Spuk-Haus am Altendeich zieht Kinder und Erwachsene in seinen Bann

Nadja und Jörg Rebels
Die Hooksieler Halloween-Fans Nadja und Jörg Debels verwandeln Haus und Garten am Altendeich zur Freunde von Kindern und Erwachsenen jährlich zu einem Spuk-Haus. Foto: hol

Hooksiel (1. 11. 2024) – Hooksiel hat Halloween offenbar nach den ersten Eindrücken von Freitag früh gut überstanden. Und das obwohl sich gestern eine sehr große Zahl an dubiosen Gestalten im Ort aufhielten: Gespenster, Vampire, Hexen, Todgesagte und sonstige Gerippe. Einige Fledermäuse und sogar riesige Vogelspinnen wurden gesichtet – und dazu jede Menge bizarre Fratzen. 

Der Gruselfaktor jedenfalls war gewaltig. Und das lag nicht nur am „Gruseleum“ im Ort, das zur Familien-Halloween-Show samt einem Jahrmarkt der Kuriositäten eingeladen hatte. In der Fußgängerzone im Verlauf der Lange Straße verbreiteten um die 50 kreativ ausgehöhlte und durch Augen, Nase und Mund strahlende Kürbisköpfe Halloween-Stimmung. 

Lina Bienert und Julian Dreßel
Freuen sich über die gelungene Kürbis-Aktion in der Fußgängerzone: Lina Bienert und Julian Dreßel von der Initiative „Weil wir Hooksieler sind“. Fot0: hol

Verantwortlich für die Aktion zeichnete die Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“. Die jungen Leute hatten die Kürbisse für Kindergarten und Grundschule geliefert, wo Kita-Kinder und Schüler die Grusel-Fratzen aus den Schalen schnitten. Kleine Hinweisschilder an den Kürbissen verraten die jeweilige Urheberschaft. 

Die Aufgabe, der sich viele Hooksieler Kinder mit Einbruch der Dunkelheit am Donnerstagabend stellten, war es, die genaue Kürbiszahl zu ermitteln. „Wer uns die richtige Lösung sagt, bekommt eine Extra-Portion Süßigkeiten“, versprachen Lina Bienert und Julian Dreßel von WWHS.

„Süßes oder Saures“ – das war auch die Forderung der zahlreichen kostümierten Kindergruppen, die mehr oder weniger originell verkleidet von Haustür zu Haustür zogen, deren Bewohner erschreckten, dann Sprüche und Lieder vortrugen, um dafür mit Süßigkeiten belohnt zu werden. Dass dieser amerikanische Brauch mit dem deutschen Reformationstag so gar nichts zu tun hat, störte niemanden.

Spuk-Haus in Hooksiel
Eine Geister-Show auf einer Leinwand erhöhte den Gruselfaktor am Spuk-Haus. Foto: hol

Höhepunkt beim Halloween-Rundgang durch den Ort war für viele ein Besuch beim Spuk-Haus am Altendeich. Schon seit Wochen hat sich hier die Familie Debels auf die Geisternacht vorbereitet und ihren Vorgarten mit Spinnennetzen, Hexen und sonstigen Monstern, Totenköpfen und anderen abgetrennten Körperteilen sowie einer Horror-Leinwand-Show stilecht präpariert. Aber nicht nur das. Auch die Wohnräume im Inneren des Hauses hat Haushexe „Nadja“ für ihren Festtag komplett umdekoriert.

Zur Freude alle Halloween-Freunde. Für den Nachmittag hatten Nadja und Jörg Debels zum Kinderfest eingeladen, am Abend waren dann die Nachbarn zu Gast. „In der Vorbereitung stecken schon mehrere Wochen Arbeit drin“, verrieten die Gastgeber, die Halloween schon seit einigen Jahren mit wachsender Begeisterung zu ihrem Festtag machen. „Und wie geht es nach Halloween weiter?“, wollte „Hooksiel-Life“ wissen. „Der Abbau dauert natürlich einige Tage“, so Hexe-Nadja. „Und dann geht es direkt mit der Weihnachts-Dekoration weiter.“

Neuer Campingplatz-Leiter setzt auf Sauberkeit und auf Funktionalität

Mark Schlemme
Mark Schlemme ist der neue Leiter des Campingplatzes in Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (30. 10. 2024) – Was ist ein Campingplatz, auf dem niemand campiert? Richtig: Eine weitgehend leere Fläche. Das heißt aber nicht, das so ein Platz nicht einen Campingplatz-Leiter bräuchte. Mark Schlemme, Herr der an die 1500 Wohnwagen-Stellplätze der Wangerland Touristik GmbH (WTG), ist jedenfalls zuversichtlich, dass es ihm über die Wintermonate nicht langweilig werden wird.

