Angelverein bestätigt: Viele Brassen Opfer von Sauerstoff-Mangel

Jever/Hooksiel (16. 4. 2024) – Beim Fischsterben im Hookstief sind vor allem Brassen getötet worden. Das ist nach den Worten von Manfred Lehmann, Vorsitzender des Angelvereins Jever, ein sicheres Zeichen dafür, dass Sauerstoffmangel die Ursache für das Phänomen war. „Die Brasse ist sehr standorttreu“, so Lehmann gegenüber „Hooksiel-life“. Während andere Fischarten bei abnehmendem Sauerstoffgehalt im Wasser wegschwimmen, bleibe die Brasse in den betroffenen Gewässerabschnitten. Bis sie erstickt.

Betroffen waren aus Sicht der Angler weite Teile des Hookstiefs. Aus Messungen der Gewässerwarte des Vereins gehe hervor, dass der Sauerstoffgehalt hier vor einer guten Woche noch bei 8 bis 12 Prozent gelegen habe. „Alles über 8 Prozent ist unkritisch“, so Lehmann. Nach den sich am Wochenende häufenden Hinweisen von Fußgängern und Radfahrern bei Polizei und Angelverein hätten die Gewässerwarte neuerliche Proben gezogen. In den betroffenen Abschnitten habe der Sauerstoffgehalt da nur noch bei 0,2 Prozent gelegen.

Zu viele Nährstoffe im Wasser

Die Ursachen für den Sauerstoffmangel sind auch Sicht von Lehmann „verhältnismäßig klar“. Durch die Unmengen an Regen der vergangenen Wochen und Monate habe sich der Boden der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen wie ein Schwamm mit Wasser vollgesaugt. Angesichts der hohen Wasserstände habe die Sielacht Wangerland viel Wasser aus den Tiefs in die Jade abgepumpt. In der Folge sei nährstoffreiches Oberflächenwasser von den Ländereien ins Hookstief nachgelaufen. „Sehr niedriger Wasserstand, dazu große Mengen nährstoffreiches Wasser, steigende Temperaturen und beginnende Vegetation, die ebenfalls Sauerstoff zehrt …. Da fällt der Sauerstoff-Gehalt dramatisch“, so Lehmann.

Diese Zusammenhänge habe man auch anderenorts schon beobachten können. Unter anderem auch am Hooksieler Binnentief, wo der Sauerstoffgehalt häufig sehr niedrig sei, da nach der Schließung des Sieltores in Richtung Alter Hafen kein Wasseraustausch mehr erfolge.

Folgen für Brut noch unklar

„Es gibt keinen Grund für Schuldzuweisungen“, sagt Lehmann. Die Not der Landwirte, die ihre viel zu nassen Flächen nicht bearbeiten können, sei nachvollziehbar. Den Schaden für den Fischbesatz im Hookstief hält der Vorsitzende des Angelvereins für überschaubar, auch wenn man die genaue Zahl der betroffenen Tiere nur schwer abschätzen könne. Noch nicht beurteilen lasse sich zudem zum jetzigen Zeitpunkt, inwieweit die Fischbrut in den fast trocken liegenden Gewässerabschnitten betroffen ist. 

Akuter Sauerstoffmangel Ursache für Fischsterben im Hookstief

Tote Fische m Hookstief
Zahlreiche Fische sind aus ungeklärtem Grund im Hookstief verendet. Foto: Scholz

Hooksiel/Jever (15. 4. 2024) – Im Hookstief sind eine große Zahl an Fischen verendet. Die genaue Ursache für das Fischsterben stand bis heute noch nicht fest. Wie der Landkreis Friesland auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ mitteilte, hätten Messungen im Raum Jever den Verdacht verstärkt, „dass wohl ein akuter Sauerstoffmangel Ursache für das Fischsterben war“.

Erste Hinweise auf das Fischsterben seien bereits am vergangenen Dienstag bei der Unteren Naturschutzbehörde eingegangen, so der Landkreis. Aufgrund der Verhältnisse in den Vorfluten mit starkem Sielbetrieb habe man aber weder die konkrete Ursache für den Sauerstoffmangel noch einen Eintragspfad etwa von schädlichen Substanzen ermitteln können.

Aufgrund des schönen Wetters am Wochenende hatten Hunderte Radler den Hooksweg als beliebte Radwegverbindung zwischen Waddewarden und Jever genutzt. Dabei fielen vielen die Unmengen von Fischkadavern ins Auge, die im Wasser trieben. 

