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Beiträge veröffentlicht in “Wangerland”

DLRG mahnt: Hallenbad Hooksiel ist unverzichtbar für die Ausbildung

DLRG Wangerland ehrt Mitglieder
Der DLRG-Vorsitzende Sven Hannemann (rechts) und sein Stellvertreter Arne Schmöckel (links) ehrten langjährige Mitglieder: (von links) Iris Künken (40 Jahre), Hans-Dieter Hannemann (50 Jahre), Karsten Mewes und Nils Hicken (beide 40 Jahre). Foto: hol

Hooksiel (9. 2. 2025) – Die DLRG Ortsgruppe ist mit 619 Mitgliedern aktuell der größte Verein im Wangerland. Und sicherlich einer der harmonischsten. Auf der Jahreshauptversammlung am Samstag im Gästehaus in Hooksiel wurde der gesamte Vorstand einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Vorsitzender bleibt Sven Hannemann, sein Stellvertretender Arne Schmöckel. Sandra Kaufeld kümmert sich weiterhin um die Kasse, Eckhard Kaufeld um die Öffentlichkeit, Marina Schmöckel (Stellvertreter Jonas Jankowski) um die Ausbildung, Thorsten Knebel (Stellvertreter Dirk Daniel) um Einsatzfragen. Als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurden Luca Esch, Sandra Gerdes und Karsten Mewes. 

Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak dankte den Lebensrettern, dass sie an den Stränden und in den Bädern im Wangerland einen sicheren Badebetrieb gewährleisten. Neben der Schwimmausbildung und der Aufklärungsarbeit hob der Bürgermeister die gute Jugendarbeit hervor.

Arne Schmöckel spielte für die DLRG den Ball in Richtung Gemeinde und Wangerland Touristik GmbH (WTG) zurück. Er dankte für die Möglichkeit zur kostenlosen Nutzung des Hallenwellenbades in Hooksiel. Unter anderem bietet die DLRG hier jeden Sonntag fünf Stunden Ausbildung an. Wohl mit Blick auf die angespannte Finanzlage bei Gemeinde und WTG sagte Schmöckel: „Wir hoffen, dass das noch möglichst lange so bleibt.“ 

Wettkampfgruppe der DLRG
Die Wettkampfgruppe der DLRG-Wangerland präsentiert sich stolz mit ihren neuen Jacken. Foto: hol

Der Bürgermeister versicherte, dass den Ratsmitgliedern bewusst sei, dass die DLRG auf das Bad angewiesen ist. „Wir werden alles versuchen, was geht. Niemand wird das Bad leichtfertig schließen.“ Für den Landkreis Friesland dankte die Kreistagsabgeordnete Marianne Kaiser-Fuchs für das Engagement der Wangerländer, die auch in den Katastrophenschutz des Kreises eingebunden sind. 

Den meisten Applaus für ihr Grußwort erntete Roswitha Hannemann. Die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Horumersiel kündigte an, dass die Dorfgemeinschaft in diesem Jahr für die DLRG-Jugendgruppe die Buskosten für den Besuch des Heideparks in Soltau übernehmen werde. Jugendwart Felix Schmöckel hatte zuvor mitgeteilt, dass der beliebte Ausflug wegen der gestiegenen Kosten ausfallen müsse.

Im Rahmen der Hauptversammlung hatten zuvor die Vorstandsmitglieder das zurückliegende Jahr Revue passieren lassen. Ein Höhepunkt: Der Zulauf des neuen Rettungsbootes „Otto Gehrke“. Das Boot hat nach den Worten von Hannemann in der vergangenen Saison schon gute Dienste geleistet, ist aktuell aber wieder beim Hersteller, der einige Schwachstellen nachbessert. „Wir werden in diesem Jahr die Taufe nachholen.“Auch das zweite Boot der DLRG, die „Wangerland 1“, sei derzeit für Sanierungsarbeiten in Schleswig-Holstein. Gut voran gekommen sei auch der Umbau der zentralen DLRG-Unterkunft im Hooksieler Gewerbegebiet.

