Die L 810 blieb am Samstag für gut zwei Stunden gesperrt. Foto: Feuerwehr
Hooksiel (30. 7. 2023) – Drei Verletzte und zwei erheblich beschädigte Autos. Das ist nach Angaben der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland die Bilanz eines Unfalls auf der Ortsumgehung Hooksiel. Am Samstag gegen 16 Uhr war dabei ein aus Richtung Wilhelmshaven kommendes Auto seitlich auf einen Wagen geprallt, der aus Hooksiel kommend in die Landesstraße 810 einbiegen wollte.
Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass die Fahrerin des aus dem Sengwarder Anteil kommenden Wagens die Vorfahrt mißachtet hat. Die mutmaßliche Unfallverursacherin, eine 52-jährige Hooksielerin, ihr 20-jähriger Beifahrer sowie die Fahrerin des zweiten Autos, eine 81-jährige Wilhelmshavenerin, wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.
Ausdrücklich lobt die Polizei die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel, die sehr schnell vor Ort war und umgehend die Unfallstelle sicherte. Nach dem Unfall liefen aus einem der beteiligten Autos Betriebsmittel aus, die aufgenommen werden mussten. Die Hooksieler Wehr war mit drei Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort. Die L 810 war bis etwa 18 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Die beim Unfall erheblich beschädigten Autos mussten abgeschleppt werden. Foto: hol
Mit 80 Jahren immer noch regelmäßig auf dem Tennisplatz: die Hooksieler Manfred Wörmann (links) und Willy Möllmann. Foto: hol
Hooksiel (29. 7. 2023) – Tennis hält jung. Wer daran Zweifel hat, braucht nur an einem Montag bei der Tennisanlage des FC Nordsee Hooksiel vorbei zu schauen. Mit etwas Glück spielen dann gerade Willy Möllmann und Manfred Wörmann im Doppel gegen zumeist deutlich jüngere Gegner.
Willy Möllmann und Manfred Wörmann haben in diesen Tagen beide ihren 80. Geburtstag gefeiert – bei bester Gesundheit, wenn man von einem Meniskusanriss hier und einem Herzinfarkt vor einigen Jahren dort einmal absieht. „Wenn wir nicht immer Sport gemacht hätten, würden wir heute mit Sicherheit nicht mehr auf dem Tennisplatz stehen können“, sagt Möllmann, den seine Hooksieler Tennis-Freunde häufig „Schippe“ rufen. Gerade in Doppel-Spielen sind seine oft mitten im Feld geblockten und genau platzierten Lob- und Stopp-Bälle gefürchtet.
Natürlich: Der Bewegungsradius nehme mit 80 Jahren ab, ärgert sich Manfred Wörmann, der noch bis vor wenigen Jahren täglich joggen ging und aufgrund seines enormen Laufpensums auch deutlich jüngeren Spielern auf dem Tennisplatz den Nerv rauben konnte. Beide Senioren haben als Fußballer ihre sportliche Karriere begonnen. „Damals gab es ja gar nichts anderes“, sagt Willy Möllmann, der als Ur-Hooksieler schon in der Gründungsphase des Vereins in den FCN Hooksiel eintrat.
Tennis habe er aber zunächst beim PSV Wilhelmshaven gespielt. Und noch heute trifft sich Willy Möllmann zweimal in der Woche mit Freunden zum Tennis in der Jadestadt. Hinzu kommt die Montags-Runde in Hooksiel, zusammen mit dem ehemaligen Bielefelder „Manni“ Wörmann, der mit seiner Frau seit 17 Jahren in Hooksiel lebt.
Über etliche Jahre haben Willy und Manni die Arbeitsdienste im Verein organisiert und die Punktspiel-Mannschaften des FCN unterstützt. Dabei erreichten beide gegen deutlich jüngere Gegner meist passable Ergebnisse. Manni Wörmann: „Ich habe von meinen über 50 Punktspielen bestimmt 80 Prozent gewonnen.“
Und wer bei einem Spiel des Duos zuschaut, sieht schnell, dass der Ehrgeiz von damals immer noch ungebrochen ist: Es kommt ein hoher Ball übers Netz. Manfred Wörmann schlägt einen Schmetterball – allerdings zu kurz. Die Gegner parieren und machen letztlich den Punkt. „Man, oh man, Manni“, schimpft Willy Möllmann. „Den Ball musst du doch tot machen!“ „Manni“ Wörmann nickt und geht wieder vor, ans Netz – und spielt einen perfekten Volley. Der Friede im 80er-Doppel ist wieder hergestellt.
