Friesland (12. 8. 2025) – Die Grünen sind im Vergleich zu anderen Parteien relativ jung, auf Bundesebene wie in Friesland. Bundesweit wurde die Partei im Januar 1980 gegründet. Die „Frauen und Männer der ersten Stunde“ sind heute zum Teil deutlich über 80 Jahre alt. Der Kreisvorstand der Grünen in Friesland möchte die Erfahrungen und Erinnerungen der Gründungsmütter und -väter gerne auch für die Zukunft erhalten.
Waltraud Voß (3. von rechts hinten) mit den Teilnehmern an dem Treffen der Grünen der erstren Stunden in Friesland. Foto: Voß
Auch in Friesland leben einige der langjährigsten grünen Mitglieder bundesweit. Zum Teil sind sie sogar schon vor der Parteigründung „Grüne“ gewesen. Bereits ein Jahr vor dem offiziellen Gründungsjahr gab es die „SPV-Die Grünen“, die Abkürzung für „Sonstige Politische Vereinigung ‚Die Grünen‘“. Wenige Jahre stellten sich die Grünen auch als Kreisverband in Friesland auf. Aktuell hat der Verband von „Bündnis 90/Die Grünen“ nach eigenen Angaben mehr als 220 Mitglieder.
Seit 1980 in der Kommunalpolitik
Kreisvorstandsmitglied Waltraud Voß hatte für die AG „Grünes Gedächtnis Friesland“ die „Alten“ zu einem ersten Treffen eingeladen. Viele dieser langjährigen Mitglieder haben in früheren Jahren als Mandatsträgerinnen und Mandatsträger die Politik in Friesland und seinen Kommunen mitgestaltet. Bereits 1980 gab es etwa in Jever ein erstes grünes Ratsmitglied.
Von der Resonanz war Voß beeindruckt: „Es wurden eine Menge Geschichten und Anekdoten erzählt. Diese wollen wir nun sammeln und aufschreiben. Da stecken so viel Erfahrung, Engagement und politisches Gestaltungswissen drin. Das sollte unbedingt erhalten bleiben.“
Interviews zur Zeitgeschichte geplant
Die Kreisvorsitzende der Grünen, Dr. Jutta Helmerichs, erinnerte an die Anfänge und Errungenschaften der Grünen. Die ersten Mitglieder seien unter anderem aus Umweltverbänden, der Anti-Atom-Bewegung und aus Fraueninitiativen gekommen. Zusammen mit anderen „grünen Historikern“ sollen jetzt mit einigen der langjährigen Mitglieder Interviews geführt werden. Außerdem sind weitere Gruppentreffen geplant. Die AG „Grünes Gedächtnis Friesland“ ist eine von mehreren Arbeitsgruppen, die der Kreisverband vor einigen Monaten ins Leben gerufen hat.
Wangerland/Hooksiel (10. 7. 2025) – Die Geschäftsführung der Wangerland Touristik GmbH (WTG) sowie der beauftragte Architekt waren nach Überzeugung der Ratsgruppe „Zusammenschluss unabhängiger Wählergemeinschaften“ (ZUW) mit dem Bau des Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel „völlig überfordert“. „Dass bei dem Umfang des Projektes keine externe Baubegleitung beauftragt wurde, ist nach unserer Meinung absolut nicht nachvollziehbar“, betont die Gruppe in einer heute verbreiteten, vorläufigen Stellungnahme zu den Gründen für die Kostenexplosion beim Bau des Gesundheits-Tempels auf aktuell geschätzte 23 Millionen Euro.
Die Arbeiten am Thalasso Meeres Spa zogen sich nach Überzeugung der ZUW auch aufgrund einer ungenügenden Bauaufsicht hin und machten auch deshalb das Projekt immer teurer und teurer. Archiv-Foto: hol
Nach Einschätzung der ZUW sei schon bei der Auftragserteilung an die Gewerke anzunehmen gewesen, dass die Baukosten nicht 8,8, sondern eher 12 bis 13 Millionen Euro betragen würden. Diese Zahl sei dem Rat vor seiner Entscheidung für das Projekt im November 2019 aber nicht vorgelegt worden.
Sonderwünsche als Kostentreiber
„Auch dass zwischenzeitlich eine zweite, neue Baugenehmigung beantragt wurde, hat der Rat erst im Herbst 2024 erfahren“, stellt die ZUW fest. Hieraus hätten sich etliche verteuernde Veränderungen der Räumlichkeiten bis hin zu einer „High End“-Ausstattung des TMS ergeben.Weitere Preissteigerungen sich aus Sonderwünschen der WTG etwa bei der Auswahl von Fliesen, Beleuchtung, Eingangsbereich usw. ergeben.
