Thalasso-Gesundheitstempel geht mit zwei Jahren Verspätung an den Start

Thalasso vor Eröffnung
Noch wird um das Thalassa Meeres Spa herum mit Hochdruck gearbeitet. Am Freitag wird der neue Gesundheitstempel in Horumersiel offiziell eröffnet. Foto: hol

Horumersiel (19. 6. 2024) – Eigentlich sollte das neue Thalasso-Zentrum in Horumersiel schon vor zwei Jahren in Betrieb gehen. Doch unter anderem die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben für Verzögerungen und Kostensteigerungen gesorgt. Jetzt ist es so weit. Auch wenn in diesen Tagen noch kräftig im ehemaligen Kurmittelhaus gewerkelt wird: Am Freitag, 21. Juni, wird das „Thalasso Meeres Spa“ offiziell eröffnet.

Zur Eröffnungsfeier am Freitagmorgen erwartet die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) geladene Gäste und Redner – darunter Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, Frieslands Landrat Sven Ambrosy, Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak sowie Wilhelm Loth, Tourismusdirektor der Thalasso-Insel Norderney. 

Noch am Tag der Eröffnungsfeier startet zudem die so genannte „Open House Phase“. Am Freitag von 16 bis 18 Uhr sowie am Samstag, 22. Juni, von 12 bis 16 Uhr sind alle interessierten Gäste und Einheimischen herzlich eingeladen, den Gesundheitstempel zu besuchen und das neue Angebot kennenzulernen. Zur vollen und zur halben Stunde starten jeweils Hausführungen. Zudem werde das zwölfköpfige Team des Thalasso Meers Spa für Fragen zum ganzheitliche Gesundheitskonzept und die angebotenen Leistungen bereit stehen. 

„Das ganze Team brennt nach intensiven Wochen der Vorbereitung darauf, nun erste Spa-Gäste zu empfangen – denn das ist es doch, was uns am Herzen liegt, Gäste zu empfangen und ihnen einen tollen Aufenthalt in unserem Haus zu bieten“, sagt Ulrike Fahrner, Leiterin des Thalasso Meeres Spa. 

Auch WTG-Geschäftsführer Armin Kanning ist voller Vorfreude. „Die Open House Phase ist eine einmalige Chance, das Haus und dessen besonderes Angebot ganz in Ruhe zu entdecken. Im laufenden Betrieb werden Führungen leider nicht so einfach möglich sein, da wir für unsere Gäste stets eine Wohlfühl-Atmosphäre sicherstellen möchten.“ 

Das Thalasso-Zentrum ist aus einem Komplett-Umbau des ehemaligen Kurmittelhauses in Horumersiel entstanden. 2020 begannen die Bauarbeiten. Geschätztes Investitionsvolumen damals: 8,8 Millionen Euro. Aktuell liegen die Bau- und Einrichtungskosten offiziell bei um die 17 Millionen Euro, von denen das Land Niedersachsen 9 Millionen abdeckt. Insider sprechen hinter vorgehaltener Hand aber schon von Baukosten von über 20 Millionen Euro und mehr. Die Endabrechnung steht noch aus. 

Unklar sind auch die Folgekosten. Wie Kanning vor wenigen Tagen gegenüber einer Lokalzeitung sagte, gehe er für die ersten beiden Betriebsjahren von einem jährlichen Defizit von jeweils um die 500.000 Euro aus. Danach, so die Erwartung, werde der Zuschussbedarf sinken. Skeptiker befürchten, dass die zusätzliche Belastung Konsequenzen für die Angebote der WTG an anderer Stelle haben dürfte.

Die ersten Anwendungen – von Massagen über Fango-Packungen bis zur Kältekammer – im Thalasso Meeres Spa sollen ab Montag kommender Woche verabreicht werden. Die WTG setzt darauf, dass die besondere Atmosphäre des Hauses und die Qualität der Anwendungen sich schnell auch überregional herumspricht, so dass das Millionen-Projekt den Tourismus im Wangerland nachhaltig stärken wird. 

