauchwerksammlungen. Bürgerinnen und Bürger, die eine gedruckte Übersicht der Abfuhrtermine für 2025 erhalten möchten, können sich an abfallwirtschaft@friesland.de wenden. Der Landkreis wird dann einen entsprechenden Ausdruck versenden.
Friesland/Wangerland (2. 1. 2025) – Die sieben Wasserversorger auf der ost-friesischen Halbinsel gehen von einem stark steigenden Bedarf an Trinkwasser aus. Um die öffentliche Trinkwasserversorgung in Zukunft zu sichern und vorrangig zu schützen, müsse der industriell-gewerbliche Wasserbedarf etwa für die geplante Wasserstoff-Produktion aus alternativen Quellen gedeckt werden – zum Beispiel durch Meerwasserentsalzung, die Nutzung von Klarwasser aus Kläranlagen sowie Oberflächenwasser.
Bedarfsspitzen an Hitzetagen
Das Netzwerk der Unternehmen, zu dem mit dem Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) auch der für das Wangerland zuständige Versorger und die GEW Wilhelmshaven gehören, haben in den vergangen Monaten jede Mengen Daten zu Wasservorkommen und Verbräuchen zusammengetragen. Der abschließende Projektbericht, so heißt es in einer Pressemitteilung, gebe einen Überblick über den Zustand der Wasserversorgung in der Region Ost-Friesland mit ihren 625.000 versorgten Menschen und erlaube eine Bewertung, auch im Hinblick auf Klimawandel und Energiewende. Das Fazit: „Die Wasserversorgung ist gut und sicher, aber vor allem zwei große Herausforderungen erfordern gemeinsames Handeln. Konkret sind dies zunehmende Bedarfsspitzen an Hitzetagen und der Wasserbedarf für die Wasserstoff- und Folgeindustrien.“
Verbrauch von Wasser steigt
Die Qualität des Grundwassers sei fast überall so gut, dass es relativ einfach zu Trinkwasser aufbereitet werden könne. Große Unterschiede gebe es aber bei den verfügbaren Wassermengen und Wasserrechten. Die zulässige Entnahmemenge hängt unter anderem davon ab, wieviel Grundwasser sich neu bildet. Diese „nutzbaren Dargebotsreserven“ seien für die sechs in der Region Ost-Friesland genutzten Grundwasserkörper verschieden.
Klar sei aber: Der Wasserbedarf steigt. Das Wasserversorgungskonzept Niedersachsen gehe davon aus, dass Privathaushalte und Industrie bis 2030 rund 10 Prozent und bis 2050 etwa 15 Prozent mehr Wasser brauchen. Daher sei es aus Sicht der Unternehmen sinnvoll, dass Versorger in Regionen, wo Reserven vorhanden sind, zusätzliche Wasserrechte beantragen.
Alternativen für Wasserstoff-Produktion
Zudem sei zu erwarten, dass der Nutzungsdruck auf die Ressource Grundwasser durch die Wasserstoffindustrie und die Ansiedlung energieintensiver Betriebe im Nordwesten weiter steigen werde. Hier sei mit einem zusätzlichen Bedarf an Reinstwasser von bis zu 10 Millionen Kubikmetern pro Jahr und einem Kühlwasserbedarf von bis zu 40 Millionen Kubikmetern pro Jahr (bei 10 Gigawatt Elektrolyse-Kapazität) zu rechnen. Zum Vergleich: Der OOWV fördert in seinen 15 Wasserwerken insgesamt knapp 100 Millionen Kubikmeter Grundwasser im Jahr.
Ziel müsse es sein, die öffentliche Trinkwasserversorgung vorrangig zu schützen. Dafür müsse man nach Ansicht der Versorgungs-Unternehmen zumindest für das Kühlwasser mittel- bis langfristig auf andere Wasserquellen (Meerwasser, Oberflächenwasser, Klarwasser aus Klärwerken) setzen.
Hooksiel/Horumersiel (31. 12. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH hat ihre Silvester-Veranstaltung „Wangerländer Deichleuchten“ aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Da zum aktuellen Zeitpunkt für die Silvesternacht starke Sturmböen durch eine amtliche Sturmwarnung des deutschen Wetterdienstes angekündigt sind, müssen wir schweren Herzens unser Wangerländer Deichleuchten absagen“, verkündete die WTG am Montagabend auf ihrer Homepage und auf Facebook.
