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Beiträge veröffentlicht in August 2024

Packhaus-Betreiber setzen auf weitere Hotelbetten in der Nachbarschaft

Packhaus Hooksiel
Gastronom Steve Christenfeldt, der mit seiner Partnerin Moni Stander das „Packhaus“ am Alten Hafen betreibt, möchte gern in der Nachbarschaft weitere Hotelbetten schaffen. Foto: hol

Hooksiel (17. 8. 2024) – Das Hotel „Packhaus“ in Hooksiel zählt zu den ersten Adressen im Ort. Das liegt auch an der zentralen Lage des denkmalgeschützten Gebäudes, in dem früher einmal der Umschlag im alten Hooksieler Hafen abgewickelt wurde. Als Pächter betreiben Moni Stamer und ihr Lebensgefährte Steve Christenfeldt das Haus mit 19 Zimmern sowie die angrenzende Cocktailbar „Ahoi“. 

Schon seit Jahren denkt das Paar, das ein 18-köpfiges Team beschäftigt, über eine Erweiterung des Betten-Kontingentes nach. Das ehemalige Feuerwehrgrundstück nebenan bietet jetzt eine neue Chance dafür.

Steve Christenfeldt und Moni Stamer haben sich am Interessenbekundungsverfahren der Gemeinde Wangerland für das rund 1000 Quadratmeter große Areal beteiligt. „Uns schwebt ein Hotelgebäude mit 45 Zimmern vor“, so Christenfeldt. Das Gebäude sollte zweieinhalb-geschossig sein und von der Bauart her zum Ort passen. Ein Klinkerbau, eventuell mit Jever-grünem Dach. „Details könnte man mit den Dorfbewohnern abstimmen. Aber einen modernen Glaskasten, den würde ich ablehnen.“

Wünschenswert wäre, wenn man das Gebäude auch zum Alten Hafen hin öffnen könnte. Die überholungsbedürftigen Sanitäranlagen am Hafen könne man in den Neubau integrieren, auch um maritim orientierte Gäste wie etwa Segler ans Hotel zu binden. Ohnehin, so die Vision von Christenfeldt, sollte im Alten Hafen mehr Leben auf und am Wasser stattfinden. Ein Bootssteg auf der Südseite wäre nach seiner Überzeugung ein Baustein dafür, vielleicht auch eine Plattform für Stand-up-Paddler. 

Christenfeldt und Stamer gehören zu den insgesamt fünf Interessenten, die ihre Pläne für das Feuerwehr-Areal Ende August/Anfang September auf einer öffentlichen Veranstaltung der Gemeinde im Ort vorstellen sollen – obwohl sie nicht den erhofften Kaufpreis für das Areal von rund 420.000 Euro geboten haben. Diese ursprüngliche Bedingung (Bürgermeister Mario Szlezak gegenüber „Hooksiel-life“: „Wir haben nichts zu verschenken“) hat man im Rathaus zwischenzeitlich über Bord geworfen – auch wenn der Preis natürlich ein wichtiges Vergabekriterium bleiben dürfte.

„Wir können nicht erkennen, wie die Gemeinde auf einen Quadratmeterpreis von rund 480 Euro kommt“, sagt Christenfeldt. Die Gemeinde verweist auf ein Wertgutachten. Der Bodenrichtwert liege aber nur bei 120 Euro. Das wissen die Hotelbetreiber so genau, weil ihnen gegenüber des Feuerwehrareals an der Lange Straße ein Grundstück gehört, auf dem sie früher die heute leer stehende Gaststätte „Lütt un Lütt“ betrieben haben. 

Ende 2019 hatten Stamer und Christenfeldt Pläne präsentiert, auf diesem Grundstück ein Gebäude mit 21 Hotelbetten zu errichten, das sie im Verbund mit dem „Packhaus“ betreiben wollten. Dann kam die Corona-Pandemie, die Baupreise und die Zinsen explodierten. Seither liegen diese Pläne auf Eis.

