Wangerland (3. 9. 2025) – Die gute Nachricht: An der über Monate brachliegenden Baustelle für den neuen Edeka-Markt in Hohenkirchen geht es wieder voran. Dadurch entstehen aber gewisse Beeinträchtigungen. Wie die Gemeinde Wangerland mitteilt, wird von Montag, 8.September, bis voraussichtlich Mittwoch, 15. Oktober, die Kreisstraße K 87 in Höhe Jeliestede, nördlich von Hohenkirchen, voll gesperrt wird.
Rohrdurchlass unter der Straße
Von der Vollsperrung betroffen ist der Pkw- und der Fahrradverkehr. Für Schulbusse und Rettungsfahrzeuge sei durch eine Umfahrung an der Baustelle das Passieren möglich. „Die Arbeiten sind im Zuge des Neubaus des Edeka-Verbrauchermarktes notwendig“, so die Gemeinde. Es werde in den Straßenkörper ein Rohrdurchlass mit einem Durchmesser von einem Meter eingebaut.
Für die betroffen Autofahrer werden zwei Umleitungen ausgeschildert. Eine Strecke führt im Süden über die Landesstraße 809 Richtung Altgarmssiel. Im Norden führt die Umleitung über die Kreisstraße 86 Richtung Friederikensiel.
Eine weitere Sperrung betrifft die Kreisstraße 88 im Bereich Wangerland-Sophiengroden. Wie der Landkreis Friesland mitteilt, soll im Zeitraum von Montag, 8. September, bis voraussichtlich Mittwoch, 17. September, die Fahrbahn der Straße auf eine Länge von rund einen Kilometer erneuert werden. Betroffen sei der Abschnitt von der Ortsdurchfahrt Neugarmssiel bis zur Abzweigung Pfahldeichsweg. Für die Dauer der Arbeiten wird die Strecke voll gesperrt. In das Projekt investiert der Landkreis nach eigenen Angaben etwa 116.000 Euro.
Weiträumige Umleitungen
Auch hier werden zwei Umleitungsstrecken eingerichtet. Nördlich erfolgt die Verkehrsführung über Carolinensiel auf den Straßen L 808, Friedrich-Augustengroden, Bahnhofstraße und B 461. Südlich von Neugarmssiel führt die Umleitung über die L 808 in Richtung Middoge, die Häuptlingsstraße, Berdumerriege, Funnixer Riege und ebenfalls auf die B 461. Beide Umleitungen gelten für beide Fahrtrichtungen. Radfahrerinnen und Radfahrer können den gesperrten Abschnitt nicht passieren.
Horumersiel/Hooksiel (3. 9. 2025) – Das Bieterverfahren für die rund 1170 Strandkörbe der Wangerland Touristik GmbH ist abgeschlossen. „Uns haben hierzu zahlreiche Angebote erreicht. In den kommenden Tagen und Wochen treten wir mit den potenziellen Interessenten in die nächste Verhandlungsphase ein“, teilt das gemeindeeigene Unternehmen auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit.
Noch stehen die Strandkörbe am Hooksieler Strand. In Kürze dürfte sich entscheiden, wer ihre neuen Eigentümer sind. Foto: hol
Einen konkreten Zeitplan könne man derzeit noch nicht nennen, so die WTG. Der geplante Verkauf der Strandkörbe und die dauerhafte Abgabe des Strandkorb-Managements an den Badestränden im Wangerland an private Investoren ist Teil des Sanierungsplans des insolventen Unternehmens, dass in Eigenregie seine finanzielle Schieflage beheben will.
Zum Strandkorb-Management gehört nicht nur das Vermieten der Sitzgelegenheiten in der Saison an Tages- und Saisonmieter, sondern auch die Einlagerung der mächtigen Körbe über den Winter. Das steht mit Blick auf das nahende Saisonende am 15. Oktober bald wieder an.
