Doppel-Turnier für Tennis-Damen

Hohenkirchen/Hooksiel (26. 7. 2023) – Der MTV Hohenkirchen richtet am Sonnabend, 29. Juli, auf seiner Tennisanlage en Damen-Doppelturnier für die Altersklassen AK 30, 40 und 50 aus. Die Teilnehmerinnen kommen aus elf verschiedenen Vereinen, darunter auch vom FC Nordsee Hooksiel. Die Hooksielerin Petra Csikos geht mit Heike Scharfe-Diebel an den Start, die dem Hessischen Tennis-Verband (HTV) angehört und vom TC Nieder-Weisel kommt. Insgesamt nehmen zehn Doppel am Turnier teil. Vom MTV Hohenkirchen spielt Svenja Manning mit.

Auf den zwei Sandplätzen wird nach dem sogenannten „Spiralsystem“ nur Doppel gespielt. Das bedeutet, dass jede Doppelpaarung am Spieltag zwei Spiele zu bestreiten hat. Dabei treffen sie auf mindestens einem gleichwertigen und einem besseren Gegner. Gezählt wird nach den Regeln der ITF Anhang V, „ohne Vorteil Spiel“. Der dritte Satz wird als Match-Tiebreak ausgespielt.

Die ersten Spiele starten um 9 Uhr. Je nach Wetterlage wird voraussichtlich bis etwa 18 Uhr gespielt. Aufgrund der guten Leistungsklassen rechnet die Turnierleitung mit sehr spannenden und zum Teil ausgeglichenen Spielen. „Zuschauer sind auf der Anlage des MTV ausdrücklich erwünscht“, so Organisationsleiter Robert Meints. Für den 10. September plant der MTV als Abschluss der Turnierreihe dieses Jahres ein Mixedturnier.

Zeltlager an die Ostsee mit viel Spaß und schönen Erlebnissen

Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehren im Wangerland stehen zusammen. Foto: Feuerwehr

Hooksiel/Wangerland (25. 7. 2023) – An der Ostsee ist es auch schön. Davon konnten sich jetzt die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren Tettens, Hohenkirchen und Hooksiel überzeugen. Insgesamt 35 Jugendliche verbrachten an der Lübecker Bucht begleitet von neun Betreuerinnen und Betreuern eine spannende Woche in einem Zeltlager. Der Dank des Hooksieler Feuerwehr-Nachwuchses geht dabei besonders an den Förderverein der Freiwillige Feuerwehr Hooksiel e.V., dessen Mitgliedern die Fahrt mit 700 Euro bezuschussten.

Startpunkt für die jährliche Zeltlager-Reise war das Feuerwehrhaus Hohenkirchen. Nach rund sechs Stunden Fahrt erreichte die Gruppe Grömitz, wo glücklicherweise die Zelte bereits aufgebaut waren und direkt bezogen werden konnten. Ein erster Höhepunkt war ein Besuch im Zoo „Arche Noah“ in Grömitz. Die Kinder und auch die Betreuer hatten dort bei gutem Wetter viel Spaß. 

Am nächsten Tag folgte ein Ausflug zur Feuerwehr Grömitz, wo die Kinder und Jugendlichen aus dem Wangerland ihren guten Ausbildungsstand unter Beweis stellen konnten. Nach den Worten des stellvertretende Jugendfeuerwehrwarts der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland, Carsten Behnk, bestanden alle Kinder die Prüfung „Jugendflamme 1“, die älteren zusätzlich die „Jugendflamme 2“. Als Belohnung gab es entsprechende Urkunden. 

Spannend war es auch im „Hansa Park“: Achterbahn, Wildwasserbahn, Freefall-Tower und andere, aufregende Fahrgeschäfte sorgten dafür, dass die Betreuer eine ruhige Nachruhe genießen konnte. Ganz anders als in der Nacht zuvor, als ein schweres Unwetter viele Kinder und Betreuer aus dem Schlaf gerissen hatte. 

