Bedarfsanalyse zu Krippen- und Kindergartenplätzen läuft

Hooksiel/Wangerland (31. 5. 2023) – Der Unterausschuss des Kita- und Schulausschusses der Gemeinde Wangerland steht in den Startlöchern. Zu den Aufgaben des neuen Gremiums, das engmaschig tagen soll, wird auch die politische Begleitung der Bedarfsermittlung von Kita- und Grundschulplätzen gehören. Auf der Sitzung des Ratsausschusses für Schulen, Jugend, Kultur und Soziales stellte am Dienstagabend das ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung die ersten Ergebnisse einer Bestandsanalyse vor.

ALP-Geschäftsführer Stefan Lehnert, der online der Sitzung im Rathaus in Hohenkirchen zugeschaltet war, stellte die Prognose für die Kindertagesstätten und die drei Grundschulen im Wangerland vor. Grundlage dafür seien die Daten des Einwohnermeldeamtes, die Neubaugebiete sowie die Belegungsdaten der Kitas und Schulen. 

Größere Quote bei Krippen-Betreuung zu erwarten

Die Gutachten gingen dabei von einer konstanten (9632) bzw. leicht steigenden Einwohnerzahl (plus 10 %) sowie einer in Zukunft steigenden Quote der Inanspruchnahme von Krippen- und Kindergartenplätzen aus. Der aktuelle Anteil von 40 Prozent der Eltern, die eine Betreuung der unter Dreijährigen nutzen, sei unterdurchschnittlich. Laut Prognose dürfte der Bedarf an Krippen-, Kita- und Grundschulplätzen bis 2025/26 leicht ansteigen, bis zum Jahr 2040 aber – je nach Einwohnerentwicklung – nur um 1 Prozent zu oder gar um 10 Prozent abnehmen.

Aktuell sind allerdings alle 83 Krippen- und 236 Kindergarten-Plätze im Wangerland belegt. In den Grundschulen werden 331 Kinder beschult, darunter 13 mit Wohnsitz außerhalb der Gemeinde. Um zu ermitteln, wie sich veränderte Einwohner- und Kinderzahlen auf den Raumbedarf der Kitas und Schule auswirken, soll ALP eine Folgeuntersuchung vornehmen. 

Wünsche der Eltern werden abgefragt

Zudem läuft derzeit eine Elternbefragung an, in der die Betreuungswünsche in den Kita ermittelt werden. Dabei sollen nach den Worten von Markus Gellert, in der Gemeinde für soziale Belange zuständig, auch Eltern von Kleinkindern befragt werden, die derzeit noch keine Kita nutzen oder die ihre Kinder in auswärtigen Einrichtungen betreuen lassen. Dabei werde es auch darum gehen, ob die Betreuungszeiten in den Kitas ausgeweitet werden sollten. Dafür hatten sich gerade in Hooksiel viele Eltern stark gemacht. Ansonsten seien Familie und Beruf in vielen Fällen nicht zu vereinbaren, schilderte eine betroffen Mutter den Ausschussmitgliedern. 

Inwieweit sich die Einführung des Ganztags-Schulbetriebes an den Grundschulen in Niedersachsen ab 2026 auf den Raumbedarf der Schulen im Wangerland auswirkt, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen, sagte Gellert. Aktuell lägen dazu weder ein Gesetz noch Vorschriften für Raumbedarfe oder für Investitionszuschüsse für die Kommunen vor. 

Container für die Skaten-Anlage

In einem weiteren Tagesordnungspunkt stellte die Leiterin der Gemeindejugendpflege, Imke Gerdes, die Betreuungsangebote für Jugendliche im Wangerland vor. So gebe es in Hohenkirchen an drei, in Wiefels an zwei Tagen in der Woche sowie in Waddewarden, Hooksiel, Tettens und Minsen einmal wöchentlich Jugendtreffs für unterschiedlich große Gruppen für Kinder ab zehn Jahren. Eine Neuerung für Hooksiel: An der Skater-Anlage neben dem Fußballplatz soll in Kürze ein großer Container aufgestellt werden. „Als Unterstell-Möglichkeit für die Jugendlichen und deren Sachen“, sagte Imke Gerdes. Verschönert werden soll der Container dann durch eine Graffiti-Aktion.