Die konkrete Zahl der verendeten Tiere lässt sich aus Sicht des Landkreises nicht genau ermitteln. „Die starke Sieldrift führte zu einem schnellen Wegtreiben der Fische. Zudem lässt sich ein schneller Zugriff von Raubfische und Vögeln auf die toten Tiere nicht ausschließen“, heißt es aus Kreishaus. Erfahrungsgemäß seien gerade die Kadaver der kleineren Fische schnell verschwunden. 

Mit Lasergerät gegen Raser auf B 210

Lasermess-Kontrollen
Bei Geschwindigkeitskontrolle nahm die Polizei heute an der B 210 Autofahrer ins Visier. Foto: Polizei

Jever (15. 4. 2024) – Bei einer Geschwindigkeits-Überwachung auf der Bundesstraße 210 sind heute eine Reihe von Autofahrern mit überhöhter Geschwindigkeit ermittelt worden. Im Rahmen der „Roadpol-Speed-Woche“ hatten Beamte der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/ Friesland von 8 bis 13 Uhr Kontrollen durchgeführt.

Das Lasermessgerät wurde auf der B 210 in Fahrtrichtung Wittmund in Höhe der Bahnhofstraße in Schortens eingesetzt. Die festgestellten Verstöße wurden durch die Lasermessbeamten an die kontrollierenden Kräfte weitergegeben, die die Verkehrsteilnehmer dann an der Abfahrt Jever-Ost kontrollierten. 

Insgesamt, so die Polizei, habe man in diesem Bereich bei erlaubten 100 Stundenkilometern zwölf Verstöße festgestellt. „Der Tageshöchstwert lag bei 130 km/h“, heißt es in einer Pressemitteilung. Weitere sieben zu schnelle Verkehrsteilnehmer wurden unmittelbar vor der Kontrollstelle erfasst. Hier war zur Sicherheit der kontrollierenden Polizisten die erlaubte Geschwindigkeit auf Tempo 50 reduziert worden. „Spitzenreiter war hier ein Pkw-Fahrer, der mit 74 km/h unterwegs war“, teilte die Polizei mit.

Gegen die Verkehrssünder wurden entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Unterstützt wurde die Polizei bei dieser Geschwindigkeitskontrolle durch den Landkreis Friesland, der ebenfalls Geschwindigkeitsmessungen durchführte.

Wohnstift feiert einjähriges Bestehen

Frühlingsfest Wohnstift
Zur guten Stimmung beim Frühlingsfest im Wohnstift Hooksiel trug auch Nachwuchsmusiker Benny Köster mit einer kleinen Saxophon-Einlage bei. Foto: privat

Hooksiel (15. 4. 2025) – Richtig Glück mit dem Wetter hatten die Bewohner und Mitarbeiter des Wohnstifts Hooksiel. Bei herrlichem Wetter feierte die Senioreneinrichtung im Herzen von Hooksiel mit zahlreichen Gästen am Wochenende sein Frühlingsfest. Zum Programm gehörte neben netten Gesprächen, Kaffee, Kuchen und Würstchen auch musikalische Unterhaltung, für die Ingo Sander verantwortlich zeichnete. Mit viele Beifall für seine Saxophon-Einlage erhielt auch der Hooksieler Nachwuchsmusikers Benny Köster.

Mit dem Frühlingsfest wurde nach den Worten von Danny Westerhoff aus der Hausleitung auch das einjährige Bestehen des Wohnstifts Hooksiel unter neuer Führung gefeiert. Dadurch war die Senioreneinrichtung aus den Turbulenzen rund um die Insolvenz des Convivo-Konzerns gerettet und auf neue Beine gestellt worden. Ein Baustein des neuen Konzeptes ist es, dass sich das Wohnstift stärker in Richtung Ort und Nachbarschaft öffnet.

Als nächste Feierlichkeiten sind für den 23. Juni ein Mitsommernachtsfest und für den 10. August en Sommerfest geplant.

Hooksiel radelt: Am Rande des Nationalparks nach Horumersiel

Ulrich Hellkuhl erläutertRadstrecke
Ulrich Hellkuhl stellt für „Hooksiel-Life“ schöne Radtouren rund um Hooksiel vor. Das Foto zeigt ihn am Fahrradwegweiser an der Kreisstraße 331 in Crildumersiel. Foto: hol

Hooksiel (14. 4. 2024) – Weiter geht es. Wir wollen das schöne Wetter im Wangerland nutzen. Wir wollen das schöne Wetter im Wangerland nutzen. Unsere zweite Tour im Zuge der Serie „Hooksiel radelt“ führt uns nach Horumersiel. Vor uns liegen rund 17 Kilometer Strecke. 

