Hooksiel (4. 6. 2025) – Die Polizei sucht Zeugen für einen Unfall in Hooksiel. Am gestrigen Dienstag zwischen 12 und 17 Uhr hatte ein Autofahrer seinen Wagen, einen Audi A3, ordnungsgemäß auf dem Parkplatz im Bereich der Nee Straat abgestellt.
„Als der Geschädigte zu seinem Fahrzeug zurückkehrte, stellte er fest, dass sein Pkw offenbar durch ein anderes Fahrzeug beschädigt wurde“, schildert die Polizei. Der Unfallverursacher habe sich offenbar unerlaubt vom Unfallort entfernt, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern oder die notwendigen Feststellungen zum Hergang zu ermöglichen.
Die Polizei bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang oder dem flüchtigen Fahrzeug geben können, sich mit dem Polizeikommissariat Jever unter der Telefonnummer 04461 7449-0 in Verbindung zu setzen.
Hooksiel (4. 6. 2025) – Jetzt hat es auch der NDR erkannt: Hooksiel ist der schönste Ort der Welt. Um Beweise dafür zu sammeln, besuchte Außenreporter „Schorse“ die Arbeitsgruppe Hooksiel und steuerte mit Gruppensprecher Bruno Bölts und seinen Mitstreitern verschiedene schöne Ecken im Sielort an.
NDR-Reporter Martin Jürgensmann alias Schorse (vorn links) hat mit der Arbeitsgruppe Hooksiel die Skiterrasssen am Hooksmeer besucht. Vorn rechts: Arbeitsgruppen-Sprecher Bruno Bölts. Foto: René Klaus
Startpunkt war der Alte Hafen, die maritime Keimzelle des Ortes und Schauplatz zahlreicher Feste. Das Hooksieler Urgestein Günter Schmöckel erzählte dem Gast dazu die Geschichte des Hafens. Weiter ging es zu den Hooksieler Skiterrassen, wo Inhaber Hans-Ott Vogt die Wasserskianlage und die umliegenden Attraktionen vorstellte.
Auf dem Campingplatz Hooksiel empfing Platzleiter Mark Schlemme die Gäste. Sein Pfund: Urlaub vor dem Deich, direkt am Nationalpark Wattenmeer. Nach einem Besuch bei Hexe Esmeralda im Gruseleum wurde das Programm am Awo-Heim mit Grillwürstchen und Kaltgetränken abgeschlossen.
„Für uns war es ein unvergesslicher Tag“, sagt Bruno Bölts, der jetzt gespannt ist, ob die NDR-Zuhörer von Hooksiel ebenso überzeugt sein werden wie Reporter Martin Jürgensmann alias Schorse. Ausgestrahlt werden soll der Radio-Beitrag „Hooksiel, der schönste Ort der Welt“ am kommenden Dienstag, 10. Juni, ab 6.25 Uhr stündlich im Programm NDR Radio Niedersachsen.
Hooksiel/Friesland (4. 6. 2025) – Die Tage der gemeinsamen Rettungsleitstelle Friesland/Wilhelmshaven sind gezählt. Der Kreistag des Landkreises hat bereits im Dezember vergangenen Jahres die Auflösung hinter der Leitstelle stehenden des Zweckverbandes beschlossen – möglichst schon zum 30. Juni 2025. Ein entsprechender Beschluss der Stadt Wilhelmshaven steht zwar noch aus, soll aber in der Ratssitzung am 18. Juni gefasst werden.
Die Einsätze von Feuerwehr und Rettungsdienst werden künftig wohl nicht mehr von der Leitstelle in Wilhelmshaven aus koordiniert werden. Der Zweckverband Gemeinsame Leitstelle Friesland/Wilhelmshaven löst sich auf. Archiv-Foto: hol
Die Leitstelle ist in der Feuerwache 1 der Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven in der Mozartstraße untergebracht. Hier laufen seit 2014 alle Notrufe der Nummer 112 auf. Die Leitstelle steuert dann unter anderem die Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt.
