Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Beiträge veröffentlicht in März 2024

CDU-Abgeordnete Jensen fordert mehr Geld für niedersächsische Seehäfen

Wangerland/Wilhelmshaven (26. 3. 2024) – Die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (Wangerland) unterstützt die Forderung der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft nach zügiger Erweiterung des Jade-Weser-Ports. Die zweite Ausbaustufe sollte nicht nur eine Erweiterung des Containerumschlags vorsehen. Es müssten mit Blick auf die Anforderungen der Energiewende vor allem auch Montage- und Logistikflächen für Offshore-Windenergie vorgesehen werden. Hinzu kommen sollten Umschlagsmöglichkeiten über einen RoRo-Terminal, etwa für Auto-Importe, sowie für die mögliche Nutzung von strategischen Umschlag- und Verlegeleistungen von Bundeswehr oder NATO-Einheiten. 

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen

Bei der jetzt vom Bund vorgelegten nationalen Hafenstrategie ist es der rot-grünen Landesregierung in Hannover nach Ansicht von Jensen (Foto) nicht gelungen, ihren Einfluss geltend zu machen. „Ohne den Ausbau der niedersächsischen Seehäfen wird die Energiewende nicht gelingen“, kommentiert die CDU-Politikerin, die Mitglied im Unterausschuss Häfen- und Schifffahrt des Landtages ist. Kritisch bewertet die Abgeordnete insbesondere die fehlenden Zusagen des Bundes zu einer Erhöhung des Hafenlastenausgleichs.

Die CDU-Fraktion in Niedersachsen fordere ebenso wie die Wirtschaft eine jährliche finanzielle Zusicherung des Bundes in Höhe von mindestens 400 Millionen Euro für die deutschen Seehäfen. Die Häfen kämpften mit veralteter Infrastruktur, zunehmender Verschlickung von Wasserstraßen und sowie hohen bürokratischen Hürden. 

„Zudem müssen schnellere Planungs- und Bauverfahren sowie die Reform der Einfuhrumsatzsteuer dazu beitragen, Wettbewerbsnachteile abzubauen und die Hinterlandanbindungen der Häfen zu verbessern“, so Jensen. „Nur mit einer gut ausgebauten und zukunftsfähigen Hafeninfrastruktur können die niedersächsischen Seehäfen auch dem internationalen Wettbewerb standhalten.“ 

Allein um die Ausbauziele bei der Windenergie-Nutzung auf See zu erreichen, würden gut 200 weitere Hektar Hafenflächen benötigt. Erforderlich sei, so Jensen, analog zum Bundes-Verkehrswegeplan ein Hafeninfrastruktur-Plan, der klare Zeiträume, Prioritäten und Finanzzusagen beziffert. Bis der vorliege, sollte das Land Niedersachsen beim Ausbau der Häfen stärker in Vorleistung treten und mehr Finanzmittel bereitstellen. 

Mit drei Holz-Eiern zum Oster-Glück

Hooksiel (26. 3. 2024) – Hooksiel steht vor einer Premiere. Am Ostersonnabend, 30. März, steigt die erste nachhaltige Ostereier-Jagd. Erfolgreiche Jäger dürfen sich auf süße Überraschungen freuen.

Organisator der neuen Veranstaltung ist die Auszubildenden-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“. Die jungen Leute haben sich in diesem Jahr zum Fastnachtslaufen zusammen gefunden. Inzwischen sind sie „ein neues Organ der Dorfgemeinschaft“, so Julian Dreßel und Nico Müller. Unterstützt von Gewerbetreibenden, Vereinen und Privatleuten will die Gruppe zu Ostern Hooksieler Kindern eine Freude bereiten.

Das Konzept: Die Organisatoren verstecken in Hooksiel insgesamt 600 Ostereier. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre können sich am Ostersonnabend in der Zeit von 10 bis 18 Uhr auf die Suche danach begeben. Das Nachhaltige daran, so Dreßel: „Die Eier sind aus Holz, schmelzen nicht und können wieder verwendet werden.“

Kinder, die drei Eier gefunden haben, können damit zum Kiosk Dekena oder zur Gaststätte „Muschel“ (am Tennisplatz) gehen, wo sie mit einer Überraschung belohnt werden – aber jedes Kind nur einmal. Von den 600 Eiern sind zwei golden angemalt. Müller: „Wer die findet, bekommt einen Extra-Preis.“

