Hooksiel (12. 7. 2024) – Seemannslieder gehörten zur Küste wie das Meer und das Watt. Eine schöne Kostprobe aus seinem Repertoire gab am Donnerstagabend der Shanty-Chor Likedeeler aus Horumersiel, zu dem auch eine Reihe von Sängern aus Hooksiel gehören.
An die 300 Frauen und Männer, Einheimische und Urlaubsgäste verfolgten das Konzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Live hinterm Deich“ am Hooksieler Gästehaus. Jeweils donnerstags ab 19 Uhr gibt eine musikalische Formation auf der Musikmuschel ein Konzert – bei freiem Eintritt.
Im Takt wippende Zuhörer und viel Applaus für die Männer um Hartwig Gerdes waren sichtbarer Beleg für die Einschätzung von Florian Wirth, für die Auswahl des Programms verantwortlicher Veranstaltungsmanager der Wangerland Touristik GmbH: „Unser Wangerländer Shantychor gehört einfach in die Konzertreihe mit hinein.“
Hooksiel (7. 7. 2024) – Die Hooksieler Arbeitsgruppe hat seit einigen Monaten auch weibliche Komponenten. War die Runde der ehrenamtlichen Helfer über Jahrzehnte eine reine Männerdomäne, freut sich Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts inzwischen auch über einige Frauen unter den 21 Aktiven, die sich jeweils mittwochs zu Arbeitseinsätzen im Dorf treffen.
Eine der Frauen ist Conny Anders, die sich nach Kräften mit einbringt. Hier etwas streichen, dort Unkraut hacken oder auch einmal am Grill oder beim Tee kochen helfen. Jetzt stellt sie auch noch ihr künstlerisches Talent in den Dienst der Gemeinschaft ein. Seit dem Sommerfest der Gruppe stellt Conny Anders im Awo-Heim am Gästehaus 19 kleine- und mittelformatige Bilder aus, die überwiegend Motive aus Garten, Natur und Landschaft zeigen, häufig mit Küstenbezug. An jedem der Bilder hängt ein Preisschild. „Der Erlös aus dem Verkauf kommt zu 100 Prozent der Arbeitsgruppe zugute“, freut sich Bruno Bölts.
Conny Anders ist erst vor geraumer Zeit aus Hannover an die Küste gezogen, weil sie schon immer eine innere Nähe zum Wasser in sich gespürt habe. „In Hooksiel fühle ich mich ausgesprochen wohl“, sagte die Frau, die nach eigenem Bekunden in Hooksiel erstmals zu Pinsel und Stift gegriffen hat, um ihr nahe liegende Motive auf eine Leinwand zu bannen. Der Erfolg ist beachtlich: Schon im Verlauf des Sommerfestes der Arbeitsgruppe fanden einige ihrer Bilder einen Käufer.
Die Bilder von Conny Anders können bis auf weiteres jeweils mittwochs von 9 bis 12 Uhr im Awo-Heim in Augenschein genommen werden.
Hooksiel (28. 6. 2024) – Mit einem tollen Auftritt der Auricher Band „Adenalin“ ist am Donnerstag Abend die Konzertreihe „Live hinterm Deich“ am Gästehaus in Hooksiel gestartet. Das Familien-Trio begeisterte die gut 150 Zuhörerinnen und Zuhörer mit professionell gecoverten Songs und ihrem gesanglichen Können.
Veranstalter der Konzertreihe ist die Wangerland Touristik GmbH. Bis Ende August treten unterschiedliche Bands jeweils dienstags im Kurpark in Horumersiel und donnerstags am Gästehaus in Hooksiel auf (die jeweiligen Termine auf Hooksiel-life in der Rubrik „Veranstaltungen“). Der Besuch der Konzerte ist kostenfrei. Für die gastronomische Versorgung sorgt die Agentur Friesenevent.