Ihre Freizeit verbachten die Wangerländer im Zeltlager oder an der Grömitzer Promenade. Eine „Schnitzeljagd“ mit Siegerehrung forderte den Teamgeist der Kinder. Als Abschluss gestalteten alle Kinder T-Shirts mit eigenen Motiven als Erinnerung und Mitbringsel vom Zeltlager, das für viele der Kinder das erste war und, da ist sich Carsten Behnk sicher, nachhaltig gut in Erinnerung bleiben wird.

Tödlicher Unfall im Wangerland

Wangerland (24. 7. 2023) – Tödlich verletzt wurde heute ein Autofahrer bei einem Unfall auf der Kreisstraße 86 im Wangerland. Nach Angaben der Polizei kam der Wagen, der aus Richtung Friedrich-Augustengroden kommend in Richtung Friederikensiel unterwegs war, gegen 13.50 Uhr auf gerade Strecke nach rechts von der Fahrbahn ab. 

Der Wagen hat offenbar einen Baum gestreift, sich überschlagen und ist dann auf dem Dach auf einem angrenzenden landwirtschaftlichen Feld liegen geblieben. Danach sei das Auto in Brand geraten. „Der Fahrzeugführer als einziger Fahrzeuginsasse verstarb am Unfallort“, schildert die Polizei.

Die Unfallursache ist offenbar noch unbekannt. Andere Fahrzeuge sollen an dem Unfall nicht beteiligt gewesen sein. Helfer der Freiwilligen Feuerwehr löschten das Fahrzeug. Für den um die 70 Jahre alten Mann kam jede Hilfe zu spät.

Die Polizei sucht nach Zeugen, die den Unfallhergang beobachtet haben oder sonstige Angaben zum Fahrzeug oder dem Unfall machen können. Hinweise nimmt das Polizeikommissariat in Jever unter Telefon 04461/7449-0 entgegen.

Besichtigungen im Thalasso Meeres Spa

Thalasso Meeres Spa
Mit Ästhetik, Licht und Ruhe soll das „Thalasso Meeres Spa“ der Reizüberflutung ab Ende des Jahres entgegen wirken. Jetzt ist die Personalsuche angelaufen. Animation: WTG

Horumersiel/Hooksiel (17. 7. 2023) – Für die Wangerland Touristik GmbH hat die heiße Phase der Personal-Werbung für das „Thalasso Meeres Spa“ begonnen. Mit Hilfe von Anzeigen in den regionalen Tageszeitungen sucht die WTG Mitarbeiter, die ab dem 1. November in dem neuen Gesundheitstempel in Horumersiel ihre Arbeit aufnehmen sollen. Das Haus selbst mit seinen Wellness- und Therapieangeboten soll im Dezember offiziell in Betrieb gehen.

Gesucht werden Beschäftigte in Voll- und Teilzeit. Das Spektrum reicht von Gesundheitscoaches bis zu Reinigungskräften, von Sporttherapeuten bis zu technischem Personal, von Spa-Therapeuten und Kosmetikerinnen bis Kräften, die die Rezeption besetzten. Damit sich künftige Mitarbeiter aber auch potenzielle Nutzer ein Bild von dem Haus und seinen Angeboten machen können, bietet die WTG für Mittwoch, 19. Juli, ab 17 Uh sowie für Freitag, 21. Juli, ab 14 Uhr, Besichtigungstermine an (Treffpunkt im WTG-Gebäude Zum Hafen 3).

Das „Thalasso Meeres Spa“ soll überregionale Strahlkraft ausüben. Die Lockstoffe: Ruhe, Stille und Weite sowie die Heilkraft des Meeres. Zur Zielgruppe gehören durch Reizüberflutungen gestresste Menschen, die bereits sind, etwas Gutes für sich zu tun. Helfen sollen bei der Reizreduktion Ästhetik, Meerwasser und Schlick. Angeboten werden sollen unter anderem Schlick-Packungen, Massagen, Bäder und Kosmetik, Yoga- und Aqua-Kurse, Coachings und Personal-Training. Als ein Alleinstellungs-Merkmal fürs Wangerland setzt die WTG unter anderem auf eine Kältekammer.

