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Beiträge veröffentlicht in “Hooksiel”

„Überland“ will Aufenthaltsqualität deutlich steigern

Hooksiel (20. 10. 2025) – Die Saison auf dem Nordsee-Campingplatz vor dem Hooksieler Seedeich ist beendet. Bis Sonntag um 12 Uhr mussten die letzten Dauercamper ihre Wohnwagen und Vorzelte abgebaut und den Platz verlassen haben. 

Die Saison auf dem Nordsee-Campingplatz in Hooksiel ist beendet. Die Überall Gruppe übernimmt das Areal zum 1. Januar. Foto: hol

Das hat nach den Worten von Mark Schlemme, Platzleiter in Diensten der Wangerland Touristik GmbH (WTG), auch sehr gut geklappt. „Es gibt immer ein paar Nachzügler. Hier hat sich ein Wagen festgefahren, dort sitzt eine Bremse fest. Aber das ist völlig normal. Um 13 Uhr war der Platz leer.“

Campingplatz wird winterfest gemacht

Auch die Stimmung unter den Gästen sei gut gewesen. Schlemme ist zuversichtlich, dass viele der Dauercamper im nächsten Frühjahr wieder zurückkommen werden – auch wenn der Platz dann nicht mehr von der WTG betrieben werden wird. Die insolvente WTG hat den Platz mit seinen rund 1500 Stellplätze bekanntlich an die Überland Camping Gruppe (Berlin) verkauft. 

Die Übergabe soll zum Jahresbeginn 2026 erfolgen. Überland wird auch die auf dem Campingplatz beschäftigten Mitarbeiter übernehmen. Und auch die Konditionen für die Dauercamper sollen zunächst für ein Jahr mit unverändert fortgeschrieben werden. Schlemme (Foto) selbst blickt optimistisch in die Zukunft, nachdem sich die Investoren vor Ort vorgestellt haben. „Das ist ein junges Team mit vielen guten Ideen.“

Die Überland-Gruppe betreibt bereits sechs Campingplätze in ganz Deutschland. Hooksiel wird der erste Standort an der Nordsee. Das Unternehmen setzt nach eigenem Bekunden auf naturnahe Campingplätze in reizvollen Lagen. Zum Konzept gehören „verlässliche Qualitätsstandards, digitaler Komfort und hohe Nachhaltigkeit“. Mit einer Mischung aus traditionellem Camping mit modernen Ansprüchen wolle man Kindern und Eltern gleichermaßen unvergessliche Naturerlebnisse bieten, so Geschäftsführer Jan Wittlinger gegenüber „Hooksiel-life“.

Käufer planen Modernisierung

Im Detail werde man die Ideen für Hooksiel zu Beginn der neuen Saison vorstellen. Wittlinger: „Wir sind aktuell in der Ausarbeitung unseres finalen Konzepts.“ Klar sei aber schon, dass man den allgemeinen Pflegezustand sowie die Aufenthaltsqualität des Campingplatzes deutlich steigern wolle. Dazu gehöre unter anderem die Modernisierung der Sanitärgebäude, der Platzinfrastruktur, insbesondere der Stromversorgung, der Spielplätze sowie das Thema Familienfreundlichkeit und Familienangebote.

Für Mark Schlemme stehe zunächst aber noch andere Aufgaben auf dem Programm. Der Platz muss in den nächsten Wochen winterfest gemacht werden. Dazu gehört unter anderem der Abbau von Spielgeräten und aller sonstigen beweglichen Teile sowie die Sicherung der Sanitärgebäude und -container. 

Und ganz beendet ist das Campen vor dem Deich ja auch nicht. Der Stellplatz für Wohnmobile auf der Ostdüne, der ebenfalls von Überland gekauft wurde, wird ganzjährig betrieben und zieht auch über die Wintermonate Urlauber an, die das Campen mit unmittelbarem Blick auf die Jade lieben. 

