62 Euro im Monat für Wärme, Strom, Warmwasser und zwei E-Autos

Schwere vor effizienzhaus in Hohenkirchen
Thomas Schweers und Stefan Schweers (rechts) stellten dem „Grünen Stammtisch“ ihr Effizenz-Haus vor, in dem sie am Wangermeer in Hohenkirchen leben. Foto: Schweers

Wangerland/Jever (7. 12. 2024) – Der „Grüne Stammtisch“ des Ortsverbandes Jeverland von Bündnis 90/Die Grünen ist ein und Diskussionsort für aktuelle und auch kontroverse Themen. Unter Leitung von Ratsfrau Almuth Thomßen (Jever) besuchte die Runde am Wangermeer in Hohenkirchen ein praktisches Beispiel für die Energiewende – das KfW-40-Haus der Grünen-Mitglieder Stefan und Thomas Schweers

KfW-40 bedeutet, dass der Primärenergiebedarf dieses Effizienz-Hauses bei 40 Prozent eines konventionellen Neubaus liegt. Thomas und Stefan Schweers nahmen die Besucher mit in die Planungspase für ihr Haus. „Die Wahl fiel schnell auf einen Hersteller für Holzhäuser aus Schleswig-Holstein. Die vielen kleinen Details die Energieeffizienz zu verbessern und die Qualität der einzelnen Materialien haben uns dann restlos überzeugt.“ 

Keine Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung wollten die beiden nicht, da sie eine lange Vorlaufzeit braucht, bis der Raum warm ist. „Wir haben uns für eine Infrarot-Scheibenheizung entschieden. Der Preisvorteil gegenüber einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung lag zur Bauzeit in 2022 bei rund 20.000 Euro.“ Das eingesparte Geld haben die beiden Männer dann in die Vergrößerung ihrer PV-Anlage auf 20 kWp investiert. 

Von Geld versteht besonders Thomas Schweers eine Menge. Er ist als Teamleiter für Baufinanzierung bei einer regionalen Bank tätig. Bei den technischen Herausforderungen konnte Stefan Schweers als Elektriker seine Kompetenz einbringen: „Ganz ohne Wärmepumpe ging es schließlich doch nicht, denn wir benötigen warmes Wasser für den Haushalt und zum Duschen.“ Diese kleine Wärmepumpe, nicht viel größer als ein Aktenkoffer, sitzt im Technikraum direkt auf dem Warmwasserspeicher. 

Klimaschutz-Studie

Inzwischen wohnen die beiden mehr als zwei Jahre in ihrem Holzhaus und können sagen: „Wir haben alles richtig gemacht. Alle Überlegungen wie die Ausrichtung der PV-Anlage nach Ost und West, das Heizsystem und die intelligente Nutzung der PV-Energie waren goldrichtig.“ Stefan und Thomas Schweers nehmen mit ihrem Haus an einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Studie teil und können durch die zusätzlich verbauten Zähler immer ganz genau nachvollziehen, wieviel Energie das jeweilige System verbraucht. 

So haben die beiden im Jahr 2023 für das Heizen ihres 100 Quadratmeter großen Holzhauses nur 1.863 kWh und für die Brauchwasserwärmepumpe 604 kWh benötigt. Die PV-Anlage hat mehr als 17.300 kWh erzeugt und rund 11.800 kWh ins Stromnetz eingespeist. Die restliche Energie haben die beiden entweder direkt verbraucht oder in ihren 10,2 kWh Speicher zwischengeparkt, um sie später zu nutzen. 

Von April bis Oktober fast autark

Im Carport von Stefan und Thomas Schweers stehen zwei E-Autos. Die Fahrzeuge, mit denen sie insgesamt 28.000 Kilometer im Jahr fahren, sind die größten Verbraucher. „Trotzdem konnten wir eine Autarkiequote von über 95 Prozent von April bis Oktober erreichen“, sagen Thomas und Stefan Schweers. „In 2023 hatten wir monatliche Energiekosten in Höhe von 62 Euro, inklusive Heizen, Warmwasser, Haushaltsstrom und zwei E-Autos.“ Für 2024 konnten die beiden den Betrag durch einen Wechsel des Stromanbieters und die Umstellung auf dynamisches PV-Überschussladen die Rechnung noch einmal drücken, auf jetzt rund 40 Euro im Monat. 

