Hooksieler können ihre Vorstellungen von einem Kurpark einbringen

Hooksiel (26. 4. 2024) – Die Meinung der Hooksieler ist gefragt. Und die Meinung all jener, denen der Sielort ans Herz gewachsen ist, etwa als Urlaubs- oder Ausflugsziel. Konkret geht es um die Umgestaltung des Gästehaus-Geländes zu einem Kurpark. Hierzu schreibt Alina Zoch, Studierende der Leibniz-Universität in Hannover im Masterstudiengang für Umwelt- und Regionalplanung, mit Vertiefung in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz, aktuell ihre Masterarbeit.

Alina Zoch am Gästehaus Hooksiel
Wie könnte und sollte ein Kurpark am Hooksieler Gästehaus aussehen? Diese Fragen will die angehende Landschaftsplanerin Alina Zoch im Rahmen ihrer Masterarbeit angehen. Foto: sur

Teil der wissenschaftlichen Arbeit ist eine empirische Erhebung zu den Erwartungen der Hooksieler Bürger und ihrer Gäste. In einem zweiseitigen Fragebogen geht es unter anderem darum, was Nutzer von einem Kurpark erwarten, wie er aus Sicht der Bürger gestaltet sein müsste (Spazierwege, Pflanzen, Sitzgelegenheiten etc.) und welche Einrichtungen (Spielplatz, Café, Fitnessgeräte etc.) auf dem fünf Hektar großen Gelände untergebracht werden sollten. Alina Zoch: „Die Meinung der Menschen ist sehr wichtig, damit der Kurpark besser gestaltet und den Bedürfnissen gerecht werden kann.“

Fragebögen liegen aus

Die Frageböden liegen demnächst im Gästehaus an der Batterie sowie in der Apotheke am Ärztehaus aus. Nach weiteren Verteilpunkten wird noch gesucht. Die ausgefüllten Fragebögen müssen innerhalb von vier Wochen wieder zurückgegeben werden, damit die 30-jährige Hannoveranerin sich an die Auswertung machen kann. Bis zum 17. Juli muss sie ihre Masterarbeit abgeben.

Die Ideenentwicklung für die Planung eines Hooksieler Kurparks hat große praktische Relevanz. Das haben jetzt in einer Pressekonferenz Dietrich Gabbey, Günter Schmöckel, Uwe Diekmann und Christof Ueberschaar von der Bürgerinitiative Hooksiel (BI) unterstrichen. Wenn Hooksiel Nordseebad werden will, gehöre dazu auch ein Kurpark. Zumindest im Ortskern selbst gebe es dafür keinen anderen Platz als das von drei Seiten von einer Graft eingefasste ehemalige Batteriegelände, auf dem das Gästehaus mit Tourist-Information und Bücherei, das Awo-Heim sowie ein Spielplatz untergebracht sind.

Wichtig fürs Nordseebad

Schon am 15. Mai wird eine Kommission erwartet, die das potenzielle Nordseebad in Augenschein nehmen wird. Derzeit ist Hooksiel lediglich als Küstenbadeort klassifiziert. Auch wenn die staatliche Anerkennung nicht von der Fertigstellung des Kurparks abhängen sollte, wäre die Konkretisierung der Planung durch eine wissenschaftliche Arbeit aus Sicht der BI ein wichtiges Signal – ans Land, aber auch an die Politik im Wangerland, sich dem Projekt zu nähern.

Alina Zoch wird von der Bürgerinitiative, zur Freunde der BI aber auch von der Wangerland Touristik GmbH (WTG), der Eigentümerin des Areals, unterstützt. So seien ihr sämtliche Unterlagen zur Geschichte des Geländes und zum laufenden Anerkennungsverfahren von Hooksiel als Nordseebad zur Verfügung gestellt worden. Die WTG übernimmt zudem Kosten etwa für Fahrten und Unterbringung der Studentin. Mit Stefan Koch wurde der Akademikerin zudem ein ortskundiger WTG-Mitarbeiter als Coach zur Seite gestellt.

Kurpark gehört zum Gästehaus

Die BI appelliert an die Bürger, sich an der Fragebogenaktion rege zu beteiligen. Die Entwicklung eines Kurparks gehörte mit zur Zukunftsplanung für das Gästehaus insgesamt. Die Initiative hatte bekanntlich im Februar 2021 durch ein Bürgerbegehren die damaligen Verkaufspläne für das Objekt gekippt. Dank der Zustimmung von fast 80 Prozent der Wangerländer Bürgerinnen und Bürger, so Uwe Diekmann. 

