Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beiträge veröffentlicht in November 2023

Wie das Smartphone den Schutz vor Einbrüchen verbessern kann

Friesland/Hooksiel (26. 11. 2023) – Digitale Technik kann helfen, das Einbruchrisiko zu verringern und damit eigene Heim sicherer zu machen. Die Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland und der Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) gegen in ihrer Informationsoffensive Tipps zum Thema Einbruchschutz. Heute geht es um „Smart Home-Lösungen“.

„Immer mehr Menschen statten ihren Wohnraum mit so genannten Smart-Home-Systemen aus“, sagt Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention in der PI. „Damit werden Komponenten aus der Haustechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik miteinander vernetzt und (fern-)gesteuert, um auf diese Weise automatisierte Abläufe zu ermöglichen.“

Von der Ferne aus Anwesenheit vortäuschen

Ganz bequem ließen sich dann die meisten Geräte im „Smart Home“ über das Smartphone steuern: So könnten etwa die Heizung von unterwegs aus angeschaltet werden, Fenster, Türen und Rollläden öffnen bzw. schließen automatisch oder eine Kamera gibt ein Warnsignal, wenn sich jemand an der Eingangstür zu schaffen macht.

Allerdings: Smart-Home-Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit zuverlässiges Einbruchmelde- bzw. Gefahrenwarnsystem dar, warnen die Präventions-Fachleute. Zudem berge jedes IT-gestützte System Sicherheitsrisiken. Katja Reents: „Ein Einsatz dieser Technik ist aus polizeilicher Sicht nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen, das heißt, das System spielt einem äußeren Betrachter beispielsweise durch Rollladen- und Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor.“ Ratsam sei aber gegebenenfalls eine Alarmanlage mit Smart-Home-Funktionen.

Smart-Home können zum Beispiel absichern, dass ein Alarm einer Alarmanlage auch bei Stromausfall, hoher Luftfeuchtigkeit oder großen Temperaturunterschieden störungsfrei übermittelt wird. Über die Notruf- und Serviceleitstelle können auf digitalem Weg Steuerbefehle für Smart-Home-Komponenten versendet werden – so kann etwa die Spannung des Herds abgeschaltet oder ein Ventil an der Hauptwasserleitung geschlossen werden. Bei der Kombination von einer Alarmanlage und Smart Home, so rät die Polizei, sollte man aber ausschließlich zertifizierte Alarmanlagen und eine zertifizierte App nutzen.

Schutz vor Hackern wichtig

Smart-Home-Anwendungen, die nicht die genannten Voraussetzungen erfüllen, bieten keinen Einbruchschutz. Im Gegenteil. Sie können zum Einfallstor für Hacker werden, die sensible Daten auszuspähen oder die Geräte für kriminelle Zwecke missbrauchen wollen. „Ungeschützte Systeme, ob mit oder ohne Zugang zum Internet, bergen Risiken“, erläutert Katja Reents. „So können Täter Zugriff auf Videokameras erhalten und Daten mitlesen, die online zwischen einem Endgerät des Verbrauchers (z.B. Kühlschrank) und der Steuerungszentrale ausgetauscht werden. Dadurch erhalten sie Einblicke in die Privatsphäre der Bewohner.“

Als Ansprechpartner für Einbruch-Prävention stehen bei der PI Wilhelmshaven/Friesland Katja Reents für Wilhelmshaven (Tel. 04421/942-108) und Anja Kienetz vom Polizeikommissariat Jever (Tel. 04461/7449-181) als Ansprechpartnerin zur Verfügung. VKP-Geschäftsführerin Teelke Battermann ist unter der Telefonnummer 04421/7780942 zu erreichen. 

Gemeinde profitiert von hohen Energiepreisen

Wangerland/Hooksiel (24. 11. 2003) – Die hohen Energiepreise machen sich auch im Haushalt der Gemeinde Wangerland bemerkbar. Aber nicht nur durch gestiegene Kosten für Heizung und Beleuchtung, sondern auch durch erhöhte Steuereinnahmen.