Versteckt werden die Eier am Deich am Alten Hafen, im Garten der Generationen an der Nee Straat, im Außengelände des Gästehauses, rund um die „Muschel“ am Rand des Freizeitgeländes, im Garten des Walter-Spitta-Hauses sowie auf dem Skaterplatz am Sportplatz. Hauptsponsor der 1. Hooksieler Ostereier-Jagd ist Kiosk-Betreiber Jens Dekena. Zu den weiteren Unterstützern zählen die Dorfgemeinschaft, der Seebadeverein, die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ sowie die Ferienwohnung-Vermietungen Müller und Dittmer.

Junger Chef mit mediterraner Küche

Restaurant Santorini
Azad Kadandir ist stolzer Inhaber des Hooksieler Restaurants „Santorini“. Foto: hol

Hooksiel (26. 3. 2024) – Azad Kadandir ist gerade einmal 18 Jahre alt, aber schon stolzer Inhaber einer Gaststätte. Vor wenigen Tagen hat der junge Mann im Herzen von Hooksiel das Restaurant „Santorini“ eröffnet. Unterstützt wird er von seiner Familie – von Mutter, Vater, Geschwistern.

„Ich habe schon seit meinem sechsten Lebensjahr mit Gastronomie zu tun“, sagt Azad Kadandir. Der Sohn kurdischstämmiger Eltern ist in Schortens aufgewachsen. „Erfahrung habe ich bei verschiedenen Praktika in Restaurants gesammelt.“ 

Das „Santorini“ wirbt mit mediterraner Küche. Auf der Speisekarte stehen unter anderem italienische, griechische und türkische Gerichte. Zudem setzt die Betreiberfamilie auf Gastfreundlichkeit. Die Gaststätte, in der bis 2022 etliche Jahren lang das „Da Nello“ untergebracht war, hat neun Tische. Hinzu kommt eine überdachte Außenterrasse. „Wir sind jeden Tag bis 21.30 Uhr für unsere Gäste da“, verspricht Azad Kadandir. „Und wenn jemand länger bleiben möchte, werden wir ihn sicher nicht vor die Tür setzen.“ 

Die Gaststätte war bereits vom Vor-Pächter im vergangenen Jahr um- und ausgebaut gebaut worden. Doch dem fehlte es letztlich am nötigen Personal für einen durchgehenden Betrieb. Ein drohender Leerstand wurde abgewendet. Die neuen Pächter haben die Räume seit Anfang des Jahres nach ihren Vorstellungen renoviert und eingerichtet.

Perfektionistin illustriert Illusionen

Teelke Limbeck und Renate Janßen-Niemann
Premiere im Künstlerhaus: Zur Ausstellung der Illustratorin Teeke Limbeck (links) servierte die Leiterin des Hauses, Renate Janßen-Niemann, den Besuchern der Vernissage eine Tasse Tee. Foto: hol

Hooksiel (25. 3. 2024) – Am Anfang steht immer die Idee. Die Idee für ein Motiv. Meist ein Motiv mit eingebautem Gag. Ein Schmunzler beim Betrachter, so sagte Illustratorin Teelke Limbeck bei der Vernissage ihrer Ausstellung „Teezeit“, sei zwar nicht das Ziel ihrer Arbeit, aber sie finde die Reaktion dennoch schön. Ein Beispiel: Auf einem Teller liegen unterschiedliche Kekse, die in ihrer Anordnung die Silhouette einer Häuserzeile darstelle. Am Himmel strahlt die Sonne, die aber eigentlich ein mit Milchschaum bedeckter Becher Tee ist. 

Die junge Ostfriesin, 1996 in Uplengen geboren, hat eine gehörige Zugkraft. Über 60 Interessierte kamen zur Ausstellungseröffnung am Sonntag ins Künstlerhaus Hooksiel. Die Vermutung von Küntlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann: „Du hast ja halb Ostfriesland mitgebracht.“ Aber unabhängig davon: Die Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Und die Ausstellung, die ersten von Teelke Limbeck überhaupt, hätte es verdient, dass noch möglichst viele Kunstinteressierte den Weg ins Künstlerhaus finden.