„Das Gästehaus samt Kurpark ist genau so wie das Hallenwellenbad ein unverzichtbarer Baustein für die touristische Entwicklung Hooksiels“, betonte Gabbey. Nach dem seinerzeitigen Versprechen, mehr Leben ins Gästehaus zu holen, sei aber bis heute nichts passiert. Mit Blick auf die industrielle Entwicklung in Wilhelmshaven sei es aber wichtiger denn je, die Grundlagen für den Tourismus zu stärken, so Schmöckel.

Finanzierung noch offen

Die Masterarbeit könnte Grundlage für einen künftigen Gestaltungs-Wettbewerb für Planungsbüros werden, so die Hoffnung. Wer wie die Entwicklung eines Kurparks dann bezahlen soll, steht auf einem anderen Blatt. Alt-Bürgermeister Gabbey erinnert daran, dass vor 30 Jahren, bei der Einweihung des Gästehauses, der damalige Landes-Wirtschaftsminister Peter Fischer bereits eine Förderzusage auch für den dazu gehörigen Kurpark gegeben habe. Nach politischem Wechsel im Rathaus der Gemeinde sei dieser Antrag dann aber nie gestellt worden. „Aber vielleicht erinnert sich in Hannover ja noch jemand daran ….“ 

Landkreis Friesland tritt Zukunftspakt für die Küstenfischerei bei

Krabbenfischer Nils Schröder
Nils Schröder geht von Hooksiel aus mit seinem Kutter „Trotz“ auf Krabbenfang. Archiv-Foto: hol

Friesland/Hooksiel (26. 4. 2024) – Der Kreisausschuss des Landkreises Friesland hat einstimmig beschlossen, dass der Landkreis Friesland dem „Zukunftspakt-Küstenfischerei 2050“ beitritt. Das Bündnis aus Kommunen in der Küstenregion sowie Bürgervertretern und Verbänden aus den Bereichen Tourismus und Fischerei setzt sich für den Erhalt der deutschen Küstenfischerei ein.

Bereits im April 2023 hatte der Landkreis sich öffentlich zur Küstenfischerei bekannt, indem er eine Resolution zur Unterstützung der Küstenfischerei auf den Weg brachte. „Die Küstenfischerei ist eine wichtige Tradition in der Region. Der Landkreis Friesland setzt sich für die Fischerinnen und Fischer ein, deren Existenz durch die Pläne auf EU-Ebene teilweise stark gefährdet wird“, sagt Landrat Sven Ambrosy.

Der „Zukunftspakt“ appelliert an die Politik auf Landes-, Bundes- und Europaebene, die Fischereipolitik so anzupassen, dass die Küstenfischerei eine Zukunft hat. Die Küstenfischer sehen sich unter anderem durch eine zunehmende Industrialisierung der Nordsee sowie parallel dazu steigender Umweltschutzauflagen bedroht. Zuletzt lösten Pläne der Europäischen Union einen Proteststurm aus, das Fischen mit Grundschleppnetzen zu untersagen. Für die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste käme das einem Berufsverbot gleich.

Sonja Janßen verlässt „Nordsee GmbH“

Wilhelmshaven/Hooksiel (26. 4. 2024) – Geschäftsführerin Sonja Janßen verlässt die „Die Nordsee GmbH“. Die Hooksielerin werde zum Jahreswechsel auf eigenen Wunsch aus dem Unternehmen mit Sitz in Wilhelmshaven ausscheiden, heißt es in einer Pressemitteilung im Nachgang zur 50. Gesellschafterversammlung. „Die Nordsee“ betreibt seit 1998 das touristische Dachmarketing für die niedersächsische Nordseeküste. Gesellschafter der GmbH sind sieben Küstenorte, darunter das Wangerland, die Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven sowie ein Fährbetrieb. 

Sonja Janßen (Foto) war im Mai 2020 zur Geschäftsführerin des kommunal geprägten Unternehmens berufen worden. Zunächst arbeitete sie parallel dazu noch für den Tourismusverband Nordsee e. V.. Die habe maßgeblich die Gründung der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH (TANO) begleitet, die sich inzwischen um das Destinations-Marketing für die gesamte niedersächsische Küstenregion kümmert, heißt es. 

