Die SPD-Abgeordnete Siemtje Möller (li.) freut sich über den neuerlichen Gewinn des Direktmandats für den Bundestag. Zu den ersten Gratulantinnen gehörte Frieslands SPD-Kreisvorsitzende Lena Gronewold. Foto: Ole Mattausch
Friesland/Wangerland (24. 2. 2025) – Siemtje Möller zeigt sich am Tag nach der Bundestagswahl einerseits zufrieden, andererseits mit Blick auf das Abschneiden der SPD enttäuscht. „Trotz aller Freude über mein persönliches Ergebnis war es ein bitter-süßer Wahlabend. Die SPD hat das schlechteste Wahlergebnis eingefahren und eine schwere Niederlage erlitten.“
Möller dankte den Wählerinnen und Wählern, die ihr erneut ihr Vertrauen ausgesprochen und der 41-jährigen Varelerin damit zum dritten Mal das Direktmandat im Wahlkreis Friesland, Wilhelmshaven, Wittmund für den Bundestag gesichert haben. „Es ist eine große Ehre dieses Amt weiterhin ausführen zu dürfen und es erfüllt mich mit Demut und auch Stolz. Ich werde mich auch in den kommenden vier Jahren mit voller Kraft für das Wohl der Menschen in unserer Region einsetzen.“
Die SPD-Kreisvorsitzenden Lena Gronewold (Friesland), Marten Gäde (Wilhelmshaven) und Werner Ihnken (Wittmund) gratulieren Möller zum erneuten Wahlsieg. Das Trio blickt aber besorgt auf die starken Ergebnisse der AfD. „Die AfD konnte knapp 20 Prozent der Erst- und Zweitstimmen erringen. In einzelnen Wahllokalen ist die AfD sogar stärkste Kraft. Das besorgt uns sehr.“ Man wolle sich weiterhin auf kommunaler, Landes- und Bundesebene stark einzusetzen, um die Menschen wieder von den demokratischen Parteien zu überzeugen. Dafür, so Gronewold, brauche es einerseits einen Diskurs innerhalb der Partei, aber auch eine stärke Fokussierung auf die Themen, die die Menschen an der Küste bewegen.
Auch Siemtje Möller hat nach eigenem Bekunden das hohe Wahlergebnis der AfD „erschreckt“. „Ich mache mir Sorgen um die Menschen in unserem Land und natürlich auch in unserer Region. Wir als SPD müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln und anpacken. Dazu braucht es eine Stärkung unser (Partei-)Arbeit vor Ort und wir müssen den Menschen zeigen, dass wir ihre Bedürfnisse verstehen, Herausforderungen angehen und das Beste für die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land erreichen.“
Friesland/Wangerland (24. 2. 2025) – Die Wangerländer haben in der Tendenz ähnlich gewählt wie die Bürger im ganzen Land: 30,5 Prozent der Zweitstimmen gingen an die CDU, 24,9 Prozent an die SPD und 19,8 Prozent an die AfD. Auf den Plätzen folgen die Grünen (7,4 %), die Linke (5,8 %) und abgeschlagen die FDP (4,7 %) und das BSW (3,4 %). Damit gab es erhebliche Verschiebungen zur Wahl 2021, die die SPD im Wangerland noch mit 38 Prozent für sich entscheiden konnte. Die CDU kam vor vier Jahren auf 24,3, die FDP auf 11,7, die Grünen auf 10,7, die AfD auf 7,5 und die Linke auf 2,9 Prozent der Stimmen.
Anders lagen die Prioritäten bei den Erststimmen, mit denen die Wähler ihre Priorität bei den Direktkandidaten der Parteien zum Ausdruck bringen. Hier liegt Siemtje Möller (SPD) mit 35,4 Prozent der Stimmen vor Anne Janßen (CDU) mit 26,8 Prozent. Auf Rang drei landete Martin Sichert von der AfD mit 19,7 Prozent der Stimmen. Alle drei dürften direkt oder über die Landeslisten ihrer Parteien in den 630-köpfigen Bundestag einziehen.
