Sengwarden (30. 5. 2025) – Der neue Radweg zwischen Sillenstede und Sengwarden entlang der L 807 (Landkreis Friesland/Stadt Wilhelmshaven) ist im Rahmen eines Festaktes im Beisein von Politikern und Bürgern freigegeben worden. Wie die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Aurich (NLStBV) mitteilt, hat das Projekt rund 1,6 Millionen Euro gekostet.
Freuen sich über die Freigabe des Radweges zwischen Sillenstede und Sengwarden: (von links) Gerhard Böhling (Bürgermeister der Stadt Schortens), Timo Quander (Präsident der NLStBV), Anja Mandt (Ortsbürgermeisterin von Sengwarden), Frank Buchholz (Geschäftsbereichsleiter Aurich der NLStBV), Sven Ambrosy (Landrat LK Friesland), Marten Gäde (SPD-Landtagsabgeordneter), Armin Schönfelder (Erster Stadtrat Wilhelmshaven) und Katharina Jensen (CDU-Landestagsabgeordnete). Foto: NLStBV
Nach achtmonatiger Bauzeit sind die Dörfer Sillenstede und Sengwarden nun durch einem 3,6 Kilometer langen Radweg miteinander verbunden. Der Präsident der Landesbehörde, Timo Quander, sieht in dem Projekt einen entscheidenden Schritt in Richtung nachhaltiger und sicherer Mobilität.
Der neue Radweg ist auch für Hooksiel interessant. Eröffnet er doch eine weitere Möglichkeit für sicherere Radtouren durch die Umgebung.
Wangerland (29. 5. 2025) – Das „Wangerland Resort“ ist offiziell eröffnet. Über 200 Gäste zeigten sich beim lockeren Einweihungsempfang am Mittwochnachmittag beeindruckt von der Fülle an pfiffigen Ideen und originellen Angeboten, mit denen das Clubhotel in Hohenkirchen künftig Gruppenreisende, Einzel- und Familiengäste, aber auch Tagungen und Schulungen sowie Veranstaltungsbesucher für sich gewinnen will.
Chefplaner Dirk Boll (rechts) stellt die eigene Jever-Brauerei im Hotel „Wangerland-Resort“ vor. Foto: hol
Frieslands Landrat Sven Ambrosy stellte sein Grußwort unter das Motto: „Versprochen und gehalten“. Noch vor wenigen Monaten hatte es massive Zweifel daran gegeben, ob die Eigentümer der ehemaligen „Wangerland-Kaserne“ tatsächlich eine touristische Nutzung anstreben oder ob das Areal vielleicht dauerhaft Flüchtlingsaufnahmelager bleiben soll. „Alle haben ihr Wort gehalten. Die Investoren, die Gemeinde Wangerland, der Landkreis Friesland, das Land Niedersachsen ….“, sagte Ambrosy. Alle Beteiligten hätten immer zugesagt, dass die Zwischennutzung als zentrales Aufnahme für Geflüchtete auf zwei Jahre begrenzt sein werde. „Aber Deutschland ist nicht mehr das Land der Dichter und Denken, sondern das Land der Kaputt-Redner.“
Ehemals Bundeswehr-Kaserne
Die „Wangerland-Kaserne“ war 2003 geschlossen und 2005 an den Niederländer Henny van der Most verkauft worden, der das Areal zum „Dorf Wangerland“ entwickelte, das 2008 samt angeschlossener „Spielstadt“ für Kinder an den Start ging. Das Angebot der Urlaubsdestination richtete sich vor allem an Busreise-Gruppen. 2022 wurde der 16 Hektar große, inzwischen stark sanierungsbedürftige Komplex an vier Investoren aus dem Münsterland verkauft, hinter denen das Unternehmen „Müller Touristik“ stand.
„Es gab nicht viele, die geglaubt haben, dass die Investoren die Einnahmen aus der Zwischennutzung von Mitte 2023 bis Frühjahr 2025 wirklich wieder in den Standort investieren“, erinnerte Ambrosy. Aber alle Zweifler seien jetzt eines Besseren belehrt worden – zum Wohle der Region. Tourismus sei die Leitindustrie für den Landkreis Friesland und das Wangerland.