Schlemme hat seinen neuen Job zum 1. September angetreten. Er ist Nachfolger von Dieter Luikenga, der das Wangerland Ende Juni verlassen hat. „Aktuell bin ich noch dabei, mir die derzeitigen Abläufe und die Strukturen des Betriebes anzusehen“, sagte der 39-Jährige im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Dabei habe ihn in seinen ersten Wochen das Mitarbeiter-Team sehr gut unterstützt.

Platz und Strand müssen winterfest sein

In der Urlaubssaison besteht das Campingplatz-Team aus 17 Mitarbeitern. Da der Stellplatz vor dem Deich mit Blick auf die Sturmflutsaison stets Mitte Oktober geräumt werden muss, haben die meisten Saison-Kräfte ihren Arbeitsplatz bereits verlassen. Aktuell sind nur noch wenige Handwerker vor Ort, die den Platz samt seiner Gebäude und den gesamten Strand bis zum Hooksieler Außenhafen winterfest machen.

„Strandkörbe, Spielplatz-Geräte, Mülleimer – alles, was beweglich ist, muss abgeräumt und bis zum März eingelagert werden“, sagt Schlemme. Immerhin liegt das Areal am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auch würde es den Deichen nicht gut bekommen, wenn bei einer Sturmflut feste Gegenstände gegen den Schutzwall treiben und die Grasnarbe beschädigen.

Gute Nachfrage nach Ostdünen-Stellplätzen

Die Stellung halten über den Winter lediglich Mark Schlemme und sein Stellvertreter Harald Badberg. Aus ihren Büros im Obergeschoss des Verwaltungsgebäudes haben sie einen wunderschönen Blick über den Strand und die Jade. Das Duo kümmert sich unter anderem um die Reisemoblisten, die die 62 Stellplätze auf der Ostdüne unweit vom Campingplatz für eine Winterauszeit nutzen. 

Die ganzjährige Nutzung der Düne vor dem Hooksieler Deich ist erst seit einem Jahr möglich. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Schlemme, der zusammen mit Badberg und der Campingplatz-Leitung in Schillig den Winter über auch dafür verantwortlich ist, dass die Ostdüne bei einer nahenden Sturmflut rechtzeitig geräumt wird. Dafür stehen die Reisemobilisten in ständigem digitalen Kontakt mit der WTG. Im Bedarfsfall müssen sie ihre Gefährte hinter dem Deich in Sicherheit bringen.Wer das nicht macht, wird abgeschleppt.

Quereinsteiger mit Blick von außen

Mark Schlemme ist in seinem neuen Beruf ein Quereinsteiger. Aufgewachsen in Jever lebt er mit Frau und zweijährigem Sohn in Wiefels. Neben der Familie kann er sich für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und fürs Boßeln begeistern, dem Nationalsport in Wiefels.

Gelernt hatte Schlemme einst Hotelfachwirt im Hotel Upstahlsboom in Schillig. Von dort wechselte er zum Stadtmarketing der Stadt Jever. Doch so richtig glücklich war der junge Mann mit seinen Aufgaben nicht. Seine Konsequenz: Eine Umschulung zum Maler und Lackierer. Nach drei Jahren in dem Beruf wechselte er 2023 zum Bauhof der WTG. „Als ich die interne Ausschreibung der Stelle als Campingplatzleiter gesehen habe, wusste ich gleich, dass das etwas für mich sein kann.“ 

Kooperation innerhalb der WTG

Bei der WTG sieht man das genauso. Schlemme hat schon im Bauhof einen guten Eindruck hinterlassen, kennt den Tourismus, die Gastronomie, die Region und er kann handwerkliche Herausforderungen einschätzen. Aber er selbst ist kein Camper. Gerade von dem unbefangenen Blick von außen erhofft man sich bei der WTG Impulse für die Weiterentwicklung des Angebotes. Erste Gedanken dazu hat sich der neue Leiter schon gemacht. Sie sollen in den nächsten Wochen WTG-intern besprochen werden. Dass die WTG kaum finanzielle Spielräume für eine umfassende Modernisierung des Platzes hat, schreckt Schlemme dabei nicht: „Gute Funktionalität und Sauberkeit sind das A und O. Alles andere geht dann, wenn es auch geht.“