Die Wahlbeteiligung im Wangerland lag mit 82,2 Prozent deutlich höher als bei der Wahl 2021 und auch über dem Schnitt im Wahlkreis 26 (Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund) mit 81,1 Prozent. Die Zuordnung der Wangerländer Stimmen auf einzelne Ortsteile ist schwierig, da sehr viele Bürgerinnen und Bürger bereits im Vorfeld per Briefwahl abgestimmt hatten. Diese Stimmen werden nachträglich nicht mehr den Wohnorten der Wähler zugeordnete.
Die Folge der hohen Briefwahlquote: Die Wahlbeteiligung zum Beispiel im Wahllokal in Hooksiel lag nur noch bei etwa 56 Prozent. Eine weitere Folge: Der Wahlvorstand einer der beiden eigenes eingerichteten Briefwahlbezirke benötige angesichts der Flut von Stimmen deutlich mehr Zeit für die Auszählung der Stimmen als alle anderen Vorstände.
Dennoch ein kleiner Überblick über die am Sonntag in der Sporthalle Hooksiel abgegebenen 1114 Stimmen (von 1991). Bei den Erststimmen setze sich Siemtje Möller (33,4 %) von der SPD vor Anne Janssen (28,4) von der CDU und Martin Sichert (20,2 %) von der AfD durch. Auf den Plätzen folgten Ulrike Maus (Grüne) mit 5,7 und Vincent Janßen (Linke) mit 5,4 Prozent. Bei den Zweitstimmen setzte sich die CDU (26,2 %) vor der SPD (25,4 %) durch. Die AfD landete mit 21,9 Prozent auf Rang drei. Die Grünen erhielten die Zustimmung von 8,4 Prozent, die Linken von 7,7, die FDP von 5,4 und das BSW von 2,4 Prozent der Wähler.
Wangerland/Hooksiel (23. 2. 2025) – Die Wahl ist eröffnet. Seit 8 Uhr haben die Wahllokale in Deutschland für die Abstimmung zur Bundestagswahl geöffnet. Auch im Wangerland, wo um die 7800 Bürgerinnen und Bürger zur Wahl aufgefordert sind. In sechs Wahllokalen können die Wahlberechtigten bis 18 ihr ihre beiden Stimmen abgeben. Eine für eine Partei, eine für die oder den Politiker, der den Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund direkt im Bundestag vertreten soll.
In Hooksiel hat die Gemeinde Wangerland das Wahllokal in der Sporthalle an der Grundschule eingerichtet. Allgemein wird bei dieser „Richtungswahl“ von einer hohen Wahlbeteiligung ausgegangen. Auch weil die Außentemperaturen gemäßigt sind. Eisige Kälte jedenfalls wird niemanden davon abhalten zu wählen. Sehr viele Wähler haben ihre Stimme bereits im Vorfeld per Briefwahl abgegeben, so dass sich die Schlangen vor den Wahllokalen in Grenzen halten sollten.
Bei der vergangenen Wahl am 26. September 2021 hatte sich die SPD-Kandidatin Siemtje Möller aus Varel mit 45,4 Prozent der Stimmen im Wahlkreis deutlich gegen Anne Janßen (22,2 Prozent) durchgesetzt. Letztlich waren beide im Bundestag vertreten, da die Wittmunderin Janßen über die Landesliste ihrer Partei den Weg nach Berlin gefunden hat. Ebenso wie Joachim Wundrak von der AfD (7,7 %). Möller und Janßen stehen auch bei dieser Wahl auf dem Stimmzettel. Wundrak ist nicht wieder angetreten. Für die AfD stellt sich Martin Sichert aus Zetel zur Wahl.
Das Trio hat unabhängig vom Direktmandat aufgrund seiner guten Listenabsicherung durch die jeweilige Partei sehr gute Chancen, in den auf 630 Sitze verkleinerten Bundestag einzuziehen. Als weitere Direktbewerber gehen Ulrike Maus (Grüne) aus Moorweg, Robert Wegener (FDP), Vincent Janßen (Die Linke), Sanchez Mengeler (Die Partei), Andreas Lang (Freie Wähl), Merten Köhler (Volt) – alle aus Wilhelmshaven – sowie Stephanie Langner (die Basis) aus Zetel ins Rennen.
