Befragung für Mietpreisspiegel läuft

Friesland/Wangerland (29. 10. 2024) – Wie hoch ist die ortsübliche Vergleichsmiete? Welche Spannen sind an den unterschiedlichen Standorten vorhanden? Ein qualifizierter Mietspiegel soll ein wissenschaftlich abgesichertes, differenziertes Bild der bestehenden Mieten im Landkreis Friesland vermitteln und Anfang 2025 veröffentlicht werden.

Ein Mietspiegel wird derzeit erstmalig für das Kreisgebiet erarbeitet. Dazu wurden Mitte Oktober rund 7.400 Briefe mit Fragebögen an Mieterinnen und Mieter in den Städten und Gemeinden im Kreisgebiet geschickt. Wer angeschrieben wurde, ergab sich aus einer Zufallsstichprobe aus den Adressdaten der Kommunen. Alle gesetzlichen Datenschutzregeln seien dabei strengstens eingehalten worden, betont der Landkreis.

Mit der Erstellung des Mietspiegels hat die Kreisverwaltung das Hamburger Institut Analyse & Konzepte immo.consult GmbH beauftragt, das die Daten erhebt und auswertet. „Die Teilnahme an der Befragung ist verpflichtend“, so der Landkreis. „Wer ein Anschreiben zur Teilnahme an der Befragung erhalten hat, möge den Fragebogen bitte ausgefüllt an das beauftragte Institut senden. Dies ist sowohl online als auch in Papierform portofrei im beiliegenden Rückumschlag möglich.“

Neben dem qualifizierten Mietspiegel wird aus den Daten auch das neue „Schlüssige Konzept“ erstellt, mit dessen Hilfe die angemessenen Unterkunftskosten für Leistungsempfänger nach den Sozialgesetzbüchern II und XII ermittelt und angepasst werden können. Nach der Reform des Mietspiegelrechts 2022 müssen Städte mit über 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen Mietspiegel erstellen. Die politischen Gremien des Landkreises haben beschlossen, dass der Landkreis diese Aufgabe als freiwillige Leistung für die kreiseigenen Städte und Gemeinden übernimmt. 

Jensen: Abhängigkeit von wenigen Medikamenten-Herstellern verringern

Wangerland (28. 10. 2024) – Die Liefersituation für die Apotheken hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft. Das ist die Erkenntnis, die die Wangerländer CDU-Landtagsabgeordnete Katharia Jensen aus einer von ihr beantragten Unterrichtung im Unterausschuss (UA) Verbraucherschutz des Niedersächsischen Landtages ergibt. Die CDU fordert ein verstärktes Engagement von Landes- und Bundesregierung zur Bekämpfung der zunehmenden Liefer- und Versorgungsengpässe bei Medikamenten. 

Selbst Fiebersaft für Kinder fehlt

Während im Jahr 2021 noch 358 Meldungen zu Lieferengpässen verzeichnet wurden, stieg diese Zahl 2022 auf 576 und erreichte im Jahr 2023 alarmierende 927 Meldungen, so Jensen. Diese Entwicklung erfordert nach Meinung der Abgeordneten, die gerade von ihrer Fraktion zur verbraucherschutzpolitischen Sprecherin gewählt wurde, sofortige Maßnahmen. „Wir kennen bereits aus den vergangenen Infektzeiten, dass insbesondere Fiebersaft für Kinder fehlte.“ 

Die Ursachen für die aktuellen Lieferengpässe seien offensichtlich, so Jensen, die auch aus Gesprächen mit Apothekern in ihrem Wahlkreis Friesland/Jade berichten kann. „Ein wesentlicher Faktor ist die Verlagerung der Produktion von Wirkstoffen und Zwischenprodukten in Länder mit niedrigeren Produktionskosten, insbesondere nach China und Indien. Diese Konzentration auf wenige Hersteller führt dazu, dass Ausfälle einzelner Produzenten – sei es durch Störungen im Produktionsablauf oder Qualitätsmängel – nur unzureichend kompensiert werden können.“

Werke in Indien und China

Besonders besorgniserregend sei die Verteilung der Herstellungsstätten für die 15 wichtigsten Antibiotika: Von 225 Produktionsstätten weltweit befinden sich 81 in China und 65 in Indien, während Europa lediglich über 57 Produktionsstätten verfüge – davon liege nur eine in Deutschland.