Zu den Innovationen gehört die engere Kooperation der Campingplätze Hooksiel und Schillig. Erstmals habe man sich in diesem Herbst wechselseitig mit drei Mitarbeitern beim Bergen der jeweiligen Strandkörbe geholfen. Schlemme setzt auf einen guten Kontakt zu den Campern und plant einige Veranstaltungen. Zu den recht neuen Angeboten auf dem Platz gehören so genannte Tiny-Häuser. Erstmals gab es jetzt auch ein FKK-Tiny-Haus. Ein neuer Markt? Schlemme: „Da müssen wir mal sehen, wohin die Reise geht.“

Ausbildung in Hooksiel: Ohne Schulgeld, aber mit sehr viel Fleiß zur PTA

Angehende PTA Kiara Stüten
Kiara Nicole Stütten aus Schortens absolviert in der Apotheke in Hooksiel den praktischen Teil ihrer Ausbildung der Pharmazeutisch-technischen Assistentin. Foto: hol

Hooksiel (29. 10. 2024) – Eine junge Frau mit großen Zielen kann man in der Apotheke in Hooksiel erleben. Kiara Nicole Stütten (21) absolviert hier den praktischen Teil ihrer Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA). Anfang 2025 wird sie, wenn alles gut geht, ihr Abschlussprüfung ablegen und sich dann, so der Plan der Schortenserin, um einen Studienplatz in Pharmazie bewerben.

Eigentlich habe sie immer Bäckerin oder Konditorin werden wollen, verrät Kiara Stütten, im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Doch das habe ihre Mutter ihr dann ausgeredet. „Mädchen, da musst du jeden Tag ganz früh aufstehen ….“

Weichenstellung durch Praktika

Hinzu kamen die positiven Eindrücke während eines 14-tägigen Schulpraktikums in einer Apotheke in Schortens, die durch weitere Praktika in Wilhelmshaven und in der Krankenhaus-Apotheke in Sanderbusch verstärkt wurden. Also machte sich Kiara Stütten nach dem Abitur am Mariengymnasium in Jever 2022 auf den Weg, PTA zu werden. 

Die zweieinhalbjährige Ausbildung besteht aus zwei Jahren Vollzeit-Schuluntertricht und einem sechsmonatigen Praktikum in einer Apotheke. Kiara Stütten hat die Ludwig-Fresenius-Schule in Oldenburg besucht. „Oldenburg ist mit dem Zug ja gut zu erreichen.“ Eine ähnliche Schule gibt es auch in Aurich. Zum Glück für die angehende PTA hat das Land Niedersachsen 2023 das Schulgeld abgeschafft, das die Auszubildenden bis dahin noch zahlen mussten.

An der Schule standen neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Englisch Chemie, Biologie und Botanik im Fokus. Als PTA benötigt man umfassendes Wissen über Arzneimittel und die darin enthaltenen Wirkstoffe, über Ernährungs- und Körperpflegekunde und nicht zuletzt auch über Fertigkeiten, Mischungen, Cremes und Salben selbst herstellen zu können. „Die wichtigste Voraussetzung aber ist“, so der Eindruck der Auszubildenden, „dass man gut auswendig lernen kann.“

Kontakt mit den Kunden wichtig

Am Ende der Schulzeit stand eine erste Prüfung, in dem das erlernte Fachwissen abgefragt wird. Danach ging es ins (bezahlte) Praktikum. Zu den Herausforderungen der Sechs-Tage-Woche in Hooksiel gehört neben der Arbeit im Labor, der Organisation von Warenversand und der Überblick über den Lagerbestand der Umgang mit den Kunden der Apotheke – Beratung über Produkte, Hinweise zur Anwendung von Medikamenten oder auch mal kritische Gespräche etwa zu den beschränkten Möglichkeiten von E-Rezepten. „Aber das macht wirklich Spaß, zumal wir hier sehr viele Stammkunden haben“, sagt Kiara Stütten. Und wenn etwas mal auf Anhieb noch nicht ganz rund laufe, sei sie dankbar für Tipps von den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen, 

Schulische Voraussetzung für eine PTA-Ausbildung ist die mittlere Reife. Der Beruf ist quasi mit einer Job-Garantie verbunden. Sehr viele Apothekerinnen und Apotheker suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. 