Die Runde um Almuth Thomßen war begeistert: „Das Beispiel zeigt, dass nachhaltiges Bauen und die Nutzung von Erneuerbaren Energien eine ausgezeichnete Investition in die Zukunft sind.“  Beim letzten Treffen des „Politischen Stammtisch“ von Bündnis 90/Die Grünen in diesem Jahr am Mittwoch, 11. Dezember, im „Parkhotel“ in Jever werden Stefan und Thomas Schweers auch dabei sein und Fragen rund um ihr Energiesparhaus beantworten. Beginn ist um 19 Uhr.

Gas und Strom: EWE senkt Preise in der Grundversorgung deutlich

Oldenburg/Hooksiel (6. 12. 2024) – Der Oldenburger Energieversorger EWE senkt zum 1.Februar 2025 seine Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung. Wie das Unternehmen heute mitteilte, sinkt für Stromkunden der Arbeitspreis, also der Preis pro Kilowattstunde von 38,95 Cent auf 31,90 Cent und damit um gut 18 Prozent. Der jährliche Grundpreis verändert sich von 206,29 Euro auf 209,29 Euro. Insgesamt, so die EWE, spare ein Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 2.800 Kilowattstunden durch die Strompreissenkung 194 Euro im Jahr.

Erdgaskunden zahlen derzeit einen Arbeitspreis von 16,36 Cent pro Kilowattstunde und ab dem 1. Februar11,76 Cent. Damit sinkt der Preis pro Kilowattstunde um gut 28 Prozent. Der jährliche Grundpreis verändert sich von 209,37 Euro auf 253,39 Euro. Insgesamt resultiert daraus für einen Durchschnittskunden mit einem Jahres-Gasverbrauch von 17.500 Kilowattstunden eine jährliche Einsparung von 761 Euro.

Von den Preissenkungen in der Grundversorgung profitieren rund 190.000 Strom- und etwa 110.000 Erdgaskunden. Als Grund für die Preissenkung verweist die EWE auf gesunkene Beschaffungskosten für Gas und Strom.

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„Stutenkerl“ erinnert an Heiligen

Sdtutenkerl von Bäckerei Lorenz
Der Weg zum „Stutenkerl“ der Bäckerei Lorenz im Hooksieler Edeka-Markt ist nicht zu verfehlen. Foto: hol

Hooksiel (6. 12. 2024) – Heute ist Nikolaus. 6. Dezember. Der Tag, der an den Heiligen Bischof Nikolaus von Myra erinnert, der im 4. Jahrhundert nach Christi im östlichen Europa und in Kleinasien gewirkt und eine Reihe von Wundern und Wohltaten vollbracht haben soll. Unter anderem soll der gute Mann Bedürftige, darunter viele Kinder, mit kleinen Gaben bedacht haben. 

Wie Nikolaus von Myra genau ausgesehen hat? Schwer zu sagen. Aber, so die Tradition, die Bäcker empfinden seine Person in Form der beliebten „Stutenkerle“ nach. Ein Mann aus Hefeteig, dessen Augen häufig aus Rosinen bestehen, der eine Pfeife trägt, die als Symbol für den Bischofststab stehen soll.

In Hooksiel wie in nahezu allen Orten im Nordwesten beleben die Stutenkerle den Umsatz in den Bäckereien vor allem zum Nikolaustag. In anderen Regionen wird die Figur auch Weckmann, Hefekerl oder Martinsmännchen genannt und zum Teil auch gern zum Martinstag (11. November) gegessen. 

Eierlikör gegen Vorweihnachts-Stress

Landesbühne in Horumersiel
„Wer nimmt Oma diesmal?“ Diese wichtige Frage steht im Zentrum der „Blauen Weihnacht“ im Kursaal im Gästehaus in Horumersiel. Foto: Landesbühne

Horumersiel (5. 12. 2024) – Ein kultureller Leckerbissen zur Adventszeit. Die Schauspieler Jeffrey von Laun und Vasilios Zavrakis von der Landesbühne Niedersachsen Nord aus Wilhelmshaven gastieren am am Samstag, 14. Dezember, mit ihrer „Blauen Weihnacht“ im Kursaal im Gästehaus Horumersiel. Ab 20 Uhr erwartet die Besucher eine äußerst unterhaltsame szenische Lesung. 