Stolz ist die Ortsgruppe auch auf ihre mit 33 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmern sehr starke Wettkampfgruppe, die intensiv für die Bezirks- und Landesmeisterschaften trainiert. Auch diese Gruppe wird von Sponsoren unterstützt. So habe ein Ambulanter Pflegedienst neue Flossen für die Wettkämpfe beschafft. Augenoptiker Fielmann stattete zudem die gesamte Gruppe mit Jacken aus. 

Vorstand der DLRG-Wangerland
Der alte und neu Vorstand der DLRG-Ortsgruppe Wangerland. Von links (stehend): Felix Schmöckel (Jugendwart), Marina Schmöckel (Ausbildung), Sandra Kaufeld (Schatzmeisterin), Karsten Mewes (Beisitzer), Sven Hannemann (Vorsitzender), Thorsten Knebel (Einsatz), Arne Schmöckel (2. Vorsitzender) sowie davor Sandra Gerdes (Beisitzerin) und Eckhard Kaufeld (Öffentlichkeitsarbeit). Foto: hol

Zu den Kernaufgaben der DLRG gehört die Schwimmausbildung. In 2024 habe man 142 Abzeichen abgenommen – vom „Seepferdchen“ bis zum Deutschen Rettungsschwimmer-Abzeichen, so Marina Schmöckel. Ausgebildet worden seien unter anderem auch fünf Schnorcheltaucher. Die Ausbildungsleiterin berichtete von einer Fülle von Aktivitäten, wozu auch etliche gesellige Veranstaltungen wie Spieleabende, Ausflüge und Grillfeste gehörten. 

Knebel danke als Leiter Einsatz für die zahlreichen Spenden und Fördergelder, die die Anschaffung eines neuen Rettungsbootes erst ermöglicht hätten. Mit den beiden Rettungsbooten der Ortsgruppe habe man im vergangenen Jahr 248 Wachstunden geleistet. Zu den üblichen Einsätzen am Strand gehöre die Rettung von erschöpften Kitesurfern, die Suche von im Watt vermissten Personen sowie das Bergen diverser Luftmatratzen und Schlauchboote. Insgesamt hätten die Retter der DLRG 1276 Einsatzstunden geleistet. Dazu gehöre auch die Beteiligung am Katastrophenschutz-Einsatz im Januar 2004 im von Hochwasser bedrohten Heidekreis.

Schmucker Baustein für den Bildungscampus eingeweiht

Kita Hohenkirchen
5,5 Millionen Euro hat die Gemeinde Wangerland in die Kindertagesstätte „Mäusenest“ in Hohenkirchen investiert, in der 95 Kinder betreut werden. Foto: hol.

Wangerland/Hohenkirchen (8. 2. 2025) – Großer Bahnhof im kleinen Hohenkirchen. Am Freitag Nachmittag hat die Gemeinde Wangerland die neue Kindertagesstätte (Kita) „Mäusenest“ im Beisein von zahlreichen Kindern und deren Eltern offiziell eingeweiht. Bürgermeister Mario Szlezak sprach von Gesamtkosten von 5,5 Millionen Euro, von denen das Land Niedersachsen 2,5 Millionen Euro übernommen habe. Damit sei das Projekt, dessen Fertigstellung sich mehrfach verzögert hatte, annähern im Kostenrahmen geblieben.

Seit Anfang Januar werden in dem großzügig ausgelegten, lichtdurchfluteten Gebäude 95 Kinder in fünf Gruppen (zwei Kita-, zwei Krippen- und eine Integrationsgruppe) betreut. Kita-Leiterin Maren Schlieker zeigte sich begeistert. „Wow, es ist toll, dass wir jetzt so viel Platz haben.“

Das „Mäusenest“ ist Teil des Bildungscampus‘ in Hohenkirchen. Die Kita liegt in unmittelbarer Nähe zur Grundschule und zur Oberschule. In der Nachbarschaft befindet sich zudem eine Altenwohnanlagen. Gerade der Austausch zwischen den Generationen könne befruchtet sein, hofft Szlezak.