Angespannte Atmosphäre
Immer wieder gab es zwischen den kommunalen Partnern atmosphärische Störungen und massive Meinungsverschiedenheiten über den Betrieb der Leitstelle. Grund für die Trennung ist jetzt aber offenbar die Finanzierung. „Die Kostenträger haben das Budget für die Gemeinsame Leitstelle Friesland-Wilhelmshaven auf dem Stand von 2020 eingefroren. Ihre Entscheidung begründen sie damit, dass größere Kooperationen wirtschaftlicher seien als kleinere“, erläutert der Landkreis Friesland gegenüber „Hooksiel-life“. Dieses Einfrieren der finanziellen Mittel habe letztlich zur Entscheidung geführt, die gemeinsame Leitstelle aufzulösen und eine Neuausrichtung vorzunehmen.
Aus Sicht der Friesländer soll die Leitstelle nach der Auflösung des Zweckverbandes zum 30. Juni zunächst auf Grundlage einer Zweckvereinbarung weitergeführt werden. „Diese wird zwischen der Stadt Wilhelmshaven und dem Landkreis Friesland für den Zeitraum vom 1. Juli 2025 bis zum 31. Dezember 2028 geschlossen“, so der Landkreis. Sollte es bei der Abwicklung des Austritts aus dem Zweckverband zu unvorhergesehenen Problemen kommen, die keiner der beiden Partner zu vertreten hat, könne die Vereinbarung im gegenseitigen Einvernehmen bis zum 1. Januar 2030 verlängert werden. Vereinbart worden sei auch, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Der Landkreis Friesland beabsichtigt, der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland AöR spätestens zum 1. Januar 2029 beizutreten – im Fall von Verzögerungen in der Abwicklung der Auflösung spätestens zum 1. Januar 2030. Die Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze würden dann aus Wittmund gesteuert.
Für den Rettungsdienst im Landkreis sowie für die Bürger werde die Auflösung des Zweckverbandes keine Auswirkungen haben, ist man in der Kreisverwaltung überzeugt. „Nach aktuellen Kostenschätzungen werden die Ausgaben für den Landkreis Friesland langfristig sogar sinken.“
Hooksiel/Bremerhaven (3. 6. 2025) – Eine gemeinsame Rettungsaktion mehrerer Fischkutter-Besatzungen und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat heute Mittag vermutlich verhindert, dass ein Motorboot mit einer dreiköpfigen Familie an Bord in der Außenweser sinkt. Der in Not geratene Skipper hatte gegen 11.30 Uhr „Mayday“ gefunkt – akute Lebensgefahr. Das Boot hatte einen Wassereinbruch erlitten und drohte zu sinken.
Vier Fischkutter bewahrten heute ein Motorboot mit Wassereinbruch auf der Außenweser vor Schlimmeren, indem sie Pumpen auf das Boot übergaben und es bis zum Eintreffen der Seenotretter absicherten. Das Foto zeigt das havariere Boot, einen der Fischkutter und den Seenotrettungskreuzer „Herrmann Rudolf Meyer“. Foto: Die Seenotretter – DGzRS
Das Boot befand sich auf der Außenweser, rund 9,2 Kilometer nordöstlich der Vogelschutzinsel Mellum. Da sich der Wassereinbruch mit der an Bord befindlichen Lenzpumpe nicht stoppen ließ, drohte das Boot mitsamt der Familie aus Niedersachsen zu sinken.
„Bernhard Gruben“ mit vor Ort
Die Rettungsleitstelle See der DGzRS alarmierte die Seenotrettungskreuzer „Hermann Rudolf Meyer“ (Bremerhaven) und „Bernhard Gruben“ (Hooksiel). Gleichzeitig habe die Einsatzleiter vier im Seegebiet fahrende Fischkutter um Unterstützung gebeten, teilt die DGzRS mit. Diese hatten zum Teil bereits über Funk mitgehört und liefen das havarierte Boot an, wo die ersten von ihnen eine halbe Stunde nach dem Notruf eintrafen. Mit Hilfe von weiteren Lenzpumpen, die zwei der Fischkutter auf das havarierte Motorboot übergaben, gelang es, den Wassereinbruch unter Kontrolle zu halten.