Die Protagonisten verwöhnen kurzweilig ihr Publikum und fordern gleichermaßen deren Zwerchfelle zu Höchstleistungen heraus, während sie sich auf der Bühne die zum Fest alljährlich wiederkehrende Frage stellen: „Wer nimmt Oma diesmal?“ Um den vorweihnachtlichen Stress zu ertragen und dem Sein eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen, hilft hier offenbar nur eins: Unmengen von Eierlikör! 

Zwei charmante Trunkenbolde, von denen der eine auf Elvis schwört, der andere lieber Loriot rezitiert und beide sich hingebungsvoll den Versen von Heinrich Böll und Robert Gernhardt hingeben, spielen sich durch ein höchst unterhaltsames szenisches Musik-Schauspiel zum Fest der Liebe. 

Die Vorführung beginnt um 20 Uhr (Einlass ab 19 Uhr). Tickets ab 16 Euro (ohne Gästekarte 17,50 Euro) gibt es unter wangerland.de und in den Tourist-Infos in Horumersiel oder Hooksiel.

Minister Lies: Nordwesten wird Vorzeigeregion für die Energiewende

Friesland/Wilhelmshaven (5. 12. 2024) – „Industrie folgt Energie!“ Mit diesem Leitspruch für die Energiewende ist Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) schon seit Jahren unterwegs. Jetzt, so kündigte der Sander heute an, wolle das Land Niedersachsen „einen nächsten konsequenten Schritt“ machen. „Wir wollen den Nordwesten Deutschlands zur Vorzeigeregion für die klimafreundliche Weiterentwicklung unserer Industrie machen.“

Weniger Bürokratie und mehr Geld

Möglich mache das der „Net Zero Industry Act“ der Europäischen Union. So Lies in einer Presseerklärung. Durch ihn sollen europaweit ausgewählte Regionen unter anderem die Möglichkeit für beschleunigte Genehmigungsverfahren und einem besseren Zugang zu Fördermitteln erhalten.

Wirtschaftsminister Olaf Lies

Der Nordwesten Niedersachsen solle zu einem Net Zero Valley (NZV) entwickelt werden: „NetZero Nordwest Deutschland“. Ende Oktober sei dazu in Wilhelmshaven im Rahmen der 1. Powerhouse-Nord-Kongress der Grundstein gelegt worden. Rund 270 Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik hätten diskutiert, so Lies (Foto), wie die Schlüsselregion der Energiewende von den Transformationsprozessen in Zukunft stärker profitieren kann. 

„Die notwendigen Anträge und Beschlüsse sollen nun mit Hochdruck vorangetrieben werden“, kündigt der Minister an. „Damit wäre diese Region mit der Lausitz eine von zwei Regionen in Deutschland, die sich als NZV aufstellt.“

Ziel sind gute Arbeitsplätze in der Region

Der Beschluss zur Festlegung des NZV erfolgt durch das Wirtschaftsministerium in Absprache mit dem Bund und der EU-Kommission. „Die europäischen NetZero-Regionen bekommen stark vereinfachte und damit beschleunigte Genehmigungsverfahren, Zugang zu Fördermitteln und eine ganz neue öffentliche Wahrnehmung sozusagen als ‚best practice‘-Regionen“, ist Lies überzeugt. „Sie verpflichten sich im Gegenzug, nachhaltige Technologieentwicklung als zentralen Grundsatz mit Blick auf Industrie und Investitionen ganz nach oben zu stellen. Wir werden hier zeigen, wie wir unseren Industriestandort weiter entwickeln können und die Regionen mit Unternehmens-Ansiedlungen, neuen guten Arbeitsplätzen und neuer Wertschöpfung vor Ort profitieren können. Wir wollen Vorbild für Deutschland in Europa sein.“

Geparktes Auto beschädigt

Wangerland (5. 12. 2024) – Am Mittwoch zwischen 13.40 und 16.15 Uhr wurde in der Wilma-Teppe-Sraße in Hohenkirchen ein Auto beschädigt. Die Polizei geht davon aus, das der gegenüber der Hausnummer 44 geparkte graufarbene BMW X3 von einem vorbeifahren Fahrzeug touchiert wurde. Der Unfallverursacher habe sich vermutlich vom Unfallort entfernt, ohne seinen Mitteilungspflichten nachzukommen. Zeugen, die sachdienliche Angaben zu dem Sachverhalt machen können, werden gebeten, sich unter 04461 7449-0 mit der Polizei in Jever in Verbindung zu setzen.

