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Beiträge veröffentlicht in Februar 2023

Energiesparen lohnt sich trotz Preisbremsen für Strom und Gas

Wangerland/Oldenburg (28. 2. 2023) – Am 1. März treten die Preisbremsen für Strom, Erdgas und Wärme. Die staatlichen Entlastungen werden nach Angaben der EWE, Grundversorger auch für das Gebiet der Gemeinde Wangerland, bei rund 50 Prozent Kunden greifen. Die übrigen Kunden würden Verträge haben, deren Konditionen unterhalb der Preisbremsen liegen. 

Für ihre Kunden setzt die EWE die Preisbremsen um, ohne dass diese selbst aktiv werden müssen, teilt das Unternehmen mit. Man passe den Monatsabschlag an und informiere in Kundenschreiben darüber, wie sich der neue Betrag errechnet. Erklärvideos in den sozialen Medien und ausführliche Erläuterungen auf der Internetseite www.ewe.de würden das Informationsangebot ergänzen.

Grundlage für die Berechnung der Gas- und Wärmepreisbremse ist der im September 2022 prognostizierte Jahresverbrauch. Für 80 Prozent dieser Verbrauchsprognose wird der Preis bei 12 Cent/kWh (Erdgas) bzw. 9,5 Cent/kWh (Wärme) gedeckelt. Für die restlichen 20 Prozent gilt weiter der vertraglich vereinbarte Preis. Grundlage für die Gas- und Wärmepreisbremse ist das Erdgas-Wärme-Preisbremsengesetz (EWPBG).

Die Berechnung der Strompreisbremse erfolgt auf Grundlage der aktuellen Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers. Für 80 Prozent dieser Verbrauchsprognose wird der Preis bei 40 Cent/kWh gedeckelt. Für die restlichen 20 Prozent gilt auch hier der vertraglich vereinbarte Preis. Grundlage für die Strompreisbremse ist das Strompreisbremsengesetz (StromPBG).

Die Preisbremsen sind so angelegt, dass es sich Energiesparen weiterhin lohnt. Je geringer der Gesamtverbrauch, desto kleiner ist der Anteil des Verbrauchs jenseits der festgelegten Preisbremse von 12 Cent/kWh (Erdgas) bzw. 9,5 Cent/kWh (Wärme) sowie 40 Cent/kWh (Strom), erläutert die EWE. 

Unabhängige Finanzportale raten dazu, die Berechnung der Preisbremsen der Strom- bzw. Gaslieferanten unbedingt genau nachzurechnen. Fehler können schnell mehrere Hundert Euro ausmachen. Hilfestellung dabei gibt unter anderem die Redaktion „Finanztip“.

Drei Renntage auf Hooksieler Rennbahn

Vorstand Rennverein Hooksiel
Der Vorstand des Hooksieler Rennvereins: (von links) Jana-Sophie Kohnke (Kassenwartin), Timo Zippermayr (2. Vorsitzender), Anna Janssen (3. Vorsitzende), Immo Müller (Vorsitzender), Jan-Simon Otten (ehemaliger Kassenwart) und Marco Will (Pressewart). Foto: Verein

Hooksiel (28. 2. 2023) – Der Hooksieler Rennverein e.V. plant für dieses Jahr drei Mittwochs-Renntage. Diese sollen am 19. Juli, am 26. Juli und am 2. August, jeweils ab 18 Uhr, stattfinden. Wie auf der Mitgliederversammlung bekannt gegeben wurde, können für die Renn-Veranstaltungen – als Neuerung – online auf der Website des Vereines oder auf eventim.de im Vorverkauf Karten erworben werden. 

Die Mitglieder des Rennvereins trafen sich nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause im Gasthof zum Deichgrafen in Förrien. Im Jahr 2021 hatten aufgrund der Pandemie keine Rennen ausgerichtet werden können. Das habe ein Defizit in der Vereinskasse verursacht. Vereinsvorsitzender Immo Müller bedankte sich vor diesem Hintergrund ausdrücklich bei den Sponsoren, durch deren Engagement es erst möglich geworden sei, im vergangenen Jahr wieder drei erfolgreiche Renntage auf der Rennbahn im Freizeitgelände in Hooksiel zu veranstalten. 

