Hooksiel (15. 7. 2025) – Der Hooksieler Rennverein e. V. Lädt startet in die neue Saison. Nach dem herausragenden Besucherrekord von gut 10.000 Gästen im vergangenen Jahr bietet der Verein auch in diesem Jahr drei Rennerlebnisse auf der „längsten Tribüne Norddeutschlands“ . Das Motto auf der Jaderennbahm: Spannung, Sport und maritimes Ambiente.
Der Rennverein Hooksiel lädt zu drei spannenden Trabrenntagen ein.
Der Saisonauftakt mit dem ersten Renntag ist für Mittwoch, 23. Juli, angesetzt. Ab 18 Uhr stehen eine Reihe von Trabrennen auf dem Programm. Zudem werden als Attraktion gerade für kleine Besucher auch einige Mini-Traber um die Wette laufen.
Der traditionelle „Hafenrenntag der maritimen Wirtschaft“ ist für Mittwoch, 30. Juli, angesetzt. Beginn auch hier um18 Uhr. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung liegt bei der Firma „Nordfrost“. Ebenfalls mit dabei: die Mini-Traber. Immo Müller, 1. Vorsitzender des Rennvereins: „Mit vollem Elan und einem starken Partner wie Nordfrost starten wir in die neue Saison. Nach dem Rekordjahr 2024 wollen wir erneut unsere regionale Strahlkraft beweisen und ein Erlebnis für die ganze Familie bieten.“
Das Saisonfinale findet dann mit dem dritten Renntag am Mittwoch, 6. August, ab 18 Uhr statt. Müller betont den familienfreundlichen Charakter der Veranstaltungen. „Der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre ist frei. Eine perfekte Gelegenheit für ein gemeinsames Erlebnis auf der Rennbahn.“
Hooksiel (14. 7. 2025) – Naturverbundenheit, Kreativität und Ästhetik – das sich Eigenschaften, die viele Gartenbesitzer bei der Gestaltung ihrer persönlichen grünen Oasen an den Tag legen. Am Sonntag holten sich sicherlich mehrere Hundert Interessierte Inspirationen bei den 14 Wangerländern, die die Pforten zu ihren Gärten geöffnet hatten.
Holten sich Anregungen im Garten von Anja Dittmer am Altendeich. Von links Enne Iben, Imke Krar und Sigrid Scholz. Foto: hol
Zu jenen, die sich erstmals an dem von der Lenkungsgruppe „Erde und Flut“ organisierten „Garten Spaziergang“ beteiligt haben, gehörte die Hooksielerin Anja Dittmer, die sich über zahlreiche Besucher und eine durchweg positive Resonanz freute. „Die Menschen waren begeistert – und dann hat sich der Aufwand auch gelohnt.“ Neben Wangerländern habe sie auch eine Reihe von Mitbürgern aus der weitern Umgebung, etwa aus Jever und Sillenstede, begrüßen können, die den Gartentag für eine Fahrrad-Rundfahrt genutzt hätten.
Anja Dittmer wohnt seit 2015 am Altendeich in Hooksiel. Die Häuser dort haben sehr große Gärten, die früher häufig auch zur Selbstversorgung, also zum Anbau von Kartoffeln, Wurzel und Erdbeeren, genutzt wurden. Bei Anja Dittmer kann man heute einen wunderschönen Ziergarten mit Bäumen, jeder Menge Blumen, Büschen, Rasen und mittendrin einem großen Teich bewundern. „Die Gärten hier sind eine grüne Lunge im Ort“, freut sich die Hooksielerin, die ihre Gäste mit Kaffee und Kuchen bewirtete und nebenbei noch künstlerische Anregungen vermittelte. Im hinteren Teil des Gartens erfreuten Werke der Hooksieler Künstlerin Christine Keweritsch die Augen der Betrachter.
Anja Dittmer (li.) stellte in ihrem Garten auch Werke der Künstlerin Christine Keweritsch aus. Margrete Kabierschke verwandele ihren Garten in eine Galerie für Kunst und Kunsthandwerk. Fotos: hol
Auch in anderen Gärten konnte man neben den Ergebnissen des Wirkens von „grünen Daumen“ künstlerische Arbeiten, Skulpturen, Kunsthandwerk oder Dekoartikel bewundern. So etwa bei Magrete Kabierschke am Schulhamm in Hooksiel. Die Künstlerin nutzt ihren Garten auch als Galerie für ihre mit Naturmaterialien gestalteten Wandbilder. Oder in der Galerie EinMalig.Anderes von Brigitte und Wim Barten, die im Schillhörn 2 „Kunst am Gartenzaun“ präsentierten.
