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Bilanz der Feuerwehr Hooksiel: Bei 65 Einsätzen 21 Verletzte gerettet

Feuerwehr Hooksiel 2024
Ehrungen und Beförderungen gehörten zu den Höhepunkten der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (11. 2. 2024) – Die Katastrophen häufen sich. Schon deshalb würden Feuerwehren immer wichtiger, stellte Günter Schmöckel, Sprecher der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel, auf der Jahreshauptversammlung der Wehr fest. Ebenso wie Ortsbrandmeister Jörg Nöchel dankte Schmöckel der Gemeinde Wangerland. „Es ist in den vergangenen Jahren viel in die Wehren investiert worden.“

Ratsvorsitzender Wolfram Sandmeier würdigte das Engagement in Hooksiel, insbesondere auch im Bereich der Jugendfeuerwehr. Feuerwehren, so der SPD-Politiker, seien eine Art „Kleber der Gemeinde“. Die freiwilligen Helfer würden für Zusammenhalt sorgen. Schon deshalb sei man sich im Rat darin einig, die Feuerwehren zu unterstützen.

Nutznießer dieser Strategie ist auch die Feuerwehr Hooksiel. Am 9. Mai soll das neue Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg eingeweiht werden. Auf der letzten Hauptversammlung im Geräteaus am Alten Hafen legte Nöchel die Bilanz der Wehr für das „ereignisreiche Jahr 2023“ vor. Die Wehr musste zu 65 Einsätzen ausrücken, darunter 17 Brände und fünf Verkehrsunfälle. Insgesamt habe man 21 Verletzte gerettet. Weniger erfreulich: Der Anteil der Fehlalarme lag bei über zehn Prozent. Als „kurios“ wertete der Ortsbrandmeister einen Einsatz am JadeWeserPort in Wilhelmshaven, wo eine Person im Wasser treiben sollte. „Aber wenn wir alarmiert werden, rücken wir natürlich aus …“

Hoher Frauenanteil

Die Feuerwehr hat aktuell 65 Mitglieder. 31, darunter 7 Frauen, gehören nach den Worten von Nöchel der aktiven Wehr an. Hinzu kommen 9 passive Mitglieder, 12 Mädchen und Jungen in der Jugendfeuerwehr sowie 13 Kameraden der Altersabteilung. Im vergangenen Jahr hätten aktive Wehr und Jugendfeuerwehr zusammen 9062 Stunden Dienst geleistet, davon 695 bei Einsätzen und 2059 bei Ausbildungsdiensten und Lehrgängen.

Die meisten Einsätze wurden im Spätsommer registriert und zwar überwiegend an Wochenenden. Zum Glück, denn unter der Woche ist es für freiwillige Feuerwehren häufig schwer, im Alarmfall genügend einsatzfähige Mitstreiter zu finden. Nöchel dankte vor diesem Hintergrund insbesondere den Freiwilligen der Ortswehr Waddewarden, die mit den Hooksielern zusammen ausrücken. 

Appell an Gemeindemitarbeiter

Günter Schmöckel appellierte mit Blick auf die Personalengpässe an die Gemeinde Wangerland, bei ihren Mitarbeitern im Rathaus, im Bauhof und auch bei der Wangerland Touristik dafür zu werben, sich in den Feuerwehren zu engagieren. „Diese Leute sind immer im Wangerland und könnten schnell vor Ort sein, wenn es unter der Woche mal knallt.“ SPD-Ratsherr Holger Ulfers sagte zu, die Anregung aufnehmen zu wollen. Hilfreich könnte auch eine weitsichtige Wohnungspolitik sein. Wie Ortsbrandmeister Nöchel sagte, habe die Wehr schon Kameraden verloren, die umziehen mussten, weil sie die hohen Mieten in Hooksiel nicht mehr zahlen konnten. 

Spende an Feuerwehr Hooksiel
Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (links) freut sich über die Spende der Öffentlichen Oldenburg, die Philipp Opitz für die Hooksieler Feuerwehr überreichte. Foto: hol

Gemeindebrandmeister Eike Eilers und Gerhard Zunken vom Kreisfeuerwehrverband Friesland würdigen das Engagement in der Hooksieler Wehr. „Über 9000 Dienst, das ist der Hammer“, sagte Eilers. Beide unterstrichen den anhaltenden Ausbildungsbedarf bei Feuerwehren. Aktuelles Problem: Die steigende Zahl von Bränden, die durch Lithium-Ionen-Batterien ausgelöst werden. Allein in Hooksiel gab es vergangenes Jahr drei Elektro-Brände. Nicht immer seien defekte Akkus der Grund dafür, so Zunken. „In einem Fall ist aus ungeklärtem Grund eine E-Zigarette in Flammen aufgegangen. Nur gut, dass sie nicht gerade in der Hosentasche steckte.“