Für die Kita wurden Teile des alten Grundschulgebäudes barrierefrei und ressourcenschonend umgebaut, sagte Ramona Kohl vom beauftragten Planungsbüro. Entstanden sei ein Gebäude „aus einem Guss“. 

Landrat Sven Ambrosy, eigentlich für den gemeindeeigenen Kindergarten nicht zuständig, sagte zu, dass der Kreis sich an den Sanierungskosten für den Grundschul-Altbau beteiligen werde. Zudem hätten sich Grundschule und die in Trägerschaft des Kreises liegende Oberschule inzwischen auf eine gemeinsame Nutzung von Räumen verständigt. „Wir tragen unabhängig von verschiedenen Zuständigkeiten eine Gesamtverantwortung“, betonte Ambrosy. „Der Bildungscampus Hohenkirchen ist ein Zukunftsmodell.“ 

Pfarrer segnete neue Kita in Hohenkirchen
Der Hohenkirchener Pastor Jürgen Walter segnete zur offiziellen Einweihung den Neubau und besprach mit Kindern die Erwartungen an das Leben in einer Kindertagesstätte. Foto: hol

Das Konzept steht: Künftig werden deutlich mehr E-Ladestationen benötigt

Ladestation auf dem Edeka-Parkplatz in hooksiel
Derzeit gibt es nur drei öffentliche Normal-Ladestationen für E-Autos in Hooksiel. Um den künftigen Bedarf zu decken, muss die Infrastruktur deutlich erweitert werden. Foto: hol

Wangerland/Hooksiel (7. 2. 2025) – Die Energiewende läuft. Auch beim Thema Mobilität. Die Kommunen müssen sich darauf vorbereiten, wenn sie irgendwann einmal klimaneutral werden sollen. Auch aus diesem Grund hat der Landkreis Friesland gemeinsam mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) ein Konzept für den Aufbau der Ladeinfrastruktur für das Jahr 2030 erarbeitet. 

Wie viele E-Ladesäulen werden voraussichtlich benötigt? Wo könnten diese stehen? Wie viel würde das alles kosten und wann könnte es umgesetzt werden? Das sind einige der Fragen, die die von einer Arbeitsgruppe aus Vertreter der kreisangehörigen Städte und Gemeinden unterstützen Fachleute beschäftigt haben.

Standorte identifiziert

Unter anderem sind für das Konzept die vorhandenen und künftigen Standorte für E-Ladestationen erfasst und der Fahrzeugbestand und dessen Entwicklung bis 2030 analysiert worden. Für das Wangerland zum Beispiel spielt dabei neben dem Fuhrpark der Einheimischen auch der Ladebedarf von Urlaubern eine wichtig Rolle.

Anfang 2024 waren in Friesland 67.916 Pkw zugelassen, davon 1722 als batterieelektrische Fahrzeuge. Weitere 759 Autos wurden als Plug-In-Hybride geführt. In der Summe entspricht das einem Elektrifizierungsgrad von 3,7 Prozent. Für ganz Deutschland erwarten Experten für 2030 eine E-Quote von 48 Prozent.

Im Wangerland waren im vergangenen Jahr 6588 Pkw gemeldet. 228 davon Voll- oder Teil-Elektrofahrzeuge (Anteil 3,5 Prozent). Im Gemeindegebiet gibt es derzeit sieben Normal-Ladepunkte mit einer Ladeleistung von 22 kW (Kilowatt) und einer installierten Gesamtleistung von 154 kW. Drei der Anlagen stehen in Hooksiel (Parkplätze Nee Straat, Edeka und Apotheke). Für den künftigen Bedarf wird das bei weitem nicht ausreichen.

