Hooksiel (19. 8. 2024) – Die Fußball D-Jugend der JSG Wangerland hat ihr erstes Punktspiel der Saison gegen Frisia Wilhelmshaven IV mit 4:1 (3:0) gewonnen. Nach dem unglücklichen Pokalaus in der vergangenen Woche ist Trainer Bernhard Köster zufrieden: „Die ersten drei Punkte sind im Sack.“
Mit vollzähliger Mannschaft legte wir gleich gut los. Eine erste Ecke fliegt in der vierten Minute vors Tor. Ein Frisianer erwischt den Ball nicht richtig, Eigentor 1:0. Im Zwei-Minuten-Takt geht es weiter. Noah prüft den Frisia-Keeper, Hanjo schießt das Leder halb links übers Tor. In Minute 15 schließt dann Dauerläufer Thies mit einem schönen Flachschuss von rechts zum 2:0 ab. Vor der Pause legt die JSG noch das 3:0 nach.
Nach dem Wiederanpfiff ruckelt das Spiel aus Sicht der Wangerländer etwas. Das Aufbauspiel ist nicht mehr so flüssig, viele Zweikämpfe gehen plötzlich verloren. Frisia verkürzt auf 3:1. „Mehr haben wir dann aber doch nicht zugelassen“, so Köster. Und in der Nachspielzeit zirkelte Raik mit einem schönen Freistoß den zum 4:1-Endstand in den Winkel.
Wilhelmshaven/Wangerland (16. 8. 2024) – Die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag fordert, dass das Planungs- und Genehmigungsverfahren für den Bau der zweite Ausbaustufe des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht wird. Nach Ansicht der Abgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) ist die Hafenerweiterung ein Baustein eines Gesamtpakets, mit dem die CDU die wirtschaftlichen Potenziale der Küsten- und Seehäfen in Niedersachsen voranbringen will.
Der Antrag sei jetzt in Hannover im Rahmen einer Anhörung von Branchenvertretern sowie Vertretern der Hafenstandorte Emden, Stade und Wilhelmshaven sehr positiv aufgenommen worden, so Jensen. Die Seehäfen würden gerade mit Blick auf den Umbau der Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien an Bedeutung gewinnen. Gerade für den Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee seien erheblich mehr Hafenflächen erforderlich. Aber auch für das Hochlaufen der Wasserstoff-Wirtschaft würden zusätzliche Flächen benötigt.
Die CDU habe in ihrem Antrag zehn Punkte formuliert, die dafür sorgen sollen, dass die Chancen der Energiewende für die niedersächsischen Küsten- und Seehäfen genutzt werden, so Katharina Jensen (Foto) in einer Pressemitteilung.
„Dabei geht es auch darum, sich auf Bundesebene über eine Bundesratsinitiative der norddeutschen Länder für eine Reform des Hafenlastenausgleichs einzusetzen. Wir fordern eine Mindesterhöhung der jährlichen Mittel auf 500 Millionen Euro sowie eine Anpassung des Verteilerschlüssels für die Bundesländer.“ Zudem müssten auch die Mittel landeseigenen Hafengesellschaft NPorts auf jährlich 50 Millionen Euro angehoben und verstetigt werden, fordert die CDU-Fraktion.
Eine Chance für niedersächsische Häfen sehen die Christdemokraten auch im Thema Schiffsrecycling. Damit sich deutsche Werften verstärkt beim Abwracken von in die Jahre gekommenen Schiffen engagieren, müsste aber der Rechtsrahmen geändert werden, so Jensen. Derzeit würden abzuwrackende Schiffe in der Regel an Reedereien ins außereuropäische Ausland verkauft, dort unter Nicht-EU-Flaggen wechseln und dann vor allem in Südasien abgewrackt. „Vor allem die Binnenfischerei in Deutschland hat eine sehr alte Flotte, schiebt momentan aber eine Erneuerung vor sich her.“ Sollte Schiffsrecycling in Deutschland möglich werden, erwarten die Branchenvertreter, dass sie in den kommenden zehn Jahren mindestens 15.000 Schiffe abwracken werden.