Polizei bekommt neue Telefon-Nummer

Jever/Hooksiel (7. 7. 2023) – Das Polizeikommissariat Jever bekommt in Kürze eine neue Telefonnummer. Ab Donnerstag, 12. Juli, ist die Behörde unter der Rufnummer 04461/74490 zu erreichen. Hintergrund ist eine technischen Umstellung.

Für Bürger im Wangerland ist die Nummer des Polizeikommissariats besonders nachts und an den Wochenenden wichtig, da das Gemeindegebiet dann direkt auf Jever betreut wird. Die in Hohenkirchen beheimatete Polizeistation Wangerland (Telefon 04463/80891-0) ist nur unter der Woche und nur tagsüber bis 20 Uhr besetzt. In Notfällen sollten Bürgerinnen und Bürger ohnehin gleich über die Nummer 110 die Polizei-Leitstelle alarmieren.

Nach der Umstellung der Festnetznummer der Polizei in Jever erhalten Anrufer auf der alten Nummer eine Ansage mit der neuen Rufnummer. Diese Ansage wird laut Polizei vier Wochen aktiv sein.

Katholische Christen wollen trotz Reformen das Leben gemeinsam feiern

Pfarrer Lars Brate
Pfarrer Lars-Jörg Bratke ist stolz auf den hellen und sehr kommunikativen Innenraum der St.-Ansgar-Kirche in Hooksiel. Das Gotteshaus biete ein ideales Umfeld für die Begegnung und das Gespräch zwischen einheimischen Christen und Urlaubern. Foto: hol

Hooksiel (6. 7. 2023) – Stellen wir uns vor, es gibt keine Kirche mehr. Quatsch? Okay. Stellen wir uns vor, dass sich die Kirche, wie wir sie kennen, sehr stark verändert. Was machen wir? Lassen wir Kirche Kirche sein, oder verändern wir uns mit? Vor dieser Frage stehen die Christen im Wangerland. 

Viele Kirchenaustritte, sinkende Kirchensteuer-Einnahmen, fehlender theologischer Nachwuchs … Die Probleme, mit denen die evangelisch-lutherische Landeskirche und die katholische Kirche zu kämpfen haben, sind ähnlich. Sieben ev.-luth. Gemeinden haben sich bereits zum Jahresbeginn zur ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland zusammengeschlossen. Mittelfristig verringert sich die Zahl der Pastoren. Laien werden stärker gefordert werden – sei es im Gemeindeleben oder auch bei Andachten.

Ab 2024 sechs „Pastorale Räume“

Die katholische Kirchengemeinde steht vor einem ähnlichen Prozess. Zum 1. Januar 2024 werden die 41 Pfarreien im Oldenburger Land in sechs so genannten Pastoralen Räumen zusammengefasst. Das Wangerland gehört dann zum Raum „Küste“, der Pfarreien aus dem Landkreis Friesland, der Wesermarsch und dem Ammerland sowie Wilhelmshaven angehören werden. Wie das Bistum in Münster und das Offizialat Vechta betonen, bleiben die einzelnen Pfarreien zwar auch nach dem 1. Januar rechtlich selbstständig. Mittelfristig aber sollen etwa Personal- und Finanzfragen auf der Ebene der Pastoralen Räume geklärt werden. Angesichts der Personalnot dürfte sich die Zahl der hauptamtlich Beschäftigten dabei in etwa halbieren.

Die Katholische Gemeinde Wangerland gehört zur Pfarrei Jever St. Benedikt. Die Gotteshäuser St. Marien in Schillig und St. Ansgar in Hooksiel werden seit 2006 von Pfarrer Lars-Jörg Bratke betreut, der darüber hinaus auch in Jever und Schortens aktiv ist. Die rund 750 katholischen Christen im Wangerland hätten den Diskussionsprozess um die künftigen kirchlichen Strukturen sehr ruhig begleitet, sagte der Pfarrer im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Nach Bratkes Geschmack war es sogar etwas zu ruhig. „Ich habe schon 2007 die St.-Hedwig-Kirche in Hohenkirchen schließen müssen. Das möchte ich nicht noch einmal erleben.“

Noch ist der Pfarrer zuversichtlich, dass die beiden katholischen Gotteshäuser im Wangerland dauerhaft Bestand haben werden. „Am Ende entscheidet das aber die Gemeinde. Wenn niemand zum Gottesdienst kommt, muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann die Kirche weg ist.“