50 Jahre in aktiver Wehr

Zu den Höhepunkten der Hauptversammlung gehörten die Ehrungen, Beförderungen und Ernennungen. Zunken und Sandmeier ehrten Carsten Behnk, der seit 50 Jahren in der Feuerwehr ist. Nur sehr selten werde diese Auszeichung einem aktiven Feuerwehrmann zuteil, sagte Zunken. Aber: Behnk sei bereits im Alter von zehn Jahren Mitglied der Jugendfeuerwehr Hannover gewesen. Seit 2005 gehört der Hauptlöschmeister der Einsatzabteilung der Feuerwehr Hooksiel an. Unter anderem engagiert er sich hier als Jugendwart. 

Eilers und Nöchel ernannten Jan-Niklas Opfer und Harald Zinn zu Feuerwehranwärtern. Befördert wurden Femke Klein zur Feuerwehrfrau, Nando Rothert zum Feuerwehrmann, Vanessa Müller zur Oberfeuerwehrfrau, Marianne Kruse zur Hauptfeuerwehrfrau und Thomas Große zum Hauptlöschmeister. 

Als Mitglieder mit der höchsten Dienstbeteiligung wurden zudem Björn Mühlena (604 Stunden), Thomas Große (417) und Carsten Behnk (377) gewürdigt. Mühlena begleite unter anderem intensiv den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, sagte Nöchel. Am intensivsten am Ausbildungsdienst haben sich beteiligt: Thomas Große (282 Stunden), Carsten Behnk (174), Björn Mühlena (140) und Malte Meiners (137).

Mit Applaus begrüßt wurde im Kreise der Feuerwehr Philipp Opitz. Der Leiter der Geschäftsstelle Hohenkirchen der Öffentlichen Versicherung überreichte mit Blick auf die anstehenden Jubiläumsfeiern der Feuerwehr Hooksiel eine Spende von 1000 Euro. Immerhin sorge die Wehr dafür, dass die von der Brandkasse zu deckenden Schäden geringer seien. Im Zuge der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses wird das 100-jährige Bestehen der Wehr und das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeurwehr nachgefeiert. Zudem wird der Förderverein der Wehr 20 Jahre alt. 

Hooksieler Feuerwehr lädt alle Bürger ins neue Gerätehaus ein

Neubau Feuerwehrhaus Hooksiel
Inzwischen sind auch die vier großen Tore der Fahrzeughalle im neuen Feuerwehrgerätehaus installiert. Die Zufahrt von dort zur Straße Hohe Weg muss noch angelegt werden. Foto: Feuerwehr

Hooksiel (8. 2. 2024) – Der finale Fahrplan für den Umzug der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel in das neue Gerätehaus steht. Bis Ende März werden die Handwerker mit dem Innenausbau des Neubaus am Hohen Weg fertig sein. Danach werden Feuerwehr und Jugendfeuerwehr ihr derzeitiges Domizil am alten Hafen räumen und ihre Utensilien vom Feuerwehrschlauch über die Einsatzausrüstung bis zur Büroausstattung in die neue Unterkunft bringen.

Der Zeitplan ist für alle Beteiligten eng. Im Innenbereich des Neubaus arbeiten derzeit die Maler, Zwei Räume müssen noch gefliest, Sanitär- und Lüftungsanlagen montiert, Umkleideschränke aufgestellt werden. Noch einiges zu tun gibt es im Außenbereich. Auf dem Grundstück steht jede Menge Wasser, obwohl bereits eine Drainage und jede Menge Sand eingebaut wurden. Zum Aufgabenkatalog gehören zudem der Außenwaschplatz für die Feuerwehrfahrzeuge, eine Terrasse samt Überdachung und die Zufahren zum Gelänge – zum einen für Privatwagen, zum anderen für die Einsatzfahrzeuge der Wehr. 