Viele neue Ideen umgesetzt
Markus Gellert, Ordnungsamtsleiter der Gemeinde Wangerland, überbrachte in Vertretung von Bürgermeister Mario Szlezak die besten Wünsche aus dem Rathaus. Er dankte allem Beteiligen aus der Dorfgemeinschaft, den Vereinen, der Kirche, den Feuerwehren und, und, und …, die in einer „für Deutschland beispielhaften Zusammenarbeit“ die Flüchtlingsaufnahme begleitet und den Umbau zum Hotel mitgetragen hätten. „Vom Ergebnis profitieren jetzt alle.“
Bernd Niemeyer, Geschäftsführer beim Reiseveranstalter Müller-Touristik, begrüßte die Gäste und stellte mit Chefplaner Dirk Boll das komplett umgebaute Hotel mit seinen 231 Zimmern, einer zentralen Rezeption, seinen verschiedenen gastronomischen Angeboten, Veranstaltungs- und Freizeithallen, Tagungs- und Wohlfühlzonen bei einem Rundgang vor. Die Herausforderung bestehe darin, Urlaubsgäste nicht nur im Sommer, sondern auch über die Wintermonate für das Resort zu begeistern. Darauf habe man sich auf organisatorisch ausgerichtet.
Günstige Familienzimmer
Eine Neuerung: Hotelgäste können nicht nur All-inclusive-Angebote buchen, sondern auch mit einer à-la-Card-Verpflegung einchecken. Das Segment Busreisen werde durch Klassenfahrten ersetzt. Bis zu 900 Schüler könnten zeitgleich betreut werden. Günstige Familienzimmer sollen helfen, auch Gäste zu gewinnen, die sich bislang keinen Urlaub in einer Clubanlage leisten konnten. Und wer nicht in einem Hotelzimmer schlafen mag, kann im „Wangerland Resort“ auch in einem von drei Hausbooten oder im eigenen Wohnmobil übernachten. Hierfür werden 30 Stellplätze geschaffen.
Im „Wangerland-Resort“ gibt es verschiedene gastronomische Angebote und etliche Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten – etwa beim Chillen am Pool oder auf der Skaterbahn. Fotos: hol
Das Hotel bietet eine Fülle von Besonderheiten: etwa eine eigenen Brauerei mit einer Lagerkapazität von 9000 Litern Bier – der größte Außenstandort der „Jever Brauerei“. Oder das Segelschiff „Vrouwe Jo-Anna“, das im Zentrum des „Hafen-Restaurants“ steht und als Tresen dient. Das Plattbodenschiff habe 2022 noch im Wannsee in Berlin gelegen und einem Professor der dortigen Pathologie gehört, schildere Niemeyer. Dirk Boll, passionierter Segler, habe das Boot überführt, aus dem Wasser gehoben und zum Herzstück das maritimen Einrichtung des Restaurants gemacht, in dem auch ein Sieltor und Marktstände für Hafenatmosphäre sorgen.
Pool wie auf Mallorca
Ein Schlüsselbaustein ist ein großzügiger Poolbereich in maritimem Stil. Als Hintergrund dazu erläuterte Boll, dass die Mitbewerber für das „Wangerland Resort“ auch die Urlaubsorte am Mittelmeer seien – mit viel Sonne, Strand und Pool. „Das haben wir jetzt auch.“
Zu den weiteren Angeboten gehören unter anderem Tretboote, Kanus und Stand-up-Paddels, auf denen sich die Besucher des Resorts auf Wasserwegen, darunter neu gezogene Grachten, durch das Gelände am Wangermeer bewegen und an drei Anlegestellen festmachen können. So sei der ehemalige Kasernen-Sportplatz, auf derzeit wieder eine Fußballplatz angelegt wird, eine Insel, die über eine Seilfähre zu erreichen ist.