Deckungsgrad von 8 Prozent

Nach dem Konzept besteht im Wangerland im Jahr 2030 ein Ladebedarf für hiesige Fahrzeuge von 2573 Kilowattstunden (kWh) am Tag. Hinzu kommen voraussichtlich 5146 kWh, die für die Wagen von Urlaubern und sonstigen Gästen benötigt werden. Die jetzige Ladeinfrastruktur decke lediglich 8 Prozent des künftigen Bedarfs ab. 

Im Rahmen der Arbeit an dem Konzept haben sich für das Wangerland insgesamt 48 mögliche Standorte für weitere Ladestationen herauskristallisiert. 15 davon wären öffentliche Standorte, 25 halb-öffentliche und acht weitere würden sich auf kommunalen Liegenschaften befinden. Im gesamten Landkreis sollen 343 Ladestandorte neu angeboten werden.

Unwägbarkeiten gibt es noch bei den nicht unerheblichen Kosten, zumal jede Ladestation einen fünfstelligen Betrag kosten dürfe. Allerdings gibt es auch verschiedene Fördertöpfe, aus denen die in Friesland erforderlichen Investitionen bezuschusst werden können.

Fahrt zum Landtag nach Hannover

Wangerland/Hooksiel (7. 2. 2025) – Die CDU-Wangerland lädt für Mittwoch, den 26. Februar, zu einer Fahrt zum Niedersächsischen Landtag in Hannover ein. Der Bus startet um 11.30 Uhr an der Bushaltestelle an der Bahnhofstraße (beim „Brillenmacher“) in Hohenkirchen. Die Rückfahrt ist für 18.30 Uhr geplant.

„Für den Tag ist ein interessantes Programm geplant“, verspricht CDU-Vorsitzender Thies Fischer. Unter anderem können die Teilnehmer von der Besuchertribüne des Plenarsaales aus eine Sitzung des Landtages verfolgen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, mit Landtagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen.

Für Mitglieder der CDU ist die Teilnahme kostenlos. Nicht-Mitglieder müssen einen Kostenbeitrag von 20 Euro zahlen. Anmeldungen werden bis zum 12. Februar unter info@cdu-wangerland.de entgegen genommen.

Erneuter Fall von Vogelgrippe im Wangerland: 12000 Hennen getötet

Wangerland (6. 2. 2025) – In einem Legehennen-Betrieb in der Gemeinde Wangerland ist am Mittwoch die Vogelgrippe amtlich festgestellt worden. Nach Mitteilung des Veterinäramtes Jade-Weser zeigen die betroffenen Tiere die für die Aviären Influenza (HPAI) typischen Symptome, darunter erhöhte Sterblichkeit, Apathie und Fieber. 

Nach dem Verdacht seien umgehend Proben entnommen und an das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg übermittelt worden. Das Vogelgrippevirus wurde in den Proben nachgewiesen. Der Befunde sei am heutigen Donnerstag vom Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Instituts offiziell bestätigt. 

Der Geflügelbestand von 12.000 Legehennen wurde entsprechend den gesetzlichen Vorgaben tierschutzgerecht getötet, um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Zur Eindämmung der Tierseuche wurden um den nördlich von Hohenkirchen gelegenen Betreib eine Schutz- und eine Überwachungszone eingerichtet.

Schutzzone eingerichtet

Diese Zone umfasst einen Radius von drei Kilometern. Innerhalb dieser Zone gelten strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Neben Hobbyhaltungen sind auch Betriebe mit großen Geflügelbeständen von den damit verbundenen Einschränkungen betroffen.

An die Schutzzone schließt sich die Überwachungszone mit einem Radius von zehn Kilometern an. Sie umfasst Teile der Gemeinde Wangerland, der Stadt Wittmund, der Samtgemeinde Esens sowie der Inseln Wangerooge und Spiekeroog. Hooksiel liegt knapp außerhalb der Zonen.

