Klimaschutz durch moderne Straßenleuchten

led Leuchten Hooksiel
Oliver Theisen (auf der Leiter) und sein Chef Stefan Jürgens tauschen in Hooksiel die letzten Quecksilberdampflampen gegen stromsparende LED-Leuchten aus. Foto: hol

Hooksiel/Wangerland (5.12.2002) – Die Gemeinde Wangerland wird klimafreundlicher. Zumindest im Bereich der Ortsbeleuchtungen. Bis Ende dieses Jahres sind in den 27 Dörfern und Orten im Gemeindegebiet nahezu alle 1578 Straßenlaternen und Leuchten im öffentlichen Raum ausgetauscht worden. Aktuell montiert eine Fachfirma in Hooksiel die letzten der rund 400 Quecksilberdampflampen ab und installiert dafür moderne LED-Leuchten.

Das neue Ortsbeleuchtungskonzept wurde von den politischen Gremien der Gemeinde 2019 beschlossen. Nach den ursprünglichen Plänen sollte die auf rund eine Million Euro veranschlagte Investition (eine Förderung von 20 Prozent seitens des Bundesumweltministeriums schon eingerechnet) auf die Jahre 2019 bis 2025 gestreckt werden. Aufgrund günstiger Anschaffungspreise und der Kostenentwicklung, so Torsten Meuer, Leiter des Fachbereiches Bautechnik in der Gemeindeverwaltung, habe man das Projekt beschleunigt und vor allem die Installation der LED-Leuchten in Hooksiel vorgezogen. 

Quecksilber ist giftig. Und die alten Dampflampen, die bereits seit 2015 nicht mehr verkauft werden dürfen, gelten als Stromfresser. Insofern hat die Umrüstung positive Klimaeffekte. Der errechnete Treibhausgas-Ausstoss soll um 55 Prozent sinken. Auch finanziell rechnet sich die Investition. Ursprünglich, so Meuer, sei man bei der Gemeinde davon ausgegangen, dass sich die neuen Leuchten aufgrund der niedrigeren Stromkosten in 16 Jahren bezahlt machen. „Aufgrund der aktuellen Preisentwicklung dürften sich die LED-Leuchten schon in sieben oder acht Jahren amortisiert haben.“ 

Im Rahmen des Projektes wurde nach den Worten von Meuer auch der eine oder andere abgängige Laternenmast ausgetauscht. Die Kosten für die Entsorgung des Sendemüll-Anteils der Quecksilberdampflampen seinen in der Gesamtkalkulation schon enthalten. An- und ausgeschaltete werden die LED-Leuchten übrigens durch eine „Astronomische Zeitschaltuhr“, die sich an den Sonnenauf- und -untergang ausrichtet. Die Leuchten schalten sich mit einbrechender Dämmerung ein. In Hooksiel schalten sich sich dann für den Zeitraum von 1 bis 6 Uhr automatisch wieder ab. Auf individualisierte Bewegungsmelder, die nachts auf einzelne Fußgänger reagiert hätten, habe man bewusst verzichtet. „Wenn dann eine Gruppe Hooksieler nach einer Feier nach Hause gegangen wäre, wäre ohnehin der gesamte Ort beleuchtet worden.“