Hooksiel (22. 11. 2024) – Am 9. Mai wurde das neue Feuerwehrhaus in Hooksiel feierlich eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit übergaben Nachbarn aus dem angrenzenden Neubaugebiet der Feuerwehr ein besonderes Geschenk: einen Gutschein für eine Nordmanntanne.
Am Donnerstag war es jetzt so weit: Die Tanne, die inzwischen einen stattlichen Durchmesser und eine Höhe von rund vier Metern erreicht hat, wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Gärtner Thomas Jürgens und einem seiner Mitarbeiter direkt am Feuerwehrhaus gepflanzt. Trotz des Nieselregens, der die Pflanzaktion begleitete, kamen einige Anlieger dazu, um diesem schönen Ereignis beizuwohnen und ihren Teil zur Begrünung des Feuerwehrgeländes beizutragen.
Mit Hilfe eines Radladers konnte der Baum sicher an seinen neuen Standort gesetzt werden. Organisiert und mitgeholfen hat auch Nachbar Peter Müller. „Es war ein bisschen eine Herausforderung, den Baum in dieser Größe zu bewegen“, so Müller. „Aber wir freuen uns, dass alles gut geklappt hat und die Feuerwehr nun einen echten Hingucker zur Weihnachtszeit haben wird.“
Die Feuerwehr will den Baum künftig zur Weihnachtszeit festlich beleuchten. „Wir sind sehr dankbar für das tolle Geschenk. Es ist schön zu sehen, wie sehr sich die Nachbarschaft mit uns verbunden fühlt“, sagt Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. „Der Baum wird ein Symbol für die gute Zusammenarbeit zwischen uns und den Anwohnern und wird hoffentlich noch viele Jahre lang Freude bereiten.“
Hooksiel (9. 10. 2024) – Die Tradition der Püttbierfeste in Hooksiel soll weiterleben. Um das zu ermöglichen, greifen Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel in dieser Woche zu Spaten, Schaufel und Spitzhacke.
Die Aktiven um ihren Sprecher Günter Schmöckel legen das Fundament der Pütt auf dem Grundstück des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses an der Lange Straße frei. Dort hatte die Altersabteilung den nachgebildeten, altertümlichen Brunnen 2006 unter Federführung von Maurermeister Gerhard Keemann angelegt und seither jährlich Anfang Januar das traditionelle Püttbierfest gefeiert.
In diesem Frühjahr ist die Feuerwehr in ihr neues Gerätehaus umgezogen. Ihr bisheriges Areal soll verkauft werden. Wohnhaus und Gerätehalle an der Lange Straße werden einem Neubau weichen. Wann das genau der Fall sein wird, ist noch ungewiss. Die Alterskameraden wollen aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass ihre schmucke Pütt an einem neuen Standort weiter genutzt werden kann.
Der Platz ist jetzt gefunden: Der Hof am ehemaligen Ärztehaus an der Ecke Lange Straße/Obernstraße, das heute als Bettenhaus für das Hotel „Packhaus“ genutzt wird. Die Feuerwehrleute haben den künftigen Standort bereits freigelegt und ausgeschachtet. Mit Unterstützung der Hooksieler Firma Langenhorst soll der gemauerte Brunnen samt seines Schutzdaches in den nächsten Tagen an den neuen Platz transportiert werden. „Wir danken vor allem der Familie Dittmer, die uns den neuen Standort zur Verfügung stellt, und natürlich der Firma Langenhorst, ohne die wir den Umzug gar nicht schaffen würden“, sagte Schmöckel heute gegenüber „Hooksiel-life“.
Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, steht noch nicht fest. Klar ist aber: Wasser wird aus dem Brunnen nicht geschöpft werden. Das war auch bislang nicht der Fall. Mehr noch. Es ist historisch gar nicht gesichert, dass es in Hooksiel jemals eine Pütt gegeben hat, aus der frisches Trinkwasser geschöpft wurde.