Auflagen für Geflügelhalter

In den eingerichteten Zonen müssen alle Geflügelhalter, ob gewerblich oder hobbymäßig, ihre Tiere unverzüglich aufstallen. In der Überwachungszone ist Geflügel von Wildvögeln abzusondern. Der Kontakt von Geflügel zu Wildvögeln ist strikt zu vermeiden. Der Transport von Geflügel, Eiern und weiteren tierischen Produkten aus den betroffenen Zonen ist ausschließlich mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Das Veterinäramt hat für den betroffenen Bereich eine Ineraktive Karte ins Netz gestellt.

Erst im Dezember vergangenen Jahres war wenige Kilometer entfernt auf einem Wangerländer Betreib ebenfalls die Vogelgrippe aufgetreten. Aktuell ist auch ein Legehennenbetrieb im Landkreis Aurich an der Kreisgrenze zu Wittmund betroffen.

„Theken-Talk“: Wer die Saison verlängern will, muss Probleme lösen

Theken-Talk der CDU Wangerland
Gut besucht war der CDU-„Theken-Talk“ in Horumersiel. Am Tresen (von links) Thies Fischer, Mario Schiefelbein und die Abgeordnete Anne Janssen. Foto: hol

Wangerland (6. 2. 2025) – Schadet das LNG-Terminal vor Hooksiel dem Tourismus? Suchen sich Gäste mit Blick auf die bei der Regasifizierung von Flüssigerdgas phasenweise anfallenden Chloreinleitungen in die Jade lieber einen anderen Urlaubsort? Gesicherte Erkenntnisse dazu gibt es nicht – aber sehr unterschiedliche Meinungen. Das wurde auch beim „Theken-Talk“ der CDU-Wangerland am Mittwoch Abend im Restaurant „Leuchtfeuer“ in Horumersiel deutlich.

Gut 50 Interessierte verfolgten die vom CDU-Vorsitzenden Thies Fischer moderierte Informations- und Diskussionsveranstaltung. Im Zentrum standen die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Widmung) und Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO) mit Sitz in Wilhelmshaven. 

Energiewende spannend für Urlauber?

„Die Umrüstung es LNG-Tankers auf Ultrschall-Technik ist möglich. Ich verstehe nicht, warum das nicht gemacht wird“, sagte Anne Janssen, die ihre Partei im Tourismus-Ausschuss des Bundestages vertritt. Sie habe zu dem Thema schon etliche Anfragen gestellt, aber noch keine überzeugende Antwort erhalten. Es fehle an belastbaren Informationen. 

Ihn haben, so Schiefelbein, allerdings noch keine Hinweise erreicht, dass Gäste mit Verweis auf das Terminal ihren Urlaub abgesagt hätten. Der TANO-Chef hält es sogar für wahrscheinlich, dass die Energiedrehscheibe Wilhelmshaven und ihr Beitrag zur Energiewende so spannend sind, dass man damit Urlauber angezogen werden könnten.

Thalasso wird kein Selbstläufer

Große Anziehungskraft werde auch das Thema Thalasso entwickeln, ist Schiefelbein überzeugt. Allerdings sei es kein Selbstläufer, das neue „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel ganzjährig zu füllen. Um das dafür nötige, finanzkräftige Klientel ins Wangerland zu holen, müsse auch das sonstige Angebot stimmen. 

Aber: Das Geld werde knapper. Die Menschen machen zwar immer noch Urlaub, bleiben aber nicht mehr so lange. „Sie sparen nicht am Urlaub, sondern im Urlaub“, sagte der Tourismus-Fachmann. Die Gäste wollen aber für ihr Geld gute Leistungen. Mit „Gelsenkirchener Barock“ als Ausstattung einer Ferienwohnung könne man nicht mehr punkten. 