Standortfaktor Urlauberseelsorge

Ein wichtiger Standortfaktor fürs Wangerland sei die Urlauberseelsorge. Gerade in den Sommermonaten würde viele Küstenurlauber die Gottesdienste besuchen. Die Menschen hätten dann viel Zeit, seien entspannt und für geistliche Ansprachen zugänglich. Froh sei er, so Bratke, über das offene Miteinander der Einheimischen und Gäste in den Kirchen – gerade auch in St. Ansgar. Das passe sehr gut zur Geschichte der katholischen Gemeinde im Wangerland, die erst nach dem 2. Weltkrieg von Flüchtlingen und Vertriebenen in Schillig gegründet wurde.

Ein Großteil der Urlauber im Wangerland kommt aus Nordrhein-Westfalen. Auch damit schließt sich für Lars Bratke, 1970 in Schwerte an der Ruhr geboren, ein Kreis. „Schwerte ist für mich immer noch ein Stück Heimat, obwohl ich immer an der Küste leben und arbeiten wollte.“

Vom evangelischen Theologen zum katholischen Pfarrer

Der Weg dahin führte über Umwege. Lars Bratke wächst mit der Kirche auf, und zwar mit der evangelischen Volkskirche in Schwerte. Wegweisend für die Zukunft des jungen Mannes wird ein Lob seines damaligen Pastors. „Lars, dich könnte ich mir gut als Pastor vorstellen.“ Das Ziel ist gesetzt. Bratke lernt nach dem Abitur Griechisch, Hebräisch und Latein, studiert evangelische Theologie und arbeitet im Jahr 2000 als Vikar im Paderborner Land. 

St. Ansgar Kirche in Hooksiel
Die St.-Ansgar-Kirche steht seit gut 60 Jahren am Ende der Nordstraße in Hooksiel. Ob das Gotteshaus trotzt aller Strukturreformen in der katholischen Kirche eine Zukunft hat, hängt nach Überzeugung von Pfarrer Bratke in erster Line von der Gemeinde ab. Foto: hol

Allerdings: Pastoren-Stellen sind damals knapp in der evangelischen Kirche. Da für Bratke die Ökumene stets „eine Herzensangelegenheit“ war und ihn die Liturgie der katholischen Gottesdienste schon immer angesprochen hat, schult der junge Theologe die „katholischen Spezials“ nach: Dogmatik, Mariologie, Liturgie. Er besucht 2001 das Priesterseminar und wird 2002 in Steinfurt zum katholischen Priester geweiht.

Die dogmatischen Unterschiede zwischen evangelischer und katholischer Kirche sind für Lars Bratke nachrangig. „Wichtig war es für mich immer, als Priester leben und arbeiten zu können“, sagt der Theologe. Taufe, Hochzeit, Beerdigungen, das sind für den Seelsorger die wichtigsten Ereignisse, bei denen er die Menschen begleiten möchte – und bei denen die Menschen Kirche vor Ort erleben können. „Wir wollen als Christen das Leben gemeinsam feiern.“

Das Offizialat Vechta hat mit Sabine Orth eine Pastoralreferentin abgestellt, die die Wangerländer auf den Weg in die künftige Struktur der katholischen Kirche begleiten wird. Lars Bratke würde sich freuen, wenn auch möglichst viele Christen in Hooksiel diesen Weg mitgehen und den Prozess des Wandels aktiv begleiten. Ein erster Schritt dahin: der Besuch des Gottesdienst am Sonnabend, 19 Uhr, in St. Ansgar und die Eucharistiefeier am Vorabend. 

Polizei warnt: Einige Sturmschäden werden sich noch später zeigen

Hooksiel/Wilhelmshaven (6. 7. 2023) – Das Sturmtief „Pony“ hat den Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland gehörig Arbeit beschert. Das Unwetter hatte am Mittwochnachmittag zahlreiche Schäden verursacht. Verletzte Personen habe ist im Inspektionsgebiet aber nicht gegeben, teilte die Polizei heute mit.