„Viele Stunden haben wir gerungen und bis zuletzt gehofft – doch die angekündigten Sturmböen zwingen uns unsere Veranstaltung abzusagen, denn die Sicherheit der Teilnehmenden geht vor“, schreibt Marketing-Chefin Larissa Strangmann Die WTG bitte um Verständnis.
Das „Wangerländer Deichleuchten“ steht unter dem Motto Lichter und Fackeln statt Böller und Raketen. Geplant war, wie in den beiden zurückliegenden Jahren, an den Deichen eine Lichterkette zu bilden. Der Verzicht auf Feuerwerkskörper soll auch ein Zeichen setzten für Nachhaltigkeit und den Schutz der Tiere insbesondere im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Die Gemeinde Wangerland unterstützt das Ziel, indem sie ein Böllerverbot in Deichnähe erlassen hat. Das Verbot gilt für das gesamte Deichvorland und einen Streifen von 50 Metern hinter der Deichlinie in Richtung Binnenland.
Großer Freude im Mai: Die Feuerwehr zeigt anlässlich der Einweihung ihres neuen Gerätehauses am Hohe Weg vor großem Publikum ihr Können. Archiv-Fotos: hol
Hooksiel (31. 12. 2024) – 2024 war ein ereignisreiches Jahr. Weltweit, national, aber auch regional und lokal – in der Gemeinde Wangerland und insbesondere in Hooksiel. „Hooksiel-life“ hat das Geschehen vor Ort begleitet. Auch im zweiten kompletten Berichterstattungsjahr sind, neben einem umfangreichen Service-Paket, eine Fülle von Themen angerissen, Positionen beleuchtet und Entwicklungen begleitet worden.
Die Klickzahlen und etliche persönliche Rückmeldungen zeigen, dass es einen Bedarf für die lokale Netzzeitung gibt. Dankeschön dafür! Also heißt die Devise für 2005: Weiter so. Perspektivisch soll das Portal sich weiter entwickelt. Eine aktuelle Änderung für Veranstalter und Gewerbetreibende greift bereits zum 1. Januar. Wer möchte, kann „Hooksiel-life“ als seine Plattform für werbliche Botschaften nutzen.
Feuerwehr im Fokus
Aber blicken wir am Jahresende zunächst zurück: Ein zentrales Thema war im abgelaufenen Jahr für Hooksiel die Feuerwehr. Am Hohe Weg wurde im Mai das neue Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Ein Millionen-Bauwerk. Damit rückte zugleich das bisherige Feuerwehr-Areal am Alen Hafen, ein Filet-Grundstück für den Ort, in den Fokus. Personalmangel im Rathaus war der offizielle Grund dafür, dass die Suche nach einem potenziellen Investor erst in der zweiten Jahreshälfte begann – und immer noch nicht abgeschlossen ist. Prognose: Das Vorhaben wird auch im kommenden Frühjahr für Diskussionen sorgen.
Thalasso mit Nebenwirkungen
Weitreichende Folgen, auch für Hooksiel, könnte die Eröffnung des Thalasso Meeres Spa in Horumersiel haben. Die Baukosten waren von 8,7 auf 23 Millionen Euro explodiert. Die Wangerland Touristik GmbH geriet in finanzielle Engpässe, der Kurdirektor hat gekündigt. Im Rathaus lässt man keinen Zweifel daran, dass angesichts der angespannten finanzielle Lage viele Dinge noch einmal neu überdacht werden müssen – aus Hooksieler Sicht ist zu befürchten, dass es auch wieder um die Zukunft des Meerwasser-Hallenwellenbades und des Gästehauses gehen wird. Beide gehören zum Tafelsilber der WTG, belasten aber den Haushalt der gemeindeeigenen GmbH. Die Sorge: Vielleicht hat sich die Bürgerinitiative zum Erhalt beider Einrichtungen zu früh aufgelöst.
In 2024 ist in Hooksiel viel passiert. In der Ortsdurchfahrt darf nur noch Tempo 30 gefahren werden. Das Schwimmbad-Team versucht das Hallenwellenbad in Schuss zu halten. Die Diskussion um die Bebauung des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hafen ist entbrannt. Der Ankerpfad nimmt Gestalt an und der Dietrichsberg im Freizeitgelände ist eine neue Sehenswürdigkeit geworden.