Interessenvertreter für Jugendliche im Landkreis Friesland gesucht

Friesland/Wangerland (19. 6. 2024) – Im September 2024 wird das Jugendparlament Friesland neu gewählt. Jugendliche können sich bis einschließlich Dienstag, 23. Juli, als Kandidatinnen und Kandidaten bewerben. Interessierte müssen zwischen 13 und 21 Jahre alt und seit mindestens drei Monaten in einer Stadt oder Gemeinde des Landkreises Friesland gemeldet sein. Zudem muss jede und jeder, der sich zur Wahl aufstellen lassen möchte, mindestens 15 Unterstützerunterschriften von wahlberechtigten Jugendlichen nachweisen. 

Gesucht werden junge Menschen, die ihre Ideen einbringen und etwas im Landkreis Friesland verändern möchten. Die vollständigen Unterlagen zur Bewerbung müssen bis zum Stichtag 23. Juli im Original in der Geschäftsstelle des Jugendparlaments Friesland, im Kreisamt, Lindenallee 1, 26441 Jever, abgegeben werden. Die Bewerbungsunterlagen (Bewerbungsbogen, Unterstützerliste, Einverständniserklärung) sind auf der Webseite des Jugendparlaments zu finden https://jugendparlament-friesland.de/wahlen, die aktuelle Wahlordnung gibt es unter: https://buergerinfo.friesland.de/getfile.asp?id=74455&type=do.

Seit 2017 gestaltet das Jugendparlament Friesland mit verschiedenen Projekten und Aktionen aktiv die Region mit und setzt sich auf politischer Ebene für die Belange und Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Insgesamt können sich im Jugendparlament 25 Jugendliche engagieren, alle zwei Jahre wird die Zusammensetzung neu gewählt. 13 von ihnen werden direkt gewählt. Die zwölf weiteren Plätze werden durch Delegierte der Jugendvertretungen aller kreisangehörigen Städte und Gemeinden, Jugendverbänden sowie dem Kreisschülerrat entsandt.

Alle wahlberechtigten Jugendlichen erhalten laut Miteilung des Landkreises im August per Post eine Wahlberechtigungskarte. Sie können damit in Verbindung und mit einem Ausweis (Personalausweis oder Reisepass) an einem beliebigen Wahlortdie ihre Stimme abgeben. Alle Wahlorte (unter anderem die weiterführenden Schulen) mit Terminen und Uhrzeiten stehen auf den Wahlkarten und werden im August auch auf der Webseite des Jugendparlaments Friesland veröffentlicht, unter www.jugendparlament-friesland.de. Gewählt wird zwischen Montag, 9. September, und Samstag, 28. September.

EWE: Stromnetze im Wangerland keine Bremse für E-Mobilität

Wangerland/Hooksiel (18. 6. 2024) – Das Stromnetz in der Gemeinde Wangerland ist für die Anforderungen der Elektromobilität „bestens aufgestellt“. Wie der Oldenburger Energiedienstleister EWE gegenüber „Hooksiel-life“ beteuert, brauche kein Autofahrer seine Pläne für die Anschaffung eines Elektro-Autos auf Eis legen, weil die Stromnetze in seiner Straße oder seinem Ortsteil keine weiteren privaten Ladestationen verkraften. 

