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Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste

„Ahoi“-Gäste füttern den „Kita-Topf“

Hooksiel (5. 12. 2024) – Wenn die Stimmung in der Hooksieler Bar „Ahoi“ gut ist, dann, darf sich auch der Kindergarten im Ort freuen. Gut gelaunte Gäste, so die Annahme, sind eher bereit, den einen oder anderen Euro in den „Kita-Topf“ zu stecken, die die Betreiber der zum Hotel „Packhaus“ gehörenden Gaststätte, Moni Stamer und Steve Christenfeldt, ihren Kunden ans Herz legen.

„Wir wollten etwas für den Ort machen“, sagt Christenfeldt im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Deshalb habe man vor vier Jahren erstmals des Spar-Topf für den Kindergarten aufgestellt. Während das Ergebnis in den beiden ersten Jahren eher überschaubar war, hat sich der „Kita-Topf“ inzwischen etabliert. Gerade bei den Stammgästen. Allein in diesem Jahr haben „Ahoi“-Gäste an die 500 Euro gespendet. 

Stamer und Christenfeldt, die die Summe nach oben abgerundet haben, stellen das Geld dem Kindergarten in Form einer „Wunschliste“ in einem Online-Kaufhaus zur Verfügung. Dort können dann die Kita-Mitarbeiterinnen Dinge einkaufen, die den Kindern in der Hooksieler Betreuungs-Einrichtung zugute kommen.

Abwassergebühr steigt – Beseitigung von Regenwasser wird günstiger

Friesland/Wangerland (5. 12. 2024) – Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Gemeinde Wangerland zum 1. Januar 2025 von 3,64 Euro/m³ auf 3,99 Euro/m³. Die Verbandsversammlung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) hat die bereits angekündigte Erhöhung jetzt bestätigt. Die monatliche Grundgebühr bleibt unverändert.

In den Landkreisen Friesland und Wittmund ist der OOWV ab 2025 in sechs Kommunen für die Schmutzwasserentsorgung sowie in Wangerland zusätzlich auch für die Niederschlagswasser-Beseitigung zuständig. Grundlage für die Preisberechnung ist das jeweilige Gemeindegebiet. Beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 46 Kubikmeter/Jahr ergibt sich bei den Abwassergebühren eine Mehrbelastung von rund 16 Euro pro Wangerländer Bürger und Jahr.

Die Gebühr für die Niederschlagswasser-Beseitigung sinkt zeitgleich von 0,54 auf 0,44 Euro je Quadratmeter. Für ein Grundstück mit einer bebauten oder befestigten Fläche von 200 Quadratmetern belaufe sich die Ersparnis auf 20 Euro/Jahr, so der OOWV.

Bedarf an Wasser steigt

OOVW Svn ambrosy Karsten Specht
Verbandsvorsteher Sven Ambrosy und Geschäftsführer Karsten Specht (rechts) unterstrichen auf der Verbandsversammlung die wichtige Rolle, die der OOWV beim Thema Wasser spielt. Foto: OOWV

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht unterstrich auf der Verbandsversammlung die Rolle des Wasserversorgers für Fortschritt und Wachstum in den Kommunen. Insbesondere gehe es darum, ausreichende Mengen Wasser zur Verfügung zu stellen. „In mehreren Gebieten unseres Verbandsgebiets sind wir auf der Suche nach Standorten für zusätzliche Wasserwerke, damit wir den steigenden Bedarf decken können“, sagte er. 

Zugleich lege der OOWV ein besonderes Augenmerk auf den Ressourcenschutz. „In Nordenham und Brake realisieren wir Brauchwasserwerke, die gereinigtes Abwasser aus dem Kläranlagenablauf aufbereiten und dann an Industrieunternehmen abgeben können“, erläuterte Specht. Der OOWV sei Vorreiter und Ansprechpartner für Innovationen rund ums Wasser. Als Beispiel nannte er die konkreter werdenden Wasserstoffprojekte in der Region. „Wir verfügen über das Wissen, notwendige Wassermengen aus alternativen Ressourcen in der benötigten Qualität bereit- und sicherzustellen“, so Specht. 