Die Produzenten von erneuerbarer Energie – aus Windkraft, Sonne oder Biogas – haben offenbar von dem hohen Preisniveau profitiert. Endsprechend steigen die Gewerbesteuer-Einnahmen der Gemeinde. Wie Kämmerer Arthur Wichmann vor dem Finanzausschuss erläuterte, seinen zudem offenbar viele Betriebe besser durch die Corona-Krise gekommen als zuvor angenommen.

Unter dem Strich darf sich die Gemeinde für das laufende Jahr über Gewebesteuereinnahmen in Höhe von über 5,3 Millionen Euro freuen. Erwartet worden waren Anfang des Jahres lediglich 4,15 Millionen Euro. Der Mehrerlös von knapp 1,2 Millionen Euro kann jetzt dazu verwendet werden, Löcher an anderen Stellen in der Gemeindekasse zu stopfen.

Alle übrigen Ansätze der Finanzverwaltung haben sich im Laufe des Jahres zum Teil fast punktgenau bestätigt. Landwirtschaftliche Betriebe werden etwa 410.000 Euro Grundsteuer A zahlen. Alle anderen Immobilienbesitzer 2,33 Millionen Euro (Grundsteuer B). Die Hundesteuer schlägt mit 15.000 Euro zu Buche, die Zweitwohnungssteuer mit rund 1 Million Euro und die Vergnügungssteuer mit an die 30.000 Euro. 

Hinzu kommen der Gemeindeanteile an der Einkommensteuer der Wangerländer Bürger (etwa 4 Mio. Euro), der Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer (482.000 Euro), Schlüsselzuweisungen vom Land (2,2 Mio. Euro), Zuweisungen für Aufgaben, die die Gemeinde für andere Behörden erledigt (200.000 Euro) sowie Einnahmen aus Konzessionsabgaben für Strom und Gas, die die Energieversorger zu zahlen haben (etwa 400.000 Euro). 

Die Bilanz für 2023 spielt eine besondere Rolle bei der Diskussion, wo Hebesätze ab 2024 erhöht werden können, um die Einnahmesituation der Gemeinde insgesamt zu verbessern. Im zweiten Teil der Debatte wird es um die Frage gehen, wo die Gemeinde Ausgaben einsparen kann etwa indem sie gewisse Aufgaben nicht mehr, im verringerten Umfang oder effizienter erledigen kann. 

Info-Abend im Gästehaus: Gefährdet Ultraschall die Schweinswale?

Hooksiel (24. 11. 2023) – Die Gemeinde Wangerland und das Netzwerk Energiedrehscheibe, ein Bündnis aus 17 Klima- und Umweltschutzverbänden, laden gemeinsam unter dem Titel „Saubere See – Chloreinleitung in die Jade“ zu einer Informations-Veranstaltung ins Gästehaus Hooksiel ein. Am Donnerstag, 30. November, werden dazu auch Jan Kelling vom Ultraschallanbieter Hasytec Electronics AG (Kiel) sowie Christian Kopp, Schiffsexperte vom NABU Bundesverband, als Referenten erwartet. Bürgermeister Mario Szlezak wird ein Grußwort sprechen.

Ziel der Veranstaltung ist es, die Bevölkerung über die Sorgen bezüglich des Wattenmeeres, der Wasserqualität und der zukünftigen Schiffsbewegungen in der Jade zu informieren. Insbesondere wird die Frage diskutiert, ob eine zweite Saison mit Chlor-Einleitungen vom LNG-Terminal droht und wie der Schweinswal mit der Belästigung durch Lärm und Ultraschall umgeht. 

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, in den Austausch mit Fachleuten zu kommen und gemeinsam zu diskutieren. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) und ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. 

Gemeinde Wangerland will Hebesätze für Steuern und Gebühren erhöhen

Wangerland/Hooksiel (23. 11. 2023) – Der Finanzlage der Gemeinde Wangerland ist angespannt. Am Mittwochabend signalisierte der Finanz- und Wirtschaftsausschuss des Rates Zustimmung zu einer Reihe der von Steuer- und Gebührenerhöhungen, die die Gemeindeverwaltung vorgeschlagenen hatte, um die Einnahmen im nächsten Jahr zu erhöhen.