Bei den Wahlen gab es in der Führungsriege des Vereins lediglich eine Veränderung. Jan-Simon Otten gab nach vielen erfolgreichen Jahren sein Amt als Kassenwart ab. Zu seiner Nachfolgerin wurde durch ein einstimmiges Votum der Mitglieder Jana-Sophie Kohnke gewählt.

Im Anschluss zur Versammlung fand – begleitet von angeregten Gesprächen – das alljährliche Kohlessen mit Mitgliedern und Gästen statt. 

Kommentar: Flüchtlingsheim bedeutet das Ende für Tourismus-Pläne für Hohenkirchen

Von Gerd Abeldt

Die Gemeinde sperrt sich, auch der Landkreis ist dagegen. Und dennoch: Das Land Niedersachsen plant ganz offensichtlich, in Hohenkirchen, einem Ort mit gerade einmal 1800 Einwohnern, eine zentrales Aufnahmeunterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine und Asylbewerber aus der ganzen Welt einzurichten. 

Wenn die Zeichen nicht trügen, sind die Verhandlungen schon so weit fortgeschritten, dass ein Rückzug des Innenministeriums inzwischen überraschender wäre als die Umsetzung der Pläne – trotz der Bilder aus Upahl in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Protest Hunderter um ihr Dorf besorgter Bürgerinnen und Bürger gegen den Bau eines Containerdorfes für Flüchtlinge zu tumultartigen Szenen führte. 

Ja, Vergleiche sind schwierig. Upahl ist nicht Hohenkirchen. Vielleicht gehen die Friesen etwas gelassener mit schwierigen Situationen um. Aber dennoch müsste es auch der neuen niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens klar sein, dass es alles andere als ideal ist, eine Aufnahmelager in einem kleinen Dorf einzurichten – trotz aller Beteuerungen, dass das Land quasi für die Rund-um-Betreuung der Familien in der Anlage zuständig sein wird.

Sicherheitsdienste, Kinderbetreuung, medizinische Versorgung vor Ort – alles schön und gut. Aber Aufnahmelager für Menschen, die Flucht und zum Teil schwere Schicksalsschläge hinter sich haben sind (glücklicherweise) keine Gefängnisse. Die dort lebenden Familien werden nicht abgeschottet werden können – und das ist gut so. Zu glauben, dass der Zuzug von 400 Fremden in einem Dorf keine Ängste und in der Folge Spannungen auslöst, ist angesichts der Erfahrungen andernorts mehr als naiv.

Offenbar steht die Landesaufnahmebehörde unter erheblichem Druck. Es wird wärmer. Die Zahl der Flüchtlinge steigt. Wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt, ist ungewiss. Und natürlich ist es allemal schöner, Menschen in einer Hotelanlage einzuquartieren als in einem Containerdorf auf der grünen Wiese – zumal wenn Kosten fürs Hotel unter dem Strich noch günstiger sind.

Aber was bedeutet das für die Gemeinde? Das „Dorf Wangerland“ ist quasi das Herzstück der Pläne, den Ort Hohenkirchen mit dem Wangermeer zu einem Urlaubsort hinter den etablierten Küstenbadeorten auszubauen. Die Gemeinde bemüht sich seit Jahren, das Graue-Maus-Image des Ortes aufzupolieren. Endlich wurde ein Investor gefunden, der Millionen ausgeben will, um die Rundinsel in dem Freizeitsee attraktiv zu bebauen. 

So nett die dort lebenden Menschen auch sein mögen: Als Werbefaktor für einen Urlaubsort hat eine zentrale Flüchtlingsaufnahme in unmittelbarer Nachbarschaft noch nirgendwo gedient. 

Das wirft auch die Frage auf, wieso die Betreiber des „Dorf Wangerland“ offenbar ihre Hotelanlage als Flüchtlingsunterkunft anbieten wie Sauerbier. Geht es nur darum, schnelles Geld zu verdienen? Oder stehen sie selbst nicht mehr zu den touristischen Zukunftsplänen der Gemeinde? Letzteres wäre für Hohenkirchen genau so problematisch wie die Einrichtung einer zentralen Flüchtlingsaufnahme.

