Fantasievolle Reiterspiele und eine schaurige Nacht in Oesterdieken

Pacorus in der Reithalle
Geduldig warten die jungen Reiterin auf ihren Einsatz bei der Pferdestaffel. Foto: hol

Hooksiel (10. 7. 2023) – Die Reithalle Oesterdieken ist voller Menschen. Zumeist kleine Menschen. Über 40 Vereinskinder des Reit- und Fahrvereins Hooksiel (RuF), überwiegend Mädchen, stehen in Reihen an vier Stationen. Bereit zum Staffellauf. Oder zum Staffel-Ritt? Irgendwie beides. Davor jeweils ein Pferd samt einer Betreuerin. Der Reiternachwuchs erhält kleine Aufgaben. Rauf aufs Pferd, gut 40 Meter reiten, Aufgabe erfüllen und zurück. Reiterwechsel.

Die Staffelspiele gehörten zum Programm, dass sich das Betreuerteam (Frauke Janßen, Melanie Lüttge, Inge Martens, Hildburg Reiners und Katharina Scherf) für die Kinder ausgedacht hat, die an diesem Wochenende in der Reithalle übernachten. Kennenlernrunde, Parcours auf dem Springplatz, Geschicklichkeitsspiele mit Ponys und und Pferden in der Halle. Und schließlich – für viele der Teilnehmerinnen der Höhepunkt des Programms – das Bemalen der vierbeinigen Freunde.

bemaltes Pferd
Fantasievoll und kreativ: dem Pony hat es augenscheinlich gefallen, dass die Hooksieler Reiterkinder sein Fall ein wenig verschönert haben. Foto: Elsbeth Noatsch

Hier wird aus einem Schimmel ein Einhorn, dort ein Regenbogen-Zebra. Die Tiere nehmen ihre Rolle als Model geduldig an. Mehr noch: Es scheint ihnen Spaß zu machen, derart im Mittelpunkt zu stehen. Die fantasievollen Ergebnisse waren, so das Urteil der Betreuerinnen, „allesamt genial“.

Abgerundet wurde das Programm durch ein gemeinsames Abendessen und einen Nachtwanderung, auf der die Helferinnen Freya, Neele, Melissa, Monika und Meike einige Gruselgeschichten für Gänsehaut-Erlebnisse sorgten. Das gemeinsame Nachtlager wurde mit Schlafsäcken und Decken in der Reithalle ausgebreitet. Den Abschluss des sportlichen Erlebnisses bildete am nächsten Morgen ein gemeinsames Frühstück. 

Hooksieler Dressur-Reiter Kreismeister

RuF Hooksiel Kreismeister 2023
Auf dem Foto von links die Kreismeister-Mannschaft: Rieke Scherf, Tessa Hasselhorn, Neele Lüpkes, Freya Heinen mit Mannschaftsführerin Melanie Lüttge. Foto: Elsbeth Noatzsch

Hooksiel/Bockhorn (5. 6. 2023) – Die Dressurmannschaft des Reit- und Fahrvereins Hooksiel hat im Finale um die Kreismeisterschaft der Dressurmannschaften in der Klasse A* den ersten Platz errungen. Mit dem Sieg beim Turnier in Bockhorn/Grabstede hat das Team sich für einen Start beim Oldenburger Landesturnier in Rastede im Juli qualifiziert. Zur Mannschaft gehören Neele Lüpkes auf Quiena, Freya Heinen auf Chico Saltando, Rieke Scherf auf Unlimited Passion, Tessa Hasselhorn auf Diomiro mit Mannschaftsführerin Melanie Lüttge.

Für das Turnier mit insgesamt 24 Prüfungen lagen insgesamt rund 500 Nennungen vor. Bei der Prüfung L* der Einzelreiter belegte Doreen Bielefeld aus Hooksiel den zweiten Rang hinter Jessica Dartsch (RuF Wilhelmshaven).

