Die erfolgreichen Reiterinnen mit ihren Ausbildern und Prüfern. Foto: RuF Hooksiel
Hooskiel (2. 5. 2023) – Eine ganze Reihe von Aktiven des Reit- und Fahrvereins (RuF) Hooksiel wurden für ihre erfolgreiche Teilnahme an Fortbildungs- und Vorbereitungslehrgängen ausgezeichnet. Die Richter Reiner Guschke und Ralf Ulfers überreichten auf der Reitanlage in Oesterdieken 14 Reiterinnen und Reitern Urkunden und Abzeichen, die ihr theoretisches Wissen beziehungsweie ihr praktisches Können dokumentieren.
Den Lehrgang zum „Pferdeführerschein Umgang“ schlossen erfolgreich ab: Nadine Kuper, Zoe Kuper, Teelke Oletti, Karin Oletti, Amrei Lüken, Kian Janssen und Leni Mross. Das Reitabzeichen 5 (RA 5) erhielten Zoe Kuper, Leni Mross, Teelke Oletti, Amrei Lüken, Kian Janssen, Hannah Treu und Franka Kabierschke. Die Prüfung für das Reitabzeichen 4 (RA 4) bestanden Reentje Janßen, Rieke van der Meer und René Riedel. Über das Longierabzeichen Freya Heinen, Elsbeth Noatzsch und Karin Oletti.
In den vergangen Wochen hatte der RuF Vorbereitungslehrgänge ausgerichtet. Die Abzeichen sollen die Motivation stärken, sich ständig im sportlichen und alltäglichen Umgang mit dem Partner Pferd weiterzubilden. Das RA 5 ist Bedingung für die Einstufung in die Leistungsklasse 6, der Voraussetzung zur Teilnahme an hochwertigen Turnieren.
Das RA 4 bescheinigt die weiterführende Ausbildung des Reiters und bildet die Grundlage, in die Leistungsklasse 5 aufsteigen zu können. Das korrekte Longieren von Pferden bekommt ebenso immer mehr Wertigkeit.
Neben dem theoretischen Unterricht standen Unterrichtseinheiten in der Dressur, dem Springen, der Bodenarbeit sowie dem Longieren auf dem Programm. Diese wurden von Melanie Lüttge, Frauke Janßen, Juliane Weers und Stephan Mohrmann durchgeführt.
Freuen sich über einen gelungenen Neustart im Wohnstift Hooksiel: (von links) Pfarrer Lars Bratke, Diana Ruhmöller, Daniela Westerhoff (beide Wohnstift) , stellv. Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek, Alexander Meyer (Wohnstift) und Pastor Stefan Grünefeld. Foto: hol
Hooksiel (2. 5. 2023) – Mit einem gelungenen Maibaumfest hat das Wohnstift Hooksiel seinen Neustart gefeiert. Die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek überbrachte den Mitarbeitern und den Eigentümern der Seniorenanlage im Herzen von Hooksiel die Glückwünsche der Gemeinde Wangerland und von Bürgermeister Mario Szlezak: „Wir sind alle froh und glücklich, dass es hier weiter geht“, sagte Brandenburg-Bienek. „Niemand möchte im Alter Zukunftsangst haben.“
Die Seniorenresidenz war von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen. Zum 1. April übernahm die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb samt aller 35 Mitarbeiter und Bewohner. Hinter der GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln), die in den nächsten Monaten die Wirtschaftlichkeit des Hauses wieder herstellen soll. Damit wäre die Basis für einen neuen Langzeitbetreiber geschaffen.
„Wir haben schwere Zeiten hinter uns“, sagte Interims-Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller. „Und wir werden noch einige Herausforderungen meistern müssen.“ Das die einstige Seniorenresidenz als Wohnstift überlebt habe, sei nur dem Umstand zu verdanken, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten weiter mit viele Engagement gearbeitet, die Bewohner und deren Angehörige hätten Ruhe bewahrt und die Immobilieneigentümer Hemsö seien bereit, weiter in das Haus zu investieren. Hinzu gekommen sei, dass die Gemeinde Wangerland und die Heimaufsicht beim Landkreis Friesland den Übergang sehr konstruktiv begleitet hätten.