„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen angehenden Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte, einen Maler, zwei Veranstaltungskauffrauen, eine Zimmerin, eine Bäckerei-Fachverkäuferin, einen Handelsfachwirt, einen Koch, einen Landwirt und einen angehenden Fachangestellten für Bäderbetriebe.

Nach Niederlage in Jever: Trainer fordert Kunstrasenplatz im Wangerland

Wangerland (27.10. 2024) – „Verdient verloren. Aber das Ergebnis ist mit 1:5 um zwei Tore zu hoch ausgefallen.“ Das ist die Bilanz von Trainer Bernhard Köster nach der Auswärtsniederlage der D-Jugend der Jugendspielgemeinschaft (JSG) Wangerland bei Jever II. 

Ein Vorteil für die Heimmannschaft, die ungeschlagen den zweiten Tabellenplatz belegt: Das Spiel fand auf einem Kunstrasenplatz statt. Ein ungewohntes Geläuf für die Wangerländer, die zu Hause nur auf Naturrasenplätzen spielen und sich daher zunächst an das andere Ballverhalten auf dem schnellen Boden gewöhnen mussten. 

Jever ging schnell in Führung und legte kurz vor der Pause zum 2:0 nach. Etwas unglücklich aus Sicht von Köster, da die JSG-Jungen gut mitgespielt haben und auch selbst einige Mal gefährlich vor dem Tor der Jeveraner auftauchten.

Nach Wiederanpfiff macht die JSG Druck, aber ohne Erfolg. Anders die Jeveraner, die in der 40. Minute auf 3:0 erhöhen. Aber es geht doch: Ein als Flanke gedachter Freistoß von Louis fällt ins rechte obere Eck: 1:3. Die JSG geht in die Offensive, fängt sich aber einen Konter zum 1:4 ein. Kurz vor Schluss dann noch das 1:5, eine Bogenlampe, die aus der tief stehenden Sonne ins Tor fällt. Eine Erkenntnis von Köster: „Wir haben zwar verdient verloren, aber wenn die JSG Wangerland im Jugendbereich konkurrenzfähig werden will, brauchen wir zwingend einen Kunstrasenplatz!“

Weitere Spiele am Wochenende:
C-Jugend: FC Ezidxan – JSG Wangerland (5:2) 9:2
E1-Jugend: JSG Wangerland – BV Bockhorn (4:0) 6:2

Streifzug durch Bücherei vor Ort

Büchereifest in Hooksiel
Freuten sich über den guten Zuspruch für das Büchereifest im Gästehaus in Hooksiel: WTG-Mitarbeiterinnen Elke Melchinger-Wild (links) und Christa Löber-Papst. Foto: hol

Hooksiel (25. 10. 2024) – Gut angenommen wurde das Büchereifest im Gästehaus Hooksiel. Die Mitarbeiterinnen der Bücherei der Wangerland Touristik GmbH (WTG) begrüßten dazu am Donnerstag rund hundert Gäste, darunter viele Kinder, die sich an den Vorführungen im „Bilderbuchkino“ erfreuten, sich am Basteltisch vergnügten oder einfach nur die Büchereiräume erkundeten. 

Mit dem Fest beteiligte sich die WTG am bundesweiten „Tag der Bibliotheken“. Lesefreunde hatten dabei Gelegenheit, das ein der andere Schnäppchen zu machen. Im Foyer des Gästehauses wurden eine Fülle von literarischen Werken günstig zum Verkauf angeboten. Die Bücher stammten aus dem Bestand der Bücherei oder waren zum Teil von Nutzern der Bücherei gespendet worden. 

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Drei Wangerländer Sportvereine planen eine gemeinsame Zukunft

Wangerland/Hooksiel (25. 10. 2024) – Die Entscheidung über eine Verschmelzung der Wangerländer Sportvereine Eintracht Wangerland, Rot-Weiß Tettens und FC Nordsee Hooksiel rückt näher. Noch vor Weihnachten, so die Planung, sollen die Mitglieder der Vereine in außerordentlichen Versammlungen über das Projekt abstimmen.

Die Vereine hatten für Donnerstagabend zu einer Informationsveranstaltung in die Oberschule Hohenkirchen geladen. Gut 30 Mitglieder nahmen das Angebot wahr und ließen sich von den Vorständen der Stammvereine, unter anderem vertreten durch Christian Doyen (Hooksiel), Tobias Weyers (Tettens) und Ingo Bohms (Hohenkirchen), über den Stand der Planung unterrichten. Ziel ist die Schaffung des „SC Wangerland“. Der Sportclub wäre dann mit erwarteten 800 bis 900 Mitgliedern ein Großverein mit etlichen Sparten – unter anderem Fußball, Handball, Tennis, Kampfsport, Turnen und Tischtennis.

