HookSail 2023 gestartet: Spaß auf der Jade durch „Segeln nach Regeln“

Mittwochs Regatta in Hooksiel
Die Siegerinnen, Sieger und Platzierten der HookSail 2022 nach der Preisverleihung. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (4. 6. 2023) – Mittwochs nach Feierabend heißt es „Leinen los!“ zur HookSail. Unter dem Motto „Segeln nach Regeln“ geht es zu sportlichen Wettfahrten auf die Jade raus, bei denen der Spaß und die Freude am Segeln im Vordergrund stehen. Zum Auftakt Ende Mai waren es gleich 25 Jachten, die bei gutem Wind den Kurs rund um das Muschelzuchtgebiet absegelten. „Ein gelungener Start in die Segelsaison“, befand Hendrik Busemann denn auch, der als Regattawart des Wassersportvereins Hooksiel (WSV) die Feder bei der Veranstaltung führt. 

Die Teilnehmer kommen wiederum aus den am Hooksmeer beheimateten Vereinen WSV, Wilhelmshavener Segel-Club (WSC) und Sail-Lollipop Regatta-Verein sowie vom Mitveranstalter, der Segelkameradschaft Horumersiel (SKHS). Insgesamt stehen acht Termine im Kalender, die von der Tide vorgegeben werden.

Mit dem Start in die neue Saison war der offizielle Abschluss der HookSail 2022 verbunden. Die eigentlich jeweils am Ende der Saison stehende Regattafete mit Siegerehrung musste verschoben werden und fand jetzt am Vereinsheim des WSV statt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr mehr als 60 Jachten gestartet, zog Hendrik Busemann eine eindrucksvolle Bilanz, der, unterstützt von Christian Fahl (SKHS), die Wanderpreise vergab. 

In der Spinnaker-Gruppe gewannen Holger Liebert und Axel Seyfert (Corroborree, WSV) gefolgt von Christian Fahl (Hermann B., SKHS) und Kea Müller (Timpetu, SKHS). Bei den weißen Segeln erkämpfte sich die Crew der „Jots“ mit Skipper Jörg Bendiks (SKHS) Platz eins. Zweiter wurde Helmut Hörnle (Doughnut, SLRV), dritter Sascha Mende (Carrera, SLRV). 

Preis selbst für den „Held im Mittelfeld“

Die Gruppe der Trimarane führte Henning Gerken (Dreebeen, SKHS) an, gefolgt von Nils Hicken (Boaty, SKHS) und Heinz Kuhlmann (Eagle, WSV). Bei den Racern ließ Wolfram Heibeck (WSV) mit seiner „Black Maggy“ die Konkurrenz hinter sich. Ein Sonderpreis ging an die Crew der „Corroborree“, weil sie keine der Feierabend-Regatten ausgelassen hatte. Hinrich Ruhe (Sunshine, WSV) erhielt den Preis für die weiteste Anreise, macht er sich doch jeweils ganz von Minden aus auf den Weg.

Mittwochs-Regatta Hooksiel
Die Jade ist für den Segelsport ein ideales Revier.  Foto: Dörte Salverius

Die „goldene Klampe“ ging an Michael Blenk (Race, WSC). Mit diesem Preis wurde erstmals der „Held vom Mittelfeld“ aus der Spinnaker-Gruppe belohnt. Damit hätten auch die nicht ganz vorne mitsegelnden Mannschaften eine Chance auf eine Auszeichnung, „denn schließlich gilt: dabei sein ist alles“, so Busemann.

Die nächste Mittwochsregatta ist am 14. Juni, ein Termin, den sich auch Sehleute merken sollten, denn von der Hooksieler Mole aus lässt sich das sportliche Ereignis gut beobachten. Geschleust wird um 18 Uhr.