Um die direkte Zufahrt aus der Fahrzeughalle zur Straße Hohe Weg zu ermöglichen, muss der dortige Straßengraben verrohrt und der vorhandene Grünstreifen zurückgebaut werden. „Das wird sportlich“, sagte Ortsbrandmeister Jörg Nöchel. „Aber wir sind überzeugt davon, dass der Zeitplan eingehalten werden wird.“

Ortsbrandsmeister Jörg Nöchel
Auch beim Innenausbau ist noch einiges zu tun. Aber Ortsbrandmeister Jörg Nöchel ist sich sicher, dass der Zeitplan für den Umzug und die Eröffnungsfeier am 9. Mai gehalten werden kann. Foto: hol

Denn: Nach dem Umzug wartet ein wichtiger Termin auf die Hooksieler Feuerwehr-Familie. Am Donnerstag, 9. Mai, dem Himmelfahrtstag, ab 10 Uhr wird die Einweihung des Feuerwehrgerätehaus mit einem „Tag der offenen Tür“ gefeiert, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. Und es gibt noch weitere Gründe für einen ordentlichen Festakt. Die Hooksieler Wehr wurde im vergangenen Jahre 100 Jahre alt, die Jugendfeuerwehr 50 Jahre und der Förderverein der Wehr blickt auf 20 Jahre zurück. Die Jubiläumsfeiern wurden mit Blick auf die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses auf dieses Jahr verschoben.

„Natürlich wird es einen Festakt mit ein paar Reden geben“, sagt Nöchel. Wichtiger sei aber, dass das neue Gebäude an die Bürger von Hooksiel, die Eigentümer, übergeben wird, die es dann den Feuerwehrleuten als Nutzer zur Verfügung stellen. Geplant seien neben der Präsentation des Neubaus unter anderem eine Fahzeugausstellung, Spiele für Klein und Groß sowie reichlich Speisen und Getränke für jedermann.

Alterskameraden suchen nach einem neuen Platz für die „Hafen-Pütt“

Hooksiel (9. 1. 2024) – Hooksiel war lange der Vorhafen von Jever. Und auch sonst gibt es einige Verbindungen zwischen dem Sielort und der Marienstadt. Schon deshalb ist es fast selbstverständlich, dass es ach in Hooksiel eine Pütt gibt, also ein historischen Brunnen für Trinkwasser. Und als Folge wird auch das traditionelle Püttbierfest gefeiert.

Pütt in Hooksiel

Die an jedem zweiten Montag im Januar begangene Brunnen-Tradition pflegen in Hooksiel die Alterskameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Sie trafen sich an diesem Montag um 18 Uhr an der Pütt, dem Brunnen (Foto) in unmittelbarer Nähe des Feuerwehrhauses am Alten Hafen, testeten die Qualität des Wassers, überprüfen den baulichen Zustand des Brunnens und machten eine Schallprobe – durch gemeinsame Rufe in den Hohlraum. Das Ergebnis der Prüfung, das durch einen „Schluck“ bestätigt wurde: Alles bestens!

Im Anschluss ging es zum gemütlichen Teil des Festes über. Günter Schmöckel als Sprecher der Altersabteilung begrüßte seine Kameraden samt deren Partnerinnen zu einem der „schönsten Püttbierfeste überhaupt“ im Feuerwehrgerätehaus. Einer der Höhepunkte der launigen Veranstaltung war, neben dem tollen Essen die Wahl des neuen Püttmeisters. Das Amt ging von Winfried Grönke auf Jürgen Steinbach über. Aber erst, so betonte Schmöckel, nachdem der neue Brunnen-Wächter intensive Tests samt Überprüfung seines polizeilichen Führungszeugnisses mit Bravour bestanden hatte.

Die Hooksieler „Hafen-Pütt“ gibt es seit 2006. Die Idee von Franz Cordsen wurde seinerzeit mit viele Engagement von der Planung bis zum Bau vor allem von den Alterskameraden Gerd und Gustav Keemann, Walter Dekena und Johann Ubben umgesetzt. Ohne echten Wasseranschluss, aber in historisch belegter Lage in unmittelbarer Nähe des Hafens.

Alterskameraden der FF Hooksiel
Die Alterskameraden der Hooksieler Feuerwehr: (v.l.) Günter Schmöckel, Fred Bergmeyer, Hans-Georg Göken, Werner Tammen, Jürgen Steinbach, Herrmann Schrader, Meinolf Cohn, und Hans Frerichs.