Viele Besucher nutzten die Garten-Spaziergänge zur Entspannung, aber auch dafür, sich Anregungen zu für die Gestaltung der eigenen Gästen zu holen. Zu den Nutznießern gehören aber auch Tiere. So will Anja Dittmer die Hälfte des Geldes, das Besucher in eine Spendenbüchse gesteckt haben, der Lenkungsgruppe zukommen lassen. Die andere Hätte geht an den Tierschutz Friesland.
Wangerland/Hooksiel (12. 7. 2025) – Es rumort im Wangerland. Nachdem die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) Insolvenz angemeldet hat, gibt es vielerorts Verunsicherung. Bei den 180 WTG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in Gastronomie- und Tourismusbranche und bei vielen Bürgern. Der Unmut richtet sich auch gegen die politischen Vertreter der Gemeinde.
Der Dialog mit den Vereinen und sonstigen Organisation in der Gemeinde mache ihm viel Freunde, sagt Bürgermeister Mario Szlezak (3. v. l.) . Auf dem Bild weiht er mit der Arbeitsgruppe Hooksiel das Gipfelkreuz auf dem Diedrichsberg im Freizeitgelände ein. Archiv-Foto: hol
Das bekommt selbst Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) zu spüren, der sich mit zum Teil massiven Unmutsäußerungen konfrontiert sieht. Aber der 51-Jährige will sich davon nicht unterkriegen lassen. Im Gegenteil. Er will im kommenden Jahr erneut für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. „Meine Entscheidung steht“, sagte Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Er habe angesichts der Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ und den Folgen für WTG und Gemeinde zwar noch einmal intensiv über seine Pläne nachgedacht. „Aber deshalb das Handtuch schmeißen, das ist mir zu billig.“
Amtszeit endet Ende 2026
Szlezak ist 2021 erstmals zum hauptamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Wangerland gewählt worden. Die fünfjährige Amtszeit endet im Herbst nächsten Jahres. Bei der Kommunalwahl am 13. September 2026 werden auch die Bürgermeister neu gewählt – dann allerdings für acht Jahre.
Dass die Gemeinde als Gesellschafter der WTG den Weg in die „Insolvenz in Eigenregie“ gewiesen hat, hält der Bürgermeister für richtig. Ziel sei es, der WTG den Handlungsspielraum zu geben, ein Sanierungskonzept umzusetzen, mit dem möglichst viele der WTG-Arbeitsplätze und touristische Angebote gerettet werden können. Die Alternative, eine Patronatserklärung, mit der die Gemeinde für alle Verbindlichkeiten ihrer Tochter gerade gestanden hätte, hätte vermutlich die Kommune in die Überschuldung getrieben und wäre das Aus für den dringend erforderlichen Bau einer neuen Grundschule und eines Feuerwehrgerätehaus in Hohenkirchen gewesen. Szlezak: „Und das sind Pflichtaufgaben der Gemeinde.“
Wechsel aus der Industrie nicht bereut
Szlezak ist gebürtiger Wangerländer. Er ist in Hohenkirchen aufgewachsen, zur Schule gegangen und hat hier eine KFZ-Mechaniler-Ausbildung gemacht. Nach der Bundeswehrzeit und der Weiterbildung zum Industriemeister arbeitete er einige Jahren in Nigeria, bevor zum Wilhelmshavener Kranbauer Manitowoc wechselte, wo er Leiter Prototypenbau, Endmontage und Prüfplatz war mit Verantwortung in der Projektsteuerung und Qualitätssicherung. Bislang habe er noch nicht bedauert, den Job in der Industrie für den Bürgermeister-Posten aufgegeben zu haben. „Mir machen die Aufgaben im Rathaus, aber auch der Kontakt mit den Bürgern sehr viel Freude.“
Bürgermeister Mario Szlezak (rechts) hofft, dass die WTG über die Insolvenz in Eigenregie den Weg in eine wirtschaftlich stabile Zukunft findet. Neben ihm WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel (links) und der Sprecher der Lenkungsgruppe Lübbe Meppen. Archiv-Foto: hol
Nach dem Eindruck des Bürgermeisters herrscht unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Verwaltung eine gute Stimmung. Dazu beigetragen habe auch eine Umstellung in der Arbeitsorganisation. Aufgaben würden als Projekte definiert, die dann gemeinsam interdisziplinär angegangen werden. Der Vorteil: „Alle unterstützen sich gegenseitig.“ Erfreulich sei es, wenn so schnell und unbürokratisch Anliegen von Bürgern erledigt werden könnten.