„Bei Anmeldung einer ,Standard‘-Wallbox bis 12 Kilovoltampere (kVA) gibt es in der Regel eine direkte Zusage für die Kunden und die Wallbox kann sofort betrieben werden“, sagt EWE-Sprecher Alexander Jewtuschenko. „Leistungsstärkere oder zusätzliche Wallboxen erfordern möglicherweise vorab eine Verstärkung des Netzanschlusses. In einigen Fällen muss auch zunächst das Netz verstärkt werden, um die benötigte Leistung liefern zu können.“

e-Mobilität
Die EWE bittet darum, dass Bürgerinnen und Bürger, die bei sich E-Auto-Ladestationen oder Wärmepumpen installieren, den Netzbetreiber darüber in Kenntnis setzen. Nur so könne der weitere Netzausbau passgenau geplant werden. Foto: hol

Das sei dann die Aufgabe, die die EWE als Netzbetreiber erledigen würde. Gegebenenfalls könne sich der Anschluss der Wallboxen in solchen Fällen zeitlich etwas verzögern. Solche Fälle kämen in der Gemeinde Wangerland derzeit, wenn überhaupt, aber nur sehr selten vor, so Jewtuschenko.„Wir bauen unsere Energienetze in unserem Netzgebiet vorausschauend bereits seit Jahren aus. Dafür berücksichtigen wir selbstverständlich auch die Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität.“ 

Investitionen in Netzausbau

EWE investiere jährlich rund 100 Millionen Euro in den Netzausbau, um die künftigen Strombedarfe sicher befriedigen zu können. Tendenz steigend. Das Geld werde beispielsweise ausgegeben, um Umspannwerke und Mittelspannungsnetze zu verstärken. Zudem setze man mehr Messtechnik in Niederspannungsnetzen ein, um die tatsächliche Netzauslastung noch besser einschätzen zu können. Der Netzausbau sei nicht nur für die Elektromobilität erforderlich, sondern auch für den Betrieb von Wärmepumpen oder die Stromeinspeisung durch immer mehr Photovoltaikanlagen. 

Bürger haben Meldepflicht

„Wir legen unser Netz darauf schrittweise bedarfsgerecht aus“, so Jewtuschenko. Der Anspruch, den die EWE dabei an sich selbst stelle: „Egal, was die Zukunft bringt – wir haben das Netz dafür.“ Um die Herausforderungen gut meistern zu können, sei man aber auch auf die Unterstützung der Bürger angewiesen. Jewtuschenko: „Wer zum Beispiel eine Wallbox oder Wärmepumpe bei sich zu Hause installiert, ist verpflichtet, dies dem zuständigen Netzbetreiber zu melden. Wenn sich alle daran halten, hilft es uns, die Auslastung der Netze noch besser zu planen. So kann jeder Bürger einen Teil zur Versorgungssicherheit für sich selbst und seine Nachbarschaft beitragen.“

Matrose über Bord gegangen

Ostfriesland (17. 6. 2024) – Die Hoffnung, einen am Sonntagmorgen in der Osterems über Bord gegangenen Matrosen, noch lebend bergen zu können, sind auf ein Minimum gesunken. Wie die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, ist die Suche nach dem Matrosen eines Krabbenkutters am Abend gegen 22 Uhr ergebnislose eingestellt worden.

Der Kapitän eines Krabbenkutters hatte gegen 7.30 Uhr die Seenotretter alarmiert. Sein Kollege war im Wattfahrwasser der Osterems zwischen Borkum und Greetsiel über Bord gestürzt. An der groß angelegten Suchaktion waren mehrere Seenotrettungskreuzer und DGzRS-Boote, niederländische Rettungskräfte, SAR-Hubschrauber, Marineflieger sowie zahlreiche Kutter und Behördenfahrzeuge beteiligt.

Im Seegebiet herrschten zum Zeitpunkt des Unglücks gute Sichtverhältnisse bei Wind aus südlicher Richtung um vier Beaufort (bis zum 28 km/h) und rund 14 Grad Celsius Wassertemperatur.

Wenn einem ein Flirt den Verstand verwirrt, kann es teuer werden

Friesland/Wangerland (15. 6. 2024) – Liebe macht blind, sagt der Volksmund. So blind offenbar, dass viele Verliebte gar nicht auf die Idee kommen, dass sie vielleicht in eine Liebesfalle tappen. Vor diesem Hintergrund warnt die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland vor der „Love-Scamming“-Masche. Aktuell lägen zwei Anzeigen vor. Allein bei einer der Taten brachten Betrüger eine Geschädigte zu Überweisungen von insgesamt 10.000 Euro. 