Entscheidung für Aufnahmelager gegen Bedenken von Kreis und Gemeinde?

Wangerland (27. 2. 2023) – Die Gemeinde Wangerland und der Landkreis Friesland lehnen weiterhin eine zentrale Flüchtlings- oder Asylbewerber-Unterkunft in Hohenkirchen ab. Das bekräftigten beide Kommunen heute in einer gemeinsamen Erklärung. Dennoch könnte eine entsprechende Einrichtung kommen. Wie „Hooksiel-life“ bereits berichtet, steht das Land Niedersachsen in direkten Verhandlungen mit den Betreibern des „Dorf Wangerland“. Die Hotelanlage, die aus der ehemaligen Wangerland-Kaserne hervorgegangen ist, bietet laut Angebot der Betreiber Platz für bis zu 600 Personen.

Am Montag vergangener Woche hatten Vertreter der Landesaufnahmebehörde (LAB) dem Rat der Gemeinde Wangerland in einer nicht-öffentlichen Sitzung ihre Lage und Pläne vorgestellt. Aus Sicht der LAB ist das „Dorf Wangerland“ als Quartier von bis zu 400 Personen geeignet. 100 weitere Plätze könnten als Notunterkunft vorgehalten werden. 

Die Gemeindevertreter hatten im Einklang mit der Position des Landkreises dagegen gehalten, dass der Ort Hohenkirchen mit nur 1800 Einwohnern nicht die nötige Infrastruktur für ein zentrales Aufnahmelager biete. Der Rat hat in der interfraktionellen Sitzung seine Position bekräftigt. Das „Dorf Wangerland“ in Hohenkirchen ist aus Sicht der Gemeindevertreter kein geeigneter Standort für eine zentrale Aufnahmeunterkunft. Dieser Beschluss ist laut Erklärung heute auch dem Land so mitgeteilt worden.

Dass sich dadurch am Fahrplan von Innenministerium und LAB etwas ändert, gilt als unwahrscheinlich. „Über den Standort und Betrieb einer Landesunterkunft entscheidet ausschließlich das Land“, heißt es aus dem Kreishaus in Jever und dem Rathaus in Hohenkirchen – und gehen damit deutlich auf Distanz zum Land. „Landkreis sowie Städte und Gemeinden haben darauf keinen Einfluss.“

Das Land prüfe Flächen für weitere, erforderliche zentrale Aufnahmestellen des Landes in ganz Niedersachsen. Darüber hat das LAB in den vergangenen Wochen auch die Vertreter des Landkreises Friesland und der Gemeinde Wangerland informiert. Beide, Kreis und Gemeinde, hätten aber stets gemeinsam ihre Bedenken gegen eine zusätzliche größere Unterkunft im „Dorf Wangerland“ ausgesprochen. Gemäß Landeskonzept würden Unterkünfte für Familien und alleinerziehende Personen mit ihren Kindern benötigt (überwiegend Asylsuchende), da die bisherigen Landesaufnahmestellen kaum bzw. keine Kapazitäten mehr hätten.

Personen, die in einer zentralen Landesaufnahmebehörde untergebracht sind, werden vollständig durch das Land versorgt und betreut. In den vorhandenen Unterkünften wie etwa in Oldenburg gibt es zum Beispiel eine medizinische Versorgung und Kinderbetreuung.

Der Landkreis Friesland spreche sich nicht gegen die Unterbringung der Menschen aus. Man habe ja auch bereits einige, auch größere zentrale Unterkünfte in den hiesigen Städten und Gemeinden. Das Angebot in Richtung Innenministerium und LAB: In Friesland könnten alternative Flächen geprüft werden, wo zum Beispiel Containerunterkünfte möglich wären. „Soweit uns bekannt, war diese Alternative für das Land aber nicht von Interesse“, bedauern Kreis und Gemeinde.

Während Gemeinde und Landkreis bislang stets bemüht waren, die Diskussion über das zentrale Aufnahmelager hinter verschlossenen Türen zu führen, hat das Innenministerium schon vor Wochen eine öffentliche Präsentation ihrer Überlegungen in Aussicht gestellt. Das soll dem Vernehmen nach jetzt in Kürze passieren: vor Ort im „Dorf Wangerland“.