„Ahoi“-Gäste füttern den „Kita-Topf“

Hooksiel (5. 12. 2024) – Wenn die Stimmung in der Hooksieler Bar „Ahoi“ gut ist, dann, darf sich auch der Kindergarten im Ort freuen. Gut gelaunte Gäste, so die Annahme, sind eher bereit, den einen oder anderen Euro in den „Kita-Topf“ zu stecken, die die Betreiber der zum Hotel „Packhaus“ gehörenden Gaststätte, Moni Stamer und Steve Christenfeldt, ihren Kunden ans Herz legen.

„Wir wollten etwas für den Ort machen“, sagt Christenfeldt im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Deshalb habe man vor vier Jahren erstmals des Spar-Topf für den Kindergarten aufgestellt. Während das Ergebnis in den beiden ersten Jahren eher überschaubar war, hat sich der „Kita-Topf“ inzwischen etabliert. Gerade bei den Stammgästen. Allein in diesem Jahr haben „Ahoi“-Gäste an die 500 Euro gespendet. 

Stamer und Christenfeldt, die die Summe nach oben abgerundet haben, stellen das Geld dem Kindergarten in Form einer „Wunschliste“ in einem Online-Kaufhaus zur Verfügung. Dort können dann die Kita-Mitarbeiterinnen Dinge einkaufen, die den Kindern in der Hooksieler Betreuungs-Einrichtung zugute kommen.

Abwassergebühr steigt – Beseitigung von Regenwasser wird günstiger

Friesland/Wangerland (5. 12. 2024) – Die Mengengebühr für die Schmutzwasserbeseitigung steigt in der Gemeinde Wangerland zum 1. Januar 2025 von 3,64 Euro/m³ auf 3,99 Euro/m³. Die Verbandsversammlung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband (OOWV) hat die bereits angekündigte Erhöhung jetzt bestätigt. Die monatliche Grundgebühr bleibt unverändert.

In den Landkreisen Friesland und Wittmund ist der OOWV ab 2025 in sechs Kommunen für die Schmutzwasserentsorgung sowie in Wangerland zusätzlich auch für die Niederschlagswasser-Beseitigung zuständig. Grundlage für die Preisberechnung ist das jeweilige Gemeindegebiet. Beim durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von rund 46 Kubikmeter/Jahr ergibt sich bei den Abwassergebühren eine Mehrbelastung von rund 16 Euro pro Wangerländer Bürger und Jahr.

Die Gebühr für die Niederschlagswasser-Beseitigung sinkt zeitgleich von 0,54 auf 0,44 Euro je Quadratmeter. Für ein Grundstück mit einer bebauten oder befestigten Fläche von 200 Quadratmetern belaufe sich die Ersparnis auf 20 Euro/Jahr, so der OOWV.

Bedarf an Wasser steigt

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Verbandsvorsteher Sven Ambrosy und Geschäftsführer Karsten Specht (rechts) unterstrichen auf der Verbandsversammlung die wichtige Rolle, die der OOWV beim Thema Wasser spielt. Foto: OOWV

OOWV-Geschäftsführer Karsten Specht unterstrich auf der Verbandsversammlung die Rolle des Wasserversorgers für Fortschritt und Wachstum in den Kommunen. Insbesondere gehe es darum, ausreichende Mengen Wasser zur Verfügung zu stellen. „In mehreren Gebieten unseres Verbandsgebiets sind wir auf der Suche nach Standorten für zusätzliche Wasserwerke, damit wir den steigenden Bedarf decken können“, sagte er. 

Zugleich lege der OOWV ein besonderes Augenmerk auf den Ressourcenschutz. „In Nordenham und Brake realisieren wir Brauchwasserwerke, die gereinigtes Abwasser aus dem Kläranlagenablauf aufbereiten und dann an Industrieunternehmen abgeben können“, erläuterte Specht. Der OOWV sei Vorreiter und Ansprechpartner für Innovationen rund ums Wasser. Als Beispiel nannte er die konkreter werdenden Wasserstoffprojekte in der Region. „Wir verfügen über das Wissen, notwendige Wassermengen aus alternativen Ressourcen in der benötigten Qualität bereit- und sicherzustellen“, so Specht. 