Logo SC Wangerland

Die Fußballer der drei Vereine betreiben schon seit Jahren im Jugend- und Herrenbereich in Spielgemeinschaften zusammen ihren Sport. Die Verschmelzung (links das geplante neue Vereins-Logo) hat unter anderem das Ziel, den Verwaltungsaufwand zu verringern, die Aufmerksam von Seiten von Politik, Wirtschaft und Medien für den Verein zu erhöhen und die zentralen Sportstätten in der Gemeinde zu sichern. 

Gut zwei Jahre lang hat eine vereinsübergreifende Arbeitsgruppe, unterstützt unter anderem von Fachleuten des Landessportbundes, die Verschmelzung vorbereitet, Vermögenslage und Satzungen der Vereine beleuchtet und eine neue Beitragsstruktur erarbeitet. Ein Knackpunkt: Die bisherigen „Familien-Mitgliedschaften“, die es in Tettens und Hooksiel gibt, werden auf Einzel-Mitgliedschaften umgestellt, wobei die Beiträge weiterhin für Familien mit mehreren Kindern sozial abgefedert werden sollen.

Grundlage für die notariell begleitete Zusammenlegung ist ein Verschmelzungsbericht und eine komplett überarbeitete neue Satzung für den „SC Wangerland“. Sollten auf den außerordentlichen Hauptversammlungen jeweils drei Viertel der Mitglieder der Verschmelzung zustimmen, gehen die Mitgliedschaften unmittelbar in den neuen Verein über. 

Die Stammvereine blieben dann zwar noch formal bis zur Eintragung des „SC Wangerland“ ins Vereinsregister bestehen. Aber man werde parallel auch schon in den neuen Strukturen die Arbeit aufnehmen, so Christian Doyen gegenüber „Hooksiel-Life“. In dem künftigen Vorstand sollen Mitglieder aller drei Ursprungsvereine vertreten sein. Zudem wolle man auch als SC Wangerland die Traditionen der Alt-Vereine weiter pflegen. „Natürlich gibt es auch künftig eine Rot-Weiße- Nacht in Tettens und ein FCN Hafenfest in Hooksiel“, versichert der FCN-Vorsitzende, der die Grundstimmung auf der Info-Veranstaltung als positiv empfunden hat. „Vielleicht wächst da etwas zusammen, was auch zusammen gehört.“

John H. Niemann kündigt seinen Rückzug als WHV-Präsident an

John H. Niemann WHV
Die Ära von John H. Niemann als WHV-Präsident neigt sich dem Ende zu. Im April nächsten Jahres will er den Staffelstab weitergeben. Das Archivbild zeigt Niemann (links) neben Paul von Poecke von der Firma TES, die über Wilhelmshaven grüne Gase importieren möchte.

Wilhelmshaven/Hooksiel (24. 10. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) steht vor einer Zeitenwende. Wie der langjährige WHV-Präsident John H. Niemann auf der Mitgliederversammlung des Vereins am Dienstagabend ankündigte, werde er sich zum 15. April nächsten Jahres von seinem Posten zurückziehen.

Die Nachfolge an der Spitze der einflussreichen Interessenvertretung, die sich seit 40 Jahren um die Belange der Wilhelmshavener Häfen samt dem vorgelagerten „Assistenzhafen“ Hooksiel kümmert, soll Andreas Bullwinkel antreten. Bullwinkel, zur Zeit noch Interims-Geschäftsführer bei der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, ist in der Region vor allem bekannt als langjähriger Geschäftsführer der CTW JadeWeserPort Marktinggesellschaft. In dieser Funktion hatte er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Logistikzone am Containerhafen. 

Bullwinkel rückte jetzt als Nachfolger von Heiner Holzhausen in den Vorstand ein. Holzhausen hatte nach 30 Jahren WHV und 21 Jahren als Schatzmeister der Interessenvertretung seinen Posten zur Verfügung gestellt. Zuletzt engagierte er sich unter anderem intensiv für die Entwicklung eines Museumshafens in Wilhelmshaven. Bullwinkels Wahl zum künftigen WHV-Präsidenten im April gilt als sicher. Vorstand und Beirat, so Nemann, hätten dieser Nachfolgeregelung bereits zugestimmt.