Dreiköpfige Familie wohlauf
Gegen 12.30 Uhr erreichten die beiden Seenotrettungskreuzer den Havaristen. Die „Hermann Rudolf Meyer“ ging längsseits am Boot. „Vater, Mutter und der 5-jährigen Tochter ging es den Umständen entsprechend gut“, so die DGzRS. Der Seenotrettungskreuzer nahm das Boot in Schlepp und brache die Schiffbrüchigen wohlbehalten nach Bremerhaven ein. Der glückliche Ausgang der Havarie sei in nicht unerheblichem Maße den Besatzungen der Fischkutter „Triton“, „Odin“ und „Magellan“ zu verdanken gewesen. Sie hätten durch ihr Eingreifen vermutlich verhindert, dass das Motorboot sinkt.
Hooksiel (3. 6. 2025) – Wer einmal fliegen möchte, ist bei den „Heringstagen“ in Hooksiel genau richtig. Ab diesem Freitag wird auf dem Vorplatz des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses an der Lange Straße ein „Yjumper“ stehen, ein Bungee-Seilsprunggerät, mit dem man – Geschick und Gleichgewichtsgefühl vorausgesetzt – gewaltige Sätze machen kann, ohne den Boden oder ein Trampolin zu berühren.
Das Organisationsteam für die Hooksieler Heringstage 2025 freut sich auf die vier Festtage über Pfingsten. Foto: hol
Der „Yjumper“ gehört zu den Neuerungen der Heringstage, zu denen die Dorfgemeinschaft Hooksiel über Pfingsten, von Freitag bis Montag (6. bis 9. Juni), einlädt. Vom Alten Hafen bis zur Dorfmitte verwandelt sich der Sielort in eine bunte Party- und Einkaufsmeile, auf der sich neben zahlreichen Fliegenden Händlern und Kinderspielangeboten auch eine Showbühne befindet, an der am Freitag um 18 Uhr die Eröffnung des Festes stattfinden. „Mit Freibier!“, wie Dorfgemeinschafts-Vorsitzender Marco Knodel ankündigt.
Pop, Shantys und Schlager
Das Programm entspricht in seiner Struktur weitgehend dem der Vorjahre. Auf der Bühne wird ein Showprogramm abgespult. Für Musik sorgen am Freitag „DJ PD“, am Samstag ab 11 Uhr der Shantychor „Blaue Jungs“ aus Wilhelmshaven, die „Tonic Brothers“ und am Abend die Band „4Live“. Am Sonntag um 10 Uhr findet ein Gottesdienst unter freiem Himmel mit anschließender Gospelmusik statt. Danach treten am Nachmittag bzw. am Abend die Bands „Young Old Mann“ und „Rock Shots“ auf. Am Montag gibt nach einem neuerlichen Auftritt der „Blauen Jungs“ – wie in den vergangenen Jahren auch – die Schlagersängerin Janine Meyer aus Varel ein Gastspiel.
Kuttertouren durchs Hooksmeer
Im Alten Hafen wird der Traditions-Kutter „Lulu Meinders“ Rundfahrten durchs Hooksmeer anbieten. Die Ortsgruppe Horumersiel der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stellt sich vor und an Bord der Krabbenkutters „Trotz“ werden frische Krabben verkauft. Heringe finden sich im offiziellen Programm hingegen nicht, dürften aber wohl an dem einen oder anderen Fischbrötchen-Stand zu finden sein.
Bei der Ausrichtung des Festes wird die Dorfgemeinschaft durch zahlreiche Vereine und Organisationen sowie durch Sponsoren unterstützt. Knodel dankte ausdrücklich der Arbeitsgruppe Hooksiel, der Jugend-Initiative „Weil wir Hooksieler sind“, den Geschäftsleuten, die für die Tombola gespendet haben, sowie den anderen Ehrenamtlichen, die sich mit Rat und Tat einbringen.
Für Besucher von außerhalb wird an der Südseite des Dorfes eine Wiese als Parkplatz geöffnet, wenn das Wetter es zulässt. Die Ortsdurchfahrt ist für die Dauer des Festes gesperrt.
Hooksiel (2. 6. 2025) – „Hooksiel radelt!“ Unter diesem Slogan hat „Hooksiel-life“ schon im vergangenen Jahr eine Reihe von schönen Radfahrwege im Großraum Hooksiel vorgestellt. Dabei lag der Schwerpunkt bei den Strecken selbst – unbekannte, mehr oder weniger befestigte Wege finden, abseits der Hauptstraßen fahren, durch viel Grün, umgeben von Schafen, Kühen und Pferden. Dazu viele Tipps für Neugierige, die das Wangerland auf zwei Rädern erkunden wollen.