Zusätzlich zu diesen strukturellen Problemen hätten globale Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg Produktion und Lieferketten erheblich gestört. Auch wachsende Bedarfe in Schwellenländern sowie das Fehlen von Verpackungsmaterial aufgrund gestiegener Kosten für Energie und Rohstoffe tragen zur Problematik bei. 

Produktion in Deutschland stärken

„Wir als CDU-Fraktion fordern daher eine Stärkung der heimischen Produktion: Es müssen effektivere Anreize geschaffen werden, um die Produktion von Arzneimitteln wieder vermehrt nach Deutschland und in die EU zu holen“, so Jensen. Ebenso wichtig sei eine Diversifizierung der Lieferketten. „Die Abhängigkeit von wenigen Herstellern muss reduziert werden, um die Versorgungssicherheit zu stärken.“ 

EWE kündigt Preissenkungen an

Wangerland/Oldenburg (25. 10. 2024) – Der Oldenburger Energieversorger EWE will zum 1. Februar des kommenden Jahres seine Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung deutlich senken. Das Unternehmen, an dem auch der Landkreis Friesland beteiligt ist, stellt auch die Grundversorgung im Wangerland sicher. 

Die Preise könnten sich voraussichtlich um mindestens zehn Prozent reduzieren, sowohl bei Strom als auch bei Gas, teilte das Unternehmen heute mit. Exakte Werte für neue Preise werde man erst Mitte Dezember bekanntgeben können. 

In die Berechnug der Energiepreise fließen Netzentgelte, Steuern, Abgaben und die Beschaffungskosten ein. Dass die EWE in der Grundversorgung trotz steigender Netzentgelte beim Erdgas den Preis für Erdgas wird senken können, liege laut Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH, vornehmlich an den gesunkenen Beschaffungskosten. Diese seien auch beim Strom rückläufig. Im Gegensatz zu den Netzentgelten für Erdgas seien die Stromnetzentgelte ebenfalls gesunken. 

Der Winter kann kommen: Die Deiche in Friesland sind sicher

Bagger am Hooksieler Seedeich
Die Bauarbeiten am Hooksieler Seedeich sind weitgehend abgeschlossen. In 2025 sind lediglich noch Restarbeiten zu erledigen. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (22. 10. 2024) – Die Deiche in Friesland und Wilhelmshaven sind für die Winterstürme gewappnet. Das haben heute die Vertreter der Unteren Deichbehörden, des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Deichgeschworenen auf der Herbstdeichschau des III. Oldenburgischen Deichbandes festgestellt. Eine wichtige Botschaft: Sämtliche Baumaßnahmen an den Deichen sind von Frühjahr bis Herbst gut vorangekommen.

Über 7 Mio. Euro investiert

Im Bereich des Deichbandes wurden in diesem Jahr über 7,5 Millionen Euro investiert. Allein diese Zahl zeige den hohen Stellenwert, den der Schutz der Deiche in der Region habe, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy. 

Zu den Großprojekten zählt auch die Erhöhung des Hooksieler Seedeiches. Die 2023 begonnene Maßnahme soll nach den Worten von Jochen Meier von der Unteren Deichbehörde des Landkreises im nächsten Jahr mit dem Rückbau der alten Deichtreppen, der Gestaltung der Deichkrone und der endgültigen Begrünung des Deiches beendet werden. Insgesamt wurde der Deich zwischen dem Campingplatz und dem Strandhaus 1 auf einer Länge von rund 2000 Metern erhöht und neu profiliert.

Außendeich-Radweg bleibt gesperrt

Deutlich aufwendigere Baustellen gibt es aktuell im Bereich der Stadt Wilhelmshaven. Ralf Kohlwes von der Unteren Deichbehörde der Stadt, verwies unter anderem auf die Erneuerung des Deckwerkes am Voslapper Seedeich. Hier seien im laufenden Jahr 400 von insgesamt 1600 Metern erneuert worden. Die Bauarbeiten dürften sich also noch drei weitere Jahre hinziehen. Damit werde auch der beliebte Außendeich-Radweg zwischen Hooksiel und dem JadeWeserPort auf absehbare Zeit nicht durchgängig befahrbar sein, bestätigte Deichband-Vorsteher Eilt-Onno Garlichs.