Nordwesten (15. 8. 2024) –Die durch eine Kollision mit einem Schiff vor drei Wochen schwer beschädigte Eisenbahnbrücke bei Elsfleth über die Hunte wird voraussichtlich in der Nacht von Freitag, 23. August, auf Samstag wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilte das niedersächsische Wirtschaftsministerium heute mit.
Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hatte mit Vertretern der Wirtschaft, der betroffenen Kommunen, der Hafenwirtschaft in Brake, Nordenham und Oldenburg, der Deutschen Bahn, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und NPorts den aktuellen Stand der Arbeiten erörtert. Dabei bedankte er sich bei der Deutschen Bahn, die die Sanierungs- und Reparaturprozesse maximal beschleunigt habe. Lies: „Bereits morgen soll das Ersatzbrückenteil eingeschwenkt werden.“
Die Huntebrücke ist das logistische Nadelöhr für die Häfen an der Weser. Mit der zweiten Havarie innerhalb weniger Monate waren die Häfen vom Bahnverkehr abgeschnitten. Wie das Ministerium mitteilte, hat sich jetzt ein Arbeitskreis darauf verständigt, einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an dieser Brücke zu erstellen, damit es nicht zu einer dritten Havarie kommt. Teile der Maßnahmen, wie die Verbesserung der Pegelstands-Bezeichnungen, sollen bis zur Wiederaufnahme des Schienenverkehres umgesetzt werden. Lies: „Wir müssen aus den Vorfällen lernen und Rückschlüsse ziehen. Wie können wir mit Maßnahmen und Tools helfen, den ,Risikofaktor Mensch‘ zu minimieren? Dafür kann die Huntebrücke als Modell dienen.“
Der Kapitän des Binnenschiffes, das die Brücke gerammt hat, hatte den Pegelstand der Weser falsch eingeschätzt. Bei dem Zusammenprall waren die Aufbauten des Schiffes massiv beschädigt worden. Für die Dauer der Aus- und Einhubarbeiten der Behelfsbrücke wird die Hunte für den Binnenschiffverkehr gesperrt. Ziel sei es, der Neubau der Brücke vor dem Jahr 2030 fertigzustellen.
Schillig/Hooksiel (13. 8. 2024) – Den Schreibtisch rahmen zwei große Computer-Bildschirme ein. Davor liegen etliche Zettel, Notizbücher und ein großer Planer für die Vermietung von Ferienwohnungen. Das Telefon klingelt. „Sie sind Organist und machen Urlaub im Wangerland? Sie wollen ein Konzert geben? Ich schau mal, wann es passen könnte.“
Fabian Thomas (34) ist seit Anfang Juli neuer Leiter des Kirchenbüros der katholischen Kirchengemeinde Wangerland in Schillig. Als rechte Hand von Pfarrer Lars-Jörg Bratke organisiert er das Gemeindeleben im Wangerland. Dazu gehört die Planung von Predigt-Terminen und anderer Veranstaltungen in der „Kirche am Meer“ (Schillig) und St. Ansgar (Hooksiel), die Unterstützung der „Camper-Kirche“ mit auswärtigen Pfarrern am Strand und die Betreuung der katholischen Christen, die im Wangerland leben oder hier Urlaub machen. Lektoren wollen terminiert, Kirchenführungen vorbereitet, Verkündungstermine eingeplant, Hochzeits- und Trauergespräche mit dem Pfarrer abgestimmt werden.
Dienstleister für katholische Christen
Hinzu kommt die Gestaltung des Gemeindebriefes, der noch regelmäßig in gedruckter Form erscheint. Und wieder einmal streikt der Drucker. An diesem Vormittag ist der Techniker zu Besuch, überholt das in die Jahre gekommene Bürogerät und beschreibt eine gute Stunde lang das Zusammenspiel zwischen Papiereinzug, Transportrollen und Toner sowie Auswirkungen aufs Druckergebnis, wenn nicht alles gut funktioniert.
