Hallenbad-Restaurant: Streit um Pachtvertrag geht in die nächste Runde

Hooksiel (22. 11. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat eine Räumungsklage gegen die Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH eingereicht. Damit geht der Rechtsstreit um die Kündigung der Pächterin des seit über einem Jahr brach liegenden Restaurants am Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel in eine neue Phase. Wie ein Sprecher des Landgerichts Oldenburg gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, werde zu der Angelegenheit voraussichtlich in Kürze erneut ein Termin für eine mündliche Verhandlung angesetzt. 

Zum Bruch zwischen der Gemeinde Wangerland und der gemeindeeigenen WTG einerseits und der Salzwiesen GmbH andererseits war es im Sommer vergangenen Jahres gekommen. Als das während der Corona-Pandemie und der darauf folgenden Energiekrise geschlossene Schwimmbad am 15. Juli 2023 nach Sanierungsarbeiten wieder eröffnet wurde, war die Pächterin noch nicht in der Lage, die von ihr zuvor umgebaute und teilerneuerte Gastronomie zu öffnen. Die Arbeiten waren noch nicht abgeschlossen und es fehlte an einem Betreiber. Die WTG kündigte der Pächterin, die gegen die Kündigung juristisch vorging. 

Restaurant am Hallenbad
Die Zukunft des Restaurants am Meerwasser-Hallenwellenbad ist ungewiss. Der juristische Streit zwischen der WTG als Eigentümerin und der gekündigten Pächterin geht in die nächste Runde. Archiv-Foto: hol

Zuletzt sahen sich beide Seite im Rahmen des Zivilprozesses vor dem Landgericht im Juni. Bei der Verhandlung trat ein Gastronom auf, der Interesse bekundete, den Pachtvertrag zu übernehmen. Er wolle mit den Beteiligen nach einer außergerichtlichen Einigung suchen. Entsprechende Sondierungsgespräche samt Begehung des Restaurants habe es gegeben, bestätigte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning gegenüber „Hooksiel-life“. Zu einer Einigung sei es aber nicht gekommen. 

Im Oktober gab es in der Folge den nächsten Termin in der Sache beim Landgericht. Da von Seiten der Salzwiesen GmbH dazu aber kein Vertreter erschienen sei, so der Gerichts-Sprecher, sei ein Versäumnisurteil gegen die Klägerin ergangen, gegen das die Salzwiesen GmbH dann Einspruch eingelegt habe. Entsprechend wird der Vorgang demnächst neu verhandelt.

WTG und Salzwiesen GmbH hatten 2021 einen auf zehn Jahre angelegten Pachtvertrag unterzeichnet. Der damalige Geschäftsführer des Unternehmens, Carsten Hippenstiel, hatte große Pläne. Er ließ das Restaurant und den dazu gehörigen Saal umbauen und gestaltete den Außenbereich neu. Sein erklärtes Ziel war es, das Restaurant auch als Rezeption für ein geplantes Hotel in der Nachbarschaft mitzunutzen. Mehr noch: Hotel und Bad sollten eine Partnerschaft zum gegenseitigen Vorteil eingehen, was, so die Unterstützer der Idee, dem über 40 Jahre alten Bad eine langfristige Zukunftsperspektive gegeben hätte.

Die Mehrheit im Rat der Gemeinde Wangerland wollte diesen Weg allerdings nicht mitgehen. Mehr noch: Man erkläre öffentlich, aufgrund von persönlichen Vorbehalten nichts mehr mit der Person Hippenstil und der Salzwiesen GmbH zu tun haben zu wollen. Die Pächterin hielt dagegen. Sie bezweifelt, dass es überhaupt einen haltbaren Grund für die Kündigung des Pachtvertrages gab und fordert, für den Fall eines Rückzugs, Schadensersatz in sechsstelliger Größenordnung.

Feuerwehr: Weihnachtsbaum mit Strahlkraft für das ganze Jahr

Tane am Feuerwehrhaus Hooksiel
Die jetzt am Feuerwehrhaus eingepflanzte Nordmanntanne soll ein Symbol der guten Nachbarschaft mit der Feuerwehr sein. Auf dem Bild (von links) Wolfgang und Rita Ademes, Randolf Greiff, Thomas Jürgens sowie Feuerwehrmann Björn Mühlena und Nachbar Peter Müller. Foto: Feuerwehr

Hooksiel (22. 11. 2024) – Am 9. Mai wurde das neue Feuerwehrhaus in Hooksiel feierlich eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit übergaben Nachbarn aus dem angrenzenden Neubaugebiet der Feuerwehr ein besonderes Geschenk: einen Gutschein für eine Nordmanntanne.