Fast ein ganzes Jahr lang Urlaub in einer Ferienwohnung

Hooksiel (19. 10. 2025) – Hooksiel ist schön. Der Alte Hafen, die vielen kleinen Häuser und Geschäfte im Ortskern. Beate und Jörg Beier aus Dorsten in Nordrhein-Westfalen wissen, warum sie gerade hier seit Jahren ihre Urlaube verbringen – und das bis zu vier Mal im Jahr. „Wir waren 1998 das erste Mal in Hooksiel“, berichten die beiden Frührentner. „Und das hat uns wirklich gut getan.“

Vermieterin Anke Müller (links) bedankt sich bei ihren treuesten Gästen: Beate und Jörg Beier aus Dorsten machen seit 1998 immer wieder Urlaub in Hooksiel. Foto: hol

Anke Müller, die zusammen mit ihrem Mann elf Ferienwohnungen in Hooksiel betreibt, hat ihre treuesten Gäste jetzt mit einem kleinen Präsent überrascht. Seit 2007 wohnen die Beiers bei den Müllers. 38 Mal sind die seither angereist. Mal für eine Woche, mal für zwei Wochen. „Insgesamt kommt da inzwischen fast ein ganzes Jahr an Übernachtungen raus. Damit seit ihr bei uns der absolute Spitzenreiter.“

„Mehr für Kinder und Familien tun“

Jörg Beier hat in der chemischen Industrie gearbeitet, seine Frau in der Pflege. Die ersten Jahren wohnten sie in Hooksiel stets in einem Quartier an der Nordstraße. Zwei- bis dreimal in einem Restaurant Essen gehen, eine Wattwanderung und ein Backfisch am Außenhafen – das gehört für sie zum regelmäßigen Urlaubsprogramm. Hin und wieder seien sie auch im Meerwasser-Hallenwellenbad zum Schwimmen gegangen „Ich glaube, Hooksiel muss unbedingt etwas für Kinder und Familien tun“, sagt Jörg Beier. Früher habe es hier noch die Spielscheune „Bullermeck“ gegeben. Jetzt sei auch noch das Bad geschlossen worden …

Mit Bad, ohne Bad – die Beiers bleiben ihrem Sehnsuchtsort treu. Überlegungen, hier eine Zweitwohnung zu erwerben, hat das Paar verworfen. Aber inzwischen würden eine ganze Reihe von Freunden und Bekannten auch regelmäßig nach Hooksiel kommen, wo man dann gemeinsam ein paar schöne Tage verbringe. Beate Beier: „Die haben wir nach und nach alle überzeugt.“

Mit Adler, Habicht und Falke auf Jagd im Wangerland

Wangerland/Hooksiel (18. 10. 2025) – Freitag vormittag in Minsen-Förrien. Auf dem Parkplatz des Hotels „Zum Deichgrafen“ blasen drei Jäger in ihre Hörner. Die „Beizjagd ist eröffnet“. Bereits zum 47. Mal trafen sich an diesem Wochenende Falkner aus ganz Niedersachsen, um mit Greifvögeln Hasen, Kaninchen, aber auch Krähen und Möwen zu jagen.

Mit insgesamt 18 Greifvögel gingen Falkner aus ganz Niedersachsen auf die Jagd auf Hasen, Kaninchen, Möwen und Krähen. Foto: hol

Die Falkner sind Gäste des Hegerings Minsen, für die Hegeringsleiter Enno Schmidt die Vogelträger und ihre Begleiter begrüßte. Die heimischen Jäger stellen den Falknern für zwei Tage ihr Revier zur Verfügung. Mit einem „Falkner heil!“ geht es ins Gelände. Gejagt wird unter anderem im Großraum Schillig und am Rand von Hooksiel. 

Gute Absprache erforderlich

Organisiert wird die Beizjagd in diesem Jahr von Johann Klöpper (Münkeboe) und Thomas Andre (Duderstadt) von der Jagdvereinigung der Falkner. Sie teilen die Teilnehmer je nach den von ihnen geführten Greifvögeln in Gruppen ein. Die Adler werden für die Jagd auf Hasen eingesetzt, Harris Hawks („Wüstenbussarde“) und Habichte auf Kaninchen, Falken schlagen vornehmlich andere Vögel wie Krähen und Möwen. Insgesamt sind diesmal 18 Greifvögel im Revier. 