Erheblicher Handlungsbedarf besteht am Rüstersieler Groden. Hier habe der Deich, so Kohlwes, einen so genannten Unterbestick von bis zu 1,30 Meter. Kurzum: Der Deich muss um 1,30 Meter erhöht werden, um als sicher zu gelten. Derzeit laufen noch die Vorarbeiten. Mit dem eigentlichen Beginn der Bauarbeiten am Rüstersieler Groden rechnet Kohlwes für 2026 oder 2027.

Klimawandel im Blick

Die Planungen für die Erhöhung von Deichen steht immer unter dem Vorbehalt, dass die festgesetzte Bestickhöhe nicht verändert wird. Die dem NLWKN zugeordnete Forschungsstelle Küste berechnet auf Basis unterschiedlichster Daten die Sollhöhen der Deiche immer wieder neu. Insbesondere wird das „Vorsorgemaß“ für die Deiche mit Blick auf den Klimawandel kontinuierlich angepasst.

Dauerproblem Teek

Gelobt wurde von den Vertretern der Unteren Deichbehörden, von Landrat Ambrosy und Deichband-Vorsteher Garlichs gleichermaßen die gute Kommunikation zwischen den beteiligten Behörden, aber auch mit der Nationalpark-Verwaltung und den Vertretern der Landwirtschaft. Strittige Themen gibt es genug. Ein Beispiel: Der richtige Umgang mit dem Teek, also dem biologischen Treibgut, das aus dem nicht mehr bewirtschafteten Deichvorland an die Deiche gespült wird, hier die Grasnarbe gefährdet und Zäune beschädigt. Je nach anfallender Menge koste die Teek-Beseitigung den Deichband schnell sechsstellige Summen, so Garlichs.

In Friesland wird die Biomasse vor Ort gehäckselt und ins Deichvorland zurückgeblasen. „Eine vergleichsweise günstige Methode“, sagte Garlichs. Andere Deichbände, die bislang die Biomasse kompostiert und dann an die Landwirtschaft abgegeben hätten, wollen jetzt auch auf diese Methode umstellen, da der Kompost ohne intensive Behandlung mit Pflanzenschutzmittel kaum auf Äckern eingebracht werden kann. 

Zoll überprüft Mindestlohn-Zahlungen

Friesland/Wangerland (22. 10. 2024) – Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Oldenburg haben in einer groß angelegten Aktion in elf Landkreisen knapp 300 Arbeitnehmer überprüft. Der Schwerpunkt lag bei der Einhaltung des Mindestlohns, aber auch andere Verstöße wie etwa Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch und illegale Ausländerbeschäftigung wurden festgestellt.

„Mit dieser Schwerpunktprüfung, die bundesweit zeitgleich stattfand, haben wir
an einer der bislang größten grenzüberschreitenden Prüfaktion in der Europäischen Union teilgenommen. Unser Hauptaugenmerk richtete sich dabei auf Dienstleistungsbetriebe der Gastronomie sowie des Kosmetik- und Friseurhandwerks“, erklärt Frank Mauritz, Pressesprecher des Hauptzollamts Oldenburg.

Die Zöller waren am vergangen Freitag auch im Landkreise Friesland und in Wilhelmshaven unterwegs. Insgesamt wurden in 34 Fälle Hinweise auf Mindestlohnverstöße bzw. Schwarzarbeit entdeckt. „Die Auswertungen hierzu dauern noch an“, so Mauritz. Der gesetzliche Mindestlohn liegt übrigens seit Anfang 2024 bei 12,41 Euro pro Stunde. 

Abgeordnete lädt in den Landtag ein

Wangerland (22. 10. 2024) – Die Wangerländer CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen lädt alle Bürgerinnen und Bürger aus ihrem Wahlkreis zu einem Besuch im Niedersächsischen Landtag ein. Zumindest besteht für jeden Bürger die Möglichkeit, eine Parlamentsdebatte zu verfolgen oder das Landtagsgebäude in Hannover zu besichtigen. 