Hoher Investitionsbedarf

Der OOWV ist Wasserversorger in neun Landkreisen, 21 Städten und 57 Gemeinden. Neues Mitglied zum 1. Januar 2025 wird die Stadt Emden. Im Bereich der Abwasserbeseitigung ist der Verband Partner von 39 Kommunen und einem Zweckverband. Ab 2025 kommen die Gemeinden Bockhorn und Apen sowie die Stadt Schortens hinzu. 

Für die Abwasserbeseitigung kalkuliert der OOWV für 2025 mit Ausgaben in Höhe 57 Millionen Euro. „Die Ausgaben sind für eine dauerhaft verlässliche und umweltgerechte Behandlung des Abwassers erforderlich“, sagte Sven Ambrosy. „Veraltete Anlagen werden saniert oder erneuert, Entsorgungskonzepte angepasst und Kapazitäten erweitert“, erläuterte der Verbandsvorsteher. Dabei würden steigende Material-, Bau-, und Dienstleistungskosten ebenso ins Gewicht fallen wie ein anhaltend hohes Zinsniveau, das die Finanzierung von Investitionen deutlich teurer mache.

OOWV investiert in die Infrastruktur: Trinkwasser wird ab 2025 teurer

Friesland/Wangerland (4. 12. 2024) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) plant für das kommende Jahr Investitionen in Höhe von 144 Millionen Euro im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Die entsprechenden Wirtschaftspläne hat die Verbandsversammlung am heutigen Mittwoch beschlossen. 

Die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur seien erforderlich, um die öffentliche Wasserversorgung zukunftssicher aufzustellen. 2025 kalkuliert der OOWV allein in diesem Bereich Ausgaben von rund 87 Millionen Euro und damit fünf Millionen Euro mehr als 2024. Seit 2018 hätten sich diese Ausgaben in dieser Sparte verdreifacht, hieß es.

Kubikmeterpreis künftig 1,56 Euro

Der OOWV steckt Geld in die Sanierung und Erneuerung von Netzen und Anlagen. Zudem müsse die Infrastruktur der Wasserversorgung den sich verändernden klimatischen Bedingungen angepasst werden. Als eine Folge davon steigen die Wasserpreise.

Die Verbandsversammlung beschloss eine Anhebung zum 1. Januar von 1,41 auf 1,56 Euro/Kubikmeter Trinkwasser. Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 125 Litern/Tag beziehungsweise rund 46 Kubikmeter/Jahr ergibt sich nach Berechnung des Unternehmens eine Mehrbelastung von 6,90 Euro pro Person und Jahr. Der Grundpreis steigt von 7,63 Euro auf 8,49 Euro monatlich, was einer Mehrbelastung von 10,32 Euro pro Jahr und Haushalt in den Landkreisen Friesland und Wittmund entspricht. 

Ambrosy: Wir übernehmen Verantwortung

Verbandsvorsteher Sven Ambrosy warb um Verständnis für die Erhöhung. „Wir treiben die Erneuerung und Instandhaltung unserer Anlagen und Leitungen wie in den Vorjahren kraftvoll voran. Das ist die wichtigste Grundlage für die dauerhafte Versorgungssicherheit. Die erforderlichen Investitionen ausschließlich über Schulden zu finanzieren und somit die Lasten auf künftige Generationen umzulegen, wäre nicht gerecht“, sagte er.

„Damit übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und tragen zur Zukunft unserer Region bei“, fügte Ambrosy hinzu. Nach wie vor sei der OOWV einer der günstigen Wasserversorger in Deutschland. Einen Durchschnittspreis von 2,09 Euro/m³ weist eine Übersicht des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA) für 2024 aus.