Auch als Partei hatte die SPD 2021 den Wahlkreis mit 36,7 Prozent der Stimmen deutlich vor der CDU (19,6 %), den Grünen (13,6 %), der FDP (10,0) und der AfD (9,3) gewonnen. Im Wangerland lag die SPD mit 38,0 % vor CDU (24,2), vor FDP (11,7), Grünen (10,7) und AfD (7,5). Ähnlich das Wahlergebnis in Hooksiel, wo Siemtje Möller und die SPD deutlich vorn lagen.
Der künftige Vorstand des SC Wangerland: (stehend von links) Joachim Guhl, Werner Funke, Marina Doyen, Andrew Gilliam-Hill, Stefan Goethe, Ingo Bohns, Dieter Gerken, Cristian Doyen und Corinna Decker sowie davor (v. l.) Andre Scharfe und Tobias Weyerts. Nicht auf dem Bild ist Werner Doyen. Foto: hol
Hooksiel/Wangerland (22. 2. 2025) – Das Wangerland bekommt einen Großverein. Im großen Einvernehmen haben am Freitag Abend die Mitglieder der Sportvereine FC Nordsee Hooksiel, Rot-Weiß Tettens und Eintracht Wangerland ihre Verschmelzung zum Sport-Club (SC) Wangerland beschlossen. Obwohl damit das Ende zweier Traditionsvereine besiegelt wird, spricht Christian Doyen, Vorsitzender des FC Nordsee Hooksiel, von „einem großen Tag für den Sport im Wangerland“.
Falls die Eintragung beim Amtsgericht reibungslos läuft, soll der neue, rund 900 Mitglieder starke Verein zum 1. Juli an den Start gehen. Seine Geschicke werden dann von einem Vorstand geregelt werden, der bereits vorausblickend gewählt wurde – einstimmig.
Hoffnung auf Synergie für den Sport
Doyen begrüßte im Namen der Alt-Vorstände rund 90 Mitglieder der drei Vereine in Leerhafe. In Wittmund-Leerhafe deshalb, weil der begleitende Notar Gerrit Fiene seinen Sitz in Wittmund hat und die Ordnungsmäßigkeit der Verschmelzungs-Versammlung nur in Ostfriesland beurkunden darf. Die notarielle Begleitung ist nur eine der hohen Anforderungen, die der Gesetzgeber an das Zusammengehen von Vereine stellt. Allein in der vom Landessportbund begleiteten Vorbereitung hätten, so Doyen, über Tausend Stunden ehrenamtliche Arbeit gesteckt.
Die Vereine arbeiten mit ihren Fußballsparten schon seit Jahren in Spielgemeinschaften zusammen. „Vor drei Jahren hatte dann jemand die spontane Idee, ob wir nicht kompakt zusammen gehen sollten“, schilderte Doyen. Und dann sei es schon einmal „etwas hektisch“ geworden. Aber man sei sich schnell einig gewesen, dass die möglichen Synergien wie weniger Vorstandsposten, weniger Verwaltungsarbeit, zentrale Mitgliederführung sowie der gemeinsame Auftritt gegenüber Verbänden, Presse und Gemeinde Energien freisetzt, die der gemeinsamen Gestaltung des Sportangebotes zugute kommen können.
Im Zuge der Verschmelzung werden der 1956 gegründete FCN Hooksiel und der über 100 Jahre alte Rot-Weiß Tettens aufgelöst, erläuterte RW-Geschäftsführer Tobias Weyerts. Mitgliedschaften und Vermögen gehen auf den Verein Eintracht Wangerland über, der sich in SC Wangerland umbenennt und im gleichen Moment eine neue Satzung sowie einen neuen Vorstand bekommt. „Damit wir keiner der Partnern über den Tisch gezogen“, ist Weyerts überzeugt. Der Verein erhält ein neues Wappen. Sein Sitz wird Hohenkirchen sein. Alle Traditionen und Ehrenrechte der alten Vereine sollen bewahrt werden.