Wir starten wieder am ZOB Hooksiel. Los geht es in die Friesenstraße. Nach 200 Metern rechts in die Batterie abiegen, am Gästehaus und dem neuen Feuerwehrhaus vorbei die Nee Straat entlang, über den Middeldiek hinweg zur zweiten Deichline am Hallenwellenbad. Von dort nach links in Richtung Campinglatz.

Hinter der Bäderstraße an der Campingplatz-Zufahrt müssen wir uns entscheiden. Fahren wir die ersten 500 Meter binnendeichs oder außendeichs, also auf der dem Binnenland oder auf dem der Jade zugewandten Seite des Deiches? Beide Radweg-Strecken sind gut ausgebaut. Allerdings: Da auf dem Deich in der Regel Schafe weiden, ist der Weg auf der Binnendeichs-Seite häufig mit Schafsköteln übersät. Empfehlung von unseren Radtouren-Experten Ulrich Hellkuhl: „Wer Schafe sehen und riechen will, fährt innen, wer ein sauberes Rad behalten möchte, radelt außendeichs.“

Am Camingplatz-Eingang waren wir übrigens auch schon bei unserer ersten Tour vorbeigekommen, bei der wir durchs Freizeitgelände zum Hooksieler Außenhafen und am Strand entlang zurück gefahren waren. Wer mag, kann beide Radtouren gut verbinden, indem er vom Campinplatz den Weg nach Horumersiel nimmt. Die Gesamtstrecke beträgt dann rund 27 Kilometer. 

Der Weg nach Horumersiel führt zunächst zwischen Deich und Campingplatz hindurch. Der Deichverteidigungsweg führt uns etwa sechs Kilometer lang direkt am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entlang – mit herrlichem Ausblick auf die Jade und bei Ebbe aufs Watt mit seinen Salzwiesen. Ein paar nützliche Hinweise: Hier und dort sind am Deich Schaftore aufgestellt, die man aber problemlos passieren kann. Dafür sollte man kurz vom Rad absteigen. An der Stecke stehen immer wieder Bänke. Unbedingt eine Pause einplanen, um den Blick auf die Vogelwelt im Wattenmeer genießen zu können. Wer Glück hat, entdeckt dann auch noch einen Seehund oder einen Schweinswal in der Jade.

Der Radweg endet am Hafen von Horumersiel. An den Stegen liegen Segler, Motorboote und Ausflugsschiffe. Wenn man sein Rad über das Sieltor hinweg schiebt, liegt der Kurort Horumersiel vor einem. Die „Friesland-Therme“, das „Thalasso Meeres Spa“, das demnächst eröffnet wird, und der historische Aussichtsturm der Seenotretter unmittelbar vor der Zentrale der Wangerland Touristik samt Tourist-Info und nutzbaren Toiletten. 

Horumersiel bietet vielfältige Möglichkeiten einzukaufen, gut zu essen, spazieren zu gehen. Aber wir wollen ja zurück nach Hooksiel. Also der viel befahrenen (!) Goldstraße entlang mitten durch den Ort in Richtung Rudolf-Garlichs-Straße und geradeaus weiter quer durch den grünen Wiardergroden in Richtung St. Joostergroden und Crildumersiel. Die schmale, zum Teil frisch gepflasterte Straße ist gut befahrbar. Aber Vorsicht: Nicht jeder Autofahrer denkt an den nötigen Seitenabstand zu Radlern. Im Zweifelsfall also lieber absteigen, zumindest wenn ein größeres Fahrzeug entgegen kommt.

Für technisch Interessierte empfiehlt sich kurz hinter der Brücke über das Hohenstief ein kleiner Abstecher nach links zum Hohenstiefersiel. Das dortige Schöpfwerk Wangerland ist für die Entwässerung des halben Jeverlandes zuständig. Das ankommende Wasser wird bei Bedarf in den so genannten Speicherpolder hinter dem Schöpfwerk gepumpt, von wo es bei Ebbe in die Jade abfließen kann. 

Auf der Gemeindestraße von Horumersiel bis Crildumersiel kann man gut die ehemaligen Deichlinien im Wangerland erahnen. Wir radeln vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben, an grasenden Kühen und an idyllischen Landarbeiter- oder Altenteiler-Häuschen. In Crildumersiel mündet die Gemeindestraße an der Kreisstraße 331. Bögen wir nach links ab, kämen wir nach wenigen Hundert Metern wieder an den Deich. Wir kreuzen die K 331und fahren rechts herum auf den gut ausgebauten Radweg Richtung Hooksiel-Schmidtshörn, passieren das Hooksieler Klärwerk und sind wenig später an der Landesstraße 810. Achtung: Die Einmündung K331/ L810 ist für Radfahrer nicht ganz ohne.