Verwaltung neu geordnet
Probleme gebe es im Bauamt. Hier könnten freie Stellen nicht besetzt werden, da es keine Bewerber für diese Tätigkeit in kleinen Kommunen gebe. Zuletzt hatte der Bürgermeister deshalb das Bauamt in die Bereiche Bautechnik (Leitung Torsten Meuer) und Bauverwaltung (Peter Podein) geteilt. An die Spitze des Personalamtes, das bislang von Podein verantwortet wurde, ist Bianca Siuts gerückt. Ein effizient arbeitendes Bauamtes sei gerade vor dem Hintergrund der zu erwartendem Bauanträge im Bereich der Windkraft-Nutzung (Stichwort Repowering von Altanlagen) unverzichtbar.
Szlezak fühlt sich von den Bürgerinnen und Bürgern im Wangerland gut angenommen. Die Arbeit mit den Menschen mache im Spaß, auch wenn die Erwartungen an ihn zuweilen sehr hoch seien. „Als Bürgermeister hat man aber in einer Gemeinde nicht allein das Sagen.“ Insbesondere zu den Dorfgemeinschaften und den Feuerwehren pflege er einen sehr engen Kontakt. Gerade bei der Umsetzung des Feuerwehrkonzeptes habe die Gemeinde viel erreicht. Sichtbare Zeichen dafür seien die neuen Feuerwehrgerätehäuser in Hooksiel und Wadderwarden sowie neue Löschfahrzeuge.
Viele Aufgaben in Hooksiel und Hohenkirchen
Während die Gemeinde-Entwicklungsplanung mit der Trennung von Dauerwohnen und Ferienwohnen gut vorankomme, sei die geplante Entwicklung eines Tourismus-Entwicklungskonzeptes aufgrund der Probleme um den Bau des Thalasso-Zentrums komplett auf der Strecke geblieben, bedauert der Bürgermeister.
Zu den wichtigsten anstehenden Aufgaben, die weit in die nächste Wahlperiode hineinreichen, zählt Szlezak die Entwicklung der Ortskerne von Hooksiel und Hohenkirchen. In Hohenkirchen stelle sich mit dem Umzug der Feuerwehr in den Neubau die Frage, was aus dem alten Feuerwehr-Areal wird. Ähnlich wie in Hooksiel. Hier habe man gerade den Planer einer Hotelanlage am Alten Hafen dazu aufgefordert, über den Stand bei der Suche nach Investoren und Betreiber zu berichten.
Zukunft des Gästehauses ungewiss
Weitere wichtige Projekte für Hooksiel sind aus Sicht des Bürgermeister die geplante Strandaufspülung, die Entwicklung des Freizeitgeländes am Hooksmeer und der mögliche Umzug des historischen Leuchtturms „Roter Sande“ von der Wesermündung an den Hooksieler Strand. „Der Leuchtturm wäre auf jeden Fall ein Tourismus-Magnet“, ist Szlezak überzeugt. „Aber wir haben gegenüber der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stets betont, dass die Gemeinde für das Projekt kein eigenes Geld aufbringen kann.“
Der von der WTG angestrebte Verkauf des Hallenwellenbades und des Campingplatzes in Hooksiel an Investoren kann aus Sicht von Szlezak auch eine Chance für den Ort sein. Möglicherweise müsse auch noch das Gästehaus verkauft werden. Solle es dazu kommen, müsse man sich überlegen, wie die Gästebetreuung organisiert wird und wo in Hooksiel eine neue Begegnungsstätte für die Bürger entstehen kann. Der Wunsch von Szlezak: Am Ende seiner zweiten Amtszeit 2034 sind all diese Themen erfolgreich abgearbeitet.
Hooksiel (11. 7. 2025) – Selbst die Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel hätte nicht die Aberkennung der Zertifizierung des Ortes als Nordseebad zur Folge. Das geht aus der Antwort des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums auf eine entsprechende Anfrage von „Hooksiel-Life“ hervor.
Viele Hooksieler sind stolz auf die Anerkennung ihres Ortes als Nordseebad. Offenbar ist das Zertifikat nicht in Gefahr. Archiv-Foto: Salverius
Die Sorge um den erst kürzlich verliehenen Status Nordseebad hatte insbesondere in den Reihen der touristischen Leistungsanbieter Kreise gezogen, nachdem aus der Wangerland Touristik GmbH (WTG) Pläne bekannt geworden waren, dass die insolvente Tourismustochter der Gemeinde Wangerland das Bad in Hooksiel und möglicherweise auch die Friesland-Therme in Horumersiel schließen müsse, um Kosten zu sparen.