Tee nach ostfriesischer Tradition

Teelkes „Teezeit“ – eine zufällige Annäherung der Namen von Künstlerin und Ausstellung? Eher nicht. Aber tatsächlich trinke sie in den Pausen bei ihrer Arbeit als freiberufliche Illustratorin in Dortmund immer gern eine Tasse Tee. Am liebsten nach original-ostfriesicher Art, mit einem Kluntje und einem Schuss Sahntatsächliche, der auf dem heißen Getränk eine Wolke bildet. 

Genau wie Wangerlands stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Kaiser-Fuchs übrigens, die in ihrem Grußwort an ihre Jugendzeit mit Teezeiten bei ihrer Großmutter erinnerte. Die langjährige Kindergärtnerin zeigte sich zudem überzeugt, dass die Ausstellung nicht nur Erwachsenen gefallen wird, sondern auch Kindern – Humor ist halt keine Frage des Alters.

Künstlerhaus Tellre Licmbeck
Eine Stadt aus Keksen mit einem Becher Tee als Sonne. Foto: hol

Viele Werke der studierten Grafikdesignerin haben mit Tee zu tun. Aber längst nicht alle. Die grüne Dame zum Beispiel, die sich bei näherer Betrachtung als eine Zusammenstellung verschiedener Brokkoli-Köpfe entpuppt. Oder die Schaum-Schafe, bei denen Teelke Limbeck die Köpfe an Milchschaum-Körpern positioniert hat. 

Illustration und Illusion gehen ineinander über. Wie bei den Milch-Kühen. „Da habe ich echte Kuhmilch auf schwarze Pappe tropfen lassen“, schildert die Künstlerin. Damit es am Ende tatsächlich Kühe sind, die der Betrachter wahrnimmt, bedurfte es einer ganzen Reihe von Versuchen – und dem richtigen Zeitpunkt für ein Foto. Sie arbeite mit den unterschiedlichsten Techniken und Materialien, um ihren Ideen Leben einzuhauchen.

Bilderbuch zu persischem Märchen

„Teelke ist eine Perfektionistin“, sagte Renate Janßen-Niemann. Das könne man nicht nur ihren Arbeiten ansehen. Kaum ein Kunstschaffender in der Geschichte des Künstlerhauses sei bei Treffen so pünktlich gewesen und habe seine Arbeiten so akkurat aufgehängt, sagte Janßen-Niemann. Auch bei der Künstlerhaus-Leiterin stand am Anfang eine Idee. Als sie erstmals Werke der Illustratorin gesehen hat, habe sie bei Teelke Limbeck für die Ausstellung in Hooksiel geworben. 

Deren nächstes Projekt steht schon fest. Im Herbst soll das Bilderbuch „Die Konferenz der Vögel“ erscheinen. Ein persisches Märchen, illustriert von Teelke Limbeck. Der Vogelschwarm, der für das Buch wirbt, besteht übrigens zum Teil aus Späne, die beim Anspitzen von Bleistiften anfällt. 

Einbruch in Haddien

Hooksiel/Haddien (25. 3. 2024) – Unbekannte sind in der Zeit zwischen Sonnabend, 11 Uhr, und Sonntag, 17.30 Uhr, in ein Wohnhaus in Haddien eingebrochen. Die Polizei sucht nach Zeugen, die im genannten Zeitraum in dem kleinen Ort zwischen Waddewarden und Hooksiel etwas Auffälliges beobachtet haben. 

Die Einbrecher sind nach Einschätzung der Polizei durch ein Fenster in das Wohngebäude eingestiegen. Das Diebesgut, das sie erbeutet haben, habe einen Wert in Höhe einer vierstelligen Summe. Zeugen mit Hinweisen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04461/7449-0 mit der Polizei Jever in Verbindung zu setzen.

Sammelaktion von Nachbarn und Jägern: Nach Hochwasser Müll am Ufer

Putzaktion am Tief
Nachbarn und Jäger trafen sich zur Putzaktion am Hohenstief. Foto: hol

Wangerland (25. 3. 2024) – Kaputte Stühle, Teile eines Zelts, eine vergessene Angel. Soviel ist nach der Naturputzaktion am Wochenende klar: Das Hohenstief im Wangerland ist ein Angler-Paradies. Aber nicht nur das. Die gut 30 Müllsammler fanden am Südufer des Gewässers jede Menge Zivilisationsmüll: Flaschen, Dosen, Eimer und Kanister, Plastikteile aller Art, Matratzen, Styropor-Platten, Hölzer, Betonplatten und sogar einen alten Fernseher. Herkunft unbekannt.