Am Donnerstag war es jetzt so weit: Die Tanne, die inzwischen einen stattlichen Durchmesser und eine Höhe von rund vier Metern erreicht hat, wurde mit tatkräftiger Unterstützung von Gärtner Thomas Jürgens und einem seiner Mitarbeiter direkt am Feuerwehrhaus gepflanzt. Trotz des Nieselregens, der die Pflanzaktion begleitete, kamen einige Anlieger dazu, um diesem schönen Ereignis beizuwohnen und ihren Teil zur Begrünung des Feuerwehrgeländes beizutragen.

Mit Hilfe eines Radladers konnte der Baum sicher an seinen neuen Standort gesetzt werden. Organisiert und mitgeholfen hat auch Nachbar Peter Müller. „Es war ein bisschen eine Herausforderung, den Baum in dieser Größe zu bewegen“, so Müller. „Aber wir freuen uns, dass alles gut geklappt hat und die Feuerwehr nun einen echten Hingucker zur Weihnachtszeit haben wird.“

Die Feuerwehr will den Baum künftig zur Weihnachtszeit festlich beleuchten. „Wir sind sehr dankbar für das tolle Geschenk. Es ist schön zu sehen, wie sehr sich die Nachbarschaft mit uns verbunden fühlt“, sagt Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. „Der Baum wird ein Symbol für die gute Zusammenarbeit zwischen uns und den Anwohnern und wird hoffentlich noch viele Jahre lang Freude bereiten.“

Trotz Pleite bei den Parkgebühren: Gemeindekämmerer ist zuversichtlich

Wangerland (21. 11. 2024) – Der Haushalt der Gemeinde Wangerland für das laufende Jahr könnte am Ende besser aussehen als zu Jahresbeginn erhofft. Wie Kämmerer Arthur Wichmann vor dem Finanzausschuss des Gemeinderates ausführte, würden die veranschlagten Einnahmen fast alle genau erreicht werden. Einzige Ausnahme: die Parkgebühren.

Bei den kommunalen Steuern wie den Grundsteuern, Hundesteuern, Vergnügungssteuern und den Zweitwohnungssteuern sei absehbar, dass die Einnahmen nahezu dem entsprechen werden, was die Kämmerei erwartet hatte. Ebenso beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer, den Schlüsselzuweisungen vom Land und den Konzessionsabgaben für Strom und Gas. 

Ein erfreulicher Ausreißer: Die Gewerbesteuern. Hier liege man mit an die 6,1 Millionen Euro deutlich über den erwarteten 5,2 Millionen Euro. Als Grund dafür nannte Wichmann einen Einmaleffekt im Bereich der Erneuerbaren Energien, also bei der Produktion von Windstrom, Sonnenenergie und Biogas. 

Da die Ausgaben im Bereich des Kalkulierten geblieben seien – sieht man von der Miete für die Kindergarten-Container am Schulzentrum Hohenkirchen einmal ab (120.000 statt 70.000 Euro) –, erwarte er einen Fehlbetrag am Ende des Jahres von nur noch um die 350.000 Euro.

Zurück zu den Parkgebühren der Gemeinde (also ohne die Strandparkplätze). Hier hatte man im Rathaus Einnahmen von 490.000 Euro erwartet. In der Kasse sind bislang aber lediglich 345.000 Euro verbucht worden. „Und mit Blick auf Parkgebühren ist das Jahr ja so gut wie rum“, so Wichmann. 

Warum die Erwartungen, die die Gemeinde an die Erhöhung der Gebührensätze Anfang des Jahres geknüpft hatte, nicht aufgegangen sind? Fehlerhafte Kalkulation? Weniger Urlauber? Nach Ansicht von Alice Brandenburg-Bienek liegt zumindest ein Grund dafür auf der Hand: Schwarzparker.

Viele Autofahrer würden ausweichen und ihre Wagen statt auf kostenpflichtige Stellplätze in Nebenstraßen oder, etwa in Horumersiel, auf dem kostenlosen Supermarkt-Parkplatz abstellen. „Da ist es Mal an der Zeit durchzugreifen“, forderte die CDU-Ratsfrau. Die Autofahrer müssten wissen, dass es auch Kontrollen gibt. 