Horumersiel/Hohenkirchen (2. 9. 2025) – Die Empfehlung des Betriebsausschusses Eigenbetrieb Wangerland war eindeutig. Mit fünf Stimmen (bei zwei Enthaltungen) sprach sich das Ratsgremium heute für den Verkauf der Rundinsel im Wangermeer an den Investor und Touristiker Dirk Boll aus. Boll, einer der drei Inhaber des „Wangerland-Resort“ in Hohenkirchen, möchte das vor dem Hotelkomplex liegende Eiland zu einer „Abenteuerinsel“ ausbauen.
Die Rundinsel im Wangermeer soll zur „Abenteuerinsel“ entwickelt werden. Archiv-Foto: hol
„Wir brauchen zusätzliche Gründe, damit Menschen ins Wangerland reisen“, sagte Boll bei der Vorstellung des Konzeptes. Unterkünfte gebe es im Gemeindegebiet mehr als genug. Gerade jenseits der eigentlichen Feriensaison stünden viele Ferienwohnungen im Wangerland leer.
Kinderbuch soll Thema vorgeben
Eine „Abenteuerinsel“ mit einem zugkräftigen Thema wie etwa das „Legoland“ – Boll steht nach eigenen Angaben mit Kinderbuchverlagen in Kontakt – und einem starken Vertriebspartner (wie dem Reisekonzern TUI) werde dazu beitragen, die Auslastung des „Wangerland-Resorts“ zu verbessern, aber auch zahlreiche andere Unterkünfte im Gemeindegebiet füllen. Je nach Kinderbuchthema könnten Piraten, Wikinger oder Entdecker die Insel erobern. Er denke an spannende Aktivitäten wie Sumpfwanderungen, Pfahlspringen, Floßfahrten oder Pfannkuchen backen am offenen Feuer.
Auf der Insel sollen einige Sommerhäuser entstehen. Die Tages- und Übernachtungsgäste werden nach den Plänen ausschließlich mit Booten vom „Wangerland-Resort“ zur Rundinsel gebracht. Verkehrsbelastungen würden damit für die Bürger im Umfeld der Insel entfallen. Zudem entstünden keine Überkapazitäten an Ferienwohnungen. Im Gegenteil, so versprach Boll: „Die vorhandenen Immobilien im Wangerland werden wertvoller.“
Autofreie Ferieninsel
Boll bietet für die Rundinsel einen Betrag von 4,2 Millionen Euro. Damit liegt er um 1,8 Millionen Euro unter dem Gebot der Wanger Island Entwicklungs GmbH, eine Gesellschaft um Alfredo Demiani vom Oldenburger Planungsbüro PZWO. Frank Urban und Architekt Christopher Ickert stellten eine Ferienwohnanlage („Wanger Island“) mit Wohnflächen für Ferienhäuser, Ferien- und Dauerwohnungen vor, die durch Gastronomie- und Aktionsflächen abgerundet werden soll. Die Insel werde autofrei bleiben. Auf Skepsis stieß allerdings im Kursaal in Horumersiel, ob der geplante Großparkplatz an der Inselzufahrt die Gäste tatsächlich dazu bringen werde, ihre Wagen während der Urlaubszeit stehen zu lassen.
Die Investoren, denen ein Baubeginn Anfang 2027 vorschwebt, wollen die Insel mit einen Wegenetz, aber auch mit mehreren Graften versehen, so dass Urlauber sich vornehmlich mit Wassertaxis bewegen können. Neben einer Strandzone seien auch nur über Stege zu erreichende Häuser im Wasser geplant.
Ickert rechnete den Ratsmitgliedern vor, dass durch das Projekt um die 200 Arbeitsplätze entstehen und mehrere Hunderttausend Euro Gewebesteuer jährlich in die Gemeindekasse gespült würden.
Einheimische frustriert
Ein drittes Konzept von einer Gruppe von Einheimischen um den Planer Herbert Weydringer wurde im Ausschuss gar nicht mehr öffentlich vorgestellt. Offiziell, weil die Protagonisten sich auf einer Messe befinden. Hinter vorgehaltener Hand war aber zu vernehmen, dass sich bei den Beteiligten, die ihre Idee von einer Bebauung der Insel mit rund 250 exklusiven Unterkünften bereits mehrfach vorgestellt haben, ein gewisser Frust breit gemacht hat. Auslöser soll gewesen sein, dass nach der nicht-öffentlichen Präsentation aller drei Konzepte vor wenigen Tagen durchgesickert war, dass sich eine Mehrheit für das Boll-Konzept abzeichnet.