Ein Hotelbau auf dem einstigen Feuerwehrareal wäre aus heutiger Sicht die bessere Lösung. Dabei geht es Stamer und Christenfeldt gar nicht in erster Linie darum, dass sie selbst den Zuschlag beim Verkauf bekommen. Sie können sich auch eine Kooperation mit einem anderen Investor vorstellen, etwa als Betreiber des Hotels. Größere Hotelkapazitäten in Hooksiel wären aber auf jeden Fall wichtig für die Wertschöpfung im Ort, vor allem auch, weil in Hotels – anders als in Ferienwohnungen – auch Gäste unterkommen können, die nur eine oder zwei Übernachtungen buchen möchten.

Das „Lütt un Lütt“-Grundstück könnte dazu beitragen, das absehbare Parkplatzproblem im Ort zu lösen. „Denkbar wäre, das vorhandene Haus abzureißen und durch ein kleineres Wohnhaus zu ersetzen“, so Christenfeldt. „Daneben könnte dann eine eingegrünte Stellplatzanlage für Hotelgäste entstehen.“ 

Kinder vor sexueller Gewalt schützen

Hooksiel (18. 8. 2024) – „Wie kann ich mein Kind vor sexueller Gewalt schützen und es stärken?“ Das ist das Thema eines Elternabends, zu dem das Familien- und Kinderservicebüro (FamKi) des Landkreises Friesland für Donnerstag, 5. September, 19.30 Uhr ins Walter-Spitta-Haus in Hooksiel einlädt. Um Anmeldung wird per E-Mail b.voigt@friesland.degebeten.

Besucherinnen und Besucher erhalten an dem Abend Tipps, wie Sie mit Kindern über das Thema sexualisierte Gewalt sprechen können und wie sie Kinder im Umgang mit dem Thema stärken. Täter kommen häufig aus dem sozialen Umfeld des Kindes und folgen in der Regel bestimmten Vorgehensweisen, die bei dem Elternabend besprochen werden.

Schon für Dienstag, 20. August, 19.30 Uhr, lädt das FamKi zum Elternkino ins Gemeindehaus „Stephanushaus“, An der Kirche 1, in Hohenkirchen ein. Zu sehen sein wird der Film „Good Enough Parents“. In Form einer persönlichen Dokumentation setzt sich Regisseur Dominik Schuster als frisch gebackener Vater mit alten Mythen und Erziehungsweisheiten auseinander, die bis heute weitervermittelt werden. So wirken sich Ratschläge wie „Du sollst Dein Kind nicht verwöhnen!“ oder „Man muss ein Baby doch auch mal schreien lassen!“ bei vielen auf die Erziehung aus. Mit verschiedenen Gesprächspartnern hinterfragt Schuster unterschiedliche Erziehungsthemen. Im Anschluss an den Film gibt es die Gelegenheit zum Austausch. Auch hierfür wird um Anmeldung bei Britta Voigt wird gebeten.

Zwei Autos erheblich beschädigt

Hooksiel (16. 8. 2024) – Erheblich beschädigt wurden am Donnerstag zwei Autos bei einem Zusammenstoß auf der Landesstraße 810 in Höhe Schmidtshörn. Nach Polizeiangaben hatte eine 56-jährige Fahrerin, die in Richtung Horumersiel unterwegs war, gegen 12.30 Uhr ein vor ihr fahrendes Fahrzeug übersehen, das gerade von der L 810 links in Richtung Waddewarden abbog. „Infolge des Zusammenstoßes wurden beide Fahrzeuge erheblich beschädigt und sind nicht mehr fahrbereit“, so die Polizei. Die Insassen der Autos, 56 und 39 Jahre alt, blieben unverletzt.


Abenteuer auf der Jade mit vielen Schiffen und launigen Sprüchen

Kapitän Bodo Grimm
Kapitän Bodo Grimm steuert die „Jens Albrecht“ sicher über die Jade und erzählt dabei jede Menge Geschichten über die Seefahrt im Allgemeinen und die Hafenwirtschaft in der Region. Alle Fotos: hol.

