Die Hafen-Pütt hat einen neuen Standort. Mit Unterstützung der Firma Langenhorst platzierten Alterskameraden der Hooksieler Wehr den Brunnen am ehemaligen Ärztehaus. Foto: Bergmeyer
Hooksiel (17. 11. 2024) – Die Hooksieler „Hafen-Pütt“ steht an ihrem neuen Platz. Mit Unterstützung der Zimmerei Langenhorst brachten Männer der Alters-und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel den Brunnennachbau am Wochenende von seinem bisherigen Standort auf dem ehemaligen Feuerwehrgrundstück am Alten Hafen über die Lange Straße zum Bettenhaus des Hotels „Packhaus“ an der Ecke Lange/Oberstraße. „Wir sind froh, dass Familie Dittmer uns diesen Platz zur Verfügung gestellt hat“, sagte der Sprecher der Altersgruppe Günter Schmöckel gegenüber „Hooksiel-Life“. „Eine Hafen-Pütt gehört natürlich in die Nähe des Hafens.“
Schon vor einigen Wochen hatten die Alterskameraden die Vorarbeiten erledigt und das Fundament des Brunnens freigelegt. Am Samstag dann die nächsten Schritte: Die Feuerwehrleute bauten das Dach ab. Frank Becker von der Firma Langenhorst schnitt mit schwerem Gerät im Erdreich die ummauerten Betonringe durch. Ein Kran hob den Brunnen auf einen Anhänger, mit dem der historische Schmuckstück zum ehemaligen Ärztehaus gebracht wurde. Hier werden die Alterskameraden den Platz jetzt so herrichten, dass die Pütt als Treffpunkt für Einheimische und als Attraktion für Urlauber dienen kann.
Abbau (links) und Aufbau der Hooksieler „Hafen-Pütt“ mit Hilfe eines Krans. Fotos: Bergmeyer
„Heute kommt der Trinkwasser einfach aus der Leitung. Aber das war nicht immer so“, erinnert Schmöckel. „Wasser ist Leben“ – auch dafür soll die Hafen-Pütt sensibilisieren. Früher mussten in jedem Ort Brunnen gebohrt werden, um an das kostbare Gut zu gelangen. Diese Brunnen wurden dann von Püttmeistern überwacht, die unter anderem für die Sauberkeit des Wassers verantwortlich waren. An diese Tradition erinnert das Püttbierfest, das Anfang Januar gefeiert wird – in Jever, aber auch in Hooksiel.
Die Hooksieler Pütt wurde 2006 von Mitgliedern der Altersabteilung der Wehr unter Federführung des Maurermeisters Gerhard Keemann gebaut. Aus diesem Brunnennachbau wurde nie Wasser geschöpft, aber sehr wohl das eine oder andere Kaltgetränk. Der Umzug wurde nötig, weil die Gemeinde Wangerland das ehemalige Feuerwehr-Areal verkaufen möchte. Ohne professionelle Unterstützung wäre der Umzug aber kaum möglich gewesen. Schmöckel bedanke sich dafür ausdrücklich bei Familie Langenhorst: „Das sind Hooksieler mit Herzblut.“
Günter Schmöckel (Mitte), Sprecher der Alterskameraden der Hooksieler Wehr, dankte Christoph Langenhorst (2. v. r) und dessen Mitarbeiter Frank Becker (re.) für die Unterstützung. Foto: hol
Hooksiel (21. 10. 2024) – Die Politik im Rathaus berät mit Hochdruck. Möglichst noch in diesem Jahr soll das ehemalige Feuerwehrgrundstück am Alten Hafen von Hooksiel verkauft werden. An wen? Das ist die große Frage, die sich auch nach der gut besuchten Präsentation der Vorschläge von fünf Interessenten Ende September im Gästehaus noch stellt.
Nun gut: Einigkeit scheint darüber zu bestehen, dass die alte Feuerwehrhalle nicht als Ausstellungsraum für Oldtimer geeignet ist. Oder doch nicht? Der Haupttenor jedenfalls: Eine schöne Idee, aber bitte an einem anderen Platz im Ort. Vielleicht ist die seit Jahren leer stehende Werkstatthalle am Kreisverkehr dafür geeignet?
Falscher Standort
Schönes Projekt, aber der falsche Standort. So bewerten viele Hooksieler auch das geplante „Health-Care-Gebäude“ der Bremer Specht-Guppe, die am Alten Hafen einen Gebäudekomplex mit 15 Appartements für Familien mit beeinträchtigten Angehörigen errichten möchte. Kritiker halten dem entgegen: Auf das touristische Filetgrundstück am Hafen gehöre ein Hotel oder zumindest ein öffentliches Gebäude, das von jedermann genutzt werden kann.