Entscheidung am 16. September
Dieter Schäfermeier (ZUW) sprach sich für die Gruppe aus Unabhängigen und SPD für das Boll-Konzept aus. Alice Brandenburg-Bienek (CDU), Sprecherin der Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW), räumte ein, dass es eine schrere Entscheidung sei, für die Gemeinde auf 1,8 Millionen Euro zu verzichten. Sie sei aber grundsätzlich auch für die „Abenteuerinsel“, wolle aber noch Finanzierungsalternativen geprüft sehen. Mit der Empfehlung des Betriebsausschusses wird sich jetzt der Verwaltungsausschuss der Gemeinde befassen. Die abschließende Entscheidung ist für die Ratssitzung am 16. September geplant.
Hooksiel (2. 9. 2025) – Die touristischen Leistungsträger im Wangerland suchen nach Wegen, besseres Gehör bei der Gemeinde und der Wangerland Touristik GmbH zu finden. Heute trafen sich im Gästehaus Hooksiel auf Einladung von Matthias Suckert (Hooksiel) und Christian Fuchs (Wiardergroden) rund 25 Vermieter, Hotel- und Restaurantbetreiber, Veranstalter und Vereinsvertreter aus den verschiedenen Ortsteilen, um über eine Zukunftsstrategie zu beraten. „Vom Tourismus hängen unsere Existenzen ab. Unser Ziel ist es, mit einer Stimme aufzutreten und mit unserm Know-how die WTG zu unterstützen“, sagte Suckert.
Die Insolvenz der Wangerland Touristik GmbH darf die Marke „Urlaub im Wangerland“ nicht beschädigen. Um das Ziel zu erreichen, wollen sich die privaten Leistungsträger stärker einbringen und ihr Know-how zur Verfügung stellen. Archiv-Foto: hol
Hintergrund ist die laufende Insolvenz in Eigenregie der gemeindeeigenen WTG GmbH. Aktuelle Konsequenz: Die Schließung des Schwimmbades „Friesland-Therme“ in Horumersiel seit diesem Montag. „Wenn die WTG ihre Bäder schließen muss, ist meines Erachtens die Gemeinde gefordert, zumindest ein Bad zu betreiben“, so Suckert. Schwierig werde es, wenn ein Bad längere Zeit geschlossen bleibt, so Gastronom Arno Meents (Horumersiel). „Dann wird es wirklich übel.“
„Was haben die zu verbergen?“
Die Leistungsträger beklagten fehlende Informationen darüber, wo die Reise der WTG hingeht. Da das Insolvenzverfahren nicht-öffentlich ist und das letzte Wort stets der Gläubigerausschuss habe, dürfe der WTG-Geschäftsführer nicht einmal dem Rat oder der aus Ratsmitgliedern bestehenden WTG-Lenkungsgruppe alle Informationen geben, sagte Pro-Wangerland-Ratsfrau und Vermieterin Geraldine Vogdt.