Bei der Betrugsmasche suchen sich die „Scammer“ ihre Opfer in Online-Partnerbörsen oder „sozialen“ Netzwerken (Facebook, WhatsApp). Die Täter versprechen nichts ahnenden Opfern die große Liebe, um sie hinterher um ihr Erspartes zu bringen. „Sie schaffen es, sich im täglichen Leben ihrer Opfer unverzichtbar zu machen – und zwar ohne ein einziges Treffen“, warnt die Präventionsbeauftrage der Polizei, Katja Reents. „Sie flirten und umgarnen ihre Opfer bis diese sich in ihr virtuelles Gegenüber verlieben.“ 

Morgens bekomme das Opfer eine romantische Mail, abends werde stundenlang telefoniert oder gechattet. Dann plötzlich gebe es Schwierigkeiten. Reents: „Dann kommt die Frage nach dem Geld, zum Beispiel für eine dringende Operation oder eine andere angebliche Notlage, für die die Opfer Geld überweisen sollen.“ Viele der Verliebten täten das dann auch, da sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrer Internet-Bekanntschaft emotional abhängig seien.

Die Polizei rät dringend dazu, für die Nutzung von Online-Kontaktbörsen oder den digitalen Schriftverkehr mit Unbekannten eine alternative E-Mail-Adresse zu nutzen. So könne man im Fall eines Betruges verhindern, dass der Hauptmail-Account gelöscht werden muss. Bei der Bitte um Geld sollte man auf jeden Fall hellhörig werden. „Überweisen sie niemals Geld an Personen, die sie noch nie von Angesicht zu Angesicht getroffen haben“, so Reents.

Weitere Tipps: Wenn man den Namen seiner Internetbekanntschaft mit dem Zusatz „Scammer“ in die Suchmaschine eingebe, bestätigt sich möglicherweise der Betragsverdacht sehr schnell. Und: Betroffene sollten zur Polizei gehen, auch wenn die Strafverfolgung der mutmaßlichen Liebes-Betrüger „enorm schwierig“ sei, da sie in der Regel aus dem Ausland agieren. 

Das Mitglied des Präventionsteams der Polizeiinspektion Anja Kienetz vom Polizeikommissariat Jever, unter Telefon 04461/7449-181 zu erreichen. Sie ist Ansprechpartnerin für Bürgerinnen und Bürger aus dem nördlichen Landkreis Friesland.

Vortrag zu Solarenergie-Systemen

Wangerland/Oldenburg (14. 6. 2024) – Zu einer Informationsveranstaltung rund um Solarsysteme lädt der Energiedienstleister EWE alle Interessierten ein. Die Online-Veranstaltung findet am Montag, 17. Juni, von 19 bis 20 Uhr statt. Solarexperte Michael Märtens informiert, wie die klimafreundliche Technik funktioniert und für wen Solar-Komplett-Systeme aus Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Wallbox geeignet sind.

Die meisten Eigenheimdächer sind technisch geeignet und groß genug, um Photovoltaikanlagen für die Stromerzeugung zu tragen. Die Montage sei meist unkompliziert und die Anschaffungskosten geringer als noch vor wenigen Jahren. Zudem verspreche das neue Solarpaket der Bundesregierung Vereinfachung und Bürokratieabbau.

Aber wie genau kommt man zu einer solchen Anlage, einem Stromspeicher oder einer Wallbox fürs E-Auto, was braucht man für Installation und Inbetriebnahme, wie hoch sind die Kosten, welches Solarsystem passt am besten zu den persönlichen Bedürfnissen oder wieviel Strom lässt sich erzeugen? Das sind Fragen, auf die die Veranstaltung Antworten geben soll.