Hoher Investitionsbedarf

Der OOWV ist Wasserversorger in neun Landkreisen, 21 Städten und 57 Gemeinden. Neues Mitglied zum 1. Januar 2025 wird die Stadt Emden. Im Bereich der Abwasserbeseitigung ist der Verband Partner von 39 Kommunen und einem Zweckverband. Ab 2025 kommen die Gemeinden Bockhorn und Apen sowie die Stadt Schortens hinzu. 

Für die Abwasserbeseitigung kalkuliert der OOWV für 2025 mit Ausgaben in Höhe 57 Millionen Euro. „Die Ausgaben sind für eine dauerhaft verlässliche und umweltgerechte Behandlung des Abwassers erforderlich“, sagte Sven Ambrosy. „Veraltete Anlagen werden saniert oder erneuert, Entsorgungskonzepte angepasst und Kapazitäten erweitert“, erläuterte der Verbandsvorsteher. Dabei würden steigende Material-, Bau-, und Dienstleistungskosten ebenso ins Gewicht fallen wie ein anhaltend hohes Zinsniveau, das die Finanzierung von Investitionen deutlich teurer mache.

OOWV investiert in die Infrastruktur: Trinkwasser wird ab 2025 teurer

Friesland/Wangerland (4. 12. 2024) – Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) plant für das kommende Jahr Investitionen in Höhe von 144 Millionen Euro im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung. Die entsprechenden Wirtschaftspläne hat die Verbandsversammlung am heutigen Mittwoch beschlossen. 

Die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur seien erforderlich, um die öffentliche Wasserversorgung zukunftssicher aufzustellen. 2025 kalkuliert der OOWV allein in diesem Bereich Ausgaben von rund 87 Millionen Euro und damit fünf Millionen Euro mehr als 2024. Seit 2018 hätten sich diese Ausgaben in dieser Sparte verdreifacht, hieß es.

Kubikmeterpreis künftig 1,56 Euro

Der OOWV steckt Geld in die Sanierung und Erneuerung von Netzen und Anlagen. Zudem müsse die Infrastruktur der Wasserversorgung den sich verändernden klimatischen Bedingungen angepasst werden. Als eine Folge davon steigen die Wasserpreise.

Die Verbandsversammlung beschloss eine Anhebung zum 1. Januar von 1,41 auf 1,56 Euro/Kubikmeter Trinkwasser. Bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 125 Litern/Tag beziehungsweise rund 46 Kubikmeter/Jahr ergibt sich nach Berechnung des Unternehmens eine Mehrbelastung von 6,90 Euro pro Person und Jahr. Der Grundpreis steigt von 7,63 Euro auf 8,49 Euro monatlich, was einer Mehrbelastung von 10,32 Euro pro Jahr und Haushalt in den Landkreisen Friesland und Wittmund entspricht. 

Ambrosy: Wir übernehmen Verantwortung

Verbandsvorsteher Sven Ambrosy warb um Verständnis für die Erhöhung. „Wir treiben die Erneuerung und Instandhaltung unserer Anlagen und Leitungen wie in den Vorjahren kraftvoll voran. Das ist die wichtigste Grundlage für die dauerhafte Versorgungssicherheit. Die erforderlichen Investitionen ausschließlich über Schulden zu finanzieren und somit die Lasten auf künftige Generationen umzulegen, wäre nicht gerecht“, sagte er.

„Damit übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und tragen zur Zukunft unserer Region bei“, fügte Ambrosy hinzu. Nach wie vor sei der OOWV einer der günstigen Wasserversorger in Deutschland. Einen Durchschnittspreis von 2,09 Euro/m³ weist eine Übersicht des Bundesverbands der Energie-Abnehmer (VEA) für 2024 aus.