Hans-Ott Vogt (Hooksiel) beklagte, dass der Rat eine Entscheidung über eine stärkere Einbindung der Leistungsträger in die Gremien von Gemeinde und WTG um ein weiteres viertel Jahr verschoben hat. „Was haben die zu verbergen? Was sollen wir nicht rausbekommen?“
Privatisierung ist auch ein Chance
Niemand wisse derzeit, wohin die WTG steuert und was von der GmbH am Ende nach dem Verkauf von einzelnen Betriebsteilen wie Campingplätzen, Bädern, Strandkörben usw. übrig bleibe. Tobias Geisen (Hooksiel) warf die Frage auf, ob die WTG denn auf Dauer unbedingt eine 100-prozentige Tochter der Gemeinde bleiben müsse oder ob sich nicht Private oder Vereine daran beteiligten könnten. Auf die Zukunft der WTG hätten die Leistungsträger aber nur bedingt Einfluss, stellte Mario Krar (Horumersiel) fest: „Wir können uns nur selbst formieren.“
Es müsse nicht unbedingt schlecht sein, wenn Infrastruktur, Verwaltung und Management des Tourismus im Wangerland aus der staatlichen Hand genommen werde, stellte Dieter Boll vom „Wangerland-Resort“ in Hohenkirchen fest. „Wir alle sind Unternehmer. Also unternehmen wir etwas!“ Wichtig sei, dass die Leistungserbringer sich darüber im Klaren sind, was die Urlauber für Bedürfnisse haben, weswegen sie ins Wangerland kommen, was sie hier erleben wollen. Diese Bedürfnisse müsse man befriedigen. Denkbar sei etwa eine gemeinsame Vermarktungsorganisation.
Noch Beratungsbedarf
In der Diskussion wurde deutlich, dass es noch viel Beratungsbedarf über die Organisationsform, die Finanzierung und die Arbeitsschwerpunkte des geplanten Vereins (oder doch lieber eine Genossenschaft oder ein ,Verein der Vereine‘?) gibt.
„Wichtig ist, dass wir aus dem Klein-Klein-Denken der einzelnen Ortschaften und Vereine herauskommen und mit einer Stimme sprechen“, stellte Meents fest. Zum Abschluss des Austausches wurde eine Liste auf den Weg gebracht, wo sich alle eintrugen, die sich vorstellen können, in einer neuen gemeindeweit tätigen Tourismus-Organisation mitzuwirken.
Friesland/Wilhelmshaven/Ammerland (1. 9. 2025) – Einerseits hätte das Millionenprojekt schon fast fertig sein sollen. Andererseits wäre es fast in Vergessenheit geraten. Jetzt könnte wieder Schwung in den Bau der so genannten „A 20 – Küstenautobahn“ kommen.
Baubeginn wäre in Westerstede
Wie das niedersächsische Wirtschafts- und Verkehrsministerium heute mitteilt, ist der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der „A 20“ jetzt bestandskräftig. Damit besteht Baurecht für den 13 Kilometer langen Abschnitt zwischen der A 28 (Oldenburg-Leer) bei Westerstede und der A 29 (Wilhelmshaven-Oldenburg) bei Jaderberg. Bauherrin ist die Autobahngesellschaft des Bundes (AdB).
Baubeginn der A 20 – Küstenautobahn wird in Westerstede sein. Baurecht besteht bis zur Anschlussstelle Jaderberg an der A 29. Grafik: Planer
„Mit der Bestandskraft des Planfeststellungsbeschlusses haben wir einen entscheidenden Schritt erreicht“, freut sich Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD). „Niedersachsen hat seine Hausaufgaben gemacht – jetzt liegt es am Bund, die Umsetzung dieses für den Nordwesten so wichtigen Infrastrukturprojekts schnell voranzutreiben.“
Bessere Anbindung für die Häfen
Die Hausaufgaben sind gemacht, aber auch das gehört zur Wahrheit: Die A-20-Planer mussten mehrfach nachsitzen, um das in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans eingestufte Straßenprojekt anzuschieben. Schon seit gut 20 Jahren gibt es die Überlegungen, den Nordwesten Niedersachsens mit seinen Häfen über die allein auf niedersächsischem Gebiet 114 lange Küstenautobahn besser ans Autobahnnetz anzuschließen und die A 1 zu entlasten.
Die A 20 soll in sieben Abschnitten gebaut werden. Von Westerstede über Jaderberg geht es weiter zum Wesertunnel und von dort an Bremervörde vorbei in Richtung neuer Elbquerung bei Drochtersen. In Schleswig-Holstein ist die Anbindung quer durch die Kreise Steinburg und Segeberg an die vorhandene A 20 von Lübeck in Richtung Rostock geplant.