Der neue Leiter des Kirchenbüros ist ein freundlicher Mensch, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Dienstleistungs-Mentalität hat er in der Gastronomie gelernt. Mit dem Umzug vom Niederrhein nach Wilhelmshaven 2014 und weiter ins Wangerland 2015 verbunden war eine berufliche Neuorientierung. Er arbeitete im italienischen Restaurant „Il Gabbiano“ in Horumersiel mit dem Schwerpunkt „Vermittlung von Ferienwohnungen“. Als Webdesigner und Fotograf unterstützte er unter anderem die Vermieter bei der Gestaltung ihrer Internetseiten.
Vom Keyboard-Spieler zum Organisten
Doch seine wahre Leidenschaft war und ist die Musik. „Ich habe als Kind ab dem vierten Lebensjahr die Musikschule in Heinsberg besucht und Keyboard-Spielen gelernt“, sagt Thomas im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Er bedaure heute, dass er mit 16 Jahren damit aufgehört habe, Musikunterricht zu nehmen. „Damals waren mir andere Sachen wichtiger.“ Das änderte sich dann im Wangerland. Als Autodidakt entdeckte er die Orgel in der „Kirche am Meer“ in Schillig, die er spielen durfte. Er wurde Organist in der Kirchengemeinde und lernte für sich aus dem Umgang mit den Künstlern, die im Rahmen der traditionellen Orgelkonzerte in der Kirche auftraten.
Heute ist Fabian Thomas selbst ein hervorragender Organist, der nicht nur klassische Kirchenlieder interpretiert, sondern auch moderne Klänge in die Gemeinde trägt – von der Orgel aus oder als Leiter des Chores der Kirchengemeinde. Er ist dabei seit sechs Jahren Chorleiter und Komponist in einer Person. „Ich bin meinen Chor wirklich dankbar. Was der alles mit sich machen lässt …“
Ein Herz für Urlauber
Das Telefon klingelt erneut. Ein potenzieller Urlaubsgast fragt nach einer Ferienwohnung. Thomas schaut in seinen Belegungsplan und findet ein gutes Angebot. So ganz will er auch als Leiter des Kirchenbüros von seiner alten Profession nicht lassen. Schon seinem bisherigen Chef zuliebe. Der 34-Jährige ist gut organisiert und kann seine beiden Aufgaben voneinander trennen. Und es fällt einem als Beobachter nicht schwer zu glauben, dass ihm die professionelle Betreuung der katholischen Christen viel Freude bereitet, auch wenn er persönlich evangelisch ist.
Das Kirchenbüro in Schillig ist dienstags und mittwochs, jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
Jever (10. 8. 2024) – Ein Unbekannter hat in der Nacht zum Samstag gegen 0.20 Uhr in Jever mehrere Personen mit Pfefferspray verletzt. Die Polizei bittet Zeugen, die den Vorgang am Toilettenwagen an der Kreuzung Alter Markt/Von-Thünen-Ufer gesehen haben oder Hinweise auf den Täter geben können, sich unter Telefon 04461/74490 zu melden.
Der Vorfall ereignete sich im Rahmen des Altstadtfestes, das in Jever noch bis Sonntag gefeiert wird. Der erste Veranstaltungstag sei weitgehend friedlich verlaufen und von ausgelassen feiernden Besuchern geprägt gewesen, so die Polizei. Durch die hohe Polizeipräsenz hätten veranstaltungstypische Konflikte zwischen Gästen des Volksfestes schnell erkannt und erfolgreich geschlichtet werden können.
Der Pfefferspray-Vorfall in dem Toilettenwagen habe die positive Bilanz allerdings getrübt. „Mehrere Personen wurden durch den Reizstoff verletzt und mussten medizinisch betreut werden“, teilte die Polizei heute früh mit.
Friesland/Wangerland (10.8.2024) – Der Landkreis Friesland würdigt ehrenamtliches Engagement indem er regelmäßig Bürgerinnen und Bürger auszeichnet, die sich besonders verdient gemacht haben. Die Kreisverwaltung lädt dazu ein, Vorschläge für die Ehrungen einzureichen.
Der Landkreis verleiht die „Friesland-Medaille“ sowie den „Friesland-Taler“. Ausgezeichnet werden damit Bürger, deren Engagement über die Grenzen einer einzelnen friesländischen Kommune hinaus wirkt. Zudem soll das Ehrenamt dem Allgemeinwohl in besonderem Maße dienen. Denkbar sind etwa ehrenamtliche Leistungen in den Bereichen Politik, Kultur, Wirtschaft, Umwelt oder Soziales. Der Kreisausschuss entscheidet über eingegangene Vorschläge.