Bei der „Die Nordsee GmbH“ verantwortete die Geschäftsführerin neben den laufenden Marketing-Aktivitäten die Einführung der digitalen Projekte: Besucher-Managementsystem und digitale Gästekarte. Darüber hinaus verhandelte habe sie die Kooperationsvereinbarung mit der TANO verhandelt, auf deren Basis die „Die Nordsee GmbH“ nun weiterarbeiten wird. „Meine Arbeit für die ,Die Nordsee GmbH‘ ist abgeschlossen. Ich hinterlasse ein gut bestelltes Feld und bin mir sicher, dass die Aufgaben auch künftig in den richtigen Händen liegen“, wird Sonja Janßen zitiert.

Einmalige Chance für junge Leute

Hooksiel (25. 4. 2024) – Die auch für das Wangerland zuständigen Bundestagsabgeordneten werben für den deutsch-amerikanischen Jugendaustausch. Das „Parlamentarische Patenschafts-Programm“ gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern sowie jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Im Gegenzug sind junge US-Amerikaner zu Gast in Deutschland. In den USA bietet der Kongress entsprechende Stipendien an.

Während die SPD-Abgeordnete Siemtje Möller (Varel) Celina Haake aus Wilhelmshaven viel Erfolg für ihren Aufenthalt in den USA wünschte, sucht CDU-Abgeordnete Anne Janßen (Wittmund) im Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund nach Gasteltern, die bereit sind, einen jungen Amerikaner aufzunehmen.

„Das Programm bietet für viele junge Menschen eine einmalige Chance, einen Teil ihrer schulischen Ausbildung in den USA zu absolvieren“, sagt Siemtje Möller. Sie ist Patin für Celina Haake, die derzeit die 10. Klasse der Cäcilienschule in Wilhelmshaven besucht und ab Sommer für ein Jahr in die USA gehen wird. Celina Haake: „Ich freue mich sehr auf die spannende Zeit in Amerika und diese unglaubliche Chance für ein Auslandsjahr.“ 

Auch Anne Janssen sieht in dem Stipendium eine einmalige Chance für junge Leute aus beiden Ländern. Die Bewerbungsphase für ein Vollstipendium in 2025/26 beginnt am 2. Mai. Zeitgleich werden auch schon deutsche Gasteltern für amerikanische Schüler gesucht. Die CDU-Abgeordnete ist aktuell Gastpatin für drei junge Menschen aus den USA. Die Schüler und Schülerinnen wohnen während ihres Austauschjahrs bei Gastfamilien und besuchen eine örtliche Schule. Anne Janssen: „Die Austauscherfahrung ist für beide Seiten ein unvergessliches Erlebnis.“

Gastfamilie können fast alle werden – ob Alleinerziehende, Patchwork- oder Regenbogen-Familien, ob Paare mit oder ohne Kinder, ob Großstadt oder Dorf. Wichtig, so Janssen, seien Humor, Neugier und Toleranz sowie die Bereitschaft, sich auf ein „Familienmitglied auf Zeit“ einzulassen. 50 neue US-Schülerinnen und Schüler reisen am 7. September 2024 an und bleiben für zehn Monate in Deutschland. Interessierte können sich an die Geschäftsstelle der durchführenden Organisation „Experiment“ in Bonn wenden, per Telefon 0228 95722-41 oder per E-Mail: gastfreundlich@experiment-ev.de.

Deutsche Jugendliche, die sich ab dem 2. Mai für das Programmjahr 2025/2026 für ein Stipendium in den USA bewerben möchten, können sich über Details im Internet unter www.bundestag.de/ppp informieren.

Ausbildung in Hooksiel: Als Maler so richtig in Bewegung sein

Maik Knodel Auszubildender
Ein neuer Fußboden gefällig? Auszubildender Maiko Knodel kann bei den Sanierungsarbeiten schon ordentlich mit anpacken. Foto: hol

Hooksiel (24. 4. 2024) – Es gibt sie, die Liebe auf den zweiten Blick. Auch bei der Berufswahl. Davon berichten kann der Hooksieler Maiko Knodel. Der 17-Jährige ist heute Auszubildender in dem Malerbetrieb seines Vaters. 