Zu den Regulation gehören ein Verschmelzungsvertrag und ein Verschmelzungsbericht, eine neue Satzung, ein Finanzbericht und eine gemeinsame Mitgliederliste. Der neue Verein ist finanziell gesund und wird künftig eine Fülle von Abteilungen haben: Neben Fußball im Jugend- und Erwachsenenbereich sind das Tennis, Kampfsport, Turnen, Volleyball, Handball, Tischtennis und Freizeitsport.
Vorstand paritätisch besetzt
Der künftige geschäftsführende Vorstand besteht aus sechs Personen. Die Mitglieder folgten dem Vorschlag, das Gremium zum Start paritätisch zu besetzen, mit jeweils zwei Vertretern aus den Alt-Vereinen. Einstimmig gewählt wurden Dieter Gerken und Ingo Bohns (beide Eintracht Wangerland), Stefan Goethe und Tobias Weyerts (beide RW Tettens) sowie Marina Doyen und Christian Doyen (beide FCN Hooksiel). Als Beisitzer verstärken den Vorstand: Werner Funke und Werner Doyen (beide FCN Hooksiel), Joachim Guhl und Andrew Gilliam-Hill (beide Eintracht Wangerland) sowie Andre Scharfe und Corinna Decker (beide RW Tettens).
Wer wird neuer Vorstandsvorsitzender? Formal niemand. Der Vorstand selbst wird später festlegen, wer die Sprecher-Funktion für den Verein übernimmt. Auch die anderen üblichen Posten wie Schatzmeister, Schriftführer oder Pressewart werden intern besetzt. Diese moderne Vorstandsgestaltung habe den Vorteil, hieß es, dass bei Bedarf intern Posten neu besetzt werden könnten, ohne dass dafür jeweils außerordentliche Mitgliederversammlungen einberufen werden müssen.
Noch ein Vorteil für den SC Wangerland: Die erste Fußballmannschaft, die derzeit als Spielgemeinschaft in der Kreisliga kickt, dürfte mit der Verschmelzung offiziell auch in die Bezirksliga aufsteigen.
<img loading="lazy" decoding="async" width="1024" height="683" data-id="10866" src="https://hooksiel-life.de/wp-content/uploads/2025/02/dittbener-1024x683.jpg" alt="PartPhilipp Dittberner (li.) und Bevn & Mo0nkid bescherten Alina eine unvergessliche Feier. Fotos C. Shelter
Hooksiel (22. 2. 2025) – Alina aus Hooksiel hat Glück gehabt. Großes Glück. Auch wenn ihre Traumband Culcha Candela nicht zu ihrem 18. Geburtstag kommen wollte, wurde ihre Feier zu einem unvergesslichen Erlebnis. Oder vielleicht gerade deshalb.
Rund zwei Wochen vor ihrem Ehrentag hatte Alina bei der angesagten Pop- und Reggaeband angefragt, ob sie nicht zu ihrem Geburtstag kommen wolle. Sie wollte nicht. Türöffner für eine große Alternativ-Feier war aber der freundlich gesagt als überheblich empfundene Ton der Absage, die die Hooksielerin ins Netz gestellt hatte. Der Vers ging viral durch die „sozialen Medien“.
Spontan meldeten sich andere Künstler, die gern bei Alina auftreten wollten. Und – finanziert vom Energieversorger „E wie Einfach“ – wurde daraus ein Mega-Überraschungs-Event.
Neben den Gästen aus Familie und Freundeskreis gratulierten dem Geburtstagskind bei der Party am vergangenen Wochenende in den Hooksieler Skiterrassen der Singer-Songwriter Philipp Dittberner,Bevn & Moonkid und DJ Justin Prince. Sie sorgten mit ihrer Musik für tolle Stimmung. Zudem überraschten Videobotschaften von Rapper Cro sowie des Geschwister-Duos HE/RO Alina. Und zu Mitternacht dann noch ein mächtiges Feuerwehr zur Feier des Tages. Herzlichen Glückwunsch.