Ein Vorschlag für einen besseren, ebenfalls gut ins Dorf eingebunden Standort für die Health-Care- Appartements: Das Grundstück gegenüber vom Meerwasser-Hallenwellenbad, aus dem seit Jahren die Fundamente für ein geplantes Appartement-Hotel aus dem Boden ragen. Mal abwarten, ob den wiederholten Ankündigungen eines nahenden Baustarts Taten folgen.
Ins Zentrum gehört ein Hotel
Stichwort Hotel: Hier wird es unübersichtlich. Mit Packhaus-Mitbetreiber Steve Christenfeldt, dem Hooksieler Unternehmer Tobias Geisen und dem Planer-Duo Michael Moos/Norbert H. Kröhnhoff haben gleich drei Interessenten einen Hotelbau ins Visier genommen. Allerdings aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Während Geisen ein (von wem auch immer gebautes) Hotel als Herzstück eines touristisch aufgewerteten Hooksmeeres entwickeln möchte, strebt Christenfeldt in erster Line die Erweiterung des Packhaus-Hotelkomplexs von zwei auf drei Standorte an. Sein Vorschlag: Ein Hotel, drei Standorte – mit seiner Frau Moni Stamer und ihm als Betreiber.
Als Planer eines noch nicht namentlich genannten Investors und noch ohne Betreiber haben sich Moos/Kröhnhoff vorgestellt. Ihr Entwurf für ein maritimes 60-Zimmer-Hotel mit Tiefgarage und ausgebautem Spa-Bereich im Dachgeschoss kam bei der Präsentation gut an, hat aber aus Sicht vieler Hooksieler einen Nachteil. Es sei mindestens ein Geschoss zu hoch und könnte das Ensemble der unter Denkmalschutz stehenden Packhäuser nebenan beeinträchtigen.
Kooperationen prüfen
Vielleicht, so eine Idee, liegt die Lösung in einem Mixed der Vorschläge. Eine Idee: Die Packhaus-Betreiber bringen sich mit ihrem gegenüber vom Hafen liegenden Grundstück (ehemals Musikkneipe „Lütt und Lütt“) in das Projekt ein. Hier wäre Raum für ein kleines Haus mit Mitarbeiter-Wohnungen sowie für Parkplätze für die Hotelgäste.
Damit könnten die Hotelinvestoren ihr Tiefgeschoss zum Beispiel für den Spa-Bereich nutzen, vielleicht auch für öffentliche Sanitäranlagen mit Duschen für Segler – und dafür auf ein Geschoss verzichten. Im Gegenzug wären Stamer und Christenfeldt erste Wahl bei der Suche nach einem Betreiber für das neue Hotel.
Pures Wunschdenken? Vielleicht. Aber es wäre zumindest der Mühe wert auszuloten, ob durch Kooperationen der Weg für ein allseits akzeptiertes Projekt geebnet werden kann. Ein unausgegorner Verkaufs-Schnellschuss noch in diesem Jahr könnte zum Eigentor werden. Sollte man für einen Treffer noch Zeit bis Ostern 2025 benötigen, dann wäre das eben so. Schließlich wird der Neubau am Alten Hafen den Ort für Jahrzehnte prägen. Da kann es auf ein paar Wochen zusätzliche Planungszeit nicht ankommen.
Hooksiel (26. 9. 2024) – Man mag es bedauern oder begrüßen: Rund um Hooksiel herum wird voraussichtlich keine großflächige Photovoltaikanlage auf freiem Gelände installiert werden. Das jedenfalls legt das jetzt vom Gemeinderat verabschiedete städtebauliche Entwicklungskonzept nahe.
Sonnenenergie ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Um Anlagen neben Dächern oder Balkonen auch auf Freiflächen zu ermögliche, hat das Land Niedersachsen den Kommunen nahe gelegt, etwa 0,5 Prozent ihrer Fläche für diesen Zweck vorzusehen. 0,5 Prozent des Wangerlands sind rund 88 Hektar. Das entspricht etwa der Fläche eines durchschnittlichen landwirtschaftlichen Betriebes. Jeder einzelne Solarpark sollte dabei mindestens fünf Hektar groß sein.
Großes Interesse an Photovoltaik-Flächen
Das Interesse an dem Thema ist groß. So war ein Großteil der Zuhörer der jüngsten Ratssitzung in Hooksiel genau für dieses Thema gekommen. Die einen, weil sie gern in Photovoltaik investieren möchten; die anderen, weil sie die Sorge umtreibt, die bis zu 4,5 Meter hohen Kollektoren – so die geplante Maximalhöhe im Wangerland – könnten zu dicht an ihr Wohnhaus rücken.