Fitness-Paradies mit Kletterwand
Aus der ehemalige Bundeswehr-Sporthalle ist eine Freizeit- und Fitness-Paradies vornehmlich für Jugendliche geworden. Neben Fitnessräumen, Kletterwänden, Großtrampolinen und Skaterbahn finden sich auch digitale Spielangebote und ein Raum zum Chillen.
Der offizielle Akt zur Eröffnung des Hotel „Wangerland Resort“ in Hohenkirchen: Bernd Niemeyer und Dirk Boll zerschnitten zusammen mit Landrat Sven Ambrose und Markus Gellert (von links) von der Gemeinde Wangerland das Band vor der Rezeption durch. Foto: holF
Wie Niemeyer und Boll ankündigen, werde das „Wangerland Resort“ seine Angebote und Attraktionen nach und nach auch für die Bürger in der Umgebung öffnen. Den Gaststättenbereich könnten schon jetzt auch Hohenkirchener und Wangerländer Bürger nutzen – zumal es in Hohenkirchen ansonsten keine echte Kneipe mehr gebe. Die zum Resort gehörende „Wangerland Halle“ mit 400 Sitzplänen solle eine ganz normale Stadthalle werden. Hier sollen Feiern, Veranstaltungen oder Seminare genauso stattfinden wie Konzerte, für die dann jedermann Eintrittskarten kaufen kann. Eines der ersten öffentlichen Groß-Events soll ein Gastspiel von Schlagerstar Mickie Krause am Tag der deutschen Einheit, am 3. Oktober, werden.
Hooksiel (28. 5. 2025) – Hooksiel ist Nordseebad. Das Anerkennungsschreiben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums liegt bereits seit zwei Wochen im Rathaus vor. Für die offizielle Übergabe der Anerkennungs-Urkunde sei aber eine eigene Veranstaltung geplant, sagte die Marketingleiterin der Wangerland Touristik GmbH, Larissa Strangmann, gegenüber „Hooksiel-life“.
Das Land Niedersachsen hat Hooksiel jetzt als Nordseebad anerkannt. Archiv-Foto: Bildwerfer
Zuerst hatte das „Jeversche Wochenblatt“ auf seiner Online-Plattform über die Neuigkeit berichtet. Die Gemeinde Wangerland, und vor allem der Ort Hooksiel, bemühen sich seit Jahre um die Höherstufung der Prädikatisierung von „.Küstenbadeort“ zum „Nordseebad“. Von der Anerkennung versprechen sich Touristiker und Gastronomen vor allem positive Marketing-Effekte.
Vor Jahren hatte eine Delegation aus dem Ministerium noch einmal Horumersiel und Hooksiel genau unter die Lupe genommen. Dabei ging es unter anderem um das äußere Erscheinungsbild, um den Alten Hafen, das Gästehaus mit der umliegenden Grünanlage, das Freizeitgelände sowie um das touristische Angebot.
Die Entscheidung über den Höherstufung von Hooksiel war danach bereits für den Herbst vergangenen Jahres erwartet worden. Ein Grund für die Verzögerung soll gewesen sein, dass Vertreter der Industriebetriebe auf Wilhelmshavener Gebiet zunächst prüfen wollten, ob ihnen aus einem „Nordseebad“ in unmittelbarer Nachbarschaft Nachteile erwachsen könnten.
Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak zeigt sich zufrieden „Das ist ein starkes Zeichen für die Qualität unseres Ortes, für das touristische Angebot und für das Engagement vieler Menschen hier im Wangerland“, so Szlezak, der die Neuigkeit auf dem Rückweg aus dem Urlaub kommentierte. Ausdrücklich dankte er allen Menschen in Verwaltung, Tourismusbetrieb, im Ehrenamt sowie Gastgeberinnen und Gastgebern, die an der positiven Entscheidung mitgewirkt hätten.