Digitalisierung enorm wichtig

Enorm an Bedeutung gewinne das Thema Digitalisierung, von der Online-Buchung über Rundum-Informationen bis hin zur Künstlichen Intelligenz. Dabei ist nach Ansicht von Anne Janssen eine enge Zusammenarbeit der Region wichtig. „Es kann nicht sein, das ich, wenn ich von Esens ins Wangerland fahre, schon wieder eine neue Info-App herunterladen muss.“

Auch Schiefelbein setzt auf noch engere Kooperation. Die TANO als Marketing-, Management- und Lobbyorganisation ist für die niedersächsische Nordseeküste von Emden bis Hamburg zuständig. Dazu gehören 86 Orte und die Inseln. Zu seinen Aufgaben gehöre es, sich in Hannover und in Berlin für die Nordsee als Urlaubsregion einzusetzen. Um dauerhaft erfolgreich zu sein, müsse man die Kräfte der Region so weit es geht bündeln. 

Oberstes Ziel: Wertschöpfung

Gästezahlen seien nur ein schwacher Beleg für den Erfolg der Bemühungen. Wesentliche Ziel sei es, die Wertschöpfung zu erhöhen. Ein Weg dahin, so ein Hinweis aus der Theken-Runde, wäre die Verlängerung der Urlaubssaison – im Wangerland etwa von 120 auf 200 Tage im Jahr. Damit würde auch die finanzielle Fähigkeit der Vermieter steigen, ihre Wohnungen modern auszustatten. Das neue Thalasso-Zentrum, aber auch kulturelle Angebote, könnten dazu beitragen. 

„Aber was nützt es, wenn Gäste kommen und die Läden und Gaststätten haben geschlossen?“ fragte Schiefelbein. Für eine nachhaltige Saisonverlängerung müssten eine Fülle von Probleme gelöst werden. Gibt es genügend Fachkräfte etwa für die Gastronomie? Finden diese Fachkräfte vor Ort eine Wohnung? Und, und, und. 

Tourismusförderung sei eine gemeinsame Aufgabe von Kommunen, Ländern und dem Bund. Angesichts der angespannten Kassenlagen bestehe die Gefahr, dass Kommunen beim Tourismus sparen – mit fatalen Folgen für die Wertschöpfung. Eine Aufgabe des Bundes sei es, so Anne Janssen, im Ausland für Deutschland als Urlaubsort zu werben. 

CDU will Umsatzsteuer senken

Die CDU wolle nach der Bundestagswahl die Wertschöpfung in der Gastronomie ganz direkt stärken, kündigte die Abgeordnete an. Das 100-Tages-Programm der Union sehe nach einem Wahlsieg eine Senkung der Umsatzsteuer in der Branche von 19 auf 7 Prozent vor. Gegen den Fachkräftemangel helfen soll eine neue Bundesbehörde, die die Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen erheblich beschleunigt.

Hilfreich für den Einstieg in Beschäftigung wäre auch eine Absenkung der Sprach-Anforderungen. Janssen: „Nicht jeder, der hier bei uns arbeiten, muss perfekt Deutsch sprechen können.“ Letztlich sollten Unternehmen entscheiden, ob ein neuer Mitarbeiter mit seinen Fähigkeiten hilfreich ist oder nicht.

Waffen, Drogen und Geld gefunden

Polizei durchsucht Wohnung
Waffen , Geld und Drogen. Die Polizei wurde bei einer Hausdurchsuchung in Jever fündig. Foto: Polizei

Jever (5. 2. 2025) – Das Polizeikommissariat Jever hat gegen einen 21 Jahre alten Beschuldigten aus Jever ein Strafverfahren wegen unerlaubten Handelns mit Betäubungsmitteln eingeleitet. Im Rahmen der Ermittlungen wurde nach Angaben der Polizei von der Staatsanwaltschaft Osnabrück ein Durchsuchungsbeschluss für ein von dem jungen Mann bewohntes Wohnhaus im Stadtgebiet verlanlasst. Dabei wurden die Ermittler fündig.