Das Büro Nordwestplan hat alle Flächen in der Gemeinde anhand von vorliegenden Daten und Plänen daraufhin überprüft, inwieweit sie für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet sind. Zu den Ausschlusskriterien gehören unter anderem schon bebaute Flächen, Natur- und Landschaftsschutzgebiete, sehr gute landwirtschaftliche Böden sowie Flächen in der Nähe von Erholungsgebieten wie etwa in der „Touristischen Schwerpunktzone“ zwischen Horumersiel und Hooksiel.
Als sehr gut geeignet haben die Planer lediglich Flächen im Umfeld der Abfalldeponie in Wiefels und etwa 80 Hektar in der Nähe von Hohenkirchen ausgemacht. Ob die dortigen Grundeigentümer überhaupt in Photovoltaik investieren wollen, ist ungewiss. Als Standorte in Frage kämen aber auch Flächen, die mit Restriktionen belegt sind, also nur eingeschränkt nutzbar wären. Über die Vor- und Nachteile dieser Standorte müsste dann die Gemeinde im Rahmen der von potenziellen Investoren anzuregenden Bauleitplanung für das jeweilige Projekt befinden.
Lenkungsgruppe soll die WTG konsolidieren
Weitere Entscheidungen des Rates in Kurzform: Der Rat hat als Gesellschafterversammlung der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH den Gesellschaftsvertrag geändert. Damit wird eine zehnköpfige Lenkungsgruppe installiert, darunter Bürgermeister Mario Szlezak, deren Aufgabe darin besteht, zusammen mit Geschäftsführer Armin Kanning den Haushalt der WTG zu konsolidieren. Ziel sei es, so erläutere Szlezak, die WTG auf wirtschaftlich sichere Bein zu stellen. Dafür sollen Ausgaben reduziert und neue Einnahmen generiert werden. Die WTG ist durch die Kostenexplosion beim Bau des Thalasso Meeres Spa von gut 8 auf voraussichtlich 23 Millionen Euro unter Druck geraten.
Favorit soll im Ausschuss vorgestellt werden
Die Entscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hooksieler Hafen könnte noch im Dezember fallen. Nach der öffentlichen Vorstellung der Projekte der Teilnehmer am Interessenbekundungsverfahren der Gemeinde sollen deren Ideen zunächst von den Ratsmitgliedern diskutiert werden. Das dann favorisierte Projekt, so kündigte der Bürgermeister an, soll auf der nächsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung und Sanierung vorgestellt werden. Die Sitzung ist für Dienstag, 26. November, geplant.
Bewegung beim Verkauf der Rundinsel
Voraussichtlich im Oktober sollen die Beratungen über den geplanten Verkauf der Rundinsel im Wangermeer abgeschlossen werden. In den vergangenen Wochen seien dazu laut Bürgermeister noch einige Angebote und Konzeptideen im Rathaus eingegangen. Auch wenn die erhoffte Millionen-Einnahme aus dem Verkauf noch aussteht, kann der Eigenbetrieb Wangermeer die Sanierung des maroden Belages der Wangermeer-Brücke in Auftrag geben. Der Rat habe dem erforderlichen Nachtrag zum Haushalt der gemeindeeigenen Gesellschaft zugestimmt, so Szlezak.
Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung der Gemeinde Wangerland zur Zukunft des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hafen von Hooksiel. Foto: hol
Hooksiel (18. 9. 2024) – So viel vorweg: Eine Entscheidung über die Bebauung des ehemaligen Feuerwehrareals am Alten Hafen ist am Dienstagabend noch nicht gefallen. Dennoch erlebten deutlich über 200 Interessierte im Gästehaus einen informativen Abend. Auf Einladung der Gemeinde Wangerland stellten fünf potenzielle Käufer des 950 Quadratmeter großen Grundstückes an der Lange Straße die von ihnen geplanten Projekte vor.
Dabei war die Herangehensweise der Bewerber sehr unterschiedlich. Während etwa Vertreter der Firma Moos und Kumbrink aus dem Emsland eine bis ins Detail durchdachte Planung für ein Vier-Sterne-Hotel samt Modell vorstellten, beließ es Investor Dirk Behnke bei der Feststellung, er wolle nicht abreißen, sondern sanieren und die vorhandenen Gebäude fürs Dorf nutzen.