Klagen des BUND erfolgreich
Vor allem mit Blick auf den seinerzeit geplanten Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven machten sich die Kommunen, die Hafenwirtschaft und andere Interessengruppen in Wilhelmshaven und im Landkreis Friesland für den zügigen Bau der Küstenautobahn stark. Unter anderem wurde 2004 die Unterstützer-Initiative „Pro A 20“ gegründet. Von Umwelt- und Naturschützern stuften das Projekt als überflüssig und umweltschädlich ein. Der Bund solle das Geld lieber in den Ausbau der Bahn stecken.
Der Ausgangsbeschluss vom 16. April 2018 wurde durch den BUND Niedersachsen vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) beklagt. Die Straßenbauer passten ihre Pläne an die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie an, unterlagen aber im Juli 2022 erneut vor dem BVerwG. Die Richter bemängelten zu erwartende Stickstoffeinträge in ein FFH-Gebiet im Bereich des Autobahndreiecks A 28/A 20.
Tempo 120 soll FFH-Gebiet schützen
Im Dezember 2023 wurde erneut ein überarbeiteter Planfeststellungsbeschluss erlassen, der zum Schutz des FFH-Gebietes eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 120 km/h vorsieht. Vor diesem Hintergrund habe der BUND seine Klage zurückgenommen, so das Ministerium. Damit bestehe jetzt für den Bau des 1. Planungsabschnittes der A 20 ein bestandskräftiges Baurecht.
Sollte der Bund die Autobahn-Verbindung tatsächlich bauen, müssen Autofahrer, die aus Wilhelmshaven und Friesland kommen, nicht mehr ganz bis Oldenburg fahren, um auf die A 28 in Richtung Leer und weiter in Richtung Ruhrgebiet zu gelangen. Schon derzeit kürzen viele Verkehrsteilnehmer diesen Bogen ab, indem sie über Land von der A 29 in Richtung Westerstede fahren.
Friesland/Wangerland (1. 9. 2025) – Am Donnerstag, 18. September, veranstaltet der Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Friesland von 11 bis 16 Uhr im Graf-Anton-Günther-Saal des Rathauses Jever am Kirchplatz den Tag der Demenz. Die Veranstaltung richtet sich an pflegende Angehörige, Personen mit beginnender Demenz sowie alle Interessierten und bietet vielfältige Einblicke in das Thema Demenz und die damit verbundenen Herausforderungen.
In einer Vortragsreihe erhalten die Besucher Informationen zur Betreuung in der Familie, zu den Aufgaben der Betreuungsstelle des Landkreises sowie zur Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Ergänzt werden die Vorträge durch Kurzfilme, die die Perspektive von Menschen mit Demenz vermitteln sollen. Ein weiterer Vortrag der Arbeiterwohlfahrt (AWO) behandelt praxisnah den Umgang mit Erkrankten. Zusätzlich können Interessierte nach vorheriger Anmeldung an Workshops zur sogenannten Validation nach Naomi Feil teilnehmen, um ihre Kommunikation mit Menschen mit Demenz zu verbessern.
Begleitend zur Vortragsreihe werden verschiedene Infostände eingerichtet, unter anderem präsentiert die AWO Wittmund einen Demenz-Parcours zum Mitmachen, der es ermöglicht, die Welt von Menschen mit Demenz nachzuempfinden.
Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich. Für Rückfragen oder die Anmeldung zu den Workshops steht der Senioren- und Pflegestützpunkt Friesland telefonisch unter 04461/919 6031 oder 04461/919 6042 sowie per E-Mail an pflegestuetzpunkt@friesland.de zur Verfügung.
Wiefels (31. 8. 2025) – In der Nacht zum Sonntag ist im Abfallwirtschaftszentrum Wiefels ein Feuer ausgebrochen. Sämtliche Feuerwehren aus dem Wangerland bekämpfen den Großbrand seit Mitternacht. Unterstützt werden sie dabei von den Feuerwehren Jever und Berdum sowie einen speziellen Löschroboter aus dem Landkreis Vechta.