Die Unabhängigen kommen zu dem Fazit: „Aus den der ZUW und den Ratsmitgliedern seit 2024 vorliegenden Sachverhalten kann geschlossen werden, dass die gesamte Projektabwicklung des ,Thalasso Meeres Spa‘ ohne die erforderliche Kontrolle und Führung durch Architekt und Geschäftsführung durchgeführt wurde. Rechnungen der Auftragnehmer/Handwerker wurden gestellt und bezahlt, ohne dass die erforderlichen Nachweise erbracht wurden. Die vertraglich vereinbarte Prüfung der Einhaltung von Verträgen und Leistungen durch den Architekten wurde nicht ausreichend durchgeführt. Von der Projektleitung (Geschäftsführung) wurden als letzte Prüfinstanz aufgrund fehlender Fachkenntnisse Abweichungen und Fehler nicht erkannt oder nicht angemessen behandelt.“
Traum wird zum Albtraum
Die Einschätzung des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Immo Müller, der die Stellungnahme unterzeichnet hat: „Die WTG wollte sich wohl einen Traum erfüllen. Es endete in einem Albtraum.“ Die ZUW plane eine Veranstaltung zur Bürgerinformation.
In ihrer vorläufigen Chronologie der Ereignisse beleuchten die Unabhängigen auch die Frage der Wirtschaftlichkeit des TMS. Schon zur Ratsentscheidung im November 2019 habe ein Fragenkatalog aus den Fraktionen an WTG-Geschäftsführung und Architekten vorgelegen. Belastbare Zahlen zur Wirtschaftlichkeit hätten beide nicht vorgetragen. Auf Unverständnis der ZUW, die erst 2021 als politische Kraft im Rat wirkt, stoße, dass der Rat dem Projekt dennoch zugestimmt habe. Grundlage für den Beschluss sei offenbar allein das Vertrauen in die WTG gewesen.
Wirtschaftlichkeits-Berechnung unzureichend
Nach dem Einzug in den Rat hat die ZUW Ende November 2021 die einzige bis dahin vorliegende Wirtschaftslichkeitsberechnung für das TMS zur Verfügung gestellt bekommen. „Diese wurde intern von der ZUW geprüft und festgestellt, dass diese Wirtschaftlichkeitsberechnung völlig unzureichend war.“
Die Erkenntnis habe man den anderen Ratsmitgliedern im Januar 2022 vorgestellt. Erst daraufhin sei ein externes Unternehmen beauftragt worden, ein neue Analyse/Prognose zu erarbeiten. Die ursprüngliche „Kalkulation“ sei bis dahin immer noch von der WTG verteidigt und verwendet worden. „Im Ergebnis wurden unsere Zahlen bestätigt und die der Geschäftsführung der WTG verworfen“, heißt es in dem ZUW-Papier. „Eine von uns daraufhin erwartete erweiterte Kontrolle über die Geschäftsführung erfolgte nicht.“
Die Unabhängigen hätten im August 2022 der Geschäftsführung einen Fragenkatalog vorgelegt, in dem es unter anderem um einen verspätet bekannt gegebenen Bauschaden sowie fehlende Teile in der Wirtschaftlichkeitsberechnung gegangen sei. „Der Zusammenhang mit einer kritischen Mail an den Geschäftsführer veranlasste die Fraktionsspitzen der GfW und SPD, dem Geschäftsführer das Vertrauen auszusprechen.“
Im September 2022 habe ZUW-Sprecher Dieter Schäfermeier (Foto) dem Rat weitere neue Berechnungen vorgestellt. Darin wurden Verluste von knapp einer Million Euro in den ersten drei Betriebsjahren des TMS prognostiziert. Die Geschäftsführung habe versichert, dass dieser Verlust durch den sonstigen Überschuss der WTG ausgeglichen werde.
In 2023 erfolgte der Förderbescheid des Landes Niedersachsen. Auf kritische Fragen der ZUW habe die Geschäftsführung beteuert, dass man sich im Kostenrahmen bewege, aber auch der zweite geplante Eröffnungstermin nicht eingehalten werden könne. Ab Anfang 2023 habe man sich wiederholt bemüht, Einsicht in die Bauunterlagen zu erhalten, was aber lange durch den Geschäftsführer und die Ratsmehrheit behindert worden sei.
Nur Schäfermeier erhält Einsicht in Unterlagen
Im September 2023 erfolgte die Entlastung des Geschäftsführers der WTG für das Geschäftsjahr 2022. Allein die ZUW habe geschlossen dagegen gestimmt. Die Kosten seien bis Oktober 2023 weiter immens gestiegen, ein Ende der Bauarbeiten sei aber immer noch nicht in Sicht gewesen. Damals sei die Anfrage der ZUW nach Einsichtnahme in Architektenvertrag, Kostenschätzung, Bauprotokolle etc. von von WTG sowie von GFW (CDU, Grüne, FDP) und SPD im Rat vehement verwehrt worden. Müller: „Die Geschäftsführung unterstellte dabei Dieter Schäfermeier eine Hetzjagd.“
Im November 2023 habe die ZUW erklärt, wegen der übermäßigen Kostensteigerungen nicht mehr hinter dem Projekt zu stehen. Dem folgte im Dezember ein offizieller Antrag auf Einsicht in die Bauunterlagen. Diese wurde der ZUW von der Geschäftsführung nur in Person von Schäfermeier zugestanden, aber mit der einschränkenden Verpflichtung, außerhalb der Rund der Fraktionsvorsitzenden absolute Verschwiegenheit zu wahren.