Da sich die Vögel gegebenenfalls auch schon mal gegenseitig attackieren, ist eine gute Absprache erforderlich, erläutert Andre. „Es ist immer nur ein Greifvogel in der Luft.“ Mit dem Signal „Vogel frei“ wird der Vogel meist vom Arm des Falkners auf die Jagd geschickt. Nicht jeder Flug ist dabei erfolgreich. Und auch nicht immer kommt der Greifvogel direkt zum Falkner zurück. „Die Vögel tragen kleine Glöckchen und auch einen Sender, damit wir sie notfalls im Gelände wiederfinden.“ 

Die Falknerei ist eine traditionelle Jagdform, die vor allem in Revieren ihre Vorzüge hat, in denen nicht geschossen werden kann. Die Jagd auf Kaninchen ist gerade für die Deichsicherheit von Bedeutung. Frettchen-Führer setzen die kleinen Tiere am Eingang einem Kaninchenbau aus. Die flinken Treiben jagen die Kaninchen aus ihrem Bau. Sobald der Falkner die Kaninchen sieht, schickt er seinen Vogel.

Umfassende Ausbildung

Die Beizjagd ist ein anspruchsvolles Hobby. Nicht nur wegen des hohen Betreungsaufwandes für die Greifvögel. Jeder Falkner muss zunächst eine normale Jägerausbildung absolvieren. Der schließt sich dann die Falkner-Ausbildung an, die man nach den Worten von Andre in einem zweiwöchigen Vollzeitkursus absolvieren kann. 

Zu den Beobachterinnen der Beizjagd im Wangerland gehört Katja Freimuth aus Aurich. Die Jungjägerin spielt mit dem Gedanken, Falknerin zu werden. Einen eigenen Vogel hat sie aber noch nicht. „Ich bilde zunächst einmal meinen Jagdhund aus. Das ist deutlich zeitintensiver.“ 

Erneut Schockanrufe: 80-Jährige sollte Kaution für Tochter zahlen

Hooksiel (17. 10. 2025) – Am gestrigen Donnerstag kam es in Hooksiel zwischen 11 Uhr und 15.17 Uhr erneuten „Schockanrufen“. Eine 80-jährige Frau erhielt nach Darstellung der Polizei mehrere Anrufe einer vermeintlichen Polizistin, die ihr mitteilte, dass die Tochter ihres verstorbenen Lebensgefährten in Schleswig-Holstein einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. 

Professionelle Gesprächsführung

Zur Abwendung einer angeblich drohenden Haft sollte die Angerufene eine Kaution in Höhe von 50.000 Euro zahlen. Im Verlauf der Gespräche meldeten sich angebliche Polizeibeamte, Staatsanwälte, Bankangestellte und Versicherungsmitarbeiter. Selbst Rückrufe der Geschädigten – auch über die angebliche Rufnummer „110“ – führten zurück zu den Tätern, die mit professioneller Gesprächsführung den Eindruck einer echten Amtshandlung vermittelt hätten.

Die zunächst angekündigte Einzahlung beim Amtsgericht wurde schließlich in eine persönliche Geldübergabe geändert. Als eine unbekannte Person an der Wohnanschrift der Geschädigten erschien, verweigerte diese geistesgegenwärtig die Übergabe und zog einen Zeugen hinzu. Daraufhin flüchtete der Geldabholer zu Fuß in unbekannte Richtung. 

Verdächtiger auf der Flucht

Der Verdächtige ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, trägt einen schwarzen Bart und war mit einem schwarzen  Mantel und schwarzer Kopfbedeckung bekleidet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Hinweise zu dem aktuellen Fall nimmt die Polizei Jever unter der Telefonnummer 04461/7449-0 entgegen.

Auch im Stadtbereich von Wilhelmshaven ist es erneut zu ähnlichen Anrufen gekommen. Die Polizei rät Betroffenen nachdrücklich: „Legen Sie sofort auf, wenn angebliche Polizisten, Staatsanwälte oder Angehörige Sie telefonisch unter Druck setzen oder Geld fordern. Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.“ Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland (zu erreichen in Jever unter der Rufnummer 04461 7449-181) sowie der Verein zur Förderung kommunaler Prävention in Wilhelmshaven (04421 7780942) eben gern weitere Ratschläge.

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Nach Verkauf: Auch künftig FKK-Camping in Hooksiel möglich

Hooksiel (16. 10. 2025) – Am Sonntag ist auf den Campingplätzen der Wangerland Touristik GmbH (WTG) abcampen. Auf den vor dem Deich gelegenen Plätzen in Schillig und Hooksiel endet dann die Saison. In der Sturmflutsaison im Winter ist das Campen vor dem Deich untersagt. 