Es gab in 2024 eine Fülle von erfreulichen Ereignissen. Die Ortsdurchfahrt ist auf dem Weg zur Tempo-30-Zone, die Theatergruppe feierte ihr 60jähriges Bestehen, der „Nordsee-Park-Hooksiel“, das neue Ganzjahres-Reisemobil und Mobilhome-Ressort an der Bäderstraße, schickt sich an, die Nebensaison zu bereichern. Die Grundschule feierte mit einem riesigen Zirkus-Projekt Premiere. Die Komplett-Restaurierung der Hooksieler Kanone ist abgeschlossen.
Kanone wieder in Schuss
Der Seebadeverein hat sie wieder am Deich an der Viethstraße positioniert. Fans von Country-Musik durften sich über das erste „Watt’n Country-Festival“ freuen. Das Deutsche Ankermuseum des Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel nimmt Gestalt an. Die „Hafenpütt“ hat einen neuen Standort bekommen. Und: Die immer rührige Arbeitsgruppe Hooksiel hat es geschafft, den 15 Meter hohen „Dietrichsberg“ auf die Liste des Sehenswürdigkeiten in der Region zu hieven. Respekt.
Der Blick nach vorn zeigt uns, dass es auch in 2025 jede Menge Gründe gibt, sich gut zu informieren und sich gegebenenfalls einzumischen. Nicht nur bei der Bundestagswahl am 23. Februar. Über der Feuerwehrareal am Alten Hafen, das Hallenwellenbad und das Gästehaus haben wir schon gesprochen. Vielleicht werden endlich auch die Überlegungen zur Sicherung des Hooksieler Strandes konkret. Dazu würde die überfällige Anerkennung des Küstenbadeortes Hooksiel als „Nordseebad“ passen.
Spannendes Jahr 2025
Die Arbeiten an der Deicherhöhung werden 2025 abgeschlossen werden. Die Sanierung der Hooksieler Seeschleuse kommt voran. Der FC Nordsee Hooksiel steht – zusammen mit Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland – vor der Fusion zum SC Wangerland. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland wird vermutlich bald das gesamte Gemeindegebiet umfassen. Gespannt sein dürfen wir auf die höchstrichterliche Bewertung der umstrittenen Parkgebühren an den Wangerländer Stränden. Wird das Hallenbad-Restaurant im nächsten Jahr wieder eröffnet? Und, und, und …
Die von Grund auf sanierte Kanone steht seit xy wieder an ihrem Platz auf dem Deich an der Viethstraße, von wo aus sie die Hafeneinfahrt bewacht..
Bei so viel kontroversen Themen ist eine gepflegte Diskussions-Kultur besonders wichtig. Nur im öffentlichen Wettstreit der unterschiedlichen Ansichten kann sich in einer Demokratie die beste aller möglichen Positionen durchsetzen. „Hooksiel-life“ ist eine ideale Plattform für diese Art eines konstruktiven Diskurses, der vor allem eines im Sinn hat: Das Beste für Hooksiel zu erreichen – und für die Hooksieler.
In diesem Sinne wünschen wir uns engagierte Bürger, weitsichtige Politiker und eine kompetente Verwaltung. Wenn dann noch die örtlichen Vereine und Institutionen weiterhin eng zusammenstehen, kann Hooksiel mit Zuversicht ins neue Jahr gehen.
Hooksiel (30. 12. 2024) – Autofahrer können ihre Fahrzeuge bis zum Donnerstag, 2. Januar, auf den Parkplätzen der Gemeinde Wangerland kostenfrei abstellen. „Parkgebühren werden über Silvester und Neujahr nicht erhoben“, bestätigt Ordnungsamtsleiter Markus Gellert gegenüber „Hooksiel-life“.
Unter die Regelung fallen unter anderem auch die Parkplätze entlang der Nee Straat im Ortskern von Hooksiel. Allerdings: Die Gebühren-Befreiung gelte nur für die Parkplätze der Gemeinde, nicht aber für die Stellplätze der Wangerland Touristik GmbH an den Stränden.
Die Gebührenfreitheit sei, so Gellert, ein „schöner Nebeneffekt“ für Einheimische und Urlaubsgäste. Im Kern gehe es aber um den Schutz der Parkautomaten. „Wir wollen verhindern, dass die Automaten durch Böller zerstört werden.“ Die WTG-Automaten hätten eine andere Technik. Da seien entsprechende Sicherheitsvorkehrungen nicht nötig.