Unhaltbare Zustände auf der Baustelle
Nachdem Schäfermeier ab Januar 2024 Einsicht in die Unterlagen erhielt und umfassend berichtete, wurde er vom Rat beauftragt, an den Baubesprechungen für das TMS teilzunehmen. „Schon sehr schnell wurde von ihm dort ein unhaltbarer Zustand bei den handwerklichen Leistungen festgestellt und dem Rat ausführlich mitgeteilt“, heißt es in der ZUW-Erklärung. „Der Rat habe daraufhin auf Vorschlag von Schäfermeier einen externer Baufachmann beauftragt, der sich auf der Baustelle aufhalten und dort Ordnung schaffen sollte. Ohne den Baufachmann und seine vermittelnde Arbeit hätte der Öffnungstermin 21. Juni 2024 nicht gehalten werden können. Dennoch sind bis heute die Bauarbeiten nicht beendet.“
Im November noch kein Grund für Insolvenz
Im Mai 2024 wurde dann von der Gemeinde ein unabhängiger Sachverständiger beauftragt, der die Qualität und die Kosteneffizienz des gesamten TMS-Bauprojektes prüft. Anfang September habe Immo Müller für die ZUW in der inzwischen installierten Lenkungsgruppe der WTG erstmals den Hinweis gegeben, dass man eventuell eine Insolvenz in Betracht ziehen müsse. Daraufhin sei kurzfristig ein Wirtschaftsprüfer beauftragt worden. Das Ergebnis: Aufgrund der vorhandenen Liegenschaften der WTG und der liquiden Mittel gebe es noch keinen Grund für einen Insolvenzantrag.
Im November habe die ZUW erneut eine Berechnung vorgelegt, die für 2024 und die Folgejahre jeweils einen Verlust von rund zwei Millionen Euro ausgewiesen hat. Für 2024 sei der letztendlich auch eingetreten. Am 26. Juni 2025 hat die WTG Insolvenz beantragt.
Hooksiel (5. 7. 2025) – Seit 1999 ist der Hooksieler Holger Ulfers im Gemeinderat. Als Fraktionsvorsitzender der SPD und Mitglied im Verwaltungsausschuss gehört er zu jenen Kommunalpolitikern, die die Entwicklung der gemeindeeigenen Wangerland Touristik GmbH (WTG) besonders eng begleitet haben. Jetzt hat die WTG Insolvenz angemeldet – mit unabsehbaren Folgen für touristische Angebote und Infrastruktur. „Ich habe immer wieder davor gewarnt, dass der Schwanz nicht mit dem Hund wackeln darf – irgendwie sehe ich mich jetzt bestätigt.“
Gutachter klärt Gründe für Kostenexplosion
Ulfers hat bereits vier Bürgermeister und fünf WTG-Geschäftsführer erlebt. Im Gespräch mit „Hooksiel-life“ versucht er nachzuzeichnen, wie es so weit kommen konnte. Dabei will er bewusst nicht über Schuld und Verantwortung für die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel von gut 4 über 8,8 auf zuletzt geschätzte 23 Millionen Euro sprechen.
„Zur Klärung dieser Frage hat der Gemeinderat einen Gutachter bestellt, der seit Monaten intensiv arbeitet – aber noch nicht am Ende ist“, so Ulfers (Foto). Dem Gutachten wolle er nicht vorgreifen. Er habe um 2007 erste Zweifel bekommen. Damals sei die Panoramabrücke am Wangermeer gebaut worden. Für zwei Millionen Euro, als Projekt der WTG. „Was soll die WTG noch alles machen? Wird die Gemeindetochter im Vergleich zur Mutter nicht zu groß?“ Heute hat die WTG 180 Mitarbeiter, die Gemeinde rund 110.
Damals hätten die Zahlen aber noch gestimmt. Die Einnahmen aus Strandeintritt und Campingplatz-Betrieb hätten die Verluste bei Bädern und der Gästehäusern ausgeglichen. „Und nebenbei konnte die WTG noch Wohltaten in der Gemeinde verteilen“, erinnert sich Ulfers.