„Das Haus mit seiner tollen Lage ist etwas ganz Besonderes“, sagte Diana Ruhmöller. Jetzt wolle man gemeinsam die vorhandenen Probleme lösen. Einige Mitarbeiter müssten zusätzlich eingestellt und weitere Bewohner geworben werden. Von den 95 Wohnplätzen waren zwischenzeitlich nur 25 belegt. Inzwischen sind erste Bewohner aus dem geschlossenen Seniorenhaus St. Willehad in Wilhelmshaven nach Hooksiel umgezogen. Betreut werden können in dem Wohnstift Menschen aller Pflegestufen.
Die Einrichtungsleiterin kündigte an, dass man weitere Ideen und Chancen suchen und umsetzen werde, um das Haus in eine ruhige Zukunft zu führen. Dazu werde unter anderem das Restaurant und das Cafe nach außen zu öffnen. Diana Ruhmöller: „Wir wollen ein gute Ort für alle Senioren sein.“
Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller (am Mikrofon) bedankt sich bei Mitarbeitern und Bewohnern, die in schwieriger Zeit die Ruhe bewahrt und engagiert weitergearbeitet hätten. Foto: hol
An einer lieb gewonnene Tradition werde man aber auf jeden Fall festhalten, versicherten die Pastoren Stefan Grünefeld und Lars Bratke von der evangelisch-lutherischen bzw. von der katholischen Kirchengemeinde Wangerland. Alle zwei Wochen wird im Wohnstift eine Andacht gehalten.
Die Geistlichen überbrachten die besten Wünsche, über die sich die Bewohner ebenso freuten, wie über die musikalische Untermalung der Feier, Kaffee und Kuchen sowie die Bratwurst vom Grill. Zu den Gästen der Einweihungsfeiern gehörten zahlreiche Vertreter von Institutionen und Vereinen, die die Verbundenheit des Orts mit dem Wohnstift unterstrichen.
In luftiger Höhe befreit Patrick Obst den Maibaum vom Tragegurt. Foto: hol
Hooksiel (1. 5. 2023) – Der Maibaum steht. Das war die erste frohe Botschaft. Und die zweite: Er stand auch heute, am 1. Mai, noch am Alten Hafen von Hooksiel. Aktive der Vereine im Ort hatten die gut zehn Meter lange, bunt geschmückte Fichte die ganze Nacht über bewacht. Denn der Frühlingsbote darf nach alter Tradition in der Nacht auf den 1. Mai „geklaut“ werden, ohne dass man strafrechtliche Konsequenzen fürchten müsste.
Das Aufstellen des Maibaums war am Sonntagnachmittag eine rundum gelungene Veranstaltung. Mehrere Hundert Hooksieler, darunter zahlreiche Kinder, trafen sich am ZOB in der Ortsmitte, um – gesichert durch die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel und begleitet vom Musikzug Sillenstede – den Baum auf dem Weg zum Alten Hafen zu begleiten. Auf dem Platz angekommen begann unter den Augen der Schaulustigen das durchaus spektakuläre Manöver, den Baum mit Hilfe eines Krans der Firma Langenhorst aufzurichten.
Dafür wurde der mit einem Tragegurt am Kranausleger befestigte Maibaum in die Höhe gezogen und am Boden von Feuerwehrleuten und Helfern der Vereine in einer Bodenhülse verankert. Geschafft!? Nicht ganz. Der Baum steht, aber der Tragegurt hängt noch in luftiger Höhe am Mast fest.
Die Feuerwehr wäre nicht die Feuerwehr, wenn sie nicht auch dieses Problem lösen könnte. Kurzum wurde eine lange Leiter aus dem benachbarten Feuerwehrhaus geholt und am Maibaum angestellt. Gesichert durch ein halbes Dutzend Kameraden, die die Leiter festhielten, kletterte der stellvertretende Ortsbrandmeister Patrick Obst in die Höhe, um unter den Augen von Bürgermeister Mario Szlezak den Tragegurt zu lösen. Die Feier kann beginnen …
Bei herrlichem Wetter genossen die Besucher der Veranstaltung im Anschluss bei Bier und Bratwurst den schönen Blick auf den Maibaum und den Hafen. Schade: Als der erstmals ausgerichtete „Hexenumzug“ mit rund 50 verkleideten Teilnehmern zur Walpurgisnacht vom Gruseleum kommend den Platz erreichte und um den Maibaum tanzte, waren die allermeisten Schaulustigen schon wieder auf dem Heimweg. Aber der Baum war noch da, gut bewacht. Der Tenor in der Dorfgemeinschaft: „Das hat viel Spaß gemacht. Im nächsten Jahre stellen wir den Maibaum wieder am 30. April auf.“
Applaus von Hunderten Schaulustigen: Der Maibaum steht am Alten Hafen. Foto: Geisen
Der „Garten der Generationen“ als grüne Oase im Herzen von Hooksiel liegt Anke Müller besonders am Herzen. Foto: hol
Hooksiel (29. 4. 2023) – Der „Garten der Generationen“ ist eine grüne Lunge von Hooksiel. Zwischen Wohngebiet und Ortskern, zwischen Senioren-Anlage und Nee Straat haben sich zahlreiche Prominente verewigt – vom ehemaligen Arbeitsminister Dr. Herbert Ehrenberg bis zum Fußballidol Uwe Seeler, von den Liedermachern Rolf Zuckowski und Johannes Oerding bis jüngst auch der Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke.