CDU will Klarheit über Gründe für Kostenexplosion bei Thalasso-Zentrum

CDU-Wangerland Vorstand
Der neue Vorstand der CDU Wangerland: (von links). Andy Strümpel, Theo Hakvoort, Beate Wedermann, Vorsitzender Thies Fischer, Kurt Brandenburg, Claus Harms, Heiko Menkens und das Ehrenmitglied Theodor Lauts. Au dem Bild fehlt Beisitzerin Petra Euken. Foto: CDU

Wangerland (4. 12. 2024) – Die Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ muss nach Ansicht des Vorsitzenden der CDU Wangerland, Thies Fischer, „unbedingt aufgearbeitet werden“. Die Kosten des Gesundheitstempels in Horumersiel waren von geplanten 8,7 auf inzwischen 23 Millionen Euro gestiegen. Das sei eine „untragbare Entwicklung“, sagte Fischer auf der Mitgliederversammlung seiner Partei im Hofcafe Schild.

„Wir brauchen klare Antworten: Wie konnte es dazu kommen?“ so Fischer, der zugleich betonte: „Es bringt jetzt nichts, dieses Projekt zu verteufeln. Das Thalasso-Zentrum ist da, es ist gebaut. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen. Wir müssen dafür sorgen, dass es ein Erfolg wird, dass es Gäste anzieht, dass es sich wirtschaftlich trägt!“

Theo Lauts Ehrenmitglied

Im Zentrum der Versammlung standen Neuwahlen und Ehrungen. Theodor Lauts (81) wurde für sein langjähriges Engagement im Gemeindeverband zum Ehrenmitglied der CDU-Wangerland ernannt. Fischer würdige den Einsatz von Lauts, der sich seit seinem Eintritt in die CDU am 1. März 1986 wie kaum ein anderer um sein Heimatdorf Waddewarden gekümmert habe. 

Als herausragendes Beispiel nannte Fischer sein Engagement als Sprecher der Elterninitiative für einen Kinderspielkreis. Zusammen mit dem damaligen CDU-Landtagsabgeordneten Andreas Luiken habe er trotz politischer Widerstände maßgeblich zur Schaffung des eigenen Kindergartens in Waddewarden beigetragen, der 1991 eröffnet wurde. 

Fischer bleibt Vorsitzender

Lauts habe 30 Jahre lang ununterbrochen als Beisitzer im Vorstand der CDU Wangerland gewirkt und in dieser Zeit sieben Vorsitzende begleitet „Menschen wie Theo sind ein Vorbild für uns alle“, sagte der Vorsitzende, der bei den Wahlen einstimmig im Amt bestätigt wurde.

Wechsel gab es auf den Stellvertreter-Posten. Inka Wüllner und Janto Ricklefs schieden aus beruflichen und persönlichen Gründen aus. Als stellvertretende Vorsitzende neu gewählt wurden Beate Wedermann und Andy Strümpel. Schriftführer ist Heiko Menkens. Als Beisitzer wirken mit: Petra Euken, Theodor Lauts, Kurt Brandenburg, Theo Hakvoort und Claus Harms. 

In seinem Bericht erinnerte Fischer an die für die CDU erfolgreiche Europawahl. Ein Schwerpunkt im vergangenen Jahr habe im Dialog über die Zukunft der heimischen Wirtschaft gelegen. „Es wurde deutlich, dass die Bindung an unsere Heimat groß ist – unsere Betriebe wollen bleiben, sie wollen investieren und wachsen. Doch es fehlt ihnen an einem zentralen Faktor: Gewerbeflächen.“, so Fischer. 

Dialog mit Touristikern geplant

Ein Antrag der CDU-Fraktion, mit dem die Verwaltung zur Suche nach neuen Gewerbeflächen beauftragt wurde, sei vom Rat einstimmig angenommen worden. „Bisher ist leider nicht viel passiert“, bedauerte Fischer. „Im Moment stehen viele andere Themen im Fokus der Verwaltung und des Gemeinderates. Zudem ist die Finanzierung neuer Flächen ein Knackpunkt. Aber wir werden nicht lockerlassen.“

Intensiv beschäftigt habe sich die CDU auch mit dem Thema Tourismus. „Unsere Region gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen an der Nordseeküste“, sagte Fischer. Dennoch sei bei den Touristikern vor Ort wachsende Unzufriedenheit spürbar. Die CDU plane für Anfang 2025 Veranstaltungen, in denen sie mit den Touristikern ins Gespräch kommen will. 

Zudem schwor Fischer die CDU-Mitglieder auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar ein. Deutschland sehe hier nach dem Aus der Ampel-Koalition vor einer Richtungsentscheidung.