Wie die Welt schon mit dem richtigen Frühstück gerechter wird

Anke Müller und Maren Kochale
Fair gehandelten Kaffee erhält man in Hooksieler Restaurants und Bäckereien. Davon überzeugt sich Anke Müller (re.) von der Fair-Trade-Steuerungsgruppe bei Maren Kochale (Bäckerei Ulfers Eden). Foto: hol

Hooksiel (21. 5. 2023) – Fair geht es am Frühstückstisch nicht schon dann zu, wenn jedes Familienmitglied das ihm zugedachte Brötchen und die nötige Portion leckeren Marmeladen-Aufstrich bekommt. Anke Müller ist Sprecherin der Steuerungsgruppe Fair-Trade Wangerland. Im Gespräch mit „Hooksiel-life“ weist die Hooksielerin auf die Aktionswoche „Faires Frühstück“ (22. Mai bis 2. Juni) hin.

Das Wangerland ist seit 2020 auf Initiative des Vereins „Erde und Flut“ als Fair-Trade-Gemeinde zertifiziert. Um das Siegel verwenden zu dürfen, mussten eine Reihe von Standards nachgewiesen werden, erinnert sich Anke Müller. Das der Gemeinderat einen entsprechenden Beschluss zu fassen hatte und im Rathaus und der gemeindeeigenen Wangerland Touristik fair gehandelte Produkte zum Einsatz kommen, ist das eine. Darüber hinaus müssen auch eine bestimmte Zahl von Einzelhandelsgeschäften, Discountern und Gastronomen faire Produkte anbieten und Partner in der Zivilgesellschaft der Gemeinde (Schule, kirchliche Einrichtung etc.), sich ebenfalls für den FairTrade-Gedanken einsetzen.

Ökonomische und ökologische Gerechtigkeit

„Es geht dabei um ökonomische und um ökologische Gerechtigkeit“, sagt Anke Müller. Dazu gehört die Ächtung von Kinderarbeit und Gentechnik ebenso wie Mindestlohn und Preisgarantien für Arbeiter und Produzenten in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Aber auch Umwelt und Klima sollen durch die Produktion nicht über Gebühr belastet werden. Kaffee, Kakao, Tee und Orangensaft gibt es als „faire“ Produkt ebenso wie etwa Bananen, Müsli oder Nuss-Aufstrich oder Baumwoll-Tischdecken. 

Bereichert werden sollte das Frühstück um in der jeweiligen Saison regional angebaute oder erzeugte Produkte wie Milch, Äpfel, Erdbeeren oder Getreide. Einen weiteren Öko-Pluspunkt erhält, wer beim Einkauf möglichst auf Plastik verzichtet.

Heute lassen sich auch in Geschäften und Restaurants in Hooksiel ohne große Mühe verschiedenste Produkte mit dem FairTrade-Siegel finden. Das dürfte ein Verdienst der Steuerungsgruppe sein, der neben Anke Müller, Angelika Kirschner, Michael Rohrbeck, Mario Krar und Martina Schilling-Raatz angehören. 

fairtrade logo
Das Wangerland ist seit 2020 als Fairtrade-Gemeinde anerkannt.

„Wenn man Einzelhändler oder Gastronomen für das Thema sensibilisiert, sind viele bereit mitzumachen“, ist Anke Müller überzeugt. Wichtig sei aber auch die Nachfrage, das Bewusstsein der Kunden für „fair, regional, saisonal“. Um das für die Zukunft zu stärken, setzt die Steuerungsgruppe auf Informationsveranstaltungen – und auf leckere Produkte. So verteilte man an Grundschulen „Faire Schokolade“. Ob die die Kinder weniger schnell dick werden lässt, ist allerdings zweifelhaft. 