Die Gemeinsamkeit der 14 Promis, die sich zwischen Sitzbänken und Fitnessgeräten verewigt haben: Jeder hat bei seinem Besuch in Hooksiel ein Bäumchen gepflanzt, das – wenn es entsprechend gepflegt wird – wächst und gedeiht. Die Pflege der Bäume und Beete sowie die Gestaltung des Gartens liegt in den Händen von Anke Müller, die mit einer Schar Mitstreiter den Park seit 2012 betreut.
Damals hat die Interessengemeinschaft „De Hooksieler“ das Areal gepachtet. „Früher kamen noch gelegentlich Mitarbeiter der Gemeinde, um den Rasen zu mähen“, erinnert sich Anke Müller, die 2. Vorsitzende der Gemeinschaft ist. „Seit einigen Jahren machen wir auch das selbst.“
Noch Mitstreiter für die Pflege des Parks gesucht
Finanziell werden die Aktionen im Park – wie etwa das jährliche Spielefest (25. Juli ab 14.30 Uhr) – von „De Hooksieler“, einer Reihe weiterer Vereine im Ort und von Gewerbetreibenden unterstützt. Für die praktische Arbeit würde sich Anke Müller noch über ein paar mehr Helfer freuen. Interessierte können sich an diesem Mittwoch, 3. Mai, um 19 Uhr zum Stammtisch im Awo-Heim am Gästehaus einfinden – oder direkt beim nächsten Arbeitsdienst im Pak am Dienstag, 2. Mai, um 15 Uhr.
Für Anke Müller ist der „Garten der Generationen“ nur ein Aktionsfeld. Im Bemühen, Hooksiel und das Wangerland noch schöner und lebenswerter zu machen, engagiert sich die Tausendsassarin in einer ganzen Reihe von Initiativen. Was treibt sie dabei an? „Ich habe einfach so viele gute Ideen. Und es würde mir weh tun, wenn ich mich nicht bemühen würde, sie auch umzusetzen.“
Anke Müller ist am Wüppelser Altendeich aufgewachsen und in Hooksiel zur Grundschule gegangen. „Schon als Kind war man am Wüppelser Altendeich in die Organisation der großen Straßenfeste eingebunden“, erinnert sich die Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Nach der Schule hat sie 16 Jahre lang im Büro im Ferienhof „Friesland-Stern“ von Bernhard Eden in Horum gearbeitet. Eine gute Schule für die Entwicklung von Ideen und deren Umsetzung.
Internationale Anerkennung für „Erde und Flut“
Seit 1999 ist Anke Müller Vermieterin. Sie managt in Hooksiel elf Ferienwohnungen, die ihr und ihrem Mann Dieter gehören. Natürlich habe sie bei all ihren Aktivitäten auch das Wohl ihre Gäste im Blick. „Aber alles, was wir für die Gäste machen, ist auch für die Einheimischen schön.“
Als Sprecherin der Lenkungsgruppe „Erde und Flut“, der rund ein Dutzend Bürgerinnen und Bürger angehören, hat sich die Hooksielerin um die Verschönerung der gesamten Gemeinde auf die Fahne geschrieben. Ein augenfälliges Projekt: die künstlerische Gestaltung von Bushaltestellen. Alle zwei Jahre richtet die Gruppe zudem so genannte „Garten-Spaziergänge“ aus, bei denen Interessierte einen Blick in die Gärten anderer Leute werfen können. Ein neues Vorhaben, das auf einer Idee von Bernhard Eden basiert: Alte Stromkästen sollen aufgearbeitet und so umgebaut werden, dass sie als „Bücherschränke“ genutzt werden können – für kostenlose Buch-Tauschaktionen auf Gegenseitigkeit.