Informationen zur Terminplanung und zum Ablauf des Besuchs erhalten Interessierte auf der Internetseite des Niedersächsischen Landtags unter www.landtag-niedersachsen.de. Vor Ort bietet die CDU-Abgeordnete den Besuchern ein persönliches Gespräch über aktuelle Themen und Anliegen an. „Mein Wahlkreisbüro in Jever steht bei der Planung des Besuchs zur Seite“, so Jensen. Rückfragen unter moin@katharina-jensen.info oder unter Telefon 04461/7586146. 

Phänomen mit Zugkraft: 220 Vogelarten auf der Durchreise beobachtet

Wangerland (21. 10. 2024) – Die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer freut sich über die zahlreichen Interessierten an den 16. Zugvogeltagen. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag im Gästehaus in Horumersiel wurden um die 1000 Besucher gezählt. Mit dem bunten Fest ging ein Reigen von über 360 Veranstaltungen an der gesamten niedersächsischen Nordseeküste zu Ende.

Das Phänomen Zugvögel fasziniert. Deren jährliche tausende Kilometer weite Reisen sind für sie überlebenswichtig: Zu jeder Jahreszeit finden die Vögel in verschiedenen geografischen Regionen die passenden Bedingungen vor, ob zur Brut, zum Überwintern oder als Rastplatz und nehmen dafür große Strapazen auf sich. 

Ein Höhepunkt des Festes war auch die Siegerehrung für den „Aviathlon“. Dabei traten die Inseln und Festlandsregionen in den Wettbewerb, wo während der Zugvogeltage die meisten Vogelarten gesichtet wurden. Nadine Knipping vom Aviathlon-Koordinationsteam berichtete vom Wiedehopf am Rysumer Nacken, von Hochseearten wie Dunkle Sturmtaucher, Basstölpel und Trottellumme und von besonders seltenen Arten wie Erddrossel, Feldrohrsänger, Nachtreiher und Seidensänger, die zum Teil erstmals auf die Aviathlon-Gesamtliste gelangten.

Siegerehrung bei den Zugvogeltagen
Der Leiter der Nationalpark-Verwaltung, Peter Südbeck (rechts), zeichnete in Horumersiel die Gewinner des „Zugvogel-Aviathlon“ aus. Foto: Michael Räder

Insgesamt entdeckten die Beobachter 220 Arten. In der Inselwertung gelang Norderney ein Start-Ziel-Sieg. Mit 164 Arten wurde Vorjahressieger Wangerooge auf den 2. Platz verdrängt. Am Festland gelang es Cuxhaven, mit 149 Arten seinen Vorjahrestitel zu verteidigen.

Viel Beachtung fand auch eine Ausstellung von Kinder-Bildern. 150 Kinder hatten ihre Werke zum Thema „Auf Schwingen um die Welt“ eingesandt. Insgesamt nahmen laut Nationalpark-Verwaltung über 14.000 Besucher, darunter gut 3000 Kinder, an den Zugvogeltagen teil.

„Die 16. Zugvogeltage haben wieder eine große Zahl Einheimischer und Gäste des niedersächsischen Wattenmeeres erreicht“, resümierte Peter Südbeck, der Leiter der Nationalparkverwaltung. „Unser Dank geht an die vielen Mitwirkenden überall im Nationalpark, die Zugvogeltage sind ein echtes Gemeinschaftswerk geworden, wir sind froh und stolz auf so viel Unterstützung zu diesem wichtigen Thema“.

Erkrankten Seemann mit einem Kran an Bord der „Bernhard Gruben“ gehoben

DGzRS im Eisatz
Der Seenotrettungskreuer „Bernhard Gruben“ übernahm einen erkrankten Seemann von Bagger „Nordsee“ und brachte ihn nach Hooksiel. Foto: DGzRS – Die Seenotretter

Hooksiel/Horumersiel (20. 10. 2024) – Für einen dringenden Krankentransport waren in der Nacht zum Sonntag der in Hooksiel stationierte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ und das Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ der Freiwilligen-Station Horumersiel im Einsatz. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, war auf dem Bagger „Nordsee“ des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser-Jade-Nordsee ein Besatzungsmitglied zusammengebrochen.