Bürgermeister Mario Szlezak zeigte sich von dem großen Interesse an dem Thema beeindruckt. „Das ist überwältigend.“ Die Vorstellungsrunde moderierte Bauamtsleiter Torsten Meuer. Die Vortragenden hatten ihren Hut bei einem Interessenbekundungs-Verfahren für den Verkauf des Grundstücks in den Ring geworfen. Als Vorgaben hatte ihnen die Gemeinde den Wunsch nach einer „touristischen Nutzung“ und einem erhoffen Kaufpreis von rund 420.000 Euro mit auf den Weg gegeben.
Vier-Sterne-Hotel mit vier Geschossen
Den Auftakt machten Michael Moos mit dem Architekten Norbert H. Kröhnhoff. Ihre Vision: Ein Vier-Sterne-Hotel mit bis zu 60 Einzel- und Doppelzimmern sowie einigen Suiten. Das geplante Investitionsvolumen bezifferten die Planer mit 10 Millionen Euro. Durch ein Tiefgeschoss mit Platz für 22 Autos würde der Gesamtkomplex angehoben. Das Erdgeschoss mit Versammlungsräumen, Restaurant und Außenterrasse Richtung Hafen käme so auf das Höhenniveau der unter Denkmalschutz stehenden Flutschutzmauer.
Michael Moos (rechts) und Norbert H. Kröhnhoff stellten ihre Pläne für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels in Hooksiel vor. Foto: hol
Jedes Zimmer in den drei darüber liegenden Geschossen solle einen Balkon bekommen. Gedeckt werde der mit maritimen Elementen gestaltete Klinkerbau mit einem Kupferdach, auf dem Photovoltaikanlagen und Wärmetauscher untergebracht werden. In einem an das Tiefgeschoss angrenzenden Gebäudeteil wäre Platz für einen Kiosk und öffentliche Toiletten.
Das „HafenHooksielHotel“ könnte zur neuen Zentrale im Ort werden, so Kröhnhoff. Der Baukörper passe zur Umgebung, auch wenn der Komplex einige Meter höher als die benachbarten Packhäuser werden würde. Abstriche an dieser Stelle könne man nicht machen, da sich das Hotel mit einem Geschoss weniger für den namentlich nicht genannten Investor wirtschaftlich nicht rechnen würde.
Appartements mit Assistenzleistung
Heinz Beekmann, Geschäftsführer der Bremer Specht-Gruppe, stellte mit dem Architekten Hassan Hamza ein so genanntes „Health-Care-Gebäude“ mit 15 Appartement-Wohnungen vor, in denen vornehmlich Familien mit sehr betagten oder anderweitig beeinträchtigten Angehörigen Urlaub machen sollen, die dort ambulante Assistenz erhalten würden. Die Appartements sollen zwischen 54 und 82 Quadratmeter groß werden. Der Plan sieht ein dreigeschossiges Gebäude vor, das inetwa die Höhe der Packhäuser erreicht. Raum für 15 Stellplätze soll ebenfalls in einem Tiefgeschoss entstehen, so dass man vom Erdgeschoss mit Cafe/Bistro aus über einen Steg über die Flutmauer einen Pavillon am Alten Hafen erreichen könnte.
Die Specht-Gruppe wäre Investor und Betreiber für das 5,5-Millionen-Euro-Projekt, sagte Beekmann. Die Gefahr, dass aus dem Gebäude über kurz oder lang ein Ferienwohnungs-Komplex werde, sehe er nicht, so Beekmann. Üblicherweise würde die Gruppe ihre Immobilen nach ein paar Jahren zum Beispiel an einen Fonds verkaufen. Aber die Specht-Gruppe bleibe dann weiter Mieter und Betreiber des Gesamtgebäudes.
Ein Hotel mit drei Standorten
Auf eine Hotel-Nutzung setzt Steve Christenfeldt, der mit seiner Frau das benachbarte „Hotel Packhaus“ betreibt. Das Hotel „Füürwehr“ mit etwa 43 Zimmern solle das dritte Standbein des „Packhauses“ werden, zudem schon derzeit ein Bettenhaus an der Obernstraße gehört. Die Architektur des Hotel-Garni ohne eigene Gastronomie sollte zum Ort passen. Vorstellbar wäre eine Spiegelung des Packhaus-Ahoi-Komplexes, so das zwischen beiden Gebäude ein „Tor zum Alten Hafen“ entsteht. In dem Neubau könnten öffentliche Toiletten sowie Duschen für Segler untergebracht werden. Zielgruppen für das Hotel wären unter anderem Radfahrer-Gruppen.