Hooksiel war bereits jahrelang Nordseebad. Mit Blick auf Pläne zur Erweiterung von Industrieanlagen auf dem Voslapper Groden verzichtete die Gemeinde 2010 aber auf das Prädikat und sollte lauf Zusage des damaligen Wirtschaftsministers Jörg Bode (FDP) im Gegenzug eine Mole am Außenhaufen als Sandfänger und als touristische Attraktion erhalten. Daraus wurde dann aber nichts.
Hooksiel/Friesland (27. 5. 2025) – Der Landkreis Friesland hat eine überarbeitete Neuauflage seines beliebten Seniorenwegweisers veröffentlicht. Die Broschüre bietet älteren Menschen im Kreisgebiet einen umfassenden Überblick über Beratungs- und Unterstützungsangebote – von Engagement-Möglichkeiten bis hin zu Themen wie Pflege und Wohnen im Alter.
Präsentieren den neuen Seniorenwegweiser (von links nach rechts): Gerrit Duin, Inge Christians, Heidi Uklan, und Marina Kyaw vom Fachbereich Soziales und Senioren beim Landkreis Friesland. Foto: Landkreis Friesland
Die Kreisverwaltung hat die Neuauflage gemeinsam mit dem BVB Fachverlag für kommunale Informationen erarbeitet. Ziel ist es, Seniorinnen und Senioren den Zugang zu wichtigen Informationen und Anlaufstellen im Alltag zu erleichtern.
Die Kreisverwaltung hofft, dass der Seniorenwegweiser eine hilfreiche Orientierungshilfe für ältere Menschen im Landkreis ist. Er biete eine übersichtliche Zusammenstellung zentraler Themen und unterstützt dabei, sich im umfangreichen Angebot vor Ort besser zurechtzufinden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Beratungsangebote im Bereich Soziales und Pflege.
Der neue Seniorenwegweiser ist ab sofort in gedruckter Form bei allen kreisangehörigen Kommunen sowie beim Senioren- und Pflegestützpunkt Friesland (Am Kirchplatz 19, 26441 Jever) erhältlich. Zusätzlich steht die Broschüre auch online zur Verfügung.
Hooksiel (27. 5. 2025) – Bürokratie, Fachkräftegewinnung, Wohnraummangel für Auszubildende sowie die Auswirkungen der Kurzzeit-Vermietung auf dem regionalen Privat-Wohnungsmarkt – das sind die Themen, die Gastronomen aus Friesland, Wilhelmshaven und dem Wangerland zurzeit am meisten unter den Nägel brennen. Die damit verbundene Herausforderungen und Belastungen standen im Zentrum eines „Runden Tisches“ mit der CDU-Landtagsabgeordneten Katharina Jensen (Wangerland).
Hohe Entsorgungsgebühren
In der Diskussion wurde deutlich: Viele Betriebe stehen unter wachsendem Druck – nicht wegen einzelner Probleme, sondern durch eine Kombination aus Regulierungsdichte, Personalknappheit und strukturellen Ungleichgewichten. Genannt wurden unter anderem zusätzliche Entsorgungsgebühren trotz Teilnahme an Rücknahmesystemen, fehlende Busverbindungen für Schichtarbeitende sowie Unsicherheiten beim Umgang mit der neuen EU-Verordnung zur Kurzzeitvermietung.
Mit am Tisch waren Rieka Beewen, Kurdirektorin und kommissarische Bürgermeisterin von Wangerooge, die Einblicke in die Inselsituation gab, Mario Schiefelbein von der Tourismus Agentur Nordsee (TANO) sowie Silke und Arno Meents vom Parkhotel Jever. Sie stellten nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung, sondern beteiligten sich auch aktiv an der Diskussion – Arno Meents machte besonders auf die Problematik rund um zusätzliche Entsorgungsgebühren trotz Rücknahmesystemen aufmerksam. Auch Olaf Stamsen, Dehoga-Bezirksvorsitzender Weser-Ems aus Wilhelmshaven, war vor Ort und brachte strukturelle Anliegen der Branche ein.