Großbrand in Wiefels. Seit Mitternacht sind als Feuerwehren aus dem Wangerland im Einsatz im Abfallwirtschaftszentrum. Foto: Feuerwehr
Wie die Feuerwehr in einen ersten Lagebericht mitteilte, seien bei den Löscharbeiten drei Feuerwehrleute verletzt worden. Die Bevölkerung wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung gewarnt, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Wie Gemeindebrandmeister Eike Eilers am Sonntag gegen Mittag in einem Interview sagte, sei das Feuer inzwischen „unter Kontrolle“. Beim Eintreffen der Feuerwehrleute habe eine 60 mal 60 Meter große Halle in Vollbrand gestanden. Den Wehren sei es gelungen, durch eine so genannte „Riegelstellung“ der Löscheinheiten das Ausbreiten des Feuers zu verhindern.
Die Lagerhalle für Kunststoffabfälle im Abfallwirtschaftszentrum wurde durch den Großbrand komplett zerstört. Foto: Feuerwehr
Vor Ort waren rund 150 Lösch- und Hilfskräfte im Einsatz. Unterstützt wurden die Feuerwehren durch den Einsatz von Baggern und Radladern. Neben der Polizei sind auch Fachleute des Technischen Hilfswerkes und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) vor Ort.
In den Mittagsstunden lagen hauptsächlich noch Nachlöscharbeiten an. Material, das gebrannt hat oder noch brennt, so Eilers, werde mit den Radladern aus der Halle gezogen und draußen abgelöscht.
Der Brandort wurde durch die Polizei beschlagnahmt. „Die Ermittlungen zur Brandursache wurden aufgenommen“, teilte die Polizei mit. Aktuell könnten zur Brandursache und zur Schadenshöhe noch keine Angaben gemacht werden.
Hooksiel (29. 8. 2025) – Die Seenotretter der Station Hooksiel haben am Donnerstag drei Fischer und ihren Fischkutter aus einer misslichen Lage befreit. Der Kutter mit Heimathafen Fedderwardersiel war am Morgen nördlich der Insel Mellum festgekommen. Mit dem Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) gelang es den Seenotrettern schließlich, das Fischereifahrzeug freizuschleppen.
Noch vor Niedrigwasser lag der Fischkutter „hoch und trocken“ auf einer Sandbank nördlich von Mellum. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
Gegen 5.30 Uhr meldete sich der Kapitän des rund 20 Meter langen Fischkutters über den internationalen Not- und Anrufkanal UKW 16 bei der deutschen Rettungsleitstelle See der DGzRS in Bremen. Beim Fischen war der Kutter etwa 3,8 Kilometer nördlich der Vogelschutzinsel Mellum in der Jade auf Grund gelaufen. Weil das Wasser während der bereits einsetzenden Ebbe ablief, befürchtete der Kapitän, sein Schiff könne zu einem späteren Zeitpunkt auf die Seite kippen.
Kapitän blieb an Bord
Die Rettungsleitstelle alarmierte die DGzRS in Hooksiel. Die „Bernhard Gruben“ nahm umgehend Kurs auf die Unglücksstelle. Als die Seenotretter vor Ort eintrafen, war der Fischkutter bereits deutlich trockengefallen. Deshalb war es zu dieser Zeit nicht mehr möglich, ihn freizuschleppen. Vorsorglich bargen die Seenotretter zwei der drei Fischer ab. Der Kapitän des Kutters blieb an Bord.
In den folgenden Stunden blieb die „Bernhard Gruben“ vor Ort, um den Fischkutter abzusichern. Dessen Lage blieb jedoch stabil. Gegen 14 Uhr war der Wasserstand durch die nun herrschende Flut wieder hoch genug, um den Kutter freizuschleppen. Diese Aufgabe übernahm der Seenotrettungskreuzer erfolgreich. Der Havarist lief aus eigener Kraft seinen Heimathafen Fedderwardersiel an.