Die WTG hatte die Schließungspläne dann Anfang dieser Woche wieder zurückgenommen. Der Grund: Es gebe einen Investor, der möglicherweise das Bad in Hooksiel samt Campingplatz kaufen wolle. Man wolle jetzt ein entsprechendes Bieterverfahren ausloben. Vor diesem Hintergrund würden die Bäder auf absehbare Zeit geöffnet bleiben, so die WTG.
Auch in Hannover hat man von der Kehrtwende der WTG gelesen. Ungeachtet dessen hätte die Schließung des Hallenbades aber keine Auswirkung auf das Prädikat „Nordseebad“ gehabt, betont ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. „Schwimmbäder zählen nicht zu den notwendigen Voraussetzungen.“
Die Zertifizierung Hooksiels als Nordseebad war nach jahrelangen Bemühungen erst vor wenigen Wochen erfolgt. Aktuell steht noch ein Termin für die offizielle Übergabe des Dokuments aus.
Wangerland/Hamburg (10. 7. 2025) – Die insolvente Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Hamburger Beratungsfirma GLC Glücksburg Consulting AG beauftragt, ihr bei der Vermarktung von Immobilien und Geschäftsbereichen zu helfen. Ziel sei es, bestehende Immobilien und Flächen zu analysieren, neue Nutzungskonzepte zu entwickeln und Investoren für die Umsetzung zu gewinnen, heißt es in einem bereit am 30. Juni erstellten Beitrag auf der Internetseite des Unternehmens.
Steht offenbar auch zum Verkauf: Das neue Thalasso-Zentrum in Horumersiel mit seinen umliegenden Immobilien. Foto: hol
Gestern hatte die WTG bekannt gegeben, dass ihre Bäder vorerst nicht geschlossen werden, da sich für das Meerwasser-Hallenwellenbad und den Campingplatz Hooksiel ein potenzieller Käufer gefunden habe. Man werde jetzt einen Bieterprozess anstoßen.
Ex-WTG-Geschäftsführer heute Berater
In der Pressemitteilung fiel erstmals auch der Name der Beratungsfirma GLC, mit der die WTG schon länger zusammenarbeitet. Das Unternehmen berät unter anderem Tourismusunternehmen und hilft beim Kauf oder Verkauf von Immobilen. Pikante Fußnote: Ex-WTG Geschäftsführer Armin Kanning ist nach seinem Ausscheiden aus dem gemeindeeigenen Unternehmen Ende April zu eben jener GLC gewechselt, wo er heute den Geschäftsbereich Tourismus/Marketing verantwortet. Für den Geschäftsbereich Transaktionen zeichnet GLC-Vorstand Prof. Martin Weigel verantwortlich.
Suche nach Nutzungsideen
Ihre Aufgaben im Wangerland sieht die GLC nach eigenem Bekunden in einer umfassenden Bestandsaufnahme der gesamten Vermögenswerte. „Dazu zählen unter anderem das Thalasso-Zentrum, das Schwimmbad, Parkanlagen, Verwaltungsgebäude sowie ein Hafengrundstück und ein Campingplatz.“ Parallel dazu werde eine wirtschaftliche Bewertung erstellt, um die Grundlage für eine gezielte Weiterentwicklung zu schaffen.
Auf Basis dieser Analysen wolle die GLC AG mit der WTG konkrete Nutzungsideen entwickeln. Dafür sei auch ein „moderierter Workshop mit lokalen Partnern“ geplant. Offenbar mit Blick auf das Kurmittelhaus samt Thalasso Meeres Spa in Horumersiel heißt es: „Für die spätere Umsetzung ist ein modernes Kurzentrum mit Hotel, Dienstleistungsflächen und ergänzenden Wohneinheiten vorgesehen.“ Interessierte Investoren seien eingeladen, sich frühzeitig einzubringen.
Hooksiel (9. 7. 2025) – Die befürchtete Schließung des Hallenwellenbades Hooksiel ist zumindest vorerst vom Tisch. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die die Wangerland Touristik GmbH heute verbreitet hat. Man werde vorerst von einer Schließung der Bäder absehen, da ein erstes Angebot zur Fortführung vorliege.
das Hallenwellenbad Hooksiel bleibt zumindest vorerst geöffnet. Die WTG sucht nach Investoren, die das Bad, das in Schließphasen auch schon mal von Kajakfahrern als Trainingsdomizil genutzt wird, zusammen mit dem Campingplatz erwerben wollen. Archiv-Foto: hol
Bekanntlich hat die WTG ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Ziel sei es, das Unternehmen wirtschaftlich zukunftsfähig aufzustellen und die touristische Infrastruktur im Wangerland langfristig zu sichern. Der der Fokus der Geschäftsführung liege derzeit auf der Analyse kostenintensiver Bereiche des Unternehmens – insbesondere der Bäderbetriebe sowie ausgewählter Immobilien und Flächen. „Erste Gespräche und Bewertungen laufen bereits, um fundierte Entscheidungen für eine nachhaltige Neuausrichtung zu treffen.