Des Weiteren werden jedes Jahr im Wechsel Ehrenurkunden für besonderen ehrenamtlichen Einsatz im sportlichen Bereich sowie für Zivilcourage verliehen. Am „Tag des sportlichen Ehrenamtes“ – der nächste ist für den Herbst geplant – wird das Engagement von Bürgerinnen und im Sport gewürdigt. Vorschläge können jederzeit bis zum 1. Oktober eingereicht werden.
Friesländer, die eingreifen, wenn Mitmenschen Hilfe benötigen, werden für ihren Zivilcourage, ihren Mut sowie uneigennütziges und nicht selbstverständliches Handeln gewürdigt. Vor der Ehrungsveranstaltung, die das nächste Mal 2025 stattfindet, entscheiden der Kreispräventionsrat Friesland, der Landkreis Friesland sowie die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland über die Vorschläge.
Vorschläge mit Begründung können online unter www.friesland.de/kommunale_ehrungen eingereicht werden. Für Fragen zu den Ehrungen stehen Laureen Klostermann (Friesland-Medaille, Friesland-Taler und Zivilcourage), Telefon: 04461/919 3210 (E-Mail: vorzimmer@friesland.de) und der Kreissportbund Friesland (sportliches Ehrenamt) unter Telefon 04461/918384 (E-Mail: info@ksb-friesland.de) bereit.
Horumersiel (9. 8. 2024) – Im erst Ende Juni eingeweihten Thalasso-Zentrum in Horumersiel können mindestens zwei weitere Wochen lang keine Anwendungen für Gäste verabreicht werden. Wie die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH mitteilt, sei es bislang trotz aller Bemühungen noch nicht gelungen, wieder eine einwandfreie Wasserversorgung herzustellen. Eine Untersuchung des Gesundheitsamtes des Landkreises Friesland am Donnerstag habe gezeigt, dass die bislang mit Unterstützung einer Fachfirma ergriffenen Maßnahmen wie das intensive Spülen aller Leitungen zwar eine Verbesserung bewirkt habe, das Wasser aber immer noch nicht wieder keimfrei sei.
„Das Thalasso Meeres Spa“ war am 21. Juni mit einem Festakt eröffnet worden – obwohl noch nicht alle Handwerkerarbeiten erledigt waren. Die so genannte „Soft Opening Phase“ wurde dann am 19. Juli offiziell abgebrochen, nachdem es schon einige Tage zuvor keine Anwendungen mehr gegeben hatte. Im Trinkwasser des Gesundheitstempels war das Bakterium „Pseudomonas aeruginosa“, der so genannte Krankenhauskeim, festgestellt worden.
„Die andauernde Schließung des Hauses trifft das Team des Thalasso Meeres Spa tief ins Mark“, sagt WTG-Marketingchefin Larissa Strangmann. „Das Team bedauert sehr, seine Spa-Gäste weiterhin nicht empfangen zu können und hofft auf eine baldige Wiederaufnahme des Anwendungsbetriebes. Nicht zuletzt, da der Buchungskalender sehr gut gefüllt ist, viele Tage sind sogar ausgebucht.“
Ob und wann der Krankenhauskeim aus dem Abwassersystem verbannt werden kann, ist unklar. Derzeit gibt es offenbar auch noch keine belastbare These dazu, wie der Keim sich überhaupt bilden konnte. Möglicherweise, so eine Theorie, habe es technische Fehler bei der Installation der Dachentwässerung gegeben. Derzeit sind Gutachter dabei, die Ursache zu erforschen.
Inwieweit die aktuellen Probleme die Kostenproblematik rund ums Thalasso Meeres Spa weiter verschärfen, bleibt abzuwarten. Wie berichtet waren die Kosten für den Um- und Anbau ans ehemalige Kurmittlelhaus von ursprünglich geplanten 8,3 über 12 auf zunächst verkündete 17 Millionen Euro, zuletzt dann auf 23 Millionen Euro gestiegen. Die Endabrechnung soll im September vorliegen.