Sorgen machen sich die Alterskameraden, was künftig aus der Pütt werden wird. Bekanntlich zieht die Feuerwehr dieses Jahr in einen Neubau am Hohe Weg um. Was auf dem Grundstück des alten Feuerwehrgerätehauses samt Pütt werden wird, steht noch in den Sternen. „Wir suchen dringend ein geeignetes Fleckchen in Hooksiel, möglichst in Hafennähe“, sagte Alterskamerad Meinolf Cohn. „Die Pütt muss erhalten bleiben. Schon mit Blick auf das ehrenamtliche Engagement, was darin steckt. Aber sie ist auch schon zu einem Markenzeichen für Hooksiel geworden. Und davon haben wir nicht allzu viele.“

Neues Feuerwehrgerätehaus soll bis Anfang April fertig sein

Feuerwehrgerätehaus
Das neue Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg in Hooksiel soll Ende März/Anfang April fertig werden. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Foto: hol

Hooksiel (3. 1. 2024) – Wann die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel von ihrem bisherigen Domizil zwischen dem Alten Hafen und der Lange Straße in den Neubau am Hohe Weg umziehen kann, steht noch nicht fest. Sven Bünting, von der Gemeinde Wangerland beauftragter Architekt vom 3ing Architektur- und Ingenieurbüro (Aurich): „Bei der derzeitigen Witterungslage wäre es nicht seriös, einen Termin für die Fertigstellung zu nennen.“

Die Feuerwehrangehörigen hatten lange auf eine Einweihungstermin noch im Jahr 2023 gehofft, dem Jahr des 100-jährigen Bestehens der Wehr. Dass daraus nichts werden würde, zeichnete sich aber bereits Mitte vergangenen Jahres ab. Aktuell wird die Einweihungsfeier für den Mai geplant. Ob das klappt, hängt auch vom Wetter ab.

„Im Januar sollen die Arbeiten im Bereich der Außenanlage beginnen“, sagt Bünting. Für den Fall, dass es „akzeptables Wetter“ gebe, seien dafür etwa zehn Wochen eingeplant. Unter anderem gehört zu den Außenarbeiten der Bau der direkten Zufahrt für die Einsatzfahrzeuge vom Hohe Weg zum Feuerwehrgerätehaus. Unter anderem muss dafür ein Stück des Straßengrabens verrohrt und ein Pflanzbeet beseitigt werden. Geplant ist zudem ein Waschplatz für Feuerwehrfahrzeuge.

„Wir peilen eine Fertigstellung zu Ende März/Anfang April an. Die Arbeiten im Innenbereich sind bis dahin längst abgeschlossen“, so Bünting. Dass es Lieferschwierigkeiten bei den großen Toren zur Feuerwehrhalle geben soll, weist der Architekt als Gerücht zurück. „Nein, es gibt keine Lieferschwierigkeiten mit den Sektionaltoren“, so Bünting. „Wir bauen empfindliche Bauteile immer so spät als möglich ein, damit diese nicht durch eine unsachgemäße Nutzung beschädigt werden.“

Nicht jeder Seehund braucht Hilfe

Seehund in Hooskeil
Die beste Hilfe für einen Seehund am Strand besteht oft darin, Abstand zu halten. Foto: Feuerwehr

Hooksiel (2. 1. 2023) – Seehunde sind eine Art Markenzeichen der Nordsee. Wenn sie nicht gerade im Wasser schwimmen oder tauchen, ruhen sie in der Regel auf Sandbänken oder an den Insel-Stränden. Aber gerade im Winter kommt es bei anhaltenden Winden häufig vor, dass Sandbänke überspült sind und Seehunde auf Festland-Strände ausweichen – zum Schrecken von unerfahrenen Wattwanderern oder Strandbesuchern. „Das arme Tier. Wir müssen sofort Hilfe holen!“

Ein solcher Rettungsruf erreichte in diesen Tagen die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel, die dann an den Badestrand ausrückte. Mehrere Personen hatten bei der Leitstelle einen möglicherweise verletzten Seehund gemeldet. Die Retter machten Fotos und ein Video von dem Tier, hielten Rücksprache mit einem erfahrenen Seehundjäger und, so der Eindruck des Fachmanns: „Dem Tier geht es gut.“

Auch die Seehundstation Norden-Nordeich weist darauf hin, dass keineswegs jeder am Strand liegende Seehund auf Hilfe angewiesen ist. Auch die erst im vergangenen Sommer zur Welt gekommenen Jungtiere nicht. „Es handelt sich um selbstständige Tiere, die keine Mutter mehr brauchen, sondern nur Ruhe benötigen.“

Die Tipps der Experten an besorgte Spaziergänger: Die Tiere nicht anfassen, den Fundort verlassen und möglichst 200 bis 300 Meter Abstand halten. „Melden Sie das Tier nur, wenn es offensichtliche Verletzungen hat, unter Telefon 04931/973330.“