In seiner Ansprache umriss Niemann das vielfältige Engagement der WHV und die wirtschaftlichen Aktivitäten einer Reihe von Mitgliedsunternehmen. Ein Schwerpunkt dabei bildet die Entwicklung des „Energiy Hub – Port of Wilhelmshaven“. Dieser Verbund von 43 Unternehmen und 13 sonstigen Institutionen hat sich zum Ziel gesetzt, Wilhelmshaven zur Energiedrehscheibe 2.0 zu entwickeln, unter anderem durch den Import von grünen Gasen und die Herstellung von Wasserstoff.

Adam, Niemann, Hellmeyer
Der Volkswirt Folker Hellmeyer (rechts), Gastredner bei der WHV-Mitgliederversammlung, spendete seine Gage von 500 Euro an die Wilhelmshavener Seemannsmission. Wilfrid Adem, Vorsitzender der Seemannsmisson, nahm den Scheck entgegen. In der Mitte WHV-Präsident John H. Niemann. Foto:WHV

Aber, so Niemann: „Damit diese Vorhaben überhaupt final geplant und umgesetzt werden können, ist vorab ein massiver Ausbau der Infrastruktur im Bereich Strom, Gas, Wasser sowie Häfen und Verkehr im Nordwesten erforderlich.“ Aufgrund der unzureichenden Grundvoraussetzungen seien viele Vorhaben noch in der Planung. Eine abschließende Investitionsentscheidung stehe aus. 

Trotz erfolgreicher erster Schritte etwa beim Pipelinebau gebe es zum Beispiel Engpässe bei der personellen Ausstattung von Planungs- und Genehmigungsbehörden sowie bei der Verfügbarkeit von Ausgleichs- und Kohärenzflächen, ohne die Industrieflächen auf dem Voslapper Groden nicht bebaut werden dürfen. Deshalb fehle es einigen der Unternehmen an Planungssicherheit. Die Prognose von Niemann: „Das Hochlaufen der grünen Energiewirtschaft wird sich angesichts der aktuellen Gemengelage wohl verzögern.“ 

Hooksiel bleibt Blutspende-Standort

Hooksiel (24. 10. 2004) – Hooksiel bleibt Blutspende-Standort. Da geht aus einer Mitteilung des DRK-Blutspendedienst an Sieglinde Schandinat hervor, die zu dem Team von Ehrenamtlichen gehört, das das regelmäßige Angebot im Walter-Spitta-Haus seit Jahren begleitet. Aufgrund von rückläufigen Spenderzahlen hatte das Deutsche Rote Kreuz in Erwägung gezogen, Hooksiel von seiner Einsatzliste zu streichen.

„Die Betrachtungsweise für einen Blutspendetermin ist sehr umfangreich und komplex“, erläutert Wilfried de Buhr, Marketingleiter beim Blutspendedienst, in einem Schreiben. Dabei könne man nicht nur die reinen Spenderzahlen oder Kapazitäten als Maßstab nehmen. Man müsse auch die jeweilige Gebietsstruktur beachten. Im Bereich Wangerland wäre es nach Ansicht von de Buhr naiv zu glauben, dass künftig 45 Hooksieler immer nach Hohenkirchen oder Horumersiel fahren würden. 

Blutspende in Hooksiel
Der Hooksieler Joachim Janßen kann weiterhin sein Blut vor Ort spenden. Dass das Angebot erhalten bleibt, freut die ehrenaamtliche Helferin Sieglinde Schandinat. Rechts im Bild: Tina Janshen vom DRK-Blutspendedienst. Archiv-Foto: hol

„Die Erfahrung zeigt in den meisten Fällen leider: Kein Termin mehr vor Ort – Verlust der Spender“, so de Buhr. Zudem sei er davon überzeugt, dass Hooksiel mit jeweils über 60 Spendern bei den beiden jüngsten Terminen „wieder voll auf Kurs“ sei. 

Wilfried de Buhr dankt in dem Schreiben ausdrücklich den ehrenamtlichen Helfern in Hooksiel für die gute Zusammenarbeit. Die vorläufige Planung des DRK sieht für das kommende Jahr für Hooksiel wieder drei Blutspendetermne vor. Und zwar an den Montagen 7. April, 14. Juli und 13. Oktober.