Julia und Denise Stecker (re) hoffen auf ein regenfreies Wochenende, damit die „Käfer“ nicht leiden und auch noch eine Oldtimer-Fans den Weg zur Jaderennbahn finden. Foto: hol
Hooksiel (29. 7. 2023) – Pferdestärken sind für die Jaderennbahn eigentlich nichts Besonderes. Aber Hunderte? Und dann noch auf vier Rädern? Der Innenbereich der Pferderennbahn im Hooksieler Freizeitgebiet ist seit Freitag Treffpunkt von Oldtimer-Liebhabern. Spezieller: von Fans von VW-Käfern, von Bullis der Baureihen T 1 bis T 3 und von schnittigen Karmann-Ghias. Allesamt Kultfahrzeuge der deutschen Autogeschichte mit der Gemeinsamkeit eines luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotors.
Organisator des „Friesländer Luftboxer Treffens“ ist Mario Stecker, Kraftfahrzeug-Mechatroniker und Metallbauer aus Cäciliengroden. „Der Käfer gehört einfach zu meinem Leben dazu“, sagt der 34-Jährige, dessen Familie gleich mit mehreren Fahrzeugen an dem Premieren-Treffen in Hooksiel teilnimmt. Insgesamt ist es bereits das fünfte Käfer-Treffen in der Region, das Denise und Mario Stecker organisieren. Mit Unterbrechungen.
Nachdem eine in Wilhelmshaven geplante Veranstaltung wegen eines einzigen starken Regenschauers kurzfristig abgesagt werden musste und danach zwei Jahre die Corona-Pandemie derartige Treffen unmöglich machte, jetzt der Neustart. „Wir hoffen, dass wir uns künftig hier in Hooksiel einmal im Jahr treffen können“, so Stecker. „Der Standort direkt an der Küste zieht bestimmt.“
Sind aus dem Emsland zum Käfertreffen in Hooksiel gekommen: am T 2 B Doppelkabinen-Bulli (von links) Christian Kühl, Simon Pieper, Marlies Behrens-Kuhl und Michael Kühl. Foto: hol
Bis gestern Nachmittag waren rund 20 Käfer, Bullis und Karmann-Ghias auf der Rennbahn angekommen; darunter einige aus Berlin, Baden-Baden, Luxemburg und der Schweiz. Weitere sollten bis heute noch hinzustoßen. Fahrer und Begleiter hatten bereits ihre Zelte aufgebaut. Einige der Oldtimer-Fans kennen sich von ähnlichen Treffen seit Jahren, andere sind erstmals dabei. „Wir freuen uns einfach auf die Benzin-Gespräche“, sagt Michael Kuhl. „Und natürlich auf eine schöne Party“, ergänzt Simon Pieper. Beide sind mit einem T2 B Doppelkabinen-Pritschen-Bulli („Das ideale Fahrzeug für Handwerker“) und einem Karmann-Ghia aus Rhede im Emsland nach Friesland gekommen.
Die meisten der Jahrzehnte alten Fahrzeuge sehen aus wie aus dem Ei gepellt. Sie werden gehegt und gepflegt, meist nur im Sommer gefahren, häufig nur zu besonderen Ausfahrten. Auch deshalb bereitete Mario Stecker der regnerische Freitag schon ein wenig Kopfzerbrechen. „Kann sein, dass das den einen oder anderen Teilnehmer abschreckt.“
Aber der für den heutigen Sonnabend geplante Käfer-Korso soll auf jeden Fall stattfinden. Geplant ist ab 14 Uhr ein Rundkurs von Hooksiel über Crildumersiel nach Horumersiel und von dort zurück über Kaisershof und den Wüppelser Altendeich zur Langen Straße in Hooksiel. Die Abreise der Teilnehmer ist für Sonntag geplant. Bis dahin können sich Oldtimer-Fans auf der Jaderennbahn gern ein wenig umsehen, sich an ihre eigenen Käfer-Zeiten erinnern oder mit den Experten fachsimpeln. Für Kinder ist ein kleines Spaßprogramm vorbereitet.