CDU will Klarheit über Gründe für Kostenexplosion bei Thalasso-Zentrum

CDU-Wangerland Vorstand
Der neue Vorstand der CDU Wangerland: (von links). Andy Strümpel, Theo Hakvoort, Beate Wedermann, Vorsitzender Thies Fischer, Kurt Brandenburg, Claus Harms, Heiko Menkens und das Ehrenmitglied Theodor Lauts. Au dem Bild fehlt Beisitzerin Petra Euken. Foto: CDU

Wangerland (4. 12. 2024) – Die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ muss nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU Wangerland, Thies Fischer, „unbedingt aufgearbeitet werden“. Die Kosten des Gesundheitstempels in Horumersiel waren von geplanten 8,7 auf inzwischen 23 Millionen Euro gestiegen. Das sei eine „untragbare Entwicklung“, sagte Fischer auf der Mitgliederversammlung seiner Partei im Hofcafe Schild.

„Wir brauchen klare Antworten: Wie konnte es dazu kommen?“ so Fischer, der zugleich betonte: „Es bringt jetzt nichts, dieses Projekt zu verteufeln. Das Thalasso-Zentrum ist da, es ist gebaut. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen. Wir müssen dafür sorgen, dass es ein Erfolg wird, dass es Gäste anzieht, dass es sich wirtschaftlich trägt!“

Theo Lauts Ehrenmitglied

Im Zentrum der Versammlung standen Neuwahlen und Ehrungen. Theodor Lauts (81) wurde für sein langjähriges Engagement im Gemeindeverband zum Ehrenmitglied der CDU-Wangerland ernannt. Fischer würdige den Einsatz von Lauts, der sich seit seinem Eintritt in die CDU am 1. März 1986 wie kaum ein anderer um sein Heimatdorf Waddewarden gekümmert habe. 

Als herausragendes Beispiel nannte Fischer sein Engagement als Sprecher der Elterninitiative für einen Kinderspielkreis. Zusammen mit dem damaligen CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Luiken habe er trotz politischer Widerstände maßgeblich zur Schaffung des eigenen Kindergartens in Waddewarden beigetragen, der 1991 eröffnet wurde. 

Fischer bleibt Vorsitzender

Lauts habe 30 Jahre lang ununterbrochen als Beisitzer im Vorstand der CDU Wangerland gewirkt und in dieser Zeit sieben Vorsitzende begleitet „Menschen wie Theo sind ein Vorbild für uns alle“, sagte der Vorsitzende, der bei den Wahlen einstimmig im Amt bestätigt wurde.

Wechsel gab es auf den Stellvertreter-Posten. Inka Wüllner und Janto Ricklefs schieden aus beruflichen und persönlichen Gründen aus. Als stellvertretende Vorsitzende neu gewählt wurden Beate Wedermann und Andy Strümpel. Schriftführer ist Heiko Menkens. Als Beisitzer wirken mit: Petra Euken, Theodor Lauts, Kurt Brandenburg, Theo Hakvoort und Claus Harms. 

In seinem Bericht erinnerte Fischer an die für die CDU erfolgreiche Europawahl. Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr habe im Dialog über die Zukunft der heimischen Wirtschaft gelegen. „Es wurde deutlich, dass die Bindung an unsere Heimat groß ist – unsere Betriebe wollen bleiben, sie wollen investieren und wachsen. Doch es fehlt ihnen an einem zentralen Faktor: Gewerbeflächen.“, so Fischer. 

Dialog mit Touristikern geplant

Ein Antrag der CDU-Fraktion, mit dem die Verwaltung zur Suche nach neuen Gewerbeflächen beauftragt wurde, sei vom Rat einstimmig angenommen worden. „Bisher ist leider nicht viel passiert“, bedauerte Fischer. „Im Moment stehen viele andere Themen im Fokus der Verwaltung und des Gemeinderates. Zudem ist die Finanzierung neuer Flächen ein Knackpunkt. Aber wir werden nicht lockerlassen.“

Intensiv beschäftigt habe sich die CDU auch mit dem Thema Tourismus. „Unsere Region gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen an der Nordseeküste“, sagte Fischer. Dennoch sei bei den Touristikern vor Ort wachsende Unzufriedenheit spürbar. Die CDU plane für Anfang 2025 Veranstaltungen, in denen sie mit den Touristikern ins Gespräch kommen will. 