Der junge Mann ist in Hooksiel aufgewachsen. Nach der Grundschulzeit wechselte er nach Hohenkirchen an die Oberschule, wo er im vergangenen Jahr seinen Realschulabschluss machte. Plötzlich wurde die Frage aktuell: Welchen Berufsweg schlage ich ein?

„Ich habe schon während meiner Schulzeit anderthalb Jahre lang als Kellner gejobbt“, schildert Maiko im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Auf Dauer wäre das aber nicht das Richtige für ihn gewesen. „Ich brauche eine Beschäftigung mit viel Bewegung, bei der ich mich auch praktisch auspowern kann“, sagt Maiko, der in seiner Freizeit gern als Fahrrad-Artist unterwegs ist und Kraftsport macht, aber auch schon mal am Computer „zockt“, 

Entscheidung nach Praktikum

Beim Schulpraktikum in einer Hooksieler Zimmerei entdeckte er, dass ein Handwerksberuf die richtige Wahl sein könnte. Die Entscheidung fiel dann nach einem freiwilligen Praktikum im Betrieb seines Vaters Marco Knodel. „Das hat richtig Spaß gemacht. Ich habe mich danach entschieden zu fragen, ob ich nicht bei ihm eine Ausbildung als Maler und Lackierer machen kann.“

Bislang hat Maiko seine Wahl nicht bereut. Zweimal in der Woche besucht er die Berufsschule in Wilhelmshaven (ab dem zweiten Lehrjahr ist nur noch ein Unterrichtstag vorgesehen). Die übrige Zeit verbringt der junge Mann mit praktischer Arbeit auf unterschiedlichsten Baustellen. „Ich kann zum Beispiel schon Räume streichen, schleifen, Fenster und Böden versiegeln und Belege verlegen“, sagt Maiko hörbar zufrieden. 

Fachkräftemangel

Für Vater Marco ist sein Sohn inzwischen eine wertvolle Kraft. In seinem Betrieb arbeiten drei fest angestellte Maler, zwei Aushilfskräfte und ein Lehrling. „Die Auftragslage ist gut“, sagt Knodel. Aber der Mangel an Fachkräften sei bei allen Betrieben in der Branche stark spürbar. Ausgebildete Gesellen seien trotz Tariflohn und betrieblicher Zusatzleistungen so gut wie nicht zu finden. Um so wichtiger sei die Ausbildung des eigenen Nachwuchses. Für einen kleinen Betreib mit vielen Privatkunden gehe es dabei nicht nur ums handwerkliche Können, sondern auch um sauberes Arbeiten und korrektes Auftreten vor Ort.

Für Maiko gehört all das inzwischen zum Alltag. Da er noch bei seinen Eltern lebt, kommt er mit der Ausbildungsvergütung von monatlich 770 Euro (im ersten Lehrjahr) gut klar. Und über sein künftiges Auskommen als Maler braucht er sich ohnehin keine Sorgen zu machen. Handwerk hat goldenen Boden, weiß der Volksmund. Und das gilt besonders dann, wenn Fachkräfte rar sind.

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen Einzelhandelskaufmann und eine Medizinische Fachangestellte.

Konzerne fordern schnellstmöglichen Bau einer Pipeline nach Salzgitter

Wilhelmshaven ((24. 4. 2024) – Die Salzgitter AG und die Uniper SE haben einen Vorvertrag über die Lieferung und Abnahme von grünem Wasserstoff (H2) unterzeichnet. Dieser soll in der von Uniper geplanten Großelektrolyse in Wilhelmshaven produziert werden. Die Inbetriebnahme der Anlage an der Jade ist für 2028 vorgesehen. Der grüne Wasserstoff wird für das Programm „Salcos“ (Salzgitter Low CO2-Steelmaking) benötigt, mit dem die bislang kohlebasierte Stahlproduktion klimafreundlicher werden soll.

Der Wasserstoff soll in laut Pressemitteilung der beiden Konzerne in der im Bau befindlichen Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) in Salzgitter eingesetzt werden.Von den ursprünglichen Plänen, wonach die Salzgiter AG in Wilhelmshaven eine eigene DRI-Anlage mit entsprechender Wertschöpfung vor Ort geplant hatte, ist keine Rede mehr. 