Von Schmidtshörn sind es auf dem Radweg der L810 bis zum Hooksieler Kreisel nur einige Minuten. Weiter geht es geradeaus über den Kreisel entlang der Straßen Pakenser Altendeich und Lange Straße bis zur Einmündung Friesenstraße, von wo aus wir den Ausgangspunkt unserer Tour , den ZOB, bereits sehen können. 

Aussichtsturm Horumerseio
Horumersiel ist eine Radtour wert. Der historische Hochsitz neben der Zentrale der Wangerland Touristik erinnert an die Geschichte der Seenot-Retter im Ort. Foto: hol

Ein Tipp von Ulrich Hellkuhl: Wer längere Touren unternimmt, sollte einen Helm auf dem Kopf und eine gute Fahrradtasche am Rad haben, in der sich unter anderem ein wenig Proviant verstauen lässt. Die Taschen bieten auch Platz für Regenjacke und Flickzeug. Auch ein Ersatzschlauch kann sinnvoll sein. Gerade für Strecken am Wasser entlang sollte man auf jeden Fall ein Fernglas einpacken. 

Spannung pur auf dem Fußballplatz

Hooksiel (14. 4. 2024) – Mit einem extrem spannenden Heimspiel gegen den SV Wilhelmshaven sind die Nachwuchskicker der E II-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland in die Freiluftsaion gestartet. Am Ende einer leidenschaftlichen Partie in Wilhelmshaven hieß es 3:5. JSG-Trainer Bernhard Köster war trotz der Niederlage hoch zufrieden. „Aufgrund einiger Ausfälle mussten wir mit einer gemischten Mannschaft aus E- und F-Spielern antreten. Da fehlte am Ende noch etwas. Aber es war wirklich ein schöner Fußballtag, der Lust auf mehr macht!“

Das Spiel begann dramatisch. 1. Minute: Doppelchance von Noah und Elian für die JSG. 3. Minute: Parade von Dominik. 4. Minute: Benny und Noah greifen an. Der SVW stellt den Passweg auf Noah zu, Benny zieht aus spitzem Winkel ab, 1:0. Und weiter geht’s. 10. Minute: Moritz und Thede halten hinten dicht. Jannik trägt den Ball nach vorn und schickt Lio rechts, schulmäßige Flanke und Benny braucht nur noch einzunetzen. 2:0. Dann fast im Gegenzug. Eine Unaufmerksamkeit und es steht 1:2. Die Fehler häufen sich und so fällt noch vor der Pause das 2:2. 

Auch in der zweiten Halbzeit entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel. Nach einigen ordentlichen Angriffen fasst sich Eysem ein Herz und zirkelt das Leder sehenswert ins rechte obere Eck zur 3:2- Führung. Doch dann machen sich Kräftevorteile der Wilhelmshavener bemerkbar. „Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft, aber körperlich fehlen halt noch zwei Jahre.“ 3:3, 3:4 und zwei Minuten vor Schluss fällt noch das 3:5. 

Die D-Jugend der JSG Wangerland unterlag im Heimspiel STV Wilhelmshaven mit 1:4 Toren. Der E1-Jugend hingegen gelang ein 14:1-Kantersieg bei der JSG Dangastermoor/Büppel II.

Reitverein zieht positive Bilanz: Die Wartelisten werden immer länger

Hooksiel (14. 4. 2024) – Über ein erfolgreiches Vereinsjahr mit vielen Höhepunkten freute sich Stephan Mohrmann auf einer gut besuchten Jahreshauptversammlung des Reit- und Fahrverein Hooksiel e.V.. Der Vorsitzende Stephan Mohrmann zog in der Reitanlage Oesterdieken eine positive Bilanz und dankte vor allem den ehrenamtlichen Reitlehrern und Mitgliedern für ihren unermüdlichen Einsatz. „Nur durch euren Einsatz ist der Verein so gut aufgestellt“, sagte Mohrmann. „Darauf können wir alle stolz sein.“ 

Im vergangenen Jahr hatte der Verein in die Beleuchtung, in einen neuen Reitplatz und eine neue Heizungsanlage investiert. Zudem bereichert das neue Schulpony Nancy den Schulbetrieb. Das große Vereinsturnier sei sehr gut verlaufen. Die S-Dressur habe ein sehr interessiertes Publikum angezogen. Für den Schulbetrieb gebe es eine sehr große Nachfrage. „Die Wartelisten werden immer länger“, so Mohrmann. „Das ist auch ein Merkmal für die Qualität unseres Reitunterrichts als Basis für unseren Verein.“ 