Zu der Sammelaktion, eine Premiere, hatten sich für diesen Vormittag die Nachbarschaften aus dem Wiardergroden und dem St.-Jooster-Groden sowie die Jäger der Jägerschaften Wüppels und Wiarden zusammengefunden. Ihr gemeinsamer Ansatz: Der Müll in der Natur ist nicht nur unansehnlich, er schadet auch den dort lebenden Tieren. Also muss er weg.

Die mit Eimern ausgerüsteten Sammler waren in drei Gruppen zwischen dem Schöpfwerk Hohenstiefersiel und der Feineburger Brücke an der Landesstraße 810 unterwegs. 

„So schlimm war es noch nie“, sagte Jäger Frank Dirks. Ursachen für die Müllflut dürften der hohe Wasserstand im Tief und die Stürme in den vergangenen Wochen und Monaten gewesen sein. „Da ist viel Dreck ins Tief geflogen. Das hat sich jetzt am Ufer abgelagert.“

Klar war am Ende jedenfalls: die Aktion hat sich gelohnt. Insgesamt füllte das Unrat einen großer Anhänger. Die Entsorgung des Mülls übernimmt die Sielacht Wangerland. 

Trotz Glasfaser: EWE und Telekom nutzen auch weiter das DSL-Netz

Hooksiel (24. 3. 2024) – Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht für die digitale Zukunft von Hooksiel. Die gute: Die Deutsche Telekom wird ihre DSL-Leitung trotz des im vergangenen Jahr erfolgen Ausbaus des Glasfasernetzes im Ort weiter unterhalten. Die schlechte: Ein „Hooksiel-life“-Leser aus der Käpt’n-Wilters-Straße wird noch einige Tage mit erheblichen Störungen bei seinem Internet- und Telefon-Anschluss leben müssen.

Tagelang Störungen

Die schlechte Nachricht zuerst. Bei dem Hooksieler, ein Kunde des Oldenburger Telekommunikation-Unternehmens EWE, funktionieren Telefon und Internet seit Donnerstag, dem 14. März, nur noch gelegentlich. Die Bemühungen, Hilfe vom Anbieter zu erhalten, zogen sich hin. Hoffnung keimte erst am vergangenen Dienstag auf. Per SMS wurde ein Vor-Ort-Termin innerhalb von zwölf Stunden angekündigt. Als 48 Stunden später immer noch nichts passiert war, wandte sich der Hooksieler an „Hooksiel-life“.

Glasfasernetz Ausbau in Hooksiel
Der Ausbau des Glasfasernetztes in Hooksiel ist abgeschlossen. Dennoch nutzen viele Bürger fürs Telefonieren oder fürs Surfen im Internet das langsamere DSL-Netz. Archiv-Foto: hol

Und siehe da, die Antwort von EWE-Pressesprecher Mathias Radowski erfolgte prompt. Die EWE bestätigt die Störungsmeldung. „Die Internetverbindung dieses Anschlusses wird immer wieder getrennt“, so Radowski. „Da der DSL-Anschluss vollständig über die Telekom-Infrastruktur realisiert wird, ist die Telekom für die Störungsbehebung zuständig.“ Die EWE dürfe nicht im Infrastrukturbereich der Telekom tätig werden. Man habe Kontakt mit der Telekom aufgenommen und bedaure die Unannehmlichkeiten des Kunden.

Tiefbauarbeiten erforderlich

Weiter zur Telekom. Dort wird die entsprechende Anfrage ebenso schnell und kompetent beantwortet. „Durch ein beschädigtes Kabel kommt es seit dem 13. März zu Beeinträchtigungen im Telefonnetz. Zur Behebung sind umfangreiche Maßnahmen erforderlich, inklusive Tiefbau“, erläutert Sprecherin Gabriele Michalek. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten Mitte kommender Woche abgeschlossen werden.“ Man arbeite grundsätzlich stets mit Hochdruck daran, die Ursachen von Störungen schnellstmöglich zu beheben. Aufgrund widriger Umstände könne es aber zu zeitlichen Verzögerungen kommen. „Hier bitten wir um Verständnis“, so die Sprecherin.