Zu den Bands, auf die sich die Hooksieler und ihre Gäste auch in diesem Sommer freuen dürfen, gehören unter anderem „Syracrus“ und „Likedeeler“, die im Wangerland bereits eine feste Fangemeinde haben. Die hat „Adenalin“ (Foto: Band) , die erstmals in Hooksiel gastierten, auch verdient. Wer sich davon überzeugen möchte, hat dazu am Donnerstag, 25. Juli, noch einmal die Gelegenheit. Dann gibt Vater Uwe Aden mit seinen Kindern Cantia und Yannec ein weiteres Open-Air-Gastspiel am Gästehaus.
Horumersiel (15. 5. 2024) – Am Mittwoch, 29. Mai, präsentiert die Autorin Kaja Petersen (Foto von Lara Drüppel) ab 19 Uhr ihren neusten Nordseekrimi „Das Schweigen der Dünen“ in der Bücherei Horumersiel. Ihr neuer Roman verspricht Spannung pur und entführt die Lesenden und die Zuhörenden in die faszinierende Welt der Nordseeküste.
Die Geschichte handelt von Kriminaloberkommissarin Serafine Küster, die nach einem schweren Schicksalsschlag traumatisiert ist. Um sich langsam wieder an die Arbeit heranzutasten, reist sie nach Spiekeroog und hilft als Sommerverstärkung bei der dortigen Dienststelle aus. Doch statt der erhofften Ruhe erwartet sie ein rätselhafter Mordfall: Ein Skelett wurde in den Dünen entdeckt, niemand scheint zu wissen, wer das Opfer ist, niemand scheint es zu vermissen. Serafine gräbt tiefer und kommt der Wahrheit Stück für Stück näher – und mit ihr dem Täter.
Alle Krimibegeisterten können sich auf einen unterhaltsamen Abend mit der Autorin freuen, der selbstverständlich mit einer Signierstunde endet. Das Buch „Das Schweigen der Dünen“ kann auch vor Ort erworben werden.
Tickets sind online erhältlich (12 Euro ohne, 10 Euro mit Gästekarte) unter wangerland.de sowie in den Tourist-Informationen Horumersiel und Hooksiel. Restkarten an der Abendkasse kosten 15 Euro.
Hooksiel/Wilhelmshaven (2. 4. 2024) – Pünktlich zur Hauptsaison startet im Juni im Wangerland eine neues kulturelles Format: die Bühnenreihe „Watt mit Kultur“. Grundlage dafür ist eine Kooperation zwischen der Landesbühne Niedersachsen Nord mit Sitz in Wilhelmshaven und der Wangerland Touristik GmbH (WTG).
„Die Idee ist aus dem Wunsch nach einem zusätzlichen Theater- und Kleinkunstprogramm in hochdeutscher Sprache entstanden. Hervorragende Schauspielvorführungen in plattdeutscher Sprache, die sich großer Beliebtheit erfreuen, sind bereits zahlreich auf den Wangerländer Bühnen zu sehen“, so WTG-Geschäftsführer Armin Kanning.
Auch wenn es zur Premiere am Samstag, 15. Juni, mit einer Hommage an Marlene Dietrichs Küchenkünste und dem Programm „Ick will wat Feinet“ eher berlinerisch wird, sind sich Kanning und Olaf Strieb, Intendant der Landesbühne Nord, einig, ein breit gefächertes Publikum anzusprechen. Zum Auftakt von ‚Watt mit Kultur‘ haben sich die Macher als Spielort für das Lokal „Die Muschel“ in Hooksiel entschieden.
„Die besondere Architektur mit direktem Blick auf das Hooksmeer sowie die intime Atmosphäre machen die Veranstaltung zu einem exklusiven Erlebnis und das Publikum wird ganz nah dran sein“, freut sich Strieb. Die Zuschauer erwartet ein vielseitiges Programm, mit einer rasanten Kurzfassung von Shakespeares „Wie es euch gefällt“ (mit Jeffrey von Laun), einem an seinen Gästen verzweifelnden Gastwirt in „Ouzo for one“ (mit Vasilios Zavrakis/Foto) und einem kulinarischen Chanson-Abend rund um Marlene Dietrich in „Ick will wat Feinet“ (mit Sibylle Hellmann und Thomas Denker).