Jensen: Wir müssen nachsteuern
Katharina Jensen zeigte Verständnis für die Kritik und betonte, dass zahlreiche Impulse aus der Praxis bereits in politische Entscheidungsprozesse einfließen: „An vielen Stellen bewegt sich bereits etwas – sei es im Bereich Förderung, Digitalisierung oder Tourismusstruktur. Aber es bleibt unsere Aufgabe, diese Entwicklungen besser zu vermitteln und dort nachzusteuern, wo die Praxis nicht mitgedacht wurde.“
Ein gemeinsames Anliegen aller Teilnehmenden war es, die Ausbildung im Gastgewerbe zu stärken – auch durch gezielte Unterstützung ausländischer Azubis – und die Rahmenbedingungen für ländliche Betriebe so zu gestalten, dass Engagement nicht durch Bürokratie ausgebremst wird.
Wangerland (22. 5. 2025) – Im Tourismus-Ausschuss der Gemeinde Wangerland gibt es künftig zwei neue beratende Stimmen aus Hooksiel. Der neue Vorsitzende des Seebadevereins, Wolf Hegemann, und dessen Stellvertreter Wolfgang Ademes, wurden auf der Sitzung am Mittwoch in ihr Amt eingeführt.
Marketingchefin Larissa Strangmann (hier bei der Einweihung einer Seehund-Skulptur in Hooksiel) verlässt die WTG. Archiv-Foto: hol
Im Zentrum der Sitzung standen aktuelle Entwicklungen bei der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG). So stellte sich mit Torsten Riedel deren neuer Geschäftsführer dem Gremium vor. Riedel (57), der mit seiner Familie in Hooksiel lebt, hatte Ende April die Nachfolge von Armin Kanning angetreten. Die neue Personalie des Abends: Marketingleiterin Larissa Strangmann, seit sechs Jahren bei der WTG, wird das Unternehmen Mitte Juli verlassen, um sich beruflich zu verändern.
Nach dem Fehlstart des „Thalasso Meeres Spa“ im vergangenen Herbst wolle man jetzt das Marketing für den Gesundheitstempel in Horumersiel noch einmal richtig anschieben, sagte Larissa Strangmann. Dazu gehöre auch die Werbung im lokalen und regionalen Umfeld. Ein Baustein dabei sei eine Kennenlern-Kampagne, zu der Gutscheine für Thalasso-Nutzer gehören. Seit Anfang Mai habe das TMS übrigens mit Roswitha Krüger eine neue Leitung, die sich derzeit einarbeite.
Eine weitere Kampagne zielt auf die Aufklärung der Nutzer der WTG-Parkplätze. Autofahrer sollen auf Hinweisschildern alle nötigen Informationen dazu erhalten, wie sie sich auf den Parkplätzen etwa am Strand von Hooksiel oder in Horumersiel und Schillig zu verhalten und was sie wann zu bezahlen haben. In der Vergangenheit hatten die Gebühren (und gegebenenfalls Strafgelder) auf den von der WTG mit einem privaten Partnerunternehmen betriebenen Parkplätzen immer wieder zu Unmut geführt. In allen Fällen gelte der Grundsatz, so Strangmann: „Erst zahlen, dann parken!“
Florian Wirth, Veranstaltungsmanager der WTG, stellte im Ausschuss einige Großveranstaltungen vor, die die WTG für das laufende Jahr plant. Dazu gehört die Kulturreihe „Watt mit Kunst“, bei der die WTG mit der Wilhlmshavener Landesbühne-Nord drei Open-Air-Theater-Vorführungen in Horumersiel anbietet, die Konzertreihe „Live hinterm Deich“ (34 Konzerte in Hooksiel und Horumersiel), das Friesen-Festival mit dem Friesen-Crosslauf (18. bis 20. Juli) und das Drachenfest (25. bis 27. Juli).
Horumersiel/Wilhelmshaven (23. 5. 2025) – Nach der erfolgreichen Premiere 2024 in Hooksiel geht das Wangerländer Format „Watt mit Kultur“ auch in diesem Jahr erneut im Wangerland auf die Bühne. Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat in Kooperation mit der Landesbühne Niedersachsen Nord (Wilhelmshaven) ein vielseitiges Kulturprogramm ausgearbeitet, von dem sich die Partner versprechen, viele kulturbegeisterte Gäste und Einheimische gleichermaßen anzusprechen. Schauplatz ist der Kurgarten in Horumersiel.