Der Beschluss sei heute Morgen von Kräften der Polizisten aus dem Polizeikossiarat und der dazu gehörenden Polizeistationen, der Diensthundführergruppe Oldenburg und Spezialkräften der Zentralen Polizeidirektion Oldenburg vollstreckt worden. Die Ermittler hätten bei der Durchsuchung Betäubungsmittel, 64.000 Euro Bargeld, drei Schusswaffen, ein Beil, sieben Messer, vier Schlaggegenstände und diverse pyrotechnische Gegenstände gefunden und sichergestellt.

„Das Durchsuchungsergebnis führte zur Einleitung weiterer Strafverfahren“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Ein Haftbefehl gegen den Beschuldigten wurde nach Auskunft der Staatsanwaltschaft gegenüber „Hooksiel-life“ nicht erlassen.

Einblick in Arbeit der Kreisverwaltung

Friesland/Wangerland (4. 2. 2025) – Der Landkreis Friesland lädt zum „Zukunftstag“ ein. An dem „Girls‘ Day und Boys‘ Day“ (Zukunftstag) am Donnerstag, 3. April, können Schülerinnen und Schüler einen Eindruck in verschiedene Berufe in der Kreisverwaltung bekommen. Zudem erhalten die Kinder und Jugendlichen von 8.30 bis 13 Uhr einen Einblick in die Aufgaben des Landkreises. 

Die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Der Landkreis bittet um Anmeldungen bis Mittwoch, 5. März, möglichst auf www.friesland.de/zukunftstag. Sollte es mehr Anmeldungen als Plätze geben, werden diesee nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Für weitere Informationen können sich Interessierte an Frau Saß wenden, telefonisch unter 04461/ 919-3101 oder via E-Mail an j.sass@friesland.de.

Über 15.000 Kilometer für den Klimaschutz

Sieger des Stadtradeln im Wangerland
Peter Podien (links) würdige die Leistungen der Wangerländer Teilnehmer am Stadtradeln. Foto: Mamen

Wangerland (3. 2. 2025) – Neun Teams mit zusammen 79 Radlern waren am Start. Insgesamt haben die Frauen und Männer im Rahmen der Kampagne „Stadtradeln“ in drei Wochen im vergangenen September 15.261,7 Kilometer auf ihren Fahrrädern zurückgelegt – und damit das Klima rechnerisch um etwa 2550 Kilogramm des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) entlastet.

Auf einem Empfang der Gemeinde Wangerland würdigte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Peter Podein, die Leistungen der Aktiven, von denen jeder im Schnitt eine Strecke von 194,45 Kilometer zurückgelegt hat. Nicht so toll war allerdings die Beteiligung an den öffentlichen Stadtradel-Terminen. Bei den vornehmlich für Kommunalpolitiker und umweltbewusste Bürger gedachten Rundtouren durch die Gemeinde war Podein zumeist allein unterwegs.

In der Einzelwertung lagen Timo König (Team Waddewarden) mit 1123 Kilometern, Frank Meinen (Team Grundschule Hohenkirchen) mit 706 Kilometern und Arno Hinrichs (Team Herbsmonat) mit 611 Kilometern vorn. Die Mannschaftswertung gewann das Team Waddewarden vor dem Team Hooksiel. Die fleißigen Radler durften sich über kleine Preise freuen. Drei Gewinner der Einzelwertung erhielten jeweils eine Fahrradtasche und eine Urkunde. Die ersten drei Siegerteams konnten sich über Smartphone-Halterungen, Bikezacs und Urkunden freuen. 

„Wir werden in diesem Jahr noch einmal einen Anlauf mit unserem Angebot unternehmen“, sagte Podein. Das nächste Stadtradeln werden voraussichtlich schon im Mai stattfinden. „Wenn die öffentlichen Touren aber wieder nicht angenommen werden, müssen wir uns etwas überlegen.“

Seit 2008 treten Kommunalpolitiker und Bürger im gesamten Landkreis Friesland für mehr Klimaschutz und Radverkehr in die Pedale. Der Wettbewerb „Stadtradeln“ soll Menschen für das Umsteigen auf das Fahrrad im Alltag gewinnen, um dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Aktualisierung: Der Artikel wurde am 5. Februar in Teilen ergänzt.