„Erde und Flut“ ist bereits national und international gewürdigt worden. Das Projekt wurde im Rahmen des Ortsbildverschönerungs-Wettbewerbs „Entente Florale“ mehrfach ausgezeichnet – zuletzt 2016 in Brünn (Tschechien) mit einer Silbermedaille. „Das war schon eine tolle Sache“, erinnert sich Anke Müller, die bedauert, dass es den Wettbewerb so nicht mehr gibt.
Zu den Erfolgen von Anke Müller und „Erde und Flut gehört auch die Zertifizierung der Gemeinde Wangerland als „Fairtrade-Gemeinde“. Auch hier fungiert sie als Sprecherin der Steuerungsgruppe, die sich für den Fairen Handel mit Produkten aus der so genannten „Dritten Welt“ einsetzt. Die nächste Aktionswoche von Fairtrade Deutschland mit dem Motto „Fair in den Tag“ beginnt am 22. Mai.
Anke Müller (rechts) bei ihrer Theaterpremiere. Links im Bild: Karin Ortmanns. Foto: hol
Mutter von zwei heute fast erwachsenen Kindern (18 und 20 Jahre alt), Vermieterin von Ferienwohnungen, Einsatz für Hooksiel und die Verschönerung des Wangerlandes, dazu das Engagement für Umwelt und fairen Handel. Wer meint, damit müsste das Arbeitspensum einer Person bei weitem ausgeschöpft sein, der irrt: Seit vergangenen Winter gehört Anke Müller zum Kreis der Theaterspieler der „Theatergruppe Hooksiel“. Beim Stück „De Arvschaft“ stand sie erstmals als „Tod-Pflegerin Elvira Blankenfurth“ vor Publikum auf der Bühne. „Das hat riesigen Spaß gemacht. Ich konnte Plattdeutsch zwar immer verstehen, aber selbst sprechen konnte ich es nicht“, schildert Anke Müller.
Das sollte sich ändern, so die Idee. Und Anke Müller wäre nicht Anke Müller, wenn sie nicht einen Weg finden würde, ihrer Idee auch Taten folgen zu lassen. Gedacht, getan – heute spricht sie platt.
Hooksiel/Hannover (28. 4. 2023) Mit einem Entschließungsantrag zur Küstenfischerei fordert die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag die Landesregierung auf, sich auf nationaler und europäischer Ebene gegen pauschale Verbote und für eine differenziertere Bewertung verschiedener Formen der mobilen Grundfischerei einzusetzen. „Unsere Küstenfischer brauchen jetzt alle Unterstützung, die sie bekommen können“, betont die Wangerländer CDU-Abgeordnete Katharina Jensen.
Die Nachricht, dass nach Plänen der EU-Kommission Fischern an der Nordseeküste bereits ab 2024 die so genannte „grundberührende Fischerei“verboten werden soll, habe hohe Wellen geschlagen. Inzwischen habe der zuständige EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius die kulturelle Bedeutung der Küstenfischerei sowie ihre Bemühungen um eine ökologisch nachhaltige Fischerei anerkannt. Er habe zugesichert, dass die Europäische Kommission „für März 2024 kein pauschales Verbot von Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten“ plant.
Aus Sicht von Jensen (Foto) und ihrer Fraktion muss die rot-grüne Landesregierung dafür werben, dass die Küstenfischerei in ihrer bisherigen Form erlaubt bleibt, sofern Forschungsergebnisse zeigen, dass von ihr nur geringe Auswirkungen auf den Zustand der Meeresökosyseme ausgehen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, müsse die Fischerei zumindest so lange praktiziert werden können, bis innovative, schonendere Alternativen entwickelt und zur Praxisreife gebracht worden sind.
„Bei uns an der Nordseeküste herrscht Konsens, dass die Küstenfischerei grundsätzlich erhalten bleiben muss und keinen EU-Verboten zum Opfer fallen darf“, betont Jensen. Garnelen etwa werden seit dem 17. Jahrhundert im deutschen Wattenmeer gefangen. In ihrer heute bekannten Form existiere die Küstenfischerei etwa seit Mitte des 19. Jahrhunderts.