Ob für die Kostenexplosion ausschließlich äußere Faktoren (Energiekrise, Ukraine-Krieg etc.) verantwortlich waren, wird derzeit ebenfalls von einem Sachverständigen untersucht. Klar ist: Durch die Keim-Problematik hat sich die Hoffnung von WTG und Gemeinde Wangerland zerschlagen, dass im Thalasso Meeres Spa schnell eigene Einnahmen erzielt.
Friesland/Wangerland (8. 8. 2024) – Der Landkreis Friesland weist zum Schuljahresbeginn darauf hin, dass die Jugendtickets für die Buslinien in der VEJ-Verkehrsregion über die jeweilige Schule verteilt werden. „Da nicht alle Tickets gleichzeitig gedruckt und versandt werden, kann es noch bis zu zwei Wochen dauern bis alle Tickets verteilt sind. „Die Busfahrer sind informiert und angewiesen, Schülerinnen und Schüler zunächst auch ohne Ticket zu befördern“, teilt der Landkreis mit.
Mit dem kostenlosen Jugendticket sind seit August 2022 Fahrten im VEJ-Gebiet und somit in den Landkreisen Friesland, Wittmund, Aurich und Leer und den Städten Emden und Wilhelmshaven für alle Schüler ab der 5. Klasse sowie Auszubildende mit Wohnsitz in Friesland kostenlos. Das Jugendticket gilt an allen Tagen der Woche, einschließlich der Ferien, rund um die Uhr. Es kann für den Weg zur Schule und auch im Freizeitbereich genutzt werden.
Alle Informationen zum Jugendticket stehen auf der Webseite des Landkreises zur unter www.friesland.de/jugendticket.
Wilhelmshaven/Hooksiel (8. 8. 2024) – Die Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. (WHV) fordert für den Ausbau der Wilhelmshavener Häfen Geld aus der nationalen Hafenstrategie. Die Häfen könnten dann dabei mithelfen, die Anforderungen der geplanten Energiewende-Projekte zu bewältigen. In diesem Zusammenhang wünschen sich die Hafenwirtschaftsförderer auch ein klares politisches Zeichen „Pro Wilhelmshaven“ vom Land. Zudem sollten Großinvestoren verpflichtet werden, einen Gesellschaftssitz nach Wilhelmshaven zu verlegen: „So halten wir Gewerbesteuereinnahmen in der Region.“
WHV-Präsident John H. Niemann sowie dessen Vorstandskollegen Hans-Joachim Uhlendorf (Vize-Präsident) und Hans Joachim Schweinsberg waren auf Einladung der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland) zusammen mit Niedersachsens Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) und den Abgeordneten Sina Beckmann (Bündnis 90/Die Grünen), Jever, und Marten Gäde (SPD), Wilhelmshaven, nach Jever gekommen, um die Politiker auf den neuesten Stand hinsichtlich der Weiterentwicklung der Energiedrehscheibe Wilhelmshaven bringen. „Diese Wertschätzung unserer ehrenamtlichen Arbeit freut uns sehr“, unterstreicht Niemann, der seit 33 Jahren den Verein führt.
Ein Thema: Die Erweiterung des Jade-Weser-Ports (Jade-Weser-Port II). Die aktuell nutzbaren Hafenflächen und Kaianlagen in den deutschen Häfen sind weitgehend ausgelastet. Daraus ergibt sich aus Sicht der WHV die Frage, welche Standorte überhaupt in der Lage sind, die besonderen Anforderungen von Errichter- und Basishäfen für Offshore-Windkraftanlagen an der deutschen Nordseeküste zu erfüllen. Über die besten Voraussetzungen für die Bewältigung dieser Mammutaufgabe verfüge der Wilhelmshavener Tiefwasserhafen.
„In seiner zweiten Baustufe kann der JadeWeserPort (JWP) so realisiert werden, dass er als Multi-Purpose-Hafen gleich mehrere strategische Funktionen erfüllen wird“, betont der Vorstand. Deswegen sieht die WHV– ebenso wie zahlreiche weitere Wirtschaftsverbände und Experten – die Hafenerweiterung als eine nationale Aufgabe an.