Rendevous mit dem „Seewiefken“ in Minsen. Die Bronze der Künstlerin Karin Meinen begrüßt die Radfahrer am Übergang vom Ortsrand zum Deich. Neben dem Meerweib: Radstrecken-Experte Ulrich Hellkuhl aus Hooskiel. Foto Hol
In diesem Jahr wollen wir die Serie fortsetzen. Neben den Strecken soll es dabei verstärkt um die Ziele gehen. Den Auftakt macht ein Besuch im Nationalpark-Haus in Minsen, das allemal einen Ausflug wert ist und von Hooksiel aus gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Unterstützt wird „Hooksiel-life“ bei der Serie weiterhin von dem Hooksieler Ulrich Hellkuhl, ein ausgewiesener Kenner der schönsten Radwege in der Region.
„Hooksiel radelt!“ durchs Wangerland
Wir starten erneut am ZOB im Zentrum von Hooksiel. Vor uns liegen bei bedecktem Wetter gut 30 Kilometer Strecke – für Hin und Rückfahrt. Auf der sanierten Lange Straße und dem Pakenser Altendeich radeln wir zum Hooksieler Kreisel. Bewusst auf der Straße und nicht auf dem daneben verlaufenden Gehweg, den auch Radfahrer nutzen dürfen. Da auf der Straße selbst Autos nur Tempo 30 fahren dürfen, ist die Fahrt hier deutlich bequemer und sicherer als auf dem holprigen, sehr schmalen Gehweg.
Hinter dem Kreisel geht es weiter bis Schmidtshörn, wo wir rechts abbiegen, und entlang der Kreisstraße 331 bis nach Crildumersiel fahren. Dort kreuzen wir die Straße im Kurvenbereich, halten uns links und radeln über eine asphaltierte, teils gepflasterte Gemeindestraße über den St. Joostergroden quer durch den „Groden“ in Richtung Horumersiel. Vorsicht: Die Straße ist schmal und nicht jeder Autofahrer wartet in einer Haltebucht, bis der Radler ihn passiert hat.
Pumpen entwässern das ganze Jeverland
Wir hätten natürlich in Crildumersiel auch weiter bis an den Deich und dort am Wasser entlang bis nach Horumersiel fahren können. Aber wir haben uns ein spannendes Zwischenziel vorgenommen: das Schöpfwerk Wangerland am Hohenstiefersiel. Kurz vor der Brücke über das Hohenstief biegen wird rechts ab. Nach wenigen Hundert Metern baut sich vor uns das mächtige Klinkerbauwerk der Sielacht Wangerland auf, in dem die Pumpen untergebracht sind, die im Bedarfsfall Wasser aus dem Binnenland in die Nordsee pressen und damit für die Entwässerung des gesamten Jeverlands sorgen. Gerde in Zeiten von Klimawandel und offenbar zunehmender Starkregen-Ereignisse ein extrem wichtige Stück Infrastruktur für sicheres Leben hinter den Deichen.
Imposante Bauwerke im Wangerland: das Schöpfwerk am Hohenstiefersiel und die Stumpenser Mühle.
Weiter geht’s. Zurück zur Bücke übers Tief, durch den Wiadergroden nach Horumersiel. Wir fahren quer durch den Ort – die Goldstraße bis zum großen Parkplatz, geradeaus über die Deichstraße zum Dich und von dort am Deich entlang in Richtung Schillig. Kurz vor der Überführung zum Großparkplatz Schillig queren wir die Kreisstraße 325, fahren den Hohenhenne Weg (herrlich!) bis zur Abzweigung links nach Förrien. Vorbei am „Deichgrafen“ werfen wir einen Blick in das Dorf. Weiter geht es entlang der Störtebekerstraße nach Minsen, wo sich gegenüber der Kirche das Nationalpark-Haus (gut ausgeschildert) befindet.