Nach Angaben des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums gingen 2020 noch rund 100 Krabbenkutter von Niedersachsen aus auf Fangfahrt, drei davon aus Hooksiel. Mehr als 50 Prozent der Umsätze der niedersächsischen Küstenfischerei werden im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erzielt.
TES-Manager Frank Albers stellt die Investitionspläne des Unternehmens vor. Fotos: TES/Lübbe
Hooksiel/Wilhelmshaven (28. 4. 2023) – Noch mehr Schiffe auf der Jade, wird da nicht die Luft verpestet? Was bedeutet ein weiteres LNG-Importterminal für den Nationalpark Wattenmeer und für Hooksiel? Wo soll das ganze Wasser herkommen, das für die Wasserstoffproduktion benötigt wird?
Über einen Mangel an kritischen Fragen brauchten sich TES-Manager Frank Albers und die zahlreich erschienenen Fachleute des Energie-Konzerns im Gästehaus Hooksiel nicht zu beklagen. Obwohl: Mit rund 50 Bürgerinnen und Bürgern, die der Einladung des Unternehmens zu einer Informationsveranstaltung für den TES „Green Energy Hub“ Wilhelmshaven gefolgt waren, war das Interesse nicht überragend.
Zu den Gästen von TES (Tree Energie Solutions) gehörten auch Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak, Frieslands Landrat Sven Ambrosy sowie eine Reihe von Ratsmitgliedern. Schon daraus lässt sich ableiten, dass das für den Voslapper Groden in Wilhelmshaven geplante Milliarden-Projekt auch auf die Nachbargemeinde ausstrahlen wird.
Aus keinen Fall aber dürfe der Tourismus im Wangerland gefährdet werden, sagte Szlezak. „Wir brauchen auch Wertschöpfung in unserer Gemeinde“, so der Bürgermeister. Man habe eine Reihe von Baustellen: von der notwendigen Sandaufspülung am Strand bis hin zur Sanierung des Hallenwellenbades in Hooksiel. Eine Mindestanforderung an die TES: „Wir gehen davon aus, dass es am geplanten LNG-Terminal keine Biozid-Einträge geben wird.“
Im Kern geht es beim Green Energy Hub um den Import von „grünem“ Wasserstoff, der im Sonnengürtel dieser Welt – etwa im Nahen Osten, Afrika, den USA oder Australien – aus Sonnenenergie hergestellt werden soll. Die Herstellung von regenerativer Energie per Photovoltaik koste dort etwa 10 Euro je Megawattstunde, sagte Albers. Das sei erheblich günstiger als geschätzt 65 Euro/MWh für Strom von Offshore-Windparks in der Nordsee. Auf diese Preisdifferenz baue die TES ihr Geschäftsmodell auf – müsse aber natürlich erhebliche Kosten für Logistik, Umwandlung und Transport des Wasserstoffes abdecken, räumte Albers ein.
CO2-Kreislauf mit den Sonnenländern im Süden
Bei der Verbrennung von Wasserstoff (H2) entsteht kein klimaschädliches Kohlendioxid (CO2). Aber: H2 ist per Schiff kaum transportfähig. Deshalb, so erläuterte Albers, werde es am Herstellungsort in „grünen“ Methan (CH4), auch eNG, umgewandelt. Der Import von eNG soll 2027 anlaufen. In Wilhelmshaven werde das CH4 dann entweder wieder in Wasserstoff zurückverwandelt, direkt als eNG ins Fernleitungsnetz eingespeist oder als Brennstoff für ein Kraftwerk genutzt, das Strom liefert, wenn Wind- und Sonnenenergie einmal nicht zur Verfügung stehen.
Das bei der Umwandlung von Methan in Wasserstoff anfallende CO2 soll in einem Kreislauf zurück die Sonnenländer gebracht werden, wo es für die H2-Elektrolyse benötigt wird. Zudem plane TES zusammen mit dem Oldenburger Energieversorger EWE für 2028 den Bau von zwei Elektrolyse-Anlagen mit einer Kapazität von jeweils 500 Megawatt, um auch vor Ort selbst Wasserstoff erzeugen zu können.
Für fünf Jahre weiteres schwimmendes LNG-Terminal
Unabhängig von den Wasserstoff-Plänen sei ein LNG-Projekt, was TES auf Bitten der Bundesregierung umsetzen werde, so Albers. Am künftigen, noch zu bauenden Wasserstoff-Importterminal mit sechs Anlegern (direkt neben dem vorhandenen LNG-Terminal) sollen ab Winter 2023 Tanker mit Flüssigerdgas festmachen. Dafür werde man – auf fünf Jahre befristet – eine schwimmende FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) chartern, über die das verflüssigte Erdgas wieder gasförmig gemacht wird.