Wangerland (29. 8. 2025) – März 2022. Alarm im Wattenmeer vor Schillig. Ein Trabrennfahrer steckt mit seinem Sulky etwa zwei Kilometer vom Festland entfernt im Schlick fest. Der Fahrer alarmiert per Handy die Rettungskette und löst das Sulky vom Pferd, das bereits bis zur Brust in den Schlamm eingesackt ist. Und das bei auflaufendem Wasser. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Die Feuerwehr in Büsum (Schleswig-Holstein) hat mit dem Wattrettungs-Fahrzeug Argo beste Erfahrungen gemacht. Nach Überzeugung von Immo Müller wäre das Gerät auch geeignet, die Rettungslücke im niedersächsischen Wattenmeer zu schließen. Foto: privat
„Ich habe am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn man im Watt feststeckt und niemand kommt“, sagt Immo Müller, Ratsherr der Gemeinde Wangerland und begeisterter Trabrennfahrer. Seit Jahrzehnten trainiert seine Familie schon Traber im Watt. Bislang ist immer alles gut gegangen. „Aber hier gibt es eine echte Sicherheitslücke“, so Müller. „Die DLRG kümmert sich um in Not geratene Schwimmer, die DGzRS um Schiffbrüchige auf See und die Feuerwehr um Notlagen an Land. Und was ist im Watt? Die Lücke sollte unbedingt geschlossen werden.“
Zuständigkeit liegt beim Land
Das Wattenmeer ist ein kompliziertes Gebilde. Mal Land, mal Wasser. Juristisch stellt sich die Frage, wer hier eigentlich für Rettungseinsätze zuständig ist. Formal ist es das Land Niedersachsen, wie das Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung auf Nachfrage von „Hooksiel-life“ bestätigt.
Konkret geht es um den schmalen Streifen Wattenmeer zwischen der Mittleren Tide Hochwasserlinie (MTHW) bis zur Brandungszone. „In den ursprünglich gemeindefreien Gebieten obliegen dem Land Niedersachsen unter anderem die Aufgaben des abwehrenden Brandschutzes und der Hilfeleistung“, heißt es in der Stellungnahme des Ministerium. „Diese Aufgabe kann jedoch durch eine Vereinbarung den Kommunen übertragen werden.“
In der Praxis seien bislang in Zweifelsfällen schon immer alle angrenzend zuständigen Einheiten mitalarmiert und eingesetzt worden. Also im Fall einer Notlage im Watt vor Schillig die Freiwillige Feuerwehr Minsen, die DLRG, die DGzRS. Zum Teil hinterließ das ein ungutes Gefühl bei den Beteiligten. Wer sorgt für die wattspezifische Ausrüstung der Helfer? Wer kommt bei Verletzungen auf, die zum Beispiel einem Feuerwehrmann widerfahren, wenn er außerhalb des Gemeindegebietes agiert?
Pilotversuch mit der Gemeinde Wangerland
Aktuell steht eine Vereinbarung über einen auf zwei Jahre angelegten Pilotversuch zwischen dem Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz und der Gemeinde Wangerland vor der Unterzeichnung. 2024 und 2025 sind dazu etliche Vorgespräche geführt worden. Mündlich sei man sich inzwischen einig, sagt Markus Gellert, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Wangerland.
Der Vereinbarungsentwurf liegt der Gemeinde vor. Darin soll die Aufgabenübertragung der „Wattrettung durch die Freiwillige Feuerwehr an die Gemeinde Wangerland“ vereinbart werden. Ziel ist aus Sicht des Landes auch, „gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland Einsatzkonzepte und Ausrüstung für die Durchführung der Wattrettung zu erproben“. Das Land sei bereit, sich im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel auch an den Kosten für eine ergänzende Ausstattung der Feuerwehrleute zu beteiligen.
Vorbild: Feuerwehr in Büsum
Allerdings, so Gellert, habe das Land eines schon vorab klargestellt: Der Ankauf eines von Immo Müller angebotenen Wattrettungs-Fahrzeuges komme nicht in Frage. Müller findet das sehr bedauerlich. Nach seiner Havarie im Watt habe er sich nach geeignetem Rettungsgerät umgesehen. Dabei sei er auf einen Beitrag der Feuerwehr Büsum gestoßen, die mit einem Wattrettungsfahrzeug der Marke „Argo“ ausgestattet ist, das schon etliche erfolgreiche Einsätze hinter sich hat.