Thema Hafeninfrastruktur: Um als Hafen international erkannt und wettbewerbsfähig zu werden, bedürfe es einer funktionierenden, modernen Infrastruktur. Trotz der allgemein günstigen Rahmenbedingungen müsse man sich in Wilhelmshaven intensiv mit den eigenen Schwachpunkten beschäftigen. Etwa mit der Störungsanfälligkeit der Seeschleuse. „Die seit langem fällige Instandsetzung der Wilhelmshavener Doppelschleuse ist ein Symbol für die vielerorts vernachlässigten Hafeninfrastrukturen an der norddeutschen Küste“, klagt die WHV.
Gleiches gelte für die Hinterlandanbindung. Hier müssten Engpässe bei der Bahn (Huntebrücke in Oldenburg, Ausbau der Verbindungen Bremen-Osnabrück) sowie auf der Straße (Weiterbau der A20 von Westerstede über Jaderberg nach Bremerhaven; Sanierung der A29-Brücke vor dem JWP) beseitigt werden.
Thema Energiedrehscheibe: Im Voslapper Groden Nord will die Firma Tree Energy Solutions (TES) auf 145 Hektar Fläche den Green Energy Hub bauen. Dieser Energiepark soll als zentrale Drehscheibe für Import, Herstellung und Weiterverteilung grüner Energie dienen. Doch bislang ist das vorgesehene Betriebsgelände noch Teil des Natura-2000-Areals und somit ein EU-Vogelschutzgebiet. Seit Jahren laufen behördliche Verfahren, um das Gelände im Tausch gegen andere Flächen freizubekommen.
Die WHV unterstützt die Bemühungen, die Grodenflächen zeitnah von den Vogelschutz-Auflagen zu entwidmen, indem andernorts adäquate Kohärenzflächen geschaffen werden, die TES nach eigenen Angaben „in optimale Lebensräume für die gesamte Flora und Fauna verwandeln“ wolle. Wilhelmshaven als Stadt am Weltnaturerbe Wattenmeer könne hier beweisen, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht zwangsläufig ausschließen, so der Vorstand.
Zum Thema Entbürokratisierung: Mit Blick auf den EnergyHub – Port of Wilhelmshaven (PoW) befürwortet die WHV die Schaffung einer Sonderwirtschaftszone. Daran hingen Fördermittel für Projekte, mehr Invstitionen, einfachere Genehmigungsverfahren, Ausbau der Infrastruktur, Aufbau von lokalen Kompetenzzentren und Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze.
Wangerland (4. 8. 2024) – Wer kann schon von sich behaupten, eine Nacht mit Ex-Minister Rudolf Scharping, Schlagerstar Howard Carpendale oder Tennis-Ikone Boris Becker verbracht zu haben? Oder mit Boxer Vitali Klitschko, dem heutigen Bürgermeister von Kiew („super nett, ein echter Gentleman“) und den Geissens. Genauer: mit dem Glammerrpaar Carmen und Robert Geiss („100 Prozent authentisch, wie im Fernsehen“).
Kathrin Blecker schildert im Gespräch mit „Hooksiel-life“ einige spannende Momente aus ihrem Berufsleben. Die Wangerländerin arbeitet als Flugbegleiterin bei der Lufthansa. Häufig hat sie auf Langstreckenflügen mit der Boing 747 die Passagiere in der ersten Klasse (First Class) betreut. „Da braucht man keine Angst vor zu haben“, versichert die 56-Jährige. „Das sind meistens ganz normale Menschen.“
Vom Modehaus Leffers zur Lufthansa
Eigentlich ist Kathrin Blecker eine Kieler Sprotte. Als ihr Vater, der kürzlich verstorbene Marineoffizier Hans-Georg Nippe, nach Sengwarden versetzt wurde, zog die Familie mit ihren vier Töchtern nach Grafschaft. Kathrin war damals 16. Sie absolvierte ein Auslandsjahr in den USA, besuchte danach das Mariengymnasium in Jever und machte nach dem Abitur eine Ausbildung zur Substitutin im Modehaus Leffers in Wilhelmshaven.