Kommentar: Kein Schnellschuss beim Verkauf von Feuerwehr-Grundstück

Von Gerd Abeldt

Hooksiel (21. 10. 2024) – Die Politik im Rathaus berät mit Hochdruck. Möglichst noch in diesem Jahr soll das ehemalige Feuerwehrgrundstück am Alten Hafen von Hooksiel verkauft werden. An wen? Das ist die große Frage, die sich auch nach der gut besuchten Präsentation der Vorschläge von fünf Interessenten Ende September im Gästehaus noch stellt.

Nun gut: Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass die alte Feuerwehrhalle nicht als Ausstellungsraum für Oldtimer geeignet ist. Oder doch nicht? Der Haupttenor jedenfalls: Eine schöne Idee, aber bitte an einem anderen Platz im Ort. Vielleicht ist die seit Jahren leer stehende Werkstatthalle am Kreisverkehr dafür geeignet?

Falscher Standort

Schönes Projekt, aber der falsche Standort. So bewerten viele Hooksieler auch das geplante „Health-Care-Gebäude“ der Bremer Specht-Guppe, die am Alten Hafen einen Gebäudekomplex mit 15 Appartements für Familien mit beeinträchtigten Angehörigen errichten möchte. Kritiker halten dem entgegen: Auf das touristische Filetgrundstück am Hafen gehöre ein Hotel oder zumindest ein öffentliches Gebäude, das von jedermann genutzt werden kann.

Ein Vorschlag für einen besseren, ebenfalls gut ins Dorf eingebunden Standort für die Health-Care- Appartements: Das Grundstück gegenüber vom Meerwasser-Hallenwellenbad, aus dem seit Jahren die Fundamente für ein geplantes Appartement-Hotel aus dem Boden ragen. Mal abwarten, ob den wiederholten Ankündigungen eines nahenden Baustarts Taten folgen. 

Ins Zentrum gehört ein Hotel

Stichwort Hotel: Hier wird es unübersichtlich. Mit Packhaus-Mitbetreiber Steve Christenfeldt, dem Hooksieler Unternehmer Tobias Geisen und dem Planer-Duo Michael Moos/Norbert H. Kröhnhoff haben gleich drei Interessenten einen Hotelbau ins Visier genommen. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Geisen ein (von wem auch immer gebautes) Hotel als Herzstück eines touristisch aufgewerteten Hooksmeeres entwickeln möchte, strebt Christenfeldt in erster Line die Erweiterung des Packhaus-Hotelkomplexs von zwei auf drei Standorte an. Sein Vorschlag: Ein Hotel, drei Standorte – mit seiner Frau Moni Stamer und ihm als Betreiber.

Als Planer eines noch nicht namentlich genannten Investors und noch ohne Betreiber haben sich Moos/Kröhnhoff vorgestellt. Ihr Entwurf für ein maritimes 60-Zimmer-Hotel mit Tiefgarage und ausgebautem Spa-Bereich im Dachgeschoss kam bei der Präsentation gut an, hat aber aus Sicht vieler Hooksieler einen Nachteil. Es sei mindestens ein Geschoss zu hoch und könnte das Ensemble der unter Denkmalschutz stehenden Packhäuser nebenan beeinträchtigen.

Kooperationen prüfen

Vielleicht, so eine Idee, liegt die Lösung in einem Mixed der Vorschläge. Eine Idee: Die Packhaus-Betreiber bringen sich mit ihrem gegenüber vom Hafen liegenden Grundstück (ehemals Musikkneipe „Lütt und Lütt“) in das Projekt ein. Hier wäre Raum für ein kleines Haus mit Mitarbeiter-Wohnungen sowie für Parkplätze für die Hotelgäste.

Damit könnten die Hotelinvestoren ihr Tiefgeschoss zum Beispiel für den Spa-Bereich nutzen, vielleicht auch für öffentliche Sanitäranlagen mit Duschen für Segler – und dafür auf ein Geschoss verzichten. Im Gegenzug wären Stamer und Christenfeldt erste Wahl bei der Suche nach einem Betreiber für das neue Hotel.

Pures Wunschdenken? Vielleicht. Aber es wäre zumindest der Mühe wert auszuloten, ob durch Kooperationen der Weg für ein allseits akzeptiertes Projekt geebnet werden kann. Ein unausgegorner Verkaufs-Schnellschuss noch in diesem Jahr könnte zum Eigentor werden. Sollte man für einen Treffer noch Zeit bis Ostern 2025 benötigen, dann wäre das eben so. Schließlich wird der Neubau am Alten Hafen den Ort für Jahrzehnte prägen. Da kann es auf ein paar Wochen zusätzliche Planungszeit nicht ankommen. 