Riedel: Erfreuliche Nachrichten
„Alle Kostenpositionen werden mit Augenmaß geprüft, um Liquidität zu sichern und eine solide Basis für die kommenden Jahre zu schaffen“, betont WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel mit. „Eine vorübergehende Schließung der Bäderbetriebe stand aufgrund dieser Analysen im Raum, doch neue Entwicklungen führen nun zu erfreulichen Nachrichten.“
Nach den Wirten von Riedel ist der Sanierungsprozess, an dem auch Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann (Pluta Rechtsanwalts GmbH, Oldenburg) und Prof. Martin Weigel (GLC Glücksburg Consulting AG, Hamburg) mitwirken, sehr erfolgreich angelaufen.
„Die ersten Wochen sind geschafft. Sie verliefen konstruktiv, das Verfahren nimmt erfolgreich Fahrt auf. Als Ergebnis liegt bereits ein belastbares – jedoch in dieser Phase noch nicht bindendes – Angebot zum möglichen Erwerb des Nordsee-Campingplatzes Hooksiel unter Weiterführung des Meerwasser-Hallenwellenbades eines namhaften Anbieters vor. Es besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass im weiteren Bieterverfahren noch zusätzliche Angebote eingehen werden.“
WTG bereitet Bieterprozess vor
Vor diesem Hintergrund hält die WTG eine Schließung des Meerwasser-Hallenwellenbades zum jetzigen Zeitpunkt nicht für sinnvoll, da sich erstmals eine belastbare Fortführungsoption abzeichne. Diese beinhalte auch die Weiterbeschäftigung der im Schwimmbad tätigen Mitarbeitenden. Kurzfristig solle jetzt ein Bieterprozess vorbereitet werden. Dabei handele es sich um ein strukturiertes und transparentes Verfahren, in dem Investoren die Möglichkeit erhalten, ein Angebot für den Nordsee-Campingplatz und das Meerwasser-Hallenwellenbad abzugeben.
Camping vor dem Deich in Hooksiel ist für viele Urlauber interessant. Die WTG sucht jetzt für den Platz einen Käufer, um aus ihrer finanziellen Schieflage herauskommen zu können. Archiv-Foto: hol
„Unter Abwägung des aktuellen Angebots und der mit dem Angebot verbundenen Fortführungsperspektive haben wir uns entschieden, das Meerwasser-Hallenwellenbad vorerst geöffnet zu lassen“, so Riedel weiter. „Ich bin zuversichtlich, dass der nun beginnende Bieterprozess für den Nordsee-Campingplatz Hooksiel und das Meerwasser-Hallenwellenbad in den kommenden Wochen erfolgreich verlaufen wird – zum Wohl unserer Gäste, Mitarbeitenden und der gesamten Region.“
Trainingszeiten für DLRG gesichert
Ein weiterer positiver Aspekt: Durch die vorerst gesicherte Öffnung bleiben auch die Trainingszeiten der DLRG sowie das Schulschwimmen erhalten. Es ist zudem vorgesehen, dass diese im Falle einer erfolgreichen Übernahme vom zukünftigen Investor mit übernommen werden.
Auch die Friesland-Therme in Horumersiel bleibt vorerst regulär geöffnet. Die wirtschaftliche Situation sowie mögliche Entwicklungsperspektiven würden hier derzeit ebenfalls sorgfältig geprüft. „Für die laufende Sommersaison ist aktuell keine Änderung vorgesehen – Gäste können das Angebot weiterhin nutzen, heißt es in der Mitteilung. Ebenso bleibe das „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel geöffnet und stehe Urlaubsgästen mit besonderen Anwendungen weiter zur Verfügung.
Hooksiel (9. 7. 2025) – Am Montag oder Dienstag dieser Woche sind Unbekannte in eine nicht mehr in Betrieb befindliche Kfz-Werkstatt in Hooksiel-Schmidtshörn eingebrochen. Nach Angaben der Polizei entwendeten sie dort gelagerte Werkzeuge. Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Jever unter der Rufnummer 04461/7449-0 in Verbindung zu setzen.
