Wasserski statt Surfen: Von kleinen Kunststücken zur großen Show

Maya Wiese Wasserski
Maya Wiese freut sich auf die nächste Wasserski-Show an den Skiterrassen. Foto: hol

Hooksiel (1. 8. 2023) – Wer von Helgoland kommt und zudem passionierte Surferin ist, den kann man mit Wasserski kaum schrecken. Zumal es am Wasserski-Lift am Hooksmeer, einem Binnengewässer, so gut wie nie Wellengang gibt. „Zuerst habe ich die Fahrer ein wenig belächelt“, gesteht Maya Wiese. Bis sie sich selbst in den Sport, vor allem aber auch in das Team und die Anlage der Hooksieler Skiterrassen verliebt hat.

Maya Wiese (57) lebt mit ihrem Mann Gerhard Harms in Schortens. „Wir arbeiten viel und haben selten Zeit, Urlaub zu machen. Wenn immer es geht, fahren wir nach Hooksiel und nehmen uns eine Auszeit beim Wasserski.“ Rein in den Neopren-Anzug, rauf aufs Brett und ab aufs Wasser. Und das schon seit 28 Jahren. „Wir haben die Anlage für uns entdeckt, als unsere Kinder noch klein waren. Mit unserer Clique haben wir uns dann meist den ganzen Tag hier aufgehalten.“

Rasante Kurvenfahrten und gewagte Sprünge

Und dabei fand die durchtrainierte Surferin auch neue sportliche Herausforderungen. Anfänger freuen sich über ihre erste sturzfreie Fahrt mit Tempo 30 über den 835 Meter langen Rundkurs. Zumeist auf Paar-Skiern. Wie bei jedem Sport macht Übung den Meister. Fortgeschrittene sind mit Mono- oder Trick-Ski unterwegs, wagen Drehungen oder rasante Kurvenfahren. Wakeboarder schließlich nutzen zudem auf dem Wasser installierte Hindernisse für gewagte Sprünge.

Körperbeherrschung, Sprungkraft, Gleichgewichtsgefühl, Akrobatik – all das fließt ein in die Wasserski-Shows, die seit etlichen Jahren fester Bestandteil des Jahresprogramms der Skiterrassen sind.  Maya Wiese ist wie ihr Ehemann Gerhard Harms, der Geschäftsführer der Event-Gastronomie Hans-Ott Vogt und Heinrich Diers von Anfang an dabei. „Zunächst haben wir in Eigenregie eine einstündige Show organisiert und haben unsere  Kunststücke gezeigt“, erinnert sich Maya Wiese. „Wir durften Eintritt nehmen, haben davon die Lift-Miete für den Showzeitraum bezahlt.“

Akrobaten verwandeln sich in Disney-Figuren

Das Programm von damals ist noch heute die Grundlage der heutigen Show. Im Laufe der Jahr hat sich aber die Abläufe, wie das gesamte Angebot an den Skiterrassen, deutlich professionalisiert. Die Akrobaten auf dem Wasser verwandeln sich in Disney-Figuren. Tierherden, Superhelden und wunderschöne Prinzessinnen ziehen an der Zuschauer-Terrasse vorbei. Hinzu kommen Einlagen wie Pyramiden, Sprünge oder die legendären Barfuß-Fahrten vom Chef, Hans-Ott Vogt. 

Barfuß übers Wasser gleiten? Für Maya Wiese ist das kein Hexenwerk. „Die Füße sind zwar kleiner als Ski. Da muss man halt ein bisschen schneller fahren …“ Anspruchsvoll dabei seien aber die Kurven. „Wer den Druck nicht richtig ausbalanciert, der liegt im Wasser.“ 

Wasserski Pyramide
Akrobatik pur: Als Pyramide auf Wasserskiern unterwegs. Foto: Selina Freitag

Auch Paarformationen und Pyramiden sind nicht ohne. Zumal in Kostümen. „Da sind die Beweglichkeit und die Sicht natürlich eingeschränkt“, schildert Maya Wiese. Es komme auch schon mal vor, dass etwas nicht klappt, zumal die Akteure nur selten zusammen trainieren könnten. Zum Stamm von langjährigen Fahrerinnen und Fahrern kämen immer wieder junge Talente hinzu, die aber häufig die Region nach einigen Jahren für Studium oder Beruf verlassen.

Die vorerst letzte Wasserski-Show können Interessierte an den Hooksieler Skiterrassen am Sonnabend, 5. August, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr erleben. Der Eintrittspreis beträgt für Kinder (4 bis 14 Jahre) 3 Euro, für Erwachsene 5 Euro.

Wo Cowboys mit Prinzessinnen spielen

Hooksiel (19. 2.2023) – Fasching ist nichts für Norddeutsche? Mag sein. Aber Kindern ist die geografische Einordnung von Traditionen völlig egal. Sie verkleiden sich gern. Spielen zusammen. Wollen Spaß haben – ob nun Fasching ist oder nicht.

Damit erklärt sich auch schon, warum es heute in den Hooksieler Skiterassen rappelvoll war. „Ich gebe es ganz offen zu: Ich bin ein Faschingsmuffel“, sagt Anja Seidl-Vogt. „Aber bei den Kindern sieht das ganz anders aus: Kinder lieben Fasching, auch weil sie mit ihren Verkleidungen in die verschiedensten Rollen schlüpfen können.“ 

Genau: Am heutigen Sonntag turnten Cowboys und Prinzessinnen ebenso über die Hüpfburg und durch den Kletterturm des Restaurants wie Äffchen und Piraten. Und weil sich die Kleinen offenkundig wohl fühlten, ging es auch den Großen gut. Den Eltern sowieso, aber auch den Wasserski-Fans. Bei herrlichem Sommerwetter hatte Inhaber Hans-Ott Vogt die Wasserskianlage angeworfen und viele Sportbegeisterte nutzen die Gelegenheit, ihre ersten Runden in diesem Jahr zu drehen.