Während der Hooksieler und möglicherweise weitere Betroffene sich noch einige Tage gedulden müssen, können alle übrigen DSL-Anschluss-Nutzer durchatmen. Damit zur guten Nachricht: Offenbar handelt es sich bei der aktuellen Störungen im DSL-Netz nur um ein punktuelles Ereignis – und nicht um eine Strategie zur Verkaufsförderung von Glasfaser-Anschlüssen

Kupferkabel gehören der Telekom

Radowski versichert für die EWE: „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin das DSL-Netz in Hooksiel nutzen und anbieten. Dieses besteht für unsere KundInnen aus unserem Glasfaserkabel, das bis zu einem Kabelverzweiger führt, der der Telekom Deutschland gehört. Ab diesem Kabelverzweiger nutzen wir das Kupferkabel, das ebenfalls der Telekom gehört, um DSL-Kunden zu versorgen.“

Zweifel an der Zuverlässigkeit der DSL-Kupferkabel-Anschlüsse hatten zuletzt im Februar Werber für Glasfaseranschlüsse gesät. Sie hatten in Haustür-Gesprächen DSL-Kunden mit der Andeutung verunsichert, dass die Telekom natürlich ihr DSL-Netz nicht mehr so sorgfältig pflegen werde, wenn der Fokus des Unternehmens eigentlich bei Glasfaser-Anschlüssen liege.

Stefanie Halle von der Deutschen Telekom unterstreicht, dass diese von Betroffenen geschilderte Vorgehensweise „in keiner Weise unseren Vorgaben“ entspreche. Generell setze man auf den Direktvertrieb. „Das ist ein wichtiger Kanal, der Kundinnen und Kunden eine umfassende Beratung und einen Service bei sich zu Hause bietet und daher sehr geschätzt wird.“ Die Vertriebsmitarbeiter sollen die Anwohner zum schnellem Internet und über passende Tarifoptionen informieren. Die Immobilienbesitzer hätten dazu viele berechtige Fragen und Anliegen. Schließlich komme „ein Glasfaseranschluss nicht von allein ins Haus“.

Klare Regeln für den Vertrieb

Die Telekom gebe ihren Vertrieblern klare Regeln vor. Sie trügen zum Beispiel Telekom-Kleidung, ein Ausweis mit Lichtbild in Sichthöhe und hätten ein Autorisierungsschreiben der Telekom bei sich. Nach dem Beratungsgespräch an der Haustür erhalte der Kunde einen „Qualitäts-Call“, also einen externen Anruf. „Im Zweifel kann der Auftrag dabei auch direkt storniert werden“, so Halle. Erst wenn der Kunde in diesem Gespräch alle Punkte bestätigte, werde der Auftrag an die Telekom übermittelt. „Selbstverständlich gilt im Anschluss das 14-tägige Widerrufsrecht auch für Haustürgeschäfte.“

Mitarbeiter, die sich nicht an den Beratungskodex halten, müssten mit Nachschulungen oder auch mit personalrechtlichen Konsequenzen rechnen. „Im schlimmsten Fall bis zur Entlassung“, so Stefanie Halle

Grundsätzlich sei ein Glasfaseranschluss aber eine gute Sache, betonen Telekom und EWE. „Ein Glasfaseranschluss ist zukunftssicher, da er ungebremst ist – was bei Kupferkabel nicht der Fall ist – und nur bei einem Glasfaseranschluss die benötigte Bandbreite bestellt werden kann“, betont EWE-Sprecher Radowski. „Bei DSL-Anschlüssen gibt es physikalische Restriktionen und dadurch eine Einschränkung bei den verfügbaren Bandbreiten.“ So gesehen steigere ein Glasfaser-Anschluss auch den Wert einer Immobilie. 