Ziel sei es, so Albers, die Regasifizierung ohne Beeinträchtigung der Umwelt vorzunehmen. So soll die FSRU mit Ultraschall arbeiten, um das Festsetzen von Muscheln und Algen im Röhrensystem des Schiffes zu vermeiden. Derzeit werde noch untersucht, ob die Schallwellen niemanden im Wattenmeer schädigen. Durch das Verfahren, so die Hoffnungen, kann Einsatz von Chlor und damit Chlorverbindungen im Abwasser verhindert werden.
Ob mehr Schiffe auf der Jade als Belastung oder als touristische Attraktion wahrgenommen würden, sei unklar. Und um den Wasserbedarf der geplanten H2-Produktion in der Region kümmere sich bereits eine Arbeitsgruppe der betroffenen Firmen und der Wasserversorger. Klar sei dabei, dass die Trinkwasserversorgung der Region nicht gefährdet werden dürfe.
Ein unscheinbarer Automat zählt am Pakenser Altendeich die Zahl der Fahrzeuge. Foto: hol
Hooksiel (25. 4. 2023) – Die Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis Friesland zählt aktuell die Fahrzeuge, die den Pakenser Altendeich befahren. Die dabei gewonnenen Daten sollen Grundlage für die Diskussion darüber werden, ob die Höchstgeschwindigkeit auf der Gemeindestraße vom Verkehrskreisel (Höhe Tankstelle) bis zum Ortskern auf 30 km/h begrenzt werden kann und soll.
Der Anwohner Werner Doyen hatte einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde Wangerland und dem Landkreis Friesland gestellt. Die Gemeinde hatte Zustimmung signalisiert. Zuständig ist aber die Verkehrsbehörde beim Kreis, die wiederum an Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung (StVO), eine Bundesverordnung, gebunden ist.
Anlass für den Tempo-30-Antrag ist das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Pakenser Altendeich während der Urlaubszeit. Eine Tempo-Reduzierung würde nach die Verkehrssicherheit erhöhen sowie den Verkehrslärm und den Schadstoffausstoß der Autos verringern. Zudem könnte die Straße künftig von Radfahrern mitgenutzt werden, die aktuell auf einen viel zu schmalen Radweg verwiesen werden.
Bundesweit fordern Hunderte Kommunen, dass der Bund ihnen die Befugnis überträgt, innerörtliche Tempo-30-Zonen nach eigenem Ermessen anordnen zu können. Die StVO lässt das nur sehr eingeschränkt zu
Gerda Mulder, geborene Brand, feierte jetzt an ihrem Geburtsort Hooksiel ihren 80. Geburtstag. Das rechte Bild entstand bei der Hochzeit mit dem niederländischen Fischer Gerrit Mulder.
Hooksiel (25. 4. 2023) – Für Gerda Mulder war es eine Begegnung mit ihrer Vergangenheit. Die Seniorin, die seit etlichen Jahrzehnten in den Niederlanden lebt, feierte jetzt ihren 80. Geburtstag in Hooksiel. Mit 14 Familienangehörigen besuchte sie für zwei Tage ihren Geburtsort Hooksiel.
Als Überraschung für die Jubilarin hatte ihr Sohn Gerard einen kleinen Vortrag über den Ort und seine Geschichte durch den Hooksieler Matthias Suckert organisiert. Anhand historischer Fotos und Episoden aus der Ortsgeschichte wurden bei der Jubilarin Erinnerungen an ihre Jugendtage geweckt.
Gerda Mulder wurde am 1943 als Gerda Brand in Hooksiel geboren. Ihre Eltern waren Martha und Gerd Brand, die in der Lange Straße 46 wohnten. Gerda hatte drei Brüder – Karl-Herrmann, Manfred und Hans, der deutlich älter war als seine Geschwister. Die Brüder arbeiteten alle in der Garage von Hans Mewes ins Schmidtshörn. Die Großeltern Marie und Heinrich Oetken waren Inhaber der Stellmacherei am Alten Hafen.
Gerda Brand ging in Hooksiel zur Schule. Im Anschluss arbeitete sie 1957/1958 in der Bäckerei Ulfers am Hooksieler Hafen.