Großübung: Zahlreiche Verletzte nach Verkehrsunfall mit einem Bus

Feuerwehr Übung Jever
Aufatmen bei den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Jever: Bei dem schweren Unfall zwischen einem Bus und einem Pkw handelte es sich nur um einen Übung. Foto: hol

Jever/Wangerland (6. 11. 2023) – Samstagmorgen. 10 Uhr. Alarm. Schwerer Verkehrsunfall mit zahlreichen Verletzten. Schon wenige Minuten später erreichen die ersten Einsatzkräfte die Straße „An der Kleiburg“, die parallel zur Landesstraße 812 von Jever in Richtung Hohenkirchen verläuft. 

Vor Ort wird klar: Bei dem Alarm handelt es sich um eine sorgfältig inszenierte Übung für Kräfte der Feuerwehr Jever, des Rettungsdienstes Friesland und des Deutschen Roten Kreuzes aus Jever und Sande sowie der Notfallseelsorge. Blaulicht und Martinshorn locken schnell auch zahlreichen Schaulustige an.

Die angenommene Ausgangslage: Ein Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Bus. Um die zehn Personen wurden als verletzt gemeldet. Einige Helfer betreuen nicht lebensbedrohlich Verletzte , andere versorgen schwerstverletzte Opfer, die teilweise in den Fahrzeugen eingeklemmt sind und von Feuerwehrleuten mit Hilfe von Hydraulikgeräten befreit werden müssen.

Einige Opfer werden vom Rettungsdienst in Richtung Krankenhaus abtransportiert. Notfallseelsorger kümmern sich um unter Schock stehende Unfallbeteiligte sowie bei Bedarf auch um traumatisierte Einsatzkräfte. 

Feuerwehrübung Jever
Der Rettungsdienst rückt an. Die „schwerverletzten Opfer“ müssen schnellstens versorgt werden. Foto: hol

„Solche Übungen sind von entscheidender Bedeutung, um die Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen zu trainieren und sich auf den Ernstfall optimal vorzubereiten“, sagt Kai Behrends, Pressewart der Freiwilligen Feuerwehr Jever. „Besonders in Szenarien mit mehreren Fahrzeugen und einer Vielzahl verletzter Personen erfordert das eine herausragende organisatorische Leistung, starke Nerven und eine gewisse Disziplin.“

Bei der Übung spielen auch technische Aspekte bei der Bergung der Opfer eine Rolle. „Moderne Fahrzeuge sind mit immer mehr Sicherheitssystemen und härteren Materialien ausgestattet“, erläutern Behrends. „Und die zunehmende Verbreitung von Elektro-Fahrzeugen stellt die Rettungskräfte vor neue Herausforderungen.“

Nach rund zweieinhalb Stunden konnte das Übungsszenario erfolgreich abgeschlossen werden. Die Führungskräfte der beteiligten Organisationen zeigten sich zufrieden und zuversichtlich, dass ihre Einsatzkräfte fauch künftig entsprechenden Herausforderungen gewachsen sind. Ihr dank ging an die Organisatoren der Übung, die Darsteller der Verletzten und an die Firmen Mewes (Hooksiel) und Taleb, die den Bus und den Pkw für die gestellt hatten. 

Hooksieler Feuerwehr plant mit Umzug in den Neubau für Februar

Nöchel und Mühlena in FW-Halle
Hooksiel Ortsbrandmeister Jörg Nöchel (links) und Feuerwehrmann Björn Mühlena überzeugen sich vom Fortschritt der Arbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus am Hohe Weg. Die künftige Fahrzeughalle ist so ausgelegt, dass sie auch für verschiedene Übungen genutzt werden kann. Foto: hol

Hooksiel (18. 10. 2023) – Der Umzugstermin für die Freiwillige Feuerwehr Hooksiel rückt näher. Ortsbrandmeister Jörg Nöchel geht fest davon aus, dass die Angehörigen der aktivenWehr, die Jugendfeuerwehr und die Altersabteilung im Februar 2024 ihr neues Domizil am Hohe Weg beziehen können. Mit der erhofften Einweihungsfeier noch in diesem Jahr, dem Jahr des 100-jährigen Bestehens der Wehr, wird es also nichts mehr. Aber, so Nöchel: „Keine Angst, wir werden die Jubiläumsfeier gebührend nachholen.“

Bei einer Begehung der Baustelle erläuterten Jörg Nöchel und Björn Mühlena gegenüber „Hooksiel-Life“ die zahlreichen Verbesserungen, auf die die Hooksieler Wehr sich freuen darf. Das bisherigen Feuerwehrgerätehaus am Alten Hafen entspreche schon längst nicht mehr den heute geforderten Standards. Der Neubau bietet Platz für 40 aktive Feuerwehrleute sowie eine 20-köpfige Jugendfeuerwehr. Damit habe man für beide Abteilungen mit einem leichten Zuwachs geplant, sagte Nöchel. 