Müllabfuhr fährt künftig mit Biogas

Augustin-Müllabfuhr Vertrag Friesland
Bei der Vertragsunterzeichnung: (von links) Philipp Augustin, Geschäftsführer Rolf Augustin, Uwe Wiechel (alle Firma Augustin Entsorgung Friesland) , Thorben Wehmeyer (Leiter der Abfallwirtschaftsbehörde beim Landkreis), Landrat Sven Ambrosy und Stephan Heidemann (Technischer Leiter Abfallwirtschaft beim Landkreis). Foto: Landkreis Friesland

Wangerland/Friesland (22. 3. 2024) – Die Abfallentsorgung im Landkreis Friesland soll klimafreundlicher werden. Mit dazu beitragen soll das Entsorgungsunternehmen Augustin Entsorgung Friesland mit Sitz in Schortens, das nach dem Beschluss des Kreistages zum 1. Januar 2025 die Abfallabfuhr für Restmüll, Biomüll, Papier und Sperrmüll in den friesländischen Kommunen übernimmt. Zudem soll Augustin ab 2025 die Abfallumschlagsanlage auf Wangerooge sowie den Wertstoffhof in Varel betreiben sowie die Ast- und Strauchwerk-Sammlung übernehmen. 

Frieslands Landrat Sven Ambrosy und der Augustin Geschäftsführer Rolf Augustin unterschrieben jetzt das entsprechende Vertragswerk. Danach sollen alle Fahrzeuge, die ab 2025 durch die Firma auf dem Festland des Landkreises zur Abfuhr eingesetzt werden, zu 100 Prozent mit Biogas betrieben werden. Damit entsprechen sie laut Mitteilung des Landkreises den gesetzlichen Vorgaben über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge. Die Laufzeit des Vertrages beträgt fünf Jahren plus zwei Verlängerungsoptionen von jeweils zwei Jahren,

Die Abfälle würden zudem zu möglichst nah gelegenen Entsorgungsanlagen transportiert, um die gefahrenen Strecken so kurz wie möglich zu halten. Durch diese Maßnahmen könne die CO2-Bilanz der Abfallabfuhr im Landkreis Friesland verringert werden. „Ich freue mich, dass wir durch die Umstellung in der Abfallabfuhr, einen weiteren Schritt im Bereich Nachhaltigkeit gehen können und dass wir einen regionalen Dienstleister an der Seite haben, der kurze Wege ermöglicht“, sagte Landrat Ambrosy.

Die Firma Augustin hatte bereits 2015 die Abfuhren für Restmüll, Bioabfall und Papier übernommen. Teilweise werden diese Abfuhren durch Fahrzeuge von Subunternehmen erledigt. Die Sperrmüll- und die Strauchschnittabfuhr erfolgt aktuell durch die Firma Nehlsen.

„Danke an den Landkreis Friesland für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren“, sagt Rolf Augustin. Die Schortenser Firma hat sich im aktuellen Vergabeverfahren gegen die Mitbewerber durchgesetzt.

Kein Wasser, kein Strom: „Nordsee-Park-Hooksiel“ eröffnet trotzdem

Nordsee-Park-Hooksiel Dr. Müller
Die Kennenlern-Phase beginnt: Dr. Hans-Ulrich Müller freut sich auf die ersten Wohnmobilisten, die den Nordsee-Park-Hooksiel erkunden möchten. Foto: hol

Hooksiel (21. 3. 2024) – Wenn man die Anrufe bei „Hooksiel-Life“ zum Maßstab nimmt, hat die Leser der Netzzeitung in den vergangenen Monaten kaum ein Thema mehr interessiert als der geplante „Nordsee-Park-Hooksiel“. Wie soll das neue Urlaubs-Ressort aussehen? Wann ist Eröffnung? Kann ich da mein eigenes Mobil-Home aufbauen?

Zumindest die Frage nach der Eröffnung ist sich jetzt präzise beantwortet: Am Gründonnerstag, 28. März, werden auf dem Areal an der Hooksieler Bäderstraße erstmals Gäste empfangen. Allerdings, so Dr. Hans-Ulrich Müller, Geschäftsführer der NPH GmbH, können zunächst nur Nutzer von autarken Wohnmobilen einen Stellplatz mieten. 

Angebot für autarke Wohnmobilisten

Ob zum Start tatsächlich schon Urlauber den Weg zu dem Platz finden, wissen die Betreiber nicht. „Wir haben bislang keine Werbung gemacht“, sagt Müller. „Wir sind noch in der Aufbauphase.“ Die Wege sind fertig, die Stellplätze ausgewiesen. Und auch alle Kabel und Leitungen liegen bereits in der Erde. Aber das Ver- und Entsorgungssystem steht noch nicht. Mit Wasser und Strom müssen sich die Camper selbst versorgen. Der wesentlichen Grund dafür: Die lange Lieferzeit von 63 Wochen für einen Transformator. „Stand heute soll das Gerät im September kommen und dann installiert werden“, schildert Müller.