Warum macht ein Energieversorger so etwas? Katja Steger, Geschäftsführerin von „E wie Einfach“: „Wir wollen Energie erlebbar machen und positive Erlebnisse schaffen. Diese Party steht symbolisch für unsere Haltung: Gute Energie in jeder Hinsicht.“
Jever/Hooksiel (21. 2. 2025) – Die Volksbank Jever feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Profitieren soll davon auch der Sport in der Region. Das Geldinstitut lobt zu seinem Jubiläum 125 Trikotsätze für Vereine in Friesland und Wilhelmshaven aus.
Ob die Tischtennis-Mannschaft, das Squash-Team oder der Fußball-Nachwuchs, ob Handball, Volleyball, Basketball oder eine andere Sportarten – jeder Verein, der in der Region aktiv ist, kann sich bewerben und mit etwas Glück einen hochwertigen Trikots gewinnen.
„Unsere Bank ist seit 125 Jahren fest in der Region verwurzelt. Gemeinschaft und Zusammenhalt sind Werte, die nicht nur uns als Genossenschaftsbank prägen, sondern auch den Sport. Mit dieser Aktion möchten wir die vielen Vereine und Ehrenamtlichen unterstützen, die sich Tag für Tag für den Sport und die Jugend in unserer Region einsetzen“, sagt Waldemar Kelm, Markt- und Vertriebsvorstand der Volksbank Jever.
Fritz Gerken (rechts) stellt den Besuchern den Energiehof Wayens vor. Fotos: Schaarschmidt./Oltmanns
Wangerland (21. 2. 2025) – Wo einst über 900 Schweine lebten, gedeiht heute ein Energieprojekt mit Zukunft. Der politische Stammtisch der Jeverländer Grünen besuchte den Energiepark der Familie Gerken in Wayens: Zwei mächtige Fermenter, ein Nachgärer und mehrere Blockheizkraftwerke, daneben eine Lagerstätte für jede Menge Mist, zwei Windenergieanlagen und eine große Halle mit PV-Anlagen auf dem Dach.
Almuth Thomßen, Ratsfrau in Jever, hatte zu dem Ausflug ins Wangerland geladen. Den Kontakt zur Familie Gerken, die sich schon seit über 30 Jahren um erneuerbare Energie kümmert, hatte der Wangerländer Ratsherr Reiner Tammen hergestellt.
Neben Fritz Gerken, seiner Frau Helma und Sohn Gero gehören vier festangestellte Mitarbeiter zum Team des Energiehofes. Nach einem Blick auf die Schaltzentrale der Anlage, von der aus sich über große Bildschirme die Abläufe der Biogasanlage kontrollieren und steuern lassen, gab es einen Rundgang über die weitläufige Anlage.
„Die älteste Windkraftanlage stammte noch aus den 90er Jahren. Das war damals mit 75 KW die erste WKA im Wangerland. Seit 2020 ist sie aus der Förderung raus“, erläutert Fritz Gerken. „Seitdem kriegen wir nur 2 Cent pro kWh als Einspeisevergütung.“ Eine weitere, deutlich jüngere Winkraftanlage soll demnächst repowert werden. „Die neue hat dann 6 MW Leistung.“ Etwa 30 Prozent des erzeugten Stroms werde für die Biogasanlage verbraucht.
Mist von den Landwirten
Wichtiger Faktor dafür ist ein Mistlager. Gerken: „Wir haben 30 Container bei Landwirten stehen, darin holen wir den Mist hierher. Es gibt viele Grünlandbetriebe, die keine Äcker haben und im Winter können die Landwirte den Mist wegen der neuen Düngeverordnung nicht ausbringen. Deshalb haben wir manchmal auch zu viel Mist, den lagern wir hier.“ Der Mist aus dem Lager wird geschreddert und über eine sich drehende „Schnecke“ in den Gärraum der Biogasanlage eingespeist.
Mit Hilfe von Biogasanlagen können Zeiten von Dunkelflauten überbrückt werden.