Reitturnier Hooksiel
Das große Reitturnier im September gehörte zu den Höhepunkten im Vereinsjahr 2023 des Reit-und Fahrvereins Hooksiel. Archiv-Foto: hol

Im April fand die Abnahme der Reitabzeichen des Pferdeführerscheins Umgang, der Reitabzeichen 5 und 4 sowie des Longierabzeichens statt. Im Oktober wurden die Prüfungen zur Abnahme des Pferdeführerscheins Umgang sowie der Reitabzeichen 9,7,6 und 4 abgelegt. Alle Prüflinge haben mit ihren Leistungen überzeugt. Für 40 aktive Vereinskinder gab es im Juli ein besonderes Ereignis: Sie durften in der Reithalle übernachtet. 

Beim Bezirksentscheid des Jugendvergleichswettkampfs kamen von den acht teilnehmenden Reitern sechs Sportler vom RuF Hooksiel. Die Pferdemannschaft des Kreisreiter-Verbandes (KRV) Friesland/Wilhelmshaven belegte den 5. Platz und die Ponymannschaft den 6. Platz. Auf dem Oldenburger Landesturnier hat unsere Dressurmannschaft in der Mannschafts-Dressurprüfung Klasse A* den vierten Platz erzielt. 

Die Springmannschaft des KRV Friesland Wilhelmshaven errang den 3. Platz bei der Mannschaftsspringprüfung Klasse L. Drei der vier Reiter gehören dem RuF Hooksiel an. Jan Backhaus hat darüber hinaus im L-Springen der Senioren den 6. Platz errungen. Evke Schröder wurde Landesmeisterin 2023 in der Dressur. Und bei der Kreismeisterschaft E-Kombi-Mannschaft 2023 haben unsere Hooksieler Mannschaften den ersten und den zweiten Platz errungen. Johanna Backhaus wurde in der E-Kombi Kreismeisterin.

Beim Abschlussreiten wurden die Vereinsmeister ermittelt. Nach 15 Jahren musste Jannes Oetken seinen Pokal an die neue Vereinsmeisterin im L-Springen Anette Jensen weitergeben. Im letzten Jahr fanden ein Springlehrgang mit Iver Börnsen und ein Dressurlehrgang mit Stefanie Strehle statt.

Hafenstrategie enttäuscht Wirtschaft

Wilhelmshaven/Hooksiel (12. 4. 2024) – Bund und Land müssen mehr Geld für den Ausbau der Hafeninfrastruktur zur Verfügung stellen. Das war die zentrale Botschaft der Wirtschaftsvertreter im Gespräch mit der Landtagsabgeordneten der Grünen, Sina Beckmann (Jever). John H. Niemann und Joachim Schweinsberg von der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) sowie Tom Nietiedt und Henning Wessels vom Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband AWV zeigten sich dabei von der seit Ende März vorliegenden Nationalen Hafenstrategie der Bundesregierung enttäuscht.

Bei den regelmäßig stattfinden Gesprächen tausche man sich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region insbesondere im Bereich der Themenfelder Energie, Logistik, Häfen und Mittelstand aus. Einig war man sich bei dem aktuellen „Austausch auf Augenhöhe“, so Beckmann, über die große strategische Bedeutung gerade der niedersächsischen Seehäfen für Deutschland und für das Gelingen der Energiewende. 

Sina Beckmann bei der WHV
Die Landtagsabgeordnete Sina Beckmann tauchte sich mit den Wirtschaftsvertretern (v. l.) John H. Niemann, Tom Nietiedt und Henning Wessel aus. Foto: Grüne

„Deutschland ist von den Häfen abhängig, das wird überhaupt nicht deutlich in der Nationalen Hafenstrategie. Hier müssen wir uns unbedingt anders positionieren“, sagte AWV-Präsident Nietiedt. Und auch WHV-Präsident Niemann zeigte sich enttäuscht. „Wir wollen gerade hier in Wilhelmshaven, dem deutschen Energie Hotspot, eine nachhaltige Hafeninfrastruktur aufbauen, aber das Investitionsvolumen des Bundes in die Häfen der Länder spiegelt überhaupt nicht deren großen Bedeutung wider – hier muss der Bund erheblich mehr Gelder zur Verfügung stellen.“

Sina Beckmann, Grünen-Sprecherin für maritime Wirtschaft im Land, zeigte Verständnis für die Unzufriedenheit, forderte aber insgesamt mehr Zuversicht ein. „Die Häfen sind für Deutschland und Niedersachsen sind wichtige Energie-Standorte und unverzichtbar für die nachhaltige, klimafreundlichen Wirtschafts-Entwicklung. Hier sind und entstehen zukunftsfähige Job, hier werden Städte und Regionen geprägt. Hier wird Niedersachsens Zukunftsgeschichte mitgeschrieben und wir brauchen daher auch mehr Unterstützung und Zustimmung aus Berlin – finanziell, aber eben auch durch Worte und Taten“, so Beckmann