Zudem schwor Fischer die CDU-Mitglieder auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar ein. Deutschland sehe hier nach dem Aus der Ampel-Koalition vor einer Richtungsentscheidung. 

Jungunternehmerin aus Hooksiel hilft Hunden im Krieg in der Ukraine

Ann-Christin Schubert
An der Nähmaschine in ihrem Wohnzimmer in Hooksiel hat Ann-Christin Schubert die Prototypen für die Tracker-Taschen gefertigt, die sie inzwischen von einer Partnerfirma produzieren lässt. Foto: hol

Hooksiel (3. 12. 2024) – Krieg ist grausam. Für Menschen, aber auch für Tiere. Die Hooksieler Unternehmerin Ann-Christin Schubert kümmert sich zusammen mit der Hilfsorganisation „Helden für Tiere“ vor allem um vernachlässigte Hunde in der Ukraine. „Das Leid der Tiere in den vom Krieg betroffenen Gebieten ist wirklich immens.“

Im November hat sich die 31-Jährige bereits zum dritten Mal mit den Helfern um den aus dem Fernsehen bekannten Aktivisten Ralf Seeger („Harte Hunde“, Sender Vox) auf den Weg ins Kriegsgebiet gemacht. „Helden für Tiere“ habe sie im Frühjahr vergangenen Jahres auf einer Hundemesse auf einem Gut bei Hamburg kennengelernt. „Ich hatte da einen Stand und wollte eigentlich nur meine Produkte anbieten …“ 

Danach habe sie sich entschlossen, die Hilfsorganisation auch persönlich zu unterstützen. Allein die Hinfahrt über Polen nach Kiew vorbei an etlichen Checkpoints in die Ostukraine dauerte drei Tage. An Bord ihres Kleinlastwagens hatten die Helfer vor allem Tierfutter, das sie in der Ukraine an dortige Tierschutzfreunde weitergaben.

„Kiew ist eine Millionenstadt. Da sieht auf den ersten Blick alles ganz normal aus“, schildert Ann-Christin Schubert. „Und plötzlich hört man eine Sirene. Luftalarm. Alle Menschen schauen nach oben, halten Ausschau nach Drohnen. Und dann knallt es irgendwo.“ Noch realer sei die Bedrohung in anderen Städten. In Charkiw etwa, oder in Wowtschansk im Osten des Landes, wo viele Häuser, zum Teil ganze Straßenzüge zerstört seien. 

„Menschen fliegen vor dem Krieg und lassen ihre Tiere in der Not zurück“, schildert Ann-Christin Schubert. Angebundene Hunde, eingepferchte Pferde, zudem gibt es viele verletzte Tiere. Ukrainische Tierschützer würden sich auch in Frontnähe so gut kümmern, wie es unter den schwierigen Umständen möglich ist. „Sie befreien Tiere, füttern sie, suchen gerade mit Blick auf den Winter nach geschützten Unterkünften“, schildert die Hooksielerin. „Denn im Winter wird es kalt in der Ostukraine. Möglicherweise sehr kalt.“

Beim Einsatz für die Tiere schwinge dabei immer die Sorge um die Menschen mit. „Wir haben uns Mitte August in Charkiv mit einem Soldaten unterhalten, der sich für Tiere eingesetzt hat“, sagt die Tierschützerin. „Jetzt haben wir erfahren, dass er einen Tag nach unserem Gespräch getötet worden ist.“ 

Inzwischen ist Ann-Christin Schubert wieder zu Hause. Sie lebt mit ihren beiden Hunden Pablo und Bonny seit einem guten Jahr in Hooksiel. Von hieraus betreibt die gebürtige Wilhelmshavenerin ihren Online-Shop „Bellarie.de“, über den sie seit 2021 selbst entwickeltes Hundespielzeug und andere nützliche Accessoires für Hundehalter vertreibt. 