Im Dressurviereck mussten sich die Hooksieler mit den Mannschaften des Reitvereins Bockhorn und des Reitclubs Grün-Weiß Moorhausen messen. Hinzu kamen weiteren Mannschaften, die aber nicht im Reiterverband Friesland-Wilhelmshaven gemeldet sind und insofern nicht Kreismeister werden konnten. 

Durch ehrenamtliches Engagement bleibt der Reitsport bezahlbar

Stephan Mohrmann RuF Hooksiel
Stephan Mohrmann, Vorsitzender des RuF Hooksiel, ist zufrieden. Die Großinvestition in die vereinseigene Reitanlage in Oesterdieken hat bestens geklappt. Foto: hol

Hooksiel (25. 5. 2023) – Der Reit- und Fahrverein (RuF) Hooksiel hat die Corona Pandemie gut überstanden. Das stellte Vorsitzender Stephan Mohrmann auf der Jahreshauptversammlung fest. Zur Bestätigung nannte Geschäftsführerin Kristina de Vries die wesentlichen Eckdaten des Vereins: ein Zuwachs auf 415 Mitglieder und ein gutes Polster in der Vereinskasse.

Beides ist mit Blick auf andere Pferdesportvereine nicht selbstverständlich. Maßgeblichen Anteil daran dürften die neun ehrenamtlich agierenden Reitlehrerinnen und Reitlehrer des Vereins haben. Mohrmann: „Ohne deren Engagement könnten wir die Kosten, die mit dem Reitbetrieb zusammenhängen, gar nicht stemmen.“

Schulpferde in verdienten Ruhestand geschickt

Der RuF Hooksiel arbeitet nach der Devise: Das Reiten darf nicht zu teuer sein. Jede soll es sich leisten können, Sport auf dem Rücken eines Pferdes ausüben zu können. Und wer kein eigenes Pferd hat, bekommt ein Schulpferd gestellt. Im vergangenen Jahr habe man zwei vierbeinige „Leistungsträger“ in den verdienten Ruhestand geschickt, so Mohrmann. Drei neue Schulpferde würden derzeit in den Unterricht integriert.

Die größere Investition floß aber die die Stallungen selbst. Über 100.000 Euro hat der RuF für die Sanierung des Stalls und die Vergrößerung der Pferdeboxen investiert, in denen neben Schulpferden auch Privatpferde einquartiert sind. Aufgrund von Zuschüssen etwa vom Landessportbund und zahlreicher Sponsoren habe man die Baukosten ohne Fremdkredit finanzieren können, sage Kristina de Vries. Entscheidend für die Finanzlage des Vereins sei das Reitgeld der zahlreichen Reitschüler. Über einen beantragten Zuschuss von der Gemeinde Wangerland stehe die Entscheidung noch aus. 

Rüffel für zu intensive Unterstützung

Für das laufenden Jahr kündigte Mohrmann die Erneuerung der Beleuchtung im Reitstall an. Hier sollen LED-Leuchten installiert werden. In Planung sei zudem die Installation einer neuen Heizung. In der Corona-Zeit habe man nur wenige Reitlehrgänge anbieten können. „Für den Winter planen wir eine Lehrgangs-Offensive“, so der Vorsitzende. 

Jugendwartin Melannie Lüttge berichtete von den Erfolgen von Nachwuchsreiterinnen des Vereins. Angesichts des Potenzials der Kinder im Unterricht sorge sie sich auch nicht um die zukünftige Leistungsstärke der Hooksieler Reitergarde. Und die Stimmung sei ohnehin bestens. Ein Beleg dafür: Auf einer Turnierfahrt nach Osnabrück sei der Hooksieler Anhang von einer Richterin gerüffelt worden, weil die Hooksieler ihre Reiter zu lautstark unterstützt hätten. Melannie Lüttge: „Wenn das der Vorwurf ist, dann haben wir wohl alles richtig gemacht.“