„Irgendjemand hat dann erzählt, dass die Lufthansa Stewardessen sucht“, erinnert sich Kathrin Blecker, die für den Beruf alle Voraussetzungen erfüllte: Abitur, sehr gutes Englisch, gutes Französisch, abgeschlossene Ausbildung sowie ein gehöriges Maß an Flexibilität, Dienstleistungsmentalität und Menschenkenntnis. „Als ich 1990 bei der Lufthansa anfing, wollte ich eigentlich nur mal sehen, wie das so ist als Flugbegleiterin …“
Zum Briefing aus dem Wangerland nach Frankfurt
Aus der geplanten Stippvisite sind inzwischen 34 Jahre geworden, unterbrochen durch acht Jahre Erziehungszeiten. Kathrin Blecker hat aus ihrer ersten Ehe drei Kinder. Anfangs wohnte sie im Westerwald. Aus familiären Gründen zog sie vor einigen Jahren wieder zurück nach Friesland und lebt heute mit ihrem neuen Lebenspartner Frank Hensel im Wangerland.
Nach der Kinderpause arbeitet Kathrin Blecker nur noch auf einer halben Stelle. Konkret bedeutet das, dass sie der Lufthansa für acht bis zehn Tage im Monat zur Verfügung steht. Was die Abläufe manchmal etwas kompliziert macht: Ihre Basis ist der Flugplatz Frankfurt. Also reist die Flugbegleiterin einen Tag vorher per Bahn in die Main-Metropole, um pünktlich zum Briefing der jeweiligen Crew vor Ort zu sein.
Mit Maschinen vom Typ Boing 747 fliegt Lufthansa-Flugbegleiterin Kathrin Blecker seit über 30 Jahren um die ganze Welt Archiv-Foto: Lufthansa/Roesler
Eine Crew besteht aus rund 19 Menschen, drei Personen aus dem Cockpit und der Rest für die Kabinen. Das Team wechselt regelmäßig. „Bei über 20.000 Flugbegleitern und Flugbegleiterinnen bei der Lufthansa ist es eher selten, dass man seine Kollegen schon vorher kennt“, sagt Kathrin Blecker. „Aber das ist kein Problem. Wir ticken alle ähnlich.“
Das mag an der guten Ausbildung und an der klaren Zuordnung von Aufgaben liegen. Jeder Flugbegleiter und jede Flugbegleiterin sind auf spezielle Flugzeugtypen geschult. Für die Langstrecke ist das bei Kathrin Blecker die Boing 747; für die Kurzstrecke war das zunächst die Boing 737, später der Airbus A 320.
Volles Vertrauen in die Piloten
Im Notfall wird jede Tür der Flugzeuge mit einem Crew-Mitglied besetzt. Eine echte Notlage habe sie persönlich aber noch nicht erlebt, sagt die Wangerländerin. Auf einem Rückflug von Dallas nach Frankfurt habe es einmal so schwere Turbulenzen gegeben, dass selbst das Flugpersonal die ganze Zeit über angeschnallt bleiben musste. „Da kann man schon Angst bekommen, aber die Piloten sind top ausgebildet und haben die Lage meist im Griff.“
So auch beim Anflug auf den Flughafen Los Angeles, den Kathrin Blecker aus dem Cockpit heraus miterlebt hat. Die Boing 747 befindet sich schon im Sinkflug, da rollt am Boden eine andere Maschine auf die Start- und Landebahn. Der Pilot startet die Boing durch, die Maschine dreht eine Extra-Runde um den Flughafen und landet im zweiten Anlauf sicher. „So etwas trainieren unsere Leute im Cockpit regelmäßig. Für die ist das Routine – und die meisten Passagiere werden davon gar nichts mitbekommen haben.“
„Wir ticken alle ähnlich“, sagt Lufthansa-Flugbegleiterin Kathrin Blecker. Das Bild zeigt die Wangerländerin ( links) mit einer ihrer Kolleginnen. Foto: privat
Jeder Flugbegleiter hat seinen festen Platz in der Maschine. Dazu gehört die Betreuung und Bewirtung der Passagiere in bestimmten Sektoren. Auf Langstreckenflügen wird ein Mittag- beziehungsweise ein Abendessen gereicht, ein Snack oder ein Getränk zwischendurch und gegebenenfalls steht das Kabinenpersonal auch für ein beruhigendes Gespräch zur Verfügung.
