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Zauberwald statt Winterfrust: In Hooksiel sorgt Kunst für Geborgenheit

Ausstellungseröffnung im Künstlerhaus Hooksiel
Freuten sich über eine gut besuchte Vernissage im Künstlerhaus Hooksiel: Bürgermeister Mario Szlezak mit (von links) Sigrid Weißenfels, Andrea Gast, Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann, Christine Keweritsch und Freya Nau. Fotos: hol

Hooksiel (23.1.2023) – Vier starke, kreative Frauen – eine gemeinsame Ausstellung. Kann das klappen? Diese Frage der Leiterin des Künstlerhauses Hooksiel, Renate Janßen-Niemann, wurde bei der Vernissage der Ausstellung „Kunst kennt keine Winterpause“ eindeutig beantwortet. Es kann klappen – und es hat geklappt.

Gut 60 Kunstinteressierte wohnten der Ausstellungseröffnung durch Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak am Sonntag Nachmittag bei. Die Hooksielerinnen Christine Keweritsch (Gemälde), Sigrid Weißenfels (Gemälde) und Freya Nau (Fotografien) und Andrea Gast (Skulpturen) aus Oldorf zeigen bis zum 12. März ihre Arbeiten in der Langen Straße. Geöffnet ist das Künstlerhaus in den nächsten Wochen jeweils samstags und sonntags von 14. bis 17 Uhr. Interessierte haben dabei jeweils Gelegenheit, mit den Künstlerinnen direkt Kontakt aufzunehmen, sagte Renate Janßen-Niemann. 

Die Ausstellung beweise eimal mehr, dass es auch im Wangerland und umzu eine Reihe von ambitionierten Künstlerinnen und Künstlern gibt. Freya Nau, Markenzeichen Hut und Kamera, streift regelmäßig durch Hooksiel und Umgebung und setzt zum Teil alltägliche Begebenheiten, Tiere oder Gegenstände in ein künstlerisches Licht. 

Pastellmalerin Sigrid Weißenfels erläuterte ihre Finger-Mal-Technik, mit der sie Landschaftsgemälde erzeugt, die den Betrachter gleichsam in das Motiv hineinziehen. Die Künstlern arbeitet überwiegend mit Kreide, die sie mit Fingern oder Handkanten aufträgt. „Einen Makeup-Pinsel benutze ich nur, wenn ich kleine Fehler ausbessern muss“, verriet Sigrid Weißenfels.

Laden die Betrachter zu Interpretationen ein: der „Zauberwald“ von Cristiane Keweritsch und die „Geborgenheiten“ von Andrea Gast.

Andrea Gast töpfert seit über 35 Jahren. Ihre im Künstlerhaus zu sehenden Keramiken aus Ton tragen den Namen „Geborgenheiten“. Zu sehen sind Personengruppen, die in unterschiedlichen Positionen einander zugewandt sind – und dadurch das Gefühl von Nähe vermitteln. Die Künstlerin: „Die Geborgenheiten kommen aus meinem Herzen.“

Christine Keweritsch, die zum wiederholten Mal im Künstlerhaus ausstellt, mach durch ihre Gemälde und Collagen deutlich, wie sich die Kunst gegen eher triste Wintergefühle zur Wehr setzen kann: durch kraftvolle Farben und originelle Gestaltungstechniken, die die Fantasie der Betrachter anregen und sie, so eines der Motive, in einen „Zauberwald“ entführen.

Kunst kennt in Hooksiel keine Winterpause

Renate Janßen-Niemann leitet seit neun Jahren die Geschicke im Künstlerhaus Hooksiel. Foto: Wolfgang Niemann

Hooksiel (13.1.2023) – Kunst kennt in Hooksiel keine Pause. Auch keine Winterpause. Dass das so ist, liegt unter anderem am Künstlerhaus. Wie Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann ankündigt, wird auch in diesem Jahr die eher ruhige Zeit in dem Urlaubsort mit einer Ausstellung von vier regionalen Künstlerinnen überbrückt.