Lehrstube über das Wattenmeer
Ralf Sinning, mit 38 Jahren Berufserfahrung Urgestein der Einrichtung, begrüßt uns und führt die Besucher durch das zuletzt 2016 überarbeitete Innere. In der kleinen, aber feinen interaktiven, etwa 230 Quadratmeter großen Ausstellung wird das Ökosystem Wattenmeer lebendig. Präparierte Vögel stehen in nachgebauten Landschaften, Schautafeln, Hörstationen und Schubläden für Entdecker machen Lust auf eine Erkundungstour durch die Einrichtung. Zu den Attraktionen, vor allem für Kinder, gehört eine Aquarien-Landschaft mit Muscheln, Krebsen, Fischen und anderen Nordseebewohnern.
Das Nationalpark-Haus ist eine Einrichtung der Wangerland Touristik GmbH, wird aber von der Gemeinde, dem Umweltverband WAU und der Bassens Windpark GmbH mitgetragen. Entsprechend finden sich in dem Haus Informationen über die Nutzung von erneuerbarer Energie.
Sinning macht sich aktuell Gedanken über neue Impulse. So soll das Haus verstärkt neben Kindern auch Erwachsene ansprechen, Anlaufpunkt für Schulklassen und andere ökologisch interessierte Gruppen werden. „Wir müssen noch stärker unsere Lage direkt an der Nordsee nutzen“, so Sinning. Mit Blick auf das 40-jährige Bestehen des Hauses in 2026 will er künftig Exkursionen ins Watt oder auf die Jade anbieten.
Meerweib grüßt vom Wegesrand
Betreut wird das Nationalpark-Haus neben der Leitung von einer festen Mitarbeiterin, einigen Teilzeitkräften sowie ein oder zwei FÖJ-lern, also jungen Menschen, die ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ absolvieren. Das Nationalpark-Haus hat dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr, sonntags und montags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.
Um eine viele Informationen reicher machen wird uns auf den Rückweg. Mitten in Minsen biegen wird links ab Richtung Küstersmatt und besuchen das „Minsener Seewiefken“, eine Bronze, die die Wangerländer Künstlerin Karin Mennen im Jahr 1992 geschaffen hat. Das Seewiefken, das auch die Flagge der Gemeinde Wangerland ziert, geht auf eine mittelalterliche Sage zurück, nach der das Meerweib – halb Frau, halb Fisch – aus Wut über Fischer das Wangerland überfluten ließ.
Ralf Sinning, Leiter des Nationalpark-Hauses in Minsen, will die Einrichtung am Nordseerand noch stärker im Bewusstsein der Bürger in der Region verankern. Katrena Toma absolviert hier ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr und hat viel über das Wattenmeer gelernt. Foto: hol
Vom Denkmal fahren wir wieder den idyllischen Weg zurück Richtung Schillig, biegen aber an der Hofstelle Hohenhenne rechts ab in Richtung Osteraltendeich, Stumpenser Mühle und Kaisershof. Auf den Weg zur Mühle müssen wird die Straße von Horumersiel nach Minsen kreuzen. Die vom Verfall bedrohte Stumpenser Mühle strahlt in der Sonne und wartet auf einen Investor, der ihr Leben einhaucht. Nebenan hier das Tief, dort ein Forellenhof. Idylle pur.
Weiter geht’s auf dem sehr guten Radweg entlang der Kreisstraße nach Kaisershof und von dort weiter entlang der Landesstraße 810 zurück nach Hooksiel.
Horumersiel (1. 6. 2025) – Der Beweis ist erbracht. Die Konzertmuschel im Kurarten von Horumersiel ist auch als Bühne für Revue-Theater geeignet. Gestern Abend feierte die Landesbühne Niedersachsen-Nord dort mit „Für mich soll`s rote Rosen regnen“, eine Hommage an die Schauspielerin, Sängerin und Autorin Hildegard Knef, die in diesem Jahr 100 Jahre alte geworden wäre, einen Open-Air-Erfolg. Die rund 200 Besucher waren vollauf begeistert und spendeten nach zwei Stunden stehend Beifall.
Ein Wunsch geht in Erfüllung: Es regnet rote Rosen auf Hildegard Knef. Das ist aber keineswegs immer so gewesen im Leben der deutschen Schauspiel- und Chanson-Ikone. Auf der Bühne in Horumersiel zeichnen Simona Kasper, Boy Petersen sowie die Schauspielerinnen Steffi Baur und Ramona Marx ein musikalisches Selbstporträt der Künstlerin. Foto: hol
Florian Wirth, Veranstaltungsmanager der Wangerland Touristik GmbH (WTG), begrüßte mit Olaf Strieb, dem Intendanten der Landesbühne, das Publikum zum Auftakt der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Watt mit Kultur“. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung gastiert die Landesbühne, nach der Premieren-Reihe im 2024 in Hooksiel, in diesen Wochen drei Mal in Horumersiel.