Parkplätze möchte Christenfeldt auf dem Grundstück hinter der ehemaligen Musikkneipe „Lütt und Lütt“ an der Lange Straße schaffen. Das dortige Gebäude soll abgerissen und durch ein kleines Wohnhaus etwa für Hotel-Mitarbeiter ersetzt werden.
Konzept fürs ganze Hooksmeer
Bewerber Tobias Geisen, der seit 2018 mit seiner Familie in Hooksiel wohnt, warb in seiner Präsentation dafür, die Bebauung des Feuerwehrareals als Teil eines Gesamtkonzeptes für die Attraktivitätssteigerung des Hooksmeeres zu verstehen. Er verweis auf das Konzept „Hooksmeer 2.0“, das er mit einer Arbeitsgruppe von Hooksielern erarbeitet hat. Zu den Bausteinen gehören unter anderem der Betrieb einer Solarfähre auf dem Hooksmeer, eine Steganlage an der südlichen Hafenseite, die Sanierung von Sanitäranlage und Kaimauer sowie die Barrierefreiheit des Hafenplatzes. Geisen betonte, dass die Hooksieler weiterhin ihre Traditionsfeste auf dem Hafenplatz feiern wollen. Jede Form von Dauerwohnen in unmittelbarer Nachbarschaft scheide damit aus. An den Gemeinderat appellierte er, den Verkauf nicht von der Höhe des Kaufpreises, sondern vom langfristigen Nutzen für Ort und Gemeinde abhängig zu machen.
Ausstellungshalle für Oldtimer
Abreißen oder erhalten? Investor Dirk Behnke möchte das Wohnhaus sanieren und die alte Fahrzeughalle zu einer Ausstellungshalle umbauen. Foto: hol
Dirk Behnke, begeisterter Bootsfahrer, Truckrenn-Sportler und Hooksiel-Liebhaber aus Ideroberstein, warb in seiner Vorstellung dafür, die Gebäude auf dem ehemaligen Feuerwehrgelände stehen zu lassen. In dem Wohnhaus könnte weiter gewohnt werden. Für die einstige Fahrzeughalle, deren Fassade er sanieren würde, könnte man wechselnde Ausstellungen organisieren, die auch für Gäste interessant seien, zum Beispiel Präsentationen von Oldtimern. Für weitere Ideen für die Nutzung der Halle sei er offen.
Als nächste Instanz werde sich jetzt der Gemeinderat in öffentlichen Sitzungen mit den Projektideen befassen, kündigte Bürgermeister Szlezak an. Die gut zweistündige Veranstaltung im Gästehaus wurde aufgezeichnet. Zu sehen ist das Video auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde Wangerland.
Das Areal des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen gilt als Filetgrundstück im Ort.Foto: hol
Hooksiel (9. 9. 2024) – Der mit Spannung erwartete Präsentationstermin fürs Areal „Altes Hooksieler Feuerwehrgerätehaus“ steht. Wie Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak am heutigen Montag mitteilte, lädt die Gemeinde die potenziellen Investoren sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger für Dienstag, 17. September, ins Hooksieler Gästehaus ein.
Ab 19 Uhr erhalten die Investoren die Gelegenheit, ihre Planungen und Projekte für das Areal zwischen Alter Hafen und Lange Straße öffentlich vorzustellen. Im Anschluss können Bürger und Kommunalpolitiker Fragen stellen und die Ideen diskutieren. Die Veranstaltung, die zudem auf dem Youtube-Kanal der Gemeinde live übertragen werden soll, dient der Vorbereitung der Verkaufsentscheidung durch den Rat der Gemeinde.
Die Gemeinde will das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem ein Wohnhaus und das ehemalige Feuerwehrgerätehaus stehen, verkaufen. Die Preisvorstellung: Rund 420.000 Euro. Eine weitere Erwartung, die die Gemeinde im Verkaufsexpose umrissen hat: Das Grundstück sollte künftig einer „touristischen Nutzung“ dienen.
Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens haben sich mehrere Bewerber gemeldet. Nicht alle haben sich im Vorfeld bereit erklärt, den von der Gemeinde erhofften Preis zu zahlen. Diskussionen dürfe es aber auch über die geplanten Nutzungen geben. Wie berichtet, gibt es Interessenten, die sich an der Schnittstelle zwischen Fußgängerzone und Alter Hafen ein öffentliches Gebäude mit Restaurant, Ausstellung, öffentlichem WC oder Ähnlichem im Erdgeschoss und Hotelzimmern in den Obergeschossen wünschen, damit der Tourismus in Hooksiel gestärkt wird.