Fackeln statt Böllern: Das Wangerland lädt ein zum nachhaltigen Silvester am Deich ein. Archiv-Foto: hol
Wangerland/Hooksiel (21. 12. 2024) – Mit dem Wangerländer Deichleuchten lädt die Wangerland Touristik GmbH (WTG) auch in diesem Jahr wieder am 31. Dezember dazu ein, den Jahreswechsel auf besondere, entschleunigte und naturverbundene Weise zu feiern. Statt lautem Feuerwerk stehen an Silvester die Achtsamkeit und Besinnlichkeit direkt am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer im Mittelpunkt.
Magische Momente
Der Jahreswechsel ist für viele ein magischer Moment – eine Gelegenheit, innezuhalten, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und das Neue mit frischen Hoffnungen zu begrüßen. Dazu sind Gäste und Einheimische aufgerufen, sich gegen kurz vor Mitternacht auf der rund 30 Kilometer langen Deichlinie des Wangerlandes zu versammeln und um Punkt 0 Uhr die unterschiedlichsten Leuchtmittel zu entflammen. Egal ob Öllampe, Wachsfackel oder akkubetriebene Lichterkette, im Fokus steht das gemeinschaftliche Genießen des Momentes direkt an der Nordsee.
Auch für das leibliche Wohl ist wieder gesorgt: So genannte Deichpaten sorgen an bestimmten Treffpunkten in Horumersiel/ Schillig und Hooksiel für ein Angebot an Heißgetränken und begleiten die Gäste des Wangerländer Deichleuchtens beim offiziellen Countdown.
1000 Fackeln gratis
Eine Anmeldung für das Deichleuchten ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei. Von der WTG und dem Gewerbeverein Horumersiel-Schillig werden 1.000 kostenfreie Fackeln ausgegeben. Diese sind am Freitag, 27.Dezember, Montag und Dienstag 30. und 31. Dezember in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel gegen Vorlage einer gültigen Gästekarte oder für Einheimische gegen Vorlage des Personalausweises erhältlich. Des Weiteren können Fackeln in allen teilnehmenden Geschäften erworben werden.
Yoga am Deich
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr: Im Rahmen des Wangerländer Deichleuchtens findet ab 22.40 Uhr am Deich auf Höhe der Friesland-Therme „Yoga am Deich“ statt. Bei dieser Yoga-Einheit werden ohne Vorkenntnisse kleine Bewegungen und Atemübungen praktiziert, die Körper und Geist entspannen und auf das kommende Jahr einstimmen. Eine Anmeldung hierfür ist erforderlich und kann über wangerland.de erfolgen.
Aktualisierung: Die WTG hat die Veranstaltung wegen Sturmgefahr am 30. Dezember abgesagt
Die Gruppe aus dem Wahlkreis Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund beim Besuch des Bundestags in Berlin. Vorn in der Mitte MdB Siemtje Möller. Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotografie
Friesland (21. 12. 2024) – Auf politische Bildungsreise ging es für Gäste der SPD-Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller nach Berlin. Die Abgeordnete für Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund hatte interessierte Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis eingeladen, sie im Rahmen einer vom Bundespresseamt organisierten Fahrt zu besuchen.
Die Reisenden machten sich unter der Leitung von Dörthe Kujath auf den Weg in die Hauptstadt, wo unter anderem der Besuch des Verteidigungsministeriums, eine Stadtrundfahrt und der Besuch im Bundestag auf dem Programm standen. Das Informationsgespräch und die von Zeitzeugen geleitete Führung durch die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (ehemals Zentrale der Untersuchungshaftanstalt der Stasi) und der Besuch an der Gedenkstätte „Berliner Mauer“ beeindruckten auf beklemmende Weise und unterstrichen die Bedeutung von Demokratie in einem freien Land.
Wollen die Sensibilität für Telefonbetrügereien erhöhen: Von links: Katja Reents von der Polizei, der Mediziner Matthias Abelmann und Marnie Menkens vom Verein für kommunale Prävention. Foto: Polizei
Friesland/Hooksiel (19. 12. 2024) – Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer von Betrugsmaschen. Angebliche Enkel, die kurzfristig große Bargeldsummen benötigen, falsche Polizeibeamte, die sich plötzlich melden und nach den persönlichen Verhältnissen der Senioren fragen und Menschen, die die Angerufenen mit Schocknachrichten verunsichern, versuchen mit immer neuen Maschen an das Geld der Betroffenen zu kommen.