Eine Anmeldung für die Online-Veranstaltung ist bis 16. Juni unter www.ewe-solar.de/onlinevortrag möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Gemeinsamer Schritt von Bund und Land in Richtung Chancengleichheit

Friesland/Wangerland (7. 6. 2024) – Der Bund stellt eine Milliarde Euro pro Jahr für das so genannte „Startchancen-Programm“ bereit. Dieses soll zum Schuljahr 2024/25 mit einer Laufzeit von zehn Jahren starten. Die Länder beteiligen sich in gleichem Umfang. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Siemtje Möller (Varel) und die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) begrüßen das Projekt. 

Das Geld soll an Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler verteilt werden. In Friesland werden fünf, in Wilhelmshaven acht Schulen bedacht. Es könne nicht sein, dass der Bildungserfolg in Deutschland immer noch stark von der sozialen Herkunft abhänge. „Dem müssen wir entgegenwirken“, so Siemtje Möller. „Wir dürfen das Potenzial der jungen Generation nicht verschenken.“ Das Startchancen-Programm sei ein wichtiger Baustein, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit zu sorgen. 

Die Auswahl der geförderten Schulen ist durch das Land Niedersachsen erfolgt. In Friesland werden die Grundschulen am Schloßplatz und in der Osterstraße in Varel sowie die Oberschulen in Jever, Varel und Sande gefördert. Ein Fokus der Unterstützung liegt auf der Stärkung der Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Ziel ist, die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, bis zum Ende der Programmlaufzeit an den Startchancen-Schulen zu halbieren. 

Katharina Jensen bedauert, dass von 2718 Schulen in Niedersachsen nur 390 Schulen gefördert werden. Das seien lediglich 14,3 Prozent. Die CDU-Abgeordnete fordert die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) auf, sich beim Bund für eine Ausweitung des Programms einsetzen. 

Das Startchancen-Programm umfasst drei Säulen: Investitionen, Chancenbudgets und Personal. „Wir begrüßen den Sozialindex grundsätzlich. Allerdings sollten die Mittel aus der zweiten Säule des Startchancen-Programms ebenfalls für das Personal eingesetzt werden. Zudem sollten die Personaleinstellungen aus der dritten Säule möglichst schnell umgesetzt werden, also spätestens zum neuen Schuljahr 2024/2025“, sagt Katharina Jensen. Insgesamt sei das Programm aber der „richtige Schritt, um den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft zu entkoppeln und Chancengerechtigkeit zu fördern“.

Abgeordnete fordern Ideen für die Transformation der Fischerei

Friesland (28. 5. 2024) – Um die Zukunft der Fischerei ging es bei einem Gespräch, zu dem die SPD-Bundestagsabgeordneten Siemtje Möller (Friesland/Wilhelmshaven/Wittmund) und Johann Saathoff (Aurich/Emden) Fischer und Vertreter aus Kommunen nach Neuharlingersiel eingeladen hatten. Hintergrund des Treffens war das Forderungspapier „Zukunft der Fischerei“ und die Verwendung der Fördermittel aus den Flächenerlösen von Offshore-Windparks.

„Uns als Küstenabgeordneten liegt die Fischerei besonders am Herzen“, unterstrichen Möller und Saathoff. „Die Kutter gehören zu unseren Sielorten und wir wollen sie auch in Zukunft nicht missen. Dafür ist es jedoch unabdingbar, dass Schritte unternommen werden, die die Fischer dabei unterstützen, ihre Branche für die Zukunft gut aufzustellen.“

Die Fischerei bekommt in diesem Jahr 125 Millionen Euro aus der Versteigerung von Flächen für Offshore-Windparks. Möller: „Viel wichtiger ist jedoch, dass die Minderung der Förderung auf ein Prozent der Versteigerungserlöse nur für dieses Jahr gilt und der Haushalt im kommenden Jahr wieder zum alten Berechnungsmodell zurückkehren wird.“Angesichts der immensen Investitionskosten, die die Fischereibetriebe zur Transformation ihres gesamten Wirtschaftszweigs stemmen müssten, sei dies eine wichtiges Signal, das für Planungssicherheit sorge. 