Im Hof des ehemaligen Ärztehause an der Ecke Lange Straße/Obernstraße soll die Pütt künftig ihren Standort finden. Foto: hol
Aber die Vorstellung, dass es durchaus so gewesen sein könnte, hat Charme. Trinkwasser war gerade in Brackwasser-Regionen ein hohes Gut. Wenn es eine Pütt in Hooksiel gegeben haben sollte, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in Hafennähe gestanden haben. Und sicher hätte es auch einen Püttmeister gegeben, der den Brunnen bewacht.
Diese Aufgabe hat nach der Fertigstellung des Pütt-Nachbaus lange Gerhard Keemann übernommen. Da im Brunnen kein Wasser zu finden war, schöpfte er zum Püttbierfest regelmäßig ein Glas Jägermeister aus dem Bauwerk. Das entsprechende Glas des 2020 verstorbenen Baumeisters fanden die Alterskameraden jetzt bei der Vorbereitung des Umzugs in der Pütt.
Damian Priebe (links) und Muammercan Basagauglu von der Hooksieler Jugendfeuerwehr haben mit ihrer Mannschaft die Anforderungen für die „Leistungsspange“ erfüllt. Fotos: Feuerwehr
Wangerland/Hooksiel (17. 9. 2024) – Schöner Erfolg für Damian Priebe und Muammercan Basagauglu. Die beiden Hooksieler Nachwuchs-Feuerwehrleute gehörten zur kombinierten Gruppe der Jugendfeuerwehren Hohenkirchen-Hooksiel-Wangerooge-Jever, die am Wochenende in Hohenkirchen die „Leistungsspange“ erworben hat.
Auf dem Sportplatz am Schulzentrum hatten sich Teams aus 28 Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Weser-Ems-Gebiet getroffen. Offiziell begrüßt wurden sie vom Wangerländer Ratsherrn und Kreistagsabgeordneten Reiner Tammen. Die Leistungsspange ist die höchste Auszeichnung, die Mitglieder von Jugendfeuerwehren erreichen können. Sie gilt als eine Art Eintrittskarte in die aktiven Wehren. Carsten Behnk, Leiter der Jugendfeuerwehr Hooksiel: „Für die freiwilligen Feuerwehren ist es enorm wichtig, gut ausgebildeten Nachwuchs zu bekommen.“
An den Start gehen jeweils neunköpfige Teams mit Jugendlichen ab 15 Jahren. Neben dem Gesamteindruck werden fachliche und sportliche Leistungen bewertet, die die jeweilige Gruppe gemeinsam zu erbringen hat. Zum sportlichen Teil gehören ein Kugelstoß-Wettbewerb, bei dem die neun Werfer die Kugel insgesamt mindestens 55 Meter weit stoßen müssen. Ähnlich das Prinzip beim Staffellauf über 1500 Meter. Die Gruppe entscheidet, wer welches Teilstück läuft. Wichtig ist am Ende die Gesamtzeit, die nicht über 4 Minuten und 10 Sekunden liegen darf.
Die Jugendfeuerwehr-Gruppe Hohenkirchen-Hooksiel-Wangerooge-Jever mit ihren Betreuern.
Zum fachlichen Teil gehören ein umfassender Fragebogen zum Feuerwehrwissen, das fachgerechte Auslegen einer Schlauchstrecke über 120 Meter in maximal 75 Sekunden sowie ein simulierter Löschangriff, den die Jugendlichen allein abbilden müssen. Insgesamt erfüllten in Hohenkirchen 16 der 28 Teams die Anforderungen für die Leistungsspange.
Marianne Kruse (Gollmer & Hummel) übergab der Feuerwehr Hooksiel ein Schlauch-Einbindesystem, mit dem schnell druckstabile Schlauchverbindungen hergestellt werden können. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (links) und Dr. Thomas Große nahmen die Spende entgegen. Foto: hol
Hooksiel (21. 8. 2024) – Die Hooksieler Feuerwehr steht auf den Schlauch. Genauer gesagt: Auf den „D-Schlauch“. Bereits seit 2016 finden bei der Wehr Lehrgänge statt, bei dem der effiziente Umgang mit den vergleichsweise dünnen Löschschläuchen trainiert wird. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel: „Die D-Schläuche haben eine Reihe von Vorteilen. Dennoch sind bei den meisten Wehren vornehmlich C- und B-Schläuche im Einsatz.“
Am Wochenende fand zum wiederholten Mal ein D-Schlauch-Workshop statt. Dazu konnten die Hooksieler 43 Feuerwehrleute aus halb Deutschland begrüßen. Der Teilnehmer mit der weitesten Anreise war aus Homburg am Main angereist. Ein Großteil der Interessierten kam aber von Wehren aus dem Nordwesten.