Für ihre Idee, strapazierfähiges Hundespielzeug aus Feuerwehrschläuchen herzustellen, wurde die Jungunternehmerin, die sich bereits als Studentin selbstständig gemacht hat, 2022 mit dem „Gründerpreis Nordwest“ ausgezeichnet. Ihre neueste Entwicklung: Wasserfeste Täschchen für GPS-Tracker, die sicher am Hundehalsband befestigt werden können. Mit dem Tracker wird die Suche nach einem entlaufenen Hund erleichtert. Hunden in der Ukraine aber, nach denen häufig niemand mehr sucht, kann sie damit aber auch nicht helfen.

Landkreis setzt Zeichen gegen Gewalt

Friesland (3. 12. 2024) – Mit einer Plakatkampagne in allen Verwaltungsgebäuden des Landkreises Friesland sendet die Kreisverwaltung ab sofort eine wichtige Botschaft: Körperliche und verbale Gewalt gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung werden nicht geduldet! 

„Die Kreisverwaltung Friesland ahndet jegliche Art von Gewalt konsequent durch das Stellen von Strafanzeigen und das Erteilen von Hausverboten. Auch werden wir immer Schadensersatzansprüche prüfen“, sind sich Landrat Sven Ambrosy und die Vorsitzende des Personalrats, Indra Besold, einig. Mitarbeitende würden immer wieder von Erfahrungen mit verbaler Gewalt in ihrem Berufsalltag berichten. 

Die Ausübung körperlicher Gewalt gegen Frauen und Männer in der Behörde sei aufgrund der erfolgreichen Präventionsarbeit in der Kreisverwaltung auf Einzelfälle beschränkt. Dazu gehören zum Beispiel eine Deeskalations-Schulungen und ein verwaltungsweites Alarmsystem. 

„Jeder einzelne Versuch, einen Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter anzugreifen – verbal oder körperlich –, ist einer zu viel“, betont Landrat Ambrosy. „Bei aller Wut, Enttäuschung oder Verzweiflung, die ein Mensch empfindet: nichts rechtfertigt Gewalt gegenüber einem anderen Menschen.“

OOWV ersetzt einen maroden Hydranten

neuer Hydrant in Hooskiel
Jörg Jürgens hat den defekten Hydranten in der Goedeke-Michel-Straße freigelegt. Foto: hol

Hooksiel (3. 12. 2024) – Einige Hooksieler Haushalte müssen sich darauf einstellen, am Mittwoch früh kein Trinkwasser zu haben. Wie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) mitteilt, wird in der Goedeke-Michel-Straße ein Hydrant ausgewechselt. Der defekte Anschluss werde abgebaut und durch einen neuen, in derselben Straße etwa 50 Meter entfernt, ersetzt.

Am heutigen Dienstag legte eine Fachfirma den wohl über 50 Jahre alten Hydranten frei. Aus dem Anschluss war bereits vor einigen Monaten Wasser ausgetreten. Eine Reparatur sei nicht mehr möglich, sagte ein Vertreter der Fachfirma. Auch die Installation eines neuen Hydranten an derselben Stelle wäre schwierig geworden. Dazu lägen zu viel Leitungen im Erdreich. 

„Wir bauen den Hydranten an der jetzigen Stelle komplett ab und ersetzen ihn durch einen an einer für uns und die Feuerwehr strategisch deutlich besseren Stelle“, so OOWV-Pressesprecher Heiko Poppen gegenüber „Hooksiel-Life“. Hydranten sind vor allem für die Löscheinsätze von zentraler Bedeutung. Über die Anschlüsse kann die Feuerwehr Wasser aus dem Trinkwassernetz entnehmen.

Die betroffenen Anwohner in der Goedeke-Michel-Straße müssen sich darauf einstellen, dass sie am Mittwoch von etwa 8 bis voraussichtlich 14 Uhr kein Trinkwasser entnehmen können. Der OOWV rät, Waschmaschinen und Geschirrspüler rechtzeitig vorher abzustellen, alle Zapfhähne zu schließen und sich einen Wasservorrat bereitzustellen.