Minister lobt Erfolgsmodell

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (Sande) sieht in den Plänen der Salzgitter AG ein „Erfolgsmodell“ und ein Beispiel dafür, wie „ein guter Markt für Wasserstoff“ entsteht. „Hier kommen ein innovatives Angebot und eine starke Nachfrage zusammen, und durch dieses Projekt wird der abstrakte Begriff „Transformation“ hervorragend sichtbar.“ Durch das Salcos-Programm würden die Salzgitter AG und Uniper einen riesigen Beitrag zur CO2-Reduzierung in Niedersachsen leisten. 

Gegenstand des Vorvertrags sind unter anderem technische und kommerzielle Rahmenbedingungen der Wasserstofflieferung. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit des deutschen H2-Kernnetztes beziehungsweise einer konkreten Pipelineroute von Wilhelmshaven nach Salzgitter könnte Uniper frühestens ab 2028 jährlich bis zu 20.000 Tonnen zertifizierten „grünen“ Wasserstoffs nach Salzgitter liefern. Der Wasserstoff soll mit Hilfe erneuerbarer Energien in der geplanten 200-Megawatt-Elektrolyse produziert werden, die Uniper auf dem Gelände des ehemaligen Steinkohlekraftwerks in Wilhelmshaven errichten will. 

Stahlindustrie setzt auf Wasserstoff

Die zwingend erforderliche Pipelineverbindung von Wilhelmshaven nach Salzgitter ist müsse schnellstmöglich geschaffen werden, fordern die Konzerne. „Hier müssen sich die Pipeline-Betreiber und die politischen Entscheidungsträger gemeinsam mit der Salzgitter AG und der Uniper SE dringend auf einen beschleunigten Fahrplan einigen.“ Die 20.000 Tonnen Wasserstoff sind nur ein erster Schritt hin zur klimafreundlichen Stahlproduktion. Allein für die erste Stufe des Salcos-Projektes zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion benötige die Salzgitter AG bis zu 150.000 Tonnen jährlich. 

„Grüner Wasserstoff spielt insbesondere bei der Dekarbonisierung der energieintensiven Industrien wie der Stahlindustrie eine entscheidende Rolle“, ist Holger Kreetz, Vorstandssprecher der Uniper SE, überzeugt. Aufgrund des guten Zugangs zu erneuerbaren Energien, insbesondere aus den Offshore-Windparks in der Nordsee, der frühzeitigen Anbindung an das deutsche Wasserstoffpipelinesystem sowie der geplanten Wasserstoffspeicher in Norddeutschland sei Wilhelmshaven der ideale Standort für Unipers „Green Wilhelmshaven“ Projekte. Geplant sei der Ausbau der Elektrolyse bis auf eine Leistung von 1 GW, die eine Wasserstoffproduktion von 100.000 Tonnen pro Jahr ermöglich würde.

Kooperation bei Ammoniak-Logistik

Zusätzlich wird Uniper in Wilhelmshaven ein Terminal für den Import von grünem Ammoniak per Schiff mit einer Output-Menge von mindestens 300.000 Tonnen H2 errichten, das in Wasserstoff umgewandelt und enbenfalls in das deutsche Kernnetz eingespeist werden kann. Erst vor wenigen Tagen hat Uniper im Beisein von Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Reiner Haseloff mit dem Unternehmen SKW Piesteritz in der Lutherstadt Wittenberg eine Vereinbarung zur wechselseitigen Unterstützung bei der Versorgung, Produktion und Logistik von Ammoniak und Wasserstoffderivaten unterzeichnet. 

SKW Piesteritz, eine Tochter des tschechischen Agrofert-Konzerns, gilt als größter Produzent von Ammoniak und Harnstoff in Deutschland. Uniper soll nachhaltig produzierten Ammoniak liefern. Darüber hinaus wollen beide Unternehmen unter anderem beim Import über Unipers Importterminal in Wilhelmshaven eng zusammenarbeiten.

Randale an der Hooksieler Tennisanlage: Polizei hofft auf Zeugen

beschädigte Tennishütte
Viel Unrat und einige Schäden haben Unbekannte an der Hooksieler Tennisanlage hinterlassen. Foto: hol

Hooksiel (23. 4. 2024) – Unbekannte haben auf der Hooksieler Tennisanlage in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag ein Saufgelage veranstaltet und dabei Platzanlage und Inventar erheblich beschädigt. Der FC Nordsee Hooksiel hat Strafanzeige erstattet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und hofft auf Hinweise von möglichen Zeugen. 