Gemeindekämmerer Arthur Wichmann beklagte die desolate Haushaltslage der Kommunen insgesamt und der Gemeinde Wangerland im Besonderen. Wesentlicher Grund dafür sei die nicht auskömmliche Finanzausstattung der Städte und Gemeinden durch den Bund und die Länder.

Haushalt steuert auf hohen Fehlbedarf zu

Die Prognose für den Haushalt 2024 der Gemeinde Wangerland habe sich innerhalb weniger Monate von einem zu erwartenden Fehlbedarf von 0,75 Millionen auf ein Minus von 2,4 Millionen Euro erhöht. Kostentreiber seien unter anderem erhöhte Ausgaben für Personal und Zinsen. Hinzu komme aller Voraussicht nach eine höherer Kreisumlage, da auch der Landkreis Friesland ein dickes Fehl erwartet. Der Appell des Kämmerers: „Lassen Sie uns frühzeitig gegensteuern und nicht auf ein Wunder warten.“

Sprecher der verschiedenen Fraktionen im von Lübbo Meppen (FDP) geleiteten Ausschuss lobten die gute Vorarbeit der Gemeinde. Der Kämmerer hat sämtliche Möglichkeiten aufgelistet, zu sparen oder Einnahmen der Gemeinde zu erhöhen. Allerdings, so räumte er ein, sei an vielen Positionen das Potenzial nicht allzu groß, da die „Zitrone“ nach zehn Jahren Entschuldungsvertrag der Gemeinde mit dem Land Niedersachsen (2012-2021) bereits weitgehend ausgepresst sei.

Einvernehmlich empfahl der Ausschuss dem Rat, das von der Verwaltung erstellte „freiwillige Haushalts-Konsolidierungskonzept“ anzunehmen. Das Konzept listet eine Fülle von kleinen und kleinsten Finanz-Stellschrauben auf, mit denen sich die Lage verbessern ließe. Vor Entscheidungen sollen die Maßnahmen aber jeweils noch detailliert beraten werden. 

Zweitwohnungen werden teurer

Bereits auf den Weg gebracht hat der Ausschuss mit jeweils deutlicher Mehrheit einige Steuererhöhungen. So soll der Zweitwohnungs-Steuersatz von 17 auf 20 Prozent erhöht werden, was eine Mehrbelastung von im Schnitt von 170 Euro ausmacht (erhoffte Zusatzeinnahme: 300.000 Euro). Der Hebesatz für die Vergnügungssteuer (Glücksspielautomaten etc.) steigt von 20 auf 22 Prozent (plus 13.000 Euro). Die Steuer für den ersten Hund wird statt mit 50 auf 60 Euro festgesetzt (plus 10.000 Euro).

Um 25 Prozent angepasst werden sollen die Gebühren für „Sondernutzungen an öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen“ (plus 15.000 Euro). Die Palette der betroffenen Aktivitäten reicht hier von Verkaufsflächen über das Aufstellung von Stühlen, Tischen oder Werbung vor Geschäften bis zum Befahren von Gemeindestraße mit überschweren Fahrzeugen. 

Parkgebühren noch auf dem Prüfstand

Zustimmung signalisierte die Politik auch für die Erhöhung der kommunalen Parkgebühren auf das Niveau der Parkplätze der Wangerland Touristik GmbH (WTG). Aktuell würde das eine Erhöhung von 0,50 auf 0,60 Euro für eine halbe Stunde sowie von 5 auf 8 Euro für ein Tagesparkticket bedeuten (plus 70.000 Euro). Nach Ansicht von Alice Brandenburg-Bienek, Sprecherin der Gruppe Gemeinsam fürs Wangerland (GfW), wäre aber mit Blick auf die Gebühren in anderen Kommunen durchaus auch eine stärkere Erhöhung vertretbar – wenn die WTG den Weg mitgeht. Das soll jetzt geprüft werden.