Andere Interessenten wollen ihr Geld dem Vernehmen nach lieber in seniorengerechte Wohnungen oder gar eine Senioren-Wohnanlage investieren. Baurechtserfahrene Kritiker aus dem Ort warnen unterdessen vor jeder Form von Dauerwohnen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Alten Hafen. Aufgrund der Lärmschutzbestimmungen könnte das das Ende jeder Art von Freizeitaktivitäten und Feste am Alten Hafen bedeuten.
Gastronom Steve Christenfeldt, der mit seiner Partnerin Moni Stander das „Packhaus“ am Alten Hafen betreibt, möchte gern in der Nachbarschaft weitere Hotelbetten schaffen. Foto: hol
Hooksiel (17. 8. 2024) – Das Hotel „Packhaus“ in Hooksiel zählt zu den ersten Adressen im Ort. Das liegt auch an der zentralen Lage des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem früher einmal der Umschlag im alten Hooksieler Hafen abgewickelt wurde. Als Pächter betreiben Moni Stamer und ihr Lebensgefährte Steve Christenfeldt das Haus mit 19 Zimmern sowie die angrenzende Cocktailbar „Ahoi“.
Schon seit Jahren denkt das Paar, das ein 18-köpfiges Team beschäftigt, über eine Erweiterung des Betten-Kontingentes nach. Das ehemalige Feuerwehrgrundstück nebenan bietet jetzt eine neue Chance dafür.
Steve Christenfeldt und Moni Stamer haben sich am Interessenbekundungsverfahren der Gemeinde Wangerland für das rund 1000 Quadratmeter große Areal beteiligt. „Uns schwebt ein Hotelgebäude mit 45 Zimmern vor“, so Christenfeldt. Das Gebäude sollte zweieinhalb-geschossig sein und von der Bauart her zum Ort passen. Ein Klinkerbau, eventuell mit Jever-grünem Dach. „Details könnte man mit den Dorfbewohnern abstimmen. Aber einen modernen Glaskasten, den würde ich ablehnen.“
Wünschenswert wäre, wenn man das Gebäude auch zum Alten Hafen hin öffnen könnte. Die überholungsbedürftigen Sanitäranlagen am Hafen könne man in den Neubau integrieren, auch um maritim orientierte Gäste wie etwa Segler ans Hotel zu binden. Ohnehin, so die Vision von Christenfeldt, sollte im Alten Hafen mehr Leben auf und am Wasser stattfinden. Ein Bootssteg auf der Südseite wäre nach seiner Überzeugung ein Baustein dafür, vielleicht auch eine Plattform für Stand-up-Paddler.
Christenfeldt und Stamer gehören zu den insgesamt fünf Interessenten, die ihre Pläne für das Feuerwehr-Areal Ende August/Anfang September auf einer öffentlichen Veranstaltung der Gemeinde im Ort vorstellen sollen – obwohl sie nicht den erhofften Kaufpreis für das Areal von rund 420.000 Euro geboten haben. Diese ursprüngliche Bedingung (Bürgermeister Mario Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“: „Wir haben nichts zu verschenken“) hat man im Rathaus zwischenzeitlich über Bord geworfen – auch wenn der Preis natürlich ein wichtiges Vergabekriterium bleiben dürfte.
„Wir können nicht erkennen, wie die Gemeinde auf einen Quadratmeterpreis von rund 480 Euro kommt“, sagt Christenfeldt. Die Gemeinde verweist auf ein Wertgutachten. Der Bodenrichtwert liege aber nur bei 120 Euro. Das wissen die Hotelbetreiber so genau, weil ihnen gegenüber des Feuerwehrareals an der Lange Straße ein Grundstück gehört, auf dem sie früher die heute leer stehende Gaststätte „Lütt un Lütt“ betrieben haben.
Ende 2019 hatten Stamer und Christenfeldt Pläne präsentiert, auf diesem Grundstück ein Gebäude mit 21 Hotelbetten zu errichten, das sie im Verbund mit dem „Packhaus“ betreiben wollten. Dann kam die Corona-Pandemie, die Baupreise und die Zinsen explodierten. Seither liegen diese Pläne auf Eis.
Ein Hotelbau auf dem einstigen Feuerwehrareal wäre aus heutiger Sicht die bessere Lösung. Dabei geht es Stamer und Christenfeldt gar nicht in erster Linie darum, dass sie selbst den Zuschlag beim Verkauf bekommen. Sie können sich auch eine Kooperation mit einem anderen Investor vorstellen, etwa als Betreiber des Hotels. Größere Hotelkapazitäten in Hooksiel wären aber auf jeden Fall wichtig für die Wertschöpfung im Ort, vor allem auch, weil in Hotels – anders als in Ferienwohnungen – auch Gäste unterkommen können, die nur eine oder zwei Übernachtungen buchen möchten.