Eichenbalken garantieren „Pollerbesuchern“ festen Stand

Alter Hafen Hooksiel
Zurück am Alten Hafen: die „Pollerbesucher“ von Angela Große. Foto: Diethelm Roeder

Hooksiel (27. 2. 2023) – Sie sind wieder da: drei „Pollerbesucher“ am Alten Hafen von Hooksiel. Die von der Künstlerin Angela Große aus Hilter geschaffenen Bronzeskulpturen haben wieder einen festen Stand.

Der Förderverein Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel e.V., der Kunst im öffenlichn Raum sowie das Künstlerhaus Hooksiel unterstützt, hatte die Skulpturen im Sommer 2011 aufgestellt. Finanziert worden war das Projekt seinerzeit aus Spenden einer Reihe von Firmen und von Hooksieler Bürgern.

Die abstrakten Objekte in der Form von Wellen oder auch Tropfen assoziieren maritime Gefühle. Ihre hölzernen Füße waren im Laufe der Jahre allerdings durchfeuchtet und entsprechend marode geworden

Dank uralter Eichenbalken, die der Hooksieler Heinz Keweritsch zur Verfügung stellte, haben sie Skulpturen jetzt wieder einen festen Stand. Mitarbeiter der Firma Langenhorst übernahmen die Bearbeitung und die Installation am Hafen, wo die Kunstwerke am Wochenende schon von zahlreichen Spaziergängern in Augenschein genommen wurden.

Vor 75 Jahren „Eisnotdienst“ für ostfriesische Inseln


Friesland (24.2.2023 ) – Ende Februar 1948: Anhaltend starker Frost, steife östliche Winde. Die Schifffahrt kommt zum Erliegen. Starkes Treibeis gefährdet die Versorgung der ostfriesischen Insel Langeoog. Die Inselgemeinde bittet die Seenotretter der DGzRS um Hilfe Die dreiköpfige Besatzung des Motorrettungsbootes „Langeoog“ ist ab sofort im „Eisnotdienst“, häufig vom Tagesanbruch bis zum Dunkelwerden. Teilweise ist das Boot bei stürmischem Ostwind und Frost durch Treibeis so stark behindert, dass es zwölf Stunden für den Weg zum Festland und zurück benötigte. Nicht selten wird die Vereisung durch überkommendes Wasser auch für die Seenotretter selbst zur Gefahr. 

DGzRS im Eiseinsatz
Eine ähnliche Eissituation wie 1948 wenige Jahre später: Die Seenotretter transportieren mit dem Motorrettungsboot „Langeoog“ Proviant für die vom Eis eingeschlossenen Insulaner.
Bildvermerk: DGzRS-Archiv/H. Gleitsmann

Im Jahresbericht der DGzRS von 1948 wird berichtet, dass die Seenotretter „Post, Milch und Personen“ beförderten. Etwa am 25. Februar: Die „Langeoog“ läuft um 8 Uhr aus dem Hafen aus, transportiert insgesamt 142 Personen ans Festland und kehrt um 16 Uhr auf die Station zurück. Einen Tag später werden noch einmal 42 Personen, Post und Milch zwischen Langeoog und Bensersiel befördert.

Auch die Insel Wangerooge war durch die Frostperiode in der zweiten Hälfte des Februars in „Eisnot“ gekommen, so dass die DGzRS-Station mit dem Motorrettungsboot „Lübeck“ einen Notdienst einrichtet. In achtstündiger Fahrt werden am 23. Februar bei frischem Ostwind, mäßig bis grober See und klarem kalten Wetter 21 Fahrgäste, neun Sack Post und Proviant, unter anderem sechs Zentner Zucker, transportiert. Am 25. Februar sind es neben Proviant auch 29 Fahrgäste und circa 300 Kilogramm Post, die von Wangerooge nach Wilhelmshaven gebracht wurden.