Thalasso als Ersatz für gescheiterten Hotelbau
Ein echtes Problem sei dann die Zukunftsplanung für das Kurmittelhaus in Horumersiel gewesen. Der Reha-Bereich war abgängig, das Dach undicht. Eine Lösung versprach ein Investor, der auf dem Grundstück der WTG ein 5-Sterne-Hotel bauen und die untere Etage an die Tourismusgesellschaft vermieten wollte. „Über das Projekt konnte man mit den Horumersielern aber gar nicht reden …“, erinnert sich Ulfers. Die wollte ihr „moi Dörphus“ erhalten und schmettern den „Betonklotz“ durchweg ab. Die Politik gab nach. Der Hotelbau wurde 2016 abgelehnt.
Die neue Idee: Irgendetwas mit Thalasso, ein Zukunftsthema … Pläne wurden vorgestellt, Kosten ermittelt. Aber selbst als die zu erwartende Investitionssumme in den zweistelligen Bereich kletterte, sei man immer noch überzeugt gewesen, dass beim Betrieb des Gesundheitstempels eine „schwarze Null“ möglich sein sollte. „Einnahmen wollten wir ja in erster Linie durch positive Nebeneffekte etwa durch erhöhe Gästezahlen erzielen …“
Der geplante Verkauf des Gästehauses Hooksiel wurde durch ein Bürgerbegehren verhindert. Archiv-Foto: hol
Parallel zogen weitere schwarze Wolken am WTG-Himmel auf. Nach einer Klage untersagte das Bundesverwaltungsgericht der WTG das Erheben von Strandeintritt, eine wichtige Einnahmequellen brach weg. Überlegungen, das Hallenwellenbad in Hooksiel zu schließen und für eine andere Nutzung vorzusehen, scheiterten ebenso am Widerstand der Bürger wie der geplante Verkauf des Gästehauses in Hooksiel, der durch ein Bürgerbegehren verhindert wurde. Ulfers: „Da war ich auch dagegen. Die geplante Senioreneinrichtung mitten im Dorf, das hätte nicht gepasst.“
Kam die Lenkungsgruppe zu spät?
Ulfers beteuert, sich wirklich intensiv mit dem Bau des Thalasso-Zentrums beschäftigt zu haben. Mit steigenden Kosten stieg die Sorge, was passieren könnte, wenn der „Schwanz“ (die WTG) den „Hund“ (die Gemeinde) selbst in Schwierigkeiten bringt. Die Begleitung des Tochterunternehmens durch den alle drei Wochen tagenden Verwaltungsausschuss habe sich trotz regelmäßiger Berichte von Geschäftsführer Armin Kanning als ineffizient erwiesen. Immer wieder seien neue Probleme und Zeitverzögerungen aufgetaucht. Er habe sich für einen neuen Gesellschaftervertrag eingesetzt, so Ulfers. Danach hat der Rat eine Lenkungsgruppe berufen, die die Geschicke der WTG engmaschig begleitet. Da war es aber offenkundig schon zu spät.
Wird das Meerwasser Wellenbad bereits in Kürze geschlossen? Die Entscheidung darüber liegt bei der WTG. Gemeinde und Kommunalpolitiker sind bei der Sanierung des Unternehmens nach den Worten von Holger Ulfers nur noch „Zaungäste“. Foto: hol
Die Eröffnung des längst noch nicht fertigen Thalasso Meeres Spa im vergangenen Herbst – offenbar aus Sorge, man müsse sonst Fördermittel zurückzahlen – geriet zum Fiasko. Der Gesundheitstempel musste wieder geschlossen werden. Kanning kündigte seinen Vertrag und musste dann Anfang dieses Jahres vorzeitig gehen. Mit Torsten Riedel wurde im April ein neuer Geschäftsführer bestellt, der im Verbund mit Beratungsunternehmen feststellte: „Wir müssen Insolvenz anmelden.“ Inzwischen hat das Amtsgericht einen Sachwalter bestellt, der die Insolvenz in Eigenregie begleiten soll.
„Jetzt haben die Interessen der Gläubiger Vordergrund“, sagt Ulfers. Die Gemeinde als Gesellschafterin und damit auch die Ratsmitglieder seien nur noch „Zaungäste“ der Entscheidungen, die gefällt werden (müssen), um das Unternehmen zu retten und der GmbH eine zukunftsfähige Struktur zu geben. Etwa ein Jahr, so schätzt der SPD-Politiker, dürfte die Umstrukturierung wohl dauern, zu deren einzelnen Maßnahmen er schon aus insolvenzrechtlichen Gründen nichts sagen könne und wolle.
Insolvenz-Antrag schützt die Gemeinde
Ob er bei sich eine Mitschuld für den Niedergang der WTG sieht? Hätte die Politik nicht früher auf die Kostenbremse treten müssen? „Natürlich habe ich mich gefragt, ob ich irgendwann etwas übersehen habe. Aber ich habe nichts gefunden. Wir dachten alle, nach dem was wir gehört haben, die WTG packt das …“. Aber die vage Sorge, dass es nicht gesund sein kann, wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt, habe sich letztlich bestätigt. Fakt sei aber auch, dass niemand der ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder der WTG oder der Gemeinde habe schaden wollen.