Grundsteuern: Hebesatz sinkt, aber einige Bürger müssen mehr zahlen

Wangerland/Hooksiel (21. 11. 2024) – Die Gemeinde Wangerland will im nächsten Jahr nicht mehr Grundsteuern von ihren Bürgern einnehmen als bislang. Mit diesem Ziel sollen die Hebesätze für die Grundsteuer A (landwirtschaftliche Immobilien) und B (sonstige Häuser und Grundstücke) neu festgesetzt werden. Der Finanzausschuss des Rates folgte am Dienstabend einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, die eine Senkung der Hebesätze von 480 auf 390 Prozentpunkte vorschlägt. Abschließend entscheiden muss der Gemeinderat auf seiner Sitzung am 10. Dezember.

Kämmerer Arthur Wichmann erinnerte an ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 2018, das die bisherige Berechnung der Grundsteuern als verfassungswidrig eingestuft hatte. In der Folge wurden bundesweit neue Berechnungsschlüssel entwickelt. Niedersachsen hat sich in der Folge für ein Flächen-Lage-Modell entschieden, bei dem nicht nur die Größe des Grundstücks und das Baujahr des Hauses sondern auch die Lage der Immobilen zur Berechnung des Grundsteuer-Messbetrages herangezogen wird. Dieser Messbetrag, multipliziert mit dem kommunalen Hebesatz (also im Wangerland künftig 390 Prozent), ergibt den individuellen Grundsteuerbetrag.

Das Finanzamt habe inzwischen 93 Prozent der neuen Messbeträge für die 8434 Veranlagungsstellen im Wangerland festgelegt. 596 Bescheide würden noch ausstehen, was für die Gemeinde ein gewisses Risiko bedeute, so Wichmann. Der neue Hebesatz von 390 Punkten verspreche Einnahmen von 689.535 Euro (Grundsteuer A) und 2.689.187 Euro (Grundsteuer B). Damit liege man bei den bisherigen Summen plus einem Risikoaufschlag von 3,35 Prozent. Der sei schon deshalb nötig, so der Kämmerer, weil sicherlich einige Bürger Einsprüche gegen ihre Bescheide einlegen würden.

Denn bei den Bürgern kann die Steuerforderung sehr wohl von den bisher gezahlten Beträgen abweichen. Zum Teil sogar erheblich. Die Gemeinde geht davon aus, dass gut 40 Prozent der Immobilienbesitzer mehr Steuern zahlen müssen. An die 60 Prozent dürfen sich auf eine Entlastung freuen. 

OOWV: Abwassergebühren steigen

Wangerland (21. 11. 2024) – Die Wangerländer Bürger müssen sich auf steigende Gebühren für die Abwasserentsorgung einstellen. Jens Pulina vom Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) stellte am Dienstagabend vor dem von Lübbo Meppen (FDP) geleiteten Finanzausschuss des Gemeinderates die Kalkulation für 2025 vor. Danach werden die Gebühren um 0,35 Euro auf 3,99 Euro je Kubikmeter Abwasser angehoben. Die monatliche Mehrbelastung dürfte sich je nach Größe des Haushaltes zwischen 3,50 (Wasserverbrauch 120 Kubikmeter im Jahr) und 14,50 Euro (500 Kubikmeter) bewegen.

Klärwerk Hooksiel
Das Abwasser aus Hooksiel soll künftig vom Klärwerk Hooksiel nach Schillig gepumpt werden. Foto: hol

In die Kalkulation, so betonte Pulina, würden nur die vermuteten Einnahmen und Ausgaben im Bereich der Gemeinde Wangerland einfließen. Kostentreiber für 2025 sind unter anderem die Klärschlammentsorgung, die steigenden Personalkosten und eine – nach den Erfahrungen von 2024 – wohl um 47.000 Kubikmeter geringere Abwassermenge. Die Abwasser-Gesamtmenge gilt auch als Indikator für die Zahl der Urlauber im Gemeindegebiet.

Das Abwasser wird im Wangerland in den Klärwerken Hohenkirchen, Hooksiel und Schillig gereinigt. Der neue OOWV-Regionalleiter Bernd Janssen erinnerte daran, dass das Klärwerk Hooksiel mittelfristig aufgegeben werden soll. Im nächsten Jahr werde die Trasse von Hooksiel nach Schillig sondiert, über die künftig das Abwasser in eine erweiterte Anlage in Schillig gepumpt werden soll. Dennoch müsse in Hooksiel noch investiert werden. Anfang 2025 soll in die Kläranlage ein neuer Verdichter eingebaut und die Belüftungstechnik erneuert werden. Ab Mai, so Janssen, werde man mit der Modernisierung des Betriebsgebäudes in Schillig beginnen. 