Hooksiel (28. 7. 2023) – Das LNG-Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ wird in der kommenden Woche seinen Betrieb auf einen offenen Kreislauf („Combined Loop“) umstellen. Das teilte das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit. Damit soll ein Feldversuch ermöglicht werden, auf dessen Grundlage die Reduzierung von Chlor-Einträgen der schwimmenden Fabrik in die Jade reduziert werden kann.
Das Wilhelmshaver LNG- Terminal mit der „Höegh Esperanza“ als FSRU an der Löschbrücke und einem Frachter, der Flüssigerdgas anliefert. Archiv-Foto: Scheer
Die „Höegh Esperanza“ hat als FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) Anfang Januar ihren Betrieb aufgenommen. Das Schiff, das einer norwegischen Reederei gehört, ist vom Bund gemietet worden, um den Import von Flüssigerdgas (LNG) per Schiff nach Deutschland ermöglichen zu können. Damit soll der Ausfall von russischem Pipelinegas ersetzt werden.
Das 162 Grad kalte und damit erst transportfähige LNG wird in der FSRU erwärmt, dadurch regasifiziert und in die neue LNG-Pipeline an Land zu den Gasspeicherkavernen in Etzel (Gemeinde Friedeburg) gepumpt. An der „Höegh Esperanza“, die am LNG-Terminal in unmittelbarer Nähe des Hooksieler Außenhafens liegt, macht alle acht Tage ein LNG-Frachter fest, der – vornehmlich aus den USA – Flüssigerdgas anliefert. Nach den Daten der Bundesnetzagentur sind von Anfang Januar bis Ende Juni 2023 über Wilhelmshaven 21,8 Terrawattstunden Gas (Brunsbüttel: 5,2 TWh, Lubmin knapp 7 TWh) importiert worden.
Seewasser soll Flüssigerdgas erwärmen
Der Betrieb der „Höegh Esperanza“ am Rande des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer ist bei Umweltverbänden vor allem aufgrund von möglichen Chlor-Einträgen in die Jade umstritten. Auch deshalb dürfte die FSRU bislang nur im so genannten „Closed Loop„betrieben worden sein, bei dem ein Teil des Gases dafür verwendet wird, das LNG über einen Dampferzeuger zu erwärmen. Im „combined loop“ wird dafür Seewasser genutzt, das aus der Jade in ein Rohrsystem im inneren der FSRU gesaugt wird. Das Wasser sollte dafür mindestens 6 bis 7 Grad warm sein.
Damit das Rohrleitungssystem sich nicht durch Algen, Seepocken oder Muschel zusetzt, wird zuvor per Elektrolyse aus dem Meer gewonnenes Chlor eingesetzt, das dann mit dem Abwasser wieder in die Jade zurückfließt. Umweltschützer befürchten, dass die Dauerchlorierung Mikroorganismen sowie Flora und Fauna in der Jade und im Nationalpark schädigen könnte. Auch der Hooksieler Badestrand liegt unweit des LNG-Terminals.
Konzept zur Minimierung von Chloreinsatz
Daten dazu, wie hoch die Belastung beim Betrieb im im offenen Kreislauf tatsächlich ist, hat das Umweltministerium bislang trotz regelmäßiger Messungen nicht. Der Grund liegt auf der Hand. Im „Closed loop“ sind die Einträge von Chlorverbindungen des Schiffes sehr gering. „Da die Umstellung auf die andere Betriebsart erst noch erfolgt, haben wir noch keine Erkenntnisse dazu“, sagte Pressesprecherin Lotta Cordes gegenüber „Hooksiel-Life“.Dennoch werde bereits seit Monaten intensiv an einem Konzept gearbeitet, wie die zu erwartende Chlorbelastung reduziert werden kann.