Hooksiel (14. 8. 2024) – Gut, eine Kreuzfahrt ist es nicht. Aber allemal eine abwechslungsreiche Alternative auf dem Wasser. Der zweistündige Törn mit dem Fahrgastschiff „Jens Albrecht“ vom Hooksieler Außenhafen aus auf die Jade, vorbei an den Wilhelmshavener Häfen bis hin zum Marinestützpunkt hält das, was die Reederei Wangerländer Seetouristik verspricht: „Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön …“

Dass es lustig zugeht an Bord, ist vor allem Kapitän Bodo Grimm (66) zu verdanken. Der erfahrene Seemann mit Wurzeln in der Marine und Erfahrungen als Kapitän in der zivilen Handelsschifffahrt unterhält die gut Hundert Fahrgäste mit einer Fülle von Informationen – und launigen Kommentaren.

Beispiel 1: Die „Jens Albrecht“ schippert am ersten Wilhelmshavener LNG-Terminal vorbei, an dem neben dem Fabrikschiff „Höegh Esperanza“ an diesem Tag der Flüssigerdgas-Tanker „Dorado“ festgemacht hat. Grimm lobt auf seine Weise die „neue Deutschland-Geschwindigkeit“, in der das Terminal in Betrieb genommen wurde. „Die Pipeline vom Anleger bis zu den Kavernen in Etzel sind in Windeseile verlegt worden. Kein Wunder: Das waren die Holländer.“ 

Beispiel 2: Wenige Hundert Meter weiter, in Höhe des geplanten zweiten LNG-Terminals. „Der Bau zieht sich hin. Ist wohl nicht mehr ganz so eilig mit dem Import von Frackinggas. Kein Wunder. Die meisten LNG-Terminals sind gar nicht ausgelastet.“

Dem Publikum gefällt der Humor des Kapitäns. An Bord sind überwiegend Urlaubsgäste, aber auch Wahl-Hooksieler wie Sonja und Frieder Bauss aus Bayern, die hier ihren Zweitwohnsitz haben und den Ausflug zusammen mit ihrem Freund Joachim von zur Mühlen von der Insel Fehmarn genießen. „Die Fahrt hatten wir uns schon länger vorgenommen. Herrlich.“

Dabei ist das Wetter nur mittelprächtig. Der Himmel ist wolkenverhangen. Als ein paar Tropfen vom Himmel fallen und die Fahrgäste von Oberdeck ins Trockene flüchten, rettet Kapitän Grimm die Stimmung. „Das bisschen ist bei uns hier noch kein Regen. Aber wir freuen uns darüber. Die Gastronomie unter Deck muss ja auch etwa zu tun haben.“

Jade-Weser-Port
Hautnah dabei am Jade-Weser-Port: Zwei Riesen-Containerfrachter und ein Feederschiff schlagen Container um.

So ist es dann auch. In der Gastronomie versorgt Manfred Brandt die Passagiere mit Getränken und kleinen Snacks. Er ist bereits seit zehn Jahren bei der Reederei. Er ist eines von vier Besatzungsmitgliedern an Bord der „Jens Albrecht“, die sich um das Schiff und die an manchen Tagen bis zu 220 Fahrgäste kümmern, beim Festmachen im Hafen ebenso wie beim Ein- und Aussteigen an der Kaje. Zum Team gehört auch Andrii Zadvefniak, der vor zwei Jahren mit seiner Familie vor dem Krieg in der Ukraine nach Wilhelmshaven geflüchtet ist. In seiner Heimat hat er mit einem Schlepperpatent auf dem Schwarzen Meer gearbeitet. Hier arbeitet er daran, dass sein Patent irgendwann anerkannt wird. 