Konkrete Gesprächsthemen waren unter anderem der Bedarf an mehr Hafen-Entwicklungsflächen und die Notwendigkeit für schnellere Genehmigungsverfahren. Allen Beteiligten sei klar gewesen, dass dafür ein Spagat gelingen müsse, berichtete Sina Beckmann im Nachgang. Es sollte ein Signal nach Berlin gesendet werden, die Nationale Hafenstrategie noch einmal anzupassen mit den Zielen, weniger Auflagen, aber schnellere Entscheidungen; wirtschaftsfreundliche Ansiedelungspolitik, aber Einhaltung umweltfreundlicher Standards; Arbeitsplätze in bestehenden Unternehmen erhalten, aber auch neue, zukunftsfähige Jobs in der Region etablieren. 

Katja Reiners: Morgens um 5 Uhr gehört mir Hooksiel ganz allein

Katja Reiners läuft
Geschafft. Katja Reiners beim Bremen Marathon, kurz vor dem Ziel im Weser-Stadion. Foto: privat

Hooksiel (11. 4. 2024) – Wer bei einem Marathon schnell sein will, sollte trainieren, langsam zu laufen. Aktuell beherzigt Katja Reiners diese Regel wieder besonders genau. Die Hooksielerin bereitet sich auf den Hamburg Marathon vor. 42,195 Kilometer durch die Hansestadt an der Elbe, vorbei an wunderschönen urbanen Kulissen und getragen vom Applaus des Publikums am Straßenrand.

Anstrengend, ja. Aber auch ein wunderbares Gefühl zwischen Entspannung und Euphorie, wenn die Ziellinie näher rückt. „Aber danach“, so schildert die 52-Jährige, „da können einem die Beine schon mal wegsacken.“ Sie benötige dann schon ein bis zwei Tage Erholung. Aber danach geht es wieder los mit dem Training fürs nächste Rennen.

Langstrecke für Kopf und Körper

Wie schafft man es, eine solch lange Strecke durchzuhalten? „Einfach nicht stehen bleiben“, rät die Hooksielerin. Ebenso wichtig wie die läuferische Vorbereitung sei die gute Verpflegung auf der Strecke. „Ich habe immer etwas zu trinken dabei und mein eigenes Energie-Gel. Aber wenn ich bei einem Marathon-Lauf eine Pause einlegen würde, würde ich gar nicht wieder in Gang kommen.“

Katja Reiners ist Hobbyläuferin. Als Kind gehörte ihr Herz dem Reitsport. Doch der wurde der Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern zu zeitaufwendig. Also laufen. Ein bis zwei Mal in der Woche quer durch Hooksiel. Mit einer Beziehungskrise wurde aus dem Hobby eine Leidenschaft. Die junge Frau schloss sich dem Läuferteam „Ge(h)zeiten“ in Jever an. Der erste offizielle Lauf war eine Etappe beim EWE-Lauf in Hooksiel, es folgten Mittelstrecken-Distanzen auf dem Fliegerhorst Upjever, die Teilnahme am „Friesencross“ im Watt vor Schillig („extrem anstrengend“).

Katja Reiners aus Hooksiel
Wenn das Wetter mal einen Trainingslauf im Freien gar nicht zulässt, steigt Katja Reiners auch gern einmal auf den Hometrainer. Foto: hol

Die gebürtige Hooksielerin läuft und läuft. Die Zeiten werden immer besser – über 10 Kilometer steht ihre Bestzeit bei 49 Minuten –, die Strecken immer länger. Selbst der Marathon setzt keine Grenzen. Beim Ottermeer-Lauf in Wiesmoor umrunden die Läufer den See so oft sie können. Die Hooksielerin war auf dem 2,3 Kilometer langen Rundkurs sechs Stunden lang unterwegs. Am Ende standen 47 Kilometer auf der Uhr. Beim Werder-See-Lauf, ein Rundkurs von 8,3 Kilometern, schafft sie gar 50 Kilometer.