„Es tut keinem von uns weh, ein paar Cent mehr auszugeben und uns damit unserer sozialen Verantwortung zu stellen“, sagt Anke Müller. „Jeder von uns sollte beim Einkauf auf das Logo achten. Mit Ihrer Unterstützung kann die Welt ein bisschen fairer werden.“

Hooksielerin unterstützt Hilfsprojekt „Friesen helfen grenzenlos“

ukraine
Krieg und Leid sind in der Ukraine allgegenwärtig. Foto: Friesen helfen grenzenlos

Hooksiel (16. 5. 2023) – Im Krieg in der Ukraine ist kein Ende abzusehen. Seit 15 Monaten Bomben, Raketen, Sterben und Weinen. Die Menschen leider weiter, haben ihren Glauben an das Gute immer noch nicht verloren. Das jedenfalls ist die Überzeugung der Macherinnen der Initiative „Friesen helfen grenzenlos“. 

Renate Brunken (Roffhausen) und Bettina Schild (Wangerland) organisieren derzeit den nächsten Hilfsgütertransport in die Ukraine. Er soll am 26. Mai auf den Weg gebracht werden. Anke Müller aus Hooksiel unterstützt das Anliegen der Helfer. „Ich habe gewaltige Hochachtung vor den Leuten, die schon etliche Mal in das Kriegsgebet gefahren sind. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Hooksieler Hilfsgüter für die Leute und die Soldaten in dem Land spenden würden.“

Was die Ukrainer wirklich brauchen

Die Anschrift von Familie Müller in Hooksiel, Hengsthamm 19, ist noch bis zum Dienstag, 23. Mai, 12 Uhr Annahmestelle für Spenden. Falls niemand zu Hause sein sollte, können die Sachen einfach auf die Auffahrt gestllt werden. Benötigt werden Tee, Kaffee, Instandsuppen und -nudelgerichte, Müsliriegel, Haferflocken, Babynahrung und Tierfutter. „Hygieneartikel und Feuchttücher sind auch Mangelware in der Ukraine“, schildert Anke Müller. „An der Front haben die Soldaten oft keine Gelegenheit, sich die Hände zu waschen.“ 

Froh wäre man auch über Feuerzeuge und Batterien aller Art, über Kaugummi als Zigarettenersatz und über Süßigkeiten „für die Motivation“. Hilfreich sind natürlich auch Geldspenden. Die Überweisungsdaten können dem Facebook-Eintrag von „Friesen helfen grenzenlose“ entnommen werden. 

Es gibt aber auch Dinge, die die Ukrainer nicht mehr benötigen. Anke Müller: „Bitte keine Kleidungsspenden mehr!“ 

CDU fordert Förderprogramm für angehende niedergelassene Ärzte

Wangerland/Hannover (5. 5. 2023) –  Ewig lange Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt, überfüllte Notaufnahmen und Menschen, die in die Notaufnahmen der Krankenhäuser kommen, weil sie keinen Termin in einer niedergelassenen Praxis in der Nähe erhalten: Der Ärztemangel ist auch in Friesland und Wilhelmshaven spürbar. „Besonders deutlich zeigt sich das beim Mangel an niedergelassenen Kinderärzten“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (aus Wangerland). Zwei volle Kinderarztsitze für den Bereich Wilhelmshaven/Friesland seien unbesetzt und hätten teils trotz wiederholter Ausschreibung nicht besetzt werden können, sagt Jensen. 

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen

Die Folgen: Eltern berichten von ihrer vergeblichen Suche nach einem Kinderarzt, in vielen Praxen herrscht Aufnahmestopp. Und das, obwohl die Region laut Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN) mit 133,7 Prozent überversorgt ist. „Realität und Statistik klaffen weit auseinander“, stellt die Abgeordnete (Foto) fest. „Dieser Zustand darf sich nicht weiter verschlechtern. Es ist es deshalb dringend notwendig, den Ausbau der Medizinstudienplätze in Niedersachsen weiter voranzutreiben.