Die Betriebsgenehmigung für die FSRU lässt bis zu 6500 Kubikmeer biozidbelasteter Abwässer je Stunde in einer Konzentration von 0,1 bzw. 0,2 Milligramm/Liter zu. Der Betreiber, der bundeseigenen Uniper-Konzern, muss aber ein Minimierungskonzept zum Chloreinsatz erarbeiten, . das bis Ende August vorliegen soll. „Dieses Konzept wird demnächst in einem Feldversuch vor Ort auf der Plattform von der Holländischen Firma H2O durchgeführt“, so Lotta Cordes. „.Es werden die Wachstumsraten und die notwendige Chlor-Dosierung zum Antifouling getestet. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden dann auf der Esperanza umgesetzt.“
Ist Ultraschall eine Alternative?
Eine auch von Umweltschützern gewünschte Umstellung auf ein Ultraschallverfahren, bei dem kein Chlor zum Einsatz käme, könne aber nur nach einer Umrüstung der „Höegh Esperanza“ auf einer Werft erfolgen. „Es gibt umfangreiche Untersuchungen auf der Esperanza durch die Firma Hasytec und auch entsprechende Angebote zur Umsetzung“, so die Sprecherin des Umweltministeriums. Eine finale Aussage zur Machbarkeit könne aber erst nach dem Abschluss des Feldversuches getroffen werden.
Hooksiel (27. 7. 2023) – Hat Hooksiel ein Gewaltproblem? Diese Frage stellt sich nach den aktuellen Ermittlungen der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland. Danach handelt es sich bei den mutmaßlichen Tätern bei zwei brutalen Überfällen im Ort um Hooksieler Bürger.
Am 3. Juni, einem Samstag, war ein Urlauber-Ehepaar von zunächst Unbekannten geschlagen worden. Wie ein Polizeisprecher auf Anfrage von „Hooksiel-Life“ bestätigte, seien die Beteiligen inzwischen bekannt. Bei den mutmaßlichen Tätern handle es sich um Bürger aus Hooksiel.
Das homosexuelle Ehepaar, ein 44- und ein 48-jähriger Mann, war gegen 22 Uhr in der Viethstraße überfallen worden. Dabei war der 48-Jährige durch Schläge und Tritte an Kopf und Schulter von zwei Männern so schwer verletzt worden, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Als Hintergrund hatten die Opfer einen Streit mit der Frau eines der mutmaßlichen Täter vom Vormittag desselben Tages vermutet.
Die Frau soll wütend geworden sein, weil das Urlauber-Ehepaar seinen Terrier nicht angeleint hatte – wie es eigentlich Vorschrift ist. Nach einem Restaurantbesuch am Abend begegnete das Paar der Frau erneut. Dabei habe dann der Mann der Frau sowie ein Begleiter das Paar attackiert und beleidigt. Den Opfern war es dabei gelungen, sich das Kennzeichen eines Autos zu merken, mit dem einer der Täter davonfuhr.
Bei der zweiten gewaltsamen Auseinandersetzung am 7. Juli, einem Freitag, war ein Zeitungsauslieferer der Leidtragende. Gegen 3.45 Uhr schlugen drei offenbar alkoholisierte Männer auf sein an der Nee Straat abgestelltes Fahrzeug ein, öffneten eine Tür und versuchten, den Mann aus dem Wagen zu ziehen. Dem Auslieferer sei es zunächst gelungen, noch wegzufahren. Aber an seiner nächsten Auslieferstation stellen die Täter ihr Opfer erneut , attackieren es mit Kopfnüssen und beschädigten dessen Brille.
Nach derzeitigen Erkenntnissen handelt es sich bei den drei mutmaßlichen Tätern um Hooksieler im Alter von 36, 38 und 45 Jahren. Zu möglichen Motiven und weiteren Details der Taten machte die Polizei keine Angabe. Die Ermittlungen im Zuge der Strafverfahren gegen die Verdächtigen laufen noch.
Spannende Rennen erlebten die Zuschauer auf der Jaderennbahn. Foto: hol
Hooksiel (27. 7. 2023) – Von einem tragischen Unfall überschattet wurde der zweite Renntag des Hooksieler Rennvereins am Mittwoch Abend. Im zweiten von acht Rennen, dem mit Spannung erwarteten „Duell der Präsidenten“, stürzte das Pferd „Sunset de Bellouet“ der Wangerländer Trabsport-Legende Günther Lühring in voller Fahrt, brach sich ein Bein und musste noch vor Ort eingeschläfert werden.