Wichtig ist der Check vor dem Start. Sicherheitsgurte und Verbandskästen wollen ebenso überprüft werden wie Schwimmwesten, Atemschutzmasken, Rauchmelder und Feuerlöscher. „Das Schlimmste, was uns passieren kann, ist ein Feuer an Bord“, schildert Kathrin Blecker. Aber auch dafür sei das Personal bestens geschult. Ebenso wie etwa für gesundheitliche Notfälle. Jedes Crew-Mitglied habe eine Erste-Hilfe-Ausbildung, das Flugzeug selbst sei mit Hilfsgeräten top ausgestattet, es gebe zudem eine Not-Hotline und mit etwas Glück sei jemand unter den rund 500 Passagieren Arzt oder Sanitäter. Insgesamt sei Fliegen sehr sicher. Viel sicherer jedenfalls, als mit dem Auto zu fahren.
Beim „Check in“ ist Menschenkenntnis gefragt
Sobald die Passagiere den Flieger betreten, ist Menschenkenntnis gefragt. Insbesondere nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA, für die Flugzeuge entführt worden waren. Benimmt sich jemand auffällig? Ist etwas ungewöhnlich? Warum schwankt der Passagier aus Reihe 15 so? Geht es ihm nicht gut? Ach, Alkohol … „Wir informieren den Kabinenchef und der muss dann entscheiden, wer an Bord bleiben kann“, schildert die Flugbegleiterin. Frei nach der Devise: „Die besten Probleme sind die, die gar nicht erst an Bord kommen.“
„Für mich hat sich der Beruf der Flugbegleiterin zum Traumjob entwickelt“, sagt Kathrin Blecker. Sie habe nie Probleme mit der Schichtarbeit oder den Zeitverschiebungen gehabt, keine Schlafstörungen und auch keine Schwierigkeiten mit dem Essen in fremden Ländern. Die ungewöhnlichen Arbeitszeiten wollen gut organisiert sein, auch mit Blick auf die Familie. Aber mit dem großen Arbeitgeber Lufthansa sei das möglich. Die Flugpläne werden am Ende des jeweiligen Vormonats veröffentlicht. So könne man sich seine passenden Termine für Flug- und Bereitschaftsdienste auswählen und sogar Wunschziele für Flüge angeben. „Ich war kürzlich in Los Angeles, da konnte ich am Abend mein Patenkind besuchen“, sagt Kathrin Blecker. Singapur und Johannesburg seien weitere Traumziele. Auch bei den Kurzflügen, bei denen man zum Beispiel über fünf Tage fünf verschiedene Metropolen in Europa ansteuere, gebe es viel Sehenswertes.
Mit der Prominenz auf Tuchfühlung
Die wichtigste Aufgabe der Flugbegleiter sei es aber, dass die Passagiere sich im Flieger wohl fühlen – und zwar die in der Business-Class ebenso wie die in der First Class, in der es übrigens nur acht Plätze gibt. Gerade hier treffen die Lufthansa-Mitarbeiterinnen immer wieder einmal prominente Zeitgenossen.
In guter Erinnerung etwa hat Kathrin Blecker zum Beispiel an Thomas Anders, der sie beim Check-In so herzlich begrüßt habe, als wäre sie eine alte Bekannte. Anders war mit Modern-Talking-Partner Dieter Bohlen auf dem Weg zu einem Foto-Shooting nach Südafrika. Und auch der benehme sich im echten Leben so, wie man es erwarte „Was soll daaas denn sein?“ mäkelt Bohlen, als er den Dessert gereicht bekommt. Hinweis von seiner damaligen Lebensgefährtin Naddel: „Dieter, das ist der Nachtisch!“ – „Daasss da …?“ Vorschlag der Flugbegleiterin: „ Probieren sie einfach. Wenn er ihnen nicht schmeckt, geben sie ihn zurück und bekommen etwas anderes.“