Wöchentliche Besprechungen auf der Baustelle

Im Juli wurde Richtfest gefeiert. Inzwischen ist das Gebäude längst geschlossen, der Innenausbau schon weit vorangeschritten. Die Wände sind verputzt. Aktuell stehen die Estrich-Arbeiten an, die Fußbodenheizung muss installiert, die Türzagen montiert und die Fliesen verlegt werden. Einmal wöchentlich gibt es auf der Baustelle eine Besprechung mit Vertretern der der Baufirmen, der Gemeinde und der Feuerwehr, die durch Feuerwehrmann Björn Mühlena vertreten wird. 

Dass die künftigen Nutzer den Baufortschritt intensiv mitverfolgen, wird nach Überzeugung von Nöchel und Mühlena inzwischen von allen Beteiligten als Vorteil gesehen. „Wir besprechen in der Wehr alle aufkommenden Fragen mit einer siebenköpftigen Arbeitsgruppe“, erläutert Mühlena. Dabei werden Wünsche etwa zur Farbe der Fußbodenfliesen formuliert, aber hier und da fallen auch mal kleine Pannen auf. 

Fahrzeughalle groß genug für Übungen

Warum ragt die Schiebetür über die Wand hinaus in den Raum hinein? Könnten die Lagerräume nicht ohne großen Mehraufwand viel höher werden? Warum muss die Lüftungstechnik am Boden stehen und dort Platz wegnehmen? Warum leckt es von der Dachentwässerung durch die Decke? Wie lässt sich im Umkleideraum für jedes Feuerwehr-Mitglied ein Spind aufstellen, ohne dass es beim Umkleiden zu eng wird?

FW-Halle
Die neue Fahrzeughalle bietet Platz für vier Fahrzeuge, die künftig geradeaus auf den Hohe Weg ausrücken sollen. Neben den Ausfahrten soll ein KFZ-Waschplatz entstehen. Foto: hol

Das Gebäude beherbergt unter anderm einen großen Aufenthalts- und Unterrichtsraum, einen Jugendraum, für Frauen und Männer getrennte Umkleide-, Sanitär- und Duschräume, zwei extra hohe Lagerräume sowie eine rund 250 Quadratmetergroße, fünf Meter hohe Fahrzeughalle, in der vier Einsatzfahrzeuge Platz finden werden. „Die Fahrzeug-Halle ist so ausgelegt, dass wir sie auch als Übungshalle nutzen können“, erläutert Nöchel. 

KFZ-Waschplatz geplant

Die Feuerwehr soll in Richtung Hohe Weg ausrücken. Von der Halle wird noch eine breite Ausfahrt über den Graben hinweg angelegt. Die Einsatzfahrzeuge rücken dann künftig über Hohe Weg und Middeldiek in Richtung Bäderstraße aus. Neben der Halle soll zudem ein KFZ-Waschplatz angelegt werden.

Nöchel und Mühlena sind überzeugt davon, dass mit den Nachbarn im benachbarten Neubaugebiet auch auf Dauer ein gutes Miteinander gelingen kann. Auch die nicht verstummende Kritik an der Standortwahl für das neue Feuerwehrgerätehaus (mitten im Ort statt am Ortsrand) halten sie für nicht haltbar. Einen großen Vorzug des Areals am Hohe Weg sieht Nöchel in der Größe des Grundstücks.

Ast drohte auf die Straße zu fallen

Feuerwehr kappt Baum
Feuerwehreinsatz in der Pakenser Straße: Ein dicker Ast drohte auf die Straße zu fallen. Foto: Feuerwehr

Hooksiel (15. 10. 2023) – Die Sturmböen in der Nacht zum Samstag haben in Hooksiel Wirkung gezeigt. Unter anderem wurden mehrere Bäume in Mitleidenschaft gezogen. 

„Baum auf der Straße“ stand am Samstag vormittag auf den Meldeempfängen der freiwilligen Feuerwehr Hooksiel. In der Pakenser Straße drohte ein dicker Ast aus acht Metern Höhe auf die Fahrbahn zu fallen.