Müller (Foto) entdeckte per Zufall in Österreich ein entsprechendes, neuwertiges Fahrzeug. Kaufpreis 21.000 statt 40.000 Euro. Der Wangerländer kaufte das Gerät und stellte es bereits in den vergangenen Monaten der Feuerwehr Minsen für Übungszwecke zur Verfügung. Der Eindruck dort: Bestens geeignet.
Nach Müllers Vorstellungen hätte die Wangerland Touristik GmbH (Slogan: „Sicherer Urlaub am Watt“), die Gemeinde oder der Landkreis das Gerät für deutlich unter 20.000 Euro übernehmen und im Wangerländer Watt einsetzen können. Er selbst hätte sich mit einer Spende beteiligt.
Wattschlitten als Alternative?
Seit der Insolvenz der WTG sei damit aber nicht mehr zu rechnen. Zumal die Gemeide auch klamm ist und der Landkreis Friesland sich nur für bedingt zuständig hält. Wie Landrat Sven Ambrosy in einem Schreiben an Müller ausführt, sei der Landkreis in den wassergebundenen Rettungsdienst über die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eingebunden, für die man kürzlich drei Rettungsschlitten beschafft habe. „Ein Wattrettungsgerät, wie sie es erworben haben, benötigt der Landkreis Friesland deswegen nicht“, schreibt Ambrosy, der zudem auf formale Schwierigkeiten wie Fragen der Wartung und die fehlende Ausschreibung verweist.
SONY DSCDas schwimmfähige Wattmobil von Immo Müller steht mit aufgezogenen Ketten bei der Feuerwehr Minsen. Unterdessen trainiert die DLRG Wangerland Einsätze mit Wattschlitten. Fotos: privat/DLRG
Müller hat Zweifel, ob die Wattschlitten der DLRG seinem Pferd oder einer im Watt feststeckenden Personen wirklich helfen können. „Der Argo ist mit Ketten ausgestattet und schwimmfähig, ist schnell unterwegs, hat eine gehörige Zugkraft und kann Verletzte durchs Watt transportieren.“ Der Verzicht auf den Ankauf des Geräts ist aus seiner Sicht eine vertane Chance, die Sicherheitslücke im Watt zu schließen.
Traber im Glück
Nicht jeder in Not geratene Wattwanderer dürfte so viel Glück haben, wie Müller selbst im März 2022. Das stetig steigende Wasser hatte den Kopf des Pferdes bereits erreicht – und damit wohl auch für einen gewissen Auftrieb gesorgt. Dem ausgebildeten Tierarzt gelang es, seinen Traber zu beruhigen und zu einem letzten Rettungsversuch zu motivieren. Mit Erfolg. Der Vierbeiner schaffte es, sich allein aus dem schlammigen Untergrund zu befreien. Auf dem Weg zum Strand kamen Pferd und Sulkyfahrer dann die Feuerwehrleute entgegen – zu Fuß.
Friesland/Wangerland (28. 8. 2025) – Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (Varel) haben sich zahlreiche Sozialdemokraten aus dem Bundestagswahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund auf eine politische Bildungsreise nach Berlin begeben. Die vom Bundespresseamt organisierte Fahrt war ein Dank für die Unterstützung aus den Ortsvereinen bei der jüngsten Bundestagswahl.
Die Besuchergruppe mit MdB Siemtje Möller (vorn in der Mitte) im Bundestag. Foto: Bundesregierung/StadtLandMensch-Fotograf
Die Reisenden machten sich unter der Leitung von Dörthe Kujath auf den Weg in die Hauptstadt, wo unter anderem der Besuch des Verteidigungsministeriums, eine Stadtrundfahrt und natürlich der Besuch im Bundestag auf dem Programm standen. Weitere Höhepunkte waren der Besuch im neuen Humboldt-Forum und ein gemütlicher Abend mit der Abgeordneten.