Die geplanten Termine: Samstag, 15. Juni, „Ick will wat Feinet“; Freitag, 21.Juni, „Ouzo for one“ und Freitag, 28. Juni, „Wie es euch gefällt“. Einlass zu allen Vorstellungen ist um18.30 Uhr. Beginn aller Vorstellungen in der „Muschel“ am Yachthafen Hooksiel um 19 Uhr. Weitere Infos und Tickets unter wangerland.de und in den Tourist-Informationen Hooksiel und Horumersiel.
Hooksiel (18. 3. 2024) – Eine gemütliche Tasse Tee am Tag ist ihr wichtig geblieben. Auch wenn die Ostfriesin Teelke Limbeck inzwischen in Dortmund lebt. Mit einer Ausstellung mit dem Titel „Teezeit“ wird die Grafikdesignerin und Illustratorin das Ausstellungsjahr 2024 des Künstlerhauses Hooksiel eröffnen. Die Vernissage beginnt am Sonntag, 24. März, um 11.15 Uhr.
Teelke Limbeck stammt aus Aurich. Gern nimmt sie sich bei einer Tasse Tee die Zeit für kleine grafische Spielereien. Künstlerhausleiterin Renate Janßen-Niemann: „Die daraus entstandenen Arbeiten sind stilistisch und inhaltlich so unterschiedlich, dass es schwierig ist, sie einem bestimmten Thema zuzuordnen. Was sie eint, ist meist eine witzige Idee.“
Die Künstlern schafft es, alltägliche Gegenstände durch visuelle Kniffe in einen neuen Kontext zu stellen. Von Buntstiften und Aquarell bis hin zur Verwendung ungewöhnlicher Materialien wie Keksen, Laubblättern und Milch, experimentiert die Künstlerin dabei mit den verschiedensten Dingen.
Teelke Limbeck studierte Freiraumplanung und Grafikdesign und arbeitete in einem Büro für Landschaftsarchitektur. Seit 2022 Freiberuflerin, gestaltet sie neben Visualisierungen in der Landschaftsarchitektur Kinderbücher, Buch- und Albumcover, Brettspiele und Logos.
Bei ihrer Ausstellung in Hooksiel steht der Tee im Mittelpunkt der Grafiken. Und natürlich, so verspricht Renate Janßen-Niemann, wird es auch zur Eröffnung eine Tasse Tee geben. Die Werke werden im Künstlerhaus in der Lange Straße bis zum 28. April dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr zu sehen sen. Der Eintritt ist kostenlos.
Hooksiel (12. 3. 2024) – Der Verein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel wird das Projekt „Ankerpfad“ weiter vorantreiben. Das bekräftigte Vorsitzender Björn Mühlena auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins am Montagabend. Die hohen Fertigungskosten für die geplanten Informationstafeln an den im Ort präsenten Ankern hätten den Verein zwar anfänglich vor große Herausforderungen gestellt. Aber, so Mühlena: „Nachdem das Projekt vorübergehend auf Eis gelegt worden war, sind wir im vergangenen Jahr aus der Planungsphase herausgekommen und haben die Arbeit am Ankerpfad wieder aufgenommen.“
Inzwischen sind die ersten drei Tafeln fertiggestellt. Sie sollen zusammen mit Vereinsmitgliedern und im Beisein von Seeleuten der jeweiligen beschriebenen Schiffe enthüllt werden. Der Termin stehe noch nicht fest. Zur feierlichen Enthüllung sollen aber auch Sponsoren, Vertreter der Gemeinde und der Wangerland Touristik GmbH (WTG) geladen werden.
Mühlena dankte insbesondere der WTG. Sie habe zugesagt, alle vom Verein betreuten Anker als Sehenswürdigkeiten auf ihrer Homepage zu präsentieren. Geplant sei, alle Anker mit Ortsangabe, Lagekarte und ausführlicher Beschreibung vorzustellen. Dafür sollen die Infotafeln über QR-Codes verfügen, die es den Besuchern ermöglichen, weitere Informationen mit ihren Handys abzurufen. Der Verein würde sich freuen, mehr Geschichten und Fakten zu den Ankern zu erfahren und bittet Wangerländer und Urlaubsgäste um Mithilfe, so der Vorsitzende.