Zusätzlichen Beratungsbedarf meldete die Politik für die von der Verwaltung vorgeschlagene Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuern an. Danach sollen die Hebesätze von 450 auf 500 Prozent steigen (zusammen gut 700.000 Euro). Alice Brandenburg-Bienek (CDU) gab zu bedenken, dass es nicht gut zusammenpasse, einerseits nach neuen Gewerbeflächen für ansiedlungswillige Unternehmen zu suchen und zeitgleich die Gewerbesteuer zu erhöhen. Andererseits, so sagte Marianne Kaiser-Fuchs (SPD), seien harte Entscheidungen nötig. „Die Kosten steigen überall.“

Die Beratungen über die Grund- und Gewerbesteuern, die zu den wichtigsten Einnahmequellen der Gemeinde zählen, soll jetzt im Verwaltungsausschuss fortgesetzt werden. Dort wird dann einen Beschlussvorschlag für die Dezember-Ratssitzung erarbeiteten. Im Gegensatz zum Finanzausschuss tagt der Verwaltungsausschuss allerdings nicht öffentlich. 

Millionen Kubikmeter Sand aus der Jade für den Hooksieler Strand?

Sandabbruch am Strand
Durch Auffüllungen sollen die Sandabbrüche am Strand von Hooksiel (hier am Strandhaus 1) ausgeglichen und im besten Fall dauerhaft gestoppt werden. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (22. 11. 2023) – In der Jade wird gebaggert. Viel gebaggert. Die Fahrrinne muss auf Tiefe gehalten werden. Und auch an den Liegeplätzen für die Schiffe lagert sich immer wieder Sediment ab, das ausgebaggert werden muss und dann irgendwo hinter Wangerooge in der Nordsee verklappt wird. 

Kann man diesen Sand nicht bessert nutzen? Etwa am immer schmaler werdenden Strand von Hooksiel? Hier nagen seit Jahren Strömung und Sturmfluten am Deichvorland, tragen den Badestrand ab und gefährden damit auf Dauer auch die Standfestigkeit des Deiches.

In seinem Rechenschaftsbericht unternahmen Schäfermeier und Kassenwartin Geraldine Vogdt einen Streifzug durch die Themen, die im Rat verhandelt wurden. Die 107 Mitglieder starke Wählergemeinschaft hat fünf Sitze im 24 köpfigen Rat. Zu ihren Kernthemen gehörte bei der Kommunalwahl: Der Erhalt des Meerwasser-Hallenwellenbades Hooksiel und die Verhinderung von Massentourismus.

Die Idee, an der seit Monaten ein mit Vertretern etlicher Behörden und Verbänden besetzter Runder Tisch arbeitet: Statt den Jadesand zu verklappen, könnte man ihn an den Strand von Hooksiel pumpen. Projektleiter ist Ratsherr Dieter Schäfermeier, zugleich Vorsitzender der 2017 als Pro Hooksiel gegründeten Wählergemeinschaft Pro Wangerland. 

Runder Tisch mit allen Behörden

Schäfermeier berichtete am Dienstagabend auf der Mitgliederversammlung der Gemeinschaft im Hooksieler Gästehaus über das Großprojekt, das bei Gesprächen im Rathaus mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) geboren worden war. Erstmals habe der Runde Tisch im August getagt. Mit dabei waren unter anderem Vertreter des Deichbandes, der Hafengesellschaft NPorts, des Domänenamtes, der der Strand gehört, des Niedersächsischen Landesamtes für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der Wasserstraßen-Verwaltung des Bundes, des Landkreises Friesland sowie als zweite Vertreterin aus dem Wangerländer Rat die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU).

„Alle haben Zustimmung signalisiert“, sagte Schäfermeier. Inzwischen seien eine Reihe von offenen Fragen abgearbeitet. Gemeinde und Wangerland Touristik GmbH (WTG) hätten ihre Wünsche formuliert, ein Planungsbüro ist eingeschaltet, Bedenken der Nationalparkverwaltung wurden erörtert. Klar sei, dass das Baggergut, das am zweiten LNG-Terminal in Wilhelmshaven anfällt, für das Projekt nicht in Frage kommt. „Aber bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung fallen jedes Jahr zwölf Millionen Kubikmeter Sand an“, sagte Schäfermeier. „Rund 50 Prozent davon sei für den Strand geeignet.“

Strand nahe des Campingplatzes geplant

Aufgespült werden soll der Strand vom Außenhafen bis auf Höhe Hooksieler Campingplatz. Dafür werden nach ersten Berechnungen drei bis vier Millionen Kubikmeter Sand benötigt. Der Spülvorgang könnte zwei bis drei Jahre dauern. Denn, darin sei man sich einig, so Schäfermeier, der Sand müsse jeweils abschnittweise gesichert werden, damit er nicht bei der nächsten Flut wieder verschwunden ist. Ein Ziel der Aufspülung sei auch die Gestaltung eines neuen, deutlich ortsnäheren Strandes in der Nähe des Campingplatzes.