Günther Lühring überstand den Unfall unverletzt. Die Ursache für den Sturz blieb zunächst unklar. Lühring war bis 2017 20 Jahre lang Präsident des Rennvereins Hooksiel. Mit ihm ins Rennen um den mit 1200 Euro dotierten „Preis der Reederei Huntemann und des Niederrheinischen Trabrennvereines Dinslaken“ war unter anderem der amtierende Präsident Immo Müller gegangen. Eine frühe Galoppade seines Pferdes „Ivonka O. E.“ beraubte ihn jedoch aller Siegchancen.
Zahlreiche Zuschauer verfolgten gespannt das Präsidenten-Duell, das mit dem Sturz von „Sunset de Bellouet“ (Startnummer 2) so tragisch endete. Fotos: hol
Der Zeitplan des Renntages geriet durch den Zwischenfall etwas in Verzug. Das angekündigte Rennprogramm, das von mehreren Tausend Pferde- und Wettfreunden vor Ort live verfolgt wurde, wurde dennoch komplett abgewickelt. Die Zuschauer erlebten bei herrlichem Wetter auf der Jaderennbahn spannende Rennen mit zum Teil beachtlichen Gewinnquoten. Die Hooksieler Renntage erwiesen sich einmal mehr als Magnet gerade für Küstenurlauber.
Der letzte Renntag der Saison ist für kommenden Mittwoch, 2. August, angesetzt. Erster Start: 18 Uhr.
Schöne Idylle am Alten Hafen: Hooksiel möchte wieder Nordseebad werden. Foto: hol
Hooksiel (26. 7. 2023) – Heidi Lauter ist zuversichtlich, dass der „Küstenbadeort“ Hooksiel bald wieder den Status „Nordseebad“ erhält. Die Qualitätsbeauftragte der Wangerland Touristik GmbH hat den Antrag gemäß der Verordnung über die staatliche Anerkennung von Kur- und Erholungsorten 2022 im Wirtschaftsministerium in Hannover eingereicht. Dass es bislang von dort noch keinen Termin für eine Begehung – der Voraussetzung für eine Anerkennung – gab, wertet sie aber nicht als schlechtes Omen. „In der Corona-Zeit sind dort eine ganze Reihe von Anträgen liegen geblieben, die jetzt nach und nach abgearbeitet werden.“
In diesem Mai hatte die WTG ihr erstes Erfolgserlebnis. Die Kommission wird die Verlängerung des jeweils für zehn Jahre geltenden Status von Horumersiel als Nordseeheilbad ab dem Moment bestätigen, an dem das in Bau befindliche „Thalasso Meeres Spa“ in Betrieb geht. Geplant ist die Eröffnung für Dezember. In dem Gespräch habe sie den Eindruck gewonnen, dass es auch gegen die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad keine grundsätzlichen Bedenken gibt – vorbehaltlich der Begehung vor Ort.
Wirtschaftsminister Bode hatte eine Mole zugesagt
Hooksiel war bereits jahrelang Nordseebad. Dann wurde das Prädikat mit Blick auf Pläne zur Erweiterung von Industrieanlagen auf dem Voslapper Groden in Wilhelmshaven zu einem Politikum. Ende 2010 schloss der damalige Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy und dem damaligen Wangerländer Bürgermeister Harald Hinrichs einen Vertrag über die Eckpunkte der touristischen Entwicklung von Hooksiel. Ziel war der regionale Interessenausgleich zwischen Industrialisierung und Tourismus.
Danach sollte Hooksiel sich mit dem Prädikat „Küstenbadeort“ zufrieden geben und die Klage für die Anerkennung als „Nordseebad“ vor dem Verwaltungsgericht zurückziehen. Im Gegenzug wollte das Land am Außenhafen eine begehbare Mole bauen, die den Sandabtrag am Strand stoppen könnte und die zugleich eine touristische Attraktion wäre.
Heringstage HooksielGarten der GenerationenTempo-20-HooskielGästehaus Hooksiel
Dass die 225 Meter lange und bis zu fünf Millionen Euro teure Mole später nicht gebaut wurde, wurde mit Zweifeln an ihre Sandschutz-Funktion begründet. Damit war die Grundlage für den Vertrag entfallen, zumal auch die damaligen Expansionspläne der Industrie auf Eis gelegt wurden. Die Gemeinde Wangerland stellte in der Folge 2019 den neuerlichen Antrag, Hooksiel als Nordseebad zu prädikatisieren.