Die Neuwahlen zum Vorstand brachten nur wenige Veränderungen. Björn Mühlena wurde als Vorsitzender, Heinz Keweritsch als zweiter Vorsitzender, Günter Hoffmann als Kassenwart und Günter Schmöckel als Beisitzer bestätigt. Henning Gieseke schied als Schriftführer aus. Zu seiner Nachfolgerin wurde Anja Dittmer gewählt. Mühlena dankte Gieseke für dessen langjähriges Engagement. Er habe unter anderem die Aktivitäten des Künstlerhauses fotografisch dokumentiert und in den Sozialen Medien beworben. „Diese virtuelle Präsenz ermöglicht es uns, die Kunstszene von Hooksiel über die Grenzen hinaus bekannt zu machen und weiter zu fördern“, so Mühlena.
Der Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel habe im vergangenen Jahr erneut intensiv die Arbeit des Künstlerhauses im Ort begleitet. Die Ausstellungen dort würden gut angenommen und böten den Gästen die Möglichkeit zum Austausch mit den Künstlern. Mühlena ließ das Ausstellungsprogramm 2023 Revue passieren. Anfang 2024 sei ein lang gehegter Wunsch des Vereins erfüllt worden: Eine Ausstellung in der Winterpause, die Werke von Künstlern zeigt, die bereits früher einmal im Künstlerhaus ausgestellt haben. Unter dem Titel „Verborgenes“ wurden diese Werke präsentiert, während Vereinsmitglieder die Ausstellung betreuten.
Hooksiel (31. 1. 2024) – Das Künstlerhaus in Hooksiel ist weit über die Region hinaus bekannt und in der Gemeinde Wangerland wohl gelitten. Bester Beleg dafür: Trotz aller Sparzwänge in der Kommune hat noch niemand die Existenzberechtigung des kulturellen Kleinods in Frage gestellt. Schon das ist ein Erfolg, an dem Renate Janßen-Niemann großen Anteil hat.
Renate Janßen-Niemann leitet das Haus sei nunmehr genau zehn Jahren. Ehrenamtlich, aber mit einer gehörigen Portion Kunstverstand und großer Menschenkenntnis, die die 75-Jährige auch ihrer jahrelangen Tätigkeit als Schulleiterin verdankt. Der Wangerländerin ist es unter anderem gelungen, das Künstlerhaus von elitären Kunst- und Kulturdebatten fern zu halten.
6500 Besucher im Jahr
Bei jeder Gelegenheit betont sie, dass die Einrichtung mit ihren 6500 Besuchern im Jahr (2023) auch wirtschaftliche Bedeutung für den Ort und die Gemeinde habe. Als Anziehungspunkt für Urlauber ebenso wie für kulturell Interessierte aus dem In- und Ausland. Denn dafür, dass das Künstlerhaus einen guten Ruf hat, sorgen schon die zahlreichen Stipendiaten, die in dem Haus gelebt und gearbeitet haben – im vergangenen Jahrzehnt meist betreut von Renate Janßen-Niemann. „Ich habe ganz tolle Menschen kennengelernt“, sagte die Künstlerhaus-Leiterin. „Mit einigen bin ich bis heute befreundet.“
Renate Janßen-Niemann hat ihre Aufgabe am 1. Februar 2014 übernommen. Damals trat sie die Nachfolge von Maria Diedrichs-Bolsenkötter an. Die neue Künstlerhaus-Leiterin wurde vom Gemeinderat gewählt. Einstimmig. Dieser Vertrauensbeweis über die politischen Lager hinweg ist der langjährigen CDU-Kommunalpolitikerin bis heute enorm wichtig. „Sonst hätte ich den Sprung ins kalte Wasser auch nicht gewagt.“
Als Leiterin des Hauses plant und kuratiert Janßen-Niemann seither die Jahresprogramme, sucht mit einem Beirat spannende Stipendiatinnen und Stipendiaten aus, kümmert sich um das Kunstkarussell für Kinder, hat ein Auge auf das Kunstarchiv der Gemeinde sowie das Gebäudemanagement und die Betreuung der Aufsichtskräfte im Künstlerhaus. Hinzu kommen das Marketing für die Kulturangebote, von Einladungen zu Ausstellungen über die Pressearbeit bis zum Aufhängen von Plakaten.