Schäfermeier sieht in der Strandaufspülung eine Art Kompensation für die Belastungen, die durch die Energieprojekte auf dem Voslapper Groden samt Flüssigerdgasimport nahe des Hooksieler Hafens für den Tourismus im Wangerland entstehen. Hilfreich für die Finanzierung wäre, dass durch die Aufspülungen an anderen Stelle Kosten gespart werden können, ergänzte Pro-Wangerland-Ratsherr Hedde Hobbie

Kanning im Hallenwellenbad Hooksiel
Pro Wangerland ist zuversichtlich, dass die Wangerland Touristik die Mängel im Hallenwellenbad Hooksiel nach und nach selbst abstellen kann. Archiv-Foto: hol

Als Erfolg wertete Schäfermeier, dass die Umwidmung von Dauerwohnungen in Ferienwohnungen gestoppt worden sei. Schwieriger sei der Umgang mit Ferienwohnungen, die zum Teil über Jahrzehnte in Wohngebieten illegal betrieben wurden. „Da müssen wir andere Wege finden.“ Zuversichtlich zeigte sich der Ratsherr sich zur Zukunft Hallenwellenbades. „Es besteht keine Gefahr, dass das Bad geschlossen wird.“ Es gebe Sanierungsbedarf. Den werde aber die WTG nach und nach selbst abarbeiten. Die von Gutachtern dafür ermittelten Kosten von rund 15 Millionen Euro halte er für überzogen.

Temperatur in den Bädern wird erhöht

Die gute Botschaft des Abends für Badegäste: Die Gemeinde hat beschlossen, die Wassertemperaturen in den WTG-Bädern in Hooksiel und Horumersiel wieder um zwei Graf auf 29 bzw. 31 Grad anzuheben, da die Energiepreise wieder gesunken seien. 

Es sei gut, dass in der Betreiberfrage für das Restaurant im Bad ein Schlussstrich gezogen wurde und die WTG den Vertrag mit Pächter Hippenstiel gekündigt habe. Aus Sicht von Schäfermeister seien weder der Pächter noch der Vertrag akzeptabel gewesen. Zur Frage der Rechtmäßigkeit der Kündigung gibt es bekanntlich einen Rechtsstreit.

Sorgen machen sich die Anhänger von Pro Wangerland um das „Thalasso Meeres Spa“. Die Einweihung des neuen Gesundheitstempels der WTG in Horumersiel war mehrfach verschoben worden und soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 erfolgen. Ob das Thalasso-Zentrum danach wirtschaftlich betrieben werden kann, sei eine offene Frage. Schäfermeier: „Ich bin da skeptisch.“

Wichtig wäre auch der Verkauf der Rundinsel im Wangermeer. Nachdem ein erster Interessent abgesprungen war, verhandelt die Gemeinde aktuell mit Investoren aus Esens. Schäfermeier: „Wir brauchen das Geld aus dem Verkauf dringend in der Gemeindekasse.“

Thalasso
Das Thalasso Meeres Spa soll 2024 eröffnet werden. Ob das Konzept des Gesundheitstempels in Horumersiel dauerhaft aufgehen wird, ist noch ungewiss. Foto: WTG

Großraum-Disco „Twister“ abgebrannt

Twister
Ein Grobrand hat in der Nacht zu Mittwoch die Diskothek „Twister-Dance“ in Sande zerstört.Foto: Polizei

Sande (22. 11. 2023) – Großfeuer in Sande. In der Nacht zum Mittwoch ist mit dem „Twister Dance“ die größte Diskothek im nördlichen Landkreis Friesland komplett ausgebrannt. Verletzt wurde niemand. Nach Polizeiangaben ist die Ursache des Unglücks noch völlig unklar. Auch zur Schadenshöhe könne man derrzeit noch keine Auskünfte geben. Die dürfte aber im hohen sechstelligen Bereich liegen.