Ancampzn in Hooksiel
Die neuen Eigentümer wollen den Campingplatz Hooksiel 2026 wieder öffnen. An diesem Wochenende heißt es aber erst einmal: abcampen. Archiv-Foto: hol

Übergang zum 1. Januar

Ob und wie es im kommenden Jahr weitergeht, war angesichts der laufenden Insolvenz der WTG lange unklar. In dieser Woche hat die WTG den Verkauf des Campingplatzes Hooksiel mit seinen 1500 Stellplätzen an die Überland Camping Gruppe (Berlin) bekannt gegeben. Der Übergang des Geländes samt des Reisemobilstellplatzes „Ostdüne“, der sonstigen Infrastruktur und des Personals soll zum 1. Januar erfolgen. Ihr genaues Konzept wollen die Käufer erst zu Beginn der kommenden Saison im Frühjahr 2026 vorstellen.

Preisliste Anfang nächsten Jahres

Damit ist aber auch klar: Der Campingplatz wird auch in der Saison 2026 geöffnet sein. Wie die WTG und die Überland-Gruppe auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mitteilten, werden alle bestehenden Saisoncamping-Verträge übernommen. Insofern würden sich für Camper und Dauercamper keine Änderungen ergeben. Auch das FKK-Camping werde weiterhin angeboten werden.

„Die aktuellen Vertragskonditionen für Saisoncamper bleiben bestehen“, heißt es in der Mitteilung. „Eine konkrete Preisliste für das touristische Campen wird Überland im Januar 2026 veröffentlichen.“ Mit den verschiedenen Dienstleistern, die bislang für die WTG auf und rund um den Campingplatz gearbeitet haben, will man sich bis zum Saisonbeginn abstimmen.

Gute Tat in zehn Minuten: Der Bedarf an Blutspenden steigt

Hooksiel (16. 10. 2025) – Eine Tasse Kaffee trinken, dazu ein Stück Kuchen oder ein mit Ei oder Lachs belegtes Brötchen. Das allein ist vielleicht noch kein Grund, ins Walter-Spitta-Haus zu kommen. Vielleicht aber doch, wenn sich dazu das Gefühl gesellt, eine kleine gute Tat getan zu haben – für die Allgemeinheit und für sich selbst.

Blut kann Leben retten: Wilfried de Buhr (re. ) freut sich über die gute Beteiligung beim DRK-Blutspendetermin im Walter-Spitta-Haus. Foto: hol

Dreimal im Jahr, immer in den Ferienzeiten, ist der DRK-Blutspendedienst NSTOB (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg, Bremen) zu Gast in dem Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland in Hooksiel. Seit Jahrzehnten. Und voraussichtlich auch in Zukunft. Denn, so bestätigt Wilfried de Buhr vom Blutspendedienst, Blutspenden sind für die medizinische Versorgung wichtiger als je zuvor. Mehr noch. „Der Bedarf wird voraussichtlich weiter steigen“, so de Buhr. Ein Grund: Die Menschen werden älter. Ältere Menschen sind häufiger krank. Folglich fallen in den Krankenhäusern mehr Operationen an. Im laufenden Jahr etwa sei der Bedarf an Blutkonserven im Vergleich zu 2024 um 48.000 gestiegen.

Hoher Blutbedarf für Krebstherapien

Bei Blutspende denkt man zunächst an Unfall-Opfer mit hohem Blutverlust, denen schnell geholfen werden muss. Der größte Teil der aus dem Blut gewonnenen Präparate werde aber für Krebstherapien benötigt, sagte de Buhr im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Dieser Anteil mache rund 19 bis 20 Prozent aus. Im Bereich der Unfall- und Patientenversorgung sei die Nachfrage in den Kliniken im Jahresverlauf schwankend. „Planbare Operationen werden nur selten in der Vorweihnachtszeit angesetzt. Dafür haben wir dann im Januar und Februar einen erhöhten Bedarf.“

Die an die 50 Blutspenderinnen und Blutspender, die in dieser Woche in Hooksiel zur Ader gelassen wurden, tragen mit dazu bei, diesen Bedarf zu decken. Ihr Blut wird tiefgekühlt zunächst nach Rastede und von dort weiter zur Verarbeitung ins Institut nach Springe bei Hannover gebracht. Am Ende entstehen daraus unter anderem Konzentrate aus roten Blutkörperchen, Blutplättchen oder Plasma, die allesamt in der Medizin dringend benötigt werden, aber auch eine verschiedene Haltbarkeit haben.