Am Vormittag ging es um die Theorie, am Nachmittag um die Praxis.Vier Stunden lang informierten Jörg Nöchel und Dr. Thomas Große von der Hooksieler Wehr zusammen mit Marianne Kruse von der Herstellerfirma Gollmer & Hummel (Straubenhardt) über die Eigenschaften und Vorzüge des D-Schlauches. Nachmittags wurden auf dem Gelände der Hooksieler Werft im Rahmen von Übungen verschiedene Einsatzszenarien nachgestellt.
Den praktischen Umgang mit dem D-Schlauch trainierten die Teilnehmer des Workshops auf dem Gelände der Werft Hooksiel. Fotos: Feuerwehr
Der „D-Schlauch“ hat lediglich einen Innendurchmesser von 2,5 Zentimetern. Er ähnelt einem handelsüblichen Gartenschlauch. Über den Schlauch wird weniger, aber in der Regel genügend Wasser transportiert. Für die Bekämpfung der allermeisten Brände reicht die Wassermenge gepaart mit dem richtigen Druck völlig aus. Die Vorteile: Der D-Schlauch ist deutliche leichter und wendiger, was gerade bei Einsätzen in engen Gebäuden wichtig sein kann. Er bindet zudem deutlich weniger Wasser im Schlauch, was des Wasserverbrauch senkt. Und: Die Folgeschäden durch den Löschwassereinsatz etwa bei Zimmerbränden sind deutlich geringer.
Am 7. September treffen sich die Workshop-Teilnehmer zum zweiten Teil des Seminars erneut in Hooksiel. Dann soll es schwerpunktmäßig um die Vorteile des D-Schlauches bei der Vegetationsbrand-Bekämpfung gehen; eine Einsatzart, die im Zuge des Klimawandels voraussichtlich zunehmen wird.
Frauen und Männer der Feuerwehr Hooksiel trainierten beim Reit- und Fahrverein Hooksiel den sicheren Umgang mit Pferden. Foto: Elsbeth Noatzsch
Hooksiel (10. 8. 2024) – Feueralarm. Ein landwirtschaftliches Gehöft brennt. Die Flammen drohen auf den angrenzende Kuhstall und einen Stall mit etlichen Pferden überzugreifen. Einige der Einsatzkräfte bekämpfen das Feuer, andere versuchen, die Tiere zu retten.
Ein durchaus realistisches Szenario im ländlichen Raum. Aber wie rettet man Pferde? Wie geht man mit in Panik geratenen Vierbeinern um, ohne sich selbst zu gefährden? Fachkundigen Rat holten sich jetzt 15 aktive Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Beim Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel wurden sie in Theorie und Praxis im Umgang mit Pferden geschult.
Feuerwehrfrau Marianne Kruse hatte beim Reit- und Fahrvereins angefragt, ob ein solche Schulung in der Reitanlage in Oesterdieken möglich sei. Der Verein kam der Bitte nach eigenem Bekunden sehr gern nach. Am Donnerstag begrüßte Frauke Janßen, 2. Vorsitzende RuF Hooksiel, die Retter um Ortsbrandmeister Jörg Nöchel auf der Anlage.
Der richtige Umgang mit Pferden will gelernt sein. Foto: Elsbeth Noatzsch
Im theoretischen Teil erklärte Frauke Janßen die Wesenszüge eines Pferdes. Das Pferd, so eine der Botschaften, sei ein Herden- und Fluchttier, das nur über ein bestimmtes Sichtfeld verfügt. Hilfreich auch das Wissen darüber, was man an der Stellung der Ohren der Tiere erkennen kann. Insbesondere das gefahrlose Annähern an ein Pferd wurde ausführlich erläutert.