Vorbereitungen auf „MidsummerSail“ laufen

Die WSV-Skipper Wolfram Heibeck und Heinz Kuhlmann stecken dann bereits in den letzten Vorbereitungen für ihre Teilnahme an der „MidsummerSail“, die am 21. Juni, am Mittsommertag, vor Wismar gestartet wird. Dabei handelt es sich um die längste Ostseeregatta, die über rund 900 Seemeilen vom südlichsten Punkt der Ostsee bis zum schwedische Töre führt, dem nördlichsten Punkt. Im Schnitt werden dafür sieben Tage und Nächte benötigt.

Wolfram Heibeck startet nicht zum ersten Mal. Vor zwei Jahren segelte er seine „Black Maggy“, eine Open 40, auf den ersten Platz, eine großartige Leistung. Gemeinsam mit Co-Skipper Hendrik Busemann will er an diesen Erfolg anknüpfen. Heinz Kuhlmann setzt auf seinem Trimaran „Eagle“, einer Dragonfly 32, auf eine Vierer-Crew, dabei auch Sohn Björn. Die Konkurrenz ist groß, aktuell sind 85 Jachten gemeldet

Mit einer steifen Brise und viel Sonnenschein in die neue Saison

Regatta
Die „Aeolus“ bei derRundfahrt auf der Jade. Selbst ein Flautenfeld konnte die gute Laune der Skipper Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach nicht trüben. Foto: Dörte Salverius

Hooksiel (15. 5. 2023) – Herrlicher Sonnenschein, eine leichte Brise auf der Jade, ideales Segelwetter. Die Aktiven des Wassersportsvereins Hooksiel (WSV) hatten bei ihrer offiziellen Saisoneröffnung beste Bedingungen. Rund 25 Segler beteiligen sich zum „Ansegeln“ an einer kleinen Rundfahrt. Wichtiger aber sei, so Vorsitzender Heinz Martin, die Begegnung der Mitglieder, die sich zum Teil über das Winterhalbjahr kaum gesehen hätten. Für gemeinsame Gespräche boten dann eine Kaffeetafel im Anschluss an den sportlichen Teil und ein abendliches Grillen reichlich Gelegenheit. 

Das „Ansegeln“ ist der traditionelle Startschuss in die Seglersaison in Hooksiel. Bis dahin haben die Bootseigner aber schon einiges erledigt, wie Michael Rodenbach und Ralf Trappe im Gespräch mit „Hooksiel-Life“ schildern. Die beiden Skipper kommen aus Fedderwarden und sind seit 18 bzw. 31 Jahren Mitglied im WSV. „Die Saisonvorbereitung fängt eigentlich schon am Ende der vorherigen Saison an“, sagt Trappe. „Sobald die Boote aus dem Wasser sind, müssen sie auf unserem Waschplatz gründlich abgespritzt werden, um Muscheln, Seepocken und Schleim zu entfernen.“ 

WSV anläge
Die WSV-Boots sind im Wasser. Die Saison kann beginnen. Foto: hol

Ab April richtet sich dann der Blick auf die neue Saison. Was dafür an Arbeit anfällt, variiert von Boot zu Boot. Segel werden bei Bedarf ausgebessert, Schutzplanen kontrolliert und gereinigt, das Öl im Schiffsmotor gewechselt, Elektronik und Funkgerät überprüft. „Was jeder Skipper von seiner persönlichen Ausstattung über den Winter von Bord nimmt und dann wieder einrichten muss, ist natürlich sehr unterschiedlich“, sagt Ralf Trappe. 

Die „Aeolus“, das Segelboot von Michael Rodenbach, ist 9,75 Meter lang und 3,05 Meter breit. Das Schiff bietet Schlafplätze für vier Mitsegler. Entsprechend umfangreich ist der Hausstand an Bord. Die „Aeolus“ hat einen GFK-Rumpf. GFK steht für glasfaserverstärkter Kunststoff.