Der Winter kann kommen: Die Deiche in Friesland sind sicher

Bagger am Hooksieler Seedeich
Die Bauarbeiten am Hooksieler Seedeich sind weitgehend abgeschlossen. In 2025 sind lediglich noch Restarbeiten zu erledigen. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (22. 10. 2024) – Die Deiche in Friesland und Wilhelmshaven sind für die Winterstürme gewappnet. Das haben heute die Vertreter der Unteren Deichbehörden, des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Deichgeschworenen auf der Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes festgestellt. Eine wichtige Botschaft: Sämtliche Baumaßnahmen an den Deichen sind von Frühjahr bis Herbst gut vorangekommen.

Über 7 Mio. Euro investiert

Im Bereich des Deichbandes wurden in diesem Jahr über 7,5 Millionen Euro investiert. Allein diese Zahl zeige den hohen Stellenwert, den der Schutz der Deiche in der Region habe, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy. 

Zu den Großprojekten zählt auch die Erhöhung des Hooksieler Seedeiches. Die 2023 begonnene Maßnahme soll nach den Worten von Jochen Meier von der Unteren Deichbehörde des Landkreises im nächsten Jahr mit dem Rückbau der alten Deichtreppen, der Gestaltung der Deichkrone und der endgültigen Begrünung des Deiches beendet werden. Insgesamt wurde der Deich zwischen dem Campingplatz und dem Strandhaus 1 auf einer Länge von rund 2000 Metern erhöht und neu profiliert.

Außendeich-Radweg bleibt gesperrt

Deutlich aufwendigere Baustellen gibt es aktuell im Bereich der Stadt Wilhelmshaven. Ralf Kohlwes von der Unteren Deichbehörde der Stadt, verwies unter anderem auf die Erneuerung des Deckwerkes am Voslapper Seedeich. Hier seien im laufenden Jahr 400 von insgesamt 1600 Metern erneuert worden. Die Bauarbeiten dürften sich also noch drei weitere Jahre hinziehen. Damit werde auch der beliebte Außendeich-Radweg zwischen Hooksiel und dem JadeWeserPort auf absehbare Zeit nicht durchgängig befahrbar sein, bestätigte Deichband-Vorsteher Eilt-Onno Garlichs.

Erheblicher Handlungsbedarf besteht am Rüstersieler Groden. Hier habe der Deich, so Kohlwes, einen so genannten Unterbestick von bis zu 1,30 Meter. Kurzum: Der Deich muss um 1,30 Meter erhöht werden, um als sicher zu gelten. Derzeit laufen noch die Vorarbeiten. Mit dem eigentlichen Beginn der Bauarbeiten am Rüstersieler Groden rechnet Kohlwes für 2026 oder 2027.

Klimawandel im Blick

Die Planungen für die Erhöhung von Deichen steht immer unter dem Vorbehalt, dass die festgesetzte Bestickhöhe nicht verändert wird. Die dem NLWKN zugeordnete Forschungsstelle Küste berechnet auf Basis unterschiedlichster Daten die Sollhöhen der Deiche immer wieder neu. Insbesondere wird das „Vorsorgemaß“ für die Deiche mit Blick auf den Klimawandel kontinuierlich angepasst.

Dauerproblem Teek

Gelobt wurde von den Vertretern der Unteren Deichbehörden, von Landrat Ambrosy und Deichband-Vorsteher Garlichs gleichermaßen die gute Kommunikation zwischen den beteiligten Behörden, aber auch mit der Nationalpark-Verwaltung und den Vertretern der Landwirtschaft. Strittige Themen gibt es genug. Ein Beispiel: Der richtige Umgang mit dem Teek, also dem biologischen Treibgut, das aus dem nicht mehr bewirtschafteten Deichvorland an die Deiche gespült wird, hier die Grasnarbe gefährdet und Zäune beschädigt. Je nach anfallender Menge koste die Teek-Beseitigung den Deichband schnell sechsstellige Summen, so Garlichs.

In Friesland wird die Biomasse vor Ort gehäckselt und ins Deichvorland zurückgeblasen. „Eine vergleichsweise günstige Methode“, sagte Garlichs. Andere Deichbände, die bislang die Biomasse kompostiert und dann an die Landwirtschaft abgegeben hätten, wollen jetzt auch auf diese Methode umstellen, da der Kompost ohne intensive Behandlung mit Pflanzenschutzmittel kaum auf Äckern eingebracht werden kann.