Für den anschließenden praktischen Teil standen drei Schulpferde des Vereins zur Verfügung. Die Feuerwehrleute lernten unter anderem, wie man einem Pferd in einer Box ein Halfter anlegt, wie man sich dem Tier gefahrlos nähert und wie man Pferde am Halfter etwa durch eine Halle führt. Im Einsatz hat jedes Feuerwehr-Mitglied eine Bandschlinge bei sich. Wie sich hieraus ein Halfter erstellen lässt, wurde ausgiebig trainiert.
Zum Abschluss wurden die Pferde auf die Weide gebracht und dabei erklärt, wie dieses gefahrlos für Mensch und Tier praktiziert werden sollte. Janßen bedankte sich für das rege Interesse und beteuerte, dass der RuF für einen Auffrischungskurs jederzeit gern zur Verfügung stehe.
Der Feuerwehrausschuss des Gemeinderates zeigte sich von den vielen guten Ideen beeindruckt, die im neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel umgesetzt wurden. Foto: hol
Hooksiel (12. 6. 2024) – Zwar sind die Restarbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel auch einen guten Monat nach der offiziellen Einweihung des Gebäudes noch nicht abgeschlossen. Dennoch konnten die Mitglieder des Feuerwehrausschusses des Wangerländer Gemeinderats vor Ort einen guten Eindruck davon gewinnen, wie die Millionen-Investition zum Wohle der ehrenamtlichen Feuerwehrleute und des Brandschutzes eingesetzt wurden.
Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Gemeindebrandmeister Eike Eilers stellten den Neubau vor: Die geräumige Halle für die Feuerwehrfahrzeuge mit Waschplatz vor der Tür, die verschiedenen Lagermöglichkeiten, den nach Frauen und Männern getrennten Umkleide- und Sanitärbereich, die Aufenthalts- und Besprechungsräume, die von den Aktiven, aber auch von den Mitglieder der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung genutzt werden. Was noch aussteht, sind vor allem Teile der Pflasterarbeiten im Umfeld.
Als wichtige Neuerung betone Eilers die konsequente Trennung „des weißen und des grauen Bereichs“. Feuerwehrleute, die zum Beispiel nach einem Brandeinsatz mit verrußter Ausrüstung ins Gerätehaus zurückkehren, können die getragenen Sachen separat ablegen und die Duschen erreichen, ohne mit dem Ruß ihre Zivilbekleidung zu kontaminieren. Nöchel verwies auf Studien, die gezeigt hätten, dass vom Einsatz mit nach Hause gebrachte Schadstoffe in der Vergangenheit zu einer erhöhten Krebserkrankungsrate bei Feuerwehrleuten und deren Angehörigen geführt haben.
Eilers stellte dem Ausschuss im Anschluss an die Gebäudebegehung das Einsatzgeschehen in den ersten Monaten des Jahres vor. Herausragend dabei der Großbrand auf der Hofstelle Gronhuse, bei dem das Haupthaus und ein angrenzender Stall komplett abbrannten, aber weder Menschen noch Tiere zu Schaden kamen. Insgesamt verzeichnen die sieben freiwilligen Feuerwehren im Gemeindegebiet im Schnitt zwischen 160 und 180 Einsätze im Jahr.
Schwierig gestalten sich für die Gemeinde die für die Feuerwehr notwendigen Investitionen. Aktuell, so Eilers, seien vier neue Fahrzeuge im Zulauf. Mehrere Millionen Euro teuer dürfte der geplante Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen werden. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung sicherte für das Projekt kürzlich ein Grundstück im Gewerbegebiet. Am bisherigen Standort im Ortskern, darüber besteht im Rat inzwischen Einvernehmen, reicht der Platz für eine Erweiterung nicht aus.
Ratsherr Immo Müller (UWW) scheiterte mit seinem Antrag, die Bauleitplanung für das Gemeinwohl-Grundstück in Hohenkirchen mit Blick auf die finanziellen Engpässe der Gemeinde zurückzustellen. Allerdings, so Holger Ulfers (SPD), werde mit dem Beschluss lediglich das nötige Baurecht geschaffen und noch keine Investitionsentscheidung gefällt. Ulfers: „Das Baurecht verursacht uns keine Bauchschmerzen.“
Laut war er und lang, der Umzug der Hooksieler Feuerwehr vom alten zum neuen Gerätehaus. Foto: hol
Hooksiel (11. 5. 2024) – Es war der gesellschaftliche Höhepunkt der Woche in Hooksiel. Am Himmelfahrtstag hat die freiwillige Feuerwehr ihr neues Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg 112 eingeweiht. Mit Ablauf und Resonanz auf die Großveranstaltung war man bei der Wehr „super zufrieden“, so Ortsbrandmeister Jörg Nöchel.