Um nicht Opfer eines solchen Betruges zu werden, rät die Polizei dringend, bei solchen Anrufen sofort aufzulegen. Gemeinsam mit dem Verein kommunaler Prävention Wilhelmshaven e.V. (VKP) geht die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland (PI) bei der Präventionsarbeit in Sachen Telefonbetrügereien jetzt neue Wege.
Als Gedankenstütze verteilen Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, und Marnie Menkens, Geschäftsführerin des VKP Terminzettelblöcke mit wichtigen Verhaltenshinweisen, u.a. an Arztpraxen. Die Idee für dieses Projekt haben Polizeibeamten in Lüneburg entwickelt.
„Die bunten Zettel mit den Tipps sollen den Seniorinnen und Senioren besonders ins Auge fallen, wenn sie beispielsweise am Kühlschrank oder an einer Pinnwand hängen“, so die Prävetions-Fachleute. Die Terminzettelblöcke, ein Block hat 50 Zettel in dem Format 10,5 mal 14,8 Zentimeter, können kostenlos per E-Mail unter den Adressen katja.reents@polizei.niedersachsen.de oder info@vkp-whv.de bestellt werden.
„Ich unterstütze gerne. Es ist sehr sinnvoll. Ich sehe täglich ältere Patienten und kann ihnen eine gute Botschaft mit den Terminzetteln mitgeben, auch an wen Sie sich wenden können“, erklärt Matthias Abelmann, Facharzt für Allgemeinmedizin in Wilhelmshaven und Bezirksausschussvorsitzender der Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Bereits jetzt haben uns schon viele Praxen kontaktiert und unterstützen die Aktion“, freut sich Marnie Menkens. Katja Reents: „Aber nicht nur Arztpraxen dürfen sich bei uns melden, sondern alle, die mit lebensälteren Menschen Termine vereinbaren, wie etwa Friseurgeschäfte, Optiker, Podologen und so weiter.“
Entwarnung oder nur Schonfrist für den Bolzplatz in Horumersiel? Der Gemeinderat hat die Frist verlängert, in der er über die Bauleitplanung für das Quartier nachdenken kann. Archiv-Foto: hol
Wangerland (12. 12. 2024) – Kuriosum im Rat der Gemeinde Wangerland. Eine Wangerländer Bürgerin stellt vor Wochen einen Antrag für die Namensgebung für einen neuen Weg in Oldorf. Die politischen Gremien im Rat beraten den Vorschlag, befinden ihn für gut und setzten dazu an, ihn in der jüngsten Gemeinderatssitzung final zu beschließen – da meldet sich ein Bürger und weist darauf hin, dass seine Frau den Antrag inzwischen wieder zurückgezogen habe.
Was tun? Eine knifflige Aufgabe für den Ratsvorsitzenden Johann Wilhelm Peters (SPD). Am Ende ist sich der Rat einig. Der „Antrag“ der Bürgerin war rechtlich lediglich eine Anregung, der der Rat gefolgt ist. Eine Anregung kann man aber nicht zurückziehen.
Also blieb es dabei: Die kleine Ortsumgehung für landwirtschaftlichen Verkehr, die Oldorf im Zuge des Flurbereiniungsverfahren Oldorf-St. Joost erhalten hat, bekommt den Namen „Bertha-Cornelia-Weg“. Damit soll die verstorbene Bertha-Cornelia Albers gewürdigt werden, der Teile der Wegtrasse gehörten. Ihren Gulfhof, der gegenüber von dem Weg liegt, hat die Verstorbene in eine Stiftung des Schlossmuseums Jever eingebracht, dessen Zweckverband den Hof pflegt und in seine museale Arbeit einbindet.
Weniger kompliziert ging es bei den Beschlüssen zur Bauleitplanung zu. Der Rat segnete mehrere Änderungen des Flächennutzungsplanes der Gemeinde und von Bebauungsplänen ab, mit denen Klarheit und zum Teil Rechtssicherheit etwa im Neubaugebiet am Wangermeer in Hohenkirchen und in Teilen von Horumersiel geschafften werden soll. Vor allem geht es jeweils um die Zulässigkeit von Dauerwohnen, Ferien- und Zweitwohnungen.