Die Regenwolken sind schnell verflogen. Auf der Steuerbordseite sehen wir zwei 400-Meter-Containerriesen, die „Munich Maersk“ und die „One Tribute“, die Container am Jade-Weser-Port löschen, dazwischen ein kleineres Feederschiff, das Container zu nahe gelegenen Häfen weitertransportiert. Grimm, selbst einst Kapitän eines Containerschiffs, gibt einen Schnellkursus über Containerverladung, Großreedereien und die Schwächen des einzigen deutschen Tiefwasserhafens. „Das Jade-Weser-Port dümpelt seit seiner Inbetriebnahme mehr oder weniger so vor sich hin. Die einst geplanten 16 Verladebrücken stehen immer noch nicht. Das Umschlagvolumen ist weit geringer als ursprünglich geplant …“. Seine Überzeugung: Wäre der Hafen in die Hände eines Chinesen gegeben worden, würde das Geschäft längst brummen. 

Moritz Holub, der zusammen mit seinem Vater Thomas an der Fahrt teilnimmt, interessieren die hafenwirtschaftlichen Ausführungen weniger. Die Familie aus Wien liebt die Nordsee und macht Urlaub auf dem Campingplatz in Hooksiel. Mit dem Fernglas sucht der Junge nach Schiffen. Unter anderem entdeckt er die „Mellum“, das Arbeitsschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, und den Hooksieler Krabbenkutter „Trotz“. Spannend auch das „E-Ship 1“, ein mit Flettner-Rotoren ausgestatteter Frachter, der Teile von Offshore-Windkraftanlagen zum Jade-Weser-Port bringt. Mit Hilfe seiner vier Rotoren kann das Schiff den Wind als Antrieb nutzen und seinen Kraftstoffverbrauch damit deutlich reduzieren.

Ein beeindruckendes Bild bietet der riesige Öltanker „KHK Majesty“, der an der Brücke der NWO liegt. Das fast komplett entladene, 333 Meter lange und 60 Meter breite Schiff ragt weit aus dem Wasser heraus. „Den Tanker haben wir extra für Sie hier herlegen lassen“, verkündet Kapitän Grimm und geht nahtlos dazu über, den Fahrgästen die in der 4. Einfahrt liegenden Fregatten der Marine vorzustellen. 

Beim Wendemanöver vor der weltweit zweitgrößten Seeschleuse, die das Tor zum Wilhelmshavener Binnenhafen bildet, fällt der Blick der Fahrgäste auf die großen Lettern mit der Telefonnummer des Hafenkapitäns. Die Bitte von Grimm: „Schreiben Sie sich die Nummer unbedingt auf und rufen Sie mal an. Der hat viel Langeweile.“

Die Hooksieler Reederei K. Ilse bietet bis in den Herbst hinein eine Vielzahl von Ausflügen mit der „Jens Albrecht“ vom Hooksieler Außenhafen aus auf die Jade an. Mal geht es entlang der Häfen, mal zu den Seehundbänken oder zu den Leuchttürmen. Sogar „Schaufischfang“ steht gelegentlich auf dem Fahrplan (www.seetouristik-nordsee.de).

Lies: Bahnverkehr über die Hunterbrücke kann bald wieder rollen

Nordwesten (15. 8. 2024) – Die durch eine Kollision mit einem Schiff vor drei Wochen schwer beschädigte Eisenbahnbrücke bei Elsfleth über die Hunte wird voraussichtlich in der Nacht von Freitag, 23. August, auf Samstag wieder für den Verkehr freigegeben. Das teilte das niedersächsische Wirtschaftsministerium heute mit.

Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hatte mit Vertretern der Wirtschaft, der betroffenen Kommunen, der Hafenwirtschaft in Brake, Nordenham und Oldenburg, der Deutschen Bahn, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr und NPorts den aktuellen Stand der Arbeiten erörtert. Dabei bedankte er sich bei der Deutschen Bahn, die die Sanierungs- und Reparaturprozesse maximal beschleunigt habe. Lies: „Bereits morgen soll das Ersatzbrückenteil eingeschwenkt werden.“

Die Eisenbahnbrücke über die Hunte war bei der Kollision mit einem Schiff massiv beschädigt worden.

