Hooksieler Gewerbe verspricht sich von einem Hotel Impulse für den Ort

Vorstand des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe
Der Vorstand des Hooksieler Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe. Vorsitzende Almuth Janssen (2. von rechts) wird unterstützt von (von links) Axel Zimmermann, Hans-Ott Vogt, Sven Klostermann und Anja Seidel-Vogt. Foto: hol

Hooksiel (5. 2. 2025) – Der Hooksieler Gewerbeverein spricht sich für einen Hotelbau am Alten Hafen von Hooksiel aus. Mit Blick auf die für den kommenden Dienstag, 11. Februar, erwartete Vorentscheidung über den Verkauf des ehemaligen Feuerwehrareals will der Verein für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) einen Brief an den Rat der Gemeinde Wangerland schreiben, indem die Vorzüge eines Hotels für den Ort unterstrichen werden. Ein entsprechender Antrag wurde auf der Jahreshauptversammlung des HHG am Dienstag Abend einstimmig unterstützt.

Vorsitzende Almuth Janssen begrüßte im Restaurant „Zum schwarzen Bären“ über 20 der insgesamt rund 40 HHG-Mitglieder. Im Anschluss an die Vereins-Regularien wurde vor allem über die Planungen am Alten Hafen und die Entwicklung des Freizeitgeländes diskutiert. Wie berichtet, will die Gemeinde das ehemalige Feuerwehr-Areal verkaufen. Aktuell sind noch Investoren für zwei Projekte im Rennen: ein Vier-Sterne-Hotel mit 60 Zimmern und einigen Suiten sowie ein Health-Care-Gebäude mit Appartements für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Man habe nichts gehen ein Health-Care-Gebäude. Aber das Filetgrundstück am Alten Hafen sei dafür der falsche Platz, hieß es in der Runde. Von einem Hotel hingegen verspreche man sich eine wirtschaftliche Belebung des Orts, vor allem in der Vor- und Nachsaison. Ein Tipp in Richtung Rathaus: Damit das Hotel tatsächlich so gebaut wird wie geplant, sollte die Gemeinde einen Vorhaben bezogenen Bebauungsplan verabschieden und mit dem Investor einen städtebaulichen Vertrag schließen.

Als sehr positiv bewertet der 2. Vorsitzende des HHG, Hans-Ott Vogt, dass die landeseigene Hafengesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) sich neben der Sanierung der Schleusen auch die Entwicklung des Hooksieler Freizeitgeländes auf die Fahnen geschrieben hat. Eine mit der Erstellung eines Konzeptes beauftragte Firma habe bereits ein Gespräch mit den Anrainern geführt. Auf Grundlage des mit der Gemeinde und der Wangerland Touristik GmbH abzustimmenden Konzeptes könnten – unabhängig von neuen Projekten – langfristige Erbpachtverträge geschlossen werden, so die Hoffnung von Vogt, Geschäftsführer der Hooksieler Skiterrassen. „Damit gäbe es endlich Planungssicherheit für Investitionen.“

In ihrem Bericht hatte Almuth Janssen das HHG-Jahr Revue passieren lassen. So hat der Verein eine Reihe von Aktivitäten im Ort unterstützt und will das auch künftig tun. Ausdrücklich lobte die Vorsitzende das Engagement der örtlichen Arbeitsgruppe. Man werde unter anderem noch zehn weitere Weihnachtssterne für den Ort beschaffen, die Veranstaltung „Herbstleuchten“ bezuschussen und die Verpflegung der Kinder von Schule und Kindergarten beim „Frühjahrsputz“ übernehmen.

2026 wird beim HHG eine Ära zu Ende gehen. Almuth Janssen kündigte an, dass sie sich im kommenden Jahr nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird. Zur neuen Schriftführerin wurde Anja Seidel-Vogt gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Lutger Niehoff an. Der Posten des Festausschuss-Vorsitzenden blieb vakant. 

Von Fango bis Lymphdrainage

Physio-Praxis Kerstin Eilers in Hooksiel
Kerstin Eilers hat sich mit einer Physio-Praxis in Hooksiel selbstständig gemacht. Foto: hol

Hooksiel (28. 3. 2024) – Familie und Beruf unter einem Dach vereinen. Das war der Traum von Kerstin Eilers. Jetzt ist er wahr geworden. Die in Hooksiel aufgewachsene Physiotherapeutin, die zuletzt fünf Jahre lang in Jever gearbeitet hat, hat sich im Gewerbegebiet Berghamm mit einer Praxis selbstständig gemacht.