Ohne ehrenamtliche Helferrinnen vor Ort sind die Blutsendetermine kaum darstellbar. Foto: hol

Um den Lebenssaft zu gewinnen, schickt der Blutspendedienst des DRK von Rastede aus elf professionelle Blutspende-Teams durch halb Niedersachsen, die vor Ort von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden. In Hooksiel von Frauen aus der Kirchengemeinde, andernorts etwa durch DRK Ortsvereine, Feuerwehrleute oder die Landjugend.

Sicherheit oberstes Gebot

Der Spender wird registriert (Personalausweis nicht vergessen!) und muss einen umfangreichen Fragebogen zu Gesundheitszustand, Vorerkrankungen, Medikamenten-Gebrauch und auch dem sexuellen Background ausfüllen. „Wir wollen weder den Spender durch die Blutspende gefährden, noch die Menschen, die auf eine Blutspende angewiesen sind“, sagt de Buhr. „Deshalb ist Sicherheit oberstes Gebot.“ 

Am Laborplatz wird dann noch der so genannte HB-Wert gemessen. Abschließend führt der Spender das Gespräch mit dem Teamarzt. Dieser misst Temperatur und Blutdruck und entscheidet final über die Spendezulassung. Danach geht es in den Spenderaum. Einverständnis-Erklärung unterschreiben, auf einen freien Stuhl setzen, und los geht es. Ein Mitarbeiter des Blutspendedienstes legt eine Kanüle in die Armvene – und schon läuft das Blut. In maximal zehn Minuten ist alles vorbei. Fast alles. Ist der Spender wohlauf, kann er sich in den Verpflegungsraum begeben, sich ausruhen und stärken.

Altersgrenze aufgehoben

Altersbegrenzungen gibt es für Spender seit November 2023 übrigens nicht mehr. Entscheidend sind allein die gesundheitliche Verfassung sowie das Erfüllen der Zulassungskriterien. Gerade zur Früherkennung gesundheitlicher Probleme kann die Blutspende beitragen. „Sollten sich bei der späteren Untersuchung des Blutes irgendwelche Hinweise auf gesundheitliche Erkrankungen oder Auffälligkeiten ergeben, bekommt der Spender sofort eine Rückmeldung“, versichert de Buhr.

Gesunde Männer dürfen bis zu sechs Mal in einem Zeitfenster von zwölf Monaten Blut spenden. Frauen maximal viermal. Gerade Vielspender sind für das DRK wichtig, sie werden umworben, und erhalten immer wieder mal kleine Präsente im Rahmen eines Ehrungskonzeptes.

DRK umwirbt Blutspender

44 Prozent der deutschen Bevölkerung würden die Zulassungsvoraussetzungen grundsätzlich erfüllen. „Wenn nur 5 Prozent aller Bürger zur Blutspende gehen würden, hätten wir in Deutschland kein Versorgungsproblem“, schildert de Buhr. Faktisch würden aber nur 3,6 Prozent der Bürger zu den Terminen kommen.

Marketingaktivitäten sollen das ändern. Zu dem Gesamtpaket gehört auch eine Blutspende-App, über die das DRK Kontakt zu den Spenden hält, man sich für Aktionen registrieren kann, und für die nächsten Blutspendetermine in der Region wirbt. Damit die Vorfreunde auf die nächste Tasse Kaffee mit leckeren Schnittchen wächst.

Handwerkskunst aus Bali bereichert Hooksieler Ortskern

Hooksiel (15. 10. 2025) – Der Hooksieler Ortskern ist um einen Anlaufpunkt reicher. In dem in den zuletzt leer stehenden Verkaufsräumen in der Lange Straße 26 ist ein neues Geschäft eingezogen: „Bali home“.