Die Huntebrücke ist das logistische Nadelöhr für die Häfen an der Weser. Mit der zweiten Havarie innerhalb weniger Monate waren die Häfen vom Bahnverkehr abgeschnitten. Wie das Ministerium mitteilte, hat sich jetzt ein Arbeitskreis darauf verständigt, einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an dieser Brücke zu erstellen, damit es nicht zu einer dritten Havarie kommt. Teile der Maßnahmen, wie die Verbesserung der Pegelstands-Bezeichnungen, sollen bis zur Wiederaufnahme des Schienenverkehres umgesetzt werden. Lies: „Wir müssen aus den Vorfällen lernen und Rückschlüsse ziehen. Wie können wir mit Maßnahmen und Tools helfen, den ,Risikofaktor Mensch‘ zu minimieren? Dafür kann die Huntebrücke als Modell dienen.“

Der Kapitän des Binnenschiffes, das die Brücke gerammt hat, hatte den Pegelstand der Weser falsch eingeschätzt. Bei dem Zusammenprall waren die Aufbauten des Schiffes massiv beschädigt worden. Für die Dauer der Aus- und Einhubarbeiten der Behelfsbrücke wird die Hunte für den Binnenschiffverkehr gesperrt. Ziel sei es, der Neubau der Brücke vor dem Jahr 2030 fertigzustellen.

Der „Adler Jet“ verlässt Hooksiel

Adler Jet in Hooksiel
Der „Adler Jet“ bei der Einfahrt in den Hooksieler Hafen. Archiv-Foto: hol

Hooksiel/Wilhelmshaven (14. 8. 2024) – Die Tage des „Adler Jet“ in Hooksiel sind gezählt. Entsprechende Gerüchte bestätigte die Reederei „Alder & Eils“ gegenüber „Hooksiel life“. Geschäftsführer Jannes Piepgras: „Es stimmt, dass der ,Adler Jet‘ ab Mitte September wohl nicht mehr zur Verfügung steht.“

Der „Adler Jet“ ist ein Katamaran-Fahrgastschiff, das seit 2022 von Hooksiel aus eingesetzt wird. Aktuell bietet die Reederei mit Sitz in Büsum mehrfach in der Woche Helgoland-Fahrten von Wilhelmshaven über Hooksiel aus an. Dem Vernehmen nach hat die Reederei das Schiff in Richtung Mittelmeer verkauft.

Wie Piepgras beteuert, will die Reederei die Helgoland-Fahrten weiter betreiben. Die Linie Wilhelmshaven-Hooksiel-Helgoland werde ab Mitte September von einem anderen Schiff aus der eigenen Flotte bedient werden. Und auch für 2025 sei ein entsprechendes Angebot geplant.

„Die Linie ist zufriedenstellend und sicherlich noch ausbaufähig“, so Piepgras. Die Anfahrt des Hooksieler Hafen sei allerdings sehr herausfordernd. Trotz ständiger Baggerungen vor der Hafeneinfahrt würden es die Verschlickungen den Schiffen nicht leicht machen, den Hafen anzufahren. 

Der „Adler-Jet“, ein HSC Katamaran, ist ein sehr schnelles Schiff. Es ist 41 Meter lang und 11,50 Meter breit und kann deutlich über 200 Fahrgäste aufnehmen.

Drei tolle Tage in Hooksiel: Hafenfest lebt vom ehrenamtlichen Engagement

Shantychor Schlicktown singers
Treten am Sonntag um 11 Uhr am Alten Hafen auf: Die „Schlicktown Singers“ aus Rüstersiel. Foto: hol

Hooksiel (14. 8. 2024) – Das dritte August-Wochenende steht vor der Tür – und damit seit Jahrzehnten das Hafenfest des FC Nordsee Hooksiel. Dank des ehrenamtlichen Engagements von Dutzenden Vereinsmitgliedern verwandelt sich das Areal am Alten Hafen von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. August, in eine Festmeile. Eines der Höhepunkte: das Drachenbootrennen auf dem Hooksmeer.