Noch bis Samstag 19.40 Uhr hatten Vereinsmitglieder auf einem der gerade für die anstehende Saison hergerichteten Plätze gespielt. Irgendwann danach muss die Gruppe gekommen sein, die sich über den Fußballplatz Zugang zu dem Gelände verschafft hat. Anhand der Spuren vor Ort ist davon auszugehen, dass die Täter mit Fahrrädern unterwegs waren. Mit Blick auf die vor Ort hinterlassenen leeren Flaschen und Becher müssen sie größere Mengen Alkohol transportiert haben.

Schlimmer als der zurückgelassene Unrat sind für den Verein die Schäden am Inventar im Umfeld der Hütte. Stühle wurden zerbrochen, eine Sitzbank und ein Schiedsrichterstuhl beschädigt. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden Haltepfosten für eines der Tennisnetze. Ob sie bis zum Saisonbeginn instand gesetzt werden können, ist fraglich.

Die Polizei hat vor Ort Spuren gesichert und erste Recherchen angestellt. Zeugen, denen am Samstag, 20. April, ab 19.40 Uhr bis Sonntagmittag etwas Ungewöhnliches auf oder im Umfeld der Platzanlage an der Jaderennbahn aufgefallen ist, mögen sich unter Telefon 04463/808910 melden.

Unabhängig von den Schäden lädt die FCN-Tennisabteilung für den kommenden Samstag, 27. April, ab 13 Uhr alle Vereinsmitglieder zum Antennis ein. Der Trainingsbetrieb für Jugendliche und Erwachsene ist bereits angelaufen. Das erste Punktspiel in Hooksiel ist für den 5. Mai angesetzt. 

Bei Rettungseinsätzen auf See muss jeder Handgriff stimmen

Wilhelmshaven/Hooksiel (23. 4. 2024) – Schiffbrüchige suchen und retten, Verletzte versorgen und Havaristen schleppen: Das sind einige der Herausforderungen für die Seenotretter bei der SAREx Wilhelmshaven 2024. SAREx steht für „Search and Rescue Exercise“, also eine Such- und Rettungsübung. Ausrichten wird die Übung vom Mittwoch bis Sonntag, 24. bis 28. April, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Acht Rettungseinheiten der DGzRS sowie einige externe Schiffe und Hubschrauber nehmen daran teil.

DGzRS-Übung
Trainingsszenarien wie die Rettung Verletzter (hier im Frühjahr vergangenen Jahres auf der Nordsee) erwarten die Seenotretter bei der SAREx Wilhelmshaven. Archivfoto:Die Seenotretter – DGzRS

Während der SAREx trainieren die Seenotretter vor allem die Koordinierung gemeinsamer Einsätze. Die genauen Szenarien werden den beteiligten Besatzungen erst mit der jeweiligen „Alarmierung“ mitgeteilt, um möglichst realistische Situationen zu erzeugen. Auch die medizinische Erstversorgung und der Verletztentransport sind Bestandteile der geplanten Trainings an den Kernübungstagen Freitag und Samstag. Erstmals ist ein Szenario bei Dämmerung und in der Dunkelheit vorgesehen. Am Stationsgebäude der Seenotretter im Fluthafen informieren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DGzRS über die Arbeit der Seenotretter.

Am Donnerstag trainieren die beteiligten Besatzungen im Wechsel wichtige Handgriffe und Fertigkeiten im Hafen an Bord und an Land, darunter die Übergabe Schiffbrüchiger von Schiff zu Schiff, die Rettung aus engen Schiffsinnenräumen, international einheitliche SAR-Einsatzverfahren wie Suchmuster und Führungsaufgaben sowie technische Navigation.

Größere Übungen dieser Art fanden in den vergangenen Jahren bereits in der Lübecker Bucht, in der Eckernförder Bucht, vor Büsum und im Greifswalder Bodden statt. An der SAREx Wilhelmshaven nehmen die Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ (Helgoland), „Hermann Rudolf Meyer“ (Bremerhaven) und „Bernhard Gruben“ (Hooksiel) teil. Hinzu kommen von den Freiwilligen-Stationen die Seenotrettungsboote „Peter Habig“ (Wilhelmshaven), „Gillis Gullbransson“ (Brunsbüttel), „Paul Neisse“ (Eiderdamm), „Hans Dittmer“ (Juist) und „Courage“ (Neuharlingersiel).