Um ein Jahr verlängert hat der Rat in einem weiteren Beschluss die Veränderungssperre für das Gebiet „Horumersiel-Nord“. Hier war nach ursprünglichen Plänen unter anderem eine teilweise Bebauung des dortigen Bolzplatzes vorgesehen. Dagegen hatte es Proteste gegeben. Mit der Verlängerung der Veränderungssperre gewinnt die Gemeinde jetzt ein Jahr Zeit, um ihre Pläne für das Areal zu präzisieren.
Wangerland/Hooksiel (11. 12. 2024) – Der Rat der Gemeinde Wangerland ist der Empfehlung der Kämmerei gefolgt und hat den Hebesatz für die Grundsteuer A und B von 480 auf 390 Prozentpunkt gesenkt. Die Senkung kann für den einen oder anderen Wangerländer aber dennoch dazu führen, dass er mehr Steuern zahlen muss.
Der Grund dafür die die Reform der Berechnung der Grundsteuern. Künftig wird bei der Berechnung des Bemesssungszahl für ein Grundstück durch die Finanzverwaltung des Landes neben Alter und Größe der Immobilie auch derer Lage einbezogen. Daher kann es sein, dass von zwei Immobilienbesitzern, die bislang denselben Steuerbetrag zahlen mussten, jetzt einer mehr und einer weniger zahlen muss.
Kaum Mehreinnahmen für Gemeinde
Die Gemeinde Wangerland folgt anders als etwa die Stadt Schortens der Empfehlung, dass die Umstellung der Erhebungssystematik für die Gemeinde selbst möglichst aufkommensneutral erfolgen soll. Soll heißen: Die Gemeinde will durch die Umstellung keine Mehreinnahmen erzielen. Die erwarteten Einnahmen bei einem Hebesatz von 390 Prozent (neu) liegen nur leicht über den bisherigen beim Hebesatz von 480 Prozent.
Dieser „Risikozuschlag“ sei angemessen, stellte SPD-Fraktionssprecher Holger Ulfers fest, da einige Bürger möglicherweise (erfolgreich) Widerspruch gegen ihren neuen Steuerbescheid einlegen werden, was das Steueraufkommen absenken könnte. Ulfers lobt die Verwaltung für ihren mit Augenmaß entwickelten Beschlussvorschlag, der bei einer Gegenstimme den Rat passierte.
Höhere Kostenbeteiligung im Kita-Bereich
Einstimmig befürwortete der Rat die Erhöhungen, die ab dem 1. Januar 2025 im Bereich der Kindertagesstätten greifen werden. Danach werden die Gebühren für das Mittagessen der Kinder von 60 auf 72 Euro, die Beteiligung an den Getränke- und Verpflegungskosten von 4 auf 6 Euro im Monat steigen.
Die Satzung über den Tourismusbeitrag in der Gemeinde wird von 2024 nach 2025 fortgeschrieben, was nach den Worten von Kämmerer Arthur Wichmann auch vertretbar sei, da die Vorteilssätze für die verschiedenen wirtschaftlichen Branchen noch vergleichsweise aktuell seien. Den Tourismusbeitrag müssen Betriebe, Vermieter, Gastronomen etc. entrichten, die besonders vom Tourismus profitieren.
Bürgermeister Mario Szlezak (links) ehrte Holger Ulfers. Der Hooksieler Sozialdemokrat ist seit 25 Jahren im Rat der Gemeinde Wangerland aktiv. Foto: hol
25 Jahre im Gemeinderat
Eine besondere Ehrung erhielt Holger Ulfers in der Ratssitzung. Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) ehrte den Hooksieler Ratsvertreter im Namen des Niedersächsischen Gemeindebundes für seine 25-jährige Zugehörigkeit zum Rat. Ulfers habe mit dazu beigetragen, dass das Wangerland in den vergangenen 25 Jahren ein schönerer Ort zum Leben geworden sei. Der Sozialdemokrat sei ein gut vernetzter Interessenvertreter mit dem Ohr an den Wünschen der Bürger, ein konstruktiver Gesprächs- und Verhandlungspartner im Rat und jemand, der in der Lage sei, bei einer Entscheidung „den nächsten Schritt mitzudenken“, so Szlezak, der Ulfers unter dem Beifall des Rats eine Ehrenurkunde überreichte.
Die Ehrennadel, die ebenfalls zu der Auszeichnung gehört, reichte Szlezak wenige Minuten später nach. „Das hätte ich fast vergessen“, entschuldigte sich der Bürgermeister. „Aber so etwas macht man ja auch nicht jeden Tag.“