Noch drei Gesetze verabschiedet: Gute Woche für Frauen und Kinder

Hooksiel (3. 2. 2024) – Es herrscht in Berlin derzeit offenbar doch nicht nur Hauen und Stechen zwischen den politischen Lagern. Während die Debatte um die Asylpolitik zu eskalieren drohte, sprach die CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (Wittmund), die auch für das Wangerland zuständig ist, von einer „wirklich guten Woche für Frauen und Kinder“.

Der Bundestag habe mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und den Grünen drei Gesetz verabschiedet, an deren Verhandlungen Janssen als Mitglied des Familienausschusses direkt beteiligt war: das „Gewalthilfegesetz“, das „Mutterschutz-Anpassungsgesetz“ und das „Gesetz zur Stärkung der Strukturen gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“.

Recht auf Schutz für Gewaltopfer

„Mit dem Gewalthilfegesetz haben wir einen frauenpolitischen Meilenstein gesetzt: Keine Frau, die von Gewalt betroffen ist, soll ohne Schutz und Hilfe bleiben“, so Janssen. Das betreffe auch den Bereich Wilhelmshaven/Friesland. Im Jahr 2021 seien zehn Frauen aus dem Landkreis Friesland und 28 Frauen aus der Stadt Wilhelmshaven im Frauenhaus untergebracht gewesen. Das Frauenhaus nehme vorrangig Frauen aus Wilhelmshaven und Friesland auf. 

Mit dem neuen Gesetz haben Frauen einen Rechtsanspruch auf einen Platz. In anderen Regionen Deutschlands sei eine solche Ausstattung wie in Wilhelmshaven/Friesland längst nicht selbstverständlich. Ziel des Gewalthilfegesetzes ist es, den bedarfsgerechten Ausbau des Schutz- und Unterstützungssystems für Gewaltopfer sicherzustellen. 

Mutterschutz bei Fehlgeburten

Das Mutterschutz-Anpassungsgesetz schaffe erstmals einen klaren Anspruch auf Mutterschutzfristen für Frauen, die eine Fehlgeburt ab der 13. Schwangerschaftswoche erlitten haben. „Bisher bestand lediglich Kündigungsschutz“, so Janssen. Mit der neuen Regelung erhalten betroffene Frauen eine klare Rechtsgrundlage, die ihnen erlaubt, sich ohne bürokratische Hürden auf die Verarbeitung des Erlebten zu konzentrieren. 

Die Fristen sind gestaffelt: Ab der 13. Woche beträgt der Mutterschutz zwei Wochen, ab der 17. Woche sechs Wochen und ab der 20. Woche acht Wochen. „Eine Fehlgeburt ist ein tiefer Einschnitt – es ist nur gerecht, dass Frauen in dieser schweren Zeit nicht allein gelassen werden. Nun haben sie endlich das Recht auf Schutz und Erholung, ohne erst um eine Krankschreibung kämpfen zu müssen“, so Janssen.

Janssen: Tragfähige Kompromisse möglich

Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen sei eine der schlimmsten Formen des Unrechts, so die Abgeordnete. Das neue Gesetz setze ein Zeichen: Wir schauen nicht weg, wir handeln. Eine unabhängige Bundesbeauftragte gibt den Betroffenen eine Stimme, während klare Strukturen für Schutz, Prävention und Aufarbeitung sorgen. 

„Die drei Gesetze zeigen, dass die SPD und die Grünen durchaus in der Lage sind, auf die Union zuzugehen und tragfähige Kompromisse zu erzielen, wenn der politische Wille vorhanden ist“, stellt Anne Janssen fest.