Vorbereitungen für die Bundestagswahl laufen bereits mit Hochdruck

Wangerland (2. 12. 2024) – Am 23. Februar 2025 wird voraussichtlich der nächste Bundestag gewählt. Der Termin gilt inzwischen als sicher, obwohl zunächst noch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Vertrauensfrage im Bundestag stellen muss. Sollte nach dem Aus der Ampel-Koalition erwartungsgemäß eine Mehrheit der Abgeordneten ihm das Vertrauen verweigern, kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag auflösen und den Weg für Neuwahlen frei machen.

Trotz der noch vorhandenen Unwägbarkeiten: Die auf kommunaler Ebene für die Ausrichtung der Wahl zuständigen Behörden arbeiten bereits mit Hochdruck an der Vorbereitung des Urnengangs. „Der kurzfristige Termin Anfang des Jahres ist aufgrund der Weihnachtsfeiertage und der erforderlichen Jahresabschlüsse sehr sportlich. Aber wir schaffen das“, versichert Peter Podein im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Als Allgemeiner Vertreter des Bürgermeister ist er im Rathaus in Hohenkirchen verantwortlich für die Ausrichtung der Wahl im Wangerland.

Siemtje Möller verteidigt Direktmandat

Das Wangerland gehört zum Bundestagswahlkreis 26 (Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund). Bislang sitzen aus dem Wahlkreis drei Abgeordnete im Parlament. Siemtje Möller (SPD), Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, hatte 2021 mit 45,4 Prozent der Erststimmen das Direktmandat gewonnen. Anne Janssen (CDU) und Joachim Wundrak (AfD) gelang der Weg nach Berlin über die Landeslisten ihrer Parteien. Bei den Zweitstimmen kam die SPD vor gut drei Jahren im Wahlkreis auf 38,0 Prozent, die CDU auf 25,5, die Grünen auf 12,6, die AfD auf 8,2 und die Linke auf 3,1 Prozent der Stimmen.

Kreiswahlleiter ist der Oberbürgermeister der Stadt Wilhelmshaven, Carsten Feist. Im Wahlamt der Stadt laufen die Fäden zusammen. Hier wird unter anderem der Druck der Stimmzettel in Auftrag gegeben und am Wahlabend werden dort die Ergebnisse für den Wahlkreis gebündelt und weitergegeben. Die Gemeinde Wangerland liefert die Abstimmungsergebnisse aus ihren sechs Wahllokale sowie die der Briefwähler aus dem Wangerland zu. 

Sechs Wahllokale im Wangerland

Froh ist Podein darüber, dass die Gemeinde eine wesentliche Erleichterung für die Organisation der Wahl bereits beschlossen hat: die Verringerung der Zahl der Wahllokale. Für ehemals zwölf Wahllokale benötige man rund 100 ehrenamtliche Wahlhelfer, die – trotz eines kleinen „Erfrischungsgeldes“ – immer schwerer zu finden waren. Zudem, so Podein, sei in sehr kleinen Wahllokalen die Anonymität der Wahl nur noch schwer zu gewährleisten gewesen.

Für die verbliebenen sechs Wahllokale und zwei Briefwahlbezirke benötigt die Gemeinde jetzt „nur“ noch 64 Helfer. Die entsprechenden Personen seien bereits angeschrieben worden, so Podein. Stimmen abgegeben werden können am Wahltag lediglich noch in Hooksiel, Hohenkirchen, Waddewarden, Tettens, Minsen und Horumersiel. Die Sorge vor langen Schlangen von Wählern vor der Grundschule in Hooksiel hält die Gemeinde für unbegründet.