Mit der „Insolvenz in Eigenregie“ habe die Gemeinde dann die Reißleine gezogen, um nicht selbst mit in den Abwärtsstrudel gezogen zu werden, so Ulfers. Die Alternative wäre eine Patronatserklärung gewesen, wonach die Gemeinde für alle Verbindlichkeiten der WTG hätte aufkommen müssen – ein Risiko im zweistelligen Millionen-Bereich.
Wangerland (26. 6. 2025) – 33 Jahre lang gehörte Reiner Tammen dem Wangerländer Gemeinderat an. Sechs Mal wurde der Grüne in das Kommunalpolitik gewählt, wo er in wichtigen Gremien mitgewirkt und viele Themen maßgeblich beeinflusst hat. Jetzt hat Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) die „politische Lebensleistung“ des Ratsherrn zu dessen Abschied gewürdigt. „Du warst mutig in der Haltung, konsequent in der Sache und verlässlich im Umgang.“
Bürgermeister Mario Szlezak (rechts) würdigte zum Abschied die politische Lebensleistung von Reiner Tammen. Foto: hol
Tammen hat, wie berichtet, seinen Lebensmittelpunkt nach Jever verlegt. Deshalb musste er sein Mandat im Gemeinderat abgeben. Das „grüne Urgestein“ wird sich aber weiter im Kreistag und als stellvertretender Landrat engagieren. In den Wangerländer Rat wurde Reiner „Mausi“ Tammen erstmals 1991 gewählt. Seit 1993 wirkte er im wichtigen Verwaltungsausschuss mit, vertrat die Gemeinde lange als stellvertretender Bürgermeister und leitete unter anderem den Ausschuss für Gemeindeentwicklung.
Tammen sei stets ein ehrlicher Gesprächspartner gewesen, sagte Szlezak in der Ratssitzung am Dienstag. Damit habe er sich nicht nur Freunde gemacht. Gerade in der Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GFW), in der sich im aktuellen Rat CDU, FDP und Grüne zusammengefunden haben, habe er sich sehr wohl gefühlt, sagte Tammen. Er habe sein halbes Leben im Rat verbracht und gerade in den ersten fünf Jahren enorm viel gelernt. Zu seinen Erfolgen zählt er unter anderem, dass in der Gemeinde Massentierhaltung verhindert werden konnte und dass sich das Wangermeer gut entwickelt hat. Das Fazit von Tammens Fraktionskollegin Angelika Kirschner: „Reiner, du hast das Wangerland grüner gemacht.“
Wangerland (24. 4. 2025) – In der Gemeinde Wangerland geht eine Ära zu Ende. Reiner Tammen (70), seit über 33 Jahren Ratsherr für die Grünen und langjähriger stellvertretender Bürgermeister, scheidet zum Monatsende aus dem Rat aus. Der Grund: Tammen zieht nach Jever um.
Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einem Kommunalparlament ist aber, dass ein Politiker seinen Lebensmittelpunkt in der betreffenden Kommune hat. Wie Tammen (Foto/privat) auf Anfrage von „Hooksiel-life“ bestätigte, habe er sein Haus im Wangerland verkauft und werde jetzt zu seiner Lebenspartnerin nach Jever ziehen.
Sein Kreistagsmandat und damit auch den Posten als stellvertretender Landrat werde er behalten. Seine Entscheidung habe er erstmals am Mittwochabend auf einer Veranstaltung der Grünen in Jever öffentlich gemacht.
Grünen-Politiker zieht nach Jever
Der Kommunalpolitiker weist den Vorwurf zurück, dass der Verzicht auf das Ratsmandat längst überfällig gewesen sei. Diese Ansicht vertritt die ZUW-Gruppe (Zusammenschluss der unabhängigen Wählergemeinschaften) im Gemeinderat. Wie Ratsherr Immo Müller heute gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigte, hatte die ZUW bereits am Dienstag in einem Antrag Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) dazu aufgefordert zu prüfen, ob Tammen noch die Voraussetzungen für die Ratsmitgliedschaft erfülle. Möglicherweise hätte er sich schon seit längerem ummelden müssen.
Ja, er habe davon gehört, dass es Kräfte gebe, die einen Privatdetektiven engagieren wollten, um zu überprüfen, wann er sich wo aufhalte, sagte Tammen gegenüber „Hooksiel-life“. Seine Ummeldung und der damit zusammenhängende Verzicht auf das Ratsmandat hätten damit aber nichts zu tun. Dafür sei jetzt mit dem Hausverkauf der gebotene Zeitpunkt gewesen.