Saathoff machte deutlich, dass es jetzt darum gehe, förderfähige Projekte aufzulegen, die bei diesem Transformationsprozess helfen. „Die Fischer fordern zurecht eine Zukunftsperspektive. Dafür braucht es zum Beispiel neue, energieeffiziente Fischereifahrzeuge. Wir wollen die zur Verfügung stehenden Mittel für eine Erneuerung der Flotte nutzen, da nur so die Fischerei bei uns an der Küste Bestand haben kann.“ Hierfür, so die Abgeordneten, gebe es erste gute Ideen.

Anlagenbetrug: Polizei warnt vor „traumhaften Renditen“

Friesland/Wilhelmshaven (28. 5. 2024) – Ob Love-Scamming, Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Haustürgeschäfte oder überteuerte Arbeiten: Das Vorgehen der Betrüger ist facettenreich. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt vor dem Hintergrund eines aktuellen Anlagebetruges zum wiederholten Mal vor derartigen Machenschaften.

Der Polizei in Friesland liegen unter anderem drei Anzeigen mit einer angegebenen Schadenssumme insgesamt rund 81.000 Euro vor. „Allein bei einer Tat brachten Betrüger eine Geschädigte zu Investitionen von 64.000 Euro“, so die Polizei. 

Hinter diesen Delikten stecken professionelle Banden, die arbeitsteilig vorgehen. Das Ziel ist immer, das Vertrauen zu erschleichen, um dann einen größeren Bargeldbetrag oder eine Überweisung zu erhalten. In den aktuellen hätten die Betrüger laut Polizei unter anderem Prominente als Werbemittel nutzen, um ihre vermeintliche Seriosität zu unterstreichen.

„Bei Geldgeschäften ist immer Vorsicht geboten“, sagt Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. „Ob bei der Suche nach einem schnellen Kredit ohne Schufa-Auskunft oder nach einer lukrativen Geldanlage. In beiden Fällen gilt es, die Seriosität der Anbieter und insbesondere ihre Angebote zu prüfen“, so Reents weiter.

Bei einem Anlagebetrug wird in der Regel gezielt mit falschen oder unwahrheitsgemäßen Angaben zu Renditen und Risiken geworben. Manchmal werden hohe Gewinne vorgegaukelt, indem im Schneeballsystem Gelder eines Investors zur Zahlung von Renditen eines anderen Investors genutzt werden. Der Schwindel fällt dann erst auf, wenn das Schneeballsystem zusammenbricht.

Katja Reents warnt vor „traumhaften“ Renditen: „Man sollte sich nicht von Gier leiten lassen und gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne vorsichtig sein“, rät sie. „Dahinter können Anlagebetrüger stecken, die mit dem Versprechen auf traumhafte Gewinne, beispielsweise hohe Zinsen, an das Geld leichtgläubiger Anleger wollen.“ 

Finanzdienstleister sind dazu verpflichtet, die Risiken ihrer Anlageprodukte in der Kundenberatung ausdrücklich zu nennen.Die Beratung muss protokolliert werden und dem Kunden vor Abschluss eines Vertrags ausgehändigt werden. Ein Tipp von Katja Reents: „Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.“

Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet Beratung an. Katja Reents ist unter der Rufnummer 04421/942-108 erreichen. Im Landkreis Friesland ist Anja Kienetz, Sachbearbeiterin Prävention beim Polizeikommissariat Jever, unter Telefon 04461/7449-181 ansprechbar. 