Erfolgreichstes Stück der Spielzeit
Warum die Knef-Revue „das erfolgreichste Stück in der gerade ablaufenden Spielzeit 2024/25 der Landesbühne“ (Strieb) war, wurde dem Publikum schnell klar. Den Schauspielerinnen Ramona Marx und Steffi Baur gelingt es, als doppelte Knef, die künstlerische Ikone der deutschen Nachkriegszeit in ihrer inneren Zerrissenheit bei Aufstieg und Fall, bei Erfolg und Misserfolg, verliebt und enttäuscht in Text, Gestik und Musik so authentisch zu porträtierten, dass der Betrachter unwillkürlich teilnimmt am Leben von Hildegard Knef (1925-2002). Maßgeblichen Anteil am Erfolg haben die begleitenden Musiker Simon Kasper (Piano) und Boy Petersen (Kontrabass) sowie eine – für Open-Air-Konzerte nicht selbstverständliche – hervorragende Tontechnik.
Das spärlich dekorierte Bühnenbild konzentriert sich auf das Wesentliche. Einige Umzugskartons, ein Stuhl und eine Schreibmaschine – alles vor schwarzem Hintergrund. Die Knef wächst mit Mutter und Stiefvater in ärmlichen Verhältnissen in Berlin auf, erlebt die Schrecken des Krieges, Armut und Gestank. Nach ihrem Realschulabschluss erhält sie eine Ausbildungsstelle am Theater, schafft es auf die Bühne, erhält Rollen in UFA-Filmen. Durch ihre Präsenz in Theater, Kabarett und Film wird die junge Frau zum ersten deutschen Nachkriegsstar.
Die unbändige Gier nach Erfolg wird begleitet von der Angst vor dem Versagen. Kurt Hirsch, ein amerikanische Offizier, wird ihr erster Ehemann, nimmt die Knef mit nach Hollywood und an den Broadway, wo sie (inzwischen mit US-Staatsbürgerschaft) unter den Namen Hildegarde Neff auftritt. Aber der Erfolg wird begleitet von Rückschlägen, von Selbstzweifeln, Kehrtwendungen, wirtschaftlichen Problemen und zahlreichen Umzügen ….
Nicht immer regnet es rote Rosen
Die Knef kehrt nach Europa zurück. Dauerhaftes Glück verspricht die Liebe zu ihrem zweiten Mann David Cameron, dem Vater ihrer Tochter Antonia, die 1968 zur Welt kommt, dem Jahr, in dem auch das Lied „Für mich soll`s rote Rosen regnen“ erscheint. Aber nach der schweren Geburt (Kaiserschnitt) verblasst die Liebe als Kitt der Beziehung. Die Ehe wird 1976 geschieden. 1975, dem Jahr, in dem die Revue ins Leben der Knef blickt, erfährt die Künstlerin zudem von einer schweren Krebserkrankung …
Eine gelungene Premiere: Open-Air-Theater im Kurgarten in Horumersiel. Foto: hol
Im Rahmen der Revue werden die zahlreichen Hochs und Tiefs im Leben der Diva, die 2001 wieder die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, nur angerissen. Mitgerissen wird das Publikum von den an die 30 Evergreens der Chansonsängerin, darunter der titelgebende Rosen-Song, den Steffi Baur und Ramona Marx dem Publikum in Horumersiel auch als Zugabe auf den Weg mit nach Hause geben. Ein gelungener Theaterabend.
Weitere Gastspiel der Landesbühne
Die nächsten Gastspiele der Landesbühne im Kurgarten in Horumersiel: Samstag, 7. Juni, „Kreisler, Knef und Crime“ mir Steffi Baur und Simon Kasper Mix von Songs von Georg Kreisler, Hildegard Knef und der Berliner Band Element of Crime. Und am Samstag, 12. Juli, William Shakespeares „Wie es euch gefällt & Was ihr wollt“.