Hooksiel (9. 7. 2025) – Die Bordstein-Absenkung an der Friesenstraße allein reicht nach Ansicht des Heimbeirates des „Wohnstift Hooksiel“ nicht aus, um das Queren der stark befahrenen Kreuzung mit der Nee Straat gerade für gehbeeinträchtigte Senioren sicher ermöglichen. „Die Absenkung muss zumindest farbig markiert werden, damit sie für alle erkennbar ist“, fordert Wolfgang Vandree, Sprecher der Interessenvertretung der Bewohner der Seniorenwohnanlage.
Für noch nicht ausreichend hält Wolfgang Vandree, Sprecher des Wohnstift-Heimbeirates, die Bordstein-Absenkung an der Friesenstraße in Hooksiel. Damit Senioren die Straße sicher queren können, müsse nachgebessert werden. Unterstützt wird er von den Beiratsmitgliedern Vera Vandree und Barbara Marschallek (rechts). Foto: hol
Die vor wenigen Wochen vom Bauhof der Gemeinde vorgenommene Bordstein-Absenkung war das Ergebnis einer vom Heimbeirat angeregten Beratung Ende vergangenen Jahres, an der neben dem Ordnungsamt der Gemeinde auch die Polizei in die Verkehrsbehörde des Landkreises beteiligt war. Die Fragestellung: Wie lässt sich die Passage von Wohnstift sowie Ärzte- und Apothekenhaus hin zum Kiosk Dekena rechtskonform sicherer gestalten? Ampel oder Zebrastreifen sind im Bereich einer Tempo-30-Zone nicht zulässig.
Sicherheit für Senioren erhöhen
Grundsätzlich sei die Bordstein-Absenkung ein guter Schritt, stellten Wolfgang Vandree und seine Mitstreiterinnen Vera Vandree, Gabriele Stark und Barbara Marschallek bei ihrer jüngsten Zusammenkunft fest. Allein reiche das aber nicht aus. Die Absenkung sei schwer zu erkennen und werde immer wieder von Autos zugeparkt. Das, so hofft der Beirat, könnte zum Beispiel durch eine durchgeixte Fläche vor der Absenkung verhindert werden. Sinnvoll könnte es zudem sein, die sichere Querungs-Route über die Friesenstraßee etwa mit Rollstuhl-Piktogrammen zu kennzeichnen.
Aktuell würden immer noch viele Menschen mit Rollator den direkten Weg quer über die Kreuzung Richtung Kiosk wählen. Und das an einer der am stärksten befahrenen Ecken in Hooksiel, die zudem von Linienbussen und von Urlaubern und anderen Ortsunkundigen befahren wird. „Auf jeden Fall muss auch ein Hinweisschild aufgestellt werden, dass hier ein Seniorenheim an der Straße liegt“, so Barbara Marschallek. „Dann würden die Autofahrer vielleicht schon etwas aufmerksamer sein.“
Der Heimbeirat hat seine Anregungen bei der Verkehrsbehörde eingereicht, die zugesagt hat, sich im nächsten Monate noch einmal mit dem Thema befassen zu wollen.
Kummerkasten als direkter Draht zum Beirat
Der im September vergangenen Jahres berufene Beirat triff sich einmal im Monat, um Sorgen und Nöte der Bewohner zu beraten. Die Bewohner können die Beiratsmitglieder direkt ansprechen oder ihre Anregungen in einem „Kummerkasten“ hinterlegen. Worum geht es dabei? Vera Vandree: „Das Essen ist immer ein Thema.“
Der Beirat nimmt die Hinweise auf, berät sie und trägt sich der Heimleitung vor. Gemeinsam werde dann nach Lösungen gesucht. „Das sind sehr konstruktive Gespräche“, sagt Wolfgang Vandree. Die neue Heimleitung, aber auch alle anderen Mitarbeiter der Einrichtung, seien sehr um ein gutes Miteinander bemüht. Ein gemeinsamer Erfolg: Das Frühstück und das Abendessen wird inzwischen im Wohnstift als Büffet gereicht, um allen unterschiedlichen Wünschen gerecht werden zu können.
Wohnstift steht vor Übernahme
Das Wohnstift Hooksiel befindet sich gerade im Umbruch – hin zu einer ruhigeren Zukunft. Das 2009 als „Azurit“ gegründete Haus war bekanntlich im Zuge der Insolvenz des späteren Betreibers Convivo in Schwierigkeiten geraten. Mitarbeiter wanderten ab, die Zahl der betreuten Bewohner sankt auf 35. Nach einer Interimsphase hat sich jetzt mit der Etvoila-Gruppe eine neue Betreiberin gefunden. Der im August vergangenen Jahres eingeleitet Übernahmeprozess steht vor dem Abschluss. Inzwischen betreuen wieder 60 Mitarbeitende 72 Sennerinnen und Senioren, darunter auch Bewohner mit Demenzerkrankungen. Maximal könnten in dem Haus 80 Bewohner untergebracht werden.