Inzwischen ist bei den Frauen und Männer der Wehr wieder Alltag eingekehrt. Am Freitag um 7 Uhr löste ein Rauchmelder im Edeka-Markt aus. Der erster Einsatz nach der offiziellen Einweihung. Ein Feuer gab es glücklicherweise nicht.
Bereits am Mittwoch musste die Wehr vom neuen Standort aus ausrücken. Ein PKW brannte. Schöner war da natürlich der große Umzug durch den Ort vom alten Gerätehaus zum Neubau. Eingerahmt von zwei Löschfahrzeugen zogen die aktive Wehr, die Jugendfeuerwehr sowie die Hooksieler Arbeitsgruppe zur Eröffnung des Neubaus durch den Ort.
Wolfgang Reich (links) von der Arbeitsgruppe Hooksiel überreichte der Feuerwehr ein Modell eines alten Feuerwehrautos. Anwohner Peter Müller (2. v. r. ) schenkte de neuen Nachbarn einen Tannenbaum. In der Mitte Ortsbrandmeister Jörg Nöchel, rechts Sophie von der Jugendfeuerwehr. Foto: hol
Am Freitag schon wieder ein stattlicher Aufzug. 22 Leute der Feuerwehr besuchten ihr mit 68 Feuerwehr-Jahren ältestes Mitglied, Meinolf Cohn, und ließen am Langengrodener Weg das „Hooksieler Feuerwehrlied“ erklingen. Der Grund: Helma und Meinolf Cohn hatten am Vortag ihre Eiserne Hochzeit gefeiert. Meinolf Cohn gehört übrigens zur legendären Hooksieler Feuerwehr-Truppe, die seit 61 Jahren den Bezirksmeister-Titel im Feuerwehr-Wettkampf des Oldenburger Landes hält. Allerdings, so verriet Nöchel in seiner Festrede zur Neubau-Eröffnung, wurde der Wettbewerb seit dem damaligen Hooksieler Sieg nie wieder ausgetragen.
Um Anekdoten und besondere Leistungen ging es bei der Einweihung in vielerlei Hinsicht. So überreiche für den Kreisfeuerwehrverband Gerhard Zunken eine Plakette samt Ehrenurkunde zum 100-jähigen Bestehen der Hooksieler Wehr. Für seine Verdienste um die Nachwuchsarbeit wurde Carsten Behnk ausgezeichnet, der seit 2008 die Jugendfeuerwehr Hooksiel leitet, die seit 50 Jahren besteht.
Beeindruckendes Bild aus der Luft von der Einweihungsfeier am Feuerwehrgerätehaus. Foto: Mühlena
Wolfgang Reich von der Arbeitsgruppe Hooksiel überreichte der Wehr ein hölzernes Modell eines Feuerwehrautos aus den 1920er Jahren, also aus der Gründungszeit der Hooksieler Wehr. Und, ein besonderes Signal für die Feuerwehrkameraden. Peter Müller schenkte im Namen von Anwohnern aus dem Neubaugebiet Hohe Weg der Feuerwehr – als Zeichen der guten Nachbarschaft – eine Nordmanntanne. Sie soll direkt vor dem neuen Gerätehaus aufgestellt werden – und zum Jahresende jeweils als Weihnachtsbaum geschmückt werden.
Als Ausdruck dafür, dass die Hooksieler Wehr in der Feuerwehr-Familie gut gelitten ist, darf wohl auch die starke Beteiligung von Angehörigen von Feuerwehren aus der gesamten Region, nein aus dem gesamten Bundesgebiet gewertet werden. Unter anderem überbrachten – neben Vertreter von etlichen Sicherheits- und Rettungsorganisationen aus dem Umfeld – Delegationen von Feuerwehren aus Aurich, Herford, Düsseldorf, Fröndenberg (Sauerland), Seesen (Harz) und auch der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven ihre Glückwünsche. Neben Josef Schun als aktuellem Chef der Berufsfeuerwehr war auch sein Vorgänger Steffen Lutter anwesend, der jetzt als Brandinspektor im Kreis Bergstraße arbeitet.