Inzwischen trainiert sie vier bis fünf Mal in der Woche. Meistens zusammen mit ihrer Freundin Andrea aus Voslapp. Mal 15, mal 20 mal 30 Kilometer. Als Mitarbeiterin der Wangerland Touristik und einer Tierarztpraxis hat die Hooksielerin tagsüber dafür in der Regel keine Zeit. „Ich stehe in der Woche sehr früh auf“, schildert Katja Reiners. „Das ist wunderschön. Morgens um 5 Uhr gehört mir Hooksiel ganz allein.“

Schmerzen einfach weggelaufen

Beim Laufen geht es ihr nicht um Meisterschaften, Rekorde oder Bestzeiten. Es geht um den eigenen Kopf, den Körper, das gute Gefühl … Wenn andere gestehen, dass sie viel laufen, um Gewicht abzunehmen, kann Katja Reiners nur lächeln. „Ich laufe, um das essen zu können, was ich will.“ Der eigene Körper hat ihre bei ihrem Hobby bislang noch keinen Streich gespielt. Schwere Verletzungen sind ausgeblieben. Anfangs leichte Knieschmerzen. Ja. Diagnose: Arthrose. Na und? Später einmal: Fersensporn. Weiter geht’s. Katja Reiners hat die Schmerzen bislang immer weggelaufen. „Mit guten Laufschuhen geht das.“

Die Schmerzen stehen für sie in keinem Verhältnis zu den schönen Momenten, die sie beim Laufen erlebt. Etwa beim Bremen Marathon. Zieleinlauf im Fußballstadion von Werder Bremen. „Da musste ich an meinen verstorbenen Vater denken. Der war Werder-Bremen-Fan durch und durch – und selbst ein ehrgeiziger Sportler“, schildert Katja Reiners. „Da wusste ich, dass er sehr stolz auf mich gewesen wäre.“

10 Millionen für Hooksieler Schleuse – und ein Vielfaches für die Energiewende

Schleuse Hooksiel
Zehn Millionen Euro will die landeseigene Hafengesellschaft Port in die Sanierung der Hooksieler Schleuse investieren. Die Verbindung vom Hooksmeer zur Jade hat vor allem touristische Bedeutung. Foto: NPorts

Wilhelmshaven/Hooksiel (10. 4. 2024) – Die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) veranschlagt die Kosten für die Grundsanierung der Hooksieler Seeschleuse auf zehn Millionen Euro. Wie Mathias Lüdicke, Leiter der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven, heute in einem Pressegespräch sagte, sollen die Arbeiten mit Blick auf die Bedeutung der Schleuse vor allem auch für die Segler über mehrere Jahre gestreckt werden.

Die Sanierung, die mit ersten Reparaturen in 2023, begonnen wurde, soll im laufenden Betrieb und weitgehend außerhalb der Hauptsaison erfolgen. „Die Arbeiten im Bereich des Stahlwasserbaus werden Ende Mai 2024 beauftragt“, kündigte Lüdicke an. Als erstes Großgewerk werde man die Hydraulik und die Elektrik erneuern. Dann folge der Wasserbau. „Auf die Seeschleuse hat in den vergangenen Jahrzehnten niemand so richtig geachtet“, sagte  Holger Banik, Geschäftsführer der NPorts GmbH sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH. Seit dem vergangenen Jahr sei jetzt NPorts für die Unterhaltung der landeseigenen Schleuse zuständig.

Holger Banik und Mathias Lüdicke von NPorts
NPorts-Geschäftsführer Holger Banik (links) und der Leiter der NPorts-Niederlassung Wilhelmshaven, Mathias Lüdicke, sind überzeugt davon, dass die Wilhelmshavener Häfen mit Blick auf die Energiewende vor enormen Veränderungen stehen. Foto: Dietmar Bökhaus

Mit Blick auf die zahlreichen Infrastrukturprojekte, die NPorts allein in den Wilhelmshavener Häfen vor der Brust hat, ist die Schleusensanierung allerdings eher zweitrangig. Ein Großprojekt ist der Bau eines neuen Anlegers für verflüssigte Gase (AVG). Der Anleger soll südlich des LNG-Terminals und der Umschlaganlage Voslapper Groden (UVG) entstehen. Aktuell wird dort ein zweiter LNG-Anleger gebaut, der später,wenn möglich, in den AVG integriert werden soll, so Banik.

Das zweigeschossige AVG-Galeriebauwerk wird nach den Worten von Banik derzeit mit einer Länge von 1,7 Kilometern sowie einer Breite von 21 bis 28 Metern geplant. Der Anleger soll Platz für drei große Tankschiffe an der Innen- und drei weitere an der Außenseite bieten. Hauptzweck soll der Import von „grünen Gasen“ werden, etwa aus erneuerbarer Energie hergestelltes Ammoniak oder Methan. 