Open-Air-Theater: Die Landesbühne-Nord gastiert mit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ in Horumersiel, Foto Landesbühne/Axel Biewer
„Mit unseren ,Roten Rosen‘ bringen wir am Samstag, 31. Mai, eines der erfolgreichsten Bühnenstücke der laufenden Spielzeit auf die Freilichtbühne nach Horumersiel“, schwärmt Intendant Olaf Strieb. „Für ,Watt mit Kultur‘ wurden Bühnenbild und Dramaturgie extra an die Begebenheiten unter freiem Himmel angepasst. Wir können beinahe alles organisieren. Allein das Wetter überlassen wir von Herzen gern und exklusiv unseren Freunden bei der Wangerland Touristik“, so der Theatermacher. Das Stück „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ erzählt die Lebensgeschichte von Hildegard Knef.
„Selbtsredend ist für eine Schlechtwetter-Alternative gesorgt, obgleich der aktuell eher sonnigen Prognose bis Ende Mai. Sollte es regnen oder gar stürmen, ziehen wir in den großen Kursaal des Gästehauses Horumersiel um“, sagt WTG-Veranstaltungsleiter Florian Wirth. „Wir sind auf jede Situation gut vorbereitet, der Intendant braucht keinen Schirm!“
Für die drei Vorstellungen von ,Watt mit Kultur‘ verwandelt sich der Kurgarten in einen Kulturgarten. Dazu gehören Lichterketten, Foodtruck-Ape, Picknickkörbe und sommerliche Getränke.
„Kreisler, Knef und Crime“ heißt es am Samstag, 7. Juni, wenn Schauspielerin Steffi Baur und Simon Kasper, musikalischer Leiter des Stadtheaters Wilhelmshaven, auf der Sommerbühne einen Mix von Songs des Chansoniers Georg Kreisler, Hildegard Knef und der Berliner Band Element of Crime performen.
Zum Abschluss der Reihe kommen am Samstag, 12. Juli, zwei Klassiker der Theaterliteratur auf die Bühne. Schauspieler Jeffrey von Laun gibt William Shakespeares „Wie es euch gefällt & Was ihr wollt“ in zwei Mal 45 Minuten. „Auf den Punkt, kurzweilig und äußerst humorvoll!“ – so das Versprechen der Veranstalter.
Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Tickets sind erhältlich in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel sowie online unter wangerland.de und in der Theaterkasse des Stadttheaters Wilhelmshaven. Die Eintrittskarten kosten im Vorverkauf 19 Euro (17,50 Euro mit Gästekarte) beziehungsweise 20 Euro an der Abendkasse.
Wangerland/Hooksiel (22. 5. 2025) – Freitagabend, 21.30 Uhr. Laue Sommernacht. Partystimmung. Die Musikbox im Garten spielt die neuesten Lieder. Die Gäste freut es, nur ein Nachbar, der fühlt sich gestört. Er greift zum Telefon und alarmiert das Ordnungsamt. Schließlich, so heißt es in der entsprechenden Satzung der Gemeinde Wangerland, dürfen Musikinstrumente und alle Tonwiedergabegeräte im Küstenbadeort Hooksiel und auch in allen anderen prädikatisierten Erholungsorten im Wangerland werktags ab 21 Uhr nur so laut sein, „das eine Störung unbeteiligter Personen ausgeschlossen ist“.