Hinzu kommt die klassische Seenotrettung: Am 27. Februar lotst die „Lübeck“ den Motorsegler „Auguste“ (Heimathafen Brake) von See durchs Eis in den Wangerooger Hafen. Am Nachmittag dann wieder Eisnotdienst. Doch die „Lübeck“ kann Carolinensiel nicht erreichen. Der Wasserstand ist zu niedrig. Die Fahrgäste müssen auf halber Strecke in ein kleines Boot umsteigen, von dem wiederum andere Fahrgäste nach Wangerooge gebracht werden.

Ausbau des Glasfaser-Netzes in Hooksiel erreicht zweite Phase

Glasfasernetz Ausbau in Hooksiel
Die Kabel für das Glasfaser-Verteilnetz in Hooksiel sind inzwischen unter der Erde. Foto: hol

Hooksiel (25. 02. 2023) – Die erste Phase des Ausbaus des Glasfasernetzes in Hooksiel ist fast abgeschlossen. Wie die Glasfaser Nordfest auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mitteilt, werden die Baumaßnahmen für das Verteilnetz auf öffentlichen Grund und Boden in den Ausbaugebieten Hooksiel Ost, West und Zentrum in den nächsten Tagen erfolgreich beendet. Tomke Hollander. Pressesprecherin des Infrastruktur-Unternehmens: „Es fehlt dann nur noch die Anbindung eines Neubaugebiets und des Campingplatzes, den wir nachträglich mit ins Ausbaupolygon mit aufgenommen haben.“

Parallel dazu habe der Bau der Hausanschlüsse auf Privatgrundstücken schon begonnen. „Anwohnerinnen und Anwohner, die sich heute schon für einen Glasfaseranschluss und -tarif von einem unserer Vermarktungspartnern entschieden haben, werden in den nächsten Monaten an das neue Netz angeschlossen“, so Hollander. 

„Wir gehen zurzeit davon aus, dass die ersten Hausanschlüsse in den nächsten Wochen aktiviert werden, sodass es nicht mehr so lange dauert, bis die ersten Anwohnerinnen und Anwohner – oder auch Touristen und Besucher – in Lichtgeschwindigkeit surfen können“, so die Pressesprecherin. Wie viele Grundstückseigentümer bislang schon einen Glasfaser-Vertrag bei der Telekom oder der EWE abgeschlossen haben, wisse man bei Glasfaser Nordwest nicht. 

Laut aktueller Planung will die Glasfaser Nordwest die Arbeiten in allen Gebieten Anfang 2024 abschließen. Wer sich später für einen Glasfaseranschluss entscheide, werden dann selbstverständlich auch noch angeschlossen, so Hollander. Ernsthafte Probleme habe es beim bisherigen Ausbau nicht gegeben. Glasfaser Nordwest lägen keine Informationen darüber vor, dass Gas- oder Telefonleitungen bei den Tiefbauarbeiten der Ausbaupartnerfirmen getroffen oder beschädigt worden seien. 

Will das Land die Ausbildung der Feuerwehr-Truppfüher abschieben?

Hooksiel/Hannover. Die Gemeinde- und Kreisfeuerwehren schlagen Alarm. Es fehlen für den Fortbestand der Wehren wichtige Lehrgänge an den landeseigenen Feuerwehrakademien in Niedersachsen. Die CDU-Fraktion im Landtag hat die Ausbildungssituation heute als dringliche Anfrage ins Landtags-Plenum eingebracht.

Katharina Jensen beim Landvolk

Die Freiwilligen Feuerwehren in Friesland löschten Brände, seien Teil des Katastrophenschutzes der Landkreise und käme, wenn technische Hilfe benötigt wird. „Sie helfen bei Verkehrsunfällen und öffnen Türen. Die Kameradinnen und Kameraden brauchen eine entsprechende Ausbildung“, betont die CDU-Abgeordnete Katharina Jensen (Foto) aus dem Wangerland. 

Die Antworten von Innenministerin Daniela Behrens (SPD), der das zuständige Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) unterstellt ist, hätten seinen aber ernüchternd gewesen .„Mehr Digitalisierung, mehr Ausbilder – woher auch immer die kommen sollen – und am liebsten die Verlagerung eines der wichtigsten Führungslehrgänge, des Truppführers, in die Fläche“, fasst Jensen zusammen. 