Das Programm steht, das Wetter soll gut werden. Beste Voraussetzungen also für ein ausgelassenes Fest. Aber die Stimmung bei den Organisatoren ist nicht so entspannt, wie man erwarten sollte. Es werde immer schwerer, ein solches Fest auf die Beine zu stellen, heißt es. Ein wesentlicher Grund: Nicht für alle Vereinsmitglieder ist es noch selbstverständlich, beim Auf- und Abbau am Hafen zu helfen und sich einige Stunden als Bier-, Cocktail-, Bratwurst- oder Pommesverkäufer hinter einen der Stände zu stellen.

Lücken konnten in diesem Jahr noch durch Mitglieder befreundete Verein geschlossen werden. Wie das in 2025 aussieht? „Das Fest lebt oder stirbt mit dem Engagement der Mitglieder“, sagt Vereinsvorsitzender Christian Doyen. Und: „Von Jahr zu Jahr wird es für die ehrenamtlich tätigen Mitglieder nachweislich schwieriger, einen früher normalen Generationenübergang herzustellen.“ Dabei seien die Einnahmen, die der FCN beim Hafenfest für die Vereinskasse einnimmt, der Garant für sozialverträgliche und seit Jahren stabile Mitgliedsbeiträge.

Die Buden am Alten Hafen haben ab Freitag nachmittag geöffnet. Um 18 Uhr, so die Planung, wird Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak das Fest offiziell eröffnen. Dazu gibt es eine Runde Freibier. Ab 19.30 Uhr wird Discjockey Jürgen Brosda von der Showbühne aus für Stimmung sorgen.

Am Samstag um 12.30 Uhr startet das Drachenbootrennen. Der FCN stellt den zehn Teams dafür zwei Bote zur Verfügung, die jeweils gegeneinander antreten. Zunächst in Vorläufen, am Nachmittag dann in den Finalläufen. Die Ziellinie der Rennen liegt dabei direkt im Akten Hafen, von wo aus man das Kräftemessen bestens verfolgen kann.

Für den Abend freut sich Hooksiel auf alte Bekannte: Die Hamburger Cover-Band „Copyshop“ ist seit Jahren Garant für gute Stimmung beim FCN Hafenfest. Ihre Show beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wer sich am Sonntag von der ausgelassenen Nacht ein wenig erholen will, hat dazu ab 10 Uhr am Kaffeezelt Gelegenheit. Um 11 Uhr sorgt dann der Wilhelmshavener Shantychor „Schlicktown Singers“ mit seinen Liedern für eine maritime Atmosphäre.

Freuen können sich die Organisatoren über die tolle Unterstützung aus Handel und Gewerbe. Dadurch ist es wieder möglich geworden, eine Tombola mit vielen schönen Preisen zusammenzustellen. Dazu gehören unter anderem ein Fahrrad, Fahrten nach Helgoland, originell bedrucke Pullover und Shirts, Spielzeug und Arbeitsgeräte. Auch die Erlöse aus der Tombola kommen durchweg der Vereinsarbeit zugute.