Das „Lütt un Lütt“-Grundstück könnte dazu beitragen, das absehbare Parkplatzproblem im Ort zu lösen. „Denkbar wäre, das vorhandene Haus abzureißen und durch ein kleineres Wohnhaus zu ersetzen“, so Christenfeldt. „Daneben könnte dann eine eingegrünte Stellplatzanlage für Hotelgäste entstehen.“
Die Gemeinde will alte Hooksieler Feuerwehrgerätehaus an Investoren verkaufen. Archiv-Foto: hol
Hooksiel (8. 8. 2024) – Die Gemeinde Wangerland will die Pläne von Investoren für das ehemalige Feuerwehr-Areal am Alten Hafen in Kürze in Hooksiel vorstellen. Das kündigte Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak im Gespräch mit „Hooksiel-life“ an. Der genaue Termin für die geplante Bürgerversammlung in der alten Fahrzeughalle stehe noch nicht fest. Allerdings sei es das Ziel von Rat und Verwaltung, den Verkauf von Grundstück und Gebäuden möglichst schon in der September-Ratssitzung zu beschließen.
Filetgrundstück am Alten Hafen
Die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel ist bekanntlich im Mai in einen Neubau am Hohe Weg umgezogen. Die Gemeinde will das 1000 Quadratmeter große Grundstück samt Wohnhaus mit angrenzender Fahrzeughalle an der Lange Straße verkaufen. Das Areal grenzt direkt an den Alten Hafen und gilt als Filetgrundstück.
Für die Suche nach möglichen Investoren hatte man ein Interessenbekundungs-Verfahren angeschoben. Daraufhin meldeten sich nach den Worten von Szlezak bis zum 15. Juli sechs Investoren mit entsprechenden Konzepten und Angeboten, die inzwischen von Politik und Verwaltung gesichtet worden seien.
„Wir haben nichts zu verschenken“
Von den sechs vorliegenden Konzepten werde die Gemeinde auf der Bürgerversammlung aber nur zwei in der Bürgerversammlung vorstellen, so der Bürgermeister. Der Grund: Die Gemeinde hatte in ihrer Ausschreibung gestützt auf ein Wertgutachten eine Kaufpreis-Erwartung von rund 420.000 Euro formuliert (478.000 Euro abzüglich der Abbruchkosten für die Gebäude). Vier der Angebote hätten einen Preis geboten, der zum Teil deutlich unter den Erwartungen der Gemeinde liegt. Szlezak: „Wir haben nichts zu verschenken.“
Nicht am Interessenbekundungs-Verfahren beteiligt hat sich übrigens Bodo Rothert. Der Bauunternehmer mit Wurzeln in Hooksiel hatte kürzlich ein Projekt öffentlich vorgestellt, das er gern am Alten Hafen verwirklicht hätte – ein transparentes Gebäude als Tor zwischen Ortskern und Hafen samt einer Hotel-Nutzung im Obergeschoss. Allerdings habe er die Investition für sich schon im vergangenen Jahr zu den Akten gelegt, weil sich das Vergabeverfahren sehr in die Länge zog und niemand aus dem Rathaus das Gespräch mit ihm gesucht habe.
Hooksiel steht vor einer wichtigen Weichenstellung. Was wird aus dem Grundstück Lange Straße 8, das über 40 Jahre lang von der Freiwilligen Feuerwehr als „provisorisches“ Feuerwehrgerätehaus genutzt wurde? Das Grundstück liegt in direkter Nachbarschaft zu den historischen Packhäusern und dem Alten Hafen, gleichsam dem touristischen Markenkern von Hooksiel. Was auch immer dort entsteht: Es wird den Ortskern und damit die weitere Entwicklung des Ortes prägen.
Dass die Feuerwehr den Altbau Anfang dieses Jahres verlassen würde, stand seit zwei Jahren fest. Auch wenn das Bauamt der Gemeinde mit massiven Personalproblemen zu kämpfen hatte, ist es nur schwer nachzuvollziehen, warum die Debatte über eine künftige Nutzung erst jetzt beginnt. Zumindest die Willensbildung bei Politik und Hooksieler Bevölkerung über die Zukunft des Grundstücks hätte längst abgeschlossen sein können.