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken fordert die CDU-Fraktion im Landtag die rot-grüne Landesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode mindestens 200 zusätzliche Studienplätze in der Human- und 50 in der Zahnmedizin schaffen. „Die European Medical School (EMS) in Oldenburg soll dabei um 100 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin aufgestockt und der Campus entsprechend ausgebaut werden“, so Jensen. Zum Wintersemester 2029/2030 könnten so 250 Medizinstudienplätze in Oldenburg zur Verfügung stehen. 

Außerdem sollte es für angehende Medizinerinnen und Mediziner attraktiver gemacht werden, sich im ländlichen Raum anzusiedeln. „Deshalb fordert die CDU-Fraktion ein neues Landesförderprogramm, um Ärztinnen und Ärzte beim Schritt in die Selbstständigkeit mit eigener Praxis zu unterstützen. Flankierend sollte das Land eine Imagekampagne starten, die die Attraktivität des Berufes deutlich herausstellt“, erklärt Jensen. 

Erste Flüchtlinge ziehen nächste Woche im „Dorf Wangerland“ ein

Hohenkirchen/Wangerland (4. 5. 2023) – In der nächsten Woche werden die ersten Flüchtlinge im „Dorf Wangerland“ erwartet. Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) sollen zunächst 38 Personen in die Außenstelle des Standorts Oldenburg der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Hohenkirchen einziehen. Die Menschen, überwiegend Familien mit Kindern, kämen aus der Türkei, dem Iran, Afghanistan und aus Kolumbien.

Hotel Dorf Wangerland
Das Hotel „Dorf Wangerland“ wird für zwei Jahres Flüchtlingsunterkunft. Foto: hol

Nach ersten Gesprächen am „Runden Tisch“ zum Thema Flüchtlingsunterkunft ist Szlezak zuversichtlich, dass die Dorfgemeinschaft in Hohenkirchen den zum Teil traumatisierten Menschen mit schweren Schicksalen aufgeschlossen gegenüber tritt. An der Gesprächsrunde seien neben Gemeindeverwaltung, Polizei und Feuerwehr auch Vertreter der örtlichen Vereine, der Wirtschaft, der Dorfgemeinschaft und der Kirche beteiligt. Ein eigener Sozialdienst der Betreiber der Einrichtung werde zudem nicht nur im „Dorf Wangerland“, sondern auch im Ort selbst als Ansprechpartner für Fragen und bei Problemen zur Verfügung stehen.

Die Ankündigung, in Hohenkirchen eine zentrale Flüchtlingsunterkunft für bis zu 500 Menschen einzurichten, hatte für Verunsicherung gesorgt. Gerade Vermieter von Ferienwohnungen befürchten, dass die Umwidmung des Hotels „Dorf Wangerland“ den touristischen Plänen für Hohenkirchen dauerhaft schaden könnte. Die Eigentümer des Hotels haben die Unterkunft befristet auf zwei Jahre an das Land Niedersachsen vermietet.

Szlezak geht davon aus, dass die Flüchtlinge sich jeweils für bis zu 80 Tagen im Wangerland aufhalten werden. So lange daure es, die Asylanträge zu bearbeiten und den Menschen eine Kommune zuzuweisen, in der sie bis zur Entscheidung über ihren Antrag leben können. Nach den Worten des Bürgermeisters werden in den kommenden Wochen jeweils 30 bis 50 Neuankömmlinge erwartet. „Wir gehen aber im Moment davon aus, dass die Kapazität des Hauses nicht voll ausgeschöpft werden braucht.“

Für den Neustart ziehen im Wohnstift Hooksiel alle an einem Strang

Wohnstift Hooksiel Einweihung
Freuen sich über einen gelungenen Neustart im Wohnstift Hooksiel: (von links) Pfarrer Lars Bratke, Diana Ruhmöller, Daniela Westerhoff (beide Wohnstift) , stellv. Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek, Alexander Meyer (Wohnstift) und Pastor Stefan Grünefeld. Foto: hol