Wie bei allen anderen Booten spielt bei der Saisonvorbereitung die Erneuerung des Anstrichs unterhalb und oberhalb der Wasserlinie eine entscheidende Rolle. Das gesamte Unterschiff wird angeschmirgelt, bevor der neue Antifouling-Anstrich aufgetragen werden kann. „Natürlich völlig biozidfrei“, sagt Ralf Trappe. Sorgen bereiteten den Skippern in diesem Frühjahr die sehr niedrigen Temperaturen bis weit in den April hinein. „Wenn man bei zu niedrigen Temperaturen streicht, kann man sich das gleich schenken“, sagt Vereinsvorsitzender Martin, selbst auch ein erfahrener Segler.

Ralf Trappe und Michael Rodenbach
Die Fedderwarder Segler Ralf Trappe (links) und Michael Rodenbach schildern an Bord der „Aeolus“ die zum Teil recht arbeitsreiche Saisonvorbereitung . Foto: hol

Die Außenhaut der Boote oberhalb der Wasserlinie will ebenfalls gründlich gereinigt und behandelt werden, damit sie gegen Salzwasser und vor UV-Strahlen geschützt ist: Politur, Paste, mehrere Wachsschichten. „Da kommen schon ein paar Tag Arbeit an Land zusammen, bevor wir das Boot mit der Slipanlage unseres Vereins wieder zu Wasser lassen können“, sagt Rodenbach.

Eine Besonderheit beim WSV: Am Tag vor dem Ansegeln sind alle Vereinsmitglieder aufgefordert, ehrenamtlich das Vereinsgebäude und das Gelände am Hooksmeer zu reinigen. „Die Beteiligung ist hier wirklich toll. Das klappt längst nicht mehr in jedem Verein“, sind Rodenbach und Trappe überzeugt. Die gute Beteiligung ist um so bemerkenswerter, da ein großer Teil der WSV-Mitglieder nicht gleich um die Ecke wohnt.

Die Belohnung für die Mühe war ein „ganz toller Tag“ auf der Jade, bei dem die Segler ihre eigenen Fertigkeiten und den Zustand ihres Materials überprüfen konnten. Freuen dürfen sich die Skipper jetzt unter andrem auf acht Mittwochs-Regatten auf der Jade. Die erste Wettfahrt ist für den 31. Mai geplant. Hinzu kommen individuelle Törns. „Ich gehe sechs bis sieben Wochen in die Ostsee“, sagt Michael Rodenbach und schwärm: „Tidefrei, alle paar Kilometer ein Hafen als mögliches Ziel …“ Schöner als in Hooksiel? Natürlich nicht, wehrt der WSV-Recke ab. „Hier muss man halt richtig segeln können.“

Dörte Salverius gab als erste Frau den Hooksieler Seglern den Kurs vor

Hooksiel (19.1. 2023) – Dörte Salverius hat 17 Jahre lang den Wassersportverein (WSV) Hooksiel geführt. Jetzt wurde sie auf der Jahreshauptversammlung des Vereins dafür von Hans Hüser, Vorsitzender des Regionalverbandes Segeln Weser-Ems, mit einer Urkunde und der goldenen Ehrennadel des Verbandes für ihre Leistung geehrt. Die Journalistin aus St. Joost war die einzige Frau Deutschlands an der Spitze eines Segelvereins, als sie 2003 den Vorsitz übernahm. Energisch, zielorientiert und unaufgeregt führte sie den Verein mit seinen rund 350 Mitgliedern. 

Zur Tätigkeit der 1. Vorsitzenden zählte die Verwaltung einer umfangreichen Liegenschaft mit Sommer- und Winterplätzen für die rund 60 Boote des Vereins, der Betrieb des Vereinshauses am Hooksmeer und die Organisation zahlreicher Veranstaltungen. Mehrfach wurde sie im Amt bestätigt. Vor drei Jahren verzichtete sie auf eine mögliche Wiederwahl. Neben den Vereinsgeschäften brachte sie sich in vereinsübergreifende Arbeit des Regionalverbandes Segeln in Weser-Ems und des Segler-Verbandes Niedersachsen ein. 