Carsten Behnk wurde für sein Engagement für die Jugendfeuerwehr geehrt. Neben ihm Gemeindebrandmeister Eike Eilers (links) und Hooksiels Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. Foto: hol
Vor diesem Publikum ließ es sich Ortsbrandmeister Nöchel nicht nehmen, für die inzwischen bundesweit bekannten D-Schlauch-Lehrgänge in Hooksiel zu werben. Der D-Löschschlauch hat einen vergleichsweise kleinen Durchmesser, ist aber extrem beweglich und für etliche Einsatz-Szenarien bestens geeignet. „Der D-Schlauch wird maximal unterschätzt“, sagt Nöchel. Mit bislang über 600 Seminarteilnehmern arbeiten die Hooksieler Wehr daran, dass sich das ändert.
Zur Einweihung ihres neuen Gerärtehauses stellte die Hooksieler Feuerwehr ihre Leistungsfähigkeit mit einer Einsatzübung vor den Augen der Gäste unter Beweis. Foto: hol
Hooksiel (9. 5. 2024) – Hooksiel hat ein neues Feuerwehrgerätehaus! Schön. Die Freiwillige Feuerwehr im Ort ist 100 Jahre alt! Okay. Aber, so betonte heute Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak beim Eröffnungs-Festakt: „Wir feiern nicht Steine und Mörtel. Wir feiern das Engagement für die Gemeinschaft – gestern, heute und morgen.“
Dennoch: Die Einweihung des neuen Gerätehauses am Hohen Weg 112 ist ein Meilenstein für die Geschichte der Feuerwehr, wie Ortsbrandmeister Jörg Nöchel betonte. Über den Tag verteilt dürften mehrere Tausend Menschen den Neubau begutachtet haben. Alle zeigten sich hoch zufrieden, auch wenn die Außenanlagen und das Gebäude noch nicht ganz fertig sind. Maßgeblichen Anteil an der guten Stimmung dürfte das tolle Programm gehabt haben, das die Organisatoren der Wehr zusammengestellt haben.
Projekt für die Zukunft
Nach dem offiziellen Teil mit zahlreichen Rednern, Ehrungen und Geschenken präsentierte die Hooksieler Wehr, moderiert vom Förderverein-Vorsitzenden Dr. Thomas Große, einen realistischen Brandeinsatz auf dem Dach des Neubaus. Zahlreiche Hilfsorganisationen von THW über Polizei, Notfallseelsorge, DLRG und DGzRS bis hin zu befreundeten Wehren aus der Region, von Bundeswehr und Industrieunternehmen stellten sich, ihre Geräte und Aufgaben vor. Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben oder unter Aufsicht der Jugendfeuerwehr Löschübungen veranstalten. Dazu gab es leckeres Essen, kühle Getränke und jede Menge gute Gespräche.
„Heute ist ein Tag der Freude, des Stolzes und der Dankbarkeit“, sagte Nöchel, der an die Geschichte der Wehr, an 50 Jahre Jugendfeuerwehr und 20 Jahre Förderverein der Feuerwehr erinnerte und sich bei den politisch Verantwortlichen in Rat und Verwaltung der Gemeinde für den Neubau bedankte. Mit dem Umzug aus dem alten Gerätehaus am Alten Hafen, vor rund 40 Jahren als Provisorium bezogen, sei die Hooksieler Wehr für die Zukunft gut aufgestellt, zumal der Neubau Raum für Erweiterungen biete.
Architekt Sven Banting übergab den Schlüssel für das neue Gerätehaus an Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Bürgermeister Mario Szlezak. Insgesamt zeigten sich die Besucher von dem Neubau und dem Angebot zur Eröffnung beeindruckt. Fotos: hol
An diesem „historischen Tag“ werde ein neues Kapitel in der Geschichte der Hooksieler Feuerwehr aufgeschlagen, sagte Bürgermeister Szlezak, der auch seinem Vorgänger im Amt, Björn Mühlena, dankte, der – heute selbst als Feuerwehrmann in Hooksiel aktiv – die Weichen für den Neubau gestellt hatte. Dankesworte gingen auch in Richtung Land Niedersachsen und Landkreis Friesland, die das Projekt finanziell erheblich unterstützt haben.