Schulung für Wahlhelfer

Peeter Podein

Für die Wahlvorsteher, deren Stellvertreter und die Schriftführer in den Wahllokalen werde man wieder eine Wahlhelfer-Schulung anbieten, um sicher zu gehen, dass bei der Stimmenabgabe und deren Auszählung alles mit rechten Dingen zugeht. „Die Wahlhelfer dürfen zum Beispiel keinerlei Äußerungen von sich geben, die als Beeinflussung ausgelegt werden könnte“, so Podein (Archiv-Foto: hol). „Dazu gehören auch vermeintlich witzige Sprüche ….“ Und noch so eine wichtige Regel, die kaum jemand kennt: „Kinder haben ab einem Alter, in dem sie lesen können und den Sinn von Wahlen verstehen, nichts in den Wahlkabinen zu suchen – auch nicht als Begleitung ihrer Eltern.“

Unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale um 18 Uhr sollen die Wahlvorstände mit der Auszählung der Stimmen beginnen. „Wir hatten auch schon den Fall, dass ein Wahlvorstand die Stimmen eingepackt hat und erst einmal in ein Lokal zum Essen gegangen ist“, erinnert sich Podein. „Das geht natürlich nicht. Das Ergebnis soll so schnell wie möglich übermittelt werden.“ Seine Hoffnung für den 23. Februar: „Gegen 20 Uhr sind wir fertig.“

Strenge Verhaltensregeln

Bei der Auszählung gelte aber das Prinzip: Genauigkeit geht vor Schnelligkeit. Jeder Stimmzettel werde genau angeschaut und einer Partei, einer Kandidatin oder einem Kandidaten zugeordnet. Ist das nicht möglich, weil zum Beispiel das Kreuz zwischen zwei Feldern gesetzt wurde oder Botschaften auf den Stimmzettel gekritzelt wurden, ist der Stimmzettel ungültig. 

Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsbürger ab 18 Jahren die im Wählerverzeichnis aufgeführt sind. Vorausschlich Ende Januar wird die Gemeinde Wahlbenachrichtigungs-Karten an alle gut 7000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger verschicken. Wer Sorge hat, dass er vergessen worden sein könnte, sollte sich spätestens dann im Rathaus melden. 

Kandidaten bereits nominiert

Welche Parteien und Wählergruppe sich bundesweit um Stimmen bewerben, steht noch nicht fest. Das Anerkennungsprozedere und die Nominierung der Kandidaten läuft noch. Unterdessen haben einige Parteien ihre Direktkandidaten für den Wahlkreis 26 bereits benannt. Für die SPD geht erneut die Varelerin Siemtje Möller ins Rennen. Herausgefordert wird sie erneut von der Wittmunderin Anne Janssen (CDU). Für die AfD stellt sich der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert zur Wahl, der in der laufenden Wahlperiode von Bayern nach Zetel umgezogen ist. Die FDP zieht mit dem Wilhelmshavener Robert Wegener in den Wahlkampf, die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben Ulrike Maus aus Esens nominiert. 

Tennis: Erster Saisonsieg für Hooksiel

Hooksiel (2. 12. 2024) – Es war eng, aber es hat gereicht. Mit etwas Glück haben die Herren ü60 des FC Nordsee Hooksiel am Sonntag ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Die beiden Doppel sicherten dem Team um Mannschaftsführer Alexander Scholz einen 4:2-Erfolg gegen die bislang ebenfalls noch sieglose Mannschaft des Wardenburger TC.

In der Tennishalle in Varel wurden vier der insgesamt sechs Spiele im dritten Satz entschieden, der als Matchtiebreak ausgespielt wird. Gewonnen hat, wer zuerst zehn Punkte erreicht. Spitzenspieler Robert Meints war hier bei seinem 4:6/6:4/10:6 Sieg der Glücklichere, ebenso Gerd Abeldt an Position 3, der bei seinen 4:6/6:1/11:9-Sieg Nervenstärke bewies. Immerhin lag er im Tiebreak schon mit 0:5 hinten, bevor er das Spiel zu seinen Gunsten drehen konnte.

Tennis ü 60-Mannschft des FCN Hooksiel
Freuten sich über den ersten Saisonsieg: (von links) Robert Meints, Alexander Scholz, Helmut Petermann, Gerd Abeldt und Harald Fischer. Foto: Fischer

Etwas Pech hatte Helmut Petermann, der an Position 4 mit 6:2/3:6/4:10 knapp verlor. Harald Fischer an Postion 2 hatte bei seinem 1:6/2:6 keine echte Siegchance. 