In der Mitte: Gerda Brand als kleines Mädchen mit ihren Eltern und zwei ihrer Brüd Fotos: privat
Der Niederländer Gerrit Mulder, Jahrgang 1937, war Muschelfischer bei der Firma Gerjets. Er lag 1958/59 mit seinem Boot im Hafen von Hooksiel. Eigner des Fischerbootes war der Niederländer Lichtendahl. „Die Fischer kehrten regelmäßig beim Cafe am Hafen ein“, schildert der Sohn von Gerda Mulder, Gerard Mulder. Er spricht wie auch die anderen Familienangehörigen sehr gut Deutsch. Sein Eltern Gerda und Gerrit lernten sich 1958 am Hafen auf der Straße vor dem Cafe kennen. Die Begegnung war der Beginn einer Liebe. Das Paar zog in die Niederlande und heiratete dort.
In der Bäckerei Ulfers am Alten Hafen hat Gerda Brand als Mädchen gearbeitet. Foto: Suckert
Die Rückkehr nach Hooksiel sei als Geschenk an seine Mutter und bei der ganzen Familie sehr gut angekommen, schildert Gerard Mulder: „Wir haben es genossen.“
Bei der Feier der Familie Mulder aus den Niederlanden stellte Matthias Suckert im „Packhaus“ anhand von Fotos das alte Hooksiel vor. Foto: privat
Gelöste Stimmung und Vorfreude auf die Saison bei den Hooksieler Tennisspielern. Foto: hol
Hooksiel (24. 4. 2023) – Das Wetter in Hooksiel ist viel besser als Wetter-Apps es Technik-Gläubigen weiß machen wollen. Entgegen aller Prognosen strahlte am Sonntag den ganzen Tag über die Sonne vom Himmel. Lediglich am Abend, als die Hooksieler Tennisspieler sich längst gut geschützt um den Grill versammelt hatten, fiel ein wenig Regen.
Das traditionelle „Antennis“ in Hooksiel war eine rundum gelungene Veranstaltung. An die 20 Aktive trafen sich auf der in den vergangenen Woche für die Saison präparierten Anlage, testeten Spielbelag, Schlägerbespannung und die eigne Kondition. Über vier Stunden lang wurden Doppel in stets wechselnden Zusammensetzungen gespielt. So wurde die Veranstaltung ein ebenso sportlicher wie geselliger Auftakt in die Spielzeit.
iIn der vergangenen Woche hat bei der Tennisabteilung des FC Nordsee Hooksiel das Freiluft-Training in verschiedensten Gruppen begonnen. Die Punktspielsaison für eine Herren Ü 50-, eine Damen- sowie eine Junioren-B-Mannschaft startet am 6./7. Mai.
Der Hooksieler Maibaum ist geschmückt. Am Sonntag wird er am Alten Hafen aufgestellt. Foto: Doyen
Hooksiel (24. 4. 2023) – Der Mai kann kommen. Zumindest in Hooksiel. Im Rahmen des Strandaufbaus legten am Wochenende Helfer aus den Reihen des FC Nordsee Hooksiel letzte Hand an den Maibaum, der am Sonntag, 30. April, von der Dorfgemeinschaft am Alten Hafen aufgestellt werden soll.
Bereits in den vergangenen Wochen wurde eine stattliche Fichte soweit bearbeitet, dass sie den Mai-Schmuck tragen kann. Dafür wurde under anderem der Baumstamm geschält sowie das Grün für den Kranz selbst gebunden und durch Blumen verschönert.
Der Baum soll am Sonntag mit einem kleinen Umzug vom ZOB durch den Ort zum Alten Hafen getragen werden. Start ist um 17 Uhr. Später werden sich die Teilnehmer eines Hexenumzugs zu der Maibaum-Runde hinzugesellen. Den Umzug zur Walpurgisnacht wird von Martina Minkner vom „Gruseleum“ (Lange Straße 65) organisiert. Start ist um 18.30 Uhr am Gruseleum. Martina Minkner würde sich freuen, wenn sich möglichst viele kostümierte Kinder und Erwachsene am Hexenumzug beteiligen würden.
Vielleicht, so die Hoffnung des Maibaum-Teams, helfen die Kräfte der Hexen ja auch, potenzielle Maibaum-Klauer zu vertreiben. Um etwaige Diebe ihr Vorhaben zu erschweren, wird der Baum die ganze Nacht hindurch bis in den Mai hinein bewacht werden.