Hooksiel (2. 5. 2023) – Mit einem gelungenen Maibaumfest hat das Wohnstift Hooksiel seinen Neustart gefeiert. Die stellvertretende Bürgermeisterin Alice Brandenburg-Bienek überbrachte den Mitarbeitern und den Eigentümern der Seniorenanlage im Herzen von Hooksiel die Glückwünsche der Gemeinde Wangerland und von Bürgermeister Mario Szlezak: „Wir sind alle froh und glücklich, dass es hier weiter geht“, sagte Brandenburg-Bienek. „Niemand möchte im Alter Zukunftsangst haben.“

Die Seniorenresidenz war von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen. Zum 1. April übernahm die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb samt aller 35 Mitarbeiter und Bewohner. Hinter der GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln), die in den nächsten Monaten die Wirtschaftlichkeit des Hauses wieder herstellen soll. Damit wäre die Basis für einen neuen Langzeitbetreiber geschaffen.

„Wir haben schwere Zeiten hinter uns“, sagte Interims-Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller. „Und wir werden noch einige Herausforderungen meistern müssen.“ Das die einstige Seniorenresidenz als Wohnstift überlebt habe, sei nur dem Umstand zu verdanken, dass alle Beteiligten an einem Strang gezogen hätten: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten weiter mit viele Engagement gearbeitet, die Bewohner und deren Angehörige hätten Ruhe bewahrt und die Immobilieneigentümer Hemsö seien bereit, weiter in das Haus zu investieren. Hinzu gekommen sei, dass die Gemeinde Wangerland und die Heimaufsicht beim Landkreis Friesland den Übergang sehr konstruktiv begleitet hätten.

„Das Haus mit seiner tollen Lage ist etwas ganz Besonderes“, sagte Diana Ruhmöller. Jetzt wolle man gemeinsam die vorhandenen Probleme lösen. Einige Mitarbeiter müssten zusätzlich eingestellt und weitere Bewohner geworben werden. Von den 95 Wohnplätzen waren zwischenzeitlich nur 25 belegt. Inzwischen sind erste Bewohner aus dem geschlossenen Seniorenhaus St. Willehad in Wilhelmshaven nach Hooksiel umgezogen. Betreut werden können in dem Wohnstift Menschen aller Pflegestufen.

Die Einrichtungsleiterin kündigte an, dass man weitere Ideen und Chancen suchen und umsetzen werde, um das Haus in eine ruhige Zukunft zu führen. Dazu werde unter anderem das Restaurant und das Cafe nach außen zu öffnen. Diana Ruhmöller: „Wir wollen ein gute Ort für alle Senioren sein.“

Feier Wohnstift Hooksiel
Einrichtungsleiterin Diana Ruhmöller (am Mikrofon) bedankt sich bei Mitarbeitern und Bewohnern, die in schwieriger Zeit die Ruhe bewahrt und engagiert weitergearbeitet hätten. Foto: hol

An einer lieb gewonnene Tradition werde man aber auf jeden Fall festhalten, versicherten die Pastoren Stefan Grünefeld und Lars Bratke von der evangelisch-lutherischen bzw. von der katholischen Kirchengemeinde Wangerland. Alle zwei Wochen wird im Wohnstift eine Andacht gehalten. 

Die Geistlichen überbrachten die besten Wünsche, über die sich die Bewohner ebenso freuten, wie über die musikalische Untermalung der Feier, Kaffee und Kuchen sowie die Bratwurst vom Grill. Zu den Gästen der Einweihungsfeiern gehörten zahlreiche Vertreter von Institutionen und Vereinen, die die Verbundenheit des Orts mit dem Wohnstift unterstrichen. 

Begegnung mit der eigenen Jugend in Hooksiel nach über 60 Jahren

Hooksiel (25. 4. 2023) – Für Gerda Mulder war es eine Begegnung mit ihrer Vergangenheit. Die Seniorin, die seit etlichen Jahrzehnten in den Niederlanden lebt, feierte jetzt ihren 80. Geburtstag in Hooksiel. Mit 14 Familienangehörigen besuchte sie für zwei Tage ihren Geburtsort Hooksiel.