Förderer und Sponsoren
Hilfreich ist, dass die gebürtige Sengwarderin in der ganzen ost-friesischen Halbinsel vernetzt ist. Sie ist in Kunsteinrichtungen in Wilhelmshaven ebenso zu Hause wie in Museen in Aurich oder Emden. Dankbar ist sie für gute Tipps etwa von der Leiterin des Schlossmuseums Jever, Dr. Antje Sander, oder für Förderungen zum Beispiel durch die Oldenburgische Landschaft und den Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel.
Der Erfolg des Künstlerhauses hat auch etwas mit der richtigen Mischung des Angebotes zu tun, die sich in den Themen und in den ausstellenden Kulturschaffenden widerspiegelt. Regionale, nationale und auch internationale Künstler zeigen ihre Werke, kommen dabei häufig vor Ort mit ihrem Publikum in Kontakt und – besonders wichtig – nehmen für ihre künftige Arbeit Eindrücke von Menschen und Natur an der Küste mit.
Seit 2014 haben 52 Kunstschaffende im Künstlerhaus ausgestellt, darunter 14 Stipendiaten. Die erste Ausstellung unter der Verantwortung von Renate Janßen-Niemann zeigte Ida Oelke aus Esens, erste Stipendiatin war 2014 Felicitas Blech. Ältester Stipendiat war Gero Troike (78), der 2016 in Hooksiel gewirkt hat, jüngster Julian Robin Müller, der 2019 noch nicht einmal volljährig war, als er im Künstlerhaus ausstellte und, als begnadeter Musiker, auch noch ein kleines Konzert gab.
Dankbar ist Renate Janßen-Niemann für die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister Mario Szlezak und dem Gemeinderat, aber auch mit der Dorfgemeinschaft Hooksiel und den engagierten Helfern aus dem Förderverein. Trotz aller Freude an ihrer Tätigkeit hält die Künstlerhaus-Leiterin aber auch schon Ausschau nach einer geeigneten Nachfolge. Die Ankündigung (oder Drohung?) von Renate Janßen-Niemann: „Spätestens mit 80 werde ist den Posten niederlegen.“
Hooksiel (29. 1. 2024) – Jan Gerjets, Speelbaas der Theatergruppe Hooksiel, ist hoch zufrieden. Nach zehn öffentlichen und einer nicht-öffentlichen Vorstellung fällt die Bilanz der plattdeutschen Theatergruppe sehr positiv aus. „Von 1200 möglichen Zuschauer-Plätzen waren 1100 belegt. Das Publikum war hoch zufrieden und ich glaube auch, dass die Leistungen auf der Bühne recht ordentlich waren.“
Dazu beigetragen haben dürfte, dass es während der Saison von Ende Dezember bis Ende Januar keine Ausfälle im Ensemble gab. Selbst Karin Ortmanns, mit gebrochenem Arm in die Spielzeit gestartet, hielt alle Vorführungen durch. Als Glücksfall erwies sich zudem Neuling Bettina Onnen. Gerjets: „Bettina hat das bei ihrer Premiere sehr gut gemacht.“
Dass das Stück „Keen Moord ut Versehn“ beim Hooksieler Stammpublikum der Bühne und den Urlaubsgästen gut ankommen würde, war zu erwarten. Viel Lob gab es aber auch von elf Laienschauspielern des „Plattdeutschen Theaters Wendland“, die für eine Stippvisite nach Hooksiel gekommen waren. Die Bühne will das Stück ab April auf einer Wanderbühne aufführen und holte sich dafür im Gästehaus noch Anregungen. Das gemeinsame Essen samt Fachsimpelei unter Theaterleuten gehörte dann auch zu den Höhepunkten der Saison. Und natürlich sind die Hooksieler zu einem Gegenbesuch im Wendland eingeladen.
Die Bühne im Gästehaus werde übrigens erst in ein paar Tagen abgebaut, sagte Gerjets im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Die Theatergruppe hat in neue Lichttechnik investiert. Die wolle man schon einmal ausprobieren. Denn, nach der Saison ist vor der Saison.