Die Doppelstärke des FCN rettete den Gesamtsieg. Während im ersten Doppel Robert Meints/Alexander Scholz mit 6:3/6:4 dominierten, konnten sich Fischer/Abeldt erst im Laufe der Partie steigern, hatten dann aber beim 2:6/6:4/10:6 nicht unverdient das bessere Ende für sich. 

Die Herren ü50 musste in der Bezirksliga am Sonntag beim TC Oldenburg-Süd antreten und verloren dort 1:5. Während Mannschaftsführer Mirko Ortmanns (0:6/1:6) und Torsten Riedel (0:6/1:6) die Überlegenheit ihrer Gegenspieler anerkennen mussten, hielten Thorsten Csikos und Andre Abels an den Positionen 1 und 2 mit ihren nach Leistungsklassen deutlich stärker eingestuften Kontrahenten sehr gut mit. Etwas Pech hatte Abels, der mit 6:3/2:6/3:10 unterlag. Csikos hingegen konnte seine Partie im Matchtiebreak mit 6:3/4:6/11:9 für sich entscheiden.

Die beiden anschließenden Doppel gingen verloren. Abels/Riedel blieben beim 1:6/1:6 chancenlos; Csikos/Ortmanns verpassen bei ihrem 6:4/3:6/5:10 den zweiten Mannschaftspunkt nur knapp.

Veterinäramt schlägt Alarm: Vogelgrippe im Wangerland ausgebrochen

Wangerland/Hooksiel (1. 12. 2024) – Vogelgrippen-Alarm im Wangerland. Wie das Veterinäramt Jade-Weser mitteilt, wurde am Samstag in einem Betrieb im Wangerland mit etwa 28.000 Tieren der Ausbruch der Vogelgrippe amtlich festgestellt. „Unmittelbar nachdem die ersten Tiere die typischen Symptome zeigten, wurden von Tierärztinnen und Tierärzten des Veterinäramtes strichprobenartig Proben genommen. Dabei wurde der Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen“, heißt es in der Mitteilung.

Die Tiere hätten die für Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI), allgemein bekannt als Vogelgrippe, typische Symptome gezeigt. Mehrere Tiere seien bereits an der Erkrankung gestorben gewesen. Das Veterinäramt nahm stichprobenartige Tupferproben von den Tieren. Diese wurden im amtlichen Untersuchungsinstitut des LAVES in Oldenburg untersucht. „Dabei wurde der Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen“, so die Behörde. 

Betroffene Tiere getötet

Die Tiere wurden unverzüglich getötet. Um den betroffenen Betrieb, der zwischen Carolinensiel und Neugarmssiel liegt, wurde eine Schutzzone mit drei Kilometern Radius und eine Überwachungszone mit zehn Kilometern Radius eingerichtet. Hooksiel liegt knapp außerhalb der Überwacungszone.

Die Überwachungszone betrifft weite Teile der Gemeinde Wangerland, der Stadt Wittmund und sowie Teile der Samtgemeinde Esens (Neuharlingersiel und Werdum). Für die Schutz- und Überwachungszone gilt, dass gewerbliche und auch Hobbygeflügelhalter keine Tiere hinein- oder herausbringen dürfen.

Geflügel von Wildvögeln trennen

Alle Geflügelhalter in der Schutzzone müssen ihre Tiere unverzüglich aufstallen. In der Überwachungszone ist Geflügel von Wildvögeln abzusondern, zum Beispiel durch Aufstallung oder eine Vorrichtung aus engmaschigen Netzen. Der Kontakt von Geflügel zu Wildvögeln ist strikt zu vermeiden. Der Transport von Geflügel, Eiern und weiteren tierischen Produkten aus den betroffenen Zonen ist ausschließlich mit behördlicher Genehmigung erlaubt.