Vor der Prädikatisierung steht ein Fragebogen
Dem Antrag liegt ein 28-seitiger Fragebogen zugrunden, in dem alle Daten und Fakten zu dem betreffenden Ort abgefragt werden – von der Zahl der Einwohner, den Verkehrs- und Lärmverhältnissen über Hygiene- und Abfallfragen, mögliche Altlasten, die Luft- und Wasserqualität bis hin zur touristischen Infrastruktur wie etwa Gästehaus, Ruhebänke im Ort oder Kurpark – oder genauer: „gestaltete oder gärtnerisch bearbeitete“ Flächen. Im Antrag für Hooksiel sind hier allein vier Flächen benannt, so Heidi Lauter, vom Garten am Gästehaus bis zum Seepark am Strand.
Aus ihrer Sicht sind alle Kriterien für die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad „komplett erfüllt“, so Heidi Lauter. „Wir warten jetzt erst einmal auf einen Terminvorschlag für die Begehung von Hooksiel. Dann wissen wir mehr.“
Es ist gar nicht so leicht, einen Ball in einen frei stehenden Eimer zu werfen. Foto: hol
Hooksiel (25. 7. 2023) – Für ihr Engagement belohnt worden ist heute das Organisationsteam um Anke Müller. Regenschauer und Wind waren vorhergesagt, doch das Wetter blieb am Nachmittag in Hooksiel stabil. Zur Freunde von Hunderten von Kindern, die sich auf dem Spielefest im Garten der Generationen amüsierten. Und zur Freude der zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich über den Spaß der Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuten.
Das Warten in der Schlange vor dem Stand mit den Laufzetteln hat sich gelohnt. Eine ganze Reihe von Hooksieler Vereinen hatten Stationen mit Geschicklichkeits-Spielen aufgebaut. Bälle werfen, ein vermeintlich brennendes Haus mit einem Feuerwehrschlauch löschen, auf einer Klüterbahn ein kleines Loch treffen, ein Rettungs-Puzzle zusammenlegen, Seemannsknoten binden, am Glücksrad drehen, ein Bild malen oder beim Hör-Memory gleichlautenden Geräusche erkennen. Für jedes Talent war etwas dabei. Wer sich austoben wollte, konnte das auf einer Hüpfburg machen; wer schön sein wollte, schaute am Schminkstand vorbei.
Geschicklichkeit mussten die Kinder auf dem Parcours im Garten der Generationen. Noch wichtiger aber war der Spaß am Spiel miteinander. Fotos: hol
Nebenbei kamen Urlauber und Einheimische, junge und alte Menschen ins Gespräch. Genau das war der Zweck, für den der Garten der Generationen an der Nee Straat einmal angelegt wurde. Zu den aktiven Institutionen vor Ort gehörten De Hooksieler, MTV und FCN Hooksiel, die Lenkungsgruppe „Erde und Flut“, das Künstlerhaus, die Theatergruppe, die DLRG, die Feuerwehr und der Förderverein der Grundschule.
Die Jugendfeuerwehren im Wangerland stehen zusammen. Foto: Feuerwehr
Hooksiel/Wangerland (25. 7. 2023) – An der Ostsee ist es auch schön. Davon konnten sich jetzt die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehren Tettens, Hohenkirchen und Hooksiel überzeugen. Insgesamt 35 Jugendliche verbrachten an der Lübecker Bucht begleitet von neun Betreuerinnen und Betreuern eine spannende Woche in einem Zeltlager. Der Dank des Hooksieler Feuerwehr-Nachwuchses geht dabei besonders an den Förderverein der Freiwillige Feuerwehr Hooksiel e.V., dessen Mitgliedern die Fahrt mit 700 Euro bezuschussten.
Startpunkt für die jährliche Zeltlager-Reise war das Feuerwehrhaus Hohenkirchen. Nach rund sechs Stunden Fahrt erreichte die Gruppe Grömitz, wo glücklicherweise die Zelte bereits aufgebaut waren und direkt bezogen werden konnten. Ein erster Höhepunkt war ein Besuch im Zoo „Arche Noah“ in Grömitz. Die Kinder und auch die Betreuer hatten dort bei gutem Wetter viel Spaß.