Die Gemeinde Wangerland hat einen anderen Weg gewählt. Sie sucht jetzt – ohne vorher über mögliche Projekte vor Ort diskutiert zu haben – nach Investoren, die eine gute Idee für eine „touristische Nutzung“ haben. Das ist ein gewagter Balanceakt. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass bereits konkrete Investitionsvorhaben im Wangerland im Rahmen der Umsetzung am Widerstand der Bürger scheitern.
Nun gut. Warum soll es nicht auch Vorschläge von Investoren geben, die den Bürgern gefallen? Voraussetzung dafür ist es, erst einmal überhaupt Interessierten zu finden. War es vor diesem Hintergrund wirklich klug, das Bekundungsverfahren auf den Nordwesten zu beschränken?
Oder gibt es vielleicht schon Investoren, die in den Startlöchern stehen? Denkbar wäre es. Dem Vernehmen nach hatte schon vor über einem Jahr ein Bauunternehmer mit Hooksiel-Bezug erste, gute Vorschläge für ein touristisches Projekt am Alten Hafen ausgearbeitet. Ob die Pläne noch aktuell sind? In wenigen Wochen werden wir es wissen.
Sie haben auch eine Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie uns gern eine Email an die Adresse infos@hooksiel-life.de mit dem Betreff „Leser-Meinung„
Investor gesucht! Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus am Alten Hafen von Hooksiel soll für eine „touristische Nutzung“ weichen. Foto: hol
Hooksiel (10. 6. 2024) – Wer hat eine gute Idee und die nötigen Mittel, um am Alten Hafen von Hooksiel zu investieren? Auf diese Frage erhofft sich die Gemeinde Wangerland in den nächsten Wochen eine Antwort. Im Rahmen eines Interessen-Bekundungsverfahrens können sich noch bis zum 15. Juli bis potenzielle Interessenten melden, die das ehemalige Feuerwehrgerätehaus samt Grundstück erwerben und bebauen möchten.
Die Aufforderung an Interessenten hat die Gemeinde in einer amtlichen Bekanntmachung in den drei regionalen Tageszeitungen verbreitet. Dass man dadurch vermutlich kaum überregional agierende Investoren erreichen kann, räumte Bürgermeister Mario Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“ ein. „Wir wollen nichts übers Knie brechen. Jetzt warten wir erst einmal ab, wer sich meldet und ob ein schönes Projekt dabei ist.“
Die Ergebnisse der Interessen-Bekundung sollen zunächst den Ratsgremien vorgestellt werden, so Szlezak. In einem zweiten Schritt könnten dann die Hooksieler Bürger in die Diskussion eingebunden werden. Die Gemeinde sei im Rahmen des Interessen-Bekundungsverfahrens nicht verpflichtet, das Areal an den Höchstbietenden oder irgend einem anderen Beteiligten zu verkaufen.
Das nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr in einen Naubau am Hohe Weg frei gewordene Feuerwehr-Areal samt daneben stehendem Wohnhaus gilt als Filetgrundstück im Herzen von Hooksiel. Einen verbindlichen Bebauungsplan für das Grundstück gibt es nicht. Die Gemeinde weist in einem auf ihrer Homepage im Internet veröffentlichten Expose darauf hin, dass sie eine „touristische Nutzung“ anstrebt. Die Höhe der künftigen Bebauung sollte sich an den angrenzenden „Packhäusern“ orientieren.
Eine Schutzmauer trennt das Hafengelände und das ehemalige Feuerwehr-Areal. Foto: hol
Klare Vorstellungen hat die Gemeinde vom Verkaufserlös für das an die 1000 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem bis 1982 eine Autowerkstatt samt Tankstelle untergebracht waren. Gestützt auf ein Wertgutachten aus dem Jahr 2021 liegt der Bodenwert bei 478.000 Euro. Abzüglich der Abbruchkosten geht man im Rathaus von einem gerundeten Verkehrswert von 420.000 Euro aus. Angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde hält es Bürgermeister Szlezak für ausgeschlossen, dass die Gemeinde das Grundstück in eigener Regie, etwa für eine öffentliche Nutzung welcher Art auch immer, entwickeln könnte.
Die Interessenten sollen bei der Gemeinde möglichst konkrete Konzepte bzw. Planentwürfe für ihr Projekt vorlegen. Die Bebauung habe dann spätestens drei Jahre nach dem Verkauf zu erfolgen. Unklar ist, welche Auflagen sich für Investoren aus der besonderen Lage des Grundstücks ergeben. Das umliegende Ensemble am Alten Hafen steht teilweise unter Denkmalschutz, eine Mauer zwischen Hafen und Feuerwehrgebäude ist Teil des Hochwasserschutz-Konzeptes.