Als der Seenotrettungskreuzer beim etwa neun Kilometer entfernt liegende Baggerschiff eintraf. Als die Retter eintrafen, sei der Seemann wieder bei Bewusstsein gewesen, benötigte aber dringend medizinische Unterstützung. Daraufhin brachte die „Wolfgang Paul Lorenz“ eine Seenotärztin zur „Nordsee“. Sie konnte mit zwei Rettern den Patienten so weit stabilisieren, dass er mit einer Trage transportiert werden konnte.

Aufgrund der Höhe wurde der Mann in einer die Schleifkorbtrage mit dem Kran der „Nordsee“ auf das Vorschiff der „Hermann Gruben“ heruntergelassen, der den Patienten in Begleitung der Ärztin nach Hooksiel brachte, wo der Mann an einen Rettungswagen mit Notarzt übergeben wurde. Aufgrund des zeitweise dichten Seenebels in Teilen des Reviers konnten Hubschrauber nicht eingesetzt werden. 

Durch Seenebel erschwert wurde auch ein Einsatz am Samstagnachmittag. Die „Hermann Marwede“ von der DGzRS-Station Helgoland brachte einen krankten Seemann der „Maersk Newcastle“ an Land. Der Seenotrettungskreuzer nahm das philippinische Besatzungsmitglied gut zwölf Kilometer nördlich von Wangerooge an Bord, wo das 210-Meter lange Containerschiff auf Reede lag. Die Seenotretter übergaben den Mann in Cuxhaven an einen Rettungswagen.

Spa-Expertin soll das Produkt „Thalasso Meeres Spa“ an den Markt bringen

Gesine Ponto und Armin Kanning
WTG-Geschäftsführer Armin Kanning stellte mit Gesine Ponto die neue Interims-Leitung des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel vor. Foto: hol

Horumersiel (18. 10. 2024) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) bietet Hotel- und Pensionsbetrieben aus dem Wangerland und der Umgebung Thalasso-Partnerschaften an. Den Partnern soll es ermöglicht werden, für ihre Gäste direkt Anwendungen im neuen „Thalasso Meeres Spa“ zu buchen. 

Die technischen Voraussetzungen seien bereits vorhanden. Jetzt soll das Angebot mit Leben erfüllt werden, sagte WTG-Marketingleiterin Larissa Strangmann heute bei der Vorstellung der neuen Thalasso-Leiterin Gesine Ponto.

Weitere Mitarbeiter gesucht

Noch wichtiger für das Haus dürfte aber der Erfolg einer Personalkampagne sein, die in den nächsten Tagen vor allem auf Online-Portalen starten soll. „Unsere Angebote werden sehr gut angenommen“, sagte ein nach eigenem Bekunden „sehr erleichterter“ WTG-Geschäftsführer Armin Kanning. Um die Zahl der Anwendungen aber weiter nach oben fahren zu können, benötige man aber dringend weitere Fachkräfte ganztags oder in Teilzeit für den Spa-Bereich.

„Wir brauchen vor allem Mitarbeiter, die an der Bank arbeiten können“, sagte Gesine Ponto. Sie meint damit die Massagebank. Rund 80 Prozent der nachgefragten Anwendungen seien unterschiedliche Massageformen, Packungen und Peelings. Sehr gut gebucht würden aber auch schon die Kältekammer und der „Privat-Spa“-Bereich.

Neue Chefin in Teilzeit

Kanning stelle Gesine Ponto als neue Interims-Leitung des Gesundheitstempels vor. Die selbstständige Unternehmens-Beraterin aus Mecklenburg-Vorpommern war schon vor der Eröffnung als Mitarbeiter-Coachin für die Detail-Abläufe im „Thalasso Meeres Spa“ engagiert worden. Jetzt soll sie die Vakanz in der Leitung zunächst freiberuflich füllen. „Ich werden zwei Tage in der Woche für das Thalasso Meeres Spa arbeiten und auf jeden Fall einmal in der Woche vor Ort sein“, sagte die 44-Jährige. Darüber hinaus werde sie rund um die Uhr über digitale Kanäle der WTG und den Thalasso-Mitarbeitern zur Verfügung stehen,