Über 33 Jahre im Gemeinderat
Tammen ist seit 1991 für „Bündnis 90/Die Grünen“ im Rat der Gemeinde Wangerland. Lange Jahre als Einzelkämpfer. Aktuell bildet er zusammen mit Angelika Kirschner eine zweiköpfige Fraktion, die zusammen mit CDU und FDP die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW) bildet. Im Laufe der Jahrzehnte hat Tammen sowohl mit SPD, CDU als auch FDP in Ratsgruppen zusammengearbeitet.
Seine inhaltlichen Schwerpunkte lagen neben den klassischen grünen Themen wie Umwelt- und Naturschutz bei der Gemeindeentwicklung und dem Tourismus. Dabei scheute Tammen auch nicht davor zurück, immer wieder mal unpopuläre Positionen zu vertreten. So ließ er etwa Anfang der 1990er Jahre am von ihm kritisierten Bau des Gästehauses Hooksiel seine Kooperation mit der SPD platzen. Unmut zog er auf sich, als er die Notwenigkeit von sieben Ortsfeuerwehren im Wangerland hinterfragte. Zuletzt zog er mehrfach – etwa bei der Windenergie-Planung und der Bewertung der Kostenexplosion beim „Thalasso Meeres Spa“ – Kritik aus der ZUW-Gruppe auf sich.
Wangerland (21. 3. 2025) – Die Ratsgruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW) weist die Kritik von Hedde Hobbie (Pro Wangerland) hat der Politik des Gemeinderates entschieden zurück. Der Zusammenschluss auf CDU, Grüne und FDP weist in einer von Reiner Tammen (Grüne) unterzeichneten Erklärung darauf hin, dass es im Rat keine feststehende Mehrheit gibt. Deshalb seien auch alle Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Thalasso Meeres Spa (TMS) ausführlich diskutiert, aber am Ende fast ausschließlich einstimmig gefällt worden, also auch mit der Stimme von Hobbie.
Hobbie hatte seinen Rückzug aus dem Rat im wesentlichen mit dem Umgang der „Altvorderen“ mit der Kostenexplosion beim Bau des TMS begründet. Die Gemeinde wolle das „sinnlose Projekt“ um jeden Preis retten und unterstütze es mit Millionen, die für andere Dinge fehlen.
„Es wurde nie versprochen, dass der Bau des TMS keine Auswirkungen auf den Haushalt der Gemeinde hat“, betont die GfW. „Für alle Verantwortlichen stand aber fest, dass, nachdem bekannt wurde, dass sich der Bau verteuert, die Gemeinde der WTG zur Seite steht.“ Den verantwortungsbewussten Mitgliedern des Rates sei es wichtig, Lösungen zu finden, nicht Schuldige zu suchen.
Trotzdem habe sich der Rat dazu entschlossen, die Verteuerung der Baumaßnahmen durch einen Gutachter untersuchen zu lassen.„Zusätzlich hat der Rat beschlossen, ein Mitglied der Gruppe ZUW als Bauaufsicht einzusetzen. Auch diese Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Alle zusammen versuchen seitdem, Licht ins Dunkel zu bringen, ohne von vornherein Schuldige zu benennen“, stellt Tammen für seine Gruppe fest.
Die geplante Erhöhung der Gebühren für die Kindertagesstätten habe tatsächlich nichts mit der Explosion der Baukosten zu tun. Dabei gehe es lediglich darum, die gestiegenen Lohnkosten und die gestiegenen Kosten für Gas, Wasser und Strom weiterzugeben. Ein entsprechender Beschluss soll auf der Ratssitzung am kommenden Dienstag gefasst werden.
Die GfW sieht in der Kritik von Hobbie eine Einzelmeinung. Man hoffe auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dessen Nachfolger.
Wangerland/Wüppls (21. 3. 2025) – Hedde Hobbie, Ratsher der Wählergemeinschaft Pro Wangerland, hat kündigt seinen Rückzug aus dem Gemeinderat an. Als Grund dafür nennt der Wüppelser neben Veränderungen im persönlichen Bereich den Umgang im Rat mit dem finanziellen Fiasko beim Thalasso Meeres Spa (TMS) in Horumersiel.
„Im Rat gibt es eine feststehende Mehrheit, die um jeden Preis versucht, das Thalasso-Zentrum mit dem Geld der Gemeinde über Wasser zu halten“, so Hobbie (29), der 2021 erstmals in den Rat gewählt wurde. Hier hat er sich unter anderem im Umweltausschuss engagiert. Als jüngstes Ratsmitglied ist er Teil der fünfköpfigen Pro-Wangerland-Fraktion, die mit zwei weiteren Unabhängigen die Gruppe Zusammenschluss unabhängiger Wählergemeinschaften (ZUW) bildet.