Sabine Tepaß leitet seit August 2024 das Wohnstift Hooksiel. Sie bereitet die Integration der Einrichtung in die Etvoila-Gruppe vor. Foto: hol
„Einige Plätze haben wir noch frei“, sagt Sabine Tepaß, die das Wohnstift seit Herbst 2024 leitet. Für die gelernte Kinderkrankenschwester aus Wesel (Niederrhein) war die Übernahme der Aufgabe in Hooksiel eine Art Nachhausekommen. Nach jahrelanger Arbeit in der ambulanten Alten- und Krankenpflege und einer entsprechenden Qualifizierung hatte sie 2009 im Azurit die Pflegedienstleitung übernommen. Damals habe sie sich in den Norden verliebt und sei in der Region geblieben. Unter anderem arbeitete Sabine Tepaß für das Kinder- und Jugendhospiz in Wilhelmshaven und das „Haus am Maddick“ in Sande, das ebenfalls von der Convivo-Insolvenz betroffen war.
Hausleiterin ist „alte Bekannte“
Im Wohnstift seien inzwischen die technischen Anlagen überholt worden, schildert Sabine Tepaß. Unter anderem sei eine komplett neue Telefonanlage installiert worden. Jetzt habe das „Wohnstift“ durchgängig Wlan und sei auch wieder in den „Sozialen Medien“ präsent. Ausdrücklich lobt sie das Engagement des Heimbeirates.
Unter ihrer Leitung, so die Heimleiterin, solle das Haus weiter eng mit dem Dorfleben verbunden bleiben. Sie setze darauf, dass nach den finalen Gespräche mit der Heimaufsicht der Integration des Wohnstiftes in die Etvoila-Gruppe nichts mehr im Wege steht.
„Etvoila care“ (Aachen) wurde im Jahr 2023 von de heutigen Geschäftsführerin Barbara Flöder gegründet. Die Wurzeln des Unternehmen, das aktuell sechs Pflegeeinrichtungen betreut, liegen in einer Unternehmensberatung für die Pflegebranche. Sabine Tepaß: „Viel wird sich für uns aber nicht mehr ändern. Wir heißen dann eben ,Etvoila Wohnstift Hooksiel‘.“
Hooksiel (9. 7. 2025) – Die Tennis A-Junioren des FC Nordsee Hooksiel haben ihre Sommersaison beendet. Im letzten Punktspiel bei Grün-Weiß Leer gab es für das Team um Spitzenspieler Lorenz Cramer aber nichts zu holen. Mit 2:8 Punkten belegen die Hooksieler in der Regionsliga Platz sechs.
Die Leeraner, in Bestbesetzung angetreten, waren ein beziehungsweise zwei Jahre älter als ihre Gegner. Lorenz Cramer konnte bei seinem 4:6, 1:6 gegen seinen fünf Leistungsklassen stärker eingestuften Gegner zumindest den ersten Satz offen gestalten. Ähnlich groß waren die LK-Unterschiede bei den anderen Paarungen, wobei Niklas Doyen (3:6, 2:6) zumindest phasenweise mithalten konnte. Tom Fiebig (0:6, 1:6) und Leonard Köster (1:6, 0:6) blieben chancenlos. Auch die abschließenden Doppel gingen deutlich an die Gastgeber.
Wangerland (8. 7. 2025) – Mitarbeiter machen sich Gedanken um ihre Arbeitsplätze. Dienstleister hoffen, zumindest einen Teil ihrer Forderungen noch bezahlt zu bekommen. Und viele Hooksieler sorgen sich um die Zukunft ihres von der Schließung bedrohten Hallenwellenbades. Unsicherheit bestimmt das Feld. Zeitgleich läuft die politische Debatte über die Gründe für die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH (WTG) an.