Neuer Kirchensekretär leitet den Chor und spielt auch gern die Orgel

Fabian Thomas im Kirchenbüro in Schillig
Hat das Kirchenbüro der katholischen Kirchengemeinde in Schillig übernommen: Fabian Thomas. Foto: hol

Schillig/Hooksiel (13. 8. 2024) – Den Schreibtisch rahmen zwei große Computer-Bildschirme ein. Davor liegen etliche Zettel, Notizbücher und ein großer Planer für die Vermietung von Ferienwohnungen. Das Telefon klingelt. „Sie sind Organist und machen Urlaub im Wangerland? Sie wollen ein Konzert geben? Ich schau mal, wann es passen könnte.“

Fabian Thomas (34) ist seit Anfang Juli neuer Leiter des Kirchenbüros der katholischen Kirchengemeinde Wangerland in Schillig. Als rechte Hand von Pfarrer Lars-Jörg Bratke organisiert er das Gemeindeleben im Wangerland. Dazu gehört die Planung von Predigt-Terminen und anderer Veranstaltungen in der „Kirche am Meer“ (Schillig) und St. Ansgar (Hooksiel), die Unterstützung der „Camper-Kirche“ mit auswärtigen Pfarrern am Strand und die Betreuung der katholischen Christen, die im Wangerland leben oder hier Urlaub machen. Lektoren wollen terminiert, Kirchenführungen vorbereitet, Verkündungstermine eingeplant, Hochzeits- und Trauergespräche mit dem Pfarrer abgestimmt werden. 

Dienstleister für katholische Christen

Hinzu kommt die Gestaltung des Gemeindebriefes, der noch regelmäßig in gedruckter Form erscheint. Und wieder einmal streikt der Drucker. An diesem Vormittag ist der Techniker zu Besuch, überholt das in die Jahre gekommene Bürogerät und beschreibt eine gute Stunde lang das Zusammenspiel zwischen Papiereinzug, Transportrollen und Toner sowie Auswirkungen aufs Druckergebnis, wenn nicht alles gut funktioniert.

Der neue Leiter des Kirchenbüros ist ein freundlicher Mensch, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Dienstleistungs-Mentalität hat er in der Gastronomie gelernt. Mit dem Umzug vom Niederrhein nach Wilhelmshaven 2014 und weiter ins Wangerland 2015 verbunden war eine berufliche Neuorientierung. Er arbeitete im italienischen Restaurant „Il Gabbiano“ in Horumersiel mit dem Schwerpunkt „Vermittlung von Ferienwohnungen“. Als Webdesigner und Fotograf unterstützte er unter anderem die Vermieter bei der Gestaltung ihrer Internetseiten. 

Vom Keyboard-Spieler zum Organisten

Doch seine wahre Leidenschaft war und ist die Musik. „Ich habe als Kind ab dem vierten Lebensjahr die Musikschule in Heinsberg besucht und Keyboard-Spielen gelernt“, sagt Thomas im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Er bedaure heute, dass er mit 16 Jahren damit aufgehört habe, Musikunterricht zu nehmen. „Damals waren mir andere Sachen wichtiger.“ Das änderte sich dann im Wangerland. Als Autodidakt entdeckte er die Orgel in der „Kirche am Meer“ in Schillig, die er spielen durfte. Er wurde Organist in der Kirchengemeinde und lernte für sich aus dem Umgang mit den Künstlern, die im Rahmen der traditionellen Orgelkonzerte in der Kirche auftraten.

Heute ist Fabian Thomas selbst ein hervorragender Organist, der nicht nur klassische Kirchenlieder interpretiert, sondern auch moderne Klänge in die Gemeinde trägt – von der Orgel aus oder als Leiter des Chores der Kirchengemeinde. Er ist dabei seit sechs Jahren Chorleiter und Komponist in einer Person. „Ich bin meinen Chor wirklich dankbar. Was der alles mit sich machen lässt …“

Ein Herz für Urlauber

Das Telefon klingelt erneut. Ein potenzieller Urlaubsgast fragt nach einer Ferienwohnung. Thomas schaut in seinen Belegungsplan und findet ein gutes Angebot. So ganz will er auch als Leiter des Kirchenbüros von seiner alten Profession nicht lassen. Schon seinem bisherigen Chef zuliebe. Der 34-Jährige ist gut organisiert und kann seine beiden Aufgaben voneinander trennen. Und es fällt einem als Beobachter nicht schwer zu glauben, dass ihm die professionelle Betreuung der katholischen Christen viel Freude bereitet, auch wenn er persönlich evangelisch ist. 