Eine Woche im Zeltlager an der Ostsee schweißt den Feuerwehr-Nachwuchs zusammen. Fotos: Feuerwehr
Am nächsten Tag folgte ein Ausflug zur Feuerwehr Grömitz, wo die Kinder und Jugendlichen aus dem Wangerland ihren guten Ausbildungsstand unter Beweis stellen konnten. Nach den Worten des stellvertretende Jugendfeuerwehrwarts der Freiwilligen Feuerwehr Wangerland, Carsten Behnk, bestanden alle Kinder die Prüfung „Jugendflamme 1“, die älteren zusätzlich die „Jugendflamme 2“. Als Belohnung gab es entsprechende Urkunden.
Spannend war es auch im „Hansa Park“: Achterbahn, Wildwasserbahn, Freefall-Tower und andere, aufregende Fahrgeschäfte sorgten dafür, dass die Betreuer eine ruhige Nachruhe genießen konnte. Ganz anders als in der Nacht zuvor, als ein schweres Unwetter viele Kinder und Betreuer aus dem Schlaf gerissen hatte.
Ihre Freizeit verbachten die Wangerländer im Zeltlager oder an der Grömitzer Promenade. Eine „Schnitzeljagd“ mit Siegerehrung forderte den Teamgeist der Kinder. Als Abschluss gestalteten alle Kinder T-Shirts mit eigenen Motiven als Erinnerung und Mitbringsel vom Zeltlager, das für viele der Kinder das erste war und, da ist sich Carsten Behnk sicher, nachhaltig gut in Erinnerung bleiben wird.
Der Discounter Netto würde gern eine Filiale in Hooksiel eröffnen. Die entsprechenden Gespräche mit der Gemeinde Wangerland laufen. Foto: hol
Hooksiel (24. 7. 2023) – Der Lebensmittelkonzern Netto Marken-Discount hat ein Auge auf Hooksiel geworfen. Auf Anfrage von „Hooksiel-life“ bestätigte eine Sprecherin des im bayrischen Maxhütte-Haidhof ansässigen Unternehmens, das Interesse an einem Standort in dem Sielort.
„Wir können grundsätzlich bestätigen, dass Netto Marken-Discount an der Eröffnung einer Filiale am Standort Hooksiel interessiert ist“, teilt Christina Stylianou als Leiterin der Unternehmens-Kommunikation mit. Aufgrund des frühen Planungsstatus könne man derzeit aber noch keine weiteren Informationen zu möglichen Aktivitäten in Hooksiel preisgeben.
Peter Podein, Allgemeiner Vertreter von Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, bestätigte auf Nachfrage von „Hooksiel-life“, dass die Interessenbekundung bereits im Rathaus bereits seit einigen Monaten bekannt sei. Man sei mit Netto in Gesprächen über die Vorstellungen des Unternehmens und über mögliche Grundstücke. Vor einer Entscheidung werde man sich aber als Gemeinde mit dem Landkreis Friesland abstimmen, das Einzelhandelskonzept sowie den Gemeinde-Entwicklungsplan (GEP) ansehen. Auf einen Zeitpunkt eine Entscheidung wollte Podein sich nicht festlegen. „Aber ich habe den Eindruck, dass Netto zeitnah agieren möchte.“
Der Discounter Netto gehört zum Lebensmittel-Einzelhandelskonzern Edeka. Bis vor wenigen Wochen betrieb das Unternehmen eine Filiale in Hohenkirchen, die geschlossen wurde, weil der Mietvertrag für die Immobilie ausgelaufen war. Im dortigen Gewerbegebiet soll jetzt – in Ergänzung zu den Discountern Lidl und Aldi – ein Edeka-Markt gebaut werden soll.
In Hooksiel, dem größten Ort in der Gemeinde Wangerland, gibt es aktuell neben einem Kiosk im Ortszentrum lediglich einen Edeka-Verbrauchermarkt an der Bäderstraße. Gutachter hatten zuletzt im Gemeinde-Entwicklungskonzept festgestellt, dass Hooksiel zumindest während der Urlaubersaison im Sommer unterversorgt ist.