Auch bei strengen Lärmwerten in den Erholungsorten im Wangerland: Die Stimmung auf den Volksfesten musss darunter nicht leiden. Die Gemeinde kann Ausnahmen von den Regeln. erlassen. Archiv-Foto: hol
Doch was heißt das konkret? „Für mich als Fußballfan darf es schon mal etwas lauter werden“, räumte Ordnungsamtsleiter Markus Gellert am Mittwochabend vor dem Tourismusausschuss der Gemeinde ein. Andere Bürger hätten ein anderes Störempfinden. Vor diesem Hintergrund sei es sinnvoll, den unbestimmten Rechtsbegriff „Störung“ in der Satzung durch konkrete Dezibel-Immissionswerte zu ersetzen. Dadurch erhöhe sich die Chance, dass die Gemeinde Verstöße tatsächlich mit einem Bußgeld ahnden kann.
In Ruhezeiten nur 35 Dezibel
Der Ausschuss empfahl dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung zu folgen, die zulässigen Lärmgrenzen in den Erholungsorten tagsüber auf 45 dB (A) und nachts (von 19 bis 8 Uhr) und während der Ruhezeiten (13 bis 15 Uhr) auf 35 dB (A) festzulegen. Diese Werte hätten den Vorteil, dass sie auch derzeit schon so für Rasenmäher- und Baulärm während der Urlaubssaison gelten.
Über die Änderung der Satzung muss abschließend der Rat der Gemeinde entscheiden, der am kommenden Montag, 26. Mai, tagt. Inwieweit dann auch schon über den Antrag eines Bürgers beraten wird, der vorschlägt, die Grenze für zulässigen Lärm auch tagsüber auf 35 dB (A) zu begrenzen, ist ungewiss. Zur Einordnung: Ein Schallpegel von 45 dB (A) wird durch leise Gespräche erreicht, 35 dB (A) entspricht einem Flüstern oder dem Rascheln von Blättern.
Ausnahmen möglich
Der Sorge, dass bei derart strengen Lärmwerten zum Beispiel auch keine Volksfeste mehr stattfinden dürften, hielt Gellert entgegen, dass es natürlich auch Ausnahme-Tatbestände gebe. Maßstab dafür sei das öffentliche Interesse. Das sei bei Volksfesten oder gegebenenfalls auch bei Großbaustellen gegeben. Die Ausnahmen müsse allerdings im Vorfeld im Rathaus beantragt werden.
Wangerland (21. 5. 2025) – Bei einem Zusammenstoß zwischen einem radelnden Kind und einer Seniorin ist die 84-jährige Frau gestürzt und hat sich dabei leichte Verletzungen zugezogen. Nach Polizeiangaben als war der 6-jährige Junge mit seinem Fahrrad unterwegs als ihm die Pedelec-Fahrerin am Dienstag gegen 15 Uhr in der Jeverschen Straße in Hohenkirchen begegnete.
Die Polizei hat die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen kamen sich die beiden Zweiradfahrer im Begegnungsverkehr auf der Fahrbahn in die Quere. Die 84-jährige, die noch vor Ort medizinisch versorgt wurde, schlug auf den Boden, der 6-Jährige blieb offenbar unverletzt.
Wangerland (21. 5. 2025) – Die Gemeinde Wangerland steht vor einer schweren und möglicherweise sehr teueren Entscheidung. Reicht ein Umbau der Grundschule Hohenkirchen oder muss die Schule komplett neu gebaut werden? Und falls man mit Blick auf die gesetzlichen Anforderungen an eine künftige Ganztagsschule um einen Neubau nicht herum kommt: Wie finanziert man das auf rund 8,5 Millionen Euro veranschlagte Projekt.
Drei Varianten im Ausschuss
Der Baufachmann der Gemeinde, Pierre Bahlke, stellte dem Schulausschuss des Gemeinderates am Dienstagabend den Handlungsbedarf und drei Investitions-Varianten vor, die die Bauverwaltung bislang ins Auge gefasst hat. Der Hintergrund: Die benachbarte Oberschule (Träger: Landkreis Friesland) benötigt zum Sommer einen Teiltrakt des von der Grundschule (Träger: Gemeinde) genutzten Gebäudes für sich, um dort eine Mensa einzurichten. Im Gegenzug würde die OS andere Räume im Ostflügel abtreten, die aber grundsaniert werden müssten, so Bahlke, was aber das grundsätzliche Platzproblem der Schule nicht lösen würden.