Bis in die 2000er Jahre gab es in Wayens eine Schweinehaltung mit bis zu 900 Tieren. Dann fielen die Preise – und das Halten und Schlachten von Schweinen wurde zu teuer. So kamen die Gerkens aufs Biogas. „Wir haben damals mit 360 kW angefangen, mit zwei LKW-Motoren à 180 KW. 2007 kamen neue Motoren mit einem besseren Wirkungsgrad. Heute hat ein Blockheizkraftwerk 900 kW, nach einem Umbau läuft es wieder. Dazu gibt es noch ein weiteres BHKW. „Die brauchen wir alle für die Produktion von Energie. Dazu gibt es noch eine Solaranlage mit 60 kW Leistung für den Eigenstrom.“
Strom für den Fall von Dunkelflauten
Im Fall einer Dunkelflaute, eine windstille Periode ohne Sonneneinstrahlung, kann der Energiepark Wayens Energie ins Netz einspeisen. „Wir sind dabei, zusätzlich einen Speicher zu installieren“, erläutert Gerken. „Er soll eine Speicherkapazität von drei Tagen haben.“ Dann sei jede Dunkelflaute vorbei.
Allerdings seien der Energieproduktion derzeit regulatorische Grenzen gesetzt: „Wir haben eine Höchstbemessungsleistung von 650 kW. Als privilegierte Landwirtschaft dürfen wir 2,3 Millionen Kubikmeter Gas pro Jahr produzieren, das sind dann 650 KW“, erläutert Gerken. Doch in Wayens ginge noch mehr.
Die Anlagen auf dem Hof werden über die Strombörse in Leipzig gesteuert und geregelt. Der Strom werde dann verkauft, wenn er benötigt wird. Es ist möglich, das Gas für zwölf Stunden in den Gaslagern der Anlage zu speichern und dadurch den Strom bedarfsgerecht zu verkaufen.
Phasenweise vom Netz getrennt
„Das Problem am Standort Wangerland ist, dass die Stromnetze die Energie nicht immer aufnehmen können, wenn alle Windkraftanlagen voll einspeisen. Auch die stromgeregelte Biogasanlage in Wayens wird dann durch die Netzleitstelle der EWE in Oldenburg vom Netz getrennt und wir müssen dann das überschüssige Gas abfackeln,“ bedauert Gerken.
Fritz und Helma Gerken wollen den Energiepark im nächsten Jahr an ihren Sohn übergeben.. Dennoch gibt es noch jede Menge Ideen, den Energiehof weiter zu entwickeln. Derzeit läuft die Bauleitplanug für eine Ergänzung der Biogasanlage. Künftig soll das Biogas nicht mehr vollständig verstromt, sondern zum Teil direkt als Methan-Gas direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Dafür müsste aber unter anderem die Menge des zu verarbeiteten Festmistes deutlich größer werden – was auch eine Erhöhung der Lkw-Fahren in Richtung Wayens zur Folge hätte.
Gero Gerken ist bereits jetzt voll einbezogen in alle Prozesse und Entscheidungen. Ebenso wie sein Vater ist er Optimist. Und das liegt auf dem Energiehof quasi auf der Hand, gibt es doch hier den Optimist zum Mitnehmen: Sozusagen als Abfallprodukt aus der Biogasherstellung ist Gerkens „OptiMIST“ ein 100 prozentiger organischer Naturdünger aus Kuhmist, Gras und Stroh und damit ein idealer Dünger für den heimischen Garten.
Um einen gekenterten Opti wieder aufzurichten, muss kräftiger Druck auf das Schwert ausgeübt werden. Michael Sondermann (vorn) gab des Kindern dabei Hilfestellung. Foto: Dörte Salverius
Hooksiel/Sal (20. 2. 2025) – Die Segelsaison beginnnt zwar erst in einigen Wochen, aber die Vorbereitungen laufen bereits. Beim Wassersportverein Hooksiel (WSV) stand ein Kentertraining für die Jüngsten im Programm. Denn wenn es ab Mai bei Wind und Wetter wieder hinausgeht, müssen die Kinder wissen, was zu tun ist, sollten sie auf dem Wasser mit ihrer Optimisten-Jolle einmal kentern.