Christian Klug hat in der Lange Straße ein neues Geschäft eröffnet. Im „Bali Home“ bietet er ausnahmslos Artikel an, die auf der Insel im Indischen Orzean produziert worden sind – viele davon mit maritimen Bezügen. Foto: hol

Der Name ist Programm. Inhaber Christian Klug bietet ausschließlich Artikel an, die auf der indonesischen Insel zumeist in Handarbeit hergestellt wurden. Die Palette reicht von Wandspiegeln über Palmwedel, Traumfänger, Lampenschirme bis hin zu Kronleuchtern. Dazu gibt es Dekorationsartikel aller Art wie Wand- und Tischschmuck, Körbe, Döschen und Teller. Darunter finden sich viele Artikel mit einem maritimen Einschlag. Aus Muscheln gestaltete, Seepferdchen oder Schildkröten. „Das gehört einfach zur Küste dazu.“

Unternehmer mit Reiselust

„Ich glaube, das ist eine Marktlücke“, sagt Christina Klug. Der 36-jährige Unternehmer aus Fedderwarden reist viel in der Welt herum. Nach eigenen Angaben hat er schon 83 Länder gesehen. Bali gehört für ihn zu den schönsten Flecken auf dieser Erde und ist zu einer Art zweiten Heimat geworden. Auch die Handwerkskunst auf der Insel im Indischen Ozean habe ihn beeindruckt. Kurzerhand bestellte er einen ganzen Container voller Ware, die man jetzt in dem Laden in Hooksiel bewundern kann.

Das Geschäft hat einen Pilotcharakter. „Wenn den Leuten die Artikel aus Bali genau so gut gefallen wie mir, kann ich mir durchaus vorstellen, weitere Läden an der Küste aufzumachen“, schildert Klug. 

Hauptgeschäft Wohnmobile

Der gelernte Koch, der unter anderem drei Jahre in England gelebt hat, verdient sein Geld eigentlich mit einem anderen Unternehmen (VAN-you“), das sich seit 2019 auf den individuellen Innenausbau von Wohnmobilen spezialisiert hat. „Da mein Schwerpunkte beim Marketing und beim Vertrieb liegen, muss ich nicht immer an einem bestimmten Ort sein und kann viel reisen.“ 

„Bali home“ wird in der Nachsaison und über den Winter noch nicht kontinuierlich geöffnet haben. Mit dem täglichen Verkauf mit eigenem Personal will Klug im Frühjahr starten. 

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Mit oder ohne Badebetrieb: WTG sucht Investor für Hallenbad-Grundstück

Hooksiel (14. 10. 2025) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) unternimmt einen neuen Anlauf, einen Investor für das Grundstück „Zum Hallenbad 2“ samt dem darauf stehenden Meerwasser-Hallenwellenbad zu finden. Heute startet das entsprechende Interessenbekundungs-Verfahren für das Areal. Das Bieterverfahren läuft bis zum 3. November. 

Leeres Becken im Hallenwellenbad
Morgen schlißt das Hallenwellenbad in Hooksiel. Ob der Badebetrieb jemals wieder aufgenommen wird, ist ungewiss. Archiv-Foto: hol

Die Investorensuche steht im Zusammenhang mit den Bemühungen, die insolvente WTG zu sanieren. Dafür will sich das Unternehmen weitgehend von seinem Immobilienbesitz trennen. Das Bad gehört zu den Sorgenkindern der WTG. Nach offiziellen Angaben soll es zuletzt ein Defizit von 80.000 Euro im Monat eingefahren haben. Vor diesem Hintergrund wird der Betrieb eingestellt. Der morgige Mittwoch ist der vorerst letzte Badetag. 

Über 20.000 Quadratmeter Fläche

Das Grundstück „Zum Hallenbad 2“ umfasst das Gebäude des Hallenwellenbades samt Ausstattung und Parkplätzen sowie die anschließenden Grünflächen. Die zum Verkauf stehende Fläche umfasst nach WTG-Angaben rund 20.800 Quadratmeter und ist im geltenden Bebauungsplan als Sondergebiet „Freizeitanlagen“ ausgewiesen. „Eine Fläche mit großem Potenzial für vielfältige Nutzungskonzepte“, ist WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel überzeugt. „Unser Ziel ist es, einen Investor zu gewinnen, der das Wangerland langfristig bereichert und neue Impulse für die touristische Entwicklung setzt.“