„Es wurde einmal versprochen, dass der Bau des TMS keine Auswirkungen auf den Gemeindehaushalt haben wird. Das ist seit 2024 vorbei“, kritisiert Hobbie. „Über vier Millionen Euro hat die Gemeinde bereits beigesteuert und die nächsten 3,5 Millionen sind schon dafür im Haushalt eingeplant.“ Damit gebe es keinerlei finanzielle Spielräume mehr. Und es sei ein Irrglaube, so Hobbie, in der Gemeinde gesagt werde, diese Belastung habe nichts mit Gebührenerhöhungen in den Kindertagesstätten zu tun.
Der scheidende Ratsherr wirft der Mehrheit der „Altvorderen“ im Rat vor, immer noch mehr Millionen „in dieses sinnlose Projekt zu stecken, um die Pleite wenigstens noch ein bisschen aufzuschieben“. Er sehe sich nicht in der Lage, den gigantischen Aufwand zu leisten, der erforderlich wäre, diese Mehrheit aufzubrechen. Selbstkritisch räumt er in einer Stellungnahme ein, dass er erst jetzt gemerkt habe, dass ihm die Arbeit in großen und langsam arbeitenden Gremien nicht liege. Er werde aber Mitglied bei Pro Wangerland bleiben und sich dort auch weiter einbringen.
Wangerland (7. 3. 2025) – Die Gemeinde Wangerland geht einen neuen Weg bei der Erschließung von Bauland. Wie Bauamtsleiter Torsten Meuer vor dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung sagte, werde man ein kleines Baugebiet in unmittelbarer Nähe des Freibades in Tettens in Eigenregie erschließen – also als Gemeinde, ohne eine dazwischen geschaltete Entwicklungsgesellschaft. In den zurückliegenden Jahren haben unter anderem Banken Neubaugebiete – wie etwa in Hooksiel – erschlossen und vermarktet.
Nach den Plänen sollen noch in diesem Jahr am Ortsrand von Tettens sieben neue Baugrundstücke für Dauerwohner ausgewiesen werden, jeweils in einer Größe von rund 670 Quadratmetern. Eines davon überdeckt den derzeitigen Parkplatz des Freibades. Nach den Worten von Meuer soll fürs Parken südlich des Bades eine neue Fläche ausgewiesen werden.
Eine erste Informationsveranstaltung in Tettens habe bereits stattgefunden. Dem Anschein nach gibt es reges Interesse, auch wenn aus einer nahe gelegenen Abwasser-Pumpstation noch unangenehme Gerüche entweichen. Meuer: „Der Entsorger hat versprochen, sich darum zu kümmern.“
Wangerland (6. 3. 2025) – Nach einem tödlichen Verkehrsunfall in Hohenkirchen prüfen Gemeinde, Verkehrsbehörde beim Landkreis Friesland und die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland den Bedarf für ein Tempolimit und eine Ampel in der Jeverschen Straße. Im Bereich Goethestraße/Birkenweg war hier im Januar eine 86-jährige Frau von einem Auto erfasst und tödlich verletzt worden.
Im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Feuerschutz und Wegebau der Gemeinde Wangerland wurde jetzt der Antrag von Anwohner Günter Cramer behandelt, der es für sinnvoll hält, wenn auf dem Teilstück die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 festgesetzt werden würde. Um so mehr, da mit der Fertigstellung des neuen Edeka-Marktes an der Jeverschen Straße die Zahl der Fußgänger, die die Straße queren wollen, noch deutlich zunehmen werde. Erleichtert würde das durch eine Ampelanlage.
Nach den Worten von Ordnungsamtsleiter Markus Gellert habe man bereits mit der Verkehrsbehörde und der Polizei Kontakt aufgenommen. Um verlässliche Daten über das Verkehrsaufkommen auf der Jeverschen Straße und die dort gefahrenen Geschwindigkeiten zu bekommen, soll eine mehrwöchige Verkehrszählung vorgenommen werden. Nach deren Auswertung könnte man weitergehende Entscheidungen treffen.
Gellert verkündete zudem Neuigkeiten zum geplanten Bau eines Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen. Das vorhandene Domizil der Floriansjünger ist zu klein, entspricht nicht mehr den rechtlichen Vorgaben und lässt sich am alten Standort nicht erweitern. Die Gemeinde hat jetzt ein Ingenieurbüro beauftragt, mit der Planung für einen Neubau im Gewerbegebiet zu beginnen. Zudem sei eine begleitende Projektgruppe eingerichtet worden.
Der Neubau soll als so genannte „Bunte Wache“ ausgelegt werden. Das heißt: Neben der Feuerwehr soll auch die Polizeistation Wangerland in den Neubau umziehen. Nach den Worten von Gellert sei man sich mit dem Land Niedersachsen über einen langfristigen Mietvertrag über 30 Jahre einig. Die Höhe des Mietzinses stehe aber noch nicht fest. Klar sei, dass die Miete die Mehrkosten abdecken muss, die beim Bau durch die Quartiere des Untermieters entstehen.