Hansi Hüser überreichte der langjährigen WSV-Vorsitzenden Dörte Salverius die goldene Ehrennadel des Verbandes (rechtes Bild). Links: Vorsitzender Heinz Martin (von rechts) überreicht Jahn Janssen und Ralf Trappe den „Fahrtenpreis 2022“. Manfred Bolinius erhält eine goldene Nadel für 50-jährige Mitgliedschaft. Fotos: WSV/Theo Kruse

Auf der Hauptversammlung steckten die WSV den Kurs Richtung neue Saison ab. Der 1. Vorsitzende Heinz Martin begrüßte dazu mehr als 125 Wassersportler. In den nächsten Wochen heißt es für die Eigner, ihre Boote für den Sommer fit zu machen. Im April werden die Jachten nach und nach wieder zu Wasser gebracht. Mit dem traditionellen Ansegeln am 13. Mai fällt im WSV Hooksiel dann der Startschuss für die Saison 2023.

Im Jahresprogramm des Vereins steht erneut das Feierabendsegeln, die „HookSail“. An acht Mittwochabenden geht es mit Seglerinnen und Seglern aus den Nachbarvereinen zu einer kleinen Regatta auf die Jade hinaus. Die erste Wettfahrt ist am 31. Mai geplant. 

Intensiviert werden soll die Jugendarbeit. In Kooperation mit der Segelkameradschaft Horumersiel bietet der WSV ab Frühjahr für Kinder und Jugendliche montags ab 17 Uhr ein Segeltraining an. Jugendwart Matthias Behrens plant außerdem wieder eine Ferienpassaktion sowie ein Jugendcamp. Und nicht zuletzt richtet der Verein am 26. August einen Lauf der Jugendmeisterschaften Wilhelmshaven-Friesland aus. 

Den „Fahrtenpreis 2022“ erhielten Jahn Janssen und Ralf Trappe. Sie waren im vergangenen Jahr mit gleichem Ziel unterwegs, durch den Göta-Kanal in Schweden. Die beiden WSV-Skipper waren eher zufällig zur gleichen Zeit unterwegs. Mit seiner „Touché II“ war Trappe 40 Tage unterwegs und legte dabei 1237 Seemeilen zurück. Die „Mary-Ann“ von Jahn und Angelika Janssen kehrte nach elf Wochen mit 1313 Seemeilen im Kielwasser in den Heimathafen zurück. Die größte Herausforderung dieses einmaligen Törns seien die mehr als 60 Schleusen gewesen, die es auf der Wasserstraße zu passieren galt, waren sich die Preisträger einig.

Für langjährige Mitgliedschaft im WSV wurde Manfred Bolinius geehrt, der seit 50 Jahren dem Verein angehört. An der Spitze des Vereins steht auch für die nächsten drei Jahre Heinz Martin. Er wurde im Amt bestätigt, ebenso wie Claus Weegen als 2. Vorsitzender.

Für die Hooksieler Sportbootfahrer hat sich auf der Jade mit der Inbetriebnahme des LNG-Terminals einiges verändert. Das Flüssigerdgas-Regasifizierungsschiff „Höegh Esperanza“ muss bei einem Kurs Richtung Wilhelmshaven passiert werden. „Dann ist zu allen Seiten unbedingt ein Abstand von 300 Metern einzuhalten“, informierte Martin die Sportschiffer.

Zuversichtlich äußerte er sich über den Schleusenbetrieb, der im vergangenen Jahr aufgrund dringender Reparaturarbeiten nur eingeschränkt lief. Ende Januar, Anfang Februar werde die Schleusenkammer zwecks Bauwerksprüfung trockengelegt, habe er von Niedersachsen Ports erfahren. In der Saison solle der Schleusenbetrieb ohne Einschränkungen und in gewohnter Weise laufen, dafür werde auch die inzwischen auf vier Mitarbeiter aufgestockte Schleusen-Crew sorgen.