Kreispfarrer: Kirche muss das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen

Kreispfarrer Scheuer bei Hooksieler Frauen
Kreispfarrer Christian Scheuer fühlte sich im Kreise der Hooksieler Landfrauen und des Frauenkreises der Kirchengemeinde Wangerland ausgesprochen wohl. Foto: hol

Hooksiel (20. 11. 2024) – Die Kirche hat einen schweren Stand, auch im Kirchenkreis Wilhelmshaven/Friesland. Der demographische Wandel, Wegzüge aus dem ländlichen Raum in Ballungsgebiete, die allgemeine Säkularisierung der Gesellschaft, aber auch handfeste Skandale hätten schon seit Jahren zu sinkenden Mitgliederzahlen geführt, sagte Kreispfarrer Christian Scheuer bei einer Stippvisite in Hooksiel. „Es wurde aber lange versäumt, die Kirche den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen.“

Fusion im Wangerland

Scheuer ließ bei seinem Besuch einer Teetafel des Landfrauenvereins Hooksiel und des Frauenkreises der ev.-luth- Kirchengemeinde Wangerland im Restaurant „Zum Schwarzen Bären“ keinen Zweifel daran, dass sich das ändert wird. Ändern muss. Auch im Wangerland. Von den ehemals neun eigenständigen Kirchengemeinden im Gemeindegebiet hätten sich bereits sieben zur ev.-luth. Kirchengemeinde Wangerland zusammengeschlossen. Scheuer zeigte sich zuversichtlich, dass die noch selbstständigen Gemeinden Minsen und Wiarden 2026 folgen werden.

Allerdings: Zur Betreuung der insgesamt unter 5000 Christen werde es nur noch 2,5 Pastorenstellen geben. Trotz der weiten Wege, der historischen Gotteshäuser und der vielen Kirchengebäude in der Gemeinde. In der Vergangenheit wurde das Gebiet von der Oldenburgischen Landeskirche mit 4 bis 4,5 Pastorenstellen bedacht.

Kirchenkreis als Mittelinstanz

Als von der Kreissynode, also den Vertretern der Gemeinden, gewählter Kreispfarrer ist Scheuer das Bindeglied zur Oldenburgischen Landeskirche in Oldenburg. Sein Büro hat er in der Gemeinde Sande. Der 56-Jährige ist gebürtiger Wilhelmshavener. Der Kirchenkreis arbeitet für 25 selbstständige Kirchengemeinden, 9 in Wilhelmshaven und 16 in Friesland. Darüber hinaus ist er verantwortlich für das Diakonische Werk Wilhelmshaven-Friesland mit über hundert Mitarbeitenden, die Ev. Familienbildungsstätte und den Trägerverbund für 15 christliche Kindergärten im Kirchenkreis mit rund 350 Mitarbeitenden und einem jährlichen Umsatz von um die 20 Millionen Euro.

Die Verwaltungsstrukturen innerhalb der Oldenburgischen Landeskirche sind selbst vielen langjährigen Kirchengliedern nicht geläufig. So hatte Landfrauenvereins-Vorsitzende Anita Eden zu dem Vortrag in Hooksiel eigentlich eine Frau einladen wollen, die Regionalbischöfin aus dem Harlingerland. Hier erhielt sie aber eine deutliche Absage: „Falsche Kirche!“ Ostfriesland gehört zur Landeskirche Hannover.

Belastung für Pastoren steigt

Wichtiger als Organisationsstrukturen seien ihm die direkten Kontakte zu Menschen, sagte Scheuer, der zu Beginn seiner Seelsorger-Laufbahn zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Zetel-Neuenburg war. Aktuell nehme die Arbeitsbelastung vieler Pfarrerinnen und Pfarrer deutlich zu. Die Stellen ausscheidender Kollegen würden nicht und nur teilweise ersetzt. Zu seinen Aufgaben als Kirchen-“Manager“ gehöre es auch, als eine Art „Seelsorger der Amtsbrüder“ mit darauf zu achten, dass die rund 50 Geistlichen in seinem Zuständigkeitsbereich ihren Aufgaben noch gerecht werden können und sich gegebenenfalls auch mal Auszeiten gönnen.