Künstliches Licht schadet Insekten

Friesland/Hooksiel (17. 5. 2024) – Der Sternenhimmel besteht aus mehreren Tausend Sternen. Zu sehen sind davon für die meisten Menschen nur wenige. Denn sobald es draußen dunkler wird, machen Straßenlaternen, Werbetafeln, Scheinwerfer und Außenbeleuchtungen die Nacht zum Tag. Diese „Lichtverschmutzung“ nimmt zu, auch im Landkreis Friesland. 

Tag-Nacht-Rhythmus bewahren

Diese Entwicklung hat vor etwa zwei Jahren zum Start des Projekts „Sternenfunkeln über Friesland“ geführt hat. Dahinter steht ein Netzwerk, dem neben der Kreisverwaltung und der Mobilen Umweltbildung (Mobilum) als Initiatoren 11 regionale Partnerinnen und Partner angehören und das regelmäßig zum Schutz der Dunkelheit aufruft, aktiv Beiträge leistet und Tipps zum Umsetzen im eigenen Alltag gibt. Ziel des Projekts ist es zu erreichen, dass Beleuchtung überall dort, wo sie nicht sicherheitsrelevant ist, nachts ausgeschaltet wird. Dadurch soll der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus bewahrt werden, an den sich das Leben auf der Erde seit Jahrmillionen angepasst hat. 

Sternfunkeln
Vertreter des Netzwerks „Sternenfunkeln über Friesland steht“ zeigen mit Taschenlampen, welchen Unterschied die Ausrichtung und Lichtfarbe beim Einsatz von Außenbeleuchtung hat. Eine Ausrichtung der Namen nach unten bringt ausreichend Licht und blendet weniger. Foto: Landkreis Friesland
 

In einer neuen Übersicht werden fünf konkrete Gründe für das bewusste Ausschalten nächtlicher Beleuchtung auf einen Blick dargestellt: So wird erholsamer Schlaf und damit die Gesundheit gefördert und das Einsparen von Energie spart Kosten sowie leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Des Weiteren ermöglicht weniger Lichtverschmutzung mehr Sicht auf das Naturschauspiel Sternenhimmel. Besonders profitiert die Biodiversität von nächtlicher Dunkelheit. Ein großer Teil der Tierwelt ist nachtaktiv. Dies gilt zum Beispiel für mehr als die Hälfte der Insekten, die an nächtliche Dunkelheit angepasst sind und die Lichter von Mond und Sternen als Orientierung nutzen. 

Gefahr für Insekten

Die künstlichen Lichtquellen hingegen ziehen die Insekten an und umkreisen die Lichtquelle bis zur Erschöpfung. Viel Tiere sterben bei direktem Kontakt, kommen nicht zur Fortpflanzung und sind leichte Beute für Insektenfresser. Negativen Einfluss habe Kunstlicht auch auf beispielsweise Zugvögel, Fledermäuse und Fische, sind die Projektträger überzeugt.

„Die einfachste und effizienteste Maßnahme zum Schutz der Dunkelheit besteht darin, nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr die nicht-sicherheitsrelevante Außenbeleuchtung auszuschalten“, erläutert Petra Walentowitz vom Projektpartner Mobile Umweltbildung MOBILUM. Daneben gibt es weitere Tipps, die bei den Projektpartnern Anwendung finden und die auch die Bürger umsetzen können. So könnten zum Beispiel Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren beim gezielten Einsatz von Licht helfen. Auch sollten insektenschonende Leuchtmittel mit bernsteinfarbenem Lichtspektrum (möglichst geringer Blauanteil) eingesetzt werden. Des Weiteren sollten Leuchtmittel nicht nach oben oder zur Seite strahlen, sondern gezielt auf Bereiche gelenkt werden, die etwa aus Sicherheitsgründen beleuchtet werden müssen.

Weitere Informationen sowie Statements der Projektbeteiligten gibt es unter www.friesland.de/sternenfunkeln.de.