Trotz der Turbulenzen um die Zukunft der Wangerland Touristik GmbH ist ein unbeschwerter Urlaub in Hooksiel weiterhin möglich. Der Strand, so viel gilt als sicher, wird für Einheimische und Urlauber weiter geöffnet bleiben. Foto: hol
„Das Thalasso Meeres Spa war als Leuchtturmprojekt gedacht, entwickelte sich jedoch finanziell in eine Richtung, die für die WTG allein nicht mehr tragbar war“, stellt Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) in einer persönlichen Stellungnahme fest. Der Gang zum Amtsgericht sei angesichts der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft nicht mehr zu vermeiden gewesen. Aber, so die Hoffnung von Szlezak: „Die Insolvenz in Eigenverwaltung bietet der WTG die Möglichkeit zur Neuaufstellung im laufenden Betrieb und unter Eigenregie.“
Nur beschränkte Haftung der Gemeinde
Ähnlich sieht es Alice Brandenburg-Bienek, Sprecherin der Ratsgruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (CDU, Grüne, FDP): „Ich hoffe darauf, das der jetzt beschrittene Weg eine Chance bietet, die WTG neu und profitabel aufzustellen.“
WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel hatte Ende Juni beim Amtsgericht Wilhelmshaven den Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt, nachdem er – unterstützt von Fachanwalt und Wirtschaftsprüfer – die Voraussetzungen dafür als gegeben ansah. Zuvor hatte der Rat der Gemeinde Wangerland es abgelehnt, eine Patronatserklärung für das Tochterunternehmen abzugeben. Mit der Erklärung hätte die Gemeinde für alle Verbindlichkeiten der WTG gerade stehen müssen. Ein 10-Millionen-Euro-Risiko, das die Handlungsfähigkeit der Gemeinde selbst bedroht hätte.
Im Fall einer Insolvenz einer „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (GmbH) verliert die 100-Prozent-Gesellschafterin im schlimmsten Fall ihr hinterlegtes Stammkapital – und den Einfluss auf das Unternehmen. Für die Geschickte der WTG sind aktuell die Geschäftsführung und deren Berater sowie ein vom Gericht bestellter Sachwalter verantwortlich. Deren erklärtes Ziel: Alle unwirtschaftlichen Untenehmensteile auf den Prüfstand stellen, die Kosten minimieren, die Gläubiger so gut es geht zufrieden zu stellen und die WTG wieder in ruhiges Fahrwasser zu manövrieren.
Noch viele offene Fragen
Ungeklärt ist noch die Frage, wie es so weit kommen konnte, dass ein ansich gesundes kommunales Unternehmen mit mehreren Hunderttausend Euro Jahresgewinn innerhalb weniger Jahre in die Überschuldung rauschen konnte? War es nur die Kostenexplosion beim Thalasso Meeres Spa (TMS)? Hätte man dann dort nicht beizeiten gegensteuern müssen?
Alice Brandenburg-BienekWangerlands Bürgermeister Mario Szlezak
Den Hintergrund der Kostenentwicklung beim Thalasso-Tempel in Horumersiel untersuch derzeit ein externer Gutachter. Der komplette Gemeinderat hatte eine transparente Aufarbeitung zugesagt. „Eine pauschale Schuldzuweisung wird der Komplexität der Lage nicht gerecht“, ist Szlezak überzeugt. Die Geschäftsführung habe der Gemeinde regelmäßig berichtet, Architekt und Planungsbüros seien eingebunden gewesen und die politischen Gremien informiert worden. Das bestätigt auch Alice Brandenburg-Bienek: „Über die negative Kostenentwicklung wurde regelmäßig und anfangs auch nachvollziehbar informiert. Auf Grundlage dieser Erklärungen wurden dann die jeweiligen Beschlüsse gefasst.“ Die Kosten für das Bauwerk kletterten von 8,8 auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro.
Gutachter prüft Ursachen für Kostenexplosion
Als im vergangenen Jahr dann „nur noch sehr schwer nachvollziehbare, extreme Kostensteigerungen zu erwarten waren, wurde im Mai 2024 die damalige Geschäftsführung durch die Gesellschafter angewiesen, einen Bausachverständigen mit der Überprüfung der Qualität und Kosteneffizienz des Projektes zu beantragen“, schildert die CDU-Politikerin. Dabei gehe es um die Prüfung der Architekten- und Handwerkerleistungen ebenso wie um die Auftragsvergabe durch die WTG und eine Analyse der Baukosten. „Zu diesem Zeitpunkt gab es keine Alternative mehr zur Fertigstellung des TMS.“
Von der noch nicht abgeschlossen Prüfung erwarten Mario Szlezak und Alice Brandenburg-Bienek ebenso wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Holger UlfersErkenntnisse darüber, wo eventuell falsche Entscheidungen getroffen worden sind. Der Bürgermeister tritt aber schon jetzt dem Eindruck entgegen, der Rat wäre ahnungslos gewesen und hätte nicht reagiert. Szlezak: „Das trifft nicht zu.“
Die ehrenamtlich arbeitenden Ratsmitglieder wären aber gar nicht in der Lage gewesen, ein solches Bauprojekt in Gänze ohne sachkundige Begleitung zu beurteilen, stellt Brandenburg-Bienek fest: „Dafür gab es den Architekten und die Bauaufsicht.“