Bäderbetrieb keine Bedingung

Interessenten sind aufgefordert, darzustellen, in welcher Form das Meerwasser-Hallenbad oder ein anderes Bäderangebot in ihrem Nutzungskonzept eine Rolle spielen und ob das über 40 Jahre alte Bad weiter betrieben werden soll. Aber, so heißt es wörtlich: „Auch ein reiner Grundstückserwerb ohne Fortführung eines Badebetriebes ist möglich.“

Rat müsste Hotelbau absegnen

Zuletzt hatten potenzielle Investoren öffentlich darüber spekuliert, dass sie gern am Hallenwellenbad ein Hotel bauen würden. Die WTG weist ausdrücklich darauf hin, dass im Fall einer Hotel- oder Ferienwohnung-Nutzung der Bebauungsplan geändert werden müsste. Die Entscheidung darüber läge beim Rat der Gemeinde Wangerland. In den vergangenen Jahren hatten sich die politischen Gremien schwer damit getan, das Schicksal des öffentlichen Bades mit den Interessen privater Hotelbetreiber zu verbinden. Inwieweit die prekäre Lage der WTG diese Grundhaltung verändert hat, wird sich erweisen müssen.

Weitere Informationen sind dem „Elektronischen Amtsblatt“ der Gemeinde Wangerland unter www.wangerland.org zu entnehmen. 

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Überland Gruppe hat den Campingplatz in Hooksiel gekauft

Hooksiel (14. 10. 2025) – Der Nordsee-Campingplatz Hooksiel ist verkauft. Wie die Wangerland Touristik GmbH (WTG) heute mitteilte, seien die entsprechenden Verhandlungen mit einem Investor erfolgreich abgeschlossen worden. Zukünftiger Betreiber des Campingplatzes vor der Deichlinie Hooksiel wird die Überland Camping Gruppe.

Der Campingplatz Hooksiel ist verkauft. Ab 2026 wird sich die private Überland Camping Gruppe um das Areal kümmern. Foto: hol

Überland Camping stehe für naturnahe und familienfreundliche Campingplätze in besonders schönen Landschaften in ganz Deutschland. „Diesen Investor für das Wangerland gewinnen zu können, freut uns sehr. Es ist eine Investition in die Zukunft unserer Urlaubsdestination“, wird WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel zitiert.

Bieterverfahren abgeschlossen

Bekanntlich hatte die WTG, die sich in einer Insolvenz in Eigenregie befindet, vor einigen Wochen ein Bieterverfahren für den Campingplatz angestoßen. Dabei sollten potenzielle Investoren möglichst auch das nahe gelegene Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel mit übernehmen und betreiben. Die Idee dahinter: Die WTG verliert mit dem Campingplatz einen profitablen Betriebszweig, der bislang geholfen hat, die Defizite im Betrieb des Hallenbades auszugleichen. 

WTG-Geschäftsführer Torsten Riedel ist überzeugt, einen guten Investor für den Campingplatz Hooksiel gefunden zu haben. Foto: hol

Mehrere Investoren zeigten Interesse an dem Campingplatz im Deichvorland. Nur die Überland Gruppe hatte dem Vernehmen nach aber auch ein Konzept für das Hallenbad, das sich bei näherer Betrachtung aber nicht als nachhaltig erwies. In der Folge wurden nur die Verhandlungen über den Campingplatz fortgesetzt und, so die WTG, am vergangenen Freitag erfolgreich abgeschlossen. 

Die Überland Camping Gruppe wird den Campingplatz zum 1. Januar 2026 übernehmen. „Unser Ziel ist es, den Gästen im Wangerland weiterhin ein unvergessliches Campingerlebnis zu bieten“, betont Jan Wittlinger, Geschäftsführer der Überland Camping Gruppe. „Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der WTG, der Gemeinde Wangerland und den Partnern in der Region“, fügt Mike Schreurs, ebenfalls Geschäftsführer der Überland Camping Gruppe, hinzu. 

Millionen-Erlös für klamme WTG

Zum Verkaufpreis für den Platz mit 1500 Stellplätzen halten sich WTG und Überland Gruppe bedeckt. Es soll sich nach Informationen von „Hooksiel-Life“ aber um mehrere Millionen Euro handeln. Bekannt ist, dass es auf dem beliebten Stellplatz einen erheblichen Investitionsstau gibt.