Die Jugendwarte Sonja Heimann und Heiko Röttger hatten erstmals auch die Jugendgruppen anderer Segelvereine zum Training ins Hooksieler Hallenwellenbad eingeladen, das die Wangerland Touristik zur Verfügung gestellt hatte. Neben dem WSV und der Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS) – beide arbeiten in Sachen Jugendtraining schon länger zusammen – waren der Hochsee Yachtclub Germania aus Wilhelmshaven (HSYC) und der Sail-Lollipop Regatta-Verein (SLRV) aus Hooksiel dabei.
Und so tummelten sich am 20 Mädchen und Jungen im warmen Meerwasser des Hallenbades. Gemeinsam wurden zunächst drei Optis zu Wasser gebracht. In den Bordwänden befinden sich Auftriebskörper, deshalb sind sie so gut wie unsinkbar. Um genau das zu demonstrieren, wurden die Kinder zunächst aufgefordert, nacheinander in eines der Boote zu klettern. 13 passten am Ende hinein, ohne dass Wasser über die Bordwand schwappte.
Zum Kentertraining gehörten zwei weitere Vorübungen. Die eine Aufgabe lautete: Unter einem auf dem Wasser liegenden Segel hindurch tauchen. Die andere: Unter einen kieloben schwimmenden Opti tauchen und in der Luftblase darunter kurz auftauchen.
Betreuer Michael Sondermann (links) beweist den Kindern, dass der „Opti“ enormen Auftrieb besitzt und so gut wie unsinkbar ist. Foto: Dörte Salveriaus
Erst danach folgte die eigentliche Kenterübung. Dabei galt es für die jungen Seglerinnen und Segler, ihren Opti samt Segel nach dem Kentern wieder aufzurichten und hineinzuklettern. Beim Kentern halfen die kräftigen Hände der Betreuer. Und wer den Bogen heraushatte, dem gelang es anschließend auch ohne allzu große Mühe, das oben aus der Jolle herausragende Schwert zu packen und nach unten zu drücken, bis sie wieder in ihrer angestammten Position lag.
Zwei Stunden lang wurde fleißig geübt. Dabei hatten die Mädchen und Jungen jede Menge Spaß, zumal zwischendurch genug Zeit zum Toben und Spielen blieb. Zum Abschluss spendierten die beiden Schwimmmeister noch einen Wellengang.
Hooksiel (20. 2. 2025) – Die CDU Wangerland macht sich Sorgen um das Image der Gemeinde bei potenziellen Investoren. Das könnte nach Ansicht der Christdemokraten durch das Fehlverhalten eines SPD-Ratsherrn im Rahmen der Suche nach einen Investor für das ehemalige Feuerwehrgelände am Alten Hafen in Hooksiel Schaden genommen haben.
„Wir alle sind Menschen und Menschen machen Fehler“, so Thies Fischer, Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Es gibt aber Fehler, die einem Ratsherrn nicht passieren dürfen. Passieren sie doch, so steht man in der jeweiligen Ausschusssitzung auf, steht zu seinem Fehlverhalten und entschuldigt sich zumindest öffentlich dafür.“
Gelegenheit dafür hätte der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers auf der Sitzung des Ratsausschusses für Gemeindeentwicklung im Gästehaus gehabt. In der Sitzung hatte die Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ihren Plan für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels vorgestellt. Eigentlich hätte als zweiter Bewerber die Bremer „Specht-Gruppe“ ihr Konzept für eine Health-Care-Appartementanlage präsentieren sollen.
Telefonnummern vertauscht
Die „Specht-Gruppe“ hatte ihr Angebot aber kurz vor der Sitzung nach einen voran gegangenen Telefonat mit dem SPD-Kommunalpolitiker zurückgezogen. Wie Ulfers einräumt, hatte er die Telefonnummern der beiden Bewerber vertauscht und – im Glauben, er spreche mit dem Büro „Moss & Kumbrink“ – gegenüber Sprecht-Geschäftsführer Heinz Beekmann Unterstützung für das Hotelprojekt signalisiert. Ob nur seine persönliche, die seiner Fraktion oder gar die des gesamten Rates, darüber gehen die Darstellung auseinander. In einem Zeitungsinterview hatte Ulfers seinen Fehler eingeräumt, aber beteuert, nur für sich selbst gesprochen zu haben.