„Vor allem mit Blick auf den Truppführer finde ich den Vorschlag fatal, denn der bindet in den Akademien mit gut 30 Prozent aller Lehrgänge die meisten Kapazitäten“, so Jensen. Es sei völlig realitätsfern, dass diese Ausbildung künftig Ehrenamtliche in den Kommunen übernehmen sollen. Zumal die Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren in Friesland immer komplexer würden. Immerhin, so Jensen: „Es soll eine Ausbildung in Wilhelmshaven geben, für das Löschen von Bränden am LNG-Terminal.“ 

Für 2023 habe Friesland einen Bedarf von 339 Feuerwehrlehrgängen angemeldet, lediglich 74 konnten vom NLBK zugeteilt werden. „Die Auswirkungen der fehlenden Lehrgänge sind perspektivisch katastrophal. Fehlende Ausbildung gefährdet die Einsatzfähigkeit der Wehren“, so Jensen. Sie unterstützt damit die Kritik, die zuletzt von Gemeinde- und Kreisbrandmeister auf der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel formuliert worden war.

Notlage am Alten Hafen: Toiletten zerstört

Hooksiel (22. 2. 2023) – Ein echter Notstand. Der innere Druck nimmt zu. Doch zum Glück ist gleich da vorn eine öffentliche Toilette. Aber zu früh gefreut. Das WC ist geschlossen. Wegen Vandalismus. 

Dieses nachempfundene Erlebnis könnten in diesen Tagen auch eine Reihe von Karnevals-Flüchtlingen in Hooksiel durchlitten haben. Als ganz schlechten Scherz. Unbekannte haben vor einigen Wochen in der öffentlichen WC-Anlage am Alten Hafen gewütet und und dabei Toiletten, Waschbecken, Seifenspender und Tür zerstört. Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH (WG), beziffert den Schaden gegenüber „Hooksiel-Life“ auf gut 1000 Euro. 

Toilettenanlage Hooksiel
Die Wangerland Touristik GmbH hat Anzeige erstattet. Unbekannte haben in der Toilettenanlage am Alten Hafen gewütet und erheblichen Schaden angerichtet. Foto: hol

Das WC wird von der WTG betreut. Im Kern soll die Anlage mit Toiletten und Dusche den Sportbootfahrern dienen, die ihre Boote im Alten Hafen festmachen. Darüber hinaus können die Toiletten aber von jedermann genutzt werden. 

Auch in der Vergangenheit ist es immer wieder mal vorgekommen, dass die Anlage beschädigt wurde. Die Toiletten liegen auf der Rückseite des Feuerwehrgerätehauses, der Zugang ist versenkt und daher schwer einsehbar. Unmittelbare Nachbarn, die durchgehend ein Auge auf die Anlage haben, gibt es nicht.

Die WTG hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wenn nicht der Zufall hilft, dürften die Aussichten gering sein, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden können. Dennoch, so Kanning, werde die Toilettenanlage in Kürze wieder geöffnet. „Für einen Urlaubsort wie Hooksiel ist eine öffentliche Toilette am ZOB einfach zu wenig.“

Auf ein verbessertes WC-Konzept hofft Wangerlands Tourismuschef im Zuge der Neugestaltung des Feuerwehrareals am Alten Hafen. Bekanntlich zieht die Wehr noch in diesem Jahr in einen Neubau am Hohe Weg um. Bei der Gemeinde Wangerland läuft derweil die Planung an, wie das alte Feuerwehrhaus bzw. das Grundstück künftig genutzt werden kann.

Übrigens: Der unter starkem Druck stehende Urlauber, dessen Notlage wir eingangs beschrieben haben, hatte Glück. Der Inhaber eine nahe gelegenen Gaststätte ließ den Mann seine Toilette nutzen. 

Hooksieler Kinder erhalten Seelenproviant fürs Leben

Viele der Hooksieler Kindergarten-Kinder (wie der kleine Tamme) haben die neue Kita-Leiterin Vanessa Zander längst in ihr Herz geschlossen. Foto: hol

Hooksiel (21. 2. 2023) – Der Kindergarten „Alte Schule“ in Hooksiel bekommt einen neuen Namen. Künftig soll die Kindertagesstätte der Gemeinde Wangerland den Namen „Küstenkinder“ führen. „Alte Schule? Das sind wir nicht“, begründet Kita-Leiterin Vanessa Zander den Vorstoß, der von 16 der 18 Mitarbeitern der Einrichtung mitgetragen und inzwischen auch vom Schulausschuss des Rates unterstützt wird.