Wie Gemeindebrandmeister Eike Eilers sagte, werde sich die Größe der von der Feuerwehr-Räume an den gesetzlichen Mindestvorgaben orientieren. Gellert: „Es wird nur das gebaut, was nötig ist.“ Die Räume für die Polizei könnten dann im Obergeschoss untergebracht werden. Verwundert über den Planungsaufwand zeigte sich CDU-Ratsherr Arndt Lowien. Feuerwehrgerätehäuser würde doch alle denselben Anforderungen unterliegen. „Warum gibt es nicht fünf Musterentwürfe, aus denen sich eine Kommune jeweils einen aussuchen kann? In der DDR hat das geklappt …“
Wangerland (5. 3. 2025) – Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Sanierung des Rates hat am Dienstag Abend die Tür für weitere Windparks im Wangerland geöffnet. Das Gremium folgte in der von zahlreichen Bürgern verfolgten Sitzung mehrheitlich dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung, ein Verfahren für die Änderung des Flächennutzungsplanes anzuschieben. Bauamtsleiter Torsten Meuer und mehrere Ausschussmitglieder betonen aber, dass damit noch keine Entscheidung über die beantragten Projekte gefallen sei.
Mit dem so genannten Aufstellungsbeschluss für das mehrschichtige Bauleitverfahren lege sich die Gemeinde noch nicht fest, sagte Meuer. Im Rahmen der Anhörung der Träger öffentliche Belange, also aller beteiligten Behörden, werde aber sichtbar werden, ob die Pläne überhaupt an den gewünschten Stellen zu realisieren sind. Durch eine der ins Auge gefassten Flächen wolle etwa auch die Firma Tennet eine Stromleitung ziehen. Das letzte Wort zu den Windparkplänen behalte immer der Rat, so Meuer: „Die Gemeinde kann jederzeit die Reißleine ziehen.“
Windräder der neuen Generation werden das Landschaftsbild im Wangerland verändern. Das zeigt die Visualisierung eines Repower-Projektes bei Altgarmssiel. Die neuen Anlagen wären deutlich größer als die bereits stehendem Altanlagen. Alle vier Anlagen stehen übrigens in einer Linie.
Die Vertreter von SPD und GfW (CDU, Grüne, FDP) stimmten für die von der Verwaltung vorgeschlagene Vorgehensweise. Alice Brandenburg-Bienek (CDU) wies dabei den Vorwurf zurück, es gehe der CDU lediglich darum, Einnahmen für die Gemeinde zu generieren. „Wir wollen Rechtssicherheit schaffen.“ Die SPD-Fraktion habe, so ihr Sprecher Holger Ulfers, bislang keine Eilbedürftigkeit gesehen. Jetzt wolle man aber alle offenen Fragen im Rahmen des offiziellen Verfahrens klären.
Die Gruppe der Unabhängigen (ZUW) scheiterte mit ihrem Antrag, zunächst die Fertigstellung des in Bau befindlichen Windparks in Pievens (zwischen Oldorf und Tettens) abzuwarten, um einen optischen Eindruck von den Konvertern der neuesten Genration zu bekommen. Zudem wollten bis zu zwanzig Betreiber von Einzelanlagen ihre veralteten Konverter„repowern“ – dass heißt, durch doppelt bis dreifach so hohe Neuanlagen ersetzten. Schon dadurch werde Geld in die Gemeindekasse kommen, so Ratsherr Immo Müller (ZUW), aber auch das Landschaftsbild werde sich verändern.
„Wir müssen genau abwägen“, forderte Müller. „Auch wir sind für die Nutzung von Windenergie. Um die Akzeptanz bei den Bürgern nicht zu gefährden, sei aber „entscheidend, wo und wie viele Anlagen“ entstehen.
Konkret ging es in dem Ausschuss um Anträge der GP Joule Anlagenbau GmbH und der Windweide Planungs- und Projektierter GbR. Die Gesellschaften wollen in Energieprojekte in Abstimmung mit den Landeigentümern realisieren, die zum Teil schon seit Jahren entsprechende Pläne verfolgen. Die jetzt ins Auge gefassten Flächen liegen an der Landesstraße 812 bei Haddien und beidseitig der Kreisstraße 87 zwischen der Waddewarder Brücke und Oldorf. Wie am Rande der Ausschusssitzung bekannt wurde, soll ganz aktuell auch noch ein dritter Projektierer einen Antrag bei der Gemeinde eingereicht haben.
Teilerfolge erzielte die ZUW dann doch noch. Der Ausschuss folgte der Anregung der Unabhängigen, im Laufe des Bauleitverfahrens mehrere Veranstaltungen auszurichten, auf denen die Bürger informiert werden. Auch soll mit den Windpark-Planern über etwaige Beteiligungsmodelle von Dritten gesprochen werden.