Gesine Ponto ist Nachfolgerin von Ulrike Fahrner, die das Haus nach anderthalb Jahren auf eigenen Wunsch verlassen habe. Konkrete Gründe für die Trennung nannte Kanning nicht. Allerdings herrsche rund um das „Thalasso Meeres Spa“ ein „enormer Druck, auch von außen“. Bekanntlich sind die Baukosten für das Projekt explodiert und die Eröffnung im Juni lief alles andere als glücklich. Das Haus musste wenige Wochen später nach dem Fund von Keimen im Trinkwasser erneut für mehrere Wochen geschlossen werden.

Von Angeboten beeindruckt

Die neue Leiterin, die in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland vornehmlich Spa-Bereiche für Hotels geplant und beraten hat, macht keinen Hehl daraus, dass sie mit Blick auf das „Thalasso Meeres Spa“ zunächst skeptisch gewesen sei. „Ein Spa dieser Größenordnung ohne angeschlossenes Hotel, das gibt es sonst nirgends“, sagte die Managerin. Inzwischen sei sie aber überzeugt davon, dass das Projekt funktionieren kann. „Es ist ein neues Haus, wunderschön eingerichtet, mit tollen Angeboten“, so Ponto. Damit liege man im Spa-Bereich ziemlich weit vorn. Das müsste eigentlich auch ein Pfund bei der Mitarbeiter-Werbung sein. Und, so das Versprechen der Leiterin: „Ich werde so lange bleiben, bis das Produkt steht.“

WTG-Daten weisen leichten Anstieg bei den Übernachtungszahlen aus

Urlaub am Strand von Hooksiel
Erholung pur am Strand von Hooksiel. Die Übernachtungszahlen in der Gemeinde Wangerland sind laut WTG-Statitsik im laufenden Jahr leicht gestiegen. Foto: hol

Hooksiel/Horumersiel (17. 10. 2024) – Die Urlaubssaison im Wangerland war offenbar nicht so schlecht, wie viele Gastronomen und Vermieter nach einem verregneten Juni befürchtet hatten. Nach der internen Statistik der Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat die Zahl der Übernachtungen mit Stand 31. August gegenüber 2023 um 0,63 Prozent auf rund 1,4 Millionen zugelegt. Die Zahl der Personen, die im Gemeindegebiet Erholung suchten, kletterte um 2,6 Prozent auf etwa 200.000. 

Die durchschnittliche Verweildauer das Gäste habe bei 6,69 Tagen gelegen, sagte WTG-Geschäftsführer Armin Kanning gegenüber „Hooksiel-Life“. Die Zahlen der WTG beruhen auf der Abrechnung der Gästekarten, die für jede Übernachtung gelöst werden müssen. Die Eingabe der Daten ins System erfolge aber mit einigen Wochen Verzug. Deshalb lägen noch keine genauen September-Zahlen vor.

Der Vorteil der WTG-Zahlen gegenüber den Erhebung etwa des Landesamtes für Statistik: Bei den Landeszahlen werden lediglich die Übernachtungszahlen in Hotels, Pensionen und Ferienhäusern mit zehn oder mehr Betten erfasst. Unterschiede zu der Echt-Erfassung der WTG, in die neben Hotels und Pensionen auch die Gäste in jedem Ferienhaus und auf den Campingplätzen einfließen, ergeben sich für das Wangerland insbesondere auch dadurch, dass mit dem „Hotel Wangerland“ und dem „Upstalsboom-Hotel“ in Schillig zwei große Anbieter in diesem Jahr nicht am Markt waren. 

Erwartungsgemäß gestiegen sind auch die Nutzerzahlen in den Hallenbädern der WTG. Für die Friesland-Therme in Horumersiel verbucht das gemeindeeigene Touristik-Unternehmen ein Plus gegenüber dem Vorjahr von etwa 20 Prozent, für das Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel gar einen Zuwachs von 130 Prozent. Wesentlicher Grund dafür dürften aber die langen Schließzeiten beider Bäder im Frühjahr 2023 aufgrund der hohen Energiekosten und Revisionsarbeiten sein.