In der Grundschule werden aktuell im Halbtagsbetrieb 120 Kinder unterrichtet. Eigentlich soll den Kindern auch hier – wie die Grundschulen Tettens und Hooksiel – möglichst schnell ein Ganztagsangebot gemacht werden. Dafür fehlt es aber am nötigen Platz für eine Mensa, für Fach- und Differenzierungsräume. Kurzum: Der Altbau könnte nach den Worten von Bahlke zwar für rund 50.000 Euro saniert werden. Den pädagogischen Ansprüchen der Schule werde man damit aber nicht gerecht.
Zweigeschossiger Neubau
Vor diesen Hintergrund hat die Gemeinde zwei Varianten für den Neubau eines doppelgeschossigen Gebäudes für eine zweizügige Grundschule geprüft. Das Gebäude könnte entweder gegenüber des neuen Kindergartens am Alma-Rogge-Weg oder aber an der August-Hinrichs-Straße hinter der OS gebaut werden. Die Pläne sehen in beiden Geschossen jeweils einen Flügel mit Lehrer-, Verwaltungs- und Besprechungszimmern sowie einen mit Klassenzimmern, Fachräumen, Differenzierungs- und Lagerräumen sowie Toiletten vor. Im Zentrum der Schule würde eine Mensa liegen, die auch als Aula genutzt werden könnte.
Am Standort Alma-Rogge-Weg lasse der Bebauungsplan den Neubau zu. Hier müsste lediglich das OS-Gebäude mit der Lehrküche abgerissen werden. An der August-Hinrichs-Straße müsste das Baurecht erst geschaffen werden, was nach Einschätzung von Bahlke rund ein Jahr dauern dürfte. Für die vorbereitende Planung im engen Schulterschluss mit der Schule setzt der Fachmann anderthalb bis zwei Jahre an, die reine Bauzeit dürfte 2,5 Jahre betragen. Damit stünde ein Neubau, je nach Standort, frühestens in vier oder fünf Jahren zur Verfügung. Um schon im Altbau einen Ganztagsschulbetrieb aufnehmen zu können, müssten Unterichts-Container angemietet werden.
Gespräche mit privatem Investor
Die Neubau-Kosten schätzt die Bauverwaltung auf rund 8,5 Millionen Euro. Angesichts der angespannten finanziellen Lage der Gemeinde hoffe man auf Fördermittel, sagte der für Soziales und Schulen zuständige Abteilungsleiter Markus Gellert. Möglicherweise lasse sich etwas vom geplanten Milliarden-Investitions-Topf der neuen Bundesregierung abzweigen.
Als Alternative führe man derzeit Gespräche mit privaten Bauunternehmen, die gegebenenfalls das Schulgebäude errichten, das die Gemeinde dann für die Nutzung mieten könnte. Aber auch hier, so Gellert, sei man noch in der Prüfung.
Schule braucht zeitnah Klarheit
Dem Wunsch von Schulleiterin Laura Krell nach einem möglichst konkreten Zeitplan für die Entscheidungsfindung konnte der Ausschuss nicht entsprechen. Das Kollegium benötige vor den Start des Ganztagsschulbetriebes ein gutes Jahr Vorlauf für die Vorbereitung der Angebote und das Einwerben von Finanzmitteln. Auch die Eltern der Hohenkirchener Kinder brauchen Klarheit, betonte eine Elternvertreterin. Berufstätige Eltern seien auf die Ganztagsbetreuung ihrer Kinder angewiesen. Ist die in Hohenkirchen nicht gegeben, würden sie ihre Kinder in Tettens oder in Hooksiel anmelden.
Das wiederum sorge für fehlende Planugssicherheit an der GS Hohenkirchen, so Laura Krell. „Im vergangenen Jahr fehlten uns zwei Kinder, um zwei erste Klassen bilden zu können. Als zum Halbjahr dann einige Kinder hinzukamen, mussten wir die Klasse teilen – mit dem Ergebnis, dass wir für die eine Klasse keine Lehrer hatten.“