Neubau kostet 3,2 Millionen Euro
Architekt Sven Bünting vom Planungsbüro „3ing“ (Aurich) überreichte den symbolischen Schlüssel für den Neubau. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 650 Quadratmetern habe 3,2 Millionen Euro gekosten. Es umfasst eine große Fahrzeughalle, Lagerräumen, einen Umkleide- und Sanitärtrakt sowie Aufenthalts- und Sozialräume. Aufgrund der phasenweise schwierigen Wetterbedingungen seien die Außenanlagen nicht ganz fertig geworden. Die Pflasterarbeiten sollen aber, so Bünting, in den nächsten vier bis sechs Wochen abgeschlossen werden.
70 Sirenen für Friesland
Frieslands Landrat Sven Ambrosy unterstrich die zunehmende Bedeutung des Zivil- und Katastrophenschutzes. Vor diesem Hintergrund sei er froh darüber, dass im Landkreis bis Anfang 2025 wieder insgesamt 70 autarke Sirenen zur Alarmierung der Bevölkerung installiert werden sollen. Die Feuerwehr Hooksiel habe besonders wichtige Aufgaben. Sie gehöre zur ersten Verteidigungslinie gegen Sturmfluten an der Küste, liege an der Schnittstelle zur Industrie in Wilhelmshaven und sei zudem als Feuerwehr in einer Tourismusregion für die Sicherheit von Millionen von Menschen zuständig.
Herausforderungen wachsen
Regierungsbrandmeister Udo Schwarz, erstmals in Hooksiel, betonte die wachsenden Herausforderungen für Feuerwehren. „Vor 100 Jahren gab es ja nur Wasser zum löschen“, sagte Schwarz. Heute kämen unterschiedlichste Löschmittel zum Einsatz. Und es gebe deutlich veränderte Gefahrenlagen. Eine echte Herausforderung für die Floriansjünger sei die zunehmende Zahl von E-Autos, entsprechenden Ladestationen und der Flut von Akkus, die schwer zu löschende Brände verursachen können.
Den ganzen Tag über hielt das große Interesse am Neubau der Feuerwehr an. Foto: hol
Wichtiger als Gerätehäuser und eine gute Ausrüstung der Wehren, so Schwarz, seien die Feuerwehrleute selbst, die einen Teil ihrer Lebenszeit für die Hilfe bei Not und Gefahr für andere Menschen einsetzen. Dass den Einsatzkräften dafür nicht überall der gebührende Respekt entgegen gebracht werden, sei sehr bedauerlich. Zum Abschluss des Ansprachen-Reigens appellierte Gemeindebrandmeister Eike Eilers an alle Hooksieler, ihrer Feuerwehr beizutreten oder sie als Mitglied im Förderverein zu unterstützten. „Liebe Hooksieler, ihr habt hier wirklich eine tolle Truppe.“
Der Umzug der Hooksieler Feuerwehr ins Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg ist abgeschlossen. Himmelfahrt wird Einweihung des Neubaus und das 100-jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Foto: sur
Hooksiel (7. 5. 2024) – Die allermeiste Arbeit ist getan. Jetzt kann gefeiert werden. An diesem Donnerstag, dem Himmelfahrtstag, laden die Gemeinde Wangerland und die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel alle Bürger zu einem Tag der offenen Tür ins neue Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg ein. Der Bezug des Neubaus ist mit Sicherheit einer der bedeutendsten Meilensteine in der über 100-jährigen Geschichte der Hooksieler Wehr.
In den vergangenen beiden Wochen hatten die Feuerwehrfrauen und -männer alle Hände voll mit dem Umzug zu tun. Sämtliches Einsatzmaterial von den großen Feuerwehrfahrzeugen bis zur persönlichen Ausrüstung jedes einzelnen Feuerwehrmitglieds musste vom bisherigen Standort am Alten Hafen in den Neubau in Sichtweite des Gästehauses geschafft und dort verstaut werden.