Der Feueralarm hatte Rettungsleitstelle Friesland/Wilhelmshaven gegen 23.10 Uhr erreicht. Die Großraum-Diskothek in der Weserstraße brenne. „Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Brandort war bereits eine offene Flammen- und starke Rauchentwicklung aus dem Bereich des Dachstuhles feststellbar“, schildert die Polizei.

Nachdem die Löschmaßnahmen keinen Erfolg mehr versprachen, seien diese eingestellt worden. Die Feuerwehrleute kontrollierten daraufhin, dass das Gebäude „kontrolliert“ abbrennt, also durch das Feuer kein zusätzlicher Schaden im Umfeld entsteht. 

Vor Ort waren die Freiwilligen Feuerwehren Sande und Neustadtgödens. Sie wurden unterstützt durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Sande und von Teilen der Freiwilligen Feuerwehr Varel. Die Bevölkerung der in der Nähe befindlichen Straßenzüge wurde gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. 

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Dabei werden unter anderem hochauflösende Film- und Bildaufnahmen mittels Drohne eingesetzt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr waren den Tag über noch mit der Brandbekämpfung bzw. mit der Sicherung der Brandstelle beschäftigt. Es kam hier und dort zu Verkehrsbehinderungen. Es ist beabsichtigt, einen Brandsachverständiger zur Aufklärung der Brandursache heranzuziehen, kündigte die Polizei an.

Die Betreiber der Diskothek zeigten sich in einer ersten Reaktion „geschockt“. Mehr wolle und könne man zurzeit nicht sagen.

Innenministerin: Der Schutz der LNG-Terminals hat höchste Priorität

Innenministerin Daniela Behrens vor Hooksiel
Zum Ende ihres Besuches nutzte Innenministerin Daniela Behrens (re.) die Chance, selber im Schlauchboot am Training der MEG teilzunehmen. Hinten links: Polizeipräsident Johann Kühme. Im Hintergrund das LNG-Terminal Wilhelmshaven und die Hooksieler Hafeneinfahrt. FOTO: WSP

Wilhelmshaven/Hooksiel (21.11.2023) – Die Bedeutung der Jade für die Energieversorgung Deutschlands hat zugenommen. Entsprechend sind auch die Anforderungen an die maritime Sicherheit gestiegen. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens nahm heute zusammen mit dem Oldenburger Polizeipräsidenten Johann Kühme de, und dem Leiter der Wasserschutzpolizei-Inspektion, Polizeidirektor Jörg Beensen, an einem mehrtägigen Training der Maritimen Einsatzgruppe (MEG) teil. Hauptthema der Übung rund ums LNG-Terminal Wilhelmshaven vor dem Hooksieler Außenhafen: Der Umgang mit potenziellen „Störern“ im Wasser.

Das Training, an dem rund 40 Einsatzkräfte teilnahmen, begann am Montag und soll am Mittwoch beendet sein. Beteiligt sind neben Beamtinnen und Beamten der Wasserschutzpolizei auch Kräfte aus der Technischen Einsatzeinheit der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen.

Ministerin Behrens zeigte sich beeindruckt: „Die Maritime Einsatzgruppe der Wasserschutzpolizei Niedersachsen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Maritimen Sicherheitsarchitektur des Landes Niedersachsen. Gerade in Zeiten, wo dem Schutz kritischer Infrastruktur besondere Bedeutung zukommt, stellt die MEG einen unverzichtbaren Einsatzwert dar.“ Mit Wilhelmshaven und Stade gebe es in Niedersachsen zwei LNG-Terminals, die einen elementaren Beitrag zur Energieversorgung leisten würden. Der Schutz dieser Anlagen vor möglichen Störungen und Angriffen habe höchste Priorität, so die Ministerin.