Mit Unterstützung durch die Drehleiter der freiwilligen Feuerwehr Jever gelang es den Hooksieler Feuerwehrleuten, den Gefahrenherd zu beseitigen. Aus dem Korb der Drehleiter heraus wurde der Ast per Kettensäge gekappt. An dem Einsatz unter Leitung von Gruppenführer Dr. Thomas Große waren 14 Einsatzkräfte aus Hooksiel mit drei Fahrzeugen sowie drei Feuerwehrleute aus Jever mit der Drehleiter beteiligt.

Im Anschluss meldete ein Bürger aus dem Langengrodener Weg, die Zufahrt zu seinem Grundstück werde durch eine durch den Sturm angerissene Baumkrone versperrte. Auch dieses Problem habe innerhalb von einer Stunde beseitigt werden können, berichtet die Feuerwehr Hooksiel. 

Erst Alarmübung im Schwimmbad – dann Ernstfall in der Viethstraße

Feuerwehr-Übung1
Feueralarm im Meerwasser-Hallenwellenbad: Die Großübung lief reibungslos – einschließlich der Evakuierung der Badegäste. Foto: hol

Hooksiel (12. 10. 2023) – Mittwoch Abend, kurz nach 18 Uhr. Martinshorn und Blaulicht aus allen Richtungen. Feueralarm im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel. Saunabrand. Die Freiwilligen Feuerwehren Hooksiel, Wadderwaden und Hohenkirchen sind wenig später vor Ort und sehen, wie zahlreiche Schaulustige: eine Großübung.

„Nach 12,5 Minuten war der erste Trupp mit Wasser in der Sauna“, schildert Hooksiels Ortsbrandmeister Jörg Nöchel den Ablauf der Alarm- und Rettungsübung. Bei einem Alarm in einem Sonderobjekt wie dem Hallenbad rücken laut Einsatzplanung standardmäßig drei Wehren aus. Insgesamt waren rund 60 Feuerwehrleute vor Ort. 

Im Schwimmbad selbst war zu der Zeit reger Betreib. Rund 50 Badegäste wurden von dem Alarm überrascht, darunter auch Mädchen und Jungen von zwei Jugendfeuerwehren, die den Einsatz live miterleben konnten. „Die Schwimmbad-Leitung war in die Pläne für die Übung eingeweiht “, schildert Nöchel. Auch hier habe der Wunsch bestanden, dass der Ablauf so realistisch wie möglich geprobt werden soll. Flackerlampen simulierten das Feuer in der Sauna, eine Nebelmaschine sorgte für schlechte Sicht. Feuerwehrleute verlegen Schläuche, rücken unter Atemschutz zu dem Brandherd vor. Unterdessen evakuiert das Schwimmbad-Personal die Badegäste. Das vermeintliche Feuer ist schnell gelöscht. 

Einsatzleiter Nöchel ist zufrieden und bittet um Verständnis – bei den betroffenen Badegästen, aber auch bei seinen Feuerwehrkameraden, die aus dem Feierabend gerissen wurden. „Solche Übungen sind nun einmal wichtig, wenn die Abläufe auch im Ernstfall klappen sollen“, so Nöchel. „Wer nicht übt, der hat auch keinen Erfolg.“

feuerwehr in der Viethstraße
Wenige Stunden nach der Übung der Ernstfall: Die Feuerwehr Hooksiel pumpt mit Unterstützung des THW Varel Wasser aus dem Graben an der Viethstraße ab. Foto: Feuerwehr

Ernst wurde es dann für die Hooksieler Feuerwehrleute schon wenig später. Gegen 22 Uhr wurde die Wehr alarmiert, weil im Bereich Viethstraße/Altendeich aufgrund des Starkregens ein Ferienhaus voll Wasser zu laufen drohte. Durch den Einsatz von zwei Abwassertauchpumpen habe der Schaden abgewendet werden können.

Aber: Sämtliche Gräben in dem Bereich waren bereits übergelaufen. Mit Unterstützung des Technischen Hilfswerks Varel pumpte die Feuerwehr Unmengen Wasser aus den Gräben über den Deich ins Hooksmeer, um Wasserschäden auf den Grundstücken zu verhindern.