Die erste Bilanz zum Einsatzgeschehen: „Es sind 18 Notrufe für das Stadtgebiet Wilhelmshaven und den Landkreis Friesland über die 110 im Zusammenhang mit dem Sturm eingegangen. Hinzu kommt eine Vielzahl an Anrufen, die die jeweiligen Polizeiwachen direkt erreichten und Einsätze auslösten.“

Hauptursache waren umgekippte Bäume und herabfallende Äste. Polizeibeamte mussten dabei vielerorts den Verkehr regeln, damit die Hindernisse beseitigt werden konnten. In der Summe registrierte die Polizei ein vermehrtes Aufkommen an Einsätzen, Notrufen und anderweitigen Mitteilungen.

Ein Tipp der Inspektion: „Wir empfehlen, trotz der nicht mehr vorhandenen Warnung und dem mittlerweile überstandenen Sturm weiterhin aufmerksam zu sein. Viele Schäden werden sich erst im Laufe der kommenden Tage zeigen.“

Angst vor Corona – warum viele Kinder den Schulbesuch verweigern

Hooksiel/Friesland (5. 7. 2023) – Corona ist an den Schulen im Landkreis Friesland immer noch präsent. Auch wenn die Zahl der Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern sowie bei den Lehrkräften drastisch abgenommen hat – die Angst ist vielerorts geblieben. Eine Folge: Immer noch gibt es bei Schulen und Schulbehörde eine erhöhte Zahl von Anfragen von Eltern, ob ihr Kind wirklich am Unterricht teilnehmen muss. Schließlich sei es während der Hochzeit der Pandemie auch ohne Präsenzunterricht gegangen. 

Ein 13-Jähriger, nennen wir ihn Ben, besucht eine Oberschule in Friesland. Während der Pandemie haben er und seine alleinerziehende Mutter, sie könnte Anne heißen, miterlebt, wie Bens Großmutter schwe –r an Corona erkrankte. Sehr schwer. Anne war immer froh, wenn die Klasse ihres Sohnes auf Fernunterricht umgestellt wurde. Zu Hause, so ihr Gefühle, könne sie Ben besser vor dem Virus schützen.

Offenbar ist Corona noch da. Auch wenn die Zahl der Anfragen zum Thema Schulverweigerung aus dem Bereich Friesland nach Angaben des Kultusministeriums in Hannover „mittlerweile wieder relativ stabil“ seien – „ohne die hohen Spitzen wie zu Corona-Zeiten“. Immer noch gebe es Ängste und psychische Störungen, die sich in der Corona-Zeit mit dem Wechsel aus Präsenz- und Wechselunterricht entwickelt hätten und die offenbar bis heute noch zu Schulverweigerungen führten.

Bußgeldverfahren gegen 100 bis 150 Familien

Die Zahl der Schulpflichtverletzungen an den weiterführenden Schulen der beiden vergangenen Jahre in Friesland lag nach Auskunft des Schulamtes beim Landkreis gegenüber „Hooksiel-Life“ „bei rund 1 Prozent, also bei 100 bis 150 Schülerinnen und Schülern“. Dabei räumt Landkreis-Sprecherin Nicola Karmires ein: „Diese Zahlen sind gegebenenfalls nicht vollständig, da dem Schulamt nur die Fälle von den Schulen gemeldet werden, die mit einem Bußgeld geahndet werden.“ Vergleichszahlen aus Vorjahren gebe es nicht. 

Bevor die Ordnungsbehörde Bußgelder wegen eines Verstoßes gegen die Schulpflicht verhängt, hat es meist schon einige Versuche gegeben, das Problem zu lösen. In der Regel versuchen die Schulen selbst, Schulsozialarbeiter, Betreuungslehrer oder Schulpsychologen im Gespräch mit den Eltern die Gründe für den „Schulabsentismus“ herauszubekommen. Notfalls wird dabei auch das Jugendamt eingeschaltet. Erst wenn all das nicht fruchtet, folgt ein Bußgeldverfahren.