Die erforderlichen Investitionen in die Platzinfrastruktur hätte die gemeindeeigene WTG gerade vor dem Hintergrund der explodierenden Kosten beim Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel wohl allein nie aufbringen können. Nach Insolvenzrecht ist der Käufer verpflichtet, die Mitarbeiter des Campingplatzes der WTG im Zuge des Betriebsübergangs mit zu übernehmen.

Die Überland Camping Gruppe ist ein junges Unternehmen, das derzeit bereits sechs Campingplätze in Deutschland betreibt und weiter wachsen will. Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen bereits vor der Insolvenz der WTG Interesse am Kauf von Campingplätzen im Wangerland bekundet haben. 

Boom-Sektor Campingplätze

Camping gilt spätestens seit der Corona-Pandemie als Boom-Sektor, da viele Deutsche ihr Geld in Campingwagen und Wohnmobile investiert haben. Die Campingplatz-Struktur hierzulande ist im internationalen Vergleich hingegen eher kleinteilig. In der Folge haben auch internationale Campingplatz-Betreiber den deutschen Markt in den Fokus genommen.

Inspirierende Suche nach dem Hecht im Künstlerhaus

Hooksiel (13. 10. 2025) – Die Technik ist das eine, die Inspiration das andere. Auf beides muss man sich einlassen, wenn man den Arbeiten der Künstlerin Antje Witzel gerecht werden will. Ihre Ausstellung mit dem Titel „Wasser in den Ohren“ ist bis zum Jahresende im Künstlerhaus Hooksiel zu sehen.

Antje Witzel stellt bis zur Jahreswende im Künstlerhaus Hooksiel aus. Zu sehen sind unter anderem beeindruckende Batik-Arbeiten. Rechts im Bild: Bürgermeister Mario Szlezak. Foto: hol

Zur Vernissage am Sonntag begrüßte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann neben rund 30 Interessieren auch Bürgermeister Mario Szlezak. Das Künstlerhaus gehört der Gemeinde Wangerland. „Das Haus trägt dazu bei, dass Hooksiel auch überregional bekannt ist“, sagte Szlezak. Die hier gezeigte Kunst gebe Raum zum Denken und zum Nachdenken.

Fliegen im Ölgemälde

Das gilt für die Arbeiten von Antje Witze allemal. Die in Potsdam lebende Künstlerin sieht sich selbst vornehmlich als Zeichnerin, obwohl sie sich auch in anderen Techniken ausprobiert. So ist in der Ausstellung unter anderem ein Ölgemälde von einer Rapsfeld in Horumersiel zu sehen – sehr naturnah, zumal sich während des Malvorgangs lebende Fliegen in der Ölfarbe verfangen haben.

Liedermacher Herbert Witzel bereicherte die Ausstellung seiner Frau Antje durch einige seiner Lieder. In der Mitte: Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann. Foto: hol

Spannend auch die vielen kleinformatigen Linolschnitte und Druckwerke, mit denen die 50-jährige verschiedensten Augenblicke aus Natur und Menschsein festhält. Dem Besucher ins Auge springen aber vor allem zwei Batikarbeiten, die an der Decke des Ausstellungsraumes hängen. Beeindruckend eine je nach Lichteinfall unterschiedlich grün-blau strahlende Unterwasserwelt aus Gräsern, Farnen, kleinen Fischen und mittendrin, gut versteckt, ein Hecht (im Karpfenteich?).

Kunst als Lebensform

Antje Witzel verriet auf der Vernissage, wie sie aus Mutters altem Baumwoll-Bettlacken mit Hilfe von mit dem Pinsel aufgetragenem heißen Wachs ein raumfüllendes Kunstwerk schafft. 

Doch Kunst ist nicht nur das, was man an die Wand hängt. Sie ist auch eine Lebensform. So stellte Renate Janßen-Niemann Antje Witzel zusammen mit ihrem Ehemann, dem Lyriker und Liedermacher Herbert Witzel, als ein Künstlerpaar vor, das Zeichnung und Sprache zusammenbringen möchte – so zum Beispiel in liebevoll gestalteten Kinderbüchern. 

Herbert Witzel rundete das Ausstellungserlebnis mit drei seiner Lieder ab und nahm die Besucher dabei musikalisch mit nach Babelsberg und auf Wolke 17. Inspiration pur.