„Bei uns bleiben nach diesem ganzen Schauspiel viele Fragen offen“, so CDU-Vorsitzender Fischer. „Wieso nimmt ein einzelner Ratsherr ohne ausdrücklichen Auftrag des Gemeinderats mit potenziellen Investoren Kontakt auf? Warum suggeriert dieser Ratsherr im Namen einer Mehrheit des Gemeinderats zu sprechen? Welche Auswirkungen hat das für den Investitionsstandort Wangerland?“
Die Auswirkungen auf die Gemeinde seien noch nicht abschätzbar. „Es droht aber ein großer Imageschaden für die Gemeinde und es sind langfristig negative wirtschaftliche Auswirkungen möglich“, so Andy Strümpel, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Solche Fehler und diese Handlungsweise hat einen Abschreckungscharakter für Investoren und lässt unsere Gemeinde in keinem guten Licht stehen.“
Dankbar für Offenheit des HHG
Die öffentliche Positionierung des Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) Hooksiel für einen Hotelbau halten die CDU-Vertreter hingegen für in Ordnung. Fischer: „Diese Rückmeldungen aus den örtlichen Vereinen haben für uns bei der Entscheidungsfindung eine große Bedeutung und werden auch regelmäßig in persönlichen Gesprächen mit den örtlichen Vereinen von uns eingefordert. Daher sind wir erstmal dem Verein für seine Offenheit dankbar. Die Veröffentlichung dieser Stellungnahme hat sicherlich bei den Investoren der Specht-Gruppe für Unmut gesorgt, wird aber nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“
Der Ausschuss hatte sich für das noch verbliebene Projekt der Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ausgesprochen. Das solle positiv begleitet werden. „Verbliebene Fragen nach Investoren, Betreiber und Bauzeit hoffen wir nun, in den kommenden Sitzungen klären zu können“, so die CDU-Vertreter. Fischer: „Es geht darum, für das Dorf Hooksiel die beste Lösung für das Grundstück am Alten Hafen zu finden.“
Hooksiel (19. 2. 2024) – Zahlreiche Wangerländer haben sich schon entschieden. Bereits 2166 Briefwahl-Stimmen für die Bundestagswahl sind bis Mittwoch früh bei der Gemeinde Wangerland eingegangen. Damit liegt der Briefwahl-Anteil schon jetzt bei nahezu 30 Prozent.
Insgesamt sind rund 7800 Frauen und Männer ab 18 Jahren stimmberechtigt. Die sechs Wahllokale in der Gemeinde werden am kommenden Sonntag, 23. Februar, von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein. Die Voten von Briefwählern werden nach den Worten des Wahl-Organisators bei der Gemeinde, Thomas Hayen, ebenfalls noch bis Sonntag, 18 Uhr, angenommen.
„Die Post wird uns an diesem Wochenende Briefe auch am Samstag und Sonntag zustellen“, sagt Hayen. Wer darauf nicht vertrauen möchte und nicht in sein Wahllokal gehen will, kann seinen Briefwahl-Umschlag auch bis zum Ablauf der Wahlfrist am Sonntag selbst im Postkasten des Rathauses in Hohenkirchen einwerfen.
Für das Auszählen der Briefwahl-Stimmen sind eigens zwei Wahlvorstände gebildet worden. Die Stimmen der Briefwähler werden im Wahlergebnis extra ausgewiesen. Eine Zuordnung dieser Stimmen zu den Wohnorten der jeweiligen Wähler findet nicht statt.
Die Wahlurnen für Stimmabgabe in Hooksiel werden übrigens wieder in der Turnhalle der Grundschule aufgestellt werden. Damit will die Gemeinde verhindert, dass Menschen in der Kälte auf dem Schulhof warten müssen, wenn sich Schlangen vor dem Wahllokal bilden sollten.