Schüler
Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich nach der Corona-Pandemie in der Enge von Schulklassen nicht mehr wohl. Die Angst, sich möglicherweise anzustecken, lähmt ihre Lernfreunde. Themen-Foto: Flickr

Sozialpädagogische Kompetenz in Schulen gestärkt

Das Land Niedersachsen versuche, so ein Sprecher des Kultusministeriums gegenüber „Hooksiel-Life“, seit 2016 gezielt, mit der sozialen Arbeit in schulischer Verantwortung die sozialpädagogischen Kompetenzen in den Schulen nachhaltig zu verankern. So seien sozialpädagogische Stellen an allgemein- und berufsbildenden Schulen geschaffen worden. Zudem gebe es eine Vielzahl von Qualifizierungs-Maßnahmen für Lehrkräfte und weiteres pädagogisches Personal, in denen der Umgang mit Schulverweigerung, Mobbing, Gewalt und so weiter thematisiert wird. Die Entwicklung eines gesunden sozialen Klimas an den Schulen wirke auch präventiv gegen Schulverweigerung, ist man im Kultusministerium überzeugt.

Die Zahl der Schulverweigerungen und deren Ursachen werden nach Angaben des Ministeriums nicht statistisch erfasst und auch nicht bestimmten Ursachen zugeordnet. Politisch motivierte, von den Eltern unterstützte Schulverweigerung – die in Teilen der Querdenker-Bewegung als Mittel gegen die Beeinflussung von Kindern propagiert wird – ist in Niedersachsen offenbar noch kein Thema. Meist seien die Gründe für Schulverweigerung sehr individuell, lägen in Phobien, Trennungsängsten oder anderen Persönlichkeits-Auffälligkeiten, heißt es in Hannover. 

Online-Unterricht nicht mehr vorgesehen

So dürfte es auch bei Ben sein. Er hat bis heute noch Angst, dass er oder seine Mutter an Corona erkranken könnten. Deutlich über 20 Fehltage hat er in diesem Schulhalbjahr gesammelt. Entschuldigt, wie Anne ihm bescheinigt hat. Als Schulverweigerer ist Ben noch nicht aufgefallen. Der Junge freut sich auf die Ferien. Nicht weil es in den Urlaub geht – aber in der Schule fühle er sich immer noch nicht wieder richtig wohl. Trotz netter Mitschüler, freundlicher Lehrer und einer objektiv sehr geringen Ansteckungsgefahr.

„Aber was ist im nächsten Herbst?“ fragt Ben. „Vielleicht kommt das Virus zurück.“ Annes Vorschlag: „Wir haben bei uns ein gutes Internet. Sicherer wäre es, wenn Ben nur Online-Unterricht hätte.“ Diese Möglichkeit aber sieht das Schulgesetz nicht vor.

Ferien müssen nicht langweilig sein

Wangerland/Hooksiel (3. 7. 2023) – Die Ferien stehen vor der Tür. Aber den Kindern unnd d Jugendlichen im Wangerland muss nicht langweilig werden. Dafür haben die Gemeindejugendpflege sowie eine ganze Reihe von Vereinen und Institutionen gesorgt. 

Spaßgarant ist ein Ferienpass, in dem für den Zeitraum vom 6. Juli bis zum 16. August eine Fülle von Veranstaltungen für Kinder jeden Alters enthalten sind. Alle Angebote können auch von Hooksieler Schülerinnen und Schülern genutzt werden.

Da gibt es unter anderem vergünstigte Tagesfahrten zur Kletterwand in Aurich, zum Jump-House in Bremen, zum Tierpark Thüle, zum Wild- und Freizeitpark Osttrittrum oder zum Kart-O-Drom in Rastede. 

Wer lieber vor Ort bleiben will, kann unter anderem eine Zirkus besuchen, an einem Spielfest in Hooksiel teilnehmen oder einen Tag bei der Feuerwehr verleben. Kreative können im Künstlerhaus Hooksiel malen, fotografieren oder mit Ton arbeiten.

Ein großes Angebot gibt es für sportlich interessierte Jungen und Mädchen. Die Palette reicht vom Minigolf über Bowling, Tennis, Tauchen und Wasserskifahren bis zum Stand-up-Paddling oder Segeln. Auch ein Angelkursus und Wildbeobachtung können besucht werden.