Auch Polizeipräsident Kühme zeigte sich zufrieden. „Das regelmäßige Trainieren festigt die individuelle Handlungssicherheit der einzelnen Besatzungsmitglieder und trägt gleichzeitig zur Optimierung der Einsatzfähigkeit im Ganzen bei. Ich bin nicht erst nach dem heutigen Besuch davon überzeugt, dass wir auch auf dem Wasser voll einsatzbereit sind.“

Die MEG ist eine Einheit der Wasserschutzpolizei für spezielle Einsatzlagen auf Gewässern. Eingesetzt wird sie etwa für den Begleit- und Objektschutz oder das Räumen bzw. das „Boarden“ von Wasserfahrzeugen. Nicht zuletzt bei der Absicherung der Inbetriebnahme des LNG-Terminals in Wilhelmshaven Ende 2022 kam der MEG eine besondere Bedeutung zu. 

Maritime Einsatzgruppen gibt es in allen fünf Küstenländern. Bei Bedarf agieren sie als Verbund gemeinsam. In Niedersachsen gehören der Einheit 25 Polizeibeamtinnen und -beamte an, die in der Regel ihren Dienst in den WSP-Stationen, unter anderem in Wilhelmshaven, versehen.. Spätestens seit den Anschlägen auf die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee vor gut einem Jahr gehört der Schutz maritimer kritischer Infrastruktur zu den zentrale Aufgaben der WSP in Niedersachsen.

Neuer Jugendtreff in Hooksiel: Wo junge Leute lernen sich einzubringen

Vanessa Müller
Die Studentin Vanessa Müller betreut in den kommenden Monaten jeweils freitags von 16 bis 20 Uhr den „Jugendtreff“ im Hooksieler Jugendraum. Foto: hol

Hooksiel (20. 11. 2023) – Hooksiel ist mit rund 2000 Einwohnern der größte Ort im Wangerland. Für Kinder und Jugendliche gibt es Sportangebote in Vereinen und einen Jugendraum mit Koch- und Spielangeboten, Kicker- und Billardtisch. Allerdings hat der von der Jugendpflege der Gemeinde Wangerland betreute Raum bislang einen Tag in der Woche geöffnet (dienstags von 15 bis 20 Uhr).

Reicht das aus? Gibt es darüber hinaus Bedarf? Was wünschen sich die jungen Leute im Ort? Diesen Fragen will Vanessa Müller (20) nachspüren. Die junge Hooksielerin studiert im dritten Semester an der Hochschule Emden/Leer „Soziale Arbeit“. Im Rahmen des Projektes „Bewegte Pädagogik in der sozialen Arbeit“ bietet sie Hooksieler Jugendraum, dessen Zugang sich an der Rückseite der Turnhalle befindet, in den nächsten Monaten zusätzlich freitags von 16 bis 20 Uhr einen „Jugendtreff“ an. 

Der Jugendraum ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche ab elf Jahren. Zur Premiere des „Jugendtreffs“ kamen fünf junge Leute. „Wir haben vier Stunden lang zusammen gespielt“, sagt Vanessa Müller. „Das hat richtig Spaß gemacht.“ Ihr Eindruck: Auch die jungen Besucherinnen und Besucher fanden das „cool“.

Im Rahmen ihres Projektes möchte die angehende Sozialpädagogin zusammen mit den Kindern und Jugendliche Ideen entwickeln, was man machen kann und will. Ein Ziel der pädagogischen Arbeit sei es, dass die jungen Leute lernen, sich selbst einzubringen. Erste Überlegungen sind ein Jugendgottesdienst am Buß- und Bettag (22. November), Back- und Kochstunden sowie ein Boßeltraining Anfang nächsten Jahres. „Boßeln gehört zur Tradition unserer Region. Aber immer weniger Jugendliche können das.“

Vanessa Müller liegt die Jugendarbeit im Blut. Aktuell leitet sie die Jugendfeuerwehr Hooksiel, der sie selbst schon seit Jahren angehört. Und auch im Konfirmations-Unterricht hat sie sich sehr aktiv eingebracht. „Ich weiß, dass mir die Arbeit mit Jugendlichen viel Spaß macht. Deshalb habe ich nach dem Abitur den Studiengang gewählt.“