In der voll belegten Einrichtung am Kreuzhamm werden in fünf Gruppen (davon eine Integrationsgruppe) 98 Kinder betreut, 27 davon sind im Krippenalter. Vanessa Zander hat im September vergangenen Jahres die Leitung übernommen. In einer schwierigen Zeit. Im Herbst gab es noch eine Vielzahl von Corona- und Grippefällen. „Teilweise waren bis zu 13 Mitarbeiter bei uns erkrankt“, schildert die 30-Jährige im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Die Konsequenz: An drei Tagen blieb die Kita komplett geschlossen. Vier Wochen lang wurde nur Notbetreuung für Kinder von Berufstätigen angeboten. 

„Mir ist schon bewusst, dass das auch für die betroffenen Familien eine harte Zeit war. Aber es ging nicht anders“, sagt Vanessa Zander. Sie freue sich riesig, dass die Eltern inzwischen wieder die Kita-Räume und das dazu gehörende Freigelände betreten dürfen und sich selbst davon überzeugen können, dass die Kinder sich wohl fühlen.

„Wir laden die Kinder bei uns dazu ein, Kind zu sein“, umschreibt Vanessa Zander ihr pädagogisches Konzert. Die Jungen und Mädchen sollen das Miteinander lernen, aber auch den Kontakt zu ihnen zunächst unbekannten Erwachsenen. Im Kern gehe es darum, Bedürfnisse und soziale Kompetenzen zu entwickeln; ohne Vorgaben oder Lernziele. Zander: „Wir sollen den Kindern Seelenproviant für ihren Lebensweg mitgeben.“

Vanessa Zander, selbst noch ohne eigene Kinder, ist in Wilhelmshaven aufgewachsen. Sie lebt aktuell in Sengwarden. Nach dem Abitur auf dem Käthe-Kollwitz-Gymnasium absolvierte sie zunächst eine Lehre als Bürokauffrau. Bei einem Praktikum in der Kita „Hummel-Hus“ in Fedderwarden, habe sie dann entdeckt: „Ich muss etwas mit Kindern machen.“ 

Dieser Erkenntnis folgte ein vierjährige Ausbildung zur Erzieherin. Berufliche Erfahrungen, auch als stellvertretende Leiterin, sammelte die junge Frau unter anderem in Kinder-Betreuungseinrichtungen in Zetel und Varel. Mit der Stelle in Hooksiel sei ihr Wunsch wahr geworden, selbst als Leiterin verantwortlich zu sein. „Und meine Büroausbildung kann ich jetzt auch ganz gut gebrauchen.“

Einige Akzente hat Vanessa Zander in den vergangenen Monaten schon gesetzt. So gibt es im Krippenbereich einen Rückzugsraum für ruhebedürftige Kinder. Zwei Hochbeete sollen das Pflanzen und Ernten vermitteln. Die Mädchen und Jungen dürfen in der Kita-Küche beim Zubereiten des Essens helfen. Und: Jeden Donnerstag wird zum Tagesbeginn mit allen Kindern 15 Minuten lang gemeinsam gesungen. 

Die Kernzeit der Betreuung der „Küstenkinder“ liegt bei 8 bis 13 Uhr. Hinzu kommt eine Frühbetreuung ab 7 Uhr sowie eine Mittagsbetreuung bis 14.30 Uhr. Die neue Kita-Leiterin teilt die Ansicht, dass die Betreuungszeiten mittelfristig erweitert werden sollten, um Berufstätigen besser gerecht werden zu können. Zumal es immer mehr alleinerziehende Eltern gebe. „Viele Nachbarkommunen sind da schon weiter. In Oldenburg etwa gibt eine Kita mit 24-Stunden-Betreuung.“ So weit wird es in Hooksiel nicht kommen. Schon aus Kostengründen.