Insgesamt gibt es 35 Angebote. Viele davon sind kostenlos nutzbar. Der komplette Ferienpass, der auch bereits in den Schulen ausgelegt wurde, ist im Internet auf der Seite der Gemeinde Wangerland unter www.wangerland.org einzusehen. Für Rückfragen und weitere Informationen, etwa zu Unterstützungs-Möglichkeiten für ein Kind, steht Simone Harms von der Gemeinde Wangerland unter Telefon 04463/989110 oder die Jugendpflege unter Telefon 04463/808691 zur Verfügung. 

Spielzeug für Flüchtlinge gesucht

Dorf Wangerland Besuch
Bürgermeister Mario Szlezak (links) und MdB Siemtje Möller (4. von links) sprachen mit Vertreter der Institutionen, die sich um die Flüchtlingsfamilien im Dorf Wangerland kümmern. Foto: Büro Möller

Hohenkirchen (1. 7. 2023) – Die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) hat zusammen mit Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak die zentrale Flüchtlings-Unterkunft in Hohenkirchen besucht. Ihr Eindruck: „Im Wangerland trifft friesische Gastfreundschaft auf nordische Gelassenheit.“

„Menschen, die bei uns Schutz suchen, finden hier für die erste Zeit Unterschlupf und werden von einem tollen Team vor Ort umsorgt“, sagte Siemtje Möller im Anschluss in einem Gespräch mit Vertretern der Gemeinde Wangerland, der Landesaufnahmebehörde, der Standortleitung, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Dorfgemeinschaft.

Die Abgeordnete zeigte sich beeindruckt. „Egal aus welchem Herkunftsland, welcher Sprache, welche Erfahrungen – die Menschen stehen zusammen, unterstützen sich, veranstalten Spielenachmittage mit der Kirchengemeinde. Der Zusammenhalt sowohl im Feriendorf Wangerland selbst als auch drumherum ist und bleibt eng – ein echtes Vorbild und ein toller gemeinschaftlicher Zusammenhalt.“ 

Zuletzt hatte eine Gruppe von Helfern aus dem Kreis der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland um Spielzeugspenden wie Barbie-Puppen, Match-Box-Autos oder Lego-Steine für die Kinder der Flüchtlingsfamilien gebeten. Anlaufstelle für Spender ist das Kirchenbüro in Hohenkirchen (Tel. 04463/55055), das montags bis mittwochs von 10 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr besetzt ist. 

Auch Bürgermeister Szlezak sagte, dass er sehr stolz darauf sei, dass im Wangerland so viele aufgeschlossene und emphatische Bürger lebten, die die Not der Menschen erkennen und sich ehrenamtlich engagierten. „Das ist wirklich beispielhaft und großartig.“

Die zentrale Flüchtlingsunterkunft befindet sich im ehemaligen Hotel „Dorf Wangerland“. Anfang Mai waren die ersten von maximal 400 Menschen eingezogen, die hier auf die Bearbeitung ihrer Asylanträge warten und dann auf andere Kommunen verteilt werden. In der Einrichtungen wohnen bislang ausschließlich Familien mit kleinen Kindern. Die meisten von ihnen sind vor Gewalt und Verfolgung in Kolumbien geflohen. 

Die ersten Familien hätten das Dorf Wangerland schon wieder verlassen, so Bürgermeister Szlezak. Die Sorgen, dass die Flüchtlinge das Leben in Hohenkirchen beeinträchtigen könnten, hätten sich bislang nicht bestätigt. Als Erfolg wertet er die Einführung eines Runden Tisches, an dem alle beteiligten Institutionen regelmäßig zusammenkommen – vom Land als Betreiber und die Geschäftsführung vor Ort über die Gemeinde, Feuerwehr, Polizei, Sicherheitsdienst, Sozialdienst, Hilfsorganisationen …. Szlezak: „Hier kommen alle Themen auf den Tisch, die den Betreib der Einrichtung betreffen.“ Dadurch sollen gegebenenfalls Konfliktpotenziale bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. Aber: „Bisher ist es noch zu keinem Problem gekommen.“ Gegenteilige Behauptungen seien nur Gerüchte, denen man keinen Raum geben dürfe.