Vor 60 Jahren: In 92 Sekunden zum größten Erfolg der Hooksieler Wehr

Feuerwehr 1963
Die Hooksieler Feuerwehrmannschaft, die vor 60 Jahren den Bezirkswettbewerb gewann: (von links) Fritz Nispel, Herbert Gruben, Franz Cordsen, Meinolf Cohn, Heino Reiners, Helmut Janßen, Theo Janßen, davor Ernst Joosten und Fritz Kirchhoff. 

Hooksiel (1. 10. 2023) – „Adenauer und Erhard einig über außenpolitischen Kurs“ titelt die Oldenburger Nordwest-Zeitung am 16. September 1963. Weitere Themen im überregionalen Teil der Montagsausgabe: „Schon wieder Fünflinge in Amerika“ und „Platzverweis für Helmut Rahn“. Rahn ging damals in der gerade gegründeten Fußball-Bundesliga für den Meidericher SpV auf Torejagd.

Was macht die Zeitungsausgabe aus Hooksieler Sicht so spannend? Zur Antwort führt ein Foto auf Seite 4 mit einem Hinweis auf den Bezirkswettbewerb der Feuerwehren im Oldenburger Land, das auf einen Bericht im Lokalteil verweist. Zu der Großveranstaltung an den Weser-Ems-Hallen waren 42 Feuerwehr-Mannschaften geladen. Darunter ein Team der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel, angeführt vom Maschinisten Ernst Joosten.

Großes Glück bei der Auslosung

Und, Was schon damals als Sensation galt: Die Hooksieler Mannschaft wurde vor Wiefelstede und Langförden Bezirksmeister. „Das hat bis heute niemand mehr geschafft“, sagt Meinolf Cohn (86), der damals als schnellster Läufer zu dem neunköpfigen Team gehörte. Je zwei Feuerwehrleute bildeten den Wasser-, den Schlauch- und den Angriffs-Truppe. Hinzu kamen der Maschinist, ein Melder und ein Gruppenführer.

Die Aufgabe, die es zu bewältigen galt: So schnell wie möglich eine über 100 Meter lange Schlauchleitung von der Wasserversorgung durch ein Sichthindernis hindurch zum Angriffspunkt zu legen. Dort mussten vier auf Böcken platzierte Kanister heruntergespritzt werden. 

„Wir hatten schon riesiges Glück bei der Auslosung“, erinnert sich Meinolf Cohn, der heute noch in der Altersabteilung der Hooksieler Wehr aktiv ist. „Für das Zusammenkoppeln der Schläuche traf das Los genau die Kameraden, die das am besten konnten.“

Intensives Training zahlt sich aus

Aber der bis heute einmalige Erfolg für die Hooksieler Wehr war keineswegs nur Glückssache. Im Gegenteil. „Wir haben im Vorfeld hart trainiert“, sagt Meinolf Cohn. „Der Sieg war der Beleg dafür, dass man nur etwas erreichen kann, wenn man sich richtig anstrengt.“

Rund vier Wochen lang traf sich die Hooksieler Mannschaft täglich um 17 Uhr an der Pakenser Straße, rollte Schläuche aus, kuppelte die Verbindungen zusammen, probte den Wasserangriff und, und, und. Dass Landwirt Cohn für das Training sogar das Melken seiner Kühe um eine Stunde verschob, zeigt, wie ernst die Akteure das Unterfangen nahmen. Belohnt wurden sie mit dem wohl größten sportlichen Erfolg der Freiwilligen Feuerwehr Hooksiel überhaupt. 

Forderung nach moderner Ausrüstung

Der Wettkampfrichter stoppte genau 92 Sekunden. Bezirksmeister. Zeugen des Ereignisses vor fast genau 60 Jahren waren in Oldenburg neben vielen Anhängern der Wehren und sonstigen Zuschauern auch sämtliche Landräte, Kreisdirektoren und Bürgermeister der Region. Denn die Feuerwehren wollten über den sportlichen Vergleich auch eine politische Botschaft senden: „Feuerwehr für moderne Ausrüstung!“. 

Diese Forderung unterstützen auch die Hooksieler. In ihrem damaligen Feuerwehrgerätehaus in der Lange Straße (heute Künstlerhaus), stand ein grünes Löschfahrzeug, Baujahr 1943, das in den letzen Monaten des zweiten Weltkrieges immer wieder zu Einsätzen zu Bränden in Wilhelmshaven ausrücken musste. Genau hier entstand das Erinnerungsfoto der Siegermannschaft. Auf dem Bild ist der Wagen allerdings rot. „Wie die das auf dem Foto hinbekommen haben, weiß ich auch nicht“, räumt Meinolf Cohn ein.