Obwohl auf dem Außengelände des Neubaus noch letzte Pflasterarbeiten laufen, kam am vergangenen Wochenende die erlösende Botschaft von Ortsbrandmeister Jörg Nöchel: „Florian Friesland 62 meldet sich einsatzbereit ab Hohe Weg 112.“
Die Hooksieler Wehr ist einsatzbereit, es kann gefeiert werden. Am Donnerstag, 9. Mai, um 10 Uhr geht es los. Der Festakt beginnt. Und begangen werden soll nicht nur die Fertigstellung des Millionenprojektes. Gleichzeitig gibt es mehrere Jubiläen zu feiern: Die Hooksieler Wehr wurde im vergangenen Jahre 100 Jahre alt, die Jugendfeuerwehr 50 Jahre und der Förderverein der Wehr blickt auf 20 Jahre zurück.
Im Mittelpunkt des Festaktes stehen aber die Bürger, für die sich die Feuerwehren ehrenamtlich engagieren. Ihnen soll das neue Gebäude, die Fahrzeuge, die technische Geräte und die Ausrüstung nicht nur Hooksieler Wehr, sondern auch einiger weiterer Sicherheitsorganisationen präsentiert werden. Die Teilnahme zugesagt haben unter anderem die Polizei, das Technische Hilfswerk THW, weitere Wehren sowie die Lebensretter von DLRG und DGzRS.
Die Hooksieler Wehr wird ab 9.30 Uhr in einem Umzug quer durch den Ort von der alten Feuerwache zum neuen Gerätehaus ziehen. Dort beginnt um 10 Uhr der offizielle Festakt samt Schlüsselübergabe und offiziellen Reden. Ab 11 Uhr ist die Ausstellung der Einsatzfahrzeuge eröffnet. Dazu gehört neben Ständen mit Speis und Trank auch ein Kinderprogramm.
Die Hooskieler Feuerwehr zieht um. Die große Halle des Feuerwehrgerätehauses am Alten Hafen hat sich am Sonnabend schon sichtlich geleert. Foto: hol
Hooksiel (21. 4. 2024) – Der Anfang ist gemacht. Bei einem gemeinsamen Arbeitsdienst haben die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel am Sonnabend einen Großteil ihrer Ausrüstung und Ausstattung sowie etliche Paletten mit sonstigem Material ins neue Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg gebracht.
Unterstützt wurden die Feuerwehrleute dabei unter anderem von Egon Mammen. Der EDV-Fachmann der Gemeinde Wangerland half dabei, sämtliche elektrischen und elektronischen Geräte an ihren neuen Plätzen zu installieren. Gute Dienste als Umzugswagen leistete dabei ein Logistik-Lastwagen des Kreisfeuerwehrverbandes.
Voraussichtlich am kommenden Wochenende werden auch die Einsatzfahrzeuge endgültig in das das neue Domizil umziehen, sagte Ortsbrandmeister Jörg Nöchel am Sonnabend gegenüber „Hooksiel-life“. In den nächsten Wochen sollen dann alle Utensilien in den neuen Räumen beziehungsweise in den Regalsystemen des Neubaus einen Platz finden. Der Neubau ist so gut wie fertig. Allerdings müssen im Außenbereich noch etliche Quadratmeter Fläche gepflastert werden.
Die Hooksieler Feuerwehr werde während des gesamten Umzugprozesses einsatzbereit bleiben, sagte Nöchel. Wie wichtig das sein kann, hat bereits der Einsatz beim Großbrand am vergangenen Freitagabend auf einer Hofstelle nahe Hohenkirchen gezeigt.
Parallel zum Umzug laufen die Vorbereitungen für den Tag der Offenen Tür am Himmelfahrtstag, 9. Mai. An diesem Tag wird das neue Feuerwehrgerätehaus offiziell eingeweiht. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen.
Nando Rothert und Egon Mammen (links) montieren im neuen Feuerwehrgerätehaus Bildschirme und EDV-Geräte. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (rechts) sucht nach idealen Plätzen für das Material. Fotos: hol