Unter dem Motto „Kunst kennt keine Winterpause“ stellen Christiane Keweritsch, Sigrid Weißenfels, Freya Nau (alle aus Hooksiel) und Andrea Gast (Oldorf) ab Sonntag, 22. Januar, Gemälde, Fotografien und kunsthandwerkliche Skulpturen aus. Die Vernissage beginnt um 15 Uhr. Bürgermeister Mario Szlezak wird in die Ausstellung einführen. Die Werke werden bis zum 12. März jeweils samstags und sonntags von 14. bis 17 Uhr zu sehen sein.

„Die Ausstellungen mit regionalen Künstlern sind ein wichtiger Baustein in unserem Programm. Das Künstlerhaus ist ein Schaufenster für unsere Kreativen. Und Kunstinteressierte haben dabei einen leichten Zugang zu den Künstlern“, schildert Renate Janßen-Niemann. Aber auch für Urlauber, die sich in der Vorsaison an der Küste aufhalten, ist die Ausstellung in dem ehemaligen Feuerwehrhaus an der Langen Straße erfahrungsgemäß ein beliebter Anlaufpunkt. „Und jeder Besucher im Künstlerhaus bringt ja auch Kaufkraft nach Hooksiel.“

Das Künstlerhaus Hooksiel gehört der Gemeinde Wangerland. Der Betrieb der kulturellen Einrichtung ist eine „freiwillige Leistung“, die nach Ansicht von Renate Janßen-Niemann gerade in finanziell schwierigen Zeiten Respekt verdient. Die Unterhaltung des Gebäudes, Ausgaben für die Ausstellungen, das Aufsichtspersonal … entsprechend froh ist die Einrichtungsleiterin über jede Spende oder und über Fördermittel verschiedener Institutionen aus der Region. 

Die pensionierte Grundschulleiterin, die sich über Jahrzehnte selbst im Gemeinderat engagiert hat, wurde vor neun Jahren durch einstimmigen Beschluss des Rates zur Künstlerhaus-Leiterin bestellt. Zusammen mit einem politisch besetzten Beirat, dem auch der Bürgermeister qua Amt, die Leiterin des Schlossmuseums Jever, Dr. Antje Sander und zwei Vertreter des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad angehören, wird das Jahresprogramm erarbeitet – aktuell das für 2025. 

Das Künstlerhaus ist überregional bekannt – und bei den Kulturschaffenden beliebt. Entsprechend groß ist die Zahl der Bewerbungen für eine der meist sechs Ausstellungs-Zeiten. Das Besondere: Das Künstlerhaus bietet in der Regel pro Jahr zwei Stipendien für Künstlerinnen und Künstler an, die während ihrer Ausstellungszeit kostenlos in einer Wohnung im Künstlerhaus-Ensemble wohnen und arbeiten könnten. „Soweit finanziell möglich kaufen wir dann eines der hier entstandenen Werke und übernehmen es in unseren Bestand“, schildert Renate Janßen-Niemann, die gerade in diesem Bereich froh ist über die Unterstützung durch den Förderverein.

Als Stipendiaten werden 2023 der Maler und Grafiker Michael Lampe (11. Juni bis 16. Juli) und die Näh-Künstlerin Stephanie Hüllmann (27. August bis 8. Oktober) in Hooksiel gastieren. Weitere Ausstellungen sind mit dem Finger-Maler Werner Meiners (26. März bis 23. April), dem Bildhauer Thorsten Schütt (30. April bis 4. Juni), dem Zeichner Ommo Wille (23. Juli bis 20. August) und dem Fotografen Dieter Schoof-Wetzig (15. Oktober bis 2. Januar 2024) geplant.

Zum Jahrsprogramm gehört schon traditionell zudem das „Kunstkarussell für Kinder“, das im Sommer verschiedene kreative Kinder-Ferienangebote umfasst – von Malerei über Fotografie bis zum Druck und zum Gestalten mit Ton.