Der vorgezogene Eröffnungstermin ist aus seiner Sicht dennoch sinnvoll. „Wir starten in eine Art Kennenlern-Phase. Die Nutzer können den Platz erkunden und unser Team um Platzwart Georg Heißenbüttel kann die Abläufe trainieren.“ Nach und nach werde der Platz dann komplettiert. Im Juni/Juli soll das neue Rezeptions-Gebäude kommen. Dann könnte auch die digitale Anbindung an ein Online-Buchungs- und Bezahl-System stehen. Bis dahin läuft der Bezahlvorgang analog. Mit Anmeldezettel und Kasse für die 16 Euro Standgebühren am Tag – für Wagen, Fahrer und Gästebeitrag für eine Person. 

In der Startphase können zeitgleich bis zu 50 Wohnmobilisten den Ganzjahres-Campingplatz an der Hofstelle Gerrietshausen nutzen. Im Herbst, so die Planung, sollen zudem Tinyhäuser aufgestellt werden. In zwei bis drei Jahren werden dann auch erste mobile Wochenendhäuschen (Mobilhomes) ihren Platz im Grünen zwischen Ort und Badestrand finden. Stellplätze für Campingwagen werden nicht angeboten. Und: Mobilhomes können von Kooperationspartnern der NPH GmbH erworben werden. Eigene transportierbare Häuser dürfen nicht aufgestellt werden.

Kennenlern-Phase mit Osterfeuer

In den nächsten Wochen und Monaten haben die Platzbetreiber noch jede Menge Arbeit. Auf dem Platz sollen Büsche und Hecken zur Einfriedung und Abgrenzung angepflanzt werden Der Bordstein an der Zufahrt zur Bäderstraße wird abgesenkt, ein Sanitärcontainer aufgestellt, die Zufahrtsschranke installiert. Trotz alledem wollen sich die Wohnmobilisten auf dem Platz aber schon wohl fühlen. Dazu beitragen sollen kleine Veranstaltungen wie Grillabende, Leserunden oder jetzt am Ostersonnabend ein Osterfeuer. 

Polizei warnt vor Schnäppchen beim Handel mit Gold und Pelzen

Hooksiel/Friesland (21. 3.2024) – „Wir kaufen an – Pelzmäntel, Gold und Modeschmuck“. Solche oder ähnliche Anzeigen findet man regelmäßig in Tageszeitungen oder auf Flugblättern. Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, mahnt zur Vorsicht. „Oft nutzen Trickbetrüger solche Annoncen gezielt für ihre kriminellen Machenschaften.“

Dubiose Händler werben für einen kurzfristig angemieteten Laden oder bieten Ankäufe bei Hausbesuchen an. Reents: „Die Trickbetrüger haben meist das Ziel, in die Wohnung der Opfer zu gelangen, um dort nach Bargeld, Schmuck oder anderen Wertsachen zu suchen.“ Die oft schauspielerisch sehr begabten Täter würden sich als Händler für Pelze, Gold oder andere Wertsachen ausgeben, in anderen Fällen auch als Handwerker oder Hilfsbedürftige. 

Pelz- und Schmuckankauf-Prospekte hätten dabei nur den Zweck, Interessierte anzulocken, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und Vertrauen aufzubauen. Dabei handle es sich meist um ältere Damen, die die Täter für leichte Opfer halten, so Reents. Beim Termin in der Wohnung des Opfer verlören die Täter dann sehr schnell das Interesse an dem per Inserat gesuchten Pelzmantel. „Stattdessen verwickeln sie das Opfer in ein Verkaufsgespräch über ihren Schmuck, lassen sich diesen zeigen und durchwühlen sogar manchmal dreist den Schmuck im Beisein des Opfers“, warnt Reents. 

Die Expertin für Kriminal-Prävention mahnt grundsätzlich zur Vorsicht, wenn jemand etwas an der Haustür kaufen oder verkaufen will, insbesondere wenn die Händler beispielsweise mit Schnäppchen locken. Ihr Tipp: „Lassen Sie grundsätzlich keine Fremden in Ihre Wohnung.“ In Zweifelsfällen sollten sich Betroffene nicht scheuen, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen, wenn ihnen etwas verdächtig vorkommt.