Denn, so betonte der Kreispfarrer, Pastoren sind Diener ihrer Gemeinden. Als ganz normale Menschen seien auch sie anfällig für Fehler und Schwächen. Das habe man in den Kirchen früher nicht immer so wahrhaben wollen. Entsprechend habe man etwa auf Vorwürfe von sexuellem Missbrauch reagiert. Bestenfalls wurde Schuldige versetzt. Aber die Landeskirche zu Oldenburg habe dazugelernt. Heute würden Täter bedingungslos außer Dienst gestellt. Opfer erhielten Entschädigungen.

Kein Pardon bei Missbrauch

Man wisse längst, so Scheuer, dass sexueller Missbrauch nicht nur ein Problem der katholischen Kirche war und ist. Bei einer von der Landeskirche eingerichteten Meldestelle hätten sich 30 bis 40 Betroffene gemeldet, zum Teil Jahrzehnte nach den Taten. Alle Kirchenmitarbeiter würden jetzt in Schulungen für das richtige Verhältnis von Distanz und Nähe sensibilisiert. Selbst von Kirchenältesten werde heute ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt. 

„Die Schutzregeln werden 1:1 umgesetzt. Da gibt es keine Kompromisse, auch wenn das manchmal anstrengend ist“, versicherte Scheuer während der lebhaften Diskussion mit den Frauen in Hooksiel. Ein Pastor, der ein 13-jähriges Mädchen nach dem Konfirmations-Unterricht in seinem Auto schnell nach Hause bringt, weil ihr Fahrrad kaputt ist? „Nein, das gibt es heute nicht mehr“, sagte der Kreispfarrer. „Wir müssen das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen.“

„Electric Hydrogen“ als Partner für „Green Wilhelmshaven“ gewonnen

Wilhelmshaven/Hooksiel (19. 11. 2024) – Die Planung für die Wasserstoff-Produktion in großem Stil in Wilhelmshaven ist einen Schritt voran gekommen. Wie der Energiekonzern Uniper heute mitteilte, habe das Unternehmen die Firma Electric Hydrogen als Partner für die Planung einer 200-Megawatt (MW)-Elektrolyse für das Projekt „Green Wilhelmshaven“ ausgewählt. Electric Hydrogen sei bereits im Oktober mit den ersten Arbeiten im Rahmen einer Pre-Front-End-Engineering-Design-Studie („Pre-FEED“-Studie) für das Projekt angefangen. 

Elektrolyse und Ammoniak-Import

Das Uniper-Projekt „Green Wilhelmshaven“ besteht aus zwei Großvorhaben: einer großtechnischen Elektrolyse, bei der grüner Wasserstoff hergestellt wird, und einem Importterminal für Ammoniak. Der Elektrolyseur soll in Wilhelmshaven auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks von Uniper errichtet werden. Das Ammoniak-Importterminal ist in direkter Nachbarschaft zum ersten LNG-Terminal an der Grenz von Wilhelmshaven zu Hooksiel geplant. 

ex-Uniper-Kohlekraftwerk
Am Standort des ehemaligen Steinkohlekraftwerkes in Wilhelmshaven will Uniper im Zuge des Projektes „Green Wilhelmshaven“ eine großtechnische Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage errichten. Foto: hol

„Zusammen könnten die beiden Projekte einen erheblichen Teil des prognostizierten deutschen Bedarfs an grünem Wasserstoff decken“, heißt es in der Mitteilung. Beide Anlagen werden über Pipelines an das Wasserstoff-Kernnetz und an Wasserstoffspeicher im norddeutschen Raum angebunden. Mit den „Green Wilhelmshaven“ Projekten will Uniper den Standort Wilhelmshaven zu einem zentralen Hub für grünen Wasserstoff in Deutschland machen. Dies werde auch durch den EU-Status „Project of Common Interest“ (PCI) bestätigt, der beiden Projekten verliehen wurde. 

Grüner Wasserstoff für Industrie

Die großtechnische Elektrolyse soll erneuerbaren Strom aus Windparks nutzen und so grünen Wasserstoff für Industriekunden erzeugen. Grüner Wasserstoff spielt nach Ansicht von Experten eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität, insbesondere für Branchen wie die Chemie-, Stahl-, Schiffs- und Luftverkehrsindustrie. 