Fest steht: Die Theatergruppe Hooksiel wird auch Ende 2024 wieder ein Stück auf die Bühne bringen. Welches, das steht noch nicht fest. Zunächst laufe die Abfrage, welche Schauspielerinnen und Schauspieler für die Spielzeit 2024/25 zur Verfügung stehen. Da zwei weitere Akteure ihr Interesse bekundet haben, sich auf der Bühne zu versuchen, dürfte die personelle Auswahl für den Speelbaas etwas vergrößern. Gerjets: „Im Mai und Juni werden wir ein paar Stücke lesen und dann die Entscheidung treffen, an welches Werk wir uns herantrauen wollen.“
Eines ist dabei schon jetzt klar: Im Gästehaus wird Ende des Jahres wieder Plattdeutsch gesprochen und viel gelacht werden.
Hooksiel (28. 12. 2003) – Dramatische Szene im Gästehaus Hooksiel. Ein junger Mann stürmt auf die Bühne, stolpert über einen aufgerollten Teppich, schlägt lang hin und prallt mit seinem Kopf auf den Boden. Schon wieder eine Leiche?
Der Vorhang schließt. Ende des ersten Aktes. Nach einer kleinen Erfrischung können die Besucher der Premiere des neuen Stücks der Theatergruppe Hooksiel „Keen Moord ut Versehn“ aufatmen. Lars Lupenrein (Daniel Buchloh) hat den Sturz unbeschadet überstanden. Nur seine Brille ist zerbrochen. Und damit kann er zunächst Polizeikommissar Bert (Werner Funke) kaum bei der Aufklärung des kriminellen Wirrwarrs im „Krüger-Wellness-Hotel“ helfen. Mord, Mordversuch, Betrug, Heiratsschwindel. Diebstahl ….
Aber der Reihe nach: Hotelbetreiberin Agathe (Anja Harms-Janssen) und ihre Mitarbeiterin Henny (Anke Müller) geben sich alle Mühe, den Leichnam des von Agathe versehentlich vergifteten Erik (Thomas Ulfers) verschwinden zu lassen. Mit mäßigem Erfolg. Plötzlich geistert „der schmucke Erik“ wieder durchs Hotel – zur Freude vor allem von Anneliese (Bettina Onnen), die mit ihrer Freundin Frieda (Karin Ortmanns), beide Stammgäste des Hotels, vornehmlich durch Alkohol entschleunigen will. Dass Frieda dann auch noch vermeintlich Leichenteile durchs Hotel trägt, macht die Arbeit von Polizist Bert nicht einfacher.
Und dann ist da noch Amalia von Holdershusen, eine von Christin Janßen (Foto) herrlich arrogant gespielte Adlige, die es erstmals in das spärliche Quartier in Hooksiel verschlagen hat. Statt der Wellness-Anwendungen muss sie aber zunächst eine weitere Straftat überstehen, eine Kaffee-Sabotage. Am Ende, so gehört es sich für eine plattdeutsche Komödie, klärt sich alles auf. Das Publikum spendet kräftig Beifall und die Darsteller dürfen sich über eine gelungene Vorstellung freuen, auch wenn bei dem ein oder anderen kleinen Aussetzer die Premieren-Aufregung spürbar war.
Neuling Bettina Onnen hat ihre Feuerprobe auf der Bühne mit Bravour gemeistert. Herrlich auch die Kodderschnauze von Karin Ortmanns, der brillenlose Daniel Buchloh („Ich bin nicht blind, ich kann nur nichts sehen“) und Thomas Ulfers als wieder auferstandene „Leiche“. Anke Müller und Anja Harms-Janssen spielten sich im Verlauf des Stückes mehr und mehr frei. Bewährt routiniert der Auftritt von Werner Funke, der den biederen Beamten-Geist lebendig werden lässt.
Insgesamt tritt die Theatergruppe zehn Mal auf. Für die Vorstellung am heutigen Donnerstag sind noch Restkarten verfügbar. Für Freitag ist das Gästehaus ausgebucht.