Das Kirchenbüro in Schillig ist dienstags und mittwochs, jeweils von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Hilfsgüter für die Ukraine

Hooksiel (12. 8. 2024) – Am kommenden Samstag startet wieder ein Transport des Hilfsvereins „SOS Ukraine“ aus Jever in das vom Krieg gequälte Land. Bis Donnerstag, 15. August, können dafür noch Sachen an den jeweiligen Annahme-Stationen abgegeben werden. Die Anlaufstelle in Hooksiel ist bei Anke Müller, die am Hengsthamm 19 wohnt.

Benötigt werden haltbare Lebensmittel (Konserven, Süßigkeiten), Hygieneartikel (Waschmittel, feuchte Tücher etc.), Campingausrüstung (Geschirr etc.), Haushaltsartikel wie Bettwäsche und Handtücher, Kleidung (sportliche Bekleidung und Schuhe) sowie Elektronik-Artikel (Stromerzeuger, Handys, Laptops, funktionierende Powerstattions). Hilfreich sind nach den Worten der Organisatoren aus Wilhelmshaven und Friesland auch Verbandsmaterial, Medikamente, Vitaminpräparate und Gehhilfen. Dinge also, die insbesondere verletzten Personen helfen können.

Wer mag, kann die Initiative auch finanziell unterstützen. Kontakt ist über die Internetseite sos-ukraine @web.de möglich. Der Hilfsverein, dem zahlreiche Menschen aus der hiesigen Region mit direkten Kontakten in die Ukraine angehören, schickt den Transport am Samstag, 17. August, in Richtung Koretz auf die Reise. 

Hooksieler scheitern an ihren Nerven

Hooksiel (12. 8. 2024) – Jetzt kann den Tennis-Herren ü50 des FCN Hooksiel nur noch ein Wunder zum Klassenerhalt helfen. Nach einer ebenso knappen wie unnötigen Niederlage im Heimspiel gegen den GVO Oldenburg belegt das Team um Mannschaftsführer Mirko Ortmanns weiterhin den letzten Platz in der Regionsliga.

Dabei war am Sonntag mehr drin. Thorsten Csikos an Position 2 rang seinen Gegenspieler dank seines enormen Laufvermögens nach deutlich über zwei Stunden Spielzeit nieder (6:4/7:6). Er glich damit die Niederlage (4:6/4:6) von Gerd Abeldt an Position vier aus. FCN-Spitzenspieler Thomas Otte (7:6/6:1) brachte seine Mannschaft durch einen souveränen Sieg gegen einen ebenfalls sehr starken Gegner in Front. Pech für den FCN, dass Mirko Ortmanns an Position 3 nach sehr gutem Beginn diese Führung nicht ausbauen konnte. Er zeigte im Matchtiebreak des dritten Satzes Nerven (6:4/4:6/4:10).

Die Rechnung mit der Doppelaufstellung ging nicht auf. Otte/Csikos konnte im ersten Doppel nicht an ihre starken Einzelleistungen anknüpfen und unterlagen überraschend (6:7/4:6). Ortmanns/Abeldt gewannen zwar den ersten Satz, mussten dann aber doch noch in den dritten Satz, der als Matchtiebreak bis 10 Punkte ausgespielt wird. Dabei gelang es den Hooksieler dann nicht, eine 9:6-Führung zum Sieg zu verwerten. Am Ende stand es 5:7/6:4/12:10 für die Oldenburger, was den 4:2-Gesamtsieg für die Gäste bedeutete.

Mit nunmehr 0:8 Punkten bei noch zwei ausstehenden Spielen helfen dem FCN zum Klassenerhalt nur noch zwei Siege. Das erste Endspiel beginnt am Samstag, 24. August, um 13 Uhr auf der Tennisanlage in Hooksiel gegen Augustfehn.