Als Überraschung für die Jubilarin hatte ihr Sohn Gerard einen kleinen Vortrag über den Ort und seine Geschichte durch den Hooksieler Matthias Suckert organisiert. Anhand historischer Fotos und Episoden aus der Ortsgeschichte wurden bei der Jubilarin Erinnerungen an ihre Jugendtage geweckt.

Gerda Mulder wurde am 1943 als Gerda Brand in Hooksiel geboren. Ihre Eltern waren Martha und Gerd Brand, die in der Lange Straße 46 wohnten. Gerda hatte drei Brüder – Karl-Herrmann, Manfred und Hans, der deutlich älter war als seine Geschwister. Die Brüder arbeiteten alle in der Garage von Hans Mewes ins Schmidtshörn. Die Großeltern Marie und Heinrich Oetken waren Inhaber der Stellmacherei am Alten Hafen.

Gerda Brand ging in Hooksiel zur Schule. Im Anschluss arbeitete sie 1957/1958 in der Bäckerei Ulfers am Hooksieler Hafen. 

Familie Brand
In der Mitte: Gerda Brand als kleines Mädchen mit ihren Eltern und zwei ihrer Brüd Fotos: privat

Der Niederländer Gerrit Mulder, Jahrgang 1937, war Muschelfischer bei der Firma Gerjets. Er lag 1958/59 mit seinem Boot im Hafen von Hooksiel. Eigner des Fischerbootes war der Niederländer Lichtendahl. „Die Fischer kehrten regelmäßig beim Cafe am Hafen ein“, schildert der Sohn von Gerda Mulder, Gerard Mulder. Er spricht wie auch die anderen Familienangehörigen sehr gut Deutsch. Sein Eltern Gerda und Gerrit lernten sich 1958 am Hafen auf der Straße vor dem Cafe kennen. Die Begegnung war der Beginn einer Liebe. Das Paar zog in die Niederlande und heiratete dort.

Bäckerei Ulfers
In der Bäckerei Ulfers am Alten Hafen hat Gerda Brand als Mädchen gearbeitet. Foto: Suckert

Die Rückkehr nach Hooksiel sei als Geschenk an seine Mutter und bei der ganzen Familie sehr gut angekommen, schildert Gerard Mulder: „Wir haben es genossen.“

Bei der Feier der Familie Mulder aus den Niederlanden stellte Matthias Suckert im „Packhaus“ anhand von Fotos das alte Hooksiel vor. Foto: privat

Round Table 167 erhöht Lebensfreunde von Rollstuhlfahrern in Hooksiel

Wiki Hooksiel Schaukel
Saskia Ponath, Leiterin der Wiki-Einrichtung in Hooksiel, freut sich über die tatkräftige Unterstützung beim Bau einer barrierefreien Rollstuhlfahrer-Schaukel. Foto: hol

Hooksiel (16. 4. 2023) – Gutes zu tun, bedeutet auch, etwas zu tun. Jedenfalls ist das Credo der Mitglieder des Round Tabel (RT) 167 Jever. Sechs Mitglieder des Serviceclubs packten am Wochenende bei mehr als bescheidenem Wetter auf dem Gelände der WiKi-Einrichtung „Haus am Pakenser Groden“ bei der Installation einer barrierefreien Rollstuhlfahrer-Schaukel mit an.

Die Tabler hatten zunächst über 800 Euro für das Material für Gerüst, Schaukel, Zuwegung und weiche Bodenplatten gespendet. In Zusammenarbeit mit der Garten- und Landschaftsbaufirma Adden GbR erfüllten die jungen Männer dann den Wunsch der Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen nach einer Schaukel. Haus-Leiterin Saskia Ponath: „Wir freuen uns sehr über die Schaukel für unsere Bewohner. Das ist ein Stück Lebensfreunde. Rollstuhlfahrer können eine normale Schaukel kaum nutzen.“

Bei der Installation wurden Patrick Gilliam-Hill und Ostoja Lauts (beide Adden GbR) unterstützt von Fritz Ortgies, Christopher Möllmann, Soenke Garlichs, Jan-Gerd Behrends und Jochen Werner. Auch wenn sich die Inbetriebnahme durch ein fehlendes Befestigungsteil noch um ein paar Tage verzögert: Dank der Arbeit der Serviceclub-Mitglieder können die Rollstuhlfahrer künftig problemlos bis zur Schaukel fahren und in den gleich hoch angebrachten, breiten Sitz umsteigen.