Planung für neuen Großanleger läuft

Der mit Gesamtkosten von 600 Millionen Euro veranschlagte AVG ist eines der Schlüsselprojekte für die Energiewende und die Rolle Wilhelmshavens als Energie-Drehscheibe der Zukunft. Aktuell laufen die Planungen und Untersuchungen für das Bauwerk am tiefen Fahrwasser der Jade an, so Banik. NPorts werden allein dafür in 2024 rund 10 Millionen Euro ausgeben. Vor der Genehmigung steht ein Planfeststellungsverfahren und eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Parallel dazu werden an den Ausschreibungsunterlagen für den Bau gearbeitet.

Mit dem Baubeginn rechnet der NPorts-Chef im Jahr 2026. Der Startschuss werde aber nur dann fallen, wenn der Rückfluss der Investitionskosten durch langfristige Verträge mit den künftigen Nutzern des Anlegers (im Gespräch sind unter anderem die Energiekonzerne Uniper und TES) abgesichert ist. Das sei, so Banik, übrigens auch beim Bau des LNG-Terminals Wilhelmshaven gelungen. Die dortigen Baukosten in Höhe von 56 Millionen Euro seien zu 100 Prozent refinanziert und werden über die Jahre an NPorts zurückfließen. 

LNG-Terminal FSRU 2
Wo aktuell in der Jade der Anleger für ein zweites LNG-Regasifizierungsschiff gebaut wird, soll ab 2026 ein riesiger Anleger für verflüssigte Gase (AVG) entstehen. NPorts rechnet mit Investitionskosten von 600 Millionen Euro. Foto: hol

Als weitere geplante Investitionsvorhaben in und an den Wilhelmshavener Häfen nannten Banik und Lüdicke die Sanierung der Nassaubrücke in Wilhelmshaven, die Erweiterung des JadeWeserPorts und die Entwicklung der Schleuseninsel. Im Rahmen des „Energie Hub“, einem Zusammenschluss von Unternehmen, die die Energiedrehscheibe Wilhelmshaven voranbringen wollen, käme dann unter anderem noch der Bau weiterer Löschanlagen für Gase und Wasserstoffderivate, die Entwicklung von Umschlagkapazitäten für Offshore-Windkraftwerk-Komponenten und Autos, von Importanlagen für Biomasse und andere Massengüter sowie die Verlegung diverser Pipelines hinzu.

Große Nachfrage nach Flächen an Häfen

Die vier Millionen Euro, die NPorts für 2024 für Investitionen am Standort Wilhelmshaven zur Verfügung stehen, nehmen sich da eher bescheiden an. Auch wenn man die sechs weiteren Millionen hinzunimmt, die für die Wartung, Sanierung und Reparatur vorhandener Hafenanlagen vorgesehen sind. Auf allein 1,5 Millionen Euro etwa schätzt Banik die Kosten für die Umstellung der Beleuchtung der Bahnanlagen am Rüstersieler Groden auf LED. 

„Der Wilhelmshavener Hafen wird sich in den kommenden Jahren komplett verändern“, ist Banik überzeugt. Es gebe eine enorme Nachfrage von verschiedensten Nutzern, die sich rund um die Häfen engagieren wollen. Ein positiver Effekt für NPorts: Allein im Jahr 2023 habe das Unternehmen rund 24 Hektar Flächen im Hafengebiet vermarkten können, den größeren Teil davon an langjährige Kunden. Wichtig sei es aber auch, auf die künftige Nutzung zu achten. Die Investitionen in Hafeninfrastruktur würden sich nur rechnen, wenn dort langfristig auch Umschlag passiere. „Wenn wir in unmittelbarer Hafennähe eine Elektrolyse-Anlage neben die andere stellen, nützt das niemandem.“ 

Neuer Hafenentwicklungsplan

Die sich abzeichnenden diversen Veränderungen sollen in die Neuauflage des Hafenentwicklungsplans einfließen. Das Papier, deren erste Entwürfe sich derzeit in der Abstimmung mit Kommunen und Verbänden befindet, soll die Entwicklung und die dafür notwendigen Planungen für die nächsten 5 bis 25 Jahre beschreiben. Das derzeitige „Perspektivpapier“ für den Hafen Wilhelmshaven sei nach nur sieben Jahren fast vollständig überholt. Im Hafenentwicklungsplan, den NPorts zusammen mit der Stadt Wilhelmshaven und der Gemeinde Wangerland für Wilhelmshaven und Hooksiel auflegt, sollen unter anderem Kundenstruktur, Umschlagentwicklung, Hinterlandanbindung, Flächenmanagement, Transformation im Rahmen der Energiewende, Nachhaltigkeit und Tourismus beleuchtet werden.