Wie geht das als verheiratete Mutter mit einer kleinen Tochter? Die Lösung: Familie Eilers hat ein Haus gekauft, in dessen Erdgeschoss eine Praxis mit Behandlungsräumen eingerichtet und wohnt selbst im Obergeschoss. Anwendungen bietet Kerstin Eilers vormittags von 8 bis 13 Uhr an. Der Nachmittag gehört in der Regel ihrer Tochter. Zeit für Patienten nimmt sie sich dann nur nach spezieller Vereinbarung. 

Das Konzept scheint aufzugehen. Obwohl es in Hooksiel noch mindesten drei weitere Physio-Praxen gibt, ist die junge Frau schon bis Ende Mai ausgebucht. „Der Bedarf ist auf jeden Fall vorhanden“, ist Kerstin Eilers überzeugt. Neben klassischer Physiotherapie und Massage bietet sie Wärme- und Kältetherapie, Fango und Heißluft, manuelle Lymphdrainage, Kiefergelenks-Behandlungen sowie spezielle Anwendungen nach Schlaganfällen und anderen neurologischen Erkrankungen an. 

Schatztruhe mit nachhaltiger Mode

Monika Heinen Hooskiel
Monika Heinen bietet in ihrem Second-Hand-Shop gute, zum Teil kaum getragene Bekleidung an. Foto: hol

Hooksiel (15. 3. 2024) – Sie wollte nie ein Modepüppchen sein, mag aber Mode und hat sich ihr Leben lang gern hübsch angezogen. Auch mal mit dem Mut zu ausgefallener Bekleidung. Meist standen dabei hochwertige Sachen auf ihrem Wunschzettel. Monika Heinen, die vor acht Jahren aus Nordrhein-Westfalen mit ihrem Mann nach Hooksiel, ihr langjähriges Urlaubsziel, gezogen ist, hat aus ihrer Leidenschaft ein Geschäft gemacht: „Moni’s Schatztruhe“.

Ihr Second-Hand-Laden bereichert seit einigen Monaten die Fußgängerzone in Hooksiel allein schon durch die liebevoll gestalteten Schaufenster. Im Laden selbst werden unter anderem Pullover, Kleider, Schuhe, Socken, Taschen und auch einige Deko-Artikel präsentiert – alles gebraucht, aber in sehr gutem Zustand.

„Es gibt schon mal Sachen, in die man sich in der Boutique verliebt, die man dann aber nur zwei oder drei Mal anzieht“, sagt Monika Heinen. „Diese Sachen sind für die Altkeidersammlung definitiv zu schaden. Um wenn sie noch Jahre im Schrank hängen, dann hat auch niemand etwas davon.“ Second-Hand liege nicht ohne Grund im Trend, schließlich habe das Thema auch etwas mit Nachhaltigkeit zu tun. 

Der Handel mit Mode sei eine Sache. Genau so wichtig für Monika Heinen ist der Austausch mit ihren Kundinnen, die sie gern berät. „Das macht mir wirklich viel Spaß.“ Ihr Bestand an Bekleidungsartikel setzte sich aus den Sachen von vier langjährigen Freundinnen zusammen. Mit Kleidergrößen von 34 bis 50 sei sie aktuell gut ausgestattet. Mittelfristig würde sich Monika Heinen aber freuen, wenn ihr weitere Frauen gut erhaltene und vor allem saubere Kleinderschrank-Hüter zum Weiterverkauf anbieten würden. Derzeit hat „Moni`s Schatztruhe“ montags, mittwochs, freitags und sonnabends von 12 bis 17 Uhr geöffnet.

Friesisch frisch, orientalisch gewürzt

Anas Ali in Hooksiel
Anas Ali hat sich im Herzen von Hooksiel den Traum von einem kleinen Restaurant erfüllt. Fotos: hol

Hooksiel (8. 3. 2024) – Für Anas Ali ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Der Gastronom aus Schortens hat an der Friesenstraße einen Imbiss und einen kleinen Friseursalon eröffnet. Die griffigen Namen der beiden Geschäfte: „Mr. Food“ und „Mr. Barber“.

Anas Ali ist gebürtiger Syrer. Er kam 2015 nach seiner Flucht über den Libanon nach Deutschland. In Schortens lernte er seine heutige Frau kennen, eine Deutsche mit libanesischen Wurzeln. „Drei Jahre lang konnte ich gar nicht arbeiten“, erinnert sich Ali. Dann habe er sich mit einem Imbisswagen selbstständig gemacht, der auf dem Areal von „Küchen Harms“ in Heidmühle einen festen Standplatz hatte. 