Das Projekt „Jugendtreff“ wird aktiv von der Jugendpflege der Gemeinde Wangerland unterstützt. Deren Leiterin, Imke Gerdes, steht der Hooksielerin als pädagogische Ansprechpartnerin zur Seite. Ob aus dem Jugendtreff, der zunächst bis Juni 2024 laufen soll, ein dauerhaftes Angebot werden kann, ist ungewiss. Schon aus personellen Gründen. „Zunächst geht es erst einmal darum, den Bedarf zu prüfen“, sagt Vanessa Müller, die hofft, dass der neue Treffpunkt sich schnell im Ort herumspricht. „So viele Alternativen für Jugendliche gibt es in Hooksiel ja nicht.“ 

Wellenanlage defekt: Hallenbad bleibt für eine Woche geschlossen

Einweihung HWB
Das Meerwasser-Hallenwellenbad in Hooksiel bleibt nächste Woche geschlossen. Die Wellenanlage muss repariert werden. Archiv-Foto: WTG

Hooksiel (20. 11. 2023) – Im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel ist die Wellenanlage ausgefallen. Deshalb bleibt das Bad in dieser Woche geschlossen. Das hat die gemeindeeigene Wangerland Touristik GmbH (WTG) mitgeteilt.

Die Wellenanlage werde im Zeitraum von Montag, 20. November, bis Montag, 27. November, repariert. Durch die Komplett-Schließung solle gewährleistet werden, dass das das Bad „möglichst schnell wieder in Betrieb“ genommen werden kann.

Die Saison im Hallenwellenbad hatte in diesem Jahr erst Mitte Juli begonnen. Der Badetempel war zuvor monatelang aufgrund der hohen Energiekosten und akuter Sanierungsarbeiten geschlossen gewesen. 

Schwierigkeiten mit der Wellenanlage waren bereits am Vorabend der Wiederinbetriebnahme aufgetreten. WTG-Mitarbeiter hatten den Schaden durch Eigenleistung noch pünktlich zur Eröffnungsfeier provisorisch beheben können. Jetzt soll die für die Steuerung der Brandung verantwortliche Technik fachmännisch instand gesetzt werden.

Punkt für nervenstarke Hooksieler

Hooksiel (19. 11. 2023) – Mit einem etwas glücklich erkämpften Auswärtspunkt sind die Tennis-Herren-Ü60 des FC Nordsee Hooksiel in die Saison gestartet. Gegen 22 Uhr zauberte Spitzenspieler Robert Meints einen Ball mit letzter Kraft in einem perfekten Winkel so übers Netz, dass er für gegnerische Doppel des TC Aurich unerreichbar war. Ergebnis: 10:8 im Matchtiebreak und damit Gesamtendstand 3:3.

Der Beginn der Partie war am Samstag erst für 16.30 Uh in der Dreifeldhalle in Aurich angesetzt. Aufgrund der vielen sehr engen und damit langen Spiele zog sich die Begegnung bis in die Nacht. Dabei sah es zunächst für den FCN gar nicht gut aus. 

Alex Scholz verlor sein Einzel an Position zwei klar mit 3:6, 0:6. Und auch Reiner Meints ging an drei im ersten Satz mit 0:6 unter. Lediglich Robert Meints konnte mit seinem Gegner gut mithalten. Dann die Wende: Reiner Meints gewann den zweiten Satz im Tiebreack 7:6 und entschied auch den Matchtiebreak mit 10:7 für sich. Robert Meints erwies sich in seinem Einzel an eins ebenfalls als nervenstark (7:5, 3:6, 10:8). Noch enger verlief das Spiel von Uwe Frerichs an Position vier – diesmal aber mit dem besseren Ende für Aurich: 7:5, 3:6, 9:11. 

Nach dem Zwischenstand von 2:2 mussten die Doppel entscheiden. Der Schachzug, mit Robert Meints das zweite Hooksieler Doppel stark zu machen, erwies sich als richtig. Während Gerd Abeldt/Axel Scholz im ersten Doppel mit 1:6, 2:6 chancenlos blieben, sicherten Robert Meints und Uwe Frerichs mit 6:1, 0:6, 10:8 den Auswärtspunkt.