Neue Betreiber haben große Pläne für das „Wohnstift Hooksiel“

Wohnstift Hooksiel
Große Erleichterung bei Beschäftigten und Bewohnern: Das „Wohnstift Hooksiel“ setzt den Betrieb der Convivo-Seniorenresidenz fort. Foto: hol

Hooksiel (4. 4. 2023) – Die Seniorenresidenz in Hooksiel hat einen neuen Betreiber: Zum 1. April hat die neu gegründete „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ den Betrieb der Einrichtung an der Friesenstraße von der insolventen Convivo-Gruppe übernommen, betätigte das Unternehmen heute gegenüber „Hooskiel-Life“. 

Hinter der neuen GmbH steht die Pflegeimmobilien-Beratung Terranus (Köln). „Mit der Übernahme hat das Haus wieder eine langfristige Perspektive außerhalb der Insolvenz“, betonte Terranus-Geschäftsführerin Anja Sakwe Nakonji. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten ändert sich durch die Übernahme nichts. Der Geschäftsbetrieb geht nahtlos weiter, sämtliche Verträge gehen auf die neue Betreiber-Gesellschaft über.“ 

Alle 35 Beschäftigten übernommen

Alle 35 Beschäftigten wurden von der neuen Betreibergesellschaft übernommen. Auch die mobile Essensbelieferung wird fortgeführt. Die Einrichtung firmiert ab sofort als „Wohnstift Hooksiel“. 

Terranus hatte nach dem Insolvenzantrag des bisherigen Betreibers Convivo im Auftrag des Immobilien-Eigentümers Hemsö die Einrichtungsleitung unterstützt und sich ein Bild der Situation gemacht. „Die Einrichtung hat eine tolle Lage, eine hohe Leistungsqualität und ein motiviertes Team“, betonte Sakwe Nakonji. „Das sind gute Voraussetzungen, um das Haus weiter zu entwickeln und wieder wirtschaftlich gut aufzustellen.“ 

Seniorenanlage soll besser belegt werden

Das Haus soll sich nach den Worten der Geschäftsführerein künftig wieder stärker für die Gemeinde und die Öffentlichkeit öffnen und als Anlaufstelle und Treffpunkt für Seniorinnen und Senioren fungieren. Geplant sind unter anderem ein Nachmittags-Café, das auch für externe Besucher geöffnet ist, sowie eine engere Zusammenarbeit mit Vereinen und Seniorenangeboten vor Ort und in der Region. Auch die Mitarbeiter-Akquise solle intensiviert werden, um das Haus wieder besser belegen zu können und dringend benötigte Pflegekapazitäten für die Region zu schaffen. 

Sakwe Nakonji dankte ausdrücklich der Gemeinde Wangerland und deren Bürgermeister Mario Slzezak für die Unterstützung und Zusammenarbeit in den letzten Monaten: „Die Gemeinde hat sich sehr für den Erhalt der Einrichtung eingesetzt und uns unterstützt, wo sie konnte. Das war eine wichtige Voraussetzung dafür, dass innerhalb von so kurzer Zeit eine Übernahme-Lösung gefunden werden konnte.“ 

Die Übernahme-Nachricht aus Köln ist in Hooksiel mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Mit der Gründung des „Wohnstift Hooksiel“ wurden Pläne realisiert, über die „Hooksiel-Life“ schon im Februar berichtet hatte. Der neue Betreiber und sein Konzept wurde vom Landkreis Friesland überprüft. Mit positivem Ergebnis: „Seitens der Heimaufsicht gibt es keine Einwände zum Betrieb – die abschließende Entscheidung erfolgt durch die zuständige Pflegekasse“, hieß es gestern aus Jever.