Mr. Barber in Hooksiel

„Aber ich habe immer von einem kleinen Restaurant geträumt“, sagte Ali im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Das „Mr. Food“ hat einige Sitzplätze. Weitere sollen im Außenbereich vor dem Imbiss hinzukommen. Der Barber-Shop für Herren nebenan dient als zweites wirtschaftliches Standbein (links: Anas Ali mit dem Friseur Jamil Fakhro) .

Unterstützt werden Anas Ali und seine Frau von zwei Aushilfskräften. Sie bieten im „Mr. Food“ täglich von 10 bis 20 Uhr unter anderem Sandwiches, Burger, Baguettes, Salate sowie Imbiss-Klassiker wie Currywurst und Hotdogs mit besonderen Soßen an. Dazu gibt es syrische Süßspeisen. Auf der Speisekarte stehen zahlreiche vegane und vegetarische Speisen. Markenzeichen sind arabische Produkte wie Halloumi (frittierter Käse), Tawook (Hähnchenbrust-Spieße), Falafel-Bratlinge oder Köfte (kleine Frikadellen). 

Ali, der selbst schon über 20 Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, setzt zudem auf orientalische Gewürze – und vor allem auf friesische Frische. Selbst die Brötchen für die Baguettes würden täglich frisch angeliefert.

Mit individuellen Motiven in Hooksiel auf dem richtigen Kurs

Kursnordwest hooksiel
Daniela Müller und Kai-Uwe Buchmann sind überzeugt davon, mit ihrem neuen Laden in der Lange Straße den richtigen Standort für ihren persönlichen Kurs in die Selbständigkeit gefunden zu haben. Fotos: hol

Hooksiel (4. 3. 2024) – „Die Sonnenaufgänge am Strand sind einmalig“, sagt Hobbyfotograf Kai-Uwe Buchmann. Schon aus diesem Grund war der Hobby-Fotograf schon immer ein Hooksiel-Fan. Als Buchmann dann mit seiner Partnerin Daniela Müller einen Standort für ein Einzelhandelsgeschäft suchte, war klar: „Wir gehen nach Hooksiel!“

Ihr Laden heißt „Kursnordwest“ und gehört unmittelbar an die Küste. Das Paar aus Schortens verkauft maritimen Flair – in Form von Oberbekleidung, Taschen, Mützen und Lampen. Das Besondere: Die Artikel werden nach Kundenwunsch mit individuellen Motiven bedruckt.

Ein Grundsortiment von Artikeln mit rund 80 verschiedenen maritimen Schriftzügen, Bildern oder Sprüchen können Kunden direkt im Laden erwerben. Dazu gehören Pullover mit den Ortsnamen Hooksiel, Horumersiel und Schillig ebenso wie Seehund-, Watt-, Leuchtturm- und Strandmotive oder auch Leuchten mit einem Bild von einem Seenotrettungskreuzer.

Echte Besonderheiten sind aber die Artikel, die nach den Wünschen der Kunden gestaltet werden. Mit einem individuellen Spruch, einem Namenszug, einem Bildmotiv oder auch einem Logo von einem Verein oder einer Firma. Als Vorlagen kann dafür alles sei, bis zu einem Fotomotiv. 

Kursnordwest Hooksiel
Daniela Müller beklebt im Laden eine Lampe mit einem maritimen Design.

„Auf solche Anfertigungen muss man aber rund eine Woche warten“, sagt Buchmann. Dafür sind die Aufdrucke nachhaltig haltbar und ökologisch testiert. Filigrane Gestaltungen werden möglich, weil die Motive nicht aufgedruckt, sondern in die Baumwolle eingearbeitet werden. „Wir pressen die Motive mit Tinte und einer Temperatur von 140 Grad.“ 

Nachhaltig soll auch das unternehmerische Engagement von Daniela Müller und Kai-Uwe Buchmann in Hooksiel werden. Beide arbeiten derzeit noch in anderen Jobs. Ihr erstes Geschäft haben sie vor knapp zwei Jahren in Hooksiel eröffnet. Jetzt sind sie in einen Laden in der Mitte der Lange Straße umgezogen. Aktuell ist der Laden nur freitags und sonnabends geöffnet. Aber das soll sich ändern. „In der Saison werden wir täglich geöffnet haben“, sagt Kai-Uwe Buchmann. „Und wenn es weiter so gut läuft, wie an den ersten Öffnungstagen, werden wird bald nur noch in Hooksiel arbeiten.“ Und der Grund dafür sind dann nicht die Sonnenaufgänge.