Außerdem werden das Wasserschutzpolizeiboot „WSP 3“, ein Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger, ein Rettungshubschrauber von NHC Northern Helicopter und ein ADAC-Rettungshubschrauber bei der Übung dabei sein. Für realistische Szenarien stehen mehrere Schiffe als Havaristen-Darsteller zur Verfügung.


Landkreis sucht nach Gänseblümchen

Friesland/Wangerland (23. 4. 2024) – Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Friesland kartiert in der Zeit von Ende April bis August 2024 Grünland im Kreisgebiet. Diese Arbeiten fänden im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ statt, dabei würden die Grünlandflächen erfasst, die neu in den gesetzlichen Biotopschutz aufgenommen wurden, teilt der Landkreis mit. Dazu zählt unter anderem „mesophiles“ Grünland, also besonders artenreiche Weiden und Mähwiesen. 

Die Kartierung dient der Umsetzung des gesetzlichen Schutzes. Für Flächen, die neu unter den Biotopschutz fallen, kann mit Verweis auf das Ergebnis der Kartierung ein Erschwernisausgleich bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beantragt werden.

Für die Erfassung der Flächen müssen Mitarbeiter des Landkreises Friesland Wiesen und Weiden im Landkreis Friesland betreten. Das gemäß Bundesnaturschutzgesetz in Verbindung mit dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz gegebene Betretungsrecht von Grundstücken werde dabei nur so weit wie notwendig in Anspruch genommen. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tragen Dienstausweise des Landkreises Friesland bei sich“, so der Landkreis.

Die Kartierung findet jeweils Werktags in der Zeit von 8 bis 18 Uhr statt. Bei der Kartierung werden die Flächen abgegangen und auf sogenannte Kennarten (zum Beispiel Gänseblümchen, Scharfgarbe) für das Biotop untersucht. Die einzelnen Begehungen dauern 15 bis 45 Minuten, je nach Größe der Fläche. Der Landkreis Friesland bittet die Grundstückseigentümer um Verständnis für die Kartierungsarbeiten und das kurzfristige Betreten.

Hand in Hand für den Kindergarten

Putzaktion Kindergarten Hooksiel
Eltern und Kinder schippten gemeinsam den neuen Sand für die Sandkiste. Foto: hol

Hooksiel (22. 4. 2024) – In einer Gemeinschaftsaktion haben Eltern, Kinder und die Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte „Küstenkinder“ am Wochenende im Kita-Gebäude und auf dem dazugehörigen Außengelände „klar Schiff“ gemacht. Unterstützt wurden sie dabei von den Aktiven der Hooksieler Arbeitsgruppe. Die neue Kindergartenleiterin Claudia Bruns: „Das war eine tolle Aktion. Hand in Hand für das Wohl der Kinder. Klasse.“

Ein Teilprojekt: Die große Sandkiste hinter dem Kita-Gebäude. Während Eltern und Kinder mit Schubkarren frischen Sand zur Sandkiste karrten, kümmerten sich Aktive der Arbeitsgruppe um Bruno Bölts um die hölzerne Spielhütte in der Sandkiste. Sie musste hier und dort ausgebessert und vor allem komplett neu gestrichen werden.

Ein weiteres Teilprojekt: ein Laufpfad. Der Förderverein des Kindergartens hatte bereis vor längerer Zeit die Holzelemente dafür gespendet, die der Arbeitskreis jetzt zu einem zwei Mal 2,4 Meter langen Pfad zusammenbaute. Wie Claudia Bruns erläutert, werden die Felder in dem Pfad mit verschiedenen Materialien wie Steine, Sand, Gras, Holz, Muscheln oder auch Wasser gefüllt. Kinder laufen dann barfuß mit verbundenen Augen über den Pfad und sollen die Materialien erkennen. 

Drittes Teilprojekt: Im Inneren der Kita wurde eine große Lego-Wand aufgestellt – ebenfalls eine Spende vom Förderverein. Weitere Eltern putzten und wienerten verschiedene Ecken in dem ehemaligen Schulgebäude. Als Belohnung erhielten alle Beteiligten an der gut dreistündigen Aktion ein dickes Dankeschön und einen kleinen Imbiss. Annabell Haschen als Initiatorin von Seiten der Eltern zeigte sich zufrieden. „Wir wollten zeigen, dass Eltern nicht nur meckern, wenn mal etwas nicht klappt, sondern auch selbst mit anpacken, um etwas zu verbessern.“