Schwerpunkt von Terranus ist die Beratung

Die Hooksieler Seniorenresidenz gehörte zu bundesweit etwa 100 Häusern, die von der Insolvenz der Convivo-Gruppe (Bremen) betroffen waren. Im Rahmen des Insolvenzverfahrens waren bis Ende März die Gehälter der Mitarbeiter gesichert. In Häusern, für die eine Nachfolgelösung gefunden wurde, geht der Betrieb jetzt weiter. Andere, wie das ebenfalls zu Convivo gehörende St.-Willehad-Pflegeheim in Wilhelmshaven, werden geschlossen. Die Bewohner müssen sich eine neue Bleibe suchen. Das „Wohnstift Hooksiel“ hat 95 Plätze, von denen zuletzt aber nur ein Teil belegt waren. 

Die Terranus AG (Köln) ist seit über 25 Jahren am Markt, ist aber kein klassischer Pflegeheim-Betreiber. Das Unterehmentritt eher als Berater für Investoren und Betreiber im Markt für Sozial- und Gesundheitsimmobilien auf. So hat Terranus kürzlich den Weiterverkauf von Einrichtungen in Emden und Wittmund mit insgesamt 168 Plätzen organisiert. Dabei ging es ausschließlich um die Veräußerung der Immobilien. 

Pfützen und Hundekot im Spielparadies

Spielplatz in Hooksiel
Paul ist traurig. Die Rutsche kann er nicht benutzen. Auf dem Spielplatz an der Bakenstraat läuft das Wasser schlecht ab. Foto: hol

Hooksiel (30. 3. 2023) – Karin Korth ärgert sich. Die Hooksielerin wohnt in der Bakenstraat. Eigentlich ein idealer Wohnort – zumal die Großmutter gern mit ihren Enkeln auf einen Spielplatz geht. Aber zum Leidwesen von Oma Karin und Enkel Paul stand der ansonsten sehr schöne Spielplatz an der Bakenstraat mal wieder wieder unter Wasser. 

„Der Spielplatz ist schön. Aber wenn es mal regnet, steht das Wasser da sehr hoch“, sagt Karin Korth im Gespräch mit „Hooksiel-Life“. Sie würde sich wünschen, dass die Gemeinde sich um das Problem kümmern würde. „Hier fehlt eine Drainage. Oder zumindest müsste mal jemand Löcher in die Erde bohren, damit das Wasser abfließen kann“, schlägt die Großmutter vor.

Ein weiteres Problem lässt sich vermutlich so leicht nicht lösen. Hundekot! „Direkt vor der Wippe ein riesiger Haufen. Das ist ekelig …. Welche Hundehalten machen so etwas?“ Nach dem Eindruck der Hooksielerin gibt es viele Hundehalter, die vorbildlich mit ihren Tieren unterwegs sind. Ausgerüstet mit Hundeleine und Plastikbeutel, um gegebenenfalls den Kot aufnehmen zu können. Einigen Tierhaltern scheint der Kot ihrer Vierbeiner aber ganz egal zu sein. Und von der Anleinpflicht im Ort und am Strand hätten die offenbar auch noch nichts gehört.

Karin Korth würde sich wünschen, dass die „schwarzen Schafe“ unter den Hundehaltern auch mal von Ordnungskräften auf ihre Verstöße angesprochen werden. Dass es sich dabei keineswegs um „Kleinigkeiten“ handelt, weiß sie seit ihrem Fahrradsturz am Deichverteidigungsweg am Strand. Dort sei ihr ein unangeleinter Hund direkt ist Rad gelaufen. Das Ergebnis: Etliche Schürfwunden bei Karin Korth, ein Achselzucken bei den Hundehaltern und ein dummer Spruch: „Sie müssen hier ja auch nich so schnell mit dem Fahrrad fahren …“