„Uniper will die deutschen und europäischen Bemühungen zur Dekarbonisierung aktiv vorantreiben. Unipers Wasserstoffprojekt in Wilhelmshaven ist ein Eckpfeiler unserer Pläne, die Energiewende mitzugestalten“, sagte Susanne Thöle, Director of Hydrogen bei Uniper. „Wir freuen uns, die Pre-FEED-Arbeiten an diesem Projekt mit Electric Hydrogen zu beginnen.“

„Uniper hat sich zum Ziel gesetzt, ein führender Anbieter von kohlenstoffarmer Energie zu werden“, wird Raffi Garabedian, CEO von Electric Hydrogen, in der Mitteilung zitiert. „Wir freuen uns, Uniper dabei zu unterstützen, diese Mission zu erfüllen, indem wir unsere fortschrittliche Elektrolyse-Technologie und die niedrigen Projektkosten nach Wilhelmshaven bringen. Electric Hydrogen wurde gegründet, um den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf grünen Wasserstoff zu einer wirtschaftlich attraktiven Alternative zu machen. Das Projekt Green Wilhelmshaven ist ein großer Schritt in diese Richtung.“ 

Lösung aus einer Hand

Das internationale Wasserstoff-Unternehmen Electric Hydrogen wurde erst 2020 gegründet. Es hat nach eigenen Angaben mehr als 300 Mitarbeiter und Niederlassungen in Kalifornien und Massachusetts. Das Unternehmen fertigt, liefert und nimmt die weltweit leistungsstärksten Elektrolyseure für kritische Industrien in Betrieb. Die komplette 100-MW-Anlage des Unternehmens umfasst alle Systemkomponenten, die zur Umwandlung von Wasser und Strom in Wasserstoff erforderlich sind, einschließlich Energieumwandlung, Gasaufbereitung, Wasseraufbereitung und Wärmemanagement. Dabei setzt man auf eine so genannte Protonenaustausch-Membran-Elektrolyse (PEM)-Technologie. 

Kränze und Geschenke zum Advent

Hooksiel (18.11.2024) – Cornelia Anders von der Arbeitsgruppe Hooksiel lädt zu einer Adventsausstellung ein. Am Freitag, 22. November, werden im Awo-Heim auf dem Batterie-Gelände am Gästehaus in der Zeit von 15 bis 17 Uhr viele schöne Dinge ausgestellt: Adventliches aus Küche, Garten und Werkstatt.

„Das werden alles Einzelstücke sein“, versichert Cornelia Anders. Unter anderem warten Tür- und Adventskränze sowie kleine Geschenkartikel und Mitbringsel auf Interessenten. Die Exponate können gegen eine Spende für die Arbeitsgruppe Hooksiel erworben werden. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe engagieren sich ehrenamtlich unter anderem für die Verschönerung des Ortsbildes von Hooksiel.

Geschenke aus Hooksiel für Osteuropa

Christa Bruns im Kindergarten
Kita-Leiterin Claudia Bruns freut sich über das Engagement von Eltern, Kindern und Mitarbeiterinnen für die Weihnachtsaktion zugunsten bedürftiger Kinder in Osteuropa. Foto: hol

Hooksiel (19. 11. 2024) – Heute gehen die Pakete auf den Weg, die Mitarbeiterinnen und Kinder der Hooksieler Kindertagesstätte für Kinder in Osteuropa gepackt haben. Eltern der „Küstenkinder“ hatten dafür zum Beispiel Spielzeug, Kinderbekleidung und andere noch gut erhaltene Sachen gespendet, die im Rahmen der Aktion „Weihnachtspäckchenkonvoi“ auf die Reise zu den Bedürftigen etwa in Kinderheimen und Krankenhäusern in Rumänien, Moldavien, Bulgarien und der Ukraine gehen.

Der „Weihnachtspäckchenkonvoi“ ist eine gemeinsame Aktion der Serviceclubs Round Table, Ladies Circle, Old Tabler und Tangent Club, die es seit 2001 gibt. Nach den Worten von Kita-Leiterin Claudia Bruns hat sich ihre Einrichtung jetzt erstmals daran beteiligt. Sie dankte den Spendern. „Die Kinder waren mit viel Freude beim Verpacken dabei“, so Bruns. Die weihnachtlich verpackten Geschenke standen einige Tage im Foyer